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12
Greifenkämpfe
»Ich weiß nicht, was hier vor sich geht, und ich
hoffe, dass du es Meister Thondaril erklären kannst«, sagte Centros
Bal zu Gorian, während der Maskierte die messingfarbene Metalltruhe
ins Innere der Greifengondel schweben ließ. »Ich jedenfalls
übernehme für nichts irgendeine Verantwortung.«
»Es reicht, wenn Ihr uns hier herausbringt!«,
drängte Gorian. »Und zwar lebend!«
Zog Yaal und der Namenlose Renegat waren bereits in
der Gondel verschwunden. Centros Bal drehte sich wortlos um, ging
auf seinen Greifen zu und ließ sich von einer Seilschlange auf
dessen Rücken heben.
Gorian bemerkte jedoch, dass die Seilschlange
zögerte, die Befehle Centros Bals auszuführen. Er verstand seit
seinem Ausflug zur Befreiung von Ar-Don genug von diesen Tieren, um
das erkennen zu können. Auch Centros Bals Greif war unruhig und
schnappte wie ein wütender Schwan immer wieder mit dem Schnabel in
die Luft, was ohrenbetäubend knallte.
Centros Bal versuchte sein Reittier zu beruhigen,
indem er bestimmte Bereiche zwischen dem Halsgefieder und dem
raubkatzenähnlichen Fell berührte, Druckpunkte, die jeder
Greifenreiter kennen musste.
Einer der anderen Greifen flatterte empor. Auf
seinem Rücken saß eine der Wachen Oras Bans und lenkte ihn bis zur
Höhlendecke. Gorian begriff, dass man sie nicht einfach entkommen
lassen wollte, und er spürte auch die Aura Morygors so stark wie
nie zuvor, seit er in Felsenburg weilte. Der Herr der Frostfeste
schien sich auf diesen Ort zu konzentrieren. Offenbar hing viel für
ihn davon ab, was hier geschah.
Doch noch etwas registrierte Gorian, und darüber
empfand er große Erleichterung: Seine magischen Sinne
funktionierten wieder wie gewohnt.
Er ahnte voraus, was geschehen würde, und so ließ
er sowohl Sternenklinge als auch Rächer stecken, als der
gegnerische Greif zum Angriffsflug von der Höhlendecke
herabstürzte.
Der Maskierte hingegen zog sein Breitschwert,
dessen Klinge sich abermals in eine Flamme verwandelte. Er ließ das
Schwert durch die Luft wirbeln, und die Flamme löste sich vom
Schwertgriff und fauchte dem Greifen entgegen, sich breit
auffächernd und sich in einen Feuervogel von gewaltiger Größe
verwandelnd.
Weit riss der Flammenvogel den gekrümmten Schnabel
auf, und der Greif schreckte zurück und geriet dabei aus der
Flugbahn. Sein Reiter konnte sich nur mit Mühe und Not auf seinem
Rücken halten, während das Tier zu Boden taumelte und dort eine
ziemlich unsanfte Landung hinlegte.
Dann aber durchschaute Gorian die Illusion. Da war
kein Feuervogel. Für einen kurzen Moment nur hatte die
Illusionsmagie auch den Ordensschüler zu täuschen vermocht.
Der Maskierte steckte das Schwert wieder ein und
wies stumm auf die offene Tür der Greifengondel.
In der Einflughöhle der Greifen brach unterdessen
das
blanke Chaos aus, denn im Gegensatz zu Gorian sahen die Tiere den
angreifenden Flammenvogel immer noch und suchten sich vor ihm in
Sicherheit zu bringen. Nur der Greif von Centros Bal blieb davon
unberührt.
Dass Centros Bal ein überaus geschickter
Greifenreiter war, der sein Reittier so gut beherrschte wie kaum
einer seiner Zunft sonst, konnte kaum der Grund dafür sein.
Offenbar schirmte der Maskierte Centros Bals Greif vom Einfluss
seines Illusionszaubers ab, während er gleichzeitig Dutzende der
zum Angriff entschlossenen Mischwesen aus Vogel und Riesenlöwe in
die Flucht schlug.
Das musste Caladran-Magie auf dem höchsten Niveau
sein, ging es Gorian durch den Kopf. Und wenn schon ein Verstoßener
und sein maskiertes Faktotum zu solchen Dingen fähig waren, zu was
waren dann die Bewohner der Caladran-Inseln in der Lage?
Für einen Moment dachte er an die Himmelsschiffe
der Caladran und daran, dass sie einst angeblich sogar zu den
Sternen geflogen waren. Er würde ihre Magie erlernen müssen, wollte
er Morygor entgegentreten und ihn besiegen, denn auch der war einst
ein Caladran gewesen, und seine Macht war die Schattenseite ihrer
magischen Künste.
Der Maskierte bestieg die Gondel, und als auch
Gorian den Fuß hineinsetzte, hob sie bereits vom Boden ab. Die
Seilschlangen strafften sich, dann jagte Centros Bals Greif mit
kraftvollem Flügelschlag durch die Einflugshöhle von
Felsenburg.
Der Maskierte beugte sich noch einmal durch die
offene Gondeltür und richtete sein Schwert nach hinten, denn drei
Greifenreitern war es gelungen, ihre Tiere wieder unter ihre
Kontrolle zu zwingen und die Verfolgung aufzunehmen. Aus der Klinge
des Breitschwerts löste sich eine flackernde
Lichtblase, und für einen Moment glaubte auch Gorian, der
ebenfalls noch in der Gondeltür stand, dass die Einflughöhle hinter
ihnen von massivem Fels verschlossen wurde. Einen Augenaufschlag
später durchschaute er auch diese Illusion, doch die Verfolger
zügelten ihre Greifen und folgten ihnen nicht weiter.
Als die Gondel die Einflughöhle verlassen hatte,
ließ Centros Bal den Greifen einen Bogen über Felsenburg fliegen.
Die Nordwestseite war vollkommen vereist. Von oben war zu erkennen,
welch verheerende Folgen der Angriff der Kristallbrüder gezeitigt
hatte. Ein Großteil der Wachen war zu Eis erstarrt. Manche waren
sogar an ihren Katapulten festgefroren, die ebenfalls von einem
Eispanzer überzogen waren.
Gorian fragte sich, wie es wohl in den Gebäuden und
Höhlen aussah und wie viele der ohnehin nicht sehr zahlreichen
Bewohner Felsenburgs noch am Leben waren.
»Zum Turm!«, sandte er einen sehr intensiven
Gedanken an Centros Bal, den selbst ein magisch ungeschulter Mensch
empfangen musste. Das aber wäre nicht nötig gewesen, denn Centros
Bal sah, dass sich Thondaril, Sheera und Torbas dort unten
aufhielten.
Die Gondel verharrte direkt über ihnen, während Zog
Yaal Seilschlangen durch die noch immer offene Gondeltür hinabließ
und die beiden Ordensschüler und ihren Meister nacheinander an Bord
holte. Ar-Don folgte ihnen.
Der Körper des Gargoyles war grotesk verformt, so
als wäre er aus Bruchstücken falsch zusammengesetzt worden. Fünf
Beine ragten aus diesem Körper hervor, und er hatte vier
Flügelpaare in verschiedenen Größen, die auch unterschiedlich
schnell flatterten. Außerdem wirkte er viel größer; er hatte
offenbar etwas von der Substanz der getöteten
Wachen und Oras Bans in sich aufgenommen. Dass er sich überhaupt
in der Luft halten konnte, war wohl nur durch Magie zu
erklären.
Er kroch in eine Ecke der Gondel und veränderte
sogleich wieder seine Form.
Mit kräftigen Flügelschlägen schnellte der Greif
weiter empor. Der Wind aus Nordosten war eisig und trieb dichten
Schnee vor sich her. Bereits die Hälfte des Gebietes zwischen
Felsenburg und dem Horizont in Richtung der mitulischen Grenze war
inzwischen von dem beständig vordringenden Eispanzer bedeckt. Der
gewaltige Gletscher bewegte sich wie eine zähflüssige Substanz
voran und schob die hügelartigen Endmoränen aus Geröll und
Gesteinsbrocken vor sich her. Die Eismassen würden in der
Landschaft Spuren für die Ewigkeit hinterlassen.
Die Leviathane mit den orxanischen Wollnashörnern
in ihren Leibern blieben zunächst zurück, um sich mit weiteren
Kräften aus Morygors untotem Frostheer zu formieren, bevor sie den
Feuerdämonen begegnen würden. Die waren zwar von den
Kristallbrüdern hinter die ersten Bergketten zurückgedrängt worden,
waren allerdings wieder im Begriff, das verlorene Terrain
zurückzuerobern. Die dünne Schicht aus Eis und Schnee, die die
ersten Anhöhen überzog, schmolz bereits, und hier und dort drang
das glühende Adergeflecht darunter hervor. Auch das pulsierende
Stampfen, das bereits schon so gut wie verstummt war, gewann wieder
an Intensität.
Die Schlacht zwischen Feuer und Eis war noch lange
nicht geschlagen. Beide Seiten sammelten nur Kräfte für einen
weiteren Waffengang. Vielleicht würde der Plan der Fledermenschen,
die Bedrohung durch das Frostreich mittels der Feuerdämonen
aufzuhalten, zumindest für eine
Weile aufgehen. Allerdings würde dadurch wohl kaum mehr als ein
Aufschub erreicht.
»Es weht verdammt kalt herein«, meinte Torbas. »Was
haltet ihr davon, wenn wir die Gondeltür schließen?«
Zog Yaal wollte das bereits tun, aber der Maskierte
bedeutete ihm mit einer unmissverständlichen Geste, dass er
zurückbleiben sollte. Die ganze Zeit über stand er an der offenen
Gondeltür und blickte in die Tiefe. So etwas wie Schwindelgefühl
schien er nicht zu kennen und hielt es auch nicht für notwendig,
sich irgendwo festzuhalten.
Die Gondel schwebte noch über Felsenburg. Aus der
Greifenhöhle flatterten einige Greifen hervor, die offenbar die
Flüchtenden verfolgen sollten.
»Mach ein Ende!«, befahl der Namenlose Renegat, der
es durch eines der Fenster beobachtete.
Daraufhin streckte der Maskierte sein Breitschwert
hinaus, dessen Klinge sich abermals in eine Flamme verwandelte. Sie
schoss in die Tiefe, traf auf den Feuerkreis, der nach wie vor das
gesamte Felsmassiv schwach schimmernd umgab, und ließ diesen hoch
emporzüngeln. Die magischen Flammen – ursprünglich als Schutz vor
den Feuerdämonen bestimmt – hüllten auf einmal das gesamte Massiv
mitsamt Felsenburg ein. Auch die gerade aus der Höhe schwirrenden
Greifenreiter wurden von ihnen erfasst und verglühten zu
Asche.
Sogar das Gestein, in das Felsenburg einst
hineingeschlagen war, wurde von dem magischen Feuer ergriffen und
stand plötzlich in Flammen. Der Fels schmolz nicht auf, sondern
zerbröckelte zu schwarzer Asche.
Für eine Weile wirkte die Gesteinssäule von
Felsenburg wie eine hell lodernde Fackel, dann brach sie in sich
zusammen.
»Euer Handeln gegen jene, die Euch so lange Zeit
Unterschlupf gewährten, erscheint mir ziemlich rücksichtslos«,
sagte Meister Thondaril.
Er sprach zu dem Namenlosen Renegaten, der an einem
der Fenster der Gondel stand und angestrengt hinausstarrte, so als
rechnete er mit weiteren Schwierigkeiten.
Nun aber wandte der uralte Caladran den Kopf.
»Glaubt mir, ich hatte keine Wahl. Im Übrigen habe ich einmal für
mein Mitleid über Gebühr bezahlt, denn es machte mich zum
Verdammten und Ausgestoßenen.«
Der Maskierte, der an der Seite des Renegaten
stand, murmelte etwas, doch die Sprache, die er benutzte, war so
fremdartig, dass nicht einmal die Sprechsteine der Basilisken sie
zu übersetzen vermochten. Gorian aber nahm zugleich einen sehr
starken Gedanken wahr, und es war das erste Mal, dass er bei dem
Maskierten, der sich bisher vollkommen abgeschirmt hatte, überhaupt
eine geistige Kraft registrierte. Seine wenigen unverständlichen
Worte und dieser Gedanke waren wohl eine Art Kommentar zu dem, was
der Namenlose gerade geäußert hatte. Doch ob zumindest der den
Maskierten verstanden hatte, blieb ein Geheimnis. Der Renegat
blickte zwar auf, doch sein unbeweglich wirkendes Caladran-Gesicht
zeigte keinerlei Regung.
Danach herrschte eine Weile Schweigen. Es war
Torbas, der es schließlich brach. »Schade um all die magischen
Schriften in den Gewölben von Felsenburg. Das darin enthaltene
Wissen hätte uns im Kampf gegen Morygor sicher genutzt.«
»Es hätte nur dazu geführt, dass ihr euch selbst in
Gefahr bringt«, gab sich der Namenlose Renegat überzeugt. »Menschen
sind so ungeschickt in der Anwendung von Magie wie einfältige
Kinder, die mit Feuer spielen.«
»Ich hoffe, dass man mir Gelegenheit geben wird,
die Magie der Caladran zu erlernen, wenn wir ihre Inseln erreicht
haben«, sagte Gorian, der sich von der Äußerung des Namenlosen
wenig beeindruckt gab.
Der nickte sogar. »Ja, du bist eine Ausnahme unter
den Menschen. Zwar reicht das kurze Aufflackern deines
Seelenlichts, das für dich ein ganzes Leben darstellt, kaum aus, um
die Künste der Caladran auch nur ansatzweise erfassen zu können,
doch du hast dennoch eine beachtenswerte Kraft in dir. Und wer
weiß. Das Netz der Schicksalswege wird im Augenblick anscheinend
neu geknüpft, Wahrscheinlichkeiten und Gewichte verändern sich. Wir
werden sehen, wohin uns das führt.«
»Morygor allerdings scheint die Zukunft und ihre
Möglichkeiten sehr deutlich zu sehen«, gab Gorian zu
Bedenken.
»Ich bin ein Ausgestoßener, weil ich zu viel
Mitleid zeigte. Mit Kreaturen, die es nach Meinung vieler meines
Volkes nicht wert sind, dass man ihnen eine derartige Gefühlsregung
entgegenbringt. Morygor hingegen ist aus dem gegenteiligen Grund
ein Verdammter. Er kennt kein Mitleid. Im Gegenteil, er ergötzt
sich am Leid anderer. In der Macht, andere leiden lassen und ihnen
Schmerzen zufügen zu können, erweist sich seiner Meinung nach die
Macht an sich.«
»War das der Grund, warum man ihn verstoßen hat?«,
fragte Gorian, denn er wollte so viel wie möglich über seinen Feind
erfahren, und das, was man in den Ländern der Menschen über diesen,
wie Gorian glaubte, entscheidenden Punkt wusste, war mehr als
bruchstückhaft. »Man sagt, er hätte verbotene Künste angewendet.
Ihr aber sprecht von mangelndem Mitleid.«
»Ich habe nur laut gedacht«, behauptete der
Namenlose Renegat. »Eine Angewohnheit, die das einsame Leben in
der Abgeschiedenheit eines Bibliotheksgewölbes mit sich bringt.
Wenn sich die Jahre in ihrer Gleichtönigkeit aneinanderreihen und
diejenigen, mit denen man sein Schicksal teilt, zur Schweigsamkeit
neigen, missbraucht man schließlich die Illusionsmagie, um sich
neue Gesprächspartner zu erschaffen.«
Der Namenlose Renegat warf, während er dies sagte,
einen kurzen Seitenblick auf den Maskierten, der allerdings in
keiner Weise zu erkennen gab, ob er diese Worte überhaupt zur
Kenntnis genommen hatte.
»Erzählt mir mehr über Morygor«, forderte Gorian,
der das Gefühl hatte, dass sein Gegenüber mit seinen
Ausschweifungen nur ablenken wollte. Aus irgendeinem Grund scheute
er vor dem Thema zurück, das Gorian zur Sprache gebracht
hatte.
Der Renegat sah ihn wieder an, und zwischen seinen
schräg stehenden Caladran-Augen bildete sich eine tiefe Furche.
»Möchtest du wissen, was in jedem zukünftigen Augenblick deines
Lebens geschieht? Möchtest du alles vorhersehen können, was sich
ereignet? Wissen, wie groß die Wahrscheinlichkeiten sind und
welchen Weg durch das Gewirr der verschiedenen Zukunftspfade du
vermutlich gehen wirst?«
»Was spräche dagegen? Dann wäre ich Morygor
ebenbürtig und könnte ebenso wie er im Hier und Jetzt
Entscheidungen treffen, die sich in weiter Zukunft günstig für mich
auswirken. Ich könnte Dinge zu einem Zeitpunkt in Bewegung setzen,
da dies noch keine Mühe und Kraft erfordert, die aber in den
nächsten Jahren oder Jahrzehnten bestimmend für mein Leben sein
würden.«
»So denkt man vielleicht, wenn einem nur eine kurze
Existenz vergönnt ist.«
»Morygor denkt offenbar genauso«, erwiderte Gorian,
»und nach allem, was ich weiß, ist er nicht weniger langlebig als
andere Caladran auch.«
»Morygor ist eine Ausnahme. Aber die Grausamkeit
eines vorherbestimmten Lebens ist umso größer, je länger es
vermutlich andauert. Zumindest ist dieses Empfinden unter den
Caladran weit verbreitet. Darum sind bei ihnen bestimmte magische
Praktiken bis heute verboten, zum Beispiel ein zu weit reichender
Blick in die Zukunft. Ein Wesen, das davon ausgeht, dass sein Leben
zu einem Großteil vorherbestimmt ist, ist nicht mehr frei, sondern
Sklave seines offenbar feststehenden Schicksals. Ereignisse, die
keine große Wahrscheinlichkeit haben, treten mit Sicherheit nicht
ein, wenn der Betreffende von ihrer geringen Wahrscheinlichkeit
weiß. Zu viel Wissen um die Zukunft schränkt jede Entscheidung ein
und macht ein jedes Wesen unfrei. Morygors Interesse jedoch war
immer ganz besonders auf die Voraussicht der Schicksalswege
gerichtet. Seine Mitleidlosigkeit besteht darin, dass er sein
Wissen nicht für sich behält, und das war einer der Gründe, dass er
zum Ausgestoßenen wurde. Zumindest, soweit man es mir berichtete.
Denn was immer letztlich zu Morygors Verbannung führte, ereignete
sich lange, bevor ich ins Exil gehen musste. Sehr lange.«
»Aber man hat Euch davon berichtet, sagtet Ihr
gerade«, entgegnete Gorian, der hellhörig geworden war. »Daraus
schließe ich, dass Ihr in all den Zeitaltern, da Ihr bei den
Greifenreitern weiltet, Kontakt zu den Caladran gehalten habt.« Er
wunderte sich zunächst über diese Feststellung, dann aber sagte er
sich, dass den Caladran sicherlich noch weitaus bessere magische
Techniken zur Verfügung standen als das Handlichtlesen, wie es die
Mitglieder des Ordens
der Alten Kraft praktizierten, um untereinander auch über weite
Entfernungen hinweg in Verbindung zu bleiben.
»Es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um über
diesen Punkt weiterzusprechen«, sagte der Namenlose Renegat, doch
Gorian registrierte, dass ein Ausdruck der Qual das ansonsten
regungslos wirkende Gesicht des uralten Caladran prägte.
Nicht nur ihm fiel es auf. »Er scheint ein
besonderes Interesse an Morygor zu haben«, meldete sich Sheera
mit einer Gedankenbotschaft bei Gorian. »Frag ihn, warum das so
ist!«
»Ich weiß nicht, ob das wirklich eine gute Idee
wäre«, antwortete ihr Gorian.
»Doch, es ist wichtig. Es besteht eine
Verbindung zwischen den beiden, die sehr stark ist. Frag ihn
danach, er muss uns darauf antworten!«
»Ich muss gar nichts!«, sagte der Renegat laut.
»Außerdem würdet ihr es nicht verstehen. Ihr verdankt meinem
maskierten Begleiter und mir euer Leben. Euer Plan wäre
gescheitert, hätte ich ihn nicht zu meinem gemacht!« Und stumm
fügte er noch sehr eindringlich und mit unmenschlicher Kälte hinzu:
»Also seid dankbar und folgt mir!«
Centros Bal lenkte den Greifen die Nordostseite
des mittelgryphländischen Bergrückens entlang. Schneegestöber und
Hagel wechselten einander ab, und manchmal konnte man, wenn man aus
den Gondelfenstern blickte, so gut wie nichts sehen.
Aber wo der Einfluss der Feuerdämonen begann, war
deutlich ein abrupter Wechsel des Wetters zu erkennen, dort war der
Himmel klar und blau. Riesenhafte Feuerfontänen schossen empor, um
groteske, vielarmige Flammengestalten zu bilden.
Noch immer tobte der Kampf zwischen Feuer und Eis
und wurde auf einer unvorstellbar breiten Front geführt. Die
Gletscher hatten inzwischen die äußersten Ausläufer der Berge
erreicht und sie unter sich begraben. Sie schoben die
geröllhaltigen Endmoränen vor sich her, hinein in das rot geäderte
Feuerreich. Aber dieses Geröll wurde von den Feuerdämonen sogleich
zurück in den eisigen Nordostwind geschleudert, der seinerseits
Schnee und Hagel in die entgegengesetzte Richtung blies.
Die Nacht brach herein, als die Gondel den
Schlangenzahn erreichte, ein Gebirge, das nahe der westreichischen
Grenze vom mittelgryphländischen Bergrücken abzweigte. Es verlief
Richtung Nordosten und reichte bis tief in jenes Gebiet, das sich
bereits fest in der Gewalt des Frostreichs befand.
Der Schlangenzahn glühte und sah in der Dunkelheit
aus wie feurige Lava. Centros Bal blieb keine Wahl, als das Gebirge
zu umfliegen. Zu gefährlich waren die immer wieder aufschießenden
Flammenfontänen, die sich sodann in feurige Dämonengestalten
verwandelten.
Sie verbreiteten in einem viele Meilen weiten
Umkreis flackernden Schein und stürmten auf die in sicherem Abstand
wartenden Leviathane zu, die keinerlei Anstalten machten, sich
weiter zu nähern, während die Feuerdämonen mit jedem Schritt, den
sie zurücklegten, schwächer wurden. Nur einige von ihnen erreichten
schließlich Morygors Heer, waren aber dann kaum noch größer als die
orxanischen Wollnashornreiter, mit denen sie sich Kämpfe
lieferten.
Einmal sah Gorian ein Wollnashorn mit brennendem
Fell und in heller Panik durch die verschneite Ebene preschen.
Schließlich warf sich das Tier nieder, wälzte sich in Eis und
Schnee und löschte so das Feuer.
»Die Wollnashörner sind lebendig, ihre Reiter aber
untot«, sagte Sheera. »Ihnen können die Feuerdämonen offenbar
weniger anhaben als ihren Tieren.«
»Immerhin sehen wir hier zum ersten Mal eine Macht,
die es mit Morygors Horden aufzunehmen vermag«, meinte
Gorian.
»Du warst es, der ihnen Einhalt gebot«, erinnerte
sie ihn. »Die Kristallbrüder mit ihrem Frosthauch waren durchaus in
der Lage, die Front der Feuerdämonen bis weit in die Berge
zurückzudrängen. Doch seit die beiden vernichtet sind, ist Morygors
Vormarsch auf ganzer Linie ins Stocken geraten.«
Gorian wandte sich an den Namenlosen Renegaten.
»Wie ist Eure Einschätzung dazu?«, fragte er. »Wie lange werden die
Feuerdämonen Morygors Horden widerstehen können?«
»Deine Gefährtin hat recht«, sagte der Namenlose
Renegat. »Die Feuerdämonen wären schon längst überall auf dem
Rückzug, wäre es dir nicht gelungen, die Kristallbrüder zu
besiegen. Dennoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis das
Frostreich den Sieg davontragen wird. Es war schließlich die Magie
der Caladran, die einst half, die Feuerdämonen in die Schranken zu
weisen. Ganz vernichten lassen sie sich ebenso wenig wie Gargoyles
und ein paar andere sehr lästige Mächte, mit deren Existenz man
sich wohl auf Dauer abfinden muss.«
»Dann wird Morygor sicherlich jemanden schicken,
der die Aufgabe der Kristallbrüder zu Ende führen wird«, meinte
Gorian.
»Ohne Zweifel«, stimmte der Namenlose Renegat
zu.
»Es fragt sich nur, wie deren Aufgabe eigentlich
ausgesehen hat«, mischte sich Meister Thondaril ein und sah Gorian
an. »Ich für meinen Teil nehme an, dass sie hauptsächlich
deinetwegen geschickt wurden und erst in zweiter Linie, um gegen
die Feuerdämonen vorzugehen.«
Auf einmal ging ein Ruck durch Gorian, und
plötzlich stürzte er zur Gondeltür, riss sie auf und trat auf den
kleinen Balkon, von wo aus sich die Greifenreiter von den
Seilschlangen auf den Rücken ihres Reittiers heben ließen. Eiswind
schlug ihm entgegen, und sofort hatte er das Gefühl, sein Gesicht
würde ihm erfrieren.
Er murmelte einen Befehl an die Seilschlangen. Eine
davon wand sich um seinen Oberkörper, hob ihn empor, und einen
Augenblick später befand er sich auf dem Rücken des Greifen, der
inzwischen ziemlich weit in das verschneite Gebiet des Frostreichs
zurückgekehrt war, um den Feuerdämonen auf dem Schlangenzahn zu
entgehen.
Die Seilschlange wollte sich gerade lösen, als
Gorian ihr einen gegenteiligen Befehl erteilte, denn er wollte
nicht ohne irgendeine Sicherung in dieser Höhe auf einem
Greifenrücken hocken. Mochte ein routinierter Greifenreiter wie
Centros Bal darüber auch keinen Gedanken mehr verschwenden, Gorian
fühlte sich sicherer so.
»He, was soll das?«, rief der Nordfahrer.
»Passagiere haben hier nichts zu …«
Etwas schnellte wie ein Schatten aus dem
Schneegestöber hervor, Flügel schlugen mit klatschenden Lauten.
Gorian griff zum Schwert, riss Sternenklinge aus der Rückenscheide
und hieb mit der Klinge durch die Luft.
Ein unterdrückter, abrupt abbrechender Vogelruf
drang durch die Nacht und mischte sich mit einem wie Protest
klingenden Aufstöhnen des Greifen.
Gorians Schwert hatte den Körper einer Eiskrähe
genau in dem Moment durchschlagen, als sich der Vogel auf Centros
Bal hatte stürzen und seinen Schnabel dolchähnlich in
dessen Hals hatte rammen wollen. Gorian hatte den Angriff nach Art
der Schwertmeister vorausgeahnt.
Er ließ das Schwert herumfahren und erwischte eine
zweite, dann eine dritte und eine vierte Eiskrähe, dann sprang er
auf, stand – von der Seilschlange gehalten – auf dem breiten
Greifenrücken. Das kraftvolle Spiel der gewaltigen Muskeln des
löwenähnlichen Körpers war selbst durch die festen Sohlen von
Gorians ledernen Stiefeln deutlich zu spüren. Die Muskelstränge
schwollen bei jedem Flügelschlag des Flugtiers an.
Weitere Eiskrähen griffen wie aus dem Nichts heraus
an. Blitzartig zuckte Sternenklinge durch die Nacht. Gorians Augen
waren pechschwarz geworden. Nach seinem Kampf gegen die
Kristallbrüder schien er endlich wieder vollständig über die Alte
Kraft zu verfügen.
Mehr als ein Dutzend Eiskrähen tötete er innerhalb
weniger Augenblicke. Immer war das Schwert bereits dort, wo der
nächste Angriff erfolgen würde. Ihre Körper stürzten in die
Tiefe.
Als der letzte Vogelkörper hinabtrudelte, löste
sich von ihm eine Lichtaura, dehnte sich aus und formte das Gesicht
eines jungen Caladran.
Morygor.
»Du kannst mir nicht entkommen!«, sagte das
Gesicht und verzog sich zu einer hasserfüllten Grimasse. »Die
Gestirne bestimmen das Schicksal, aber ich herrsche über die
Gestirne! Wenn du daran zweifelst, dann sieh empor, wie der
Schattenbringer am Tag die Sonne verdeckt, weil ich es ihm gebiete!
Du bist wie ein geworfener Stein, dessen Bahn ich erkenne und den
ich mit ausgestreckter Hand fange!«
Damit zerplatzte die Lichterscheinung, und der
Greif zuckte zusammen, geriet aus der Flugbahn.
Gorian verlor das Gleichgewicht, doch die
Seilschlange hielt ihn. Er setzte sich, atmete tief durch und
versuchte mithilfe seiner wiedererstarkten magischen Sinne
herauszufinden, ob sich noch weitere Eiskrähen in der Nähe
befanden, die sich im nächsten Moment auf den Greifenreiter stürzen
würden. Denn offensichtlich zielte dieser Angriff auf Centros Bal,
der sich nicht gegen die Eiskrähen verteidigen konnte und daher in
diesem Spiel der Schwachpunkt war.
»Meine Güte!«, entfuhr es dem Nordfahrer. »Das war
wohl knapp!«
»Ich hoffe, Ihr erlaubt mir, noch eine Weile hier
bei Euch zu verweilen«, äußerte Gorian, »auch wenn das nicht den
Gepflogenheiten der Greifenreitergilde entspricht.«
Centros Bal beugte sich vor und berührte mit seinen
Händen ein paar Druckpunkte unter dem Halsgefieder des Greifen, der
sich daraufhin wieder beruhigte.
»Die Gefahr ist noch nicht vorüber«, murmelte
Gorian.
Wie zur Bestätigung seiner Worte war im nächsten
Moment ein lautes, vielstimmiges Krächzen zu hören. Aber es waren
Gedankenstimmen, die mit schmerzhafter Intensität in Gorians Kopf
widerhallten. Die Gedankenstimmen eines ganzen Eiskrähenschwarms,
der von Morygors Kräften gelenkt wurde.
Centros Bal bemerkte nichts davon. »Meine
Hochachtung, wie du die Seilschlangen bereits beherrschst«, sagte
der Nordfahrer. »Und hab Dank, dass du die Eiskrähen abgewehrt
hast. Während meines letzten Flugs zu den Mittlinger Inseln habe
ich gesehen, was von denjenigen übrig bleibt, die von diesen
Bestien zerfleischt werden. Wenn sie in Schwärmen angreifen, gibt
es kaum eine Möglichkeit, sich gegen sie zu verteidigen.«
»Spione und Mörder in einem«, sagte Gorian düster
und
blickte in die von den Feuern des Schlangenzahns erhellte Nacht.
Über dem Gebirge war der Himmel sternenklar, während sich über den
eis- und schneebedeckten Ebenen nordöstlich davon schwere Wolken
ballten. Nirgends waren weitere Eiskrähen auszumachen. Und doch
spürte er sie.
Die Erscheinung von Morygors Gesicht eben war so
deutlich gewesen wie ansonsten nur in den Tiefen des Frostreichs.
Das bestätigte Thondarils Vermutung, dass die Kristallbrüder nicht
in erster Linie die Feuerdämonen hatten bekämpfen sollen. Morygor
setzte alles daran, denjenigen, der in Zukunft seine
Schicksalslinie kreuzen sollte, zu vernichten, bevor bestimmte
Ereignisse eintraten, die für den Herrn der Frostfeste eine Gefahr
darstellten. Zum Beispiel die Ankunft Thondarils und vor allem
Gorians auf den Caladran-Inseln. Der Kampf gegen die Feuerdämonen
schien demgegenüber eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Der Maskierte trat auf den kleinen Balkon vor der
Gondeltür und blickte kurz zu Gorian empor, schien aber keinerlei
Neigung zu verspüren, sich von einer der Seilschlangen hinauftragen
zu lassen. Sein Blick glitt ebenfalls suchend umher. Offenbar nahm
auch er irgendetwas wahr.
»Haltet den Greifen etwas näher an die Berge«,
gebot Gorian dem Nordfahrer.
»Damit uns die Feuerdämonen erwischen?«, entgegnete
Centros Bal. »Das werde ich nicht riskieren.«
»Aber etwas näher am Schlangenzahn könntet Ihr Euch
schon halten!«, wandte Gorian ein.
»Es ist weit und breit nichts zu sehen, das uns von
der weißen Seite her angreifen könnte«, gab Centros Bal zurück;
damit meinte er wohl den bereits vom Frost eroberten Bereich.
»Genau das beunruhigt mich«, erklärte Gorian.
Dass der Maskierte trotz des eisigen Winds nicht
den Balkon verließ und sich nicht zurück in die Gondel begab,
bewies, dass Gorian mit seiner Ahnung nicht allein dastand.
Der Maskierte zog sogar sein Schwert, und die
Klinge verwandelte sich in einen Flammenstrahl, der zum Himmel
emporschoss und sich dabei auffächerte.
Für einen Moment wurde eine einzelne Eiskrähe
sichtbar. Sie glühte kurz auf und verbrannte zu Asche, noch ehe sie
einen Schrei ausstoßen konnte.
»Die war ja nahezu unsichtbar!«, stieß der
Nordfahrer erschrocken hervor, während der Greif wild mit den
Flügeln schlug, sodass die Gondel ins Wanken geriet und sich der
Maskierte mit einer Hand am Geländer des Balkons festhalte
musste.
»Das war nur ein Spion«, erklärte Gorian. »Morygors
Auge. Ich fürchte, wir werden bald auch seine Hand zu spüren
bekommen.«
Er erhob sich wieder, gesichert von der
Seilschlange, die er mit entsprechenden Befehlen dirigierte, und
packte sein Schwert Sternenklinge mit beiden Händen. Dass ein
Angriff bevorstand, war für ihn keine Frage mehr.
Die Gewissheit eines Schwertmeisters erfüllte ihn.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein bedeutet bereits den
halben Sieg, hieß es in den Axiomen. Er sammelte die Alte Kraft
in sich und versuchte mit ihr eins zu werden.
Wieder erreichten ihn die Gedankenstimmen eines
Eiskrähenschwarms. Es mussten Tausende sein, und Morygor selbst
hatte die Macht über jedes einzelne dieser Geschöpfe, und zwar in
einer so vollkommenen Weise, wie es selbst für den Herrn der
Frostfeste ungewöhnlich war, zumal dies die alleräußerste
Peripherie seines Reiches war. Es sprengte jeden Rahmen, überstieg
jegliche Vorstellungskraft, welch
immense magischen Energien dazu notwendig waren, dass er so weit
vom Zentrum seiner Herrschaft entfernt einen dermaßen starken
Einfluss ausübte.
Gorian schauderte, als er daran dachte, welch ein
machtvoller Geist sein Gegner war, und ihm wurde in diesem Moment
deutlicher als je zuvor, wie verschwindend gering dagegen seine
eigenen Kräfte waren. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein –
das allein eröffnete die Möglichkeit, einer so überlegenen Macht
nicht ganz ohne Aussicht auf Erfolg gegenüberzutreten.
Die Gedankenstimmen des Vogelschwarms schrillten so
laut in seinem Kopf, dass er sich dagegen abschirmen musste, und
genau dies schien Morygors Kalkül zu entsprechen. Die Fähigkeit der
Voraussicht eines bevorstehenden Angriffs brauchte nur für einen
Augenblick auszusetzen, ein Moment der Verwirrung reichte dazu
schon aus oder ein Verlust der geistigen Verbindung zum Gegner. Und
Letzteres trat ein, als Gorian die schmerzende, völlig sinnlose
Gedankenflut der Eiskrähen abwehrte.
In diesem Augenblick brach das Eis unter ihnen auf,
und ein Leviathan stieg daraus hervor. Offenbar war er mit dem
Gletscher hergespült worden, zusammen mit dem Geröll und allem, was
das Eis auf seinem Weg mit sich nahm.
Der Leviathan stieg empor wie eine angreifende
melagosische Kobra, wie Gorian sie einst bei einem
Schlangenbeschwörer in Thisia gesehen hatte. Das kopflose Ende und
sein formloses, noch geschlossenes Maul waren auf den
heranfliegenden Greifen samt Gondel gerichtet.
Der Greif stieß einen schrillen Schrei aus, Centros
Bal bremste den Flug stark ab und ließ das Tier zur Seite
ausweichen.
Im gleichen Moment öffnete der Leviathan das Maul.
Auf den ersten Blick wirkte das, was daraus hervorkam, wie eine
gespaltene weiße Schlangenzunge, in Wahrheit war es ein so dicht
gedrängt fliegender Schwarm Eiskrähen, dass es kaum möglich war,
einzelne Tiere zu unterscheiden. Nur Magie erlaubte es den Vögeln,
in diesem Gedränge überhaupt zu fliegen.
Die Flügel rauschten wie eine Meeresbrandung und
schlugen dabei heftig gegeneinander.
Die ersten Angreifer wehrte Gorian mit
Sternenklinge ab, und der Maskierte richtete sein Flammenschwert
auf den ausströmenden Schwarm. Grell zuckte der Flammenstrahl durch
die Nacht, versengte den Kopf des Leviathans und ließ zugleich
unzählige Eiskrähen zu Asche verglühen, die mit dem Atem des
Leviathans in die Nacht geblasen wurden.