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»Ich weiß, wie erregt ihr seid und wie müde wir sind und wie sehr unsere Empörung brennt. Aber wir müssen den Negern von Birmingham verständlich machen, daß Gewalt nicht unser Weg ist …« Die Stimme klang aus einem Radio in Jakobs Hotelzimmer. Er lag mit einem Kopfverband auf dem Bett und starrte die Decke an. Es war dunkel geworden. Von draußen leuchtete noch das düstere Rot einzelner Brände, doch auf der Straße war es still. Armee, Nationalgarde und Polizei hatten den Terror der Weißen und den dadurch ausgelösten Aufstand der Neger gebrochen. Ruhe herrschte in Birmingham. Friedhofsruhe.

Der herrische Ton des Sprechers – es war Dr. Martin Luther King, Jakob wußte es – wich jetzt dem feierlichen Singsang des Südstaaten-Prediger-Englisch: »Ihr werdet sehen die rassisch integrierten Lokale und Imbißstuben. Ihr werdet sehen die integrierten Warteräume der Geschäfte. Ihr werdet Neger sehen, die Positionen bekleiden wie nie zuvor. Ihr werdet sehen, daß der Neger in dieser Gemeinschaft als Mensch integriert ist. In fünf Jahren wird Birmingham auf dem Gebiet der Rassenpolitik eine der schönsten Städte des Südens sein!« psalmodierte Dr. Martin Luther Kings Stimme, die Stimme dieses Negerführers und Theologen, der in fünf Jahren den Friedensnobelpreis erhalten und in acht Jahren ermordet werden sollte – von Weißen, am 4. April 1968. Dieser Mann, der für einen Sieg durch Gewaltlosigkeit kämpfte wie Gandhi, brachte die Masse der Schwarzen wieder zur Ruhe. Wie in Trance, gebannt durch die Weissagungen ihres Apostels, lauschten sie nun einer anderen Stimme – der von Ralph Abernathy, einem Mitarbeiter Kings, der die Neger von Birmingham zu Gehorsam gegenüber ihrem Apostel verpflichtete.

Aus dem Radio hörte Jakob, auf dem Bett liegend, die Decke anstarrend, Abernathys Stimme: »Nicht jeder kann Führer sein!«

Ein Chor von vielen tausend Stimmen antwortete: »Nein! Nein!«

»Doktor Martin Luther King ist unser Führer, und was fordert er von uns?«

Wieder die vielen tausend Stimmen im Chor: »Übe keine Gewaltsamkeit!«

Jemand klopfte laut gegen Jakobs Zimmertür.

»Übe keine Gewaltsamkeit!«

Das Klopfen wurde hektisch. Jemand trommelte mit beiden Fäusten gegen die Tür.

»Übe keine Gewaltsamkeit!«

Der Singsang aus dem Radio war so laut, daß Jakob nicht verstand, was der Mann auf dem Gang draußen schrie. Nun trat er mit den Schuhen gegen die Tür. Das war der Moment, in welchem Jakob jede Besinnung, jede Beherrschung verlor. Rasend vor Empörung sprang er auf, torkelte durch das dunkle Zimmer. Genug, genug, genug, dröhnte das Blut in seinem Schädel. Das ist zuviel, zuviel, zuviel! Jakob erreichte die Tür. Der Mann draußen brüllte wie ein Verrückter. Jakob verstand kein Wort. Er sperrte die Tür auf. Er riß sie zurück. Im Gang brannte elektrisches Licht. Ein Mann stand da, hob eine Hand …

… und Jakob schlug ihm die Faust mit solcher Gewalt ins Gesicht, daß der Mann lautlos nach hinten stürzte und sich überschlug. Jakob fiel über ihn. Der Mann lag reglos auf dem Bauch. Das Schwein, das Schwein, das gottverfluchte Schwein, hämmerte es in Jakobs Schädel. Er keuchte. Er ließ sich zur Seite rollen. Er erhob sich halb. Laß mich dein Schweinegesicht sehen, du Schwein!

Er drehte den Bewußtlosen auf den Rücken.

Er sah in das Gesicht seines Freundes George Misaras.

19571965 – Die Welt wandelt sich schnell – aber schöner wird sie nicht.

Einberufen vom großen Papst Johannes XXIII. († 3. Juni 1963), tagt von 1962 bis 1965 das Zweite Vatikanische Konzil. Die Kirche stellt sich der Zeit. Aber die Enzyklika Pauls VI. »Humanae vitae« von 1968, vorwiegend gegen die Geburtenkontrolle und die (in der BR seit 1962 gebrauchte Antibaby-)»Pille«, zeigt, daß das nicht so einfach ist. -1957 wird die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemeinschaft (AEG) gegründet. Das Saarland kommt zur BR, in der es weniger als 100 000 Arbeitslose gibt und die Frauen den Männern gleichberechtigt werden. In Berlin wird Willy Brandt Regierender Bürgermeister, und Mao läßt »tausend Blumen blühen«, während in östlichen und westlichen Tiefbunkern Interkontinentalraketen mit Mehrfach-Atom-Sprengkörpern zum »Overkilling« paratstehen. Die Menschheit setzt ihre Hoffnungen auf den »Heißen Draht« zwischen Washington und Moskau (1967). 1958 wird Heinrich Lübke Bundespräsident, und die SPD verabschiedet das »Godesberger Programm«. 1959 übernimmt Fidel Castro in Kuba die Macht; ein Jahr später wird John F. Kennedy Präsident der USA und das Idol des Westens (am 22. November 1963 ermordet). 1961 wird Eichmann in Jerusalem gehenkt. Breschnew wird Staatspräsident der Sowjetunion (bis 1964, dann löst er den entmachteten Chruschtschow ab). Alljährlich kommen 200 000 Flüchtlinge aus der DDR in den Westen. Allein im Juli 1961 sind es 30 000. Ab 13. August 1961 entstehen die Berliner Mauer und der Todeszaun.

In der BR gibt es jetzt das Farbfernsehen, aus Stalingrad wird Wolgograd, und immer mehr ehemalige Kolonien in Afrika werden selbständig.

General de Gaulle (französ. Staatspräsident 1959 bis 1969, 1970 †) fordert ein »europäisches Europa« und baut eine Atom-»Force de frappe« auf. 1962 zitterte die Welt: Sowjet-Mittelstreckenraketen auf Kuba! Kennedy und Chruschtschow bereinigen die Krise am 27. 10. In der BR gibt es die Notstandsgesetzgebung. 1963 wird Wirtschaftswunder-Erhard Bundeskanzler, was seinem Vorgänger Adenauer gar nicht sehr recht ist. In den USA ist (und bleibt durch Wahl 1965 bis 1969) Lyndon B. Johnson Präsident. 1964 wird Willy Brandt 1. Vorsitzender der SPD, Jasir Arafat Führer der anti-israelischen terroristischen Al-Fatah-Palästinenser-Organisation, später der PLO. China hat die Atombombe und (1965) die Kulturrevolution. Die BR kauft politische DDR-Häftlinge frei (so tut sie es bis heute), und in den USA toben Rassenunruhen. Der Krieg zwischen Nord- und Süd-Vietnam eskaliert, die US-Luftwaffe bombardiert seit 1965 (bis 30. April 1975) Nord-Vietnam und entlaubt die Wälder dort. In der BR fallen ständig Starfighter der Luftwaffe vom Himmel. In der DDR begeht Erich Apel, stellv. Ministerpräsident und Vorsitzender der Plankommission, Selbstmord. Bei der Bundestagswahl 1965 erhält die CDU/CSU 47,6 Prozent der Stimmen, die SPD36,2, die FDP 9,5 und die NPD 2,0.

Mit Rachel Carsons »Stummer Frühling« (dt. 1963) beginnt die Bewegung für den Umweltschutz.

»Gesellschaft im Überfluß« heißt das aufsehenerregende Buch des amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers John Kenneth Galbraith (dt. 1959). 1961 haben in der BR 2532 Aktiengesellschaften ein Grundkapital von 35,5 Milliarden DM. Die BR hat Vollbeschäftigung (1960: 270 000 Gastarbeiter. 1965: 1,2 Millionen).

Von 1950 bis 1962 ist das Bruttosozialprodukt um das Dreieinhalbfache gestiegen, man ist 1961 bei der 45-Stunden-Woche angekommen und steuert auf die 40-Stunden-Woche zu. Damals beträgt das Pro-Kopf-Jahreseinkommen in den USA 11 354 DM, in der Schweiz 6775, in der BR 5746, in der UdSSR 2967, in Indien 272. Der Sektverbrauch in der BR ist gegenüber 1950 auf das Elffache gestiegen, die Heizölproduktion hat sich gegenüber 1955 versiebenfacht.

Nach der Freßwelle (von 1948 bis 1964 sinkt der Kartoffelkonsum um zwei Drittel, der von Brot um 12 Prozent), der Bauwelle (1957 Internationale Bauausstellung in Berlin: die Hochhäuser des »Hansaviertels«) und der Textilwelle folgt die Reisewelle. Groß- und Größtmärkte mit Selbstbedienung (aus Konsumreiz wird »Konsumzwang«!) verdrängen die guten alten »Tante-Emma-Läden«. Auf 1000 Einwohner gibt es 1961 in der BR 112 Pkw, in USA 344, in der DDR 9. Schon träumt man von der »autogerechten Stadt«. – 1961 erhält die BR das erste Kernkraftwerk (Kahl, 15 000 kW Leistung).

Futurologie ist »in«: Der dicke Amerikaner Herman Kahn prophezeit teils Fürchterliches, teils Tröstliches. Man erwartet für 1978 perfekte Fremdsprachenübersetzungen aus dem Computer, für 1989 künstliches Leben und für 2000 eine Welt-Einheitssprache. (Robert Jungk hat bereits 1952 festgestellt: »Die Zukunft hat schon begonnen«). Bei den Biologen wird es ernst; 1963 diskutieren sie molekularbiologische Eingriffe in die menschliche Erbsubstanz und Manipulation von Embryonen im Sinne einer an die Nazi-Theorien und -Praktiken erinnernden »Eugenik«.

Begonnen hat die Zukunft wirklich bei der Weltraumfahrt: Am 4. Oktober 1957 piept der sowjetische »Sputnik I«. Die Schockwirkung in den USA hat die Forderung zur Folge: Amerika muß eine Nation von Mathematikern, Wissenschaftlern und Technikern werden, was zur Einführung der »New Math(ematics)« und mit ihr der Mengenlehre (bis in den letzten deutschen Kindergarten) führt. Am 1. Februar 1958 haben die USA ihren »Explorer I« am Himmel, am 3. Januar 1959 umkreist der erste Satellit (UdSSR: »Luna I«) die Erde, am 3. März 1959 folgt »Pioneer IV«, USA. Den Mond trifft am 12. September 1959 »Luna II« (UdSSR). Erster bemannter Raumflug (Gagarin, UdSSR) 12. April 1961. 16. bis 21. Juli 1969 erste Mondlandung (USA, Armstrong, Aldrin, Collins). Bis 1975 gibt es rund 5000 Forschungs-, Wetter-, Nachrichten-, Spionage- und militärische Satelliten – z.T. mit Kernreaktoren und Laserstrahl-Batterien.

Technischer Fortschritt muß nicht immer ungut sein: Seit 1957 setzt sich in der BR die Tiefkühltechnik für den Haushalt durch.

Seit 1957 gibt es das »unschädliche« Schlafmittel Contergan. Ein Jahrzehnt später beginnt ein Riesenprozeß: Contergan verursacht in den ersten Schwangerschaftsmonaten schwerste Wachstumsstörungen bei Ungeborenen, und bei Erwachsenen kommt es zu Nervenschäden. – Erster Triumph der Unmenschlichkeit einer hochtechnisierten Medizin: Christiaan Barnard transplantiert am 3. Dezember 1967 ein menschliches Herz.

Über die Jugend schreibt Helmut Schelsky 1957 sein Buch »Die skeptische Generation«. Skepsis allein prägt das Bild einer Jugend nicht, die weder die Nazivergangenheit ihrer Väter noch die Hektik des Wiederaufbaus begreifen kann und will (»Trau keinem über dreißig!«).

Protesthaltung und Umweltbedingungen lassen aus »Halbstarken« und »Rabatzbanden« erst »Gammler« (1962) werden, dann »Provos« und »Rocker« (1965). Nur vorübergehend beherrschen die Hippies als »Blumenkinder« der »Flower Power« die Szene der »Wohnkommunen« und »Happenings«. Seit Elvis »the pelvis« (»das Becken«) Presley (1954) und den Beatles (1964) werden Rock- und Beat-Festivals zu Kollektiv-Ekstasen oder Kollektiv-Aggressionen mit Totalzertrümmerung des Konzertsaals. Äußerst bedenklich ist die unaufhaltsam steigende Drogensucht (Haschisch, Meskalin, LSD und Heroin). Prophet der »Bewußtseinserweiterung« durch »psychedelische« Drogen ist der 1922 geborene Harvard-Psychologe Timothy Leary (1970 in USA zweimal zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt, Flucht nach Algerien).

Die Jugend steht im Vordergrund aller Reformprogramme. »Alle Macht den Kindern!«, fort mit »Pression« und »Repression«! Mit Hilfe »antiautoritärer Erziehung« (nach A. S. Neill – Summerhill 1921! – und Wilhelm Reichs orgon-trächtigem »Dialektischer Materialismus und Psychoanalyse« von 1934) sollen aus Kindergärten »Kinderläden« werden. Der »Bildungsnotstand« wird ausgerufen. Die Reformprogramme für Schulen und Hochschulen aller Kategorien überschlagen sich geradezu.

Studentenproteste gegen veraltete Strukturen an den Universitäten (»Unter den Talaren der Muff von tausend Jahren!«) werden zum Anstoß für die Formation einer »Neuen Linken« als Außerparlamentarischer Opposition (APO). Die »Roten Zellen« veranstalten, immer amerikanischen Mustern folgend (insbesondere University of California in Berkeley, 1964), »gewaltlose« »Sit-in’s« und »Go-in’s«. Bei den »Diskussionen« der »Teach-in’s« wird der Gegner bereits durch Drohungen »verunsichert« und niedergeschrien. Von Toleranz ist entsprechend Herbert Marcuses »Kritik der reinen Toleranz« und dem Leninschen Prinzip der »Parteilichkeit« keine Rede mehr. Bald heißt die Parole beim »Langen Marsch durch die Institutionen«: »Subversive Aktion«, eine Zeitschrift nennt sich »Anschläge«, und es ist soweit: Es gibt Gewalt auch »gegen Sachen«: In Frankfurt brennt das erste Kaufhaus. Bei Demonstrationen fliegen Molotow-Cocktails. Und zur gleichen Zeit kommt es nun zur Gewalt auch gegen Personen: Mißliebige Professoren werden verprügelt, im Ganoven-Jargon als »Bullen« diskriminierte Polizisten niedergeschlagen. Bei der Befreiung des Kaufhausbrandstifters Andreas Baader kommt es am 14. März 1970 zum ersten Mordanschlag. (Im gleichen Jahr 1970 erhalten die Achtzehnjährigen – mit den Stimmen aller Parteien – das aktive und passive Wahlrecht, 1975 die Volljährigkeit.)

Der durch die »Pille« geförderten Enttabuisierung des Sexus (deutsches Modell: Oswalt Kolle »Deine Frau – das unbekannte Wesen«, 1965 in »Quick«, dann als Buch und Film) folgen die ersten Wellen der von Schweden und Dänemark ausgehenden Pornoflut: Sex-Shops, Pornofilme und -leihfilme, Gruppensex, für feinere Leute »Schwarze Messen« (überhaupt wird Satanismus die große Mode – Ira Levin: »Rosemary’s Baby«. 1966), für Literaten feiert der Marquis de Sade, der größte Porno-Langweiler aller Zeiten, fröhliche Urständ (dt. 1962), auf der Bühne durch Peter Weiss’ »Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade« (1964).

Um 1960 verstärkt sich das Interesse für Parapsychologie (»Okkult-Welle«), in die man auch die Deutungsversuche für die seit den fünfziger Jahren immer wieder angeblich beobachteten »Fliegenden Untertassen = UFOs« einbezieht.

Die »Subkultur« der Jugend findet die ihr entsprechende Kunst: Mit Andy Warhol (1962) beginnt die »Pop-Art«.

Auf der Bühne sieht man Jean Genets »Balkon« (1957) und J. M. Simmels »Schulfreund« (1959), Max Frischs »Andorra« (1961) und das Musical »My Fair Lady« (1961). Rolf Hochhuths »Stellvertreter« (1963) und Peter Hacks’ »Polly« (1964).

Von Büchern ist zu nennen: 1957 Max Frisch: »Homo faber«; Hugo Hartung: »Wir Wunderkinder«; Arno Schmidt: »Die Gelehrtenrepublik«; (noch nicht im Faksimile des Typoskripts). – 1958: Truman Capote: »Frühstück bei Tiffany«; Leon Uris: »Exodus«; Boris Pasternak: »Dr. Schiwago«. – 1959: Pierre Theilhard de Chardin: »Der Mensch im Kosmos«; Heinrich Böll: »Billard um halb zehn«; Günter Grass: »Die Blechtrommel«. – 1960: Martin Walser: »Halbzeit«; Hans Habe: »Ilona«; Anne Golon: »Angelique«. – 1961 (C. G. Jung u. Ernest Hemingway †): Helmut Qualtinger: »Der Herr Karl«; das »Deutsche Wörterbuch« der Gebr. Grimm wird beendet; die Zeitschrift »Sprache im technischen Zeitalter«. – 1962 (Hermann Hesse †): Joseph Breitbach: »Bericht über Bruno«; Uwe Johnson: »Das dritte Buch über Achim«; Jerome D. Salinger: »Der Fänger im Roggen«. – 1963: Aleksander Solschenizyn: »Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch«; Mary McCarthy: »Die Clique«; Peter Huchel: »Chausseen, Chausseen«; Katherine Anne Porter: »Das Narrenschiff«; Max von der Grün: »Irrlicht und Feuer«. – 1964: Herbert Marcuse: »Der eindimensionale Mensch«; Thomas Bernhard: »Amras«. – 1965: Walter Robert Fuchs: »Knaurs Buch der modernen Physik« (neuer Typ des farbig illustrierten Sachbuchs); Wolf Biermann: »Die Drahtharfe«.

Die großen Filme: »In 80 Tagen um die Welt« (USA, Mike Todd); »Die Brücke am Kwai« (USA, Alec Guiness); »Die Zwölf Geschworenen« (USA). – 1958: »Das Mädchen Rosemarie« (nach dem Mordfall Nitribitt; Titel anfangs: »Venus vulgivaga [mot.]«); »Wenn die Kraniche ziehen« (UdSSR). – 1959: »Sonntags nie« (Frankr., Melina Mercouri); »Manche mögen’s heiß« (USA, Billy Wilder, Marilyn Monroe). – 1960: »Außer Atem« (Frankr., Jean-Luc Godard, »Neue Welle«); »Wir Kellerkinder« (BR, Wolfg. Neuss); »Psycho« (Engl., A. Hitchcock); »Frühstück bei Tiffany« (USA, Audrey Hepburn). – 1961: »Das Wunder des Malachias« (Schweiz, B. Wicki); »West Side Story« (USA); »Telefon Butterfield 8« (USA, Elizabeth Taylor). – 1962: »Die Eingeschlossenen« (Frankr.); »Das schwarz-weiß-rote Himmelbett« (BR); »Der Prozeß« (USA, Orson Welles). – 1963: »Das Schweigen« (Schweden. Ingmar Bergman); »Die Vögel« (Engl., A. Hitchcock). – 1964: »Alexis Sorbas« (Griechenl.); »Mary Poppins« (USA). -1965: »Der junge Törless« (BR); »Es« (BR); »Wer hat Angst vor Virginia Woolf?« (USA).

Nicht wenige Schlager sind bis heute beliebt geblieben: »True love« (1957); der »River-Kwai-Marsch« (1958); »Am Tag, als der Regen kam« (1959); »Wir wollen niemals auseinandergehn« (1960); »Pigalle« (1961); »Junge, komm bald wieder«; »Mit siebzehn hat man noch Träume« (1964) und »Yesterday« (Die Beatles, 1965).

In diesem Sinne geht’s dann weiter (mit manchen Dingen freilich abwärts).

1966: »Deutschmark, Deutschmark über alles« (The Daily Telegraph)

Seit 1959 ist Heinrich Lübke (CDU) Bundespräsident als Nachfolger von Theodor Heuss († 12. 12. 1963).

5. Januar: Altbundeskanzler Konrad Adenauer 90 Jahre alt († 19. 4. 1967).

30. November: Ludwig Erhard tritt als Bundeskanzler der CDU/CSU-FDP-Regierung zurück.

1. Dezember: Bundeskanzler der neuen CDU/CSU-SPD-Regierung: Kurt Georg Kiesinger; Vizekanzler und Außenminister Willy Brandt (Entspannungspolitik). Wirtschaftsminister Karl Schiller (Antizyklische Finanzpolitik zur Konjunkturbelebung).

Arbeitslose in der BR: 160 000 (Jahresdurchschnitt).

Weltweite Demonstrationen gegen Eskalation des Vietnamkrieges durch die USA; dort außerdem wieder schwere Rassenunruhen (1963: Martin Luther King ermordet).

Die »Kulturrevolution« in China wird in der Sowjetunion als »Entehrung des Marxismus-Leninismus« gebrandmarkt.

DDR: Erstes Atomkraftwerk mit 70 000 kW Leistung.

Atomwissenschaftlicher Kongreß in China: »Zur Theorie der Elementarteilchen aufgrund der Erleuchtung durch den Großen Vorsitzenden Mao Tse-tung«.

China hat die Atombombe seit 16. 10. 1964.

In Spanien stürzt ein US-Kampfflugzeug mit Atombomben ab, die gottlob nicht zünden.

Infolge »Bildungsnotstands« wird seit 1961 (Bochum) eine Universität nach der anderen gegründet. In diesem Jahr ist es Düsseldorf. – Es bleibt bei den Studentenkrawallen – (»Schweigende Mehrheit«: 60 bis 85 Prozent). 1968 führen Studentendemonstrationen in Paris zur »Mai-Revolte« mit Generalstreik.

Mary Quant kreiert im »Swinging London« den Minirock.

Bühne: Peter Handke: »Publikumsbeschimpfung«.

Bücher: Günter Eich: »Anlässe und Steingärten«; Lose-Blatt-Lyrik im Verlag Luchterhand; Gerhard Zwerenz: »Casanova oder der kleine Herr in Krieg und Frieden«; Jürgen Thorwald: »Die Stunde der Detektive«; Werner Keller: »Und wurden zerstreut unter alle Völker«; James A. Michener: »Die Quelle«.

Filme: »Grieche sucht Griechin« (BR, Heinz Rühmann); »Abschied von gestern« (BR, Alexander Kluge); »Blow up« (Engl., Michelangelo Antonioni); »Fahrenheit 451« (Engl., François Truffaut); »Africa addio« (Ital.); »Wenn Katelbach kommt« (Engl., Roman Polanski).

Schlager: »Stranger in the Night« (Frank Sinatra); »Natalie« (Gilbert Bécaud).

1976: Dreißig Jahre nach den Eiern von Hörsching oder: »Wohin treibt die Bundesrepublik?« (der Philosoph Karl Jaspers 1966)

1969 wird nach Heinrich Lübke († 1972) Gustav Heinemann (bis 1952 CDU, dann Gesamtdeutsche Volkspartei, seit 1957 SPD) Bundespräsident (bis 1974, † 1976). Er erfindet das Wort vom »mündigen Bürger«. Auf Heinemann folgt 1974 Walter Scheel (FDP).

Willy Brandt ist seit 1969 Bundeskanzler; 1971 erhält er den Friedens-Nobelpreis.

Bei der Bundestagswahl von 1972 bekommt die CDU/CSU 225 Sitze, die SPD 230, die FDP 41: »Sozialliberale Koalition« mit sozial-, bildungs-, rechts- und innenpolitischem Reform- und außenpolitischem Entspannungsprogramm. Im September 1973 werden BR und DDR als 133. und 134. Staat in die UN aufgenommen. Brandt tritt am 6. Mai 1974 wegen der Spionageaffäre Guillaume zurück. 1976 wird er Präsident der Sozialistischen Internationale.

Sein Nachfolger als Bundeskanzler ist Helmut Schmidt (SPD, 1969–72 Bundesverteidigungsminister, 1972 Bundeswirtschafts- und Finanzminister, 1972–74 Bundesfinanzminister). Sein Vizekanzler und Außenminister ist Hans-Dietrich Genscher (FDP). Bei der Bundestagswahl vom 3. Oktober 1976 (Wahlbeteiligung 90,7 %) wird die CDU/CSU mit 243 Sitzen stärkste Fraktion, die SPD erhält 214, die FDP 39 Sitze. Fortsetzung der »Sozialliberalen Koalition«.

In der SPD zunehmend Radikalisierung auf dem linken Flügel, insbesondere bei den Jungsozialisten (»Jusos«), ebenso bei der FDP (Jungdemokraten, »Judos«). Bei der CDU/CSU kriselt es im Verhältnis der Partner und der Vorsitzenden Helmuth Kohl (seit 1973)/Franz Josef Strauß, doch einigt man sich immer wieder bis zum nächsten »Kreuth«.

Politische Gewaltanwendung ist von der gegen Sachen zu der gegen Personen eskaliert: Auf Brandstiftung folgen Morde, Geiselnahmen und Flugzeugentführungen zu politischer Erpressung. Dazu 1972 der evangelische Theologe Helmut Gollwitzer: »1968 haben Gudrun Ensslin und ihre Freunde in ihrer Verzweiflung über die moralische Dickfelligkeit der bundesrepublikanischen Bevölkerung und ihrer offiziellen Repräsentanten mit einem Kaufhausbrand als sinnlich anschauliches Zeichen die Menschen aufrütteln wollen.« Der Prozeß gegen den harten Kern der »Roten Armee Fraktion« in Stammheim wurde zur Farce und endet 1977 mit Selbstmorden. Der Terror wird international. Massive Gegenschläge führen Israel 1976 in Entebbe (Uganda) und die BR 1978 in Mogadischu (Somalia).

Mit Terror greifen Polit-Rocker auch in die Auseinandersetzungen für und gegen die Kernenergie ein. (Der Bau des Kernkraftwerks Brockdorf wird daraufhin auf Gerichtsbeschluß eingestellt.)

In den durch die Watergate-Affäre (1972–74, Sturz Nixons) erschütterten USA, die am 30. April 1975 Vietnam endgültig geräumt haben (die letzten GIs mußten auf den Flugplätzen von Saigon um ihr Leben rennen), folgt auf den Präsidenten Gerald Ford (Republikaner) der Erdnußfarmer und Demokrat Jimmy Carter. – am 9. September 1976 stirbt Mao Tse-tung.

Die am 3. Juli 1977 in Helsinki eröffnete Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE, Fortsetzung 1977 in Belgrad) soll vor allem Entspannung zwischen Ost und West bringen. Doch bleibt es angesichts nur bescheidener Erfolge und nicht weniger Rückschläge beim Hoffen. Von Truppenreduzierung und Abrüstung ist entgegen feierlichen Konferenzerklärungen in Wien weit und breit nichts zu merken.

Die KSZE hat in vielen Ländern des »Sozialistischen Lagers« eine lebhafte Bürgerrechtsbewegung zur Folge (Ausbürgerungen aus der UdSSR – z.B. Aleksander Solschenizyn: »Archipel GULAG« – und der DDR – z.B. Liedermacher Wolf Biermann – oder Totalisolation – z.B. Altkommunist Professor Robert Havemann). Von einem »Prager Frühling« kann keine Rede sein – er endete im August 1968 mit dem Einmarsch der Panzer des Warschauer Pakts. Ob der »Eurokommunismus« (insbesondere Italien und Frankreich) ernstgemeint ist oder nur Taktik, bleibt abzuwarten. In der DDR gibt es keine Selbstmorde mehr. 1970 weist die Statistik auf 100 000 Einwohner noch 30,5 Selbstmorde und 0,5 Todesfälle durch »sonstige Gewalteinwirkung« aus – in der BR 19,8 bzw. 3,1. Seit 1972 (noch zu Walter Ulbrichts Zeit, er starb 1973) meldet die Statistik 0,0 Selbstmorde, in diesem Jahr dann allerdings 32,7 Todesfälle durch »sonstige Gewalteinwirkung«.

In der BR, aber auch im Ausland, wird erbittert diskutiert, ob der Ausschluß erklärter Gegner des Grundgesetzes vom öffentlichen Dienst ein »Berufsverbot« sei (DKP 42 000 Mitglieder, Kommunistischer Bund Westdeutschlands weit über 2500, KPD 7000, KPD/Marxisten-Leninisten angeblich 1000, NPD 15 000 – zum Vergleich SPD 1 000 000, CDU und CSU 850 000. FDP 78 000).

Von 1950 bis 1976 hat die BR an (staatlicher und privater) Entwicklungshilfe 107 550 000 000,– DM geleistet. Die Dritte und Vierte Welt hungert weiter. In Uganda ist seit 1971 Idi Amin Diktator. Ende 1976 wird Angola dank sowjetischer Militärberater und kubanischer Truppen Volksrepublik. Die Weißen in Südwestafrika, Rhodesien und Südafrika (wo man starr an der Politik der Apartheid festhält) bereiten sich auf den Endkampf vor. Im Nahen Osten herrscht seit dem Jom-Kippur-Krieg Oktober 1973 zwischen Israel und den arabischen Staaten »Waffenstillstand« mit Gewehr bei Fuß.

Während in Nordirland katholische und protestantische Frauen sich gegen den Wahnsinn des Bürgerkrieges wehren, erheben sich, als späte Erbinnen der Suffragetten von 1913 (man denke an die entsprechende Folge der britischen Fernsehserie »Das Haus am Eaton Place«!) und motiviert durch »Women’s Lib« in USA, die Feministinnen der BR unter Alice Schwarzer (Zeitung »Emma«).

In der BR gibt es 877 328 Studenten, »Schulreform«-, »Hochschulreform«- und »Numerus-clausus«-Chaos, 18 000 Jugendliche ohne Ausbildungsstelle, 1 060 000 Arbeitslose und 1 800 000 Gastarbeiter sowie einen Schaden von 5 000 000 000 DM durch Wirtschaftskriminalität.

Die 1957 eingeführte »Dynamische Rente« ist und bleibt gefährdet.

Bei den Olympischen Spielen in Montreal lassen die Sportler der UdSSR und der DDR alle anderen weit hinter sich.

Die amerikanische Raumsonde »Viking I« sendet präzise Fotos von der Oberfläche des Planeten Mars.

In Seveso (Italien) gibt es eine Giftkatastrophe.

Pablo Picasso starb am 8. April 1973. Jetzt, 1976, hüllt »Verpackungskünstler« Christo in Kalifornien 40 Kilometer Zaun in Plastikfolie – ein Anblick, der verzweifelt an den Gitterzaun der DDR gegen die BR erinnert: Walter de Maria sucht nach einer Borstelle für sein »Denkloch«.

Erfolgreiche Bücher sind in der BR u.a.: Carl Friedrich von Weizsäcker (Physiker, Philosoph, Friedensforscher und Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen in der wissenschaftlich-technischen Welt [gegr. 1969]: »Wege in der Gefahr – Eine Studie über Wirtschaft, Gesellschaft und Kriegsverhütung«; Saul Bellow: »Humboldts Vermächtnis«; Ephraim Kishon: »In Sachen Kain und Abel«; Reiner Kunze (früher DDR): »Die wunderbaren Jahre«; Hoimar von Ditfurth: »Der Geist fiel nicht vom Himmel«; Erica Jong: »Angst vorm Fliegen«; Curd Jürgens: »… und kein bißchen weise.«

Von Filmen seien genannt: »Lina Braake« (BR): »Sommergäste« (BR); »Von Angesicht zu Angesicht« (Schweden); »Einer flog über das Kuckucksnest« (USA); »Der weiße Hai« (USA); »Taxidriver« (USA).

Gesungen wurden, neben Karnevals-Schunkelweisen, des Bundespräsidenten Walter Scheel Lieblingslied »Hoch auf dem gelben Wagen«, vor allem »Theo, wir fahr’n nach Lodz«, »Mein Gott, Walter«, und »Wenn du denkst, du denkst ..«.

Was bleibt? Zwischen Nostalgie und Terror das große Unbehagen an der Leistungs-, Konsum-, Wegwerf- und Wohlfahrtsgesellschaft mit ihrer Freizeit-, Fernseh- und Fußballkultur. Blickt man allerdings in die rustikal renovierten Gaststätten und sieht den wacker Schmausenden zu, erfreut man sich am Anblick der Urlauber in Mallorca oder auf den Bahamas, staunt man über den Kraftaufwand der Politiker bei ihren Reden, dann ruft man wohl trotz aller Bedenken:

HURRA – WIR LEBEN NOCH!

Hurra, wir leben noch
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