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Sie erreichten die kurze Allée du Cloître erst um 20 Uhr 40. Der Bentley parkte bereits. Jakob stieg aus und begrüßte den Handelsattaché. Der war sauer. »Fast eine Dreiviertelstunde zu spät!«
»Tut mir leid.«
»Da hätte ich Claire noch Lebewohl sagen können.«
»Hören Sie bloß mit Ihren Weibern auf«, sagte Jakob. »Raus, helfen Sie!«
Zu dritt schleppten sie Jakobs schwere Koffer vom Taxi in den Bentley. Der Taxifahrer entschuldigte sich noch einmal für die elenden Wallonen.
»Glauben Sie, woanders geht’s besser zu?« fragte Jakob milde und stieg in den Bentley. Der Attaché fuhr los. Nach zwei Stunden hatten sie die letzte Bahnstation auf belgischem Gebiet vor der französischen Grenze erreicht. Diese letzte Station hieß Frameries. Juarez hielt.
»Geben Sie mir meinen Paß«, sagte Jakob.
Er bekam den gefälschten Paß auf den Namen Fletcher und gab Juarez dafür den echten Paß auf den Namen Miguel Santiago Cortez. Dann holten sie Jakobs Schweinslederkoffer aus dem Wagen. Der Koffer mit den belgischen Francs blieb natürlich im Wagen.
»Es geht ein Zug um zwei Uhr fünfzehn früh«, sagte Jakob, während sie gemeinsam das Gepäck über den Platz in den Wartesaal des kleinen Bahnhofs schleppten. »Sie fahren schon los nach Paris und zu Monsieur Arnusch. Es ist jetzt keine Zeit zu verlieren.«
»Und was machen Sie bis der Zug kommt?«
»Ich werde ein bißchen lesen«, sagte Jakob und zog ein schmales Buch aus der Tasche. Es war in englischer Sprache abgefaßt und trug den Titel DER SCHICKSALSKAMPF DER WALLONEN UND FLAMEN.