6

Sonnabend schien die Sonne, und der Schnee schmolz.

Martin Beck wachte langsam und mit einem Gefühl seltenen Wohlbehagens auf. Er lag ruhig da, den Kopf im Kopfkissen vergraben, und versuchte, den Geräuschen um ihn herum zu entnehmen, ob es früh oder spät am Morgen war. In der Baumgruppe vor seinem Fenster hörte er eine Amsel singen, und vom Dach tropfte das Schmelzwasser unregelmäßig in den Schneematsch auf dem Balkon. Auf der Straße fuhren Autos vorbei, und weiter weg bremste ein U-Bahn-Zug bei der Einfahrt in die Station. Der Nachbar schlug seine Wohnungstür zu. In den Wasserleitungsrohren rauschte es, und der Krach, der plötzlich aus der nebenan gelegenen Küche ertönte, ließ ihn vollends wach werden. »Verflucht!« Das war Rolfs Stimme. Und Ingrid: »Nun paß doch endlich mal auf.« Dann Inga, die die beiden zur Ordnung rief.

Er streckte die Hand nach einer Zigarette und Streichhölzern aus, mußte sich aber auf einen Ellenbogen stützen, um den Aschenbecher aus einem Berg von Büchern auszugraben. Bis vier Uhr morgens hatte er wach gelegen und ein Buch über die Seeschlacht von Tsushima gelesen, und der Aschenbecher war voller Kippen und abgebrannter Streichhölzer. Wenn er zu faul war, vor dem Einschlafen aufzustehen und ihn auszukippen, versteckte er den Aschenbecher unter einem Buch. Er hatte es satt, sich jedesmal Ingas Vorhaltungen anzuhören, daß sie alle einmal verkohlt aufwachen würden, wenn er weiter im Bett rauchte.

Die Armbanduhr zeigte halb zehn, aber es war Sonnabend, und er hatte frei. Frei in doppeltem Sinn, dachte er zufrieden, aber mit einem Anflug von schlechtem Gewissen. Er durfte zwei Tage allein in der Wohnung bleiben. Inga und die Kinder wollten mit Ingas Bruder in dessen Wochenendhaus nach Roslagen fahren und dort bis Sonntagabend bleiben. Martin Beck war natürlich auch eingeladen, aber ein Wochenende ohne Familie war ein so seltenes Vergnügen, daß er Arbeit vorgetäuscht hatte, um nicht mitfahren zu müssen.

Er rauchte die Zigarette zu Ende, stand auf, nahm den Aschenbecher mit auf die Toilette und schüttete ihn aus. Rasieren brauchte er sich nicht. Er zog seine Khakihosen und ein Manchesterhemd an. Dann stellte er die Bücher über Tsushima ins Regal zurück, klappte sein Bett hoch, so daß es wieder wie ein Sofa aussah, und ging schnell in die Küche.

Seine Familie saß am Tisch und frühstückte. Ingrid stand auf, holte aus dem Schrank eine Tasse und goß ihm Tee ein.

»Ach, Papa, komm doch mit«, bat sie. »Guck mal, wie schön das Wetter ist. Wenn du nicht dabei bist, macht es halb soviel Spaß.«

»Es geht leider nicht. Wäre wirklich schön, aber…«

»Papa muß arbeiten«, unterbrach ihn Inga ärgerlich. »Wie Immer.«

Wieder meldete sich sein schlechtes Gewissen. Dann dachte er daran, daß ihr Wochenende ohne seine Anwesenheit ungetrübter verlaufen würde, denn Ingas Bruder nahm Martin Becks Besuch immer zum Vorwand, sich vollaufen zu lassen. Schon im nüchternen Zustand war Ingas Bruder kein angenehmer Zeitgenosse, und betrunken wurde er einfach widerlich. Eine gute Seite hatte er allerdings: aus Prinzip trank er nur in Gesellschaft. Martin Beck spann diesen Gedanken weiter und kam zu dem Schluß, daß er mit seiner Lüge eigentlich ein gutes Werk tat. Dadurch, daß er zu Hause blieb, zwang er den Schwager, nüchtern zu bleiben.

Zu dieser angenehmen Entscheidung war er gerade gekommen, als Ingas Bruder an der Tür klingelte, und fünf Minuten später begann für Martin Beck das langersehnte Wochenende.

Es wurde so, wie er es sich erhofft hatte. Obwohl Inga für alles gesorgt hatte und genügend Lebensmittel im Kühlschrank lagen, ging er los und kaufte ein, unter anderem eine Flasche Grönstedts Monopole und sechs Flaschen Bier. Dann machte er sich daran, das Deck des Modellschiffs Cutty Sark einzubauen, wozu er wochenlang nicht gekommen war. Zu Abend aß er kalte Fleischklöße, Rogen und Camembert auf Pumpernickel und trank zwei Flaschen Bier. Anschließend trank er Kaffee und Cognac und sah sich Im Fernsehen einen alten amerikanischen Gangsterfilm an. Dann ließ er das Badewasser einlaufen, legte sich in die Wanne und las Raymond Chandlers »Die Tote im See«. Zwischendurch trank er hin und wieder einen Schluck Cognac aus dem Glas, das er in bequemer Reichweite auf den Klosettdeckel gestellt hatte.

Er fühlte sich außerordentlich wohl und dachte weder an seine Familie noch an seine Arbeit.

Nach dem Bad zog er sich den Schlafanzug an, löschte alle Lampen bis auf die an seinem Schreibtisch, las und trank Cognac, bis er sich müde fühlte und zu Bett ging.

Am Sonntag schlief er sich richtig aus, setzte sich dann im Schlafanzug hin und arbeitete an seinem Schiffsmodell. Erst nachmittags zog er sich ordentlich an. Abends, als die Familie nach Hause gekommen war, ging er mit Ingrid und Rolf ins Kino. Sie sahen sich einen Film über Vampire an. Es war ein gelungenes Wochenende gewesen, und am Montag morgen fühlte er sich ausgeruht und energiegeladen und kümmerte sich unverzüglich darum, wer dieser Göran Mahn gewesen war und was er eventuell auf dem Gewissen gehabt haben konnte. Den Vormittag verbrachte er in den Arbeitszimmern verschiedener Kollegen im Polizeigebäude und machte dann einen kurzen Besuch im Rathaus. Als er zurückkam, wollte er das Ergebnis seiner Ermittlungen bekanntgeben, fand aber niemanden, der ihm zuhören wollte, da alle zum Mittagessen gegangen waren. Er rief im Polizeigebäude Süd an und staunte nicht schlecht, als er sofort Kollberg am Apparat hatte, da dieser dafür bekannt war, immer pünktlich zum Mittagessen zu gehen. »Warum bist du nicht in der Kantine?«

»Ich wollte gerade losgehen. Von wo aus rufst du an?«

»Aus Melanders Zimmer. Komm her und iß hier, dann weiß ich wenigstens, wo ich dich finden kann. Wenn Melander und Rönn auftauchen, wollen wir uns mal etwas näher mit diesem Göran Malm befassen, sofern Melander an der Brandstelle abkömmlich ist. Ich hab mich jedenfalls schon mal nach diesem Mahn erkundigt.«

»Okay. Ich will nur mal sehen, wo Benny ist, und ihn sozusagen einweisen. Wenn sich das machen läßt.«

Benny Skacke war gerade Kriminalassistent geworden. Vor zwei Monaten war er als Ersatz für Äke Stenström zur Reichsmordkommission versetzt worden. Äke Stenström war neunundzwanzig Jahre alt gewesen, und seine Kollegen, besonders Kollberg, hatten in ihm ein ahnungsloses Kind gesehen. Benny Skacke war zwei Jahre jünger.

Martin Beck nahm Melanders Tonbandgerät, und während er auf die anderen wartete, ließ er das Band, das er im Rathaus geliehen hatte, ablaufen. Beim Abhören machte er sich einige kurze Notizen.

Rönn erschien pünktlich um ein Uhr, und eine Viertelstunde später riß Kollberg die Tür auf und rief noch im Mantel: »Na, dann laß mal hören.«

Martin Beck überließ Kollberg seinen Stuhl und stellte sich an den Aktenschrank. »Es geht um Autodiebstahl und Handel mit den gestohlenen Fahrzeugen. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der gestohlenen Wagen so auffallend angestiegen, daß man es sich nur mit einer organisierten Bande erklären kann. Vermutlich werden die Wagen über die Grenze geschmuggelt. Mahn scheint ein Rad in dem Getriebe gewesen zu sein.«

»Ein großes oder ein kleines?« fragte Rönn. »Ich glaube, nur ein kleines. Wahrscheinlich sehr klein.«

' »Weswegen ist er eigentlich festgenommen worden?« erkundigte sich Kollberg.

»Nicht so schnell, laß mich der Reihe nach berichten.«

Martin Beck nahm seine Notizen und legte sie neben sich auf den Schrank. Dann begann er zu sprechen, gewandt und flüssig.

»Am 24. Februar, 22Uhr, wurde Göran Mahn bei einer Verkehrskontrolle zwei Kilometer nördlich von Södertälje angehalten. Das war eine ganz routinemäßige Angelegenheit, bei der sich ein merkwürdiger Umstand ergab, der zu seiner Festnahme führte. Er fuhr einen Chevrolet Impala, Baujahr 1963. Der Wagen schien in Ordnung zu sein, da sich aber herausstellte, daß Malm nicht der Besitzer war, wurde die Nummer mit der neuesten Liste gestohlener Autos verglichen. Da fand sich die Nummer denn auch wieder, nur sollte sie laut Liste zu einem VW gehören und nicht zu einem Chevrolet. Es schien so, als ob der Wagen durch einen Fehler oder einfach aus Versehen eine falsche Nummer erhalten hatte, und gerade nach der wurde gesucht. Beim ersten Verhör sagte Mahn aus, daß er den Wagen vom Besitzer, der ein guter Freund von ihm sei, geliehen habe. Der Fahrzeughalter hieß Bertil Olofsson, wie Mahn angab, außerdem stand der Name auf dem Schildchen, das im Auto befestigt war. Es zeigte sich, daß dieser Olofsson der Polizei nicht unbekannt war. Er stand seit längerer Zeit im Verdacht, mit gestohlenen Fahrzeugen zu handeln; es lag auch einiges Beweismaterial gegen ihn vor, nur konnte man ihn nicht verhaften, weil er untergetaucht war. Er ist im übrigen noch immer verschwunden. Mahn behauptet, den Wagen von Olofsson erhalten zu haben, da dieser ins Ausland gereist sei und ihn nicht benötige.

Als die Kollegen, die hinter Olofsson her waren, die Sache mit Mahn erfuhren, versuchten sie, einen Haftbefehl für ihn durchzusetzen. Sie waren überzeugt, daß Olofsson und Mahn zusammenarbeiteten. Als das mißlang er kam nicht einmal in Untersuchungshaft, wie ihr gleich hören werdet, wurde Gunvald Larsson mit Hammars gnädigem Einverständnis mit der Überwachung beauftragt. Sie hofften, Olofsson auf diese Weise zu erwischen und dann die Bande auffliegen zu lassen. Wenn es überhaupt eine Bande gegeben hat. Und sofern Olofsson und Mahn dazugehört haben.«

Martin Beck ging quer durchs Zimmer und drückte seine Zigarette im Aschenbecher auf dem Tisch aus. »Das war's eigentlich. Nein, eine Sache noch. Der Kraftfahrzeugschein und die Steuerquittung waren natürlich gefälscht, sehr geschickt übrigens.«

Rönn kratzte sich an der Nase und fragte: »Warum haben sie denn Mahn laufenlassen?«

»Mangel an Beweisen. Wartet mal, das könnt ihr selbst anhören.« Damit beugte er sich über das Tonbandgerät. »Der Untersuchungsrichter forderte, daß Mahn wegen Hehlerei verhaftet werden sollte. Mit der Begründung, es sei denkbar, daß er die Untersuchungen erschweren würde, wenn er auf freiem Fuß bliebe.«

Er drückte auf den Knopf und ließ das Band schnell durchlaufen.

»Hier haben wir es. Malms Verhör durch den Untersuchungsrichter.« Richter: Ich habe Ihnen die Aussage der diensthabenden Beamten über die Ereignisse des Abends am 24. Februar vorgelesen. Wollen Sie jetzt bitte mit eigenen Worten schildern, was da passiert ist?

Malm: Es war ungefähr so, wie Sie gesagt haben. Ich fuhr den Södertäljevägen lang, und da war ein Polizeiauto, eine Polizeikontrolle; selbstverständlich hielt ich an und… und als der Beamte sah, daß es nicht mein Wagen war, haben sie mich mit auf die Wache genommen.

Richter: Aha. Und wie kam es, daß Sie ein fremdes Auto benutzten?

Malm: Ich wollte nach Malmö fahren, um einen Freund zu besuchen, und weil Berra…

Richter: Berra? Ist das Bertil Olofsson?

Mahn: Ja, den meine ich. Berra, also Bertil Olofsson, hatte mir seine Kutsche für ein paar Wochen geliehen. Ich hätte sowieso nach Malmö gemußt, da hab ich es so eingerichtet, daß ich gefahren bin, als ich das Auto hatte. Auf die Art hab ich das Geld für die teure Bahnfahrt gespart. Daß der Wagen gestohlen war, konnte ich ja nicht ahnen.

Richter: Wie erklären Sie sich, daß Olofsson Ihnen sein Auto so ohne weiteres für längere Zeit überlassen hat? Brauchte er es nicht selbst?

Mahn: Nein. Er wollte ins Ausland fahren, sagte er. Da brauchte er die Karre nicht.

Richter: Er wollte also verreisen. Wie lange wollte er denn unterwegs sein? Mahn: Hat er mir nicht gesagt.

Richter: Hatten Sie die Absicht, den Wagen die ganze Zeit zu behalten, bis er wieder nach Hause kam?

Mahn: Erlaubt hatte er mir's. Sonst hätte ich die Kiste auch auf seinen Parkplatz stellen können. Er wohnt in so einem Haus, wo zu jeder Wohnung ein Parkplatz gehört.

Richter: Ist Olofsson inzwischen von seiner Reise zurück? Malm: Weiß ich nicht.

Richter: Wissen Sie, wo er sich aufhält?

Malm: Nein. Vielleicht ist er noch in Frankreich oder wo er sonst hinwollte. Richter: Herr Mahn, Sie besitzen einen eigenen Wagen? Mahn: Nein. Richter: Aber Sie haben einen gehabt?

Mahn: Ja, aber das ist lange her.

Richter: Haben Sie Olofssons Auto schon einmal bei anderen Gelegenheiten geliehen?

Mahn: Nein. Das war das erste Mal. Richter: Wie lange kennen Sie Olofsson? Mahn: Ein Jahr oder so.

Richter: Haben Sie sich oft getroffen? Malm: Was heißt oft? So gelegentlich mal.

Richter: Was meinen Sie mit gelegentlich? Einmal im Monat? Einmal in der Woche? Oder wie oft?

Mahn: Na, vielleicht einmal im Monat. Oder auch zweimal. Richter: Dann kennen Sie sich also ganz gut? Malm: Na ja, wie man's nimmt.

Richter: Sie müssen sich doch ganz gut gekannt haben, wenn er Ihnen so j ohne weiteres sein Auto geliehen hat?

Malm: Das ist auch wieder wahr. Richter: Was ist Olofsson von Beruf? Mahn: Was?

Richter: Wo arbeitet Olofsson? Mahn: Das weiß ich nicht.

Richter: Das wissen Sie nicht? Obwohl Sie ihn mindestens ein Jahr kennen? Malm: Nein. Darüber haben wir nie gesprochen.

Richter: Wo arbeiten Sie selbst?

Mahn: Ich hab keine Arbeit… im Augenblick. Richter: Was haben Sie denn sonst gemacht? Malm: Verschiedenes. Was man so kriegte. Richter: Wo haben Sie zuletzt gearbeitet?

Malm: Als Lackierer in einer Werkstatt in Blackeberg. Richter: Wie lange ist das her?

Mahn: Das war im Sommer. Im Juli hat die Werkstatt zugemacht, da mußte ich aufhören.

Richter: Und dann? Haben Sie sich um Arbeit bemüht? Malm: Ja. Aber keine gekriegt.

Richter: Wie sind Sie denn finanziell über die Runden gekommen, immerhin waren Sie, Moment mal, acht Monate ohne Arbeit?

Mahn: Gut ist es mir auch nicht gegangen.

Richter: Aber irgendwoher müssen Sie doch Geld bekommen haben, nicht wahr, Herr Mahn? Die Miete muß bezahlt werden, und was zu essen braucht man auch.

Mahn: 'n bißchen hatte ich gespart, und dann hab ich mir hier und da was geliehen.

Richter: Was wollten Sie überhaupt in Malmö? Mahn: 'n Freund besuchen.

Richter: Bevor Olofsson Ihnen angeboten hat, sein Auto zu benutzen, planten Sie, mit der Bahn zu fahren. Hätten Sie sich das denn leisten können? Malm: Na ja…

Richter: Wie lange hat Olofsson diesen Wagen, den Chevrolet, gehabt? Malm: Weiß ich nicht.

Richter: Aber Sie haben doch sicher gesehen, was für ein Auto er hatte, als Sie sich kennenlernten?

Mahn: Darauf hab ich nicht geachtet.

Richter: Herr Mahn, Sie haben bei Ihrer Arbeit viel mit Autos zu tun gehabt, stimmt's? Sie waren Lackierer, haben Sie gesagt. Finden Sie es nicht eigenartig, daß Sie nie bemerkt haben wollen, was Ihr Freund für ein Auto hatte?

Mahn: Nein. Außerdem hab ich sein Auto gar nicht so oft gesehen.

Richter: Herr Mahn, war es nicht so abgemacht, daß Sie Olofsson helfen sollten, diesen Wagen zu verkaufen?

Mahn: Nein.

Richter: Aber Sie wußten, daß Olofsson mit gestohlenen Autos handelte, stimmt's?

Mahn: Nein. Davon wußte ich nichts. Richter: Keine weiteren Fragen.

Martin Beck stellte das Tonbandgerät ab. »Außerordentlich höflicher Richter«, bemerkte Kollberg. »Ja«, bestätigte Rönn. »Höflich und erfolglos.«

»Sie haben Mahn also laufenlassen«, sagte Martin Beck, »und Gunvald Larsson übernahm die Überwachung. Man hoffte, über Mahn an Olofsson heranzukommen, schließlich bestand der Verdacht, daß Mahn für Olofsson gearbeitet hat. Andererseits, wenn man Malms Verhältnisse näher betrachtet, sieht es nicht so aus, als ob er größere Summen für seine Dienste bekommen hat.«

»Er war Lackierer, so einen braucht man, wenn man mit gestohlenen Autos handelt.« Martin Beck nickte.

»Und Olofsson«, fragte Rönn, »kann man sich den nicht vornehmen?«

»Nein. Der ist immer noch verschwunden. Scheint durchaus möglich, daß Mahn die Wahrheit gesagt hat, als er im Verhör behauptete, daß Olofsson ins. Ausland gereist ist. Irgendwann taucht der schon wieder auf.« Kollberg schlug nervös mit der Hand auf die Armlehne seines Stuhls. »Ich versteh diesen verdammten Larsson nicht«, sagte er mit einem Seitenblick auf Rönn. »Wie kann er behaupten, daß er nicht wußte, warum er Mahn überwachen sollte?«

»Den Grund brauchte er doch nicht zu wissen. Fang nicht schon wieder an, auf Gunvald rumzuhacken.«

»Er hätte doch mindestens wissen müssen, daß er nach diesem Olofsson Ausschau halten sollte. Anders hätte die ganze Überwachung doch keinen Sinn gehabt.«

Rönn antwortete gelassen: »Kannst ihn ja fragen, wenn er wieder gesund ist.« Kollberg reckte sich, daß es in den Nähten seiner Jacke knackte. »Na, laß man. Jedenfalls sind diese Autogeschichten nicht unser Bier. Gott sei Dank.«