1. Die Hormonfalle
Lass dich bloß nicht beim Älterwerden erwischen
Irgendwann hat es dich unerwartet erwischt. „Liebling, es ist so furchtbar heiß hier, kannst du das Fenster aufmachen?“ Sowie du den Satz ausgesprochen hattest, dräute dir, dass du jetzt dran bist. Natürlich hast du erst mal eine Grippe in Erwägung gezogen. „Leider nicht“, sagte das Fieberthermometer. Und dann bist du zu deinem Frauenarzt gestiefelt und der hat, so schien es dir, dein Todesurteil gesprochen: „Wechseljahre“.
Den Gedanken an die Menopause (ein noch ekligeres Wort als Wechseljahre) hattest du genauso verdrängt wie den an deine eigene Beerdigung. Du hattest um Frauen, die in den Wechseljahren waren und (unerhört!) darüber auch noch redeten, immer einen großen Bogen gemacht. Du, nein, du würdest einfach von den Wechseljahren nichts merken. Punkt.
Und plötzlich fiel es dir wie Schuppen aus den Haaren: diese ständigen Kreislaufstörungen, neulich die Panikattacke, das Herzrasen damals im Restaurant, als du dachtest, vom Stuhl zu fallen. Ach ja. Dein erheblich gestiegener Verbrauch an Kopfschmerztabletten. Ach so. Die kleinen Pölsterchen, die sich um deine Hüften geschmiegt haben. Nein, das kam nicht davon, dass du aufgehört hast zu rauchen. Und es waren auch nicht deine Sorgen, die dich in den letzten Monaten um den Schlaf gebracht haben.
Und jetzt? Jugend ade! Die nächste Panikattacke kündigte sich umgehend an. Die Angst, die du so lange erfolgreich verdrängt hattest, überfiel dich innerhalb von Minuten. Gehöre ich jetzt zum alten Eisen, hast du dich gefragt. Was wird mein Mann dazu sagen? Also hast du erst mal beschlossen, weder deinem Mann noch irgendwem sonst etwas von deinen Wechseljahren zu erzählen.