Die eigene Duftnote
In deinem Bad setzen die Parfümfläschchen täglich mehr Staub an. Du nimmst je nach Lust und Laune mal das eine, mal das andere, aber meist gar keins mehr. Warum eigentlich nicht? Ein Parfüm gehört zu einer Frau genauso dazu wie ein schönes Kleid oder ein guter Haarschnitt. Und du solltest bei dem bleiben, das dir steht, das zu dir gehört wie eine zweite Haut.
Denk mal an deine Mutter. Entsinnst du dich noch, wie wunderbar sie immer geduftet hat? Und immer, wenn irgendjemand vorbeikam, der genauso geduftet hat wie Mutti, dann wurde dir ganz wohl ums Herz. Sie nahm dreißig Jahre lang das gleiche Parfüm, schon, weil sie es jedes Jahr zu Weihnachten geschenkt bekam.
Als ich vor fünfzehn Jahren in Las Vegas geheiratet habe, machte ich mich auf die Suche nach einem anderen Parfüm. Ich hatte zwei ziemlich schreckliche Jahre hinter mir und wollte endlich mal was anderes riechen als diesen Duft, der mich nur an Ärger erinnerte. Und dann fiel mein Blick auf Chanel. Das hatte ich zum letzten Mal benutzt, als ich achtzehn war, aber ich entsann mich, dass ich es mochte. Also kaufte ich es. Wir schritten zum Traualtar und mein Fast-Mann schnupperte an mir rum. Und sagte einen Satz, der wohl jeder Braut die Tränen in die Augen treibt: „Du riechst heute wie meine Mutter.“ Ich habe meine Chanel-Sünde gebeichtet und sogar die Pastorin hat schallend gelacht. Seitdem benutze ich wieder meine zwei alten Parfüms (eins für den Sommer, eins für den Winter) und mein Mann erkennt mich mit geschlossenen Augen.
Angeblich machen Parfüms mit Grapefruitduft jung. Da du gerade dabei bist, dich selbst neu zu erfinden, kannst du ja mal ein bisschen rumprobieren. Deshalb wird kaum ein 25-Jähriger über dich herfallen …