Vom Picknick zum Cabrio
Ach so, du bist so frustriert, dass dir überhaupt nichts mehr Spaß macht. Also, dann hilft wieder nur noch: Papier und Bleistift. Leg beides zurecht und dann überlege, was du eigentlich schon immer mal machen wolltest. Du wirst dich wundern, nach den ersten Minuten mit der Angst vor dem weißen Papier füllt sich deine Liste wie von selbst. Und du wirst immer verrückter: Wenn du z. B. mit so einfachen Sachen wie „Picknick machen“ anfängst, landest du irgendwann vielleicht bei „Cabrio fahren“ oder „Karneval in Venedig“. Also, lass die Fantasie schweifen. Und dann arbeite deine Liste ganz diszipliniert ab, so wie du es gewohnt bist. Punkt für Punkt. Wenn du das nicht tust, dann endest du wie Lucy Jordan. Du weißt doch, das ist die, die im zarten Alter von siebenunddreißig festgestellt hat, dass sie nie in einem Cabrio mit dem warmen Wind in ihren Haaren durch Paris fahren wird. Daraufhin musste sich die Arme das Leben nehmen.
Natürlich wirst du dir nicht alles leisten können, was du dir so erträumst. Aber du musst das Cabrio ja nicht gleich kaufen. Leihe dir doch mal eins. Und mit Kleingeld ein Sparschwein zu füttern, auf dem „Karneval in Venedig“ steht, ist schon die halbe Miete.
Selbst wenn du keinen Frust schiebst, tue dir etwas Gutes. Und zwar jeden Tag. Behandle dich einfach so wie einen Menschen, den du liebst. Ständig bringst du deinem Mann etwas mit, deine Kinder bekommen immer was zugesteckt und du bleibst auf der Strecke. Schluss damit, du weißt doch, was dir droht. Herabhängende Mundwinkel und Schultern.