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Der Große Gnom
Der Große Gnom saß auf seinem Thron im hinteren Teil der Halle, gebeugt und bucklig vom Alter, aber immer noch hellwach. Auch seine Augen waren früher besser gewesen, aber sie waren noch gut genug, um zu erkennen, dass jemand in seiner Halle war. »Mensch!«, polterte er. »Komm her!«
Die tiefe Stimme des Gnoms flutete wie eine Welle durch die Halle und schien immer lauter zu werden, während sie zu Tracker heranbrandete. Er stand unbeeindruckt da, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Hallo, Großer Gnom«, rief er keck. »Ich bin Thomas, bekannt als Tracker, Bruder von Jonathan, bekannt als Hunter, und Sohn von Frederick, bekannt als … Fred.«
Der Große Gnom legte die Stirn in Falten und überlegte angestrengt. »Fred ist tot. Ich selbst habe ihn vor langer Zeit erschlagen, bei der Schlacht am Schwarzen Fluss.«
Trackers Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
»Bist du als sein Nachfahre hier, um mich zu töten?«, fragte der Gnom.
Tracker war nicht gekommen, um das Oberhaupt der Gnome umzubringen, aber die Gelegenheit, seinen Vater zu rächen, ließ sein Herz schneller schlagen. Er zückte sein Schwert und setzte sich in Bewegung, schritt durch den Mittelgang.
Der Große Gnom erhob sich. Seine Haut knirschte wie steifes Leder, und seine Gelenke knackten und ächzten vernehmlich, aber als er sich auf seinem Thron aufrichtete, wurde der Grund seiner Autorität augenscheinlich. Genauso wie Slurp und Eww-yuk war der Große Gnom ein Hüne.
»Du bietest mir einen Kriegertod an«, sagte der alte Gnom. »Dies ist die Art und Weise, wie Geschöpfe wie wir sterben sollten, nicht auf einem Stuhl sitzend.« Er hustete und streckte seine langen Glieder. »Ich heiße dich willkommen … und biete dir das Gleiche an.«
Tracker atmete tief durch und ging weiter. Er rieb seinen alten schmerzenden Rücken und verstärkte seinen Griff um das Schwert. Der Große Gnom zog neben dem Thron ein mit Eisenspitzen versehenes Zepter hervor, stieg ungelenk vom Podium und kam Tracker entgegen.
Sie marschierten aufeinander zu, jeder im eigenen Rhythmus. Es wurde kein Alarm geschlagen, keine weiteren Worte wurden gewechselt, und keiner der beiden zeigte die Spur eines Zweifels an seinem Tun. Jeder behielt den anderen fest im Blick, und schließlich begannen sie, mit erhobenen Waffen aufeinander zuzurennen.
Die Wehwehchen und Schmerzen der vielen Jahrzehnte, die ihnen in den Knochen steckten, blieben unbeachtet und verblassten wie eine Erinnerung, während die beiden alten Soldaten tief in ihr Inneres hinabglitten, um ihre Jugend heraufzubeschwören. Beide lächelten, als sie die kraftvollen Krieger wiederentdeckten, die sie einst gewesen waren; dann stürmten sie in vollem Tempo aufeinander zu.