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Abschied
Während sie sich daranmachten, an der Mauer wieder alles in Orndung zu bringen, vereinbarten die Wächter, die Vorräte aufzustocken und die Brustwehr umzubauen, damit sich dort keine Enterhaken mehr verkeilen konnten.
Sam fand PJ. »Hey, Großer … ich, äh, bin hungrig.«
»Ich auch, Kleiner«, sagte PJ.
Bree klopfte Sam auf die Schulter. »Der Junge ist ein tapferes Kerlchen.«
PJ trat zu Sam heran und zog ihn sanft von Bree weg. »Ja, er hat das Herz eines Kriegers und so, aber satt wird man davon hier unten nicht.« Er blickte zu Sam hinab. »Mir war gar nicht klar, wie anstrengend es ist, die Menschheit zu beschützen und gleichzeitig auf einen kleinen Jungen aufzupassen.«
Sam strahlte. »Auf einen Halbstarken aufzupassen ist noch anstrengender«, erwiderte er.
PJ lachte. »Ich muss ihn nach Hause bringen«, sagte er zu Bree.
»Übrigens«, sagte Sam, zog die Karte des Höhlenkletterers hervor und warf sie Bree zu, »jemand hat einen anderen Tunnel entdeckt, der von der Oberfläche hinabführt. Ihr solltet ihn euch mal ansehen und verbarrikadieren.«
Kurz darauf kletterten PJ und Sam auf Cheep. Bree folgte ihnen, suchte die richtigen Worte. »Ich, ähm, habe mich in dir getäuscht«, sagte sie zu PJ. »Tracker hatte recht. Mit dir wurde uns ein heldenhafter Krieger zu Hilfe geschickt.«
»Quatsch«, erwiderte PJ. »Tracker hatte ein paar wirre Ideen. Er glaubte ja, der Geist seines toten Bruders, Hunter, hätte mich hergeschickt. Nein, du hattest recht – ich bin kein Krieger. Ich bin nur ein Bursche aus LA, den es zufällig hierherverschlagen hat.« Sam gab Cheep die Sporen, und sie ritten den Hang hinauf.
»Dass dir die Tapferkeit im Blut liegt, kannst du nicht abstreiten«, rief Bree ihm nach. »Dein Leben zu riskieren, um mich zu retten, war ja wohl kein Zufall, oder?«
PJ wandte sich um und winkte zum Abschied. »Okay, du hast mich erwischt.« Er blinzelte. »Das habe ich wirklich mit Absicht getan.«
»Tschüss!«, rief Sam, während Cheep den Hügel zum Geheimtunnel hinaufflitzte.