17. Kapitel
Löscheinsatz
Sandy fuhr Nate und Richie durch den Stop-and-go-Verkehr zum Pioneer Square, wo es von Feuerwehrautos nur so wimmelte.
«Ich habe auf deinen Anruf gewartet und währenddessen aus dem Buch übersetzt«, sagte Sandy. «Schön, dass du dich gemeldet hast.«
»Du hattest recht mit Kail«, gab Nate zu. »Wir haben ihn auf der Verwerfungslinie entdeckt.«
»Ja!« Sandy ballte die Faust. »Ich wusste es.«
»Du hattest auch mit vielen anderen Dingen recht«, sagte Nate. »Tut mir leid, dass wir dich nicht mitgenommen haben. Es wäre schön, wenn du uns bei Zunder helfen würdest.«
»Wo ist denn das Müsli-Mädchen?«, fragte Sandy und kniff die Augen zusammen.
»Ich weiß nicht«, sagte Nate. »Aber etwas ist eigenartig.«
»Ja. Lilli.«
»Nein. Ich meine, es ist eigenartig, dass Kail geradewegs zu uns nach oben gerast kam. Er verließ den Erdboden und schoss augenblicklich das höchste Gebäude hinauf, das er finden konnte, fast so, als würde er vor irgendetwas fliehen.«
»Wovor sollte sich ein Spalterdämon denn fürchten?«, fragte Richie von hinten.
»Vor einem offenen Gewässer?«, schlug Nate vor. »Das lässt sich nicht entzweibrechen. Aber das war es nicht.« Nate dachte einen Moment lang über das Rätsel nach, dann gab er auf. »Und das ist nicht unser einziges Problem. Da ist immer noch dieser seltsame Reporter, der die Existenz von Dämonen untersucht. Er verdächtigt uns.«
»Ja«, sagte Richie. »Er hat an uns rumgeschnüffelt, als ob er glaubte, wir hätten im Fahrstuhl gefurzt, und würde uns auf frischer Tat ertappen wollen.«
»Hast du einen ziehen lassen?«, fragte Nate.
»Vielleicht«, sagte Richie.
»Das ist ja wohl unser geringstes Problem, Jungs«, unterbrach Sandy mit angewiderter Miene. »Es wird Zeit, sich auf Zunder zu konzentrieren.« Sie schaltete das Radio ein.
Die Nachrichten von KOMO Radio News plärrten aus dem Armaturenbrett des Volvo: »Zahlreiche Brände flammten an verschiedenen Orten der Innenstadt auf. Der Brandherd lag jeweils im Keller eines Gebäudes, aber als die Feuerwehr eintraf, hatte er sich jedes Mal auf ungeklärte Weise verflüchtigt.«
»Das ist unser Stichwort«, sagte Sandy.
»Hä? Was für ein Stichwort?«, fragte Richie.
»Keller«, verkündete Sandy.
»Keller?« Nate verstand auch nicht, was sie meinte. »Sollen wir etwa alle Keller in der Stadt absuchen?«, fragte er.
»Die Richtung stimmt schon mal«, sagte Sandy. »Aber es geht noch ein paar Etagen tiefer.«
»Warte! Ich weiß schon.« Richie hüpfte auf dem Rücksitz auf und ab. »Diesmal weiß ich es.«
»Denkst du an dasselbe wie ich?« Sandy grinste.
»Wollt ihr mich nicht einweihen?«, fragte Nate.
»Der Seattle Underground«, sagte Richie selbstgefällig.
»Genau«, bestätigte Sandy. »Nachdem Seattles Innenstadt 1889 durch einen verheerenden Brand zerstört wurde, hat man das moderne Stadtzentrum direkt darüber gebaut.«
»Und noch heute findet man unter Seattles Zentrum Überreste der alten Stadt«, erklärte Richie.
»Dort muss sich Zunder verstecken«, fügte Sandy hinzu. »Er dringt von unten in die Gebäude ein.«
»Es gibt geführte Touren in den alten Untergrund«, sagte Richie. »Mein alter Kumpel Schnorrer hat die Leute am Eingang immer um Kohle angehauen.«
Sandy wendete den Volvo, rumpelte über den Bordstein und den Bürgersteig und streifte den Karren eines Erdnussverkäufers; Myriaden gerösteter Nüsse prasselten zu Boden.
Richie streckte den Kopf aus dem Fenster, um zu sehen, ob dem Verkäufer etwas passiert war. Zum Glück war der Mann unverletzt, aber er hüpfte wie Rumpelstilzchen auf und ab und rief ihnen in einer fremden, mit amerikanischen Schimpfwörtern durchsetzten Sprache seine Meinung über Sandys Fahrkünste nach.
»Tut uns leid!«, rief Richie ihm zu. »Wir müssen die Stadt vor einer Katastrophe bewahren!«
Kurz darauf erreichten sie den Eingang zu Seattles Unterwelt.
»Gleich da unten liegen die Ruinen des alten Seattle.« Sandy deutete auf das Schild für die Führungen, das über einer Tür und einem Schaufenster hing.
»Es ist geschlossen«, sagte Richie.
»Perfekt«, sagte Nate und spähte durch das Fenster. »Dann stört uns niemand. Aber ich frage mich, wo der Fremdenführer ist.«
Die Tür war abgesperrt. Richie zog Pernikus aus der Tasche. Der Dämon sprang zu Boden und schaute sich erst einmal um, wo er überhaupt war.
»Kannst du uns da reinbringen?«, fragte Nate seinen Gehilfen.
»Hi-hi-hi-hi-hi!« Pernikus lachte und zerschmolz zu einer hauchdünnen zweidimensionalen Tafel, um unter der Tür hindurchzuschlüpfen. Sobald er drinnen war, nahm er wieder seine normale dreidimensionale Gestalt an und öffnete den Riegel.
»Was ist mit Nikolai?«, fragte Richie.
»Er fürchtet sich vor Feuer«, sagte Nate. »Ich lasse ihn bei Kail in der Box.«
Nate übernahm die Führung und ging durch den Souvenirladen zu einer Treppe, die abwärtsführte. Er zögerte. Vor gerade mal einer Stunde wäre er beinahe gestorben. Schlimmer noch, unschuldige Menschen waren ums Leben gekommen.
»Seid ihr sicher, dass ihr mich begleiten wollt?«, fragte er die anderen. »Im eingestürzten EMP-Gebäude hat es Tote gegeben.«
Sandy hörte das Beben in seiner Stimme. Sie legte ihm die Hand auf die Schulter. »Nate, du bist derjenige, der versucht, die Menschen und das Chaos voreinander zu schützen. Dich trifft keine Schuld an dem Unheil, das die Dämonen anrichten, und du kannst nicht alle Menschen retten.«
»Nein«, sagte er, »nicht alle. Aber Dhaliwahl meinte, dass ich es versuchen sollte, wenn ich die Gelegenheit hätte, weil es später nicht mehr möglich ist.« Damit wandte Nate sich um und eilte die Stufen hinab.
Der Untergrund wurde von nackten, an Spanndrähten hängenden Glühbirnen erhellt. Hundert Jahre alte Ladenfronten sahen noch völlig intakt aus, und man konnte Teile der früheren Straßenzüge erkennen. Die Jugendlichen schlichen voran und wurden immer stiller. Ohne einen plappernden Fremdenführer kam ihnen der Untergrund eher wie eine Grabkammer als wie eine Touristenattraktion vor. Nate konnte sehen, wie über ihnen die Unterseite des modernen Seattle von stählernen Doppel-T-Trägern und Torbögen aus Backstein abgestützt wurde. In die modernen Bürgersteige über ihren Köpfen waren dicke Glasblöcke eingelassen, durch die trübes Tageslicht hinabfiel, welches das Halbdunkel ein wenig aufhellte.
Einige Backsteine waren angesengt, aber man konnte nicht erkennen, ob dies von dem Großbrand herrührte, der vor einem Jahrhundert Seattles Zentrum zerstört hatte, oder ob es erst kürzlich passiert war.
Sandy zog ihren Laptop aus dem Rucksack.
»O Gott, was soll das denn jetzt?«, meckerte Richie.
«Ich habe den Computer dabei, weil ich einige Passagen aus dem Kompendium in ein Übersetzungsprogramm eingeben möchte. Es funktioniert überraschend gut«, erklärte Sandy. »Und was hast du Nützliches mitgebracht?«
Grinsend zog Richie zwei riesige Super-Soaker-Wasserpistolen aus dem Rucksack und ließ sie wie ein Revolverheld am Finger kreisen. »Falls es irgendwo brennt«, erklärte er.
»Was suchst du denn genau?«, fragte Nate an Sandy gewandt.
»Ich habe einen ganzen Abschnitt nur über Zunder gefunden. In Dhaliwahls Einträgen steht die komplette Geschichte des Feuerdämons.«
»Ja, auf Bengali«, erwiderte Nate. »Das kann ich nicht lesen.«
»Einen Teil davon habe ich schon übersetzt«, sagte Sandy. »Dhaliwahls Mentor, Yatabe der Wanderer, hat Zunder eingefangen, und später hat Dhaliwahl ihn gehütet, bis sein Lehrling, der Dürre Mann, fortlief und den Feuerdämon mitnahm. Hier steht noch mehr ...« Sie blickte in den dicken Lederband und übersetzte Yatabes uralte Einträge. »O mein Gott. O nein. Das kann nicht sein.«
»Ach, komm schon«, sagte Richie, »erzähl uns einfach, was da steht.«
»So einfach geht das nicht«, erwiderte Sandy. »Übersetzen braucht Zeit.«
Die Jugendlichen blieben vor einem alten, dem Verfall preisgegebenen Badezimmer aus dem neunzehnten Jahrhundert stehen. Sandy mühte sich mit der Übersetzung, tippte Sätze in den Computer und las, tippte weiter. Schließlich trug sie mit langsamen, zögerlichen Worten vor, was sie herausgefunden hatte.
»Zunder, die lebende Flamme, ist in freier Wildbahn ein sehr mächtiger Dämon, den man am besten in kleiner, glühender Form hält. Im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert wuchs Zunder zu tödlicher Größe heran. Er flammte 1871 in Chicago auf, 1889 in Seattle und schließlich 1906 in San Francisco, wo er mit Kail, dem großen Zerstörer, eingefangen wurde.«
»Und was hat das alles zu bedeuten?«, fragte Richie.
»Machst du Witze? Das Kompendium erwähnt die drei historischen Feuerkatastrophen in Chicago, in San Francisco und in Seattle.«
»Das war Zunder?«, fragte Nate entgeistert. »Unser Zunder?«
»Dieser eine Dämon hat ganz allein tausende Menschen getötet«, flüsterte Sandy. »Und San Francisco hat er mit Kail zusammen verwüstet.«
Richie machte große Augen, und er schaute über die Schulter in den dunklen Gang. Er drückte Sandy eine Riesenwasserpistole in die Hand und begann zum Eingang zurückzuweichen.
In dem Moment stolperte Nate im Dunkeln über etwas und stürzte. Er fiel auf einen Gegenstand, der knirschend unter ihm nachgab. Sandy schwang ihren Laptop herum und leuchtete auf ihn. Nate fuhr zusammen. Er lag auf einer bis zur Unkenntlichkeit verkohlten Leiche. Daneben lag ein angesengter Strohhut.
»Der Fremdenführer!«, stieß Sandy hervor und half Nate auf. Er klopfte sich die Asche von der Hose, da er nicht die Überreste eines Toten an sich haben wollte.
Während sie noch bestürzt dastanden, wallte ihnen plötzlich Rauch entgegen. Nate blickte tiefer in den Tunnel hinein. In der Ferne war ein gespenstisches rotes Glühen zu erkennen.
»Die Sache ist zu gefährlich für euch«, sagte er unvermittelt. »Geht wieder nach oben.«
Plötzlich kamen ihnen weitere dichte schwarze Rauchschwaden entgegen. Nate zog einen Feuerlöscher aus dem Rucksack. »Na los! Verschwindet!«
Er stellte sich breitbeinig hin, in der Absicht, für Sandy und Richie etwas Zeit zu gewinnen, während Zunder in flammender Wildheit schneller auf sie zugerast kam, als er es je für möglich gehalten hätte. Nate packte die Spritzdüse des Feuerlöschers, als Richie davonlief. Aber Sandy blieb neben Nate stehen, während Zunder sich unaufhaltsam durch die alten trockenen Holzwände fraß, die sie umgaben.
»Ich hab gesagt, du sollst gehen!«, rief Nate.
»Ich würde niemals wegrennen und dich im Stich lassen«, entgegnete Sandy. »Und du kannst mir auch nichts befehlen. Ich bin nicht dein Lehrling.«
Glühende Asche wehte ihnen entgegen. Sandy wirbelte herum und feuerte aus ihrer Super Soaker auf Nate, durchnässte seine Kleidung.
»Was tust du da?«, fragte er triefend.
»Ich schütze dich!« Sie richtete die Wasserpistole auf sich selbst und machte sich ebenfalls nass.
Nate hielt den Feuerlöscher wie ein Gewehr, versuchte den heranrasenden Dämon fernzuhalten.
»Er ist zu groß und zu heiß. Ich komme nicht an ihn heran. Ich muss ihn irgendwie verkleinern, um ihn in die Box zu kriegen.«
»Such den Brandherd«, sagte Sandy. »Achte nicht auf die Flammen. Ziele auf ihren Ursprung, dorthin, wo das Feuer dem Holz entspringt.«
Nate nickte und verfolgte die Kernflamme zurück zu ihrem Ursprungsort. »Dort!«, rief er und schoss. Weißer Schaum spritzte aus dem Feuerlöscher. Es gab ein lautes Zischgeräusch, und die Luft füllte sich mit Qualm.
Hustend wichen Nate und Sandy in das alte unterirdische Badezimmer zurück. »Habe ich ihn getroffen?«, stieß Nate hervor.
Sandy schüttelte den Kopf, als der Brandherd unbeirrt aus den Rauchschwaden herauskroch. »Außerhalb deines Hauses kann ich zwar keine Dämonen sehen, Nate, aber da ist auf jeden Fall noch ein Feuer, und es kommt immer noch direkt auf uns zu.«
Zunder zog seine Flammen nach innen, verdichtete sich, glühte heller.
»Er sammelt sich zum Angriff!«, sagte Nate.
Sandy stieß ihn zu Boden und packte gleichzeitig den Rand einer uralten schmiedeeisernen Badewanne, zog kräftig daran und kippte sie über ihnen um. Sie fielen gemeinsam zu Boden. Nate lag unter ihr auf dem Rücken, während über ihnen das Feuer loderte. Er hörte, wie die Flammen gegen die Wanne schlugen.
»Was jetzt?«, flüsterte Nate, Nase an Nase mit ihr.
»Zunder entzieht der Luft den Sauerstoff«, sagte sie. »Jetzt ersticken wir.«
Nate zuckte zusammen und legte die Arme um sie. »Falls wir sterben«, sagte er sanft, »dann würde ich gerne noch wissen –«
»Schhhhh«, machte Sandy, »ich denke nach ...«
Zunder sammelte sich neben der Badewanne. Er zog sich noch enger zusammen und konzentrierte all seine Hitze in einer einzigen glühend heißen Kugel aus verdichteten Flammen. Der pulsierende Feuerball sprang auf die Wanne, pflügte durch die metallene Oberfläche, um zu Nate durchzudringen, und verwandelte die Wanne augenblicklich in einen Glutofen.
Plötzlich spritzte von oben Wasser auf die Badewanne.
ZISCH!
Nate spürte, wie das Wasser, das unter der Wanne über den Boden lief, sein verschwitztes Hemd durchnässte. »Verschwinden wir!«, rief er.
Mit vereinten Kräften wuchteten sie die schwere Wanne von sich weg und kippten sie zur Seite. Über ihnen spritzte Wasser in einem steten Strom auf sie herab. Sie schauten nach oben und sahen Richies Auge durch ein Loch im Boden zu ihnen herabblicken. Er hatte oben mehrere Glasblöcke aus dem Bürgersteig herausgebrochen, und eine Sturzflut von Regenwasser prasselte in die Tiefe. Dann brach Richie den nächsten Block heraus, worauf noch mehr Wasser nach unten spülte.
Nahezu gelöscht, wich Zunder durch die nasse Holzwand des alten Badezimmers zurück. Er fand einen trockenen Splitter und klammerte sich als schwach glühender Funke an sein Leben.
Oben war Richie im Begriff, den letzten und größten Glasblock aus dem Bürgersteig zu brechen.
Nate winkte ihm zu. »Kein Wasser mehr! Zerstör ihn nicht.«
»Das Ding is ein Killer!«, rief Richie hinunter.
»Aber du bist keiner«, erwiderte Nate. »Zunder ist bloß ein wildes Tier. Er weiß nicht, was er tut. Wir müssen ihn einfangen, nicht töten.«
Richie kämpfte mit sich; er war hin- und hergerissen, während Zunder immer schwächer wurde, allmählich verglühte und sein Leben aushauchte. Es wurde schummrig im Gang, dann völlig dunkel.
»Ich sehe nichts mehr«, sagte Sandy und tastete nach Nates Hand. Sie fand sie und umfasste sie fest.
Plötzlich hörten sie ein Geräusch. Sahen eine schattenhafte Bewegung. Ein hoher SCHREI-ZISCH-Ton zerschnitt die Finsternis. Sandy hielt sich die Ohren zu, aber Nate lauschte. Er wusste, was das Geräusch bedeutete – den Tod eines Dämons. Zunder war erloschen.
Kurz darauf kamen Nate und Sandy aus dem unterirdischen Seattle wieder an die Oberfläche und schleppten sich triefnass und hustend durch das Touristenbüro.
Richie kam ihnen im Regen entgegen.
»Du hast ihn umgebracht«, schimpfte Nate und funkelte seinen Lehrling wütend an.
»Was?« Richie hob abwehrend die Hände. »Hab ich nich.«
Nate nickte. »Doch. Der große historische Feuerdämon ist tot.«
Zunder war ein zerstörerisches Geschöpf gewesen, dachte Nate, aber man hätte ihn unter Kontrolle bekommen können. Dem Dürren Mann war es gelungen. Man hätte ihn einfangen und irgendwo sicher aufbewahren können.
»Das ist ein schaler Sieg«, murmelte Nate. Enttäuscht wich er Richies Blick aus und ging davon.
Die Jugendlichen standen vor dem Auto, als Calamitous zu ihnen trat. Der sonderbare Reporter war bis auf die Knochen durchnässt.
»Wen haben wir denn da!«, grinste er. »Das Feuer ist gelöscht, was? Nachdem es zehn Gebäude und fünf Autos zerstört und mehrere Menschen getötet hat. Schöne Geschichte, nicht wahr? Ihr habt ihn dort unten gesehen, oder? Habt ihr gegen ihn gekämpft? Wurde Seattle von ein paar Jugendlichen gerettet, die über gewisse Fähigkeiten verfügen?«
»Gegen wen sollen wir denn gekämpft haben?« Nate bedeutete Richie, ins Auto zu steigen, bevor er sich verplappern konnte.
»Gegen das Wesen, das ihr einfangen wolltet«, sagte Calamitous. »Stimmt doch, oder?«
»Ich weiß nicht, wovon Sie reden, und wir besitzen auch keine gewissen Fähigkeiten.«
»Wir haben die Tour durch den Untergrund gemacht und wurden vom Feuer überrascht«, erklärte Sandy. »Das ist alles.«
»Der Regen hat das Feuer gelöscht«, sagte Richie vom Rücksitz. »Aber das war reiner Zufall.«
Calamitous’ unsteter Blick heftete sich auf Richie. »Du bist der andere Junge, den ich unter der Brücke und vor dem Turm gesehen habe. Nennst du mir deinen Namen? Dein Alter? Oder, am wichtigsten, deine Adresse?«
Nate trat zwischen die beiden und schlug vor Richies Nase die Wagentür zu. Er winkte kurz höflich zu Calamitous hinüber und stieg zu Sandy ins Auto, die bereits dabei war, sich anzuschnallen.
»Fahr los«, sagte Nate.