24 gesTürZt
»Emily!«, brüllte Carol aus der Küche. Meine Hand schwebte über meiner Sporttasche und umklammerte den Pullover, den ich gerade einpacken wollte. Panik erfasste mich, ich überlegte, was ich verbrochen haben könnte. Mir war eng um die Brust, als ich in die Küche trat.
»Ja?«, antwortete ich mit erstickter Stimme.
»Weißt du, mit wem ich gerade telefoniert habe?«, schrie sie, und ich sah die hervortretende Ader an ihrer Schläfe. Als ich mich umschaute, bemerkte ich, dass weder George noch die Kinder da waren. Lähmende Furcht ergriff mich, meine Gedanken rasten. Ich schüttelte den Kopf.
»Natürlich nicht, was? Weil du ja nie was falsch machst, oder?« Ich versuchte gar nicht mehr, ihre unlogischen Fragen zu verstehen, und wappnete mich für ihren Zornausbruch. »Es war jemand aus Stanford …«
O nein! Beim Namen der Schule hob ich sofort den Kopf.
»Ach, du weißt also, worum es geht?«, sagte sie anklagend und noch immer zornig. »Kannst du dir vorstellen, wie dumm ich mir vorkam, als dieser Mann dauernd von einem Besuch im Frühjahr quasselte, und ich keine Ahnung hatte, wovon er redet?! Warum kennt er überhaupt unsere Telefonnummer?« Ich schwieg. »Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, wir würden dich einfach so nach Kalifornien fliegen lassen, oder? Wie zum Teufel hast du es geschafft, dass er dich einlädt – hast du ihm einen geblasen?«
Stumm vor Schock starrte ich sie an.
»Du glaubst wohl, du bist was Besseres als ich, was? Du denkst, du kannst tun und lassen, was du willst, ja?«
»Nein«, flüsterte ich.
»Richtig – und schon gar nicht in meinem Haus! Du hast deine Mutter in den Alkohol getrieben, und jetzt ist sie eine nutzlose Nutte. Ich werde nicht zulassen, dass du auch noch meine Familie kaputtmachst. Du bist nichts weiter als ein wertloses Stück Dreck. Welche Uni würde dich schon wollen?«
Ihr Gesicht war bereits knallrot angelaufen, aber sie steigerte sich immer weiter in ihre Wut hinein, ihre Stimme wurde lauter und lauter. »Wie willst du dieses Studium denn bezahlen? Die werden dich nicht gratis studieren lassen, so besonders bist du nun auch wieder nicht.« Sie hielt inne, als erwarte sie tatsächlich eine Antwort.
»Es gibt Stipendien«, stieß ich nervös hervor. Sie schnaubte verächtlich. »Und ich hab gedacht, ich könnte einen Teil mit dem Geld von der Sozialversicherung meines Vaters finanzieren.«
»Ha! Hast du etwa geglaubt, ich lasse dich hier wohnen, ohne etwas dafür zu bekommen?« Sie lachte hasserfüllt, und ich sah sie finster an, denn allmählich spürte auch ich den Hass in mir auflodern. Dieses Geld hatte die Versicherung ausgezahlt, weil mein Vater zu früh hatte sterben müssen – wollte sie mir ernsthaft auch noch diese letzte Verbindung zu ihm nehmen? Ich war so wütend, dass ich nicht mehr klar denken konnte, aber ich biss die Zähne zusammen, drehte mich um und ging langsam davon.
Doch dann hörte ich ein metallisches Scharren und Carols Stimme, in der der Hass sich vervielfältigt hatte. »Wag es nicht, mir deinen verfluchten Rücken zuzuwenden!«
Ein stechender Schmerz schoss mir in den Kopf, als mich von hinten ein harter Gegenstand traf. Ich taumelte nach vorn, versuchte, mich an der Wand abzustützen, fand sie aber nicht rechtzeitig. Meine Beine gaben unter mir nach, und ich stürzte zu Boden.
»Du zerstörst mein Leben«, stieß Carol zähneknirschend hervor. »Du wirst dir noch wünschen, nie einen Fuß in dieses Haus gesetzt zu haben.« Mühsam stützte ich mich mit meinen zitternden Händen auf dem Boden ab, um mich hochzuhieven, und versuchte durch den Nebel in meinem Kopf etwas zu erkennen. Doch sie holte erneut aus. Ich knallte mit dem Brustkorb auf das harte Holz, meine Arme knickten ein, und mir entfuhr ein ersticktes Ächzen. Ein weiterer Schlag raubte mir den Atem, diesmal traf er mich zwischen den Schulterblättern. Der Raum drehte sich und verschwamm vor meinen Augen. Verzweifelt versuchte ich in Richtung meines Zimmers zu entkommen. Ich musste weg von ihr, ich musste mich in Sicherheit bringen! Keuchend krallte ich meine Finger in den Boden und zwang meinen Körper, sich auf Ellbogen und Knien kriechend vorwärtszubewegen.
Eine Weile drang nur unzusammenhängendes Nuscheln an meine Ohren, aber dann hörte ich sie knurren: »Du wirst schon lernen, mich zu respektieren. Du schuldest mir dein Leben nach allem, was ich dir gegeben habe. Und nach allem, was du zerstört hast.«
Die Wucht ihres nächsten Hiebes traf mein Kreuz, und ich schrie auf. Ein stechender Schmerz schoss meine Wirbelsäule empor, hinauf in meinen Kopf, und ich stürzte mit einem heiseren Stöhnen hilflos zu Boden. Ein Lichtblitz schoss durch mein Sichtfeld, dann wurde alles dunkel, sosehr ich auch darum kämpfte, nicht das Bewusstsein zu verlieren.
Ich wusste nicht, wie lange ich so dalag, aber irgendwann hörte ich Carol im Stockwerk über mir umherstampfen und vor sich hin murmeln. Vorsichtig blinzelte ich und öffnete dann die Augen, aber sofort begann der Boden vor mir zu schwanken. Ich schloss sie rasch wieder, kämpfte den Schwindel nieder und versuchte mich aufzurichten. Die Muskeln zwischen meinen Schulterblättern zogen sich zu einem brennenden Knoten zusammen, als ich mich hinknien wollte. Entschlossen spähte ich durch die Wimpern und streckte die Hand nach der Wand vor mir aus. Kopf und Körper zuckten zwar unkontrolliert, aber ich richtete mich mit einem angestrengten Keuchen auf und lehnte mich an die Wand. So blieb ich einen Moment stehen, schwer atmend, und wartete darauf, dass das Zimmer aufhören würde sich zu drehen. Ich lauschte auf ihre schweren Schritte über mir. Wieder schoss der Schmerz meine Wirbelsäule empor und raubte mir den Atem.
Ich holte tief Luft, um die Übelkeit zu verdrängen, wild entschlossen, das Haus zu verlassen, ehe Carol wieder nach unten kam. Einen Moment stand ich mit geschlossenen Augen regungslos da und suchte Halt auf der sich rasant drehenden Erdkugel. Als ich schließlich meine Balance wiedergefunden hatte, schleppte ich mich in mein Zimmer und schloss leise die Tür hinter mir. Mein Fluchtinstinkt war geweckt, das Blut raste durch meinen Körper und übertönte die Schmerzen. Mit klopfendem Herzen warf ich ein paar Sachen in meine Sporttasche, öffnete leise meine Tür und lauschte. Oben war alles still, nur mein hämmernder Puls war zu hören. Ich beschloss, das Risiko einzugehen und mein Zimmer zu verlassen. Schritt für Schritt arbeitete ich mich zur Hintertür vor, die Ohren gespitzt.
Dort drehte ich mit angehaltenem Atem den Türknauf und ließ ihn erst wieder los, nachdem die Tür sich hinter mir geschlossen hatte. Ich drückte mich eng an die Hauswand, damit Carol mich vom Fenster aus nicht sehen konnte. Als ich das Ende der Auffahrt erreichte, durchfuhr mich ein Adrenalinstoß, und ich rannte los. Die Straße sauste unter meinen Füßen dahin, ich spürte keinen Schmerz, sondern rannte und rannte, bis ich ein paar Blocks von unserem Haus entfernt den Coffeeshop erreichte.
Ich konnte mir ungefähr vorstellen, wie ich auf die Gäste und Angestellten gewirkt haben musste, als ich mit meiner Tasche unter dem Arm hereinstürzte, schweißgebadet und völlig außer Atem. Ich setzte mich an einen kleinen Tisch in der Ecke und holte mein Handy heraus. Nachdem ich Saras Nummer gewählt hatte, lauschte ich dem Klingeln und hoffte, dass sie abnehmen würde.
»Emma? Was ist los?«
»Komm mich holen«, stieß ich hervor, und meine Stimme brach.
»O mein Gott, bist du verletzt?«
»Sara, bitte komm und hol mich, so schnell du kannst.« Meine Stimme zitterte, und ich hatte Schwierigkeiten, meine Tränen zurückzuhalten.
»Wo bist du?«, wollte sie wissen.
»In dem Coffeeshop in der Nähe von unserem Haus.« Ich gab mir Mühe, ruhig zu atmen und nicht endgültig die Fassung zu verlieren.
»Ich bin unterwegs.«
Ich beendete das Gespräch.
Bis Sara eintraf, starrte ich auf meine Hände und versuchte, ihr Zittern zu unterbinden. Mein Atem kam stoßweise, meine Lippen bebten. Ich wagte es nicht, mich in dem Café umzuschauen, sondern blickte aus dem Fenster und hielt angestrengt Ausschau nach Saras Wagen. Als ich sie vorfahren sah, sprang ich sofort auf und rannte zu ihr, ehe sie aussteigen konnte.
Als ich mich auf den Beifahrersitz setzen wollte, schoss mir der Schmerz wieder durch die Wirbelsäule. Ich schloss die Augen und atmete zittrig aus. Auf einmal konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten.
»Wo bist du verletzt?«, fragte Sara mit ebenfalls zitternder Stimme.
»Am Rücken«, sagte ich, ohne die Augen zu öffnen.
»Musst du ins Krankenhaus?«
»Nein«, stieß ich hastig hervor, entspannte die Schultern, so gut ich konnte, und öffnete die Augen wieder. Entschlossen wischte ich die Tränen weg. »Kein Krankenhaus, okay? Nur … irgendwas gegen die Schmerzen. Hast du vielleicht Aspirin oder so was?«
Sara wühlte in den Fächern der Mittelkonsole und reichte mir schließlich ein weißes Fläschchen. Ich schüttete mir ein paar Pillen in die Hand und schluckte sie trocken. Sara beobachtete mich stirnrunzelnd. Ihr Gesicht spiegelte den Schmerz wider, der mir wahrscheinlich deutlich anzusehen war. »Möchtest du, dass wir zu mir nach Hause fahren?«
»Können wir vielleicht kurz bei dir anhalten, und du holst mir einen Eisbeutel? Dann würde ich am liebsten irgendwo rumlaufen.«
»Du möchtest rumlaufen?«
»Wenn ich mich nicht bewege, werde ich steif. Ich muss die Durchblutung in den Muskeln aufrechterhalten, damit ich heute Abend spielen kann.«
»Du glaubst, du kannst nachher Basketball spielen!? Em, ich überlege immer noch, ob ich dich nicht lieber in die Klinik bringen soll. Du bist total blass, und offensichtlich hast du schlimme Schmerzen. Und merkt man dir Schmerzen an, dann müssen sie ziemlich scheußlich sein.«
»Nein, es ist nur gerade erst passiert, und mein Körper steht noch unter Schock. Mir geht es bald wieder gut, versprochen.« Das war eine glatte Lüge, und ich war mir dessen bewusst. Ich war weit davon entfernt, mich gut zu fühlen.
Sara fuhr nach Hause, und ich wartete im Auto, bis sie mit einem kleinen Kühlbehälter voller Eis, ein paar Plastikbeuteln und ein paar Flaschen Wasser wieder erschien. Beim Einsteigen reichte sie mir eine Wasserflasche.
»Lass uns zur Schule fahren, da können wir die Aschenbahn entlanggehen«, schlug ich vor und trank ein paar große Schlucke. »Ich muss nur zwei Stunden rumbringen, bis das Spiel beginnt.«
»Bist du sicher?«, fragte Sara, immer noch zweifelnd.
»Sara, ich schwöre es dir – ich bin okay.«
Immerhin schaffte ich es, meinen Körper so weit zu entspannen, dass ich das Zittern unter die Haut verbannen konnte. In meinem Kopf lauerte noch immer ein Schmerz, der sich meinen ganzen Rücken hinabzog, aber er war nicht mehr ganz so durchdringend – jedenfalls nicht, solange ich still dasaß.
Wir fuhren zur Highschool und parkten in der Nähe des Fußballfelds. Auf dem Parkplatz standen nur wenige Autos, es war noch zu früh für das Spiel.
Ich nahm den Kühlbehälter mit und stieg behutsam aus, musste aber die Zähne fest zusammenbeißen gegen den schneidenden Schmerz, der mir fast den Magen umdrehte. Sara folgte mir zum Spielfeld. Ich füllte die Plastikbeutel mit Eis, legte mich auf den Bauch und ließ sie mir von Sara auf dem Rücken verteilen. Sie setzte sich neben mich ins Gras. Ein paar Minuten schwiegen wir beide; ich lag mit geschlossenen Augen da, den Kopf auf den verschränkten Armen, während Sara Grashalme aus dem gefrorenen Boden rupfte. Mit dem Eis auf dem Rücken nahm ich die kalte Dezemberluft kaum wahr.
»Du frierst ja«, stellte Sara nach einer Weile fest.
»Ich hab ja auch Eis auf dem Rücken, und hier draußen ist es kalt.«
»Wie lange willst du das Eis drauflassen?«
»Fünfzehn bis zwanzig Minuten, dann lauf ich eine Weile rum, und dann machen wir es noch mal drauf.«
Wir schwiegen ein paar weitere Minuten, dann fragte Sara: »Erzählst du mir diesmal, was passiert ist? Em, ich verspreche dir, ich verrate es niemandem.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob das gut wäre. Ich möchte nicht, dass du ein schlechtes Gewissen hast, wenn du mir zuliebe deine Mutter oder sonst jemanden anlügen musst.«
»Ich werde mich schon irgendwie vor einer Antwort drücken«, versicherte sie mir.
»Stanford hat angerufen …«, begann ich.
»O nein«, unterbrach sie mich. »Du hast es Carol nicht gesagt.«
»Nein, ich hab es ihr nicht gesagt. Dann hat sie gemeint, ich kriege das Geld von der Sozialversicherung meines Vaters nicht. Es sei ihre Entschädigung dafür, dass sie mich bei sich wohnen lässt. Das hat mich so zur Weißglut gebracht, dass ich den Raum verlassen musste. Und da hat sie zugeschlagen.«
Sara biss die Zähne zusammen und fragte in eisigem Ton: »Womit hat sie denn zugeschlagen?«
»Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich mit dem Erstbesten, das sie in die Finger bekommen hat.« Ich erinnerte mich an den harten Gegenstand, der auf meinen Rücken geknallt war, und schauderte.
»Du kannst nicht zu ihnen zurück«, sagte Sara bestimmt.
»Darüber will ich jetzt echt nicht nachdenken. Ich möchte mich einfach nur darauf konzentrieren, fit genug für das Spiel heute Abend zu sein.«
»Em, ich weiß nicht, ob du das tun solltest.«
»Sara, ich muss. Alles andere hat sie mir weggenommen – sogar das, was mein Dad mir hinterlassen hat. Ich spiele heute Abend«, beharrte ich mit fester Stimme. Sara widersprach nicht.
Wir gingen zügig auf und ab, bis ich nicht mehr konnte. Natürlich sagte ich das Sara nicht, sondern legte mich einfach wieder hin und ließ mir von ihr das Eis auf den Rücken packen. Ich war wild entschlossen, den Schmerz zu besiegen. Ich würde spielen – nichts konnte mich davon abhalten.
Als die Zuschauer für das Spiel der Junior-Mannschaft eintrudelten, folgte Sara mir ins Gebäude. Wir standen an der Tribüne und sahen bis zur Halbzeitpause zu, dann musste ich mich umziehen. Ich drehte die Musik in meinen Ohren so laut auf, dass ich mich auf sonst nichts konzentrieren konnte. Hin und wieder ging ich ein Stück auf und ab, um die Durchblutung meiner Muskeln aufrechtzuerhalten – aber auch, weil ich die Schmerzen nicht ertrug, wenn ich einfach nur dastand. Ich wollte nicht steif werden und warf die Arme in die Luft und drehte den Hals von einer Seite zur anderen.
Von den anderen Mädchen stellte niemand Fragen, als Sara mir in die Kabine folgte. Sie schlüpfte mit mir in eine Duschkabine mit Vorhang und half mir beim Umziehen. Behutsam zog sie mir mein Hemd über den Kopf. Ich biss die Zähne zusammen, denn mein ganzer Rücken schrie auf vor Schmerzen, als ich die Arme hob. Als Sara erneut Zweifel daran kamen, ob ich in der Lage war zu spielen, ignorierte ich sie einfach. Wenn das Spiel erst einmal begonnen hatte, würde das Adrenalin schon dafür sorgen, dass ich die Schmerzen vergaß.
Anfangs verschaffte das Adrenalin mir tatsächlich einen Tunnelblick und hielt die Schmerzen auf Distanz. Ich weigerte mich, dem Brennen in meinen Muskeln und dem Gewitter in meinem Kopf nachzugeben, während ich über den Platz dribbelte. Ich passte zu freistehenden Mitspielerinnen, warf auf den Korb, holte einen Rebound und rannte zurück in die Verteidigung, wo körperbetont um jede Wurfposition gekämpft wurde – das war alles, worauf ich mich konzentrierte, während die Uhr weitertickte.
Dank des Adrenalins hielt ich so lange wie irgend möglich durch. In der zweiten Halbzeit fiel es mir immer schwerer, mich zu konzentrieren, ich reagierte nicht mehr so rasch auf Pässe oder Ballabnahmen und passte häufiger zu einer Mitspielerin, statt selbst auf den Korb zu werfen. Bei einer Auszeit fragte mich Coach Stanley, ob mit mir alles in Ordnung sei, und ich erklärte ihm, dass ich vorhin auf dem Eis ausgerutscht sei. Er bot mir an, mich vom Platz zu nehmen, aber ich beteuerte, dass ich weiterspielen konnte.
Es war ein knappes Spiel. Ich gab mir die Schuld daran, denn im Grunde hatte ich kein Recht, überhaupt auf dem Platz zu stehen. Aber ich fürchtete mich davor, was passieren würde, wenn ich aufhörte.
Kurz vor Schluss wechselte die Führung fast mit jedem Ballkontakt. Etwa dreißig Sekunden vor Spielende waren nach einer Auszeit wir am Ball und lagen einen Punkt zurück. Ich dribbelte über den Platz, baute den Angriff auf und passte zu Jill unter dem Korb. Sie dribbelte zur Mitte der Zone und ließ den Ball auf der Grundlinie zu Maggie springen, die sofort bemerkte, dass ich hinter der Dreipunktelinie in einer guten Schussposition stand, und den Ball an mich zurückgab. Ich sprang hoch und ließ den Ball von meinen Fingerspitzen rollen. Neben mir ging auch die gegnerische Verteidigerin in die Höhe und versuchte, den Ball wegzuschlagen. Sie verfehlte ihn um Haaresbreite, aber ihr Arm landete hart auf meiner Schulter und stieß mich um. Ich hatte keine Chance, mein Gleichgewicht zu halten, und stürzte rücklings hin.
Als meine Wirbelsäule den Boden berührte, verschlug es mir den Atem. Mein Kopf wurde nach hinten gerissen und knallte auf die gewachste Spielfeldoberfläche. Der Jubel verhallte, die Umgebung verschwamm vor meinen Augen. Ich blinzelte, die Farben vermischten sich ineinander, dann wurde alles schwarz.
Ich bewegte mich mit großer Geschwindigkeit, aber meine Beine rührten sich nicht von der Stelle. Irgendetwas hielt meinen Hals fest, so dass ich ihn nicht drehen konnte. Ich hörte Stimmengemurmel, verstand aber keine Worte. Meine Augen wollten sich nicht öffnen. Dann traf mich kalte Luft, und ein Schauer durchlief meinen Körper. Mein ganzer Rücken steckte bis hinauf zum Kopf in einem Schraubstock. Dann versank ich wieder in der Finsternis.
»Emily, kannst du mich hören?«, fragte eine angenehme Männerstimme.
Ich zuckte vor dem blendenden Licht zurück, als ich eine kühle Berührung auf meinem Augenlid spürte.
»Emily, kannst du die Augen öffnen?«, fragte die Stimme weiter.
Ich blinzelte gegen das helle Licht. Dann spähte ich vorsichtig in die Gesichter über mir. Irgendetwas piepte, summende Stimmen umgaben mich.
»Emily, ich bin Dr. Chan«, sagte die angenehme Stimme. Ich konzentrierte mich auf das sanfte runde Gesicht des Mannes, der sich über mich beugte. »Du bist im Krankenhaus. Du bist beim Basketball gestürzt und hast dir den Kopf angeschlagen.«
Ich stöhnte und kapitulierte vor den Schmerzen.
»Mein Rücken«, wimmerte ich.
»Dein Rücken tut weh?«, hakte er nach.
»Ja, mein Rücken«, wiederholte ich, und Tränen rollten über meine Schläfen. Ich konnte den Kopf nicht drehen, die Halskrause hielt ihn unbeweglich.
»Wir machen jetzt ein paar Röntgenaufnahmen, dann wissen wir genauer, was los ist«, erklärte er mir.
»Sara?« Ich ließ den Blick suchend über die Gesichter schweifen.
»Wer ist Sara, Schätzchen?« Eine Schwester mit rosigem Gesicht beugte sich über mich.
»Meine Freundin, Sara McKinley«, flüsterte ich stöhnend. »Ich brauche Sara.«
»Deine Tante und dein Onkel sind schon unterwegs«, versicherte sie mir.
Ich stöhnte lauter.
»Sara. Bitte«, bettelte ich.
»Ich seh mal nach, ob ich sie finden kann«, versprach die Schwester.
Weitere Stimmen drangen an mein Ohr, kurz darauf wurde ich in Bewegung gesetzt. Die Neonröhren über mir verschwammen, ich wurde durch ein Labyrinth von Gängen geschoben. Am Fußende meines Betts konnte ich eine Gestalt, aber kein Gesicht erkennen. Immer noch strömten die Tränen aus meinen Augenwinkeln und tropften in meine Ohren, und sosehr ich mich auch bemühte, das Stöhnen zu unterdrücken, es drang wie von selbst aus meinem Mund. Ich konnte nichts dagegen tun.
Blau und weiß gekleidete Gestalten hoben mich auf eine harte Pritsche. Als sie mich auf den Rücken rollten, schrie ich auf vor Schmerz. Behutsam drehte eine Schwester mich auf die Seite und suchte nach der Ursache für meine Qualen. Erschrocken schnappte sie nach Luft.
»Sie hat üble Prellungen am Rücken«, stellte sie fest.
»Stützen Sie sie bitte auf der Seite ab«, ordnete Dr. Chan von meinen Füßen her an.
So wurde ich in eine Röhre geschoben. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich darauf, tief und regelmäßig gegen den Schmerz zu atmen. Meine Augenwinkel waren wund von dem nicht enden wollenden Tränenstrom. Ich konnte nicht einschätzen, wie lange ich in diesem Teil der Klinik blieb – Apparate rotierten und klickten, Türen wurden geöffnet und geschlossen.
Schließlich hoben mich die Hände des blauweiß gekleideten Teams wieder auf das weiche Bett und stützten mich so ab, dass ich auf der Seite liegen blieb – die Schmerzen ließen ein wenig nach. Erschöpft schloss ich die Augen.
»Wir müssen auf die Ergebnisse der Röntgenuntersuchung warten, bevor wir sagen können, ob etwas beschädigt ist«, erklärte Dr. Chan einem der anderen. »Sie können gerne bei ihr bleiben. Ich komme zurück, sobald ich die Ergebnisse habe.«
»Sara?«, flüsterte ich benommen. Als wir anhielten, schlug ich die Augen auf. Ein Vorhang wurde um mein Bett gezogen und schirmte die Menschen auf der anderen Seite ab.
Die tröstliche Stimme der Schwester begrüßte mich: »Hey, Schätzchen, deine Tante und dein Onkel sind hier.« Ich wandte die Augen ab, obwohl die Schwester sicher eine andere Reaktion erwartete.
»Sara? Haben Sie sie gefunden?«, erkundigte ich mich. Meine Stimme klang ängstlich und nervös. Die Schwester musterte mich mitfühlend.
»Sie ist draußen«, meinte sie beruhigend. »Ich hole sie gleich.«
»Sie können mich nicht daran hindern, sie zu sehen!«, erklang in diesem Moment eine wütende Stimme. »Sie ist meine Tochter!«
Mein Herz begann zu hämmern, der Monitor über meinem Kopf piepte schneller.
»Entspann dich, Rachel«, sagte George bestimmt.
»Was ist los mit ihr?«, fragte meine Mutter, und ich erkannte an ihrer verschwommenen Aussprache, dass sie getrunken hatte. Ich biss mir auf die Lippen. Was hatte sie hier zu suchen? Woher wusste sie überhaupt, dass ich im Krankenhaus war?
»Ich glaube, das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um mit ihr zu reden, Rachel«, erwiderte George.
»Du kannst es mir nicht verbieten, sie ist meine Tochter«, beharrte meine Mutter. Dann ließ sie eine Schimpftirade los, warf George und Carol vor, dass sie mich überhaupt nicht liebten, und benutzte dabei Schimpfwörter, die sich nur meine betrunkene Mutter ausdenken konnte.
»Ma’am, ich muss Sie bitten, mit uns zu kommen«, forderte eine tiefe Männerstimme sie auf.
»Nehmen Sie die Hände weg, fassen Sie mich nicht an! Ich muss bei meiner Tochter bleiben. Lassen Sie mich augenblicklich los!« Die zornige Stimme wurde leiser, bis sie schließlich ganz versiegte und in der Ferne eine Tür ins Schloss fiel.
»Emma?« In diesem Augenblick drang Saras Stimme an mein Ohr, und ich sah sie durch den Vorhang spähen. Sie war blass und hatte rotgeweinte Augen.
»Sara!«, schluchzte ich und hob mühsam den Kopf. Bei der Bewegung entfuhr mir erneut ein Stöhnen, und Sara zuckte zusammen.
»Autsch. Versuch, dich möglichst nicht zu bewegen«, flüsterte sie, zog sich einen Stuhl heran und nahm meine Hand. Mit zusammengekniffenen Lippen und gerunzelter Stirn musterte sie mein gequältes Gesicht. »Es tut mir so leid.«
Ihre Augen füllten sich mit Tränen, die sie schnell mit der freien Hand wegwischte.
»Ich bin so froh, dass sie mich endlich zu dir gelassen haben. Ich hab eine Ewigkeit gewartet.« Ihre Stimme zitterte. »Du hast mir einen Höllenschreck eingejagt.« Wieder traten Tränen in ihre Augen, und sie sah weg.
»Ich komm schon wieder in Ordnung«, versicherte ich ihr, obwohl ich wusste, dass das aus meinem Mund und in meiner momentanen Lage nicht sehr überzeugend klang.
»Danach hat es aber gar nicht ausgesehen, als du leblos auf dem Boden des Basketballfelds lagst. Ich glaube, ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie solche Angst.«
»Ich bin auf dem Eis ausgerutscht und die Treppe an unserem Haus runtergefallen«, sagte ich leise.
»Was?« Sie starrte mich verständnislos an.
»Da hab ich mich verletzt«, erklärte ich. »Ich bin die Treppe runtergefallen.«
»Aber Em, alle haben gesehen, wie du bei dem Basketballspiel gestürzt bist – ich meine, alle!« wiederholte sie verwirrt.
»Schau dir meinen Rücken an.«
Sara ging auf die andere Seite des Betts und hob vorsichtig mein Trikot an. Als sie die Prellungen sah, schnappte auch sie nach Luft. »Oh! Ich wusste doch, dass du nicht hättest spielen dürfen. Haben die dir irgendwas gegen die Schmerzen gegeben?« Sie ging zu ihrem Stuhl zurück und nahm wieder meine Hand. Jetzt war ihr Gesicht noch blasser.
»Mhm«, stieß ich hervor und versuchte, dabei ein verräterisches Stöhnen zu unterdrücken.
»Okay, Emily«, ertönte in diesem Moment Dr. Chans Stimme, er zog den Vorhang ein Stück beiseite und trat an mein Bett. »Hi, ich bin Dr. Chan«, stellte er sich Sara vor.
»Ich bin Sara McKinley«, erwiderte sie.
»Ist es okay, wenn Sara hierbleibt, während ich die Ergebnisse mit dir bespreche, Emily?«, fragte er mich.
»Ja.«
»Nun, allem Anschein nach hat es dich heute ziemlich übel erwischt, was?«
»Ja«, flüsterte ich.
»Die gute Neuigkeit ist, dass es sich um nichts allzu Ernstes handelt. Du hast eine Gehirnerschütterung, aber es gab keine Blutung. Die Röntgenaufnahmen deiner Wirbelsäule waren ohne Befund, aber du hast eine Prellung am Steißbein. Leider können wir da nicht viel für dich tun, am besten heilt es von alleine. Wir werden dir die Halskrause abnehmen und dir etwas gegen die Schmerzen geben. Aber du brauchst mindestens zwei Wochen Ruhe.«
Meine Augen weiteten sich, denn mit dieser Diagnose hatte ich nicht gerechnet.
»Sorry, aber das bedeutet leider auch kein Basketball für eine Weile. Du wärst dazu auch gar nicht in der Lage. Wir geben dir ein Mittel, das die Schmerzen zumindest erträglich macht, aber du solltest in zwei Wochen bei deinem Arzt eine Nachuntersuchung durchführen lassen. Hast du sonst noch irgendwelche Fragen?«
»Nein«, flüsterte ich.
»Also – kannst du mir etwas über die Prellungen auf deinem Rücken erzählen?«
Ich hoffte, die Maschine würde nicht anfangen zu piepsen, wenn ich log. »Ich bin vor der Hintertür ausgerutscht und die Treppe runtergefallen.«
»Auf den Rücken?«
»Ja.«
»Wie viele Stufen waren es?«
»Vier oder fünf.«
»Na gut.« Er seufzte. »Sara, könntest du mich bitte einen Augenblick mit Emily alleine lassen?« Panik stieg in mir hoch, als sie den Raum verließ.
Dr. Chan setzte sich auf den Stuhl, so dass wir auf einer Augenhöhe waren.
»Die Prellungen machen mir Sorgen«, sagte er ernst. »Die Bilder zeigen, dass du außerdem einen verheilten Bluterguss an der Stirn hast. Emily, ich bitte dich, mir die Wahrheit zu sagen. Ich verspreche dir auch, dass ich alles, was du sagst, absolut vertraulich behandle. Wie hast du dir die Prellungen auf deinem Rücken zugezogen?«
»Ich bin die Treppe hinuntergefallen.« Ich gab mir Mühe, überzeugend zu klingen, aber ich war nicht sicher, ob es mir gelang. Dr. Chan nickte kurz und stand dann auf.
»Es ist möglich, dass du dir diese Verletzungen durch einen Sturz zugezogen hast, das kann ich nicht bestreiten. Aber sollte dem nicht so sein, hoffe ich, dass du mit jemandem darüber sprichst. Wir behalten dich über Nacht hier und geben dir etwas gegen die Schmerzen, damit du schlafen kannst. Wenn du irgendetwas brauchst oder wenn du gerne reden möchtest, dann sag der Schwester, sie soll mich holen.«
»Können Sie bitte Sara wieder reinschicken?«
»Aber sicher. Ich sage der Schwester gleich Bescheid.«
Die Krankenschwester entfernte meine Halskrause, schnitt meine Klamotten auf und steckte mich in einen Krankenhauskittel. Ich versuchte zwar, sie davon zu überzeugen, mir das Trikot über den Kopf zu ziehen, aber die Bewegung tat dermaßen weh, dass ich anfing zu schreien, und sie entschied sich doch für die Schere. Kurz darauf kam Sara wieder herein.
»Gleich bringt dich jemand für die Nacht nach oben«, erklärte die Schwester. »Ich bin sofort mit einem Schmerzmittel zurück.«
»Danke«, flüsterte ich. Allein schon die Halskrause nicht mehr tragen zu müssen war eine Erleichterung.
Als die Schwester weg war, bemerkte ich Saras Nervosität. Wollte sie mir etwas beichten? Aber jedes Mal, wenn sie dazu ansetzte, hielt sie gleich wieder inne.
Eine Weile beobachtete ich ihre stumme Debatte, dann fragte ich schließlich: »Was willst du mir sagen?«
Sie biss sich auf die Lippen und suchte nach Worten. »Äh, Evan ist draußen. Ich wusste nicht, ob ich es dir gleich verraten soll oder lieber erst, wenn du unter Medikamenten stehst.«
Ich schwieg.
»Er will dich sehen.«
»Nein, Sara«, erwiderte ich streng. »Das geht nicht.«
»Ich wusste, dass du das sagen würdest, aber ich hab ihm versprochen, dich zu fragen. Und Drew ebenfalls nicht, oder?«
»Ist er auch da?«
»Genaugenommen sind eine Menge Leute hier. Na ja, mal abgesehen von deiner Tante und deinem Onkel. Sie haben sich gleich wieder verzogen, nachdem der Arzt ihnen mitgeteilt hat, dass du die Nacht über hierbleibst.«
»Ich möchte keinen Besuch«, bat ich sie eindringlich. »Gar keinen, okay?«
»Verstanden«, bestätigte sie.
»Sara, was ist passiert, als ich gestürzt bin?«, fragte ich, unsicher, ob ich es tatsächlich hören wollte. Aber ich war auch überrascht, dass sich so viele Besucher im Warteraum eingefunden hatten.
Sara blickte an die Decke und kämpfte wieder mit den Tränen.
»Äh, nachdem du den Dreier gemacht hast und er in den Korb gegangen ist …«
»Er ist tatsächlich reingegangen?« Ich versuchte mich an den Augenblick zu erinnern, kam aber nicht weiter als bis zu dem Dröhnen in meinem Kopf.
»Ja, ist er. Die Zuschauer haben einen Riesenlärm veranstaltet, es war echt irre – aber dann wurde es von jetzt auf gleich totenstill. Du hast auf dem Boden gelegen und dich nicht gerührt. Der Coach ist mit dem Trainer zu dir gelaufen, sie haben versucht, dich wach zu kriegen, aber es hat nicht geklappt.« Sara hielt inne, holte tief Luft und versuchte, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. »Schließlich haben sie einen Krankenwagen gerufen. In der Sporthalle herrschte absolute Stille, alle haben stumm darauf gewartet, dass du wieder aufwachst. Ich hab versucht, zu dir zu kommen, aber die Coaches und ein paar andere Lehrer haben alle Leute von dir ferngehalten.
Als sie dich auf die Trage gelegt haben, hast du dich immer noch nicht gerührt. Em, ich hatte solche Angst. So schnell ich konnte, bin ich ins Krankenhaus gefahren, aber die haben mir nichts gesagt, ganz gleich, wen ich gefragt habe. Ich glaube, Evan und ich haben zusammen so gut wie jeden Menschen genervt, der in einem weißen Kittel oder in blauen OP-Sachen durchs Wartezimmer gelaufen ist. Allmählich sind dann auch die anderen eingetrudelt und haben mit uns gewartet – erst Drew mit ein paar Freunden, dann dein Coach und ein paar Mädels aus dem Fußball- und dem Basketballteam – und ich weiß nicht, wer sonst noch alles.
Irgendwann sind auch deine Tante und dein Onkel aufgetaucht und durften gleich zu dir rein. Ich bin fast durchgedreht, weil sie dich sehen durften und ich nicht, aber dann kam die Schwester und hat gesagt, dass du nach mir fragst.«
Ich lauschte ihrem Bericht, konnte mich aber an nichts davon erinnern – meine Erinnerung setzte erst im Krankenhaus wieder ein. Es war seltsam surreal, mir meinen bewusstlosen Körper auf dem Boden der Sporthalle vorzustellen, von allen angestarrt. Die Angst und die Sorge, die ich in Saras Stimme hörte, zerrissen mir fast das Herz. Ich warf einen Blick auf Saras Hand, die auf ihrem Schoß lag und zitterte. Bisher hatte ich gar nicht bemerkt, dass auch die Hand zitterte, mit der sie meine hielt.
»Es tut mir leid, dass ich dir solche Angst eingejagt habe«, flüsterte ich.
»Ich bin froh, dass du wieder wach bist und dich bewegst«, antwortete sie, aber die Traurigkeit in ihren Augen blieb. »Ich glaube, ich sollte kurz den anderen im Wartezimmer Bescheid geben, wie es dir geht, und ihnen sagen, dass du die Nacht über hierbleibst. Dann können sie beruhigt nach Hause fahren. Aber ich bin wieder da, ehe du verlegt wirst.«
Gleich darauf kam die Schwester mit einer Spritze. Kurz nachdem sie die klare Flüssigkeit in meine Infusion gefüllt hatte, ließen die Schmerzen nach, das Zimmer um mich herum verschwamm, und ich schlief ein.