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Louis erwartete weiterhin, dass sich die toten Menschen im Café bewegten.

Er erwartete weiterhin, dass sie ihm zuwinkten, ihn beim Namen riefen, ihn mit ihren kalten, klebrigen, roten Fäusten fingen und ihm genau zeigten, was ihnen durch den Kopf gegangen war, als sie diesen geriffelten Stahl an ihre Kehlen drückten und forderten, dass er das Gleiche tat.

Denn es war besser als die Alternative und er wusste es.

Er hörte das Rascheln eines Kleidungsstückes und drehte sich um; seine Augen waren weit aufgerissen und sein Mund zu einer schrecklichen Grimasse verzogen. Einer der Männer an der Theke rutschte aus seinem Stuhl und fiel zu Boden. Das kleine Mädchen am Tisch fiel nach vorne und knallte mit dem Gesicht voran auf den Teller vor ihr. Die fette Dame zitterte und rollte aus ihrer Nische, schlug hart auf und ihr blutiges Messer schepperte über den Boden bis zu Louis’ Füßen hin.

Für den Bruchteil einer Sekunde tat er gar nichts. In seinem Kopf hörte er ein brüllendes, zischendes Geräusch und er war sich sicher, dass sie um ihn herum lebendig wurden, aufwachten. Dass sie ihn mit ihren toten, gelben Augen betrachten und mit ihren blutverkrusteten Händen nach ihm greifen würden. Und dann wurde alles in ihm weich und beinahe brach er zusammen, dann versteifte sich sein gesamter Körper wie ein Brett. Ein Schrei ertönte aus seinem Mund, aber er war trocken und kratzig und kaum mehr als ein Fauchen.

Die Toten waren einfach tot.

Aber die Vorstellung, dass sich drei von ihnen zufällig bewegten, aus ihren Sitzen fielen oder rutschten, war einfach zu viel und Louis konnte es nicht akzeptieren. Während sein Herz hämmerte und er sehr schnell atmete, zwang er sich dazu, sich zu bewegen. Über die Leiche des heruntergefallenen Mannes zu steigen. Er wartete darauf, dass sie sich wieder bewegten, nach ihm griffen oder seinen Namen flüsterten, aber sie waren einfach tot. Und um es sich selbst zu beweisen, ging er direkt zu dem State Cop hinüber – er wich der Reflexion seines grinsenden, starrenden Gesichts im Spiegel aus – und zog die Pistole aus dessen Halfter. Es war eine 9-Millimeter. Und als Louis sie herauszog, fiel die Leiche des Bullen um wie ein Baum.

Louis ging um ihn herum, die Waffe in der Hand.

Draußen hörte er etwas, das ihn erblassen ließ: das hohe, fröhliche, schallende Gelächter von Kindern. Nur für einen Moment, aber es war da gewesen. Etwas lief am Fenster des Cafés vorbei und Louis drückte ab. Aber nichts passierte. Während seine Hände so schlimm zitterten, dass er beinahe die Waffe fallen ließ, fand er die Sicherung und entsicherte sie.

Er hörte eilige Schritte.

Er rannte mit gezogener Waffe zum Fenster. Die Straßen draußen waren leer. Völlig leer. Sein ganzer Körper zitterte und seine Blase fühlte sich sehr voll an. Sein Herz klopfte so stark, dass er glaubte, dass es aus seiner Brust springen würde. Von seinem Platz aus konnte er seinen Dodge sehen, sogar sehr gut sehen.

Die Türen standen weit offen.

Hinter ihm bewegte sich etwas.

Zerfleischt - Der ultimative Thriller
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