Die KBC-Methode:
Selbstcoaching auf der Basis von Wissenschaft und Weisheit
Als ich die KAIROS-Methode entwickelt
habe, war mir besonders wichtig, dass sie ganzheitlich orientiert
ist, um den Bedürfnissen meiner Klienten in den unterschiedlichen
Lebensphasen gerecht zu werden. Daneben habe ich den Anspruch,
Menschen Werkzeuge an die Hand zu geben, die effektiv und
wissenschaftlich fundiert sind. Hier wird also eine strukturierte
Basis – die Arbeit mit dem biografischen Chart – mit intuitiven
Zugängen zur eigenen Geschichte wie dem Einsatz von Bildern,
Metaphern und Erzählungen der Biografie kombiniert. Bereits
etablierte Aspekte der Biografiearbeit habe ich dafür neu
aufgearbeitet und mit Methodiken des Integralen Coachings zu einem
eigenen biografischen Coachingansatz für die Karriereorientierung
verbunden. Darin integriert sind wissenschaftliche und
ganzheitliche Verfahren aus den Weisheitstraditionen wie das
Stärken-Inventar VIA-IS aus der Positiven Psychologie. Ebenso
fließen Erkenntnisse zur Ziel- und Motivationsforschung aus den
Neurowissenschaften ein. Aus dem Bereich des Business-Coachings
greife ich auf meine Kenntnisse von Kompetenzmodellen und der
Karriereberatung zurück, wie beispielsweise die
Karriereanker.
Ein zentraler Bestandteil meines
Coachingansatzes ist jedoch die Sinn- und Wertedimension. Nur wenn
wir umsetzen, was uns wichtig ist, erleben wir Sinn. Unsere Werte
sind ein elementarer Teil von uns, sie sind untrennbar mit uns
verbunden und prägen unser Handeln. Möchte man sich beruflich neu
orientieren, sind Werte für die Entscheidungsfindung und den
weiteren Prozess unerlässlich. Zusammen mit unseren Kompetenzen
stellen sie einen Schatz dar, den jeder bereits in sich trägt. Ihn
gilt es zu bergen, damit Sie den Job finden, der jetzt zu Ihnen
passt.
Dass Sie sich dabei Ihrer Vergangenheit
zuwenden, heißt übrigens keinesfalls, dass Sie therapeutisch
arbeiten. Die Arbeit mit Ihrer Biografie ist in der KBC-Methode
rein auf Ihre Ressourcen hin orientiert. Sie schauen immer, was Sie
können, was Sie wollen, was gelungen ist. Und Sie ändern, was Ihnen
im Weg stehen könnte. Sie erhalten einen Überblick über Ihr Leben,
statt in alten Geschichten zu versinken, und Sie werden für sich
viele Fragen stellen und beantworten. Viele meiner Klienten nehmen
durch solche Fragen häufig zum ersten Mal die Wechselbeziehungen
zwischen einzelnen Lebensbereichen und auch vom Früher zum Jetzt
wahr. Eine Klientin, eine äußerst kompetente Finanzmanagerin,
erkannte plötzlich, dass ihre Angst vor einem Branchenwechsel
biografische Ursachen hatte und letztlich mit der häufig geäußerten
Überzeugung ihres Vaters zusammenhing: »Schuster, bleib bei deinem
Leisten«. Solche Sätze werden Sie sich in dem Kapitel Innere
Mentoren und Saboteure auch für Ihr Leben näher
anschauen.
Auch wenn ich Ihnen, liebe Leserin, lieber
Leser, natürlich kein direktes Feedback geben kann, werden Sie
durch das, was Sie zusammentragen, ein Gefühl für die Stimmigkeit
der Interpretation Ihrer beruflichen und persönlichen Biografie
entwickeln. Das erleichtert Ihnen das Verlassen der Komfortzone
Ihrer bisherigen Sicht der Dinge. Im Coaching habe ich zum Beispiel
schon oft erlebt, dass Klienten aufhören, Außenstehenden die Schuld
für verpasste Chancen zu geben, und stattdessen aktiv Verantwortung
übernehmen. Während des ganzen Prozesses sind Sie führend und
bleiben Experte Ihres Lebens. Je nach Lernstil und Lerntempo geht
Ihr Erkenntnisgewinn so weit, wie Sie gehen wollen und
können.
In einer Therapie hingegen werden verdrängte
und negative Erfahrungen aufgedeckt, wiedererlebt, aufgearbeitet
und dem Bewusstsein zugänglich gemacht. Verschüttete Ressourcen
werden in einer Therapie erst wieder aufgebaut. Meine Aufgabe als
Coach ist es jedoch, auf bereits bestehenden Ressourcen aufzubauen.
Das heißt auch, dass ich anders als der diagnostizierende Therapeut
keine »Expertin« für das Leben meiner Klienten bin. Sie selbst sind
das und entscheiden auch eigenverantwortlich über Ihre nächsten
Schritte. Das bedeutet außerdem, dass das KAIROS-Biografie-Coaching
kein Ersatz für eine Psychotherapie sein kann oder sein will. Weder
ein biografisches Coaching noch dieses Buch können die
professionelle Unterstützung eines Psychotherapeuten ersetzen.
Sicher befinden Sie sich in einer Umbruchphase, wenn Sie zu diesem
Buch gegriffen haben, und dazu gehören auch Phasen von
Niedergeschlagenheit oder Zukunftsangst. Aber solche Stimmungen
unterscheiden sich deutlich von den lähmenden Blockaden, die jemand
erlebt, der therapeutischer Hilfe bedarf. An welchem Punkt Sie
gerade stehen, sollten Sie für sich eigenverantwortlich entscheiden
oder im Zweifelsfall eine fachlich versierte Person für ein
klärendes Gespräch aufsuchen.
Hase und Igel: Von der
Hetzjagd zum Jetztgefühl!
Die Bedeutung des Kairos in der Karriereorientierung
Das richtige Timing und das Gefühl für das
Wesentliche sind gerade in der heutigen Zeit wichtige Parameter
dafür, zufrieden im Beruf zu sein oder immer wieder zu werden.
Dabei ist ein Paradox des Kairos, dass wir uns zu bestimmten
Zeitpunkten verändern müssen, um wir selbst zu bleiben.
Bildlich wird die Personifikation des rechten
Moments, der altgriechische Gott Kairos, mit einer höchst
eigenwilligen Frisur dargestellt: mit einer mächtigen Haartolle an
der Stirn, aber kurz geschorenem Hinterkopf. Sicher ist Ihnen der
Ausdruck »die Gelegenheit beim Schopfe packen« geläufig: Verpasst
man den richtigen Augenblick, kann es zu spät sein, man greift ins
Leere. Manche meiner Klientinnen beklagen dies bitterlich, wenn
sich beispielsweise ein später Kinderwunsch nicht erfüllt und die
Chance auf eigene Kinder für immer vorbeigezogen ist.
Aber zu Ihrer Beruhigung: Natürlich bedeutet
das Verpassen eines rechten Moments nicht, dass man fortan kein
sinnvolles Leben mehr führt. Denn gerade darin liegt die Kraft der
Biografie – Ihrer ganz persönlichen biografischen Lebenserzählung
–, dass sich immer wieder neue Chancen ergeben, dass sich neue Wege
auftun. Wir müssen sie nur sehen – und dann auch beschreiten. Der
deutsche Philosoph Hans-Georg Gadamer verbindet Kairos vor allem
mit Wahrnehmungsfähigkeit, Achtsamkeit und daraus folgender
Intuition. Er sieht im Kairos-Prinzip eine der wichtigsten
Fähigkeiten des Menschen im 21. Jahrhundert.2
In der Regel kann man einen Kairos-Moment
rückblickend erkennen, denken Sie an den Satz von Sören
Kierkegaard. Das hat auch etwas Tröstendes: Die Retrospektive
ermöglicht uns nämlich Annahmen über Zukünftiges. Das heißt, indem
Sie herausfinden, welcher Zeitpunkt in der Vergangenheit angemessen
war für Entscheidungen, können Sie dieses Wissen für die
Beantwortung aktueller Fragen nutzen. So erkennen Sie: Ich bleibe
oder komme wieder in den mir gemäßen Rhythmus, wenn ich diese
Beförderung annehme oder ablehne. Ich muss mich nicht hetzen
(lassen), aber ich darf auch notwendige und überfällige
Entscheidungen nicht verschleppen.
Wie geht es Ihnen bei diesem Gedanken? Als ich
das für mich herausgefunden hatte, war ich sehr erleichtert. Manche
Jahre sind Jahre des Winters, wo kein Grün sprießen wird. In
anderen Jahren bricht die volle Pracht des Frühlings aus. Die Sorge
aber, möglicherweise eine falsche Wahl zu treffen, hat etwas
Bedrohliches. Sie treibt einen dazu, überstürzt zu handeln. Oder
sie hält einen unter Umständen davon ab, eine Veränderung
anzugehen. Im besten Fall bleibt man dadurch unter seinen
Möglichkeiten. Sich in einer Komfortzone einzurichten, kann ganz
gemütlich sein, manchmal macht sich vielleicht eine latente
Unzufriedenheit bemerkbar, doch das geht ja wieder vorüber und
eigentlich ist es hier doch ganz schön … Der Preis, den man am Ende
zahlt, kann jedoch hoch sein. Wie viele Menschen verbiegen sich
oder werden dabei unglücklich und verbittern, weil sie auf etwas
verzichten, elementare Bedürfnisse vernachlässigen oder letztlich
feststellen, etwas verpasst zu haben? Das führt nicht selten zu
Beeinträchtigungen und es kann Menschen schaden und mitunter krank
machen. Die angstbedingte Vermeidung von Entscheidungen nennt man
in der Psychologie übrigens Kairophobie.
Hinsichtlich der Entscheidungsfindung, wie ich
sie im Berufsorientierungs-Coaching erlebe, spielen beide Aspekte
von Zeit eine wesentliche Rolle: der chronologische Verlauf und der
rechte Moment. Die Intuition für Kairos, den richtigen Augenblick,
verschafft dabei das gute Gefühl, im Fluss der Zeit zu sein,
anstatt in seinen Fluten zu versinken oder bei Ebbe zu
stranden.
Jeder Mensch beginnt seinen Weg von einem
anderen Punkt aus. Damit Sie, liebe Leserin, lieber Leser, wissen,
wie Sie dieses Buch am besten nutzen können, gebe ich Ihnen
zunächst einen Überblick über die einzelnen Kapitel und die dort
beschriebenen Schritte der Karriereorientierung.
Die fünf Phasen der Karriereorientierung
In meiner jahrelangen Arbeit als
Karrierecoach hat sich die Einteilung der Karriereorientierung in
fünf Phasen als sinnvoll erwiesen. Für jede dieser Phasen habe ich
Methoden entwickelt und ausgesucht, die ich Ihnen im Verlauf dieses
Buches vorstelle. Zunächst gebe ich Ihnen aber schon hier einen
ersten kurzen Überblick – so können Sie gegebenenfalls direkt dort
starten, wo Sie für sich das größte Informationsbedürfnis
ausmachen.
Die Phasen der Karriereorientierung
sind:
0.
Die Vorlauf- oder Unruhephase
1.Die
Explorationsphase
2.Die
Visionsphase – wohin will ich und was hindert mich
eigentlich?
3.Die
konkrete Planungsphase
4.Die
Umsetzungs- und Überprüfungsphase (spezielle Schritte)
Die Vorlauf- oder Unruhephase
Die Vorlaufphase, eine Art »Phase 0«, ist
der Zeitraum, in dem Sie wahrnehmen, dass sich in Ihrem Berufsleben
»irgendetwas« ändern sollte oder müsste. Das können externe Anlässe
sein wie die erneute Umstrukturierung in Ihrem Betrieb, bei der Sie
Kompetenzbereiche verlieren werden oder umziehen müssten. Es kann
das verlockende Jobangebot sein, intern oder bei einem anderen
Arbeitgeber. Es kann die nagende, schleichende Unzufriedenheit mit
Ihrem Job sein, von der Sie wissen, dass sie Sie mehr Energie
kostet als die eigentliche Arbeit – und die Sie schließlich krank
werden lässt.
Die Explorationsphase
Wenn Sie zu diesem Buch gegriffen haben,
sind Sie vermutlich schon in Phase 1: Sie möchten explorieren,
herausfinden, was eigentlich alles möglich ist. Die KAIROS-Methode
unterstützt Sie ganz besonders wirkungsvoll in genau dieser Phase.
Mit insgesamt sieben Auswertungsmethoden werden Sie Ihre Biografie
analysieren. Speziell dafür habe ich das KAIROS-Datenchart
entwickelt, in dem Sie Ihre biografischen Daten stichwortartig für
jeden Lebensabschnitt und alle Lebensbereiche notieren. Denn Sie
wollen Ihre Persönlichkeit ja gerade nicht »beim Pförtner abgeben«
(müssen), sondern möglichst vollständig Job und Privatleben in
Einklang bringen können.
Alle Auswertungsmethoden zu Ihrer Biografie
sind im ersten Teil ausführlich beschrieben. Es handelt sich dabei
um nichts anderes als um eine Bestandsaufnahme: wer Sie sind, woher
Sie kommen, was Ihnen derzeit im Leben wichtig ist und was Sie
wirklich können – auch jenseits offizieller Abschlüsse. Die Analyse
Ihres individuellen »Rhythmus« gibt Ihnen eine Idee, wann der beste
Zeitpunkt zur Umsetzung großer Pläne oder kleiner Schritte ist –
eben der besondere Kairos.
Ich empfehle Ihnen, alle sieben
Auswertungsschritte zu durchlaufen. Wenn Sie jedoch vorher schon
einmal Ihre Werte, Ihre Kompetenzen oder Stärken systematisch
erfasst haben, können Sie diese Ergebnisse einfach in die
KAIROS-Gesamtauswertung integrieren. Allerdings sollten Sie, um von
der KAIROS-Methode zu profitieren, unbedingt das biografische
Datenchart einmal ausgefüllt haben. Das KAIROS-Datenchart und die
KAIROS-Gesamtauswertung finden Sie als Vordrucke zum Kopieren am
Ende des Buches bei den Arbeitsblättern.
Die Visionsphase – wohin will ich und was hindert mich eigentlich?
Mit Ihren bisherigen Ergebnissen sind Sie
für die nächste Phase der Karriereorientierung, die Visionsphase,
gut gerüstet. Für die Visionsphase gebe ich Ihnen im zweiten Teil
spezielle Coachingmethoden an die Hand. Die Visionsphase dreht sich
um die grundlegenden Fragen: Wohin soll ich gehen? Und: Wie komme
ich dahin? Was steht eigentlich im Weg?
Im zweiten Teil werden Sie eine erste
motivierende Zielvision für Ihren nächsten, idealen Job entwickeln.
Vielleicht hatten Sie schon eine Art »Vision« Ihres neuen
beruflichen Lebensabschnitts, bevor Sie zu diesem Buch gegriffen
haben? Aber etwas hat Sie zögern lassen? In der KAIROS-Methode
erwächst Ihre Zielvision aus Ihrer Biografieanalyse. Sie entsteht
aus einer neuen Kombination Ihrer Werte, Kompetenzen, Stärken und
Lebensthemen und bleibt somit nicht nur eine Utopie. Eine Utopie
ist eine falsche Vision, der jegliche Umsetzungswahrscheinlichkeit
fehlt, weil sie nicht auf den eigenen Kompetenzen beruht.
Solcherlei Träumereien fallen wie ein Kartenhaus in sich zusammen,
sobald das erste Lüftchen einer Realitätsprüfung aufkommt. »Eine
Strandbar auf Teneriffa eröffnen« und »meinen eigenen kleinen Laden
aufmachen« könnten solche Utopien sein. Wenn Sie allerdings durch
Ihre Biografieanalyse herausgefunden haben, dass Ihnen genau so ein
Projekt entspricht, dann können Sie es schaffen!
Wenn nicht das »Aber …« wäre. In zwei Kapiteln
werden Sie sich mit Hindernissen beschäftigen, die Ihrer Zielvision
im Wege stehen könnten. Das sind einerseits aus unserer Biografie
stammende hinderliche Gedanken, ich nenne sie »Saboteure«, die wir
mitschleppen und die uns hemmen. Solche Überzeugungen oder
Glaubenssätze kann man zum Glück systematisch zu Verbündeten
umformulieren. Es gibt jedoch auch Vorstellungen in uns, die
positiv aussehen, uns aber trotzdem in die Irre leiten, wenn es um
den wirklich passenden Job geht. Die »Berufungsfalle« gaukelt uns
vor, dass wir nur das Hobby zum Beruf machen müssten, um glücklich
zu sein. Die zweite Falle ist die »Karrierefalle«. In ihr sind
manche Menschen gefangen, die »doch eigentlich alles erreicht
haben«. Sich von Jobs zu verabschieden, um die man von anderen
beneidet wird, kann besonders schwer sein. Doch manchmal ist genau
das notwendig, damit man wieder zufrieden wird oder glücklich
bleibt.
Die konkrete Planungsphase
Nach den ersten drei Phasen wissen Sie,
was Sie wollen, was Sie können und in welche Richtung Sie gehen
möchten. Sie haben mentale Hindernisse aus dem Weg geräumt und sind
bereit, die Ärmel hochzukrempeln und gezielt loszulegen. Es ist
Zeit für die konkrete Planungsphase Ihrer
Karriereorientierung.
Sie werden jetzt auch präziser wissen, in
welcher grundlegenden Richtung Ihr Ziel liegt: Haben sich Ihre
Werte verändert und wollen Sie sie im neuen Job verwirklichen
können? Langweilen Sie sich, weil ein Teil Ihrer Kompetenzen
brachliegt? Oder sind Sie über- und/oder fehlgefordert? Haben Sie
Ihre generelle Karrierepräferenz, den »Karriereanker«,
vernachlässigt? Oder wollen Sie einfach mehr Geld für Ihre gute
Arbeit?
Für jede dieser Fragestellungen zeige ich Ihnen
einige grundlegende Richtungen oder auch Pfade auf, für die Sie die
nächsten Handlungsschritte formulieren können. Das kann etwas so
Naheliegendes sein wie die Anfertigung neuer Bewerbungsfotos. Oder
etwas so Fundamentales wie die Kontaktaufnahme zu einem Headhunter
und die Terminierung eines Gesprächs mit Ihrem Vorgesetzten über
einen Aufhebungsvertrag. Jetzt kann der richtige Zeitpunkt sein,
Ihre Bewerbungsmappe hervorzuholen und verstärkt die Social Media
zu nutzen. Diesmal starten Sie Ihre Aktionen auf der Basis dessen,
wer Sie sind – und mit dem Wissen darum, wer Sie zukünftig sein
wollen.
Die Umsetzungs- und Überprüfungsphase (spezielle Schritte)
Die Umsetzungs- und Überprüfungsphase ist
zeitlich ganz eng mit der konkreten Planungsphase verbunden. In
dieser letzten Phase der Karriereorientierung werden Sie die
unterschiedlichsten Schritte unternehmen. Und Sie werden basierend
auf Ihren Erfahrungen dann auch wieder Schritte umplanen, das ist
ganz normal. Daher endet mein Buch auch hier. Die KAIROS-Methode
bringt Sie genau an den Punkt, wo Sie wissen, was Sie umsetzen
wollen und wie Sie die ersten Schritte gehen können.
Aufbauend auf Ihrem durch die KAIROS-Methode
erarbeiteten persönlichen Wissen können Sie für die nächsten
Schritte Spezialwissen in anderen Büchern, Online-Communitys oder
bei Freunden finden. Möchten Sie eine Initiativbewerbung auf den
Weg bringen, das richtige soziale Netzwerk für Ihre Branche
herausfinden? Brauchen Sie ein Training in Wirkung und Auftreten
für Bewerbungsgespräche? Für alle diese Themen gibt es bereits gute
Bücher und Coachs (auch im Team meiner Firma), die solche Schritte
passgenau begleiten.
Die Fallbeispiele: Christina, Stefanie und Thomas
Immer wieder werden Ihnen in den folgenden
Kapiteln drei fiktive Personen begegnen, die ich Ihnen nun kurz
vorstellen möchte: Christina, Stefanie und Thomas. Die Biografien
meiner Protagonisten sind selbstverständlich konstruiert und
entsprechen zum Schutz der Privatsphäre nicht eins zu eins realen
Lebensgeschichten meiner Klienten. Dennoch enthalten die
biografischen Beispiele typische Fragestellungen, die mir im
Karrierecoaching immer wieder begegnen. Sicher erkennen auch Sie
sich in dem einen oder anderen Aspekt meiner Protagonisten
wieder.
Christina, Jahrgang 1968, 45 Jahre (2013),
Diplomsozialpädagogin (FH), Master of Arts, Sozialmanagement.
Christina ist verpartnert mit einer sieben Jahre jüngeren Frau,
gemeinsam haben sie zwei Pflegekinder. Zu Beginn des Coachings,
2011, war Christina 43 Jahre alt und stellvertretende
Geschäftsführerin einer gemeinnützigen Stiftung zur Förderung
sozialer Projekte im Bereich der Generationengerechtigkeit.
Anlass für Christina, zu mir ins Coaching zu kommen, war die gerade geplatzte interne Bewerbung auf die Stelle der Geschäftsführung. Sie hatte sich sehr gute Chancen ausgerechnet und war nun damit konfrontiert, dass eine sieben Jahre jüngere externe Bewerberin vorgezogen worden war – unter »fadenscheinigen« Begründungen, meinte Christina. Entsprechend frustriert und wenig motiviert war sie, weiter für ihren Arbeitgeber tätig zu sein. Die Frage, die sich in Christinas Coaching schnell stellte, war die nach einer eigenen Firmengründung.
Heute ist Christina Unternehmerin und Geschäftsführerin einer gemeinnützigen GmbH im Bereich Finanzierung und Beratung von Sozialprojekten.
Anlass für Christina, zu mir ins Coaching zu kommen, war die gerade geplatzte interne Bewerbung auf die Stelle der Geschäftsführung. Sie hatte sich sehr gute Chancen ausgerechnet und war nun damit konfrontiert, dass eine sieben Jahre jüngere externe Bewerberin vorgezogen worden war – unter »fadenscheinigen« Begründungen, meinte Christina. Entsprechend frustriert und wenig motiviert war sie, weiter für ihren Arbeitgeber tätig zu sein. Die Frage, die sich in Christinas Coaching schnell stellte, war die nach einer eigenen Firmengründung.
Heute ist Christina Unternehmerin und Geschäftsführerin einer gemeinnützigen GmbH im Bereich Finanzierung und Beratung von Sozialprojekten.
Stefanie, Jahrgang 1977, 36 Jahre (2013).
Stefanie hat nach der mittleren Reife eine Ausbildung als
Bürokauffrau absolviert. Zusatzqualifikationen besitzt sie als
Touristik-Fachwirtin und geprüfte Bilanzbuchhalterin. Durch einen
Auslandsaufenthalt in New York spricht sie fließend Englisch und
hat überhaupt ein Faible für Sprachen.
Zu Beginn des Coachings im Jahr 2010 war Stefanie 33 Jahre alt, arbeitete als Bilanzbuchhalterin in einem internationalen Touristikkonzern und führte drei Mitarbeiter.
Anlass für Stefanie, ein Coaching aufzusuchen, war eine sehr erfüllende berufliche Erfahrung als interne Trainerin in einem Qualifizierungsprogramm zum Thema Kommunikation für die Standorte ihres Konzerns. Doch dies war nur ein zeitlich befristetes Projekt. »Ich weiß jetzt eigentlich, was ich will, aber ich weiß nicht, ob ich mich trauen soll, aus meinem Job auszusteigen«, meinte sie sichtlich niedergeschlagen.
Nach dem Coaching absolvierte Stefanie Zusatzausbildungen auf eigene Kosten als Trainerin, dann mit ihrem neuen Arbeitgeber in interkultureller Konfliktklärung und als Moderatorin von Großgruppen.
Heute ist Stefanie Trainerin für Kommunikation, Konfliktlösung und Gruppen-Events bei einem internationalen Trainingsanbieter.
Zu Beginn des Coachings im Jahr 2010 war Stefanie 33 Jahre alt, arbeitete als Bilanzbuchhalterin in einem internationalen Touristikkonzern und führte drei Mitarbeiter.
Anlass für Stefanie, ein Coaching aufzusuchen, war eine sehr erfüllende berufliche Erfahrung als interne Trainerin in einem Qualifizierungsprogramm zum Thema Kommunikation für die Standorte ihres Konzerns. Doch dies war nur ein zeitlich befristetes Projekt. »Ich weiß jetzt eigentlich, was ich will, aber ich weiß nicht, ob ich mich trauen soll, aus meinem Job auszusteigen«, meinte sie sichtlich niedergeschlagen.
Nach dem Coaching absolvierte Stefanie Zusatzausbildungen auf eigene Kosten als Trainerin, dann mit ihrem neuen Arbeitgeber in interkultureller Konfliktklärung und als Moderatorin von Großgruppen.
Heute ist Stefanie Trainerin für Kommunikation, Konfliktlösung und Gruppen-Events bei einem internationalen Trainingsanbieter.
Thomas war ein bundesweit bekannter
Fernsehschauspieler. Doch was will jemand, der bereits einen
Traumberuf verwirklicht hat, bei einem Karrierecoach? Hier sein
Profil:
Thomas, Jahrgang 1973, heute (2013) 40 Jahre alt, staatlich ausgebildeter Schauspieler, geboren in Waren an der Müritz (Mecklenburg-Vorpommern).
Zu Beginn des Coachings, 2010, mit 37 Jahren, war Thomas als Schauspieler für Fernsehen, Bühne und Film sowie als Synchronsprecher tätig.
Anlass für das Coaching war eine familiäre Veränderung. Thomas war Vater geworden, das zweite Kind geplant. Thomas empfand die Film- und Fernsehwelt immer mehr als oberflächlich und die zum Teil langen Abwesenheiten von zu Hause deckten sich nicht mehr mit seinem Lebensentwurf, als Vater auch anwesend zu sein für seine Kinder. Die Ausgangsfrage für Thomas lautete: »Wie kann ich meine Talente und Neigungen in einen Beruf integrieren, der mir Spaß macht und die Familie ernährt?«
Heute ist Thomas Logopäde, Trainer für Synchronsprecher und teilweise selbst noch als Synchronsprecher tätig.
Nächste Berufsziele: Trainings- und Coachingtätigkeit für Führungskräfte zum Thema Sprechen und Sprache, Auftreten und Wirkung.
Thomas, Jahrgang 1973, heute (2013) 40 Jahre alt, staatlich ausgebildeter Schauspieler, geboren in Waren an der Müritz (Mecklenburg-Vorpommern).
Zu Beginn des Coachings, 2010, mit 37 Jahren, war Thomas als Schauspieler für Fernsehen, Bühne und Film sowie als Synchronsprecher tätig.
Anlass für das Coaching war eine familiäre Veränderung. Thomas war Vater geworden, das zweite Kind geplant. Thomas empfand die Film- und Fernsehwelt immer mehr als oberflächlich und die zum Teil langen Abwesenheiten von zu Hause deckten sich nicht mehr mit seinem Lebensentwurf, als Vater auch anwesend zu sein für seine Kinder. Die Ausgangsfrage für Thomas lautete: »Wie kann ich meine Talente und Neigungen in einen Beruf integrieren, der mir Spaß macht und die Familie ernährt?«
Heute ist Thomas Logopäde, Trainer für Synchronsprecher und teilweise selbst noch als Synchronsprecher tätig.
Nächste Berufsziele: Trainings- und Coachingtätigkeit für Führungskräfte zum Thema Sprechen und Sprache, Auftreten und Wirkung.