Lifestory:
Das gesamte Leben betrachten

In der Regel ist mit dem Wunsch nach beruflicher Veränderung eine allgemeine Fragestellung verbunden, die man oft noch nicht auf Anhieb beantworten kann. Vielleicht geht es Ihnen ja wie Christina, die frustriert über eine abgelehnte interne Bewerbung für eine Führungsposition ist. Oder es geht Ihnen im Gegenteil wie einer anderen Klientin von mir, der sich die Chance zum vorzeitigen Aufstieg bot und die wissen wollte, worauf ihr komisches Gefühl im Bauch zurückzuführen war, das sie zögern ließ zuzugreifen. Möglicherweise musste Ihr Arbeitgeber auch unvorhergesehen Insolvenz anmelden und Sie fragen sich nun, wie es weitergehen kann. Was können Sie überhaupt? Wie müssten Sie sich bei einem neuen Arbeitgeber positionieren? Oder Sie haben festgestellt, dass Sie die Werte, auf die es Ihnen ankommt, in Ihrem jetzigen Job nicht mehr leben können, aber wissen noch nicht, wie Sie sie in einen nächsten beruflichen Schritt umsetzen können.
Biografisches Coaching dient als Methode der Selbsterkenntnis. Dabei können Ziele überprüft und konkrete Handlungen vorbereitet werden. Da Entscheidungen für einen Job immer den ganzen Menschen betreffen, starten wir auch mit Ihrem gesamten Leben.
Im Coaching begleite ich bei diesem Schritt – dem Erzählen der Lebensgeschichte – meine Klientinnen und Klienten im Gespräch. Ich höre zu und unterstütze dabei, Muster zu erkennen, Interpretationen herauszuhören. Sie werden diesen Schritt in Eigenregie umsetzen. Doch seien Sie unbesorgt, denn die Verantwortung bei diesem Ansatz liegt ohnehin beim Klienten selbst, sodass man nicht auf Hilfe von außen geschweige denn auf professionelle Unterstützung angewiesen ist. Auch wenn ich als Ihr Coach entfalle und direkte Kommunikation nicht möglich ist, können Sie Ihr Leben selber analysieren und neue Zusammenhänge aufspüren. Im Folgenden beschreibe ich verschiedene Vorgehensweisen und gebe Anregungen für einen kreativen Umgang mit der Lifestory. Wenn Sie nicht wissen, welcher Weg für Sie der beste ist, schlage ich vor, sie einfach der Reihe nach auszuprobieren.
Übung 2: Das Leben in Überschriften
Diese Übung stellt eine gute Methode dar, um eine erste Übersicht über die Fülle der Biografie zu gewinnen.
Was Sie brauchen:
  • Einen Papierausdruck Ihres ausgefüllten KAIROS-Datencharts
  • Haftnotizen in zwei Größen, kleine rechteckige und große rechteckige
  • Einen großen Tisch oder ein bis zwei Pinnwände (wahlweise können Sie auch den Fußboden mit Packpapier ausgelegen und darauf arbeiten)
Sie hängen oder legen die Blätter des KAIROS-Datencharts jeweils in den Siebenjahresphasen nebeneinander. Optimal wäre eine Pinnwand oder etwas Vergleichbares. Alternativ können Sie die Seiten auch mit Fotoecken oder Kreppband an einer Zimmerwand anbringen oder sie alternativ auf Packpapier auf dem Boden auslegen. Auf Ihrer Arbeitsfläche beginnen Sie oben links mit dem Blatt zu den ersten beiden Lebensphasen. Daneben hängen Sie das Blatt mit dem Zeitraum vom 15. bis 21. Lebensjahr, und so fort. Wenn Sie mit einer Datei arbeiten und viel in einzelnen Lebenssträngen notiert haben, umfasst eine Lebensphase manchmal mehrere Seiten. Sie hängen pro Lebensphase diese Seiten untereinander in der Reihenfolge der Lebensstränge. So machen Sie es für alle Lebensphasen. Sobald eine Reihe voll ist, eröffnen Sie eine zweite darunter. Durch diese Art der Anbringung wird der Verlauf Ihrer Lebensphasen sehr schön deutlich. Neben und zwischen den Blättern lassen Sie bitte jeweils großzügig Platz für Notizen, zum Beispiel auf Haftzetteln.
Nun gehen Sie Ihr Leben chronologisch durch und sichten jeweils einen Zeitraum von sieben Jahren: eine Lebensphase mit allen Lebenssträngen (Lebensbereichen). Machen Sie sich auf den kleinen Haftzetteln Notizen zu diesem Lebensabschnitt und kleben Sie diese neben das Datenchart dieser Lebensphase.
  • Was ist wichtig gewesen, emotional?
  • Wie erging es Ihnen damals mit der Situation?
  • Was erkennen Sie heute darin?
  • Was haben Sie auch in schwierigen oder schönen Momenten gelernt und mitgenommen?
  • Welche Bilder, Geschichten oder Anekdoten fallen Ihnen zu dieser Zeit noch ein?
  • Welche Überschrift finden Sie – in Summe aller Fakten – für diesen Lebensabschnitt?
Wenn Sie Ihre Überschriften gefunden haben, tragen Sie sie in das dafür vorgesehene Feld im KAIROS-Datenchart in der obersten Zeile pro Lebensphase ein.
Hier noch einige methodische Hinweise, da Sie im Gegensatz zu meinen Klientinnen und Klienten ja kein direktes Gegenüber haben, das mit Ihnen an den Datencharts arbeitet.
Es kann helfen, wenn Sie sich innerlich Ihre Biografie erzählen, so als ob Sie einen alten Schulfreund wiedertreffen, der Sie fragt, wie denn Ihr Leben bis jetzt so gelaufen ist. Nach jeweils einer Lebensphase – einem Siebenjahresabschnitt – halten Sie inne und werfen einen Blick auf die von Haftzetteln flankierten Blätter des Datencharts. Stellen Sie sich vor, Sie müssten jetzt wie bei den einzelnen Kapiteln eines Buches Überschriften dafür finden. Wie könnten sie jeweils lauten? Die frühen Jahre der Biografie bis zum Schulabschluss sind häufig von familiären Themen und denen des Erwachsenwerdens geprägt. »Kindheit wie in Bullerbü«, »Auf wackeligen Beinen«, »Ganz Vaters Tochter« können solche Überschriften lauten. Für die Phase zwischen dem 15. und dem 21. Lebensjahr zum Beispiel haben Klienten von mir Formulierungen gewählt wie »Zeit der Unsicherheit und Orientierungslosigkeit«, »Die Zeichen stehen auf Rebellion«, »Die große Freiheit«, »Sturm und Drang« etc. Sind Sie Teil der »Generation Praktikum« und war Ihr Berufseinstieg geprägt von befristeten Verträgen und einer fehlenden Perspektive, könnten den Lebensabschnitt zwischen 22 und 28 Jahren folgende Überschriften treffend beschreiben: »Durchbeißen bis zum Traumjob«, »Vom Regen in die Traufe«, »Und Engagement zahlt sich am Ende doch aus« usw.
Sie sehen, dass sich manche Themen der Kindheit in der nachfolgenden Berufsbiografie als Bezüge wiederfinden lassen. Wie viel Pippi Langstrumpf steckt noch in Ihnen, wenn Sie jetzt ein Unternehmen gründen möchten? Wie viel Selbstvertrauen hat man von den Eltern mit auf den Weg bekommen? War man schon immer so tüchtig wie der Vater, eben »Vaters Tochter« wie Christina? Oder eigenständig wie die Mutter? Und wie geht man dann mit ersten Misserfolgen um, wenn das Bild von der eigenen Unbesiegbarkeit Kratzer bekommt? Wenn man »kein Talent mehr ist«, wie es Christina in ihrem Karriereknick mit Anfang vierzig einmal ausgedrückt hat?
Das alles wird deutlicher, nachdem Sie Ihr Leben mit Überschriften versehen haben. Durch das KAIROS-Datenchart wird ein Leben aber nicht nur strukturiert. So berichteten Klienten nach der rückblickenden Erzählung ihres Werdegangs, bei ihnen habe sich ein befriedigendes Gefühl der Ordnung eingestellt. Die Erzählung habe außerdem dazu beigetragen, dass sie nun auf einzelne Ereignisse oder eine bestimmte Lebensphase, deren Erinnerung sie lange mit Unbehagen erfüllt habe, mit einem gewissen Wohlwollen zurückschauen. Man kann im Rückblick Scheitern oder Misserfolge besser würdigen, weil man nun auch sieht, was man daraus lernen konnte. Das wiederum stellt eine wichtige Voraussetzung dar, um schlechte Erfahrungen als Kraftquelle für die Zukunft zu nutzen. Es ist wie im eingangs zitierten Diktum von Sören Kierkegaard: »Das Leben leben kann man nur vorwärts, das Leben verstehen kann man nur rückwärts.«
Bei vielen Menschen stellt sich beim Betrachten der eigenen Biografie eine starke innere Berührtheit ein. Dies ist ein großer Wert biografischer Methoden. So erging es einer Klientin von mir, die in einer akuten beruflichen Krise sehr streng mit sich war. Als wir ihr Datenchart anschauten, in dem sie mehrere heftige familiäre und persönliche Krisen exzellent gemeistert hatte, wurde sie milder gegenüber sich selbst. Sie konnte wieder wertschätzen, wie lange der Weg sich schon erstreckt hatte, den sie bis hierher gegangen war. Sie schaute auf ihre Erfolge – nicht mehr so sehr auf das, was gerade zu fehlen schien.
Manche meiner Klienten sind im Nachhinein auch dankbar für eine bestimmte schwierige Erfahrung, die sie letzten Endes weitergebracht hat. Können Sie das nachvollziehen oder ist es Ihnen vielleicht ähnlich ergangen? Worauf sind Sie stolz? Was in Ihrem Leben hat eine völlig neue Bedeutung bekommen?
Im Rückblick erkennen wir auch, dass wir vieles, was bereits früh angelegt ist in unserem Leben, zu großen Stärken ausbauen können. Und nicht zu vergessen: Es gibt keine »ideale« Biografie. Die schwierige Kindheit kann zu ganz besonderer Widerstandskraft führen. Oder zu der Fähigkeit, sich angemessene Unterstützung zu holen. Die Farbpalette des biografischen Tuschkastens mag durch Prägung der Persönlichkeit in den frühen Jahren eine bestimmte Farbauswahl umfassen. Aber welche Bilder man später damit malt – das hat man eben doch auch selbst mit in der Hand.

Fallbeispiele: Die Überschriften der Lebensphasen von Christina, Stefanie und Thomas

Die Fakten und die Ausgangslage unserer drei Protagonisten Christina, Stefanie und Thomas sind Ihnen bereits aus der Einleitung bekannt. Im Folgenden sehen Sie, mit welchen Überschriften die drei ihre Lebensphasen betitelt haben.
Christina, Jahrgang 1968, Sozialpädagogin, Sozialmanagerin, M.A., heute Unternehmerin Beratungsgesellschaft für Sozialprojektfinanzierung. 1–7: Voll was los!; 8–14: Abschied von der Kindheit; 15–21: Coming-out – Ich-Werdung; 22–28: Zeit der Experimente; 29–35: Erfolgreiche Sozial-Karrierefrau; 36–42: Familie ändert (fast) alles; 43–49 (aktuelle Lebensphase, erst begonnen): Blick nach vorn
Stefanie, Jahrgang 1977, Bilanzbuchhalterin, heute Trainerin für interkulturelle Kommunikation. 1–7: Unbeschwerte Kindheit; 8–14: Wolkenverhangene Teeniejahre; 15–21: Auf eigenen Beinen stehen; 22–28: Volle Pulle Leben!; 29–35: Business-Woman; 36–42 (aktuelle Lebensphase, erst begonnen): Integration.
Thomas, Jahrgang 1973, Schauspieler, heute Logopäde und Synchronsprecher. 1–7: Kindheit in Bullerbü; 8–14: Jungesein lernen; 15–21: Hoppla, jetzt komme ich!; 22–28: Zeit der Empfindsamkeit; 29–35: Erfolgreich in der Welt; 36–42 (aktuelle Lebensphase, in der Mitte): Family-Man und Berufswechsler.
Anhand der Überschriften wird sicher deutlich, dass keine Biografie so ist wie eine andere. Dennoch gibt es bestimmte Muster. Sowohl Stefanie als auch Christina haben sich in Kindheit und Jugend ganz schön durchbeißen müssen und sie sind beide früh selbstständig geworden. Autonomie und etwas aus eigener Kraft erreichen zu können, ist bei beiden sowohl eine Kompetenz als auch ein wichtiger Wert. Christina ist mit ihrer Überzeugung »Ich kann alles schaffen« allerdings mit 43 Jahren zum ersten Mal so richtig an ihre Grenzen gekommen. Sie musste lernen, neue Wege zu gehen und wird es diesmal bei ihrem alten Arbeitgeber nicht mit dem Kopf durch die Wand schaffen. Bei Christina waren in der Auswertung die Klärung ihrer Werte und spezifischen Kompetenzen zur Gründung eines Unternehmens wichtig. Außerdem lernte sie, wie die Arbeit mit »Inneren Saboteuren« ihr helfen konnte, den »Blick zurück im Zorn« hinter sich zu lassen. Ihre aktuelle Lebensphase heißt energievoll »Blick nach vorn«. »Mein Erfolg wird die schönste Rache an meinem vorigen Arbeitgeber sein«, resümiert sie mit dem für sie typischen dröhnenden, herzhaften Lachen.
Stefanies derzeitiger Lebensphasentitel klingt noch etwas allgemein »Integration«. Sie wird für sich noch definieren, was da eigentlich zu integrieren ist, was das unterliegende Lebensthema ist. Dies klärte Stefanie für sich, als sie Ihre Berufsbiografie mit der Methode »Karriereanker« untersuchte sowie in dem Auswertungsschritt »Lebensthemen«. Auch Innere Saboteure, also hinderliche Überzeugungen über sich selbst, spielten in Stefanies KAIROS-Coaching eine große Rolle. Denn sie hatte durch die Botschaften ihres Vaters einen richtigen »Klotz am Bein« in ihr Leben mitgenommen.
Thomas erscheint von unseren drei Protagonisten das am meisten behütete Leben gehabt zu haben. In der DDR in einem überwiegend fördernden Umfeld aufgewachsen, kam für ihn die Wende in einem perfekten Timing – für Thomas war es der Kairos seines Lebens! Er schaffte die Prüfung und Aufnahme an einer renommierten Schauspielschule und leistete sich dort eine »Zeit der Empfindsamkeit«. Anhand seines Lebens wird jedoch besonders deutlich, dass äußerlicher Erfolg kein Maßstab für eine nachhaltige berufliche Laufbahn ist. In Thomas steckten schon immer Werte, die auf die Förderung seines menschlichen Potenzials abzielten. Dieser Aspekt hat sich zusammen mit seiner Familiengründung nun so zugespitzt, dass die äußerlich glatte Karriere ihn nicht mehr befriedigt und sogar seinem Lebensglück im Weg zu stehen scheint. Der »Family-Man« in Thomas sucht sein Recht im gesamten Lebensentwurf. In Thomas’ KAIROS-Coaching war es wichtig, dass er den roten Faden, das Verbindende zwischen seinem ersten Beruf, der Schauspielerei, und den heutigen Zielen für sich findet. Dies gelang über die Auswertungsschritte der Wertearbeit sowie der Lebensthemen.
Zum Abschluss dieses ersten Auswertungsschrittes möchte ich Ihnen noch zwei Übungen vorstellen, um Überschriften für Ihr Leben zu finden.
Übung 3: »Oral History« – erzählte Geschichte
Besonders wenn das Schreiben nicht Ihre Sache ist, können Sie »Ihre Geschichte« auch gern aufnehmen. Vielleicht besitzen Sie ein Diktiergerät oder haben ein Smartphone, auf dem ein Sprachrekorder als App installiert ist. Sie können einfach so tun, als ob Ihnen jemand gegenübersäße, und ihm Ihre Geschichte erzählen. Anschließend hören Sie sich die Aufnahme an. Für die meisten von uns ist der Klang der eigenen Stimme zunächst ungewohnt. Lassen Sie sich davon bitte nicht irritieren.
Halten Sie nach jeder Lebensphase inne und finden Sie eine passende Überschrift. Nutzen Sie dazu, was Ihnen beim ersten Hören aufgefallen ist – gibt es Wiederholungen, seien es einzelne Wörter oder Inhalte, die Sie geschildert haben?
Für das Finden der Überschriften sollten Sie auch das nutzen, was wir im Coaching »paraverbale Äußerungen« nennen. Das sind alle Aspekte des Sprechens, die nicht den Inhalt, sondern die Art und Weise des Sprechens betreffen. Hat sich während des Erzählens etwas verändert? Haben Sie Ihre Stimme erhoben, sind Sie an irgendeiner Stelle ins Stocken geraten, schneller oder leiser geworden? Können Sie daraus mögliche Rückschlüsse auf Ihr damaliges Empfinden ziehen? Notieren Sie die Besonderheiten, sie können aufschlussreich sein und den Überschriften die besondere Note verleihen.
Methodentipp: Arbeit mit dem gesamten Datenchart und Notizen
Im Coaching arbeiten wir an einer mit Papier bespannten Pinnwand. Wir belassen in jeder Sitzung die Haftnotizen so lange neben den Blättern des ausgedruckten Datencharts, wie wir damit arbeiten. Sie können zwischen Ihren »Sitzungen« Ihre Chartübersicht entweder hängen lassen, oder Sie packen das Material jeweils wieder ein. Dazu können Sie das Packpapier oder die Unterlage, die Sie gewählt haben, einfach zusammenrollen. Fallen die Haftnotizen ab, sollten Sie diese einfach mit einem Klebestift festkleben.
Wenn Sie unterwegs mit Ihrem Datenchart und den Kommentaren dazu arbeiten wollen, können Sie auch einfach ein hochaufgelöstes digitales Foto von den jeweiligen Lebensphasenblättern machen. Diese Fotos haben Sie dann immer griffbereit.
Eine Variante der Übung »Oral History« ist, das Ganze noch einmal rückwärts zu erzählen. Wie heißen die Lebensüberschriften, wenn Sie sie von hinten nach vorn erzählen? So können Sie sich bewusst machen, wie die Übergänge zustande gekommen sind, die Sie ja, als Sie ihr Leben »vorwärts« gelebt haben, noch nicht sehen konnten.
Sicher werden Sie außer den Überschriften für Ihre Lebensphasen viele weitere Informationen herausziehen können. Notieren Sie alles, was Ihnen aufgefallen ist, stichwortartig auf Haftzettel, die Sie dann neben Ihr ausgefülltes Datenchart hängen.
Übung 4: Geschichte schreiben
Selbstverständlich können Sie Ihre Lebensgeschichte auch in einem Stück aufschreiben, wie die Kapitel eines Buches oder die Abschnitte einer Kurzgeschichte. Für manche Menschen hat das eine sehr klärende Wirkung. Natürlich benötigen Sie dafür ein wenig Zeit. Vielleicht ist dies ein schönes Vorhaben für Feiertage oder ein freies Wochenende (wenn Ihre Familie sich etwas anderes vornimmt und Sie Telefon und Handy für Anrufe von Freunden konsequent abgeschaltet lassen).
Auch bei dieser Variante können Sie das, was Ihnen beim Schreiben oder Lesen aufgefallen ist, gleich auf Haftzetteln notieren. Alternativ können Sie im handschriftlichen Text oder im Ausdruck, wenn Sie am PC arbeiten, zunächst aussagekräftige Passagen oder relevante Stichwörter farbig hervorheben. Übertragen Sie sie dann auf Haftzettel und bringen Sie sie neben dem Datenchart an. In der schriftlichen Form ist es häufig einfach, auch gleich passende Überschriften für die »Kapitel« zu finden.
Sie haben nun Ihre eigenen Überschriften für jede Phase Ihres Lebens gefunden. Denken Sie bitte noch einmal daran, dass Sie diese jeweils in das dafür vorgesehene Feld pro Lebensphase in Ihrem KAIROS-Datenchart in der ersten Zeile eintragen. Die derzeit aktuelle Lebensphasenüberschrift tragen Sie bitte außerdem in die Gesamtauswertung an dem dafür in der Mitte markierten Platz ein.