30.

 

London, 18. Juni 2007

 

Er kniete an Marys Grab, als zwei schwarze Limousinen vorfuhren, die Türen aufsprangen und Gerald Vermont begleitet von vier Agenten über den Friedhof kamen.

James Graham grub weiter in der Erde und tauschte die verwelkten Blumen durch frische Setzlinge aus. Es machte keinen Sinn mehr zu fliehen. Seine Identität war aufgedeckt und mit der Nachricht, von André Barovs möglicher Vermählung mit einer Halbblüterin hatte er den Krieg endgültig verloren. Sein zweites Ich hatte zu hoch gepokert. Durchtränkt von der Kälte und der dunklen Seele des Assassinen hatte er mit Natalies Entführung seinen eigenen Untergang besiegelt.

„James Graham“, sagte Gerald. Seine Schergen umzingelten ihn.

„Der bin ich.“ Er machte keine Anstalten aufzustehen.

„Ihr werdet des Hochverrats beschuldigt.“

„Tatsächlich?“ Mit ruhiger Hand stieß er die kleine Schaufel in die Erde, hob ein kleines Loch aus, in dem er den Setzling pflanzte.

„Ich fordere Euch auf, mitzukommen. Euer Fall wird vor dem Gericht des Rates behandelt werden.“

Er hatte Geralds Stimme noch nie gemocht. Egal ob er in Englisch oder Deutsch sprach, jedes seiner Worte wurde von einem französischen Akzent entstellt. James stand auf, klopfte die Erdreste von seinen Händen und folgte Gerald ohne Widerstand.