7. Anker

Als Rechtsanwältin Sabrina Paulsig nach Hause fuhr, war es mit ihrer Stimmung nicht zum Besten bestellt. Jeder, der auch nur im Ansatz hätte ahnen können, was alles an diesem zurückliegenden Arbeitstag auf sie eingeprasselt war, hätte Verständnis und Bedauern für sie aufgebracht. Sie war, gelinde gesagt, verstimmt. Obwohl ihr keineswegs nach Musik zumute war, tastete sie, wohl aus Gewohnheit, an ihrem Autoradio herum und nach wenigen Augenblicken war ihre Laune, war sie selbst wie ausgewechselt. Es lief „Enter Sandman“, und sie war glücklich. Was war passiert?

 

Jeder hat schon einmal erlebt, wie etwas seine Stimmung, seine Gefühle, beeinflusst hat. Dieses Etwas kann ein Wort sein, ein Bild, eine Musik, ein Gegenstand oder ein Geruch. Es ist ein Reiz, der mit einem Gefühl fest verankert ist und deshalb Anker genannt wird. Für jeden Menschen gibt es eine Vielzahl von Ankern, die sich bewusst oder unbewusst im Laufe seines Lebens gebildet haben. Anker können sowohl positive wie auch negative Gefühle hervorrufen.

 

Beispiele: optisch (Urlaubsfoto), akustisch (Musik), kinästhetisch (Handschmeichler oder bewusst gesetzte Körperanker), olfaktorisch (Parfum) und gustatorisch (Leibgericht von Muttern).