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Das Leben geht immer und ewig weiter, nicht wahr?
DAS IST ABSOLUT sicher.
Es hat kein Ende.
KEIN ENDE.
Reinkarnation ist eine Tatsache.
DAS IST SIE. Du kannst zur sterblichen Form zurückkehren – also zu einer physischen Form, die »sterben« kann – wann immer und wie immer du es wünschst.
Entscheiden wir, wann wir zurückkommen wollen?
DAS »OB« UND »Wann« – ja.
Entscheiden wir auch, wann wir gehen wollen? Entscheiden wir auch, wann wir sterben wollen?
KEINER SEELE WIRD eine Erfahrung gegen ihren Willen aufgezwungen. Das ist gar nicht möglich, da die Seele ja jede ihrer Erfahrungen erschafft.
Der Seele mangelt es an nichts. Die Seele hat alles. Alle Weisheit, alles Wissen, alle Macht, alle Herrlichkeit. Die Seele ist der Teil von dir, der niemals schläft; niemals vergißt.
Wünscht sich die Seele, daß der Körper stirbt? Nein. Die Seele wünscht sich, daß du niemals stirbst. Doch die Seele wird den Körper verlassen – ihre körperliche Form ändern und das meiste von ihrem materiellen Körper zurücklassen –, wenn sie keinen Sinn mehr darin sieht, in ihm zu verbleiben.
Wenn die Seele sich wünscht, daß wir niemals sterben, warum sterben wir dann?
IHR STERBT NICHT. Ihr ändert nur die Form.
Wenn sich die Seele wünscht, daß wir das niemals tun, warum tun wir es dann?
DAS IST NICHT der Wunsch der Seele!
Du bist ein »Formwandler«! Wenn das Verbleiben in einer bestimmten Form nicht mehr nützlich ist, ändert die Seele sie – willentlich, freiwillig, freudig – und setzt ihren Weg auf dem kosmischen Rad fort.
Freudig?
MIT GROSSER FREUDE.
Keine Seele stirbt voller Bedauern?
KEINE SEELE STIRBT – jemals.
Ich meine, keine Seele empfindet Bedauern darüber, daß sich ihre gegenwärtige Form verändert, daß diese Form »stirbt«?
DER KÖRPER »STIRBT« nie, sondern ändert mit der Seele nur die Form. Doch ich verstehe, was du meinst, und werde mich nun deshalb deines Vokabulars bedienen.
Wenn du klar weißt, was du dir in eurem sogenannten Leben nach dem Tod erschaffen möchtest, oder wenn du ein klares Glaubenssystem hast, das die Erfahrung der Wiedervereinigung mit Gott unterstützt, dann empfindet die Seele nie Bedauern über das, was ihr den Tod nennt.
Der Tod ist in diesem Fall ein herrlicher Augenblick; eine wunderbare Erfahrung. Nun kann die Seele zu ihrer natürlichen Form zurückkehren, zu ihrem normalen Zustand. Da ist eine unglaubliche Leichtigkeit, ein Gefühl von totaler Freiheit, von Grenzenlosigkeit. Und die Bewußtheit von Einssein, das glückselig macht und zugleich sublim ist.
Es ist der Seele nicht möglich, einen solchen Wandel zu bedauern.
Du sagst also, daß der Tod eine beglückende Erfahrung ist?
FÜR DIE SEELE, die sich das wünscht, immer.
Gut, aber warum verläßt die Seele nicht ganz einfach den Körper, wenn sie so rasend gerne aus ihm raus will? Warum hängt sie noch herum?
ICH SAGTE NICHT, daß die Seele »aus dem Körper raus will«, ich sagte, die Seele ist voller Freude, wenn sie draußen ist. Das sind zwei verschiedene Dinge.
Du kannst natürlich glücklich sein, das eine zu tun, und glücklich, dann das andere zu tun. Daß du glücklich bist, wenn du das zweite tust, bedeutet nicht, daß du unglücklich bist, wenn du das erste tust.
Die Seele ist in ihrer Verbindung mit dem Körper nicht traurig. Ganz im Gegenteil, es freut sie, du in deiner gegenwärtigen Form zu sein. Das schließt die Möglichkeit nicht aus, daß sie das Losgelöstsein vom Körper gleichermaßen freut.
Offensichtlich verstehe ich vieles am Tod nicht.
JA, DENN DU denkst nicht gerne über ihn nach. Doch du mußt in jedem bewußten Augenblick des Lebens sofort auch den Tod und Verlust ins Auge fassen, oder du hast das Leben überhaupt nicht wahrgenommen, kennst nur die Hälfte davon.
Jeder Augenblick endet in dem Moment, in dem er beginnt.
Wenn du das nicht siehst, erkennst du nicht das Besondere an ihm und bezeichnest ihn als gewöhnlich.
Jede Interaktion »beginnt« in dem Moment zu »enden«, in dem sie »anfängt zu beginnen«. Nur wenn du darüber nachgedacht und es wirklich verstanden hast, erschließt sich dir der ganze Schatz eines jeden Augenblicks – und des Lebens selbst.
Das Leben kann sich dir nicht geben, wenn du den Tod nicht verstehst. Du mußt mehr tun, als ihn nur verstehen. Du mußt ihn lieben, so wie du das Leben liebst.
Du würdest eine sehr viel bessere und intensivere Zeit mit jeder Person verbringen, wenn du dächtest, daß du das letzte Mal mit ihr beisammen bist. Die Intensität deiner Erfahrung von jedem Augenblick würde sich über die Maßen steigern, wenn du dächtest, dies wäre der letzte solche Augenblick.
Deine Weigerung, über deinen Tod nachzudenken, führt zur Weigerung, über dein Leben nachzudenken.
Du erkennst den Augenblick nicht als das, was er ist. Du verpaßt ihn und alles, was er für dich bereithält. Du schaust an ihm vorbei anstatt durch ihn hindurch.
Wenn du tief in etwas hineinblickst, siehst du durch es hindurch. Wenn du intensiv über etwas nachsinnst, durchschaust du es. Dann gibt es keine Illusion mehr, denn du siehst das Ding so, wie es wirklich ist. Nur dann kannst du dich wirklich daran erfreuen.
Dann kannst du sogar die Illusion genießen. Denn du erkennst sie als Illusion, und das ist schon der halbe Genuß! Nur die Tatsache, daß du sie für Wirklichkeit hältst, verursacht den Schmerz.
Was du als nicht real erkennst, ist niemals schmerzvoll. Laß mich das wiederholen:
Was du als nicht real erkennst, ist niemals schmerzvoll.
Es ist wie ein Film, ein Drama, das auf der Bühne deines Geistes spielt. Du erschaffst die Situation und die Charaktere. Du schreibst den Text.
Nichts ist schmerzvoll in dem Moment, in dem du begreifst, daß nichts real ist. Das gilt für den Tod wie für das Leben.
Wenn du verstehst, daß auch der Tod eine Illusion ist, dann kannst du sagen: »Tod, wo ist dein Stachel?« Du kannst dich sogar am Tod erfreuen! Du kannst dich sogar auch am Tod eines anderen erfreuen.
Kommt dir das merkwürdig vor? Erscheint dir diese Aussage seltsam? Nur dann, wenn du den Tod – und das Leben – nicht verstehst.
Der Tod ist nie ein Ende, sondern immer ein Anfang. Der Tod ist eine Tür, die sich öffnet, keine, die sich schließt.
Wenn du verstehst, daß das Leben ewig ist, dann begreifst du, daß der Tod deine Illusion ist, die dich außerordentlich beunruhigt und ständig beschäftigt. Daher unterstützt sie dich in deinem Glauben, daß du dein Körper bist. Doch du bist nicht dein Körper, und deshalb ist seine Zerstörung für dich nicht von Belang.
Der Tod sollte dich lehren, daß das Leben die Wirklichkeit ist.
Und das Leben lehrt dich, daß nicht der Tod, sondern die Vergänglichkeit unausweichlich ist.
Vergänglichkeit ist die einzige Wahrheit.
Nichts ist von Dauer. Alles verändert sich. In jedem Moment. In jedem Augenblick.
Wäre etwas unvergänglich, könnte es nicht sein. Denn schon die Vorstellung von Unvergänglichkeit hängt, wenn sie Bedeutung haben soll, von der Vergänglichkeit ab. Von daher ist sogar die Unvergänglichkeit vergänglich. Betrachte das in aller Tiefe. Denke über diese Wahrheit nach. Begreife sie, und du begreifst Gott.
Das ist der Dharma, und das ist der Buddha. Das ist der Buddha Dharma. Das ist die Lehre und der Lehrer. Das ist die Lektion und der Meister. Das ist der Gegenstand und der Betrachter in einem.
Sie waren nie etwas anderes als eins. Du bist es, der sie entwickelt hat, damit sich das Leben vor dir entrollen kann.
Doch zerfalle nicht selber, während du zuschaust, wie sich das Leben vor dir entrollt. Halt dein Selbst zusammen! Durchschaue die Illusion! Erfreue dich an ihr! Aber werde nicht zu ihr!
Du bist nicht die Illusion, du bist ihr Schöpfer.
Du bist in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt.
Also mach dir deine Illusion vom Tod zunutze. Nutze sie.
Laß zu, daß sie der Schlüssel ist, der dir mehr vom Leben erschließt.
Siehst du die Blüte als sterbend an, dann wirst du sie mit Trauer betrachten. Doch siehst du die Blüte als Teil des ganzen Baums, der sich verändert und bald Früchte tragen wird, dann siehst du die wahre Schönheit der Blüte. Wenn du verstehst, daß das Aufblühen und Abfallen der Blüte ein Zeichen dafür ist, daß der Baum bereit ist, Früchte zu tragen, dann verstehst du das Leben.
Schau dir das sorgfältig an und du wirst sehen, daß das Leben seine eigene Metapher ist.
Denk immer daran, daß du nicht die Blüte und auch nicht die Frucht bist. Du bist der Baum. Und deine Wurzeln ruhen tief in mir. Ich bin der Boden, dem du entsprungen bist, und deine Blüten und deine Frucht werden zu mir zurückkehren und mehr fruchtbaren Boden schaffen. So bringt Leben Leben hervor und kann keinen Tod kennen, niemals.
Das ist schön. Wunderschön. Ich danke dir.
Ich möchte nun über etwas sprechen, das mich beunruhigt. Ich möchte über Selbstmord reden. Warum ist dies mit einem solchen Tabu belegt?
JA, WARUM?
Du meinst, es ist kein Unrecht, wenn man sich selbst tötet?
DIESE FRAGE KANN nicht zu deiner Zufriedenheit beantwortet werden, weil sie zwei falsche Grundgedanken enthält; sie gründet sich auf zwei irrige Annahmen, sie enthält zwei Irrtümer.
Die erste irrige Annahme ist die, daß es so etwas wie »richtig« und »falsch« gibt. Die zweite die, daß das Töten möglich ist.
Die Frage löst sich also auf, sobald sie auseinandergenommen wird.
»Richtig« und »falsch« sind philosophische Polaritäten in einem menschlichen Wertesystem, die mit der endgültigen Wirklichkeit nichts zu tun haben – ein Punkt, den ich im Verlauf dieses Gesprächs schon häufiger ausgeführt habe. Sie sind weiterhin noch nicht einmal beständige Konstanten innerhalb eures eigenen Systems, sondern Werte, die sich von Zeit zu Zeit ändern.
Ihr selbst nehmt diese Veränderungen vor, ändert eure Meinung über diese Werte, wie es euch paßt (was ihr als sich entwickelnde Wesen auch tun sollt), beharrt aber ständig darauf, daß ihr das gar nicht getan habt und daß es unveränderliche Werte sind, die den Kern eures gesellschaftlichen Zusammenhalts bilden. Somit habt ihr eure Gesellschaft auf einem Paradoxon aufgebaut. Ihr ändert eure Wertvorstellungen, behauptet aber dabei, daß es eure unveränderlichen Werte sind, die ihr … na ja, wertschätzt!
Die Probleme, die sich aus diesem Paradoxon ergeben, werden nicht gelöst, indem ihr kaltes Wasser auf den Sand schüttet, um daraus Zement zu machen, sondern ihr müßt die Veränderungen und Verformungen feiern. Feiert die Schönheit des Sandes, solange er noch die Form eurer Burg bewahrt, aber feiert auch die neue Form und Gestalt, die er annimmt, wenn die Flut hereinbricht.
Feiert die Veränderungen und Verlagerungen des Sandes, wenn er neue Hügel bildet, die ihr erklettern und auf deren Gipfel ihr – mit ebendiesem Sand – eure neuen Burgen errichten werdet. Doch versteht, daß diese Hügel und Burgen Denkmäler der Veränderlichkeit, nicht der Unveränderlichkeit sind.
Preist, was ihr heute seid, und verdammt weder, was ihr gestern wart, noch schließt aus, was ihr morgen werden könntet.
Begreift, daß »richtig« und »falsch« Produkte eurer Phantasie sind und daß »okay« und »nicht okay« nur eure neuesten Vorlieben und Einbildungen ausdrücken.
Was zum Beispiel den Selbstmord angeht, so hat die Mehrheit der Leute auf eurem Planeten gegenwärtig die Vorstellung, daß er »nicht okay« ist. Und ähnlich bestehen viele von euch noch immer darauf, daß es auch nicht okay ist, einer anderen Person beizustehen, die ihrem Leben ein Ende setzen möchte.
In beiden Fällen sagt ihr, daß es »ungesetzlich« sein soll. Zu diesem Schluß seid ihr vermutlich gelangt, weil das Beenden des Lebens relativ rasch erfolgt. Handlungen, die dem Leben über eine etwas längere Zeit hinweg ein Ende setzen, sind nicht ungesetzlich, obgleich sie zum selben Resultat führen.
Wenn sich ein Mensch in eurer Gesellschaft mit dem Revolver umbringt, verlieren seine Familienangehörigen den Anspruch auf die Auszahlung von Versicherungssummen. Wenn dieser Mensch dasselbe mittels Zigaretten tut, gibt es keine Probleme. Wenn ein Arzt einem Menschen Sterbehilfe leistet, wird das Totschlag genannt, während die Sterbehilfe, die die Tabakindustrie leistet, als Handel bezeichnet wird.
Diese Angelegenheit scheint ihr nur an der Frage der Zeit zu bemessen. Die Legalität der Selbstzerstörung – ihr »Recht« oder »Unrecht« – scheint viel damit zu tun zu haben, wie schnell die Tat ausgeführt wird. Je schneller der Tod, desto größer das Unrecht. Je langsamer der Tod, desto mehr wird es als »okay« erachtet.
Interessanterweise würde eine wirklich menschliche Gesellschaft zum entgegengesetzten Schluß gelangen. Nach allem, was ihr als »menschlich« bezeichnen würdet, sollte man doch meinen: Je kürzer der Tod, desto besser. Doch eure Gesellschaft ist bestrebt, die zu bestrafen, die menschlich handeln wollen, und die zu belohnen, die das Irrsinnige tun.
Der Gedanke ist irrsinnig, daß Gott endloses Leiden verlangt und daß ein rasches menschliches Beenden des Leidens »Unrecht« ist.
»Bestraft die Menschlichen, belohnt die Irrsinnigen.« – Das ist ein Motto, dem sich nur eine Gesellschaft von Wesen mit begrenztem Verständnisvermögen verschreiben kann.
Also vergiftet ihr eure Körper durch das Inhalieren von krebsfördernden Stoffen, durch das Essen von mit Chemikalien behandelten Nahrungsmitteln und durch das Einatmen von Luft, die ihr ständig verschmutzt. Ihr vergiftet eure Körper ständig auf hundert verschiedene Arten, und ihr tut das im Wissen, daß diese Substanzen euch schädigen. Aber weil es länger dauert, bis sie euch umbringen, begeht ihr ungestraft Selbstmord.
Wenn ihr euch mit etwas vergiftet, das schneller wirkt, verstoßt ihr gegen das moralische Gesetz.
Aber ich sage dir: Dich selbst rasch zu töten ist nicht unmoralischer, als dich auf langsame Weise umzubringen.
Also wird eine Person, die ihrem Leben ein Ende setzt, nicht von Gott bestraft?
ICH BESTRAFE NICHT. Ich liebe.
Was ist mit der Behauptung, daß die, die glauben, durch den Selbstmord ihrer mißlichen Lage zu »entkommen« oder ihrem Zustand ein Ende zu machen, sich im Leben nach dem Tod mit derselben Lage oder demselben Zustand konfrontiert sehen und somit gar nichts entkommen sind oder nichts beendet haben?
EURE ERFAHRUNG IM sogenannten Leben nach dem Tod ist eine Widerspiegelung eures Bewußtseinszustands zum Zeitpunkt eures Eintritts darin. Doch ihr seid ein Wesen mit freiem Willen und könnt eure Erfahrung ändern, wann immer ihr euch dazu entscheidet.
Also sind geliebte Personen, die ihrem physischen Leben ein Ende gesetzt haben, okay?
JA. SEHR OKAY.
Es gibt ein wunderbares Buch zu diesem Thema, Stephen lebt von Anne Puryear. Es handelt von ihrem Sohn, der sich als Teenager umbrachte. Viele Menschen fanden es sehr hilfreich.
ANNE PURYEAR IST eine wunderbare Botin. Und ihr Sohn auch.
Du kannst also dieses Buch empfehlen?
ES IST EIN wichtiges Buch. Es sagt mehr zu diesem Thema, als wir hier sagen.
Wer aufgrund der Erfahrung mit einer geliebten Person, die Selbstmord begangen hat, tiefe Verletzungen davongetragen oder noch ungelöste Probleme hat, wird sich durch dieses Buch der Heilung öffnen können.
Es ist traurig, daß wir überhaupt solche tiefen Verletzungen oder Probleme damit haben, aber vieles davon ist meiner Meinung nach die Folge dessen, was uns die Gesellschaft im Zusammenhang mit dem Selbstmord »aufgebürdet« hat.
IHR SEHT IN eurer Gesellschaft oft nicht die Widersprüche, die mit euren eigenen moralischen Konstruktionen verbunden sind. Einerseits tut ihr bewußt Dinge, die euch langsam, aber sicher umbringen, andererseits haltet ihr es für moralisch verwerflich, euch schnell umzubringen. Dies ist einer der augenfälligsten Widersprüche im Rahmen der menschlichen Erfahrung.
Und doch sind sie so offensichtlich, wenn du sie erklärst.
Warum können wir das nicht selbst erkennen?
WEIL IHR, WENN ihr euch diese Wahrheiten vor Augen führen würdet, etwas unternehmen müßtet. Und das wollt ihr nicht.
Also habt ihr keine andere Wahl, als direkt auf etwas zu starren und es nicht zu sehen.
Aber warum wollen wir in bezug auf diese Wahrheiten nichts unternehmen?
WEIL IHR GLAUBT, daß ihr dann euren Vergnügungen ein Ende setzen müßtet. Und das ist etwas, wonach ihr kein Verlangen habt. Die meisten Dinge, die zu eurem langsamen Tod führen, machen euch Vergnügen. Und die meisten Dinge, die euch Vergnügen bereiten, sind Dinge, die den Körper befriedigen.
Und das ist es auch, was eure Gesellschaft als primitiv kennzeichnet. Euer Leben kreist weitgehend um die Suche nach und Erfahrung von Körperfreuden.
Natürlich streben alle Wesen überall nach der Erfahrung von Vergnügen. Daran ist nichts Primitives. Das ist in der Tat die natürliche Ordnung der Dinge. Der Unterschied zwischen den jeweiligen Gesellschaften besteht darin, was sie als vergnüglich definieren. Eine Gesellschaft, die sich weitgehend um die Körperfreuden herum organisiert hat, agiert auf einer anderen Ebene als eine Gesellschaft, deren Aufbau um die Freuden der Seele kreist.
Das heißt nicht, daß eure Puritaner recht hatten und daß ihr euch alle Körperfreuden versagen solltet. Es heißt, daß in einer höher entwickelten Gesellschaft die Vergnügungen des physischen Körpers nicht den Großteil aller Freuden ausmachen.
Sie sind nicht das Wichtigste.
Je höher entwickelt eine Gesellschaft oder ein Wesen ist, desto höher entwickelt sind auch ihre oder seine Vergnügungen.
Warte mal einen Moment! Das klingt ja nach einem Werturteil. Ich dachte, du – Gott – fällst keine Werturteile.
IST ES EIN Werturteil, wenn ich sage, daß der Mount Everest höher ist als der Mount McKinley?
Ist es ein Werturteil, wenn ich sage, daß Tante Sarah älter ist als ihr Neffe Tommy?
Sind das Werturteile oder Beobachtungen?
Ich habe nicht gesagt, daß es »besser« ist, ein hochentwickeltes Bewußtsein zu haben. Das ist es in der Tat nicht. Nicht mehr, als es »besser« ist, in der vierten statt in der ersten Klasse zu sein.
Ich beobachte nur einfach, was eine vierte Klasse ist.
Und wir sind auf diesem Planeten nicht in der vierten Klasse.
Wir sind in der ersten. Ist es das?
MEIN KIND, IHR seid noch nicht einmal im Kindergarten. Ihr seid noch in der Vorstufe zum Kindergarten.
Wie soll ich das nicht als Beleidigung auffassen? Warum kommt es mir so vor, als würdest du die menschliche Rasse abwerten?
WEIL IHR EUER Ego vor allem dafür eingesetzt habt, etwas zu sein, was ihr nicht seid – und nicht zu sein, was ihr seid.
Die meisten Menschen hören Beleidigungen, wo nur eine Beobachtung angestellt wurde – wenn das Beobachtete etwas ist, das sie sich nicht eingestehen wollen.
Aber solange ihr etwas nicht in den Griff bekommt, nicht begreift, könnt ihr es auch nicht loslassen. Und ihr könnt auch nicht etwas verleugnen, das ihr euch nie eingestanden, zu dem ihr euch nie bekannt habt.
Du kannst nicht verändern, was du nicht akzeptierst.
GENAU. ERLEUCHTUNG BEGINNT mit der Akzeptanz, ohne das, was ist, zu verurteilen.
Das ist als das Eintreten in das Istsein bekannt. Im Istsein ist die Freiheit zu finden.
Der Sache, der du dich widersetzt, die bleibt bestehen. Was du dir anschaust, das verschwindet. Das heißt, es verliert seine illusionäre Form. Du siehst es als das, was es ist. Und was ist, kann immer verändert werden. Nur das, was nicht ist, kann nicht verändert werden. Deshalb begib dich in das Istsein, wenn du es verändern willst. Widersetze dich ihm nicht.
Leugne es nicht.
Was du leugnest, das gibst du bekannt. Was du bekannt gibst, das erschaffst du.
Etwas leugnen heißt es wiedererschaffen, denn schon der Akt des Leugnens stellt es in den Raum.
Wenn du das akzeptierst, verschafft dir das die Kontrolle darüber. Was du leugnest, kannst du nicht kontrollieren, denn du hast behauptet, daß es nicht da ist. Deshalb hat das, was du leugnest, Kontrolle über dich.
Der größte Teil des Menschengeschlechts will nicht akzeptieren, daß ihr noch keine Kindergartenreife habt. Doch dieser Mangel an Akzeptanz ist genau das, was euch auf der Vorstufe zum Kindergarten verbleiben läßt.
Ihr habt so viel darin investiert, zu sein, was ihr nicht seid (hoch entwickelt), daß ihr nicht seid, was ihr seid (euch entwickelnd). Damit arbeitet ihr gegen euch selbst, bekämpft ihr euch selbst. Und deshalb entwickelt ihr euch sehr langsam.
Der schnelle Weg der Evolution beginnt mit dem Eingeständnis und Akzeptieren dessen, was ist, und nicht dessen, was nicht ist.
Und ich werde wissen, daß ich akzeptiert habe, »was ist«, wenn ich mich von seiner Beschreibung nicht länger beleidigt fühle.
GENAU. BIST DU beleidigt, wenn ich sage, daß du blaue Augen hast?
Und so sage ich dir jetzt: Je höher entwickelt eine Gesellschaft oder ein Wesen ist, desto höher entwickelt sind ihre oder seine Vergnügen.
Eure Evolutionsebene läßt sich an dem, was ihr als Vergnügen bezeichnet, ablesen.
Hilf mir mit diesem Begriff »hoch entwickelt«. Was meinst du damit?
EUER SEINSWESEN IST das Universum in mikrokosmischer Form. Du und dein ganzer physischer Körper setzen sich aus purer Energie zusammen, die sich um sieben Energiezentren oder »Chakras« versammelt. Studiere die Chakras und ihre Bedeutung. Darüber gibt es Hunderte von Büchern. Das ist Weisheit, die ich der Menschheit schon früher zuteil werden ließ.
Was für deine unteren Chakras angenehm ist oder sie stimuliert, ist nicht dasselbe wie das, was deinen höheren Chakras Vergnügen bereitet.
Je höher hinauf du die Lebensenergie durch dein physisches Wesen kanalisierst, desto höher entwickelt wird dein Bewußtsein sein.
Hier haben wir es wieder. Das scheint für den Zölibat zu sprechen. Das scheint sich insgesamt gegen den Ausdruck von sexueller Leidenschaft zu wenden. Menschen mit sehr hoch entwickeltem Bewußtsein gehen in ihren Interaktionen mit anderen Menschen nicht von ihrem Wurzelchakra – dem ersten, untersten Chakra – aus.
DAS IST WAHR.
Aber ich dachte, du hättest im Verlauf dieses Gesprächs immer wieder gesagt, daß die menschliche Sexualität gefeiert und nicht unterdrückt werden soll.
DAS IST RICHTIG.
Kannst du mir helfen? Wir scheinen es da mit einem Widerspruch zu tun zu haben.
MEIN SOHN, DIE Welt ist voller Widersprüche. Wahrheit beinhaltet nicht unbedingt einen Mangel an Widersprüchen.
Manchmal ist die größere Wahrheit im Innern des Widerspruchs zu finden.
Wir haben hier eine göttliche Dichotomie.
Dann hilf mir, die Dichotomie zu verstehen. Denn mein Leben lang habe ich gehört, wie wünschenswert, ja was für ein Zeichen von »hoher Entwicklung« es sei, wenn man die »Kundalinienergie« aus dem Wurzelchakra »nach oben steigen läßt«. Das war die Hauptrechtfertigung der Mystiker für ihr Leben in sexloser Ekstase.
Mir ist klar, daß wir vom Thema Tod abgekommen sind; und ich entschuldige mich dafür, daß ich uns auf dieses völlig andere Gebiet zerre …
WOFÜR ENTSCHULDIGST DU dich? Ein Gespräch nimmt die Wendung, die es nimmt. Das »Thema«, mit dem wir uns bei diesem ganzen Gespräch befassen, ist die Frage, was es bedeutet, voll und ganz menschlich zu sein, und worum es im Leben in diesem Universum geht. Das ist unser Thema, und das hier gehört dazu.
Wer etwas über den Tod wissen will, will etwas über das Leben wissen – ein Punkt, den ich schon früher klargestellt habe.
Und wenn unser Austausch dazu führt, daß wir den Akt, der Leben erschafft und es auf großartige Weise feiert, mit einbeziehen, dann soll es so sein.
Nun laß uns eines klarstellen. Es ist für ein hoch entwickeltes Wesen nicht erforderlich, daß es alle Ausdrucksformen von Sexualität zum Schweigen bringt und alle sexuelle Energie nach oben kanalisiert. Wenn das so wäre, gäbe es nirgendwo hochentwickelte Wesen, weil die Evolution zum Stillstand gekommen wäre.
Das ist ein ziemlich einleuchtendes Argument.
JA. UND DAHER versteht keiner, der behauptet, daß die heiligsten aller Menschen nie Sex haben und dies ein Zeichen ihrer Heiligkeit ist, wie das Leben eigentlich funktionieren soll.
Um es ganz klar auszudrücken: Wenn du einen Maßstab haben willst, mit dem du beurteilen kannst, ob eine Sache für die Menschheit gut ist oder nicht, dann stell dir eine einfache Frage: Was würde passieren, wenn es alle täten? Das ist ein leicht anwendbarer und sehr genauer Maßstab.
Wenn alle eine bestimmte Sache machen würden, deren Folgen sich letztlich als positiv für die Menschheit erwiesen, dann ist diese hoch entwickelt. Wenn alle sie machten und es würde eine Katastrophe über die Menschheit bringen, dann ist sie nicht sehr hoch entwickelt und kaum zu empfehlen.
Stimmst du mir da zu?
Natürlich.
DANN HAST DU mir gerade darin beigepflichtet, daß kein wahrer Meister je behaupten wird, sexuelle Enthaltsamkeit sei der Weg zur Meisterschaft. Doch hat genau dieser Gedanke, daß sexuelle Enthaltsamkeit irgendwie der »höhere Weg« und der Ausdruck von Sexualität ein »niedrigeres Verlangen« ist, die sexuelle Erfahrung mit Scham besetzt und alle möglichen Schuldgefühle und Störungen verursacht.
Doch könnte man, wenn man sich aus Gründen der Fortpflanzung gegen die sexuelle Enthaltsamkeit ausspricht, nicht auch sagen, daß für den Sex keine Notwendigkeit mehr besteht, sobald er seine Funktion erfüllt hat?
MAN LÄSST SICH nicht auf Sex ein, weil man sich darüber klar ist, daß man eine Verantwortung für die Fortpflanzung der Menschheit trägt. Man läßt sich auf Sex ein, weil es eine ganz natürliche Sache ist. Es steckt in den Genen. Ihr befolgt einen biologischen Befehl.
Genau! Es ist ein genetisches Signal, das uns zum Überleben der Spezies drängt. Aber ist es nicht, wenn dieses Überleben gesichert ist, ein Zeichen für »höhere Entwicklung«, wenn man dann das Signal ignoriert?
DU INTERPRETIERST DAS Signal falsch. Der biologische Befehl soll nicht das Überleben der Spezies garantieren, sondern euch das Einssein mit eurer wahren Wesensnatur erfahren lassen.
Wenn das Einssein erreicht wird, wird neues Leben geschaffen, aber das ist nicht der Grund für das Streben nach dem Einssein.
Wenn die Fortpflanzung der einzige Grund für den Ausdruck von Sexualität wäre, dann müßtet ihr euch nicht länger in dieser Weise aufeinander einlassen. Ihr könnt die chemischen Elemente des Lebens auch in einer Petrischale miteinander verbinden.
Doch das würde die Grundbedürfnisse der Seele nicht befriedigen, die sehr viel mehr umfassen als die bloße Fortpflanzung und mit der Wiedererschaffung von wer und was ihr wirklich seid zu tun haben.
Der biologische Befehl besagt nicht, daß mehr Leben erschaffen, sondern daß mehr Leben erfahren werden soll – und daß das Leben als das erfahren werden soll, was es wirklich ist: eine Manifestation des Einsseins.
Deshalb wirst du die Leute nie davon abhalten, Sex zu haben, auch wenn sie schon lange keine Kinder mehr bekommen können.
GENAU.
Doch manche sagen, daß man mit dem Sex aufhören sollte, wenn man keine Kinder mehr bekommen kann, und daß Paare, die hier weiterhin aktiv sind, nur niedrigen körperlichen Trieben nachgeben.
Und daß dies nicht von einer »höheren Entwicklung« zeugt, sondern nur von einem animalischen Verhalten, der noblen Natur des Menschen unwürdig.
DAS BRINGT UNS zum Thema der Chakras oder Energiezentren zurück.
Ich sagte bereits: »Je höher hinauf du die Lebensenergie durch dein physisches Wesen kanalisierst, desto höher entwickelt wird dein Bewußtsein sein.«
Ja! Und das scheint mir zu besagen: kein Sex.
NEIN, DAS TUT es nicht. Nicht, wenn du es verstehst.
Laß mich auf deinen vorherigen Kommentar zurückkommen und etwas klarstellen: Sex zu haben ist weder unanständig noch unheilig. Ihr müßt euch individuell wie auch kollektiv diese Vorstellung aus dem Kopf schlagen.
An einer leidenschaftlichen, von Verlangen erfüllten sexuellen Erfahrung ist nichts Niedriges oder Unanständiges oder Unwürdiges (und schon gar nichts Unheiliges). Körperliche Triebe sind keine Manifestationen »animalischen Verhaltens«. Sie wurden in das System eingebaut – von mir.
Wer, glaubst du, hat das so erschaffen?
Doch körperliche Triebe sind nur ein Bestandteil einer komplexen Mischung von all euren Reaktionen aufeinander. Denk daran, ihr seid ein dreiteiliges Wesen mit sieben Energiezentren. Wenn ihr gleichzeitig mit allen drei Teilen und allen sieben Chakras aufeinander reagiert, habt ihr die absolute Erfahrung, nach der ihr sucht – und für die ihr erschaffen worden seid!
Und an keiner dieser Energien ist irgend etwas Unheiliges – doch wenn ihr nur eine davon wählt, ist das »un-heil-ig«. Das heißt, ihr seid nicht heil, ihr seid nicht ganzheitlich!
Wenn ihr nicht ganzheitlich seid, seid ihr nicht ganz ihr selbst, seid ihr weniger als ihr selbst. Das ist mit »unheilig« gemeint.
Wow! Ich kapiere. Ich kapiere es!
DIE WARNUNG VOR Sex für die, die sich für die »Erleuchtung« entscheiden, kam von mir nie als Warnung. Es war eine Einladung. Eine Einladung ist keine Warnung, doch ihr habt eine daraus gemacht.
Und die Einladung besagte, daß man nicht aufhören soll, Sex zu haben, aber aufhören soll, un-heil, nicht ganzheitlich zu sein.
Was auch immer ihr tut – ob ihr Sex habt oder frühstückt, zur Arbeit geht oder einen Strandspaziergang macht, seilhüpft oder ein gutes Buch lest –, was immer ihr tut, tut es als ganzheitliches Wesen; als das ganzheitliche Wesen, das ihr seid.
Wenn beim Sex nur euer unteres Chakra beteiligt ist, dann agiert ihr nur vom Wurzelchakra aus und verpaßt völlig den herrlichsten Teil der Erfahrung. Doch wenn ihr euch in Liebe mit einer anderen Person verbindet und dabei von allen sieben Energiezentren ausgeht, macht ihr eine absolute Erfahrung. Wie könnte das nicht heilig sein?
Stimmt. Das kann ich mir gar nicht anders als heilig vorstellen.
UND SO WAR die Einladung, die Lebensenergie durch euer physisches Wesen bis zum Scheitelchakra aufsteigen zu lassen, nie als Vorschlag oder Forderung gedacht, euch dabei vom untersten Chakra zu lösen.
Wenn du die Energie bis zu deinem Herzchakra oder sogar Scheitelchakra hinaufgeleitet hast, dann bedeutet das nicht, daß sie nicht auch zugleich in deinem Wurzelchakra sein kann. Tatsache ist: Wenn es nicht so ist, hast du dich abgeschnitten.
Wenn du die Lebensenergie zu den höheren Zentren hinaufgeleitet hast, kannst du dich dazu entscheiden oder auch nicht, mit einer anderen Person eine sexuelle Erfahrung einzugehen, wie ihr es nennen würdet. Aber wenn du dich dagegen entscheidest, dann nicht, weil du ansonsten gegen irgendein kosmisches Gesetz von Heiligkeit verstoßen würdest. Und es wird dich auch nicht irgendwie zu einem »höheren« Wesen machen. Und wenn du dich für eine sexuelle Begegnung entscheidest, wird dich das nicht bloß auf die Ebene des Wurzelchakras »herunterbringen« – es sei denn, du trennst dich von den oberen Chakras ab.
Also hier die Einladung – keine Ermahnung, sondern eine Einladung: Hebt in jedem Augenblick eure Energie, eure Lebenskraft bis zur höchstmöglichen Ebene, und ihr werdet erhoben werden. Das hat nichts mit Sex zu tun. Es hat mit der Hebung eures Bewußtseins zu tun, ganz gleich, was ihr tut.
Ich kapiere! Ich verstehe. Obwohl ich nicht weiß, wie ich mein Bewußtsein heben kann. Und ich glaube, ich weiß auch nicht, wie ich die Lebensenergie durch meine Chakras nach oben leiten kann. Und ich bin sicher, daß die meisten Menschen nicht mal wissen, was diese Energiezentren sind.
WER ERNSTHAFT MEHR über die »Physiologie der Spiritualität« wissen will, kann ganz leicht an dieses Wissen gelangen. Ich habe diese Informationen in klarer Sprache schon früher übermittelt.
Du meinst, in anderen Büchern, durch andere Autoren.
JA. LIES DIE Bücher von Deepak Chopra. Er ist gegenwärtig einer von denen auf eurem Planeten, die diese Dinge am klarsten formulieren. Er versteht das Mysterium der Spiritualität und deren Wissenschaft.
Und es gibt auch andere wunderbare Boten. Sie beschreiben in ihren Büchern nicht nur, wie man die Lebenskraft im Körper nach oben steigen läßt, sondern auch, wie ihr den physischen Körper verlassen könnt.
Das Lesen solcher Bücher wird euch daran erinnern, was für eine Freude es ist, den Körper loszulassen. Dann könnt ihr verstehen, wie es möglich ist, den Tod nie wieder zu fürchten. Ihr werdet die Dichotomie verstehen: die Freude, im Körper zu sein, und die Freude, von ihm befreit zu sein.