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Wie sehen die Wesen auf anderen Planeten aus?
SUCH'S DIR AUS. Es existiert da eine ebenso große Vielfalt wie bei den Spezies auf eurem Planeten. Ja, sie ist sogar noch größer.
Gibt es Wesen, die uns sehr ähneln?
JA NATÜRLICH, MANCHE sehen – mit geringfügigen Abweichungen – genauso aus wie ihr.
Wie leben sie? Was essen sie? Wie kleiden sie sich? Wie verständigen sie sich miteinander? Ich möchte hier alles über die E.T.s erfahren. Komm schon, raus damit!
ICH KANN DEINE Neugier verstehen, aber diese Bücher sollen nicht deine Neugier befriedigen. Mit unserer Unterhaltung soll eine Botschaft in eure Welt getragen werden.
Nur ein paar Fragen. Und ich stelle sie nicht nur aus bloßer Neugier. Wir könnten hieraus etwas lernen, oder genauer gesagt, uns dadurch an etwas erinnern.
DAS IST TATSÄCHLICH genauer ausgedrückt. Denn ihr müßt nichts lernen, sondern euch nur daran erinnern, wer ihr wirklich seid.
Das hast du in Band 1 wunderbar erklärt. Erinnern sich diese Wesen auf anderen Planeten daran, wer sie sind?
WIE NICHT ANDERS zu erwarten, befinden sich auch alle anderen Wesen in unterschiedlichen Evolutionsstadien. Aber ja, die Wesen in den von uns als hochentwickelt bezeichneten Kulturen haben sich daran erinnert.
Wie leben sie? Wie arbeiten sie? Wie reisen sie? Wie kommunizieren sie miteinander?
DAS REISEN, so wie ihr es in eurer Kultur kennt, existiert in den hochentwickelten Gesellschaften nicht. Die Technologie ist sehr viel weiter fortgeschritten, und sie braucht keine fossilen Brennstoffe zum Antrieb von Maschinen, die dann in riesige Apparate zur Beförderung von Körpern eingebaut werden.
Diese Gesellschaften sind auch ganz allgemein sehr viel fortgeschrittener in ihren durch neue physische Technologien entwickelten Produkten, geistigen Erkenntnissen und ihrem Verständnis vom eigentlichen Wesen der Physikalität.
Folglich können die HEWs ihren Körper willentlich auflösen und wieder zusammensetzen. Es ist den meisten Wesen in den meisten hochentwickelten Kulturen möglich, zu »sein«, wo immer sie sein wollen – wann immer sie wollen.
Schließt das auch Lichtjahre der Entfernung ein?
JA. IN DEN meisten Fällen ja. Solche »Fernreisen« quer durch die Galaxien gleichen einem Hüpfen von Stein zu Stein, um einen Wasserlauf zu überqueren. Man versucht nicht, sich durch die Matrix, die das Universum ist, hindurchzubewegen, sondern »hüpft« sozusagen auf ihr »um sie herum«. Das ist die bestmögliche Beschreibung, die sich in eurer Sprache zur Erklärung dieser Vorgänge finden läßt.
Und was das, was ihr in eurer Gesellschaft »Arbeit« nennt, angeht, so existiert in den meisten HEW-Gesellschaften kein solches Konzept. Aufgaben und Aktivitäten werden allein auf der Grundlage dessen durchgeführt und unternommen, was ein Wesen liebend gerne tut und als höchsten Selbstausdruck betrachtet.
Es ist super, wenn einer das tun kann, aber wie werden die niedrigen Arbeiten erledigt?
DEN BEGRIFF DER »niedrigen Arbeit« gibt es nicht. Was ihr hier in eurer Gesellschaft als »niedrig« bezeichnet, wird in der Welt der hochentwickelten Wesen oft als das Höchste geachtet.
HEWs, die die täglichen Aufgaben übernehmen, die getan werden müssen, wenn eine Gesellschaft existieren und funktionieren soll, sind die am höchsten belohnten und am höchsten ausgezeichneten »Arbeiter« im Dienste aller. Ich setze »Arbeiter« hier in Anführungszeichen, weil ein HEW das überhaupt nicht als Arbeit, sondern als höchste Form von Selbsterfüllung ansieht.
Die Vorstellungen und Erfahrungen, die die Menschen in Verbindung mit dem Selbstausdruck – von euch als Arbeit bezeichnet – aufgebaut haben, sind einfach nicht Bestandteil einer HEW-Kultur. »Langweile«, »Überstunden«, »Druck« und ähnliche selbsterschaffene Erfahrungen sind keine Wahl, die hochentwickelte Wesen treffen. Sie unternehmen auch gar nicht den Versuch, »anderen voraus zu sein«, »an die Spitze zu gelangen« oder »erfolgreich zu sein«.
Eure Definition von »Erfolg« ist einem HEW fremd, ebendeshalb, weil der gegensätzliche Begriff – Mißerfolg oder Scheitern – gar nicht existiert.
Wie machen dann HEWs jemals die Erfahrung von Leistung und Errungenschaft?
NICHT DURCH EIN ausgeklügeltes Wertesystem, das um »Konkurrenz«, »Gewinnen« und »Verlieren« aufgebaut ist, wie es bei den meisten menschlichen Gesellschaften und Aktivitäten zu finden ist – sogar (und ganz besonders) in euren Schulen. Sie erfahren Leistung durch ein tiefes Verständnis und die echte Wertschätzung dessen, was in ihrer Gesellschaft einen wirklichen Wert darstellt.
Etwas leisten oder erreichen wird definiert als »tun, was Wert bringt«, nicht als »tun, was ›Ruhm‹ und ›ein Vermögen‹ einbringt, gleich ob es von Wert ist oder nicht«.
Dann haben HEWs ein »Wertesystem«!
O JA, NATÜRLICH! Aber ein ganz anderes als die meisten Menschen. HEWs messen dem Wert bei, was allen Nutzen bringt, was sich auf alle positiv auswirkt.
Das tun wir auch!
JA, ABER IHR definiert diesen »Nutzen« anders. Ihr seht einen größeren Nutzen darin, daß ihr einem Mann mit einem Schläger einen kleinen weißen Ball zuwerft oder euch auf einer großen Leinwand nackt präsentiert, als darin, daß ihr eure Nachkommen dazu bringt, sich auf die größten Wahrheiten des Lebens zu besinnen oder eine Gesellschaft mit spiritueller Nahrung zu versorgen. Also achtet und bezahlt ihr Ballspieler und Filmstars höher als Lehrer und Geistliche. Angesichts des von dir benannten Entwicklungsziels eurer Gesellschaft habt ihr hier den Rückwärtsgang eingelegt.
Ihr habt eure Beobachtungsgabe nicht sehr geschärft. HEWs sehen immer, »was ist«, und tun, »was funktioniert«. Das tun Menschen sehr häufig nicht.
HEWs ehren die, die lehren oder den Bedürfnissen anderer dienen, nicht, weil das »moralisch richtig« ist. Sie tun es, weil es »das ist«, was im Hinblick auf das angestrebte Entwicklungsziel ihrer Gesellschaft funktioniert.
Dennoch muß es da, wo ein Wertesystem existiert, auch Reiche und Arme geben. Also sind in den HEW-Gesellschaften die Lehrer reich und berühmt und die Ballspieler arm.
IN EINER HEW-GESELLSCHAFT gibt es keine Armen. Niemand lebt in solchen erniedrigenden Verhältnissen, wie es sie bei euch gibt. Und niemand verhungert, so wie es auf eurem Planeten vierhundert Kinder pro Stunde und dreißigtausend Menschen pro Tag tun. Und es gibt auch kein Leben in »stiller Verzweiflung« wie in eurer Gesellschaft.
Nein. In einer HEW-Gesellschaft gibt es keine Notleidenden oder Armen.
Wie haben sie das vermieden? Wie?
DURCH DIE ANWENDUNG zweier Grundprinzipien:
Wir sind alle eins.
Es ist genug da.
HEWs wissen, daß genügend da ist, und sie haben ein Bewußtsein, das genau dafür sorgt. Da sie sich der wechselseitigen Verbundenheit aller Dinge bewußt sind, wird nichts von den Naturressourcen auf ihrem Heimatplaneten vergeudet oder zerstört. Damit bleibt mehr als genug für jedes Wesen – es ist »genug da«.
Das menschliche Mangelbewußtsein – der Glaube, daß »nicht genug vorhanden ist« – ist die Grundursache aller Sorgen, allen Drucks, aller Konkurrenz, aller Eifersucht, aller Wut, aller Konflikte und letztlich allen Tötens auf eurem Planeten.
Dies und euer beharrlicher Glaube an die Getrenntheit statt an die Einheit aller Dinge hat zu all dem Elend in eurem Leben und in eurer Geschichte und zu dem vergeblichen Bemühen um eine allgemeine Verbesserung der Dinge geführt.
Eine Veränderung dieser beiden Elemente eures Bewußtseins würde alles verändern.
Wie? Ich würde das gerne verändern, aber ich weiß nicht, wie.
Ich brauche ein Werkzeug, nicht nur Worte.
GUT. DAS IST fair. Also hier ist ein Werkzeug.
»Handle als ob.«
Handle, als wäret ihr alle eins. Fang einfach morgen schon damit an. Sieh jeden als »dich« an, der gerade eine schwierige Zeit durchmacht. Sieh jeden als »dich« an, der nur eine faire Chance haben will. Sieh jeden als »dich« an, der einfach nur eine andere Erfahrung macht.
Versuch's. Lauf morgen herum und versuch's. Schau jeden mit neuen Augen an.
Dann fang an, so zu handeln, als wäre »genug da«. Was würdest du anders machen, wenn du genug Geld, genug Liebe, genug Zeit hättest? Würdest du großzügiger, freier, gerechter mit anderen teilen?
Das ist interessant, denn genau das machen wir mit unseren Naturressourcen und werden dafür von den Ökologen kritisiert: Ich meine, wir handeln, als ob »genug da« wäre.
WIRKLICH INTERESSANT IST die Tatsache, daß ihr prinzipiell so handelt, als wären die Dinge knapp, die euch eurer Meinung nach von Nutzen sind, und deshalb hütet ihr euren Vorrat daran sehr sorgsam – ja ihr hortet sogar oft diese Dinge. Doch in bezug auf eure Umwelt, Naturressourcen und euer Ökosystem betreibt ihr Raubbau. Man kann also nur annehmen, daß ihr eure Umwelt, eure Naturressourcen und euer Ökosystem als für euch nicht nützlich anseht.
Oder wir handeln so, als ob genug vorhanden wäre.
NEIN, DAS TUT ihr nicht. Wenn ihr das tätet, würdet ihr diese Ressourcen gerechter miteinander teilen. Im Moment verbraucht ein Fünftel der Weltbevölkerung vier Fünftel der globalen Ressourcen.
Und ihr trefft keinerlei Anstalten, an dieser Gleichung etwas zu ändern.
Es ist genug für jeden da, wenn ihr damit aufhört, alles gedankenlos an die wenigen Privilegierten zu verschwenden. Wenn alle Menschen weise mit den Ressourcen umgingen, würdet ihr weniger verbrauchen als jetzt, wo wenige Leute sie auf unkluge Weise nutzen.
Macht Gebrauch von den Ressourcen, aber mißbraucht sie nicht.
Nichts anderes sagen die Ökologen.
Ich verfalle schon wieder in Depression. Du deprimierst mich.
DU BIST VIELLEICHT eine Marke, weißt du das? Da fährst du eine einsame Straße entlang, hast dich verirrt und auch vergessen, wie du an dein Ziel kommst. Jemand kommt daher und beschreibt dir den Weg. Heureka! Du bist selig, richtig?
Falsch! Du bist deprimiert.
Erstaunlich.
Ich bin deprimiert, weil ich uns nicht diese Richtung einschlagen sehe. Ich sehe es uns nicht einmal wollen. Ich sehe uns direkt gegen eine Wand marschieren, und ja, das deprimiert mich.
DANN SCHAUST DU nicht genau hin. Ich sehe Hunderttausende von Menschen Beifall klatschen, wenn sie das hier lesen. Ich sehe Millionen diese einfachen Wahrheiten erkennen. Und ich sehe, wie auf eurem Planeten eine neue Kraft der Veränderung immer stärker wird. Ganze Denksysteme werden aufgegeben.
Methoden, euch selbst zu regieren, werden abgeschafft. Wirtschaftssysteme werden korrigiert. Spirituelle Wahrheiten werden neu überprüft.
Die Menschen sind eine erwachende Rasse.
Die Bemerkungen und Beobachtungen auf diesen Seiten müssen nicht unbedingt ein Quell der Entmutigung sein. Wenn ihr sie als wahr erkennt, kann euch das ungeheuer ermutigen, vorausgesetzt, ihr nutzt sie als Antriebsmotor für die Veränderung.
Ihr seid die Urheber, ihr seid die Kraft der Veränderung. Ihr, jede und jeder einzelne von euch, seid diejenigen, die die Sache ändern, den Ausschlag dafür geben können, daß die Menschen ihr Leben anders erschaffen und erfahren.
Wie? Was kann ich tun?
SEI DIE ÄNDERUNG. Sei die Veränderung. Verkörpere das Bewußtsein von »wir sind alle eins« und »es ist genug da«.
Verändere dein Selbst, verändere die Welt.
Du hast deinem Selbst dieses Buch und das ganze Material der Gespräche mit Gott gegeben, damit du dich wieder einmal daran erinnern kannst, wie es war, als ein hochentwickeltes Wesen zu leben.
Wir haben schon einmal so gelebt, nicht wahr? Du erwähntest bereits, daß wir schon einmal so gelebt haben.
JA. IN ALTEN Zeiten und Zivilisationen, wie ihr es nennen würdet. Eure Rasse hat das meiste von dem, was ich hier beschrieben habe, schon einmal erfahren.
Ein Teil von mir wäre jetzt gerne noch deprimierter! Du meinst, wir waren schon da und haben dann alles verloren! Wo liegt der Sinn in all unserem »Sich-im-Kreis-Drehen«?
EVOLUTION. EVOLUTION BEWEGT sich nicht in einer geraden Linie.
Ihr habt nun die Chance, die besten Erfahrungen eurer alten Zivilisationen wiederzuerschaffen und dabei deren schlimmsten Erfahrungen zu vermeiden. Ihr müßt diesmal nicht unbedingt zulassen, daß das eigene Ego und die fortgeschrittene Technologie eure Gesellschaft zerstört. Ihr könnt es anders machen. Ihr könnt – du kannst – etwas daran ändern.
Das könnte, wenn ihr es zulaßt, sehr aufregend für euch werden.
Okay. Ich verstehe. Und wenn ich mir in dieser Weise zu denken gestatte, bin ich aufgeregt! Und ich werde etwas daran ändern!
Erzähl mir mehr! Ich will mich soviel wie möglich daran erinnern, wie das mit uns in unseren fortgeschrittenen alten Zivilisationen war und wie das heute bei den hochentwickelten Wesen ist. Wie leben sie?
SIE LEBEN IN Gruppen oder Gemeinschaften, wie man das in eurer Welt nennen würde, aber zumeist haben sie ihre Version von euren »Städten« oder »Nationen« aufgegeben.
Warum?
WEIL DIE STÄDTE zu groß wurden und dem Ziel des Gruppenzusammenhalts nicht länger dienlich waren, ja ihm entgegenarbeiteten. Sie produzierten »zusammengepferchte und beengte Individuen« statt eine Gemeinschaft.
Dasselbe gilt für unseren Planeten! Es findet sich mehr Gemeinschaftssinn in unseren Städtchen und Dörfern – ja sogar auch in unseren spärlich besiedelten ländlichen Gebieten – als in unseren meisten Großstädten.
JA, NUR GIBT es in dieser Hinsicht zwischen eurer Welt und den anderen Planeten, von denen wir gegenwärtig sprechen, einen Unterschied.
Und der ist?
DIE BEWOHNER DIESER anderen Planeten haben daraus gelernt.
Sie haben genauer beobachtet, »was funktioniert«.
Wohingegen wir immer noch größere und größere Städte schaffen, obwohl wir erkennen, daß sie unsere Lebensweise zerstören.
JA.
Wir sind sogar noch stolz darauf! Wenn eine Stadt auf der Rangliste der weltweit größten Städte einen Platz vorrückt, gilt das allgemein als Grund zum Feiern! Ja, es wird sogar damit geworben!
ES IST DAS MERKMAL einer primitiven Gesellschaft, daß sie den Rückschritt als Fortschritt ansieht.
Das hast du schon mal gesagt. Du läßt mich schon wieder in eine Depression verfallen!
IMMER MEHR VON euch machen das nicht mehr mit. Immer mehr von euch schaffen aufs neue kleine »beabsichtigte« Gemeinschaften.
Denkst du also, daß wir unsere Megastädte aufgeben und wieder zu unseren Städtchen und Dörfern zurückkehren sollten?
ICH HABE DA keine Vorlieben. Ich stelle nur eine Beobachtung an.
Wie immer. Was beobachtest du also hinsichtlich der Frage, warum wir immer weiter in immer größere Städte ziehen, obwohl wir sehen, daß es nicht gut für uns ist?
WEIL VIELE VON euch nicht sehen, daß es nicht gut für euch ist. Ihr glaubt, daß das Zusammenglucken in großen Städten Probleme löst, wohingegen sie dadurch nur geschaffen werden.
Es stimmt, daß es in den großen Städten Dienstleistungen, Jobs und Vergnügungsmöglichkeiten gibt, die sich in den kleineren Städten und Dörfern nicht finden. Aber ihr macht den Fehler, diese Dinge als wertvoll zu bezeichnen, während genau das Gegenteil der Fall ist.
Aha! Du hast hier also eine Meinung dazu! Jetzt hast du dich verraten! Du hast gesagt, wir machen einen »Fehler«.
WENN DU IN Richtung San Jose fährst …
Das schon wieder …
NUN, DU BESTEHST darauf, Beobachtungen als »Werturteile« und Aussagen über Tatsachen als »Vorlieben« zu bezeichnen.
Doch da ich weiß, daß du hinsichtlich deiner Verständigungsmöglichkeiten und Wahrnehmungen größere Genauigkeit anstrebst, werde ich dich jedesmal darauf aufmerksam machen.
Du fährst also in Richtung San Jose, möchtest aber deiner Aussage nach nach Seattle. Wenn du nun einen Passanten nach dem Weg fragst, sagt dieser, daß du »einen Fehler gemacht« hast. Bringt der Passant eine »Vorliebe« zum Ausdruck?
Vermutlich nicht.
VERMUTLICH!
Okay, er tut es nicht.
WAS MACHT ER dann?
Er sagt nur, »was so ist«.
AUSGEZEICHNET! DU HAST es kapiert.
Aber du hast diesen Punkt schon wiederholte Male klargestellt. Warum komme ich immer wieder auf diese Vorstellung zurück, daß du Präferenzen hast und Werturteile abgibst?
WEIL ES DAS von eurer Mythologie unterstützte Gottesbild ist und du mich, wann immer du kannst, in diese Kategorie einreihen wirst. Abgesehen davon würde es die Dinge für euch leichter machen, wenn ich tatsächlich Präferenzen hätte.
Dann müßtet ihr nicht selber nachdenken und zu euren eigenen Schlußfolgerungen gelangen. Ihr brauchtet einfach nur das zu tun, was ich sage.
Natürlich hättet ihr keine Möglichkeit, herauszufinden, was ich sage, da ihr glaubt, ich würde schon seit Jahrtausenden schweigen. Also habt ihr keine andere Wahl, als euch auf die zu verlassen, die das zu lehren behaupten, was ich in jenen Tagen sagte, als ich tatsächlich mit euch kommunizierte. Doch auch das ist ein Problem, weil es so viele verschiedene Lehrer und Lehren wie Haare auf deinem Kopf gibt. Somit seid ihr wieder am Anfang angelangt und müßt zu euren eigenen Schlußfolgerungen kommen.
Gibt es einen Weg aus diesem Labyrinth – und dem Kreislauf des Elends, das es für die Menschheit geschaffen hat? Werden wir die Dinge jemals »auf die Reihe kriegen«?
ES GIBT EINEN »Weg hinaus« und ihr werdet es »auf die Reihe kriegen«. Ihr müßt nur eure Beobachtungsgabe schärfen. Ihr müßt besser erkennen, was euch dient. Das nennt man Entwicklung, Evolution. Tatsache ist, daß ihr es gar nicht »Nicht auf die Reihe kriegen« könnt. Ihr könnt nicht scheitern. Es ist keine Frage des Ob, nur des Wann.
Aber wird für uns auf diesem Planeten nicht allmählich die Zeit knapp?
OH, WENN DAS eure Parameter sind – wenn ihr es auf diesem Planeten auf die Reihe kriegen wollt, das heißt, solange dieser spezielle Planet euch noch unterstützt –, dann solltet ihr euch besser beeilen.
Wie können wir schneller vorankommen? Hilf uns!
ICH HELFE EUCH ja. Worum, glaubst du, geht es bei diesem Dialog?
Okay, dann laß uns noch ein bißchen mehr Hilfe zukommen.
Du sagtest vor einer kleinen Weile, daß die Wesen in den hochentwickelten Kulturen auf anderen Planeten auch das Konzept von »Nationen« aufgegeben haben. Warum taten sie das?
WEIL SIE ERKANNTEN, daß sich das, was ihr als »Nationalismus« bezeichnen würdet, gegen ihr erstes Leitprinzip richtet: Wir sind alle eins.
Andererseits unterstützt der Nationalismus unser zweites Leitprinzip: Die Stärksten überleben.
GENAU. IHR TEILT euch aus Gründen des Überlebens und der Sicherheit in Nationen auf – und produziert genau das Gegenteil.
Hochentwickelte Wesen weigern sich, sich in Nationen zusammenzuschließen. Sie glauben ganz einfach an nur eine Nation. Man könnte sogar sagen, sie haben »eine unter Gott einige Nation« gebildet.
Clever. Aber haben sie auch »Freiheit und Gerechtigkeit für alle«?
HABT IHR DAS?
Touché.
DER PUNKT IST der, daß sich alle Rassen und Spezies entwickeln und daß sich diese Evolution – deren Zweck darin besteht, daß ihr beobachtet, was euch dienlich ist, und dann euer Verhalten danach ausrichtet – in eine Richtung und weg von einer anderen zu bewegen scheint. Sie bewegt sich in Richtung Einheit und weg von der Trennung.
Das ist an sich nicht überraschend, da Einheit die letzte Wahrheit und Evolution nur ein anderer Ausdruck für »Bewegung hin zur Wahrheit« ist.
Ich stelle auch fest, daß die »Beobachtung dessen, was uns dienlich ist, und ein danach ausgerichtetes Verhalten« verdächtig nach »Überleben der Stärksten« klingt!
JA, NICHT WAHR? Also ist es jetzt an der Zeit, zu »beobachten«, daß euer Prinzip »die Stärksten überleben« nicht funktioniert, sondern daß diese Einstellung tatsächlich ganze Spezies zum Untergang verurteilt hat. Sie haben sich selbst zerstört, indem sie einen »Prozeß« als »Prinzip« bezeichneten.
Hoppla! Da kann ich dir nicht mehr folgen.
DER PROZESS WIRD als »Evolution« bezeichnet. Das Prinzip, von dem der Prozeß geleitet wird, lenkt den Lauf eurer Evolution.
Du hast recht. Evolution ist »Überleben der Stärksten«. Das ist der Prozeß. Aber ihr dürft nicht Prozeß und Prinzip verwechseln.
Wenn »Evolution« und »Überleben der Stärksten« Synonyme sind und wenn ihr das »Überleben der Stärksten« zu einem Leitprinzip erhebt, dann sagt ihr damit: »Ein Leitprinzip der Evolution ist Evolution«.
Doch das ist die Aussage einer Rasse, die nicht weiß, daß sie den Verlauf ihrer eigenen Evolution kontrollieren kann. Das ist die Aussage einer Spezies, die von sich glaubt, daß sie hinsichtlich ihrer eigenen Evolution nur einen Beobachterstatus einnimmt. Denn die meisten Leute glauben, daß Evolution ein Prozeß ist, der einfach stattfindet – kein Prozeß, den sie gemäß bestimmter Prinzipien lenken.
Und so verkündet diese Spezies: »Wir entwickeln uns gemäß des Prinzips der … nun ja, Entwicklung«. Aber sie sagt nie, was dieses Prinzip ist, weil sie den Prozeß mit dem Prinzip verwechselt.
Ist es einer Spezies hingegen klargeworden, daß Evolution ein Prozeß ist – aber ein Prozeß, über den sie Kontrolle hat –, verwechselt sie Prozeß nicht mehr mit Prinzip. Sie wählt statt dessen bewußt ein Prinzip, mittels dessen sie den Prozeß anleitet und lenkt.
Das nennt man bewußte Evolution, und eure Spezies ist gerade an diesem Punkt angelangt.
Wow! Das ist ja eine unglaubliche Erkenntnis. Deshalb hast du Barbara Marx Hubbard dieses Buch gegeben! Und wie ich schon sagte, hat sie es auch tatsächlich Conscious Evolution (»Bewußte Evolution«) genannt.
NATÜRLICH. DAZU HABE ich sie angewiesen.
Ah, ich liebe das! Nun … würde ich gerne auf unsere Unterhaltung über HEWs zurückkommen. Wie, wenn nicht in Nationen, organisieren sich diese hochentwickelten Wesen? Wie regieren sie sich?
SIE NEHMEN NICHT die Evolution als ihr erstes Leitprinzip der Evolution, sondern haben statt dessen ein Prinzip geschaffen, das sich auf reine Beobachtung gründet. Sie haben ganz einfach die Beobachtung gemacht, daß sie alle eins sind, und haben politische, soziale, ökonomische und spirituelle Mechanismen entwickelt, die dieses erste Prinzip unterstützen, statt es zu unterminieren.
Wie sieht das aus? Zum Beispiel im Fall ihres Regierungswesens?
WIE REGIERST DU dich, wenn es nur einen von dir gibt?
Wie war das?
WIE, WENN DU der einzige bist, der da ist, steuerst du dein Verhalten? Wer regiert dein Verhalten? Wer außerhalb deiner selbst?
Niemand. Wenn ich ganz allein bin – wenn ich zum Beispiel irgendwo allein auf einer einsamen Insel wäre –, würde niemand »außerhalb meiner selbst« mein Verhalten steuern oder kontrollieren. Ich würde essen, mir anziehen und tun, was ich will. Wahrscheinlich würde ich mir gar nichts anziehen. Ich würde essen, wann immer ich hungrig bin, und was mir schmeckt und meinem Gefühl nach für mich gesund ist. Ich würde tun, wonach immer mir zumute ist, und einiges davon würde von den Überlebensnotwendigkeiten aus meiner Sicht bestimmt werden.
GUT, WIE ÜBLICH findest du alle Weisheit in dir. Wie ich schon sagte, braucht ihr nichts zu lernen, sondern euch nur zu erinnern.
Das ist das Leben in fortgeschrittenen Zivilisationen? Sie laufen nackt herum, pflücken Beeren und schnitzen Kanus? Das klingt ja ziemlich barbarisch!
WER, GLAUBST DU, ist glücklicher – und Gott näher?
Das hatten wir schon.
JA. ES IST das Kennzeichen einer primitiven Gesellschaft, daß sie Einfachheit für barbarisch und Komplexität für weit fortgeschritten hält.
Interessanterweise sehen es die, die hoch entwickelt sind, genau andersherum.
Doch entwickeln sich alle Kulturen – ja der Evolutionsprozeß selbst – zu einem immer höheren und noch höheren Maß an Komplexität.
IN EINER HINSICHT ja. Doch hier ist die größte göttliche Dichotomie: Die größte Komplexität ist größte Einfachheit.
Je »komplexer« ein System ist, desto einfacher ist es. Ja, es ist in seiner Einfachheit äußerst elegant.
Die Meisterinnen und Meister verstehen das. Deshalb leben hochentwickelte Wesen in äußerster Einfachheit. Deshalb sind alle hochentwickelten Systeme so außerordentlich einfach. Hochentwickelte Regierungssysteme, hochentwickelte Erziehungssysteme, hochentwickelte ökonomische oder religiöse Systeme sind alle auf eleganteste Weise einfach.
Hochentwickelte Regierungssysteme weisen zum Beispiel, mit Ausnahme der Selbstverwaltung, praktisch gar keine Regierungselemente auf.
Als ob nur ein Wesen daran beteiligt wäre. Als ob nur ein Wesen davon betroffen wäre.
WAS ALLES IST, was da ist.
Was hochentwickelte Kulturen verstehen.
GENAU.
Ich fange an, mir ein Bild zu machen.
GUT. WIR HABEN nicht mehr viel Zeit übrig.
Du mußt gehen?
DIES BUCH WIRD sehr umfangreich.