Und so geht’s weiter:
Der neue Fall für Robert Hunter
Chris Carter
Der Totschläger
Thriller

978-3-548-28576-4
Detective Robert Hunter erhält einen mysteriösen Anruf: Der anonyme Anrufer sagt ihm, er solle eine Website aufsuchen. Auf der Seite läuft ein Video – auf dem ein Mensch brutal gefoltert und ermordet wird. Hunter muss hilflos zusehen. Bevor Hunter und sein Kollege Garcia auch nur einen Schritt in ihren anschließenden Ermittlungen vorankommen, erhält Hunter einen weiteren Anruf. Er öffnet die Website: ein weiteres Video, ein weiterer brutaler Mord vor laufender Kamera. Und dieses Mal hat der Anrufer Hunter und Garcia eine ganz eigene Rolle in seinem kranken Spiel zugedacht: Sie müssen entscheiden, wie das Opfer sterben wird. Hunter und Garcia nehmen den Kampf gegen den Mörder auf.
1
Ein einzelner Schuss in den Hinterkopf wie bei einer Exekution. Viele Menschen halten das für einen grausamen Tod. Doch in Wahrheit ist er das nicht – zumindest nicht für das Opfer. Die Zeit, die ein Neunmillimeter-Geschoss benötigt, um in den Schädel einzudringen und auf der anderen Seite wieder auszutreten, beträgt drei Zehntausendstelsekunden. Dabei zertrümmert es zunächst die Schädeldecke, um dann mit derartig hoher Geschwindigkeit die Gehirnmasse zu durchschlagen, dass das Nervensystem keine Zeit hat, Schmerzreize zu senden. Bei korrektem Eintrittswinkel geht die Kugel in aller Regel durch die Großhirnrinde, das Kleinhirn, sogar den Thalamus, und das Gehirn hört auf zu funktionieren, was den sofortigen Tod zur Folge hat. Ist der Winkel ungünstig, kann das Opfer überleben, allerdings nicht ohne eine massive Schädigung des Gehirns. Die Eintrittswunde ist meistens nicht größer als eine kleine Weintraube, die Austrittswunde hingegen kann den Durchmesser eines Tennisballs haben, je nachdem, welche Munition verwendet wurde.
Das männliche Opfer auf dem Foto, das Detective Robert Hunter vom Raub- und Morddezernat des LAPD gerade betrachtete, war einen schnellen Tod gestorben. Die Kugel war sauber quer durch den Schädel gegangen und hatte dabei Kleinhirn, Temporal- und Frontallappen durchschlagen. Eine tödliche Schädigung des Gehirns innerhalb von drei Zehntausendstelsekunden. Weniger als eine Sekunde danach hatte der Mann tot am Boden gelegen.
Es war nicht Hunters Fall; er gehörte Detective Terry Radley aus dem Hauptbüro. Die Ermittlungsfotos waren durch ein Versehen auf Hunters Schreibtisch gelandet. Gerade als er das Foto zurück in die Akte schob, klingelte das Telefon auf seinem Schreibtisch.
»Detective Hunter, Morddezernat I«, meldete er sich. Wahrscheinlich war es Radley, der wissen wollte, wo seine Bilder abgeblieben waren.
Schweigen.
»Hallo?«
»Spreche ich mit Detective Robert Hunter?«, hörte er eine raue Männerstimme in ruhigem Tonfall fragen.
»Ja, ich bin Detective Robert Hunter. Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen?«
Hunter hörte, wie der Anrufer ausatmete.
»Das werden wir gleich sehen, Detective.«
Hunter runzelte die Stirn.
»In den nächsten paar Minuten benötige ich Ihre volle Aufmerksamkeit.«
Hunter räusperte sich. »Tut mir leid, ich habe Ihren Na…«
»Detective. Halten Sie den Mund und hören Sie mir zu«, schnitt der Anrufer ihm das Wort ab. Nach wie vor ließ seine Stimme nicht die kleinste Gefühlsregung erkennen. »Das hier ist keine Unterhaltung.«
Hunter schwieg. Das LAPD bekam jeden Tag Dutzende, manchmal sogar Hunderte merkwürdiger Anrufe – von Betrunkenen, von Junkies auf einem Trip oder von Gangmitgliedern, die der Polizei imponieren wollten; von Hellsehern, von Leuten, die eine Verschwörung in höchsten Regierungskreisen oder eine Invasion durch Außerirdische melden wollten, ja sogar von Spinnern, die behaupteten, Elvis in ihrem Restaurant gesehen zu haben. Doch etwas im Tonfall dieses Mannes, in seiner Art zu sprechen, verriet Hunter, dass es ein Fehler wäre, den Anruf als Scherz abzutun. Er beschloss, fürs Erste mitzuspielen.
Hunters Partner, Detective Carlos Garcia, saß an seinem Schreibtisch gegenüber. Ihr kleines Büro lag im fünften Stock des Police Administration Building im Zentrum von Los Angeles. Garcia, der sich die langen dunkelbraunen Haare zu einem glatten Pferdeschwanz zurückgebunden hatte, las gerade etwas am Bildschirm und bekam von dem Gespräch seines Partners nichts mit. Er hatte sich auf seinem Stuhl nach hinten gelehnt und die Hände entspannt hinter dem Kopf verschränkt.
Hunter schnippte mit den Fingern, um seine Aufmerksamkeit zu erregen, deutete dann auf den Hörer an seinem Ohr und machte eine Kreisbewegung mit dem Zeigefinger, um zu signalisieren, dass Garcia den Anruf aufzeichnen und eine Rückverfolgung einleiten sollte.
Sofort griff Garcia nach seinem eigenen Telefon, wählte die Nummer der Einsatzzentrale und hatte in weniger als fünf Sekunden alles in die Wege geleitet. Er machte Hunter ein Zeichen, der ihm daraufhin bedeutete, das Gespräch mitzuhören.
Garcia klinkte sich in die Leitung ein.
»Ich gehe davon aus, dass Sie einen Computer auf dem Schreibtisch stehen haben, Detective«, sagte der Anrufer. »Und dass dieser Computer über einen Internetanschluss verfügt?«
»Das stimmt, ja.«
Eine angespannte Pause.
»Gut. Ich will, dass Sie die Adresse, die ich Ihnen gleich nennen werde, in Ihren Browser eingeben … sind Sie bereit?«
Hunter zögerte.
»Vertrauen Sie mir, Detective. Sie werden das hier garantiert sehen wollen.«
Hunter beugte sich über seine Tastatur und rief seinen Internet-Browser auf. Garcia tat dasselbe.
»Okay, ich bin so weit«, meldete Hunter in ruhigem Ton.
Der Anrufer nannte Hunter eine Internetadresse, die nur aus Zahlen und Punkten bestand. Sie enthielt keinen einzigen Buchstaben.
Hunter und Garcia tippten die Zahlenreihe in die Adresszeile ihres Browsers ein und drückten auf »Enter«. Ihre Monitore flackerten ein paarmal, bevor die Website geladen wurde.
Beide Detectives erstarrten. Im Büro war es totenstill.
Bis der Anrufer leise auflachte. »Ich glaube, jetzt habe ich Ihre volle Aufmerksamkeit.«
2
Das FBI hat sein Hauptquartier in der Pennsylvania Avenue Nummer 935 in Washington, D. C., wenige Blocks vom Weißen Haus entfernt, direkt gegenüber des US-Justizministeriums. Neben der Zentrale unterhält das FBI, auf die fünfzig US-Bundesstaaten verteilt, insgesamt sechsundfünfzig Außenstellen. Den meisten dieser Außenstellen sind darüber hinaus eine Anzahl kleinerer Dienststellen, Büros genannt, untergeordnet.
Die FBI-Außenstelle am Wilshire Boulevard in Los Angeles ist eine der größten in den gesamten Vereinigten Staaten. Ihr unterstehen zehn Büros. Außerdem ist sie eine der wenigen mit einer eigenen Abteilung für Cyberkriminalität.
Die Hauptaufgabe der Abteilung für Cyberkriminalität des FBI ist es, gegen jede Art von Hightech-Verbrechen vorzugehen, darunter fallen etwa Cyberterrorismus, Hacking, sexuelle Ausbeutung im Internet sowie schwere Fälle von Internetbetrug. In den Vereinigten Staaten haben sich allein in den letzten fünf Jahren die Fälle von Cyberkriminalität verzehnfacht. Die Netzwerke der US-Regierung sind jeden Tag mehr als einer Milliarde Angriffe aus der ganzen Welt ausgesetzt.
Im Jahre 2011 wurde dem Senatsausschuss für Handel, Wissenschaft und Verkehr ein Gutachten vorgelegt, in dem die durch Cyberkriminalität erwirtschafteten Gewinne allein auf dem Territorium der USA auf jährlich annähernd achthundert Millionen Dollar beziffert wurden. Das macht die Cyberkriminalität zum profitstärksten illegalen Wirtschaftszweig in den USA, noch vor dem Drogenhandel.
Tausende Webcrawler des FBI, auch »bots« oder »spiders« genannt, durchsuchen unablässig das Netz nach Hinweisen auf jede Art von digitalem Verbrechen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Vereinigten Staaten. Es ist eine Herkulesaufgabe, und beim FBI ist man sich der Tatsache bewusst, dass das, was die Crawler finden, lediglich die Spitze eines gigantischen Eisbergs ist. Für jede Bedrohung, die sie identifizieren, bleiben tausend andere unerkannt. Das war auch der Grund, weshalb an jenem Herbstnachmittag Ende September kein FBI-Webcrawler auf die Internetseite stieß, die Detective Hunter und sein Partner im Police Administration Building soeben aufgerufen hatten.
3
Hunters und Garcias Blicke klebten förmlich an ihren Monitoren, während sie versuchten, die seltsamen Bilder zu deuten, die sie sahen. Da war zunächst einmal ein großer rechteckiger Behälter. Er schien aus Glas zu bestehen, doch es konnte auch Acryl oder ein anderes transparentes Material sein. Hunter schätzte, dass die Seiten des Behälters etwa anderthalb Meter lang und mindestens einen Meter achtzig hoch waren. Der Behälter war oben offen und sah selbstgebaut aus. Ein Rahmen aus Metall sowie dicke Streifen weißer Dichtungsmasse hielten die vier Wände zusammen. Die Konstruktion hatte Ähnlichkeiten mit einer verstärkten Duschkabine. Im Innern des Behälters, einander gegenüber, befanden sich zwei Metallrohre von etwa sieben Zentimetern Durchmesser. Sie führten senkrecht vom Boden in die Höhe und oben aus der Kabine hinaus. Die Rohre hatten zahlreiche Löcher, die in etwa so groß waren wie ein handelsüblicher Bleistift.
Es gab zwei Dinge, die Hunter beunruhigten. Das eine war der Umstand, dass es sich bei den Bildern offenbar um ein Live-Streaming handelte. Das Zweite war das, was sich in der Mitte des Behälters, genau zwischen den beiden Rohren, befand.
Dort saß, an einen stabilen Metallstuhl gefesselt, ein Mann. Er war hellhäutig, schätzungsweise Mitte bis Ende zwanzig und hatte dunkelblondes, kurz geschnittenes Haar. Als einziges Kleidungsstück trug er gestreifte Boxershorts. Er war korpulent mit rundem Gesicht, Pausbacken und dicken Armen. Er schwitzte stark, und obwohl er nicht verletzt zu sein schien, ließ sein Gesichtsausdruck keinen Zweifel daran, was er empfand: nackte Angst. Er hatte die Augen weit aufgerissen und atmete schnell und flach durch den Stoffknebel in seinem Mund. Die hektische Bewegung seiner Bauchdecke verriet Hunter, dass der Mann kurz davor war zu hyperventilieren. Er zitterte am ganzen Leib, und sein Blick huschte umher wie der einer orientierungslosen, verängstigten Maus.
Die Bilder hatten einen Grünstich, ein Hinweis darauf, dass sie von einer Kamera mit Nachtsichtobjektiv aufgenommen wurden. Wer auch immer dieser Mann war, er saß also in einem dunklen Raum.
»Ist das echt?«, zischte Garcia, die Hand über der Muschel des Telefonhörers.
Hunter zuckte die Achseln, ohne den Blick vom Monitor abzuwenden.
Wie aufs Stichwort meldete sich der Anrufer zurück. »Falls Sie sich fragen, ob das hier live ist, Detective, erlauben Sie mir, dass ich es Ihnen demonstriere.«
Die Kamera schwenkte nach rechts zu einer nicht weiter bemerkenswerten gemauerten Wand, an der eine runde Uhr hing. Die Zeiger standen auf zwei Uhr siebenundfünfzig. Hunter und Garcia sahen auf ihre Armbanduhren – vierzehn Uhr siebenundfünfzig. Als Nächstes machte die Kamera einen Schwenk nach unten. Auf dem Boden am Fuß der Wand lag eine Tageszeitung. Die Kamera zoomte auf das Datum im Titel. Es war eine Ausgabe der aktuellen L. A. Times.
»Zufrieden?« Der Anrufer lachte leise.
Kurz darauf nahm die Kamera wieder den Mann im durchsichtigen Behälter aufs Korn. Dem lief mittlerweile der Rotz aus der Nase, und sein Gesicht war tränenüberströmt.
»Der Behälter, den Sie hier sehen, ist aus verstärktem Glas hergestellt – stark genug, um einer Kugel standzuhalten«, erklärte der Anrufer mit eiskalter Ruhe. »Die Tür hat einen überaus sicheren Schließmechanismus und ist luftdicht versiegelt. Sie lässt sich nur von außen öffnen. Kurz: Der Mann, den Sie auf Ihrem Bildschirm sehen, ist gefangen. Er hat keine Möglichkeit zu entkommen.«
Der verängstigte Mann blickte direkt in die Kamera. Rasch betätigte Hunter die Tastenkombination für einen Screenshot und sicherte diesen in der Zwischenablage seines Rechners. Jetzt hatte er ein Bild vom Gesicht des Mannes, anhand dessen man ihn, so hoffte er zumindest, später würde identifizieren können.
»Also. Der Grund, weshalb ich Sie anrufe, Detective, ist folgender: Ich brauche Ihre Hilfe.«
Der Mann im Bild begann heftig zu keuchen. Sein ganzer Körper war mit Angstschweiß bedeckt. Jeden Moment würde er eine Panikattacke bekommen.
»In Ordnung, ganz ruhig«, antwortete Hunter, um einen besonnenen, aber festen Ton bemüht. »Sagen Sie mir, wie ich Ihnen helfen kann.«
Schweigen.
Hunter wusste, dass der Anrufer noch in der Leitung war. »Ich tue, was ich kann, um Ihnen zu helfen. Sagen Sie mir nur, wie.«
»Nun …«, erwiderte der Anrufer. »Sie können entscheiden, wie er sterben soll.«
4
Hunter und Garcia wechselten einen beunruhigten Blick. Garcia ging sofort aus der Leitung und tippte erneut die Durchwahl der Zentrale ein.
»Bitte, sagen Sie mir, dass Sie wissen, wo sich dieser Verrückte aufhält«, sagte er, kaum dass am anderen Ende jemand abgenommen hatte.
»Noch nicht, Detective«, gab die Frau zurück. »Wir brauchen noch ungefähr eine Minute. Sorgen Sie dafür, dass er weiterredet.«
»Er will aber nicht mehr reden.«
»Wir haben es gleich, wir brauchen nur noch ein bisschen Zeit.«
»Verdammt!« Garcia schüttelte den Kopf und signalisierte Hunter, den Anrufer unbedingt am Reden zu halten. »Geben Sie mir Bescheid, sobald Sie was wissen.« Er beendete das Gespräch und klinkte sich wieder in Hunters Leitung ein.
»Feuer oder Wasser, Detective?«, fragte der Anrufer nun.
Hunter runzelte die Stirn. »Was?«
»Feuer oder Wasser?«, wiederholte der Anrufer leicht belustigt. »Die Rohre im Glasbehälter, die Sie auf dem Bildschirm sehen können, sind sowohl in der Lage, Feuer zu spucken, als auch den Behälter unter Wasser zu setzen.«
Hunters Herzschlag geriet ins Stocken.
»Also wählen Sie, Detective Hunter. Was würden Sie lieber sehen? Wie er durch Feuer oder durch Wasser umkommt? Soll ich ihn ertränken oder bei lebendigem Leibe verbrennen?« Es klang nicht nach einem Scherz.
Garcia rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her.
»Warten Sie«, bat Hunter, mühsam beherrscht. »Sie müssen das nicht machen.«
»Das weiß ich, aber ich will. Das wird doch bestimmt lustig, meinen Sie nicht?« Der Gleichmut in der Stimme des Anrufers hatte etwas Hypnotisierendes.
»Mach schon, mach schon«, knurrte Garcia durch zusammengebissene Zähne, während er die Blinklichter für die verschiedenen Leitungen an seinem Telefonapparat beobachtete. Noch immer keine Rückmeldung aus der Zentrale.
»Wählen Sie, Detective«, befahl der Anrufer. »Ich will, dass Sie entscheiden, wie er stirbt.«
Hunter schwieg.
»Ich empfehle Ihnen, sich für eine Todesart zu entscheiden, Detective, denn eins kann ich Ihnen versprechen: Die Alternative wäre ungleich schlimmer.«
»Sie wissen, dass ich diese Entscheidung nicht treffen kann …«
»WÄHLEN SIE!«, donnerte der Anrufer.
»Schon gut.« Hunter blieb gefasst. »Ich wähle keine von beiden.«
»Das steht nicht zur Auswahl.«
»Doch, das tut es. Lassen Sie uns kurz über die Sache reden.«
Der Anrufer lachte zornig auf. »Nein, lassen Sie uns das nicht tun. Die Zeit zum Reden ist vorbei. Jetzt ist die Zeit für Entscheidungen, Detective. Wenn Sie nicht wählen … dann tue ich es. So oder so – er stirbt.«
An Garcias Apparat begann ein rotes Licht zu blinken. Rasch wechselte er die Leitung. »Sagen Sie mir, dass Sie ihn haben.«
»Wir haben ihn, Detective.« In der Stimme der Frau schwang Erregung mit. »Er ist in …« Sie verstummte. »Mist, was ist denn das jetzt?«
»Was?«, drängte Garcia. »Wo ist er?«
»Was zum Teufel ist hier los?«, hörte Garcia die Frau sagen, aber er wusste, dass sie nicht zu ihm sprach. Er hörte unverständliches Getuschel am anderen Ende der Leitung. Irgendetwas stimmte nicht.
»Kann mal bitte jemand mit mir reden?« Garcias Stimme kletterte eine halbe Oktave in die Höhe.
»Es hat keinen Zweck, Detective«, sagte die Frau endlich. »Wir dachten, wir hätten ihn in Norwalk, aber dann ist das Signal plötzlich nach Temple City gesprungen, dann nach El Monte, und jetzt wird uns angezeigt, dass der Anruf aus Long Beach kommt. Selbst wenn er noch eine Stunde in der Leitung bleibt, wir können ihn nicht orten.« Sie machte eine kurze Pause. »Das Signal ist gerade nach Hollywood weitergewandert. Tut mir leid, Detective. Der Kerl weiß, was er tut.«
»Scheiße!« Garcia wechselte erneut die Leitung und schüttelte den Kopf. »Er lenkt das Signal um«, raunte er Hunter zu. »Wir können ihn nicht orten.«
Hunter kniff die Augen zusammen. »Warum tun Sie das?«, fragte er den Anrufer.
»Weil ich es will«, lautete die Antwort. »Sie haben drei Sekunden Zeit, Ihre Wahl zu treffen, Detective Hunter. Feuer oder Wasser? Werfen Sie eine Münze, wenn’s sein muss. Fragen Sie Ihren Partner. Ich weiß, dass er zuhört.«
Garcia schwieg.