Vorwort!

 

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Achtung: Dieses Buch ist jetzt auch als Printausgabe verfügbar

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Endlich ist es soweit: Der Kindle Touch kommt nach Deutschland. Jetzt wird alles besser, jetzt setzt sich das eBook hierzulande genauso durch, wie in den Vereinigten Staaten. Oder?

Der Kindle Touch wurde lange erwartet (jedenfalls „lange“ nach heutigen Maßstäben). Aber ist er wirklich der bessere Kindle? Ist er besser als der Kindle Keyboard und/oder Kindle 4? Ist ein Touchscreen bei einem eBook-Reader wirklich nötig? Oder stellt er vielleicht sogar einen Nachteil dar?

Um es hier vorwegzunehmen: Der Kindle Touch ist vermutlich der beste Kindle, den es je gab. Aber nicht für jeden. Es ist zu erwarten, dass er das Modell „Kindle Keyboard“ komplett ablöst. Der Kindle 4 hingegen wird sich durch den Touch wohl nicht schlechter verkaufen als bisher, denn diese beiden Modelle bedienen unterschiedliche Käufergruppen.

Was alle Kindle-Modelle gemeinsam haben: Eine außerordentlich einfache intuitive Bedienung, die kaum weiterer Erläuterungen bedarf. Aber… warum dann dieses Buch?

Es ist schon richtig, jeder Kindle kommt mit einer eBook-Bedienungsanleitung, die man in der Regel nicht liest, einfach weil man sie nicht braucht. Gegebenenfalls schlägt man dort mal ein Detail nach, das sich einem nicht sofort erschließt.

Darum geht es in diesem Buch aber nicht. Ich selbst finde kaum etwas schlimmer, als diese aufgeblähten Bedienungsanleitungen, die viel versprechen, dann aber doch nur – vielleicht etwas ausführlicher – die Grundfunktionen erläutern. Dieses Buch ist anders.

Aus meiner Sicht sollte sich ein Begleitbuch zu einem technischen Gerät genauso einfach und flüssig lesen lassen wie ein Roman. Es sollte von Anfang bis Ende Spaß machen. Und natürlich sollte es mehr bieten als nur die Erläuterung der Funktionen.

In diesem Buch geht es um die Praxis. Wie kann man das Meiste aus seinem Kindle Touch herausholen? Welche Stärken und welche Schwächen hat dieser eBook-Reader? Und gibt es ein Workaround, um die Schwächen zu beseitigen?

Mehr noch: Für wen ist dieses Gerät überhaupt geeignet? Welches Zubehör ist sinnvoll, welches ist hingegen Geldverschwendung? Welche Funktionen stehen nicht im Handbuch, sind aber dennoch vorhanden? Wie stabil ist das Gerät? Ist es beispielsweise für den Strand geeignet? Was tut man bei Diebstahl? Und sollte man jetzt kaufen oder doch lieber noch auf das nächste Modell warten?

Ich selbst bin das, was man wohl als Büchernarr bezeichnet. Ich liebe Bücher. Wenn ich in eine Buchhandlung gehe, dann wünschte ich, sie würden dort Einkaufswagen bereitstellen, so wie im Supermarkt (zum Glück für meine Finanzen tun sie das aber nicht). Ich gehöre zu den Leuten, die immer fest überzeugt waren, dass ein eBook niemals das gedruckte und gebundene Buch ersetzen könnte… schon wegen des Geruchs und der Atmosphäre eines „echten“ Buchs.

Und nun gibt es diese großartigen eBook-Reader. Die Kindles 1 und 2… das waren interessante Geräte, aber nicht wirklich praxistauglich. Der Kindle 3 (Keyboard) ist großartig, hat aber unverständlicherweise eine grottenschlechte Tastatur. Mit dem Kindle 4 kam das perfekte Lesegerät auf den Markt, wer aber – gerade bei Sachbüchern – oft und gerne Notizen macht, wird mit diesem Reader noch nicht glücklich sein. Genau diese Lücke schließt jetzt der Kindle Touch.

Nein, es gibt keinen Grund mehr, auf folgende Gerätegenerationen zu warten. Selbstverständlich werden der „Kindle 5“ und der „Kindle Touch 2“ noch etwas besser sein, das wird dann aber auch auf den „Kindle 6“ (falls der überhaupt noch kommt) und den „Kindle Touch 3“ zutreffen.

Die aktuelle Gerätegeneration – der Kindle 4 für Nur-Leser und der Kindle Touch für Leute, die auch mit den Büchern arbeiten – bietet alles, was man braucht. Mehr als genug Speicher, mehr als genug Akkulaufzeit, ein großartiges Display sowie ein ansprechendes und ausreichend stabiles Gehäuse. Es gibt wirklich keinen Grund mehr, noch länger zu warten. Die Zeit der eBooks ist da. Fast alle neuen Bücher sind als eBooks erhältlich, und die Lesegeräte stehen dem gedruckten Wort in nichts mehr nach. Und wer weiter von der großartigen Atmosphäre des gedruckten Buches redet – so wie ich bis vor einiger Zeit –, der hat den Kindle einfach noch nicht richtig ausprobiert. Klein, leicht und wunderschön schmeichelt er sich in die Hand des Lesers, und man könnte kein Buch, sei es auch gedruckt auf Pergament und gebunden in Leder, herrlicher finden als dieses großartige Gerät.