12. KAPITEL

Der Falke hatte sich in das tiefste, dunkelste Stück Weltall zurückgezogen, das Leia jemals gesehen hatte. Die Handvoll Sterne, die sie durch die Kanzel des Cockpits ausmachen konnte, waren bloß ein geisterhaftes Glitzern, und die Frequenz, mit der sie verschwanden und wieder auftauchten, weckte in ihr den Gedanken, dass sie sie sich vielleicht bloß einbildete.

»Wer hat die Schutztönung abgedunkelt?«, fragte Han, und es klang mehr murrend als fragend. »Überprüf den Blitzdemodulator. Der muss kaputt sein.«

Leia zog einen Glühstab aus dem Notfallset neben dem Co-Pilotensitz und leuchtete mit dem Licht auf einen daumengroßen Sensor, der oben auf der Instrumentenkonsole saß. Die geisterhaften Sterne verschwanden sofort, als sich die Kuppel dunkel färbte.

»Der Bitzdemodulator ist in Ordnung«, berichtete sie. »Wir müssen in eine Bank der Vergänglichen Nebel hineingestolpert sein.«

»Als Hineinstolpern würde ich das nicht unbedingt bezeichnen«, sagte ihre Passagierin, Nashtah, die Attentäterin, die sich in den Sitz des Navigators lümmelte. Sie ließ einen scharfen Vibrodolch durch ihre langen Finger laufen. Ihr Haar trug sie noch immer in dem buschigen Haarknoten, und sie trug auch noch immer ihren ärmellosen Ganzkörperanzug. »Die Nebel absorbieren Licht und blockieren Langstreckensensormessungen.«

»Ich verstehe«, sagte Leia. »Also hast du das erwartet?«

»Immer eine gute Idee, um unsere Verfolger zu blenden.« Der Blick von Nashtahs schwarz umränderte Augen glitt zu Hans Hinterkopf. »Wir können unseren nächsten Sprung in Ruhe planen. Hier werden sie uns nicht finden.«

»Der Gedanke gefällt mir«, sagte Han und betrachtete ihr Spiegelbild in der Kanzel. »Nach dem, wie die Dinge im Palast gelaufen sind, folgt uns eine Flotte Blauer Drachen durch die Galaxis, wenn wir nicht vorsichtig sind.«

Nashtah zuckte die Schultern. »Keine Sorge. Die müssten sich direkt über uns befinden, um unseren nächsten Vektor registrieren zu können.«

Sie saß weiter lässig in ihrem Sitz, ließ den Vibrodolch durch ihre Finger rollen und wartete darauf, dass die Solos versuchten, die Sprungkoordinaten zu ermitteln, die sie nicht hatten. In dem nachfolgenden Schweigen kam Leia der Gedanke, dass es womöglich keine so gute Idee war zu versuchen, die Attentäterin auszutricksen, damit sie die Identität des Putschführers preisgab. In Nashtas Machtpräsenz dräute ein kalter Hunger, der darauf hindeutete, dass sie bloß nach einem Vorwand dafür suchte, ihren Vibrodolch in Hans Nacken zu rammen.

Als sich das lange Schweigen von unbehaglich zu alarmierend ausdehnte, löste Leia ihren Sicherheitsgurt und erhob sich.

»Ich weiß nicht, wie es euch beiden geht, aber ich bin erledigt.« Sie drückte Han liebevoll die Schulter, dann machte sie sich daran, das Cockpit zu verlassen. »Ich mache uns mal etwas zu essen, während du die Überprüfung durchführst, okay?«

»Die Überprüfung?«, fragte Nashtah.

»Nach Peilsendern«, sagte Han, der auf Leias Spiel einging. »Nach so einer knappen Flucht führen wir immer eine Überprüfung durch – eine Angewohnheit, die wir uns im Kampf gegen Imperiale zugelegt haben.«

»Aha.« Der Blick von Nashtahs eingesunkenen Augen glitten von Leia zu Hans Spiegelbild. »Sehr umsichtig.«

Han schien unter ihrem prüfenden Blick ein wenig in sich zusammenzusinken. »Äh, ja.« Er löste seinen Sicherheitsgurt, um Leia zu folgen. »Und was das Essen betrifft – ich bin dabei. Ich habe solchen Hunger, dass ich einen Rancor essen könnte.«

»Ja, etwas zu essen wäre nett.« Nashtah schob ihren Vibrodolch in die Scheide und folgte ihnen, eindeutig entschlossen, die Solos nicht aus den Augen zu lassen – besonders nicht beide. »Ein guter Kampf weckt immer meinen Appetit.«

Sie marschierten den Cockpitzugangskorridor hinunter zur Hauptkabine. Han ging zur Technikstation, um einen Scan nach irgendwelchen unautorisierten Signalen durchzuführen, und Leia ging in die Kombüse. Die Noghri blieben außer Sicht, doch Leia konnte sie in der Nähe spüren. Einer versteckte sich gleich vorn im vorderen Frachtraum, der andere lauerte ein paar Schritte den Hauptkorridor hinunter. Zum Glück befand sich C-3P0 im hinteren Teil des Schiffs, wo er eine Routineüberprüfung der Notfall-Lebenserhaltungssysteme durchführte.

Anstatt Leia oder Han anzubieten, ihnen zur Hand zu gehen, setzte sich Nashtah an den Tisch, wo sie sich in einer guten Position befand, um sie beide im Auge zu behalten. Keiner von ihnen hatten seinen Waffengürtel abgelegt.

Leia rief eine Liste von Gerichten auf, dann drehte sie sich halb zu Nashtah um. »Was hättest du gern? Wir haben Brogyeintropf, Gorbaschmelz …«

»Habt ihr Nerfsteaks?«, unterbrach Nashtah.

»Sicher.« Nerfsteaks waren zwar mehr ein Abendmahl als ein Mittagessen, aber wer wusste schon, wie Nashtahs innere Uhr tickte? »Wie hättest du es gern?«

»Sie«, korrigierte Nashtah. »Ich brauche drei. Einfach aufgetaut wäre fein.«

»Drei?«, keuchte Leia. Sie hatte nicht die Absicht, unhöflich zu sein, aber selbst Saba hätte Schwierigkeiten gehabt, so viel Fleisch zu essen – und Saba war ein Barabel. »Vielleicht bist du an kleinere Steaks gewöhnt, als wir vorrätig haben. Pro Stück ist das ein halbes Kilo.«

Nashtahs Augen blitzten, als wäre sie beleidigt. »Mach vier draus«, wies sie Leia an. »Meine Spezies hat einen … ungewöhnlichen Stoffwechsel.«

»Ich glaube, das Wort, nach dem du gesucht hast, ist extrem«, sagte Leia. »Sie sind aufgetaut.«

Sie tippte eine Bestellung in den Multiprozessor der Kombüse ein, forderte zwei Gorbaschmelz-Sandwiches für sich und Han an und die vier Steaks für Nashtah. Dann kehrte sie an den Tisch zurück und nahm gegenüber der Attentäterin Platz.

»Was ist deine Spezies?«, fragte Leia, bemüht, zwanglos und freundlich zu klingen. »Du hast ein jugendliches Aussehen, aber ich spüre, dass du bereits ein langes und interessantes Leben gelebt hast.«

»Das spürst du?« Nashtahs Gesicht blieb so ernst und undeutbar wie immer, aber die Macht um sie herum erwärmte sich vor Feindseligkeit. »Sei vorsichtig mit dem, was du spürst, Jedi. Die Dunkle Seite kann sehr einnehmend sein.«

Leia runzelte die Stirn. Mit einem Mal war sie der Attentäterin gegenüber noch vorsichtiger und neugieriger als zuvor. »Willst du damit sagen, dass du eine Jedi warst?«

Nashtah lachte – ein trockenes, humorloses Krächzen –, dann wechselte sie unverzüglich das Thema. »Warum wisst ihr beide – du und Captain Solo – nicht, wohin wir fliegen?«

»Ich werte das als Kein Kommentar«, sagte Leia, instinktiv bemüht, Zeit zu schinden. Ein abrupter Themenwechsel konnte ebenso eine aufrichtige Erwiderung provozieren als auch eine vermeiden, und selbst ohne das Kribbeln, das ihr Rückgrat hinablief, wusste Leia, dass ihre nächste Antwort gefährlich sein konnte. »Heißt das, dass du auch nicht über deine Spezies reden willst?«

»Meine Mutter war menschlich. Mein Vater war ein Geist in der Nacht, und ich bezweifle, dass selbst meine Mutter wusste, welcher Rasse er angehört – aber offensichtlich war es eine langlebige.« Nashtah zog die Lippen zu einem gleichgültigen Lächeln zurück. »Falls ich jemals herausfinde, wer er war, bin ich vielleicht in der Lage, ihn aufzuspüren, um ihn zu töten.« Ihre Hand glitt auf das schwingende Halfter zu, das sie an ihrer Hüfte trug. »Also, wie kommt es, dass du und Captain Solo nicht wisst, wer unser Auftraggeber ist?«

Leias Gefahrensinn nahm sprunghaft zu. »Han und ich arbeiten nicht für deinen Auftraggeber.« Sie bewegte vorsichtig die Hand zum Griff ihres Lichtschwerts. »Wir sind Agenten der corellianischen Regierung.«

»Das ist richtig«, sagte Han von der anderen Seite der Kabine. Er hatte aufgehört zu arbeiten und sah Nashtah an, seine Hand auf den Kolben seines eigenen Blasters gelegt. »Premierminister Gejjen hat uns gebeten, in den Palast zu gehen und Tenel Ka in einen öffentlichen Bereich zu locken. Das ist alles, was wir über euren Plan wissen.«

»Und ihr habt eingewilligt?«, fragte Nashtah. Es schien ihr keine Sorgen zu bereiten, dass sie sich, falls ein Kampf losbrach, im Kreuzfeuer zwischen Han, Leia und ihren Noghri befand – von denen die Attentäterin mit Sicherheit spüren konnte, dass sie sie beobachteten. »Meinen Informationen zufolge ist Tenel Ka eine Freundin der Familie Solo.«

»Das ist sie – und sie steht in diesem Krieg auf der falschen Seite.« Leia legte Härte in ihre Stimme. »Ich habe in meinem Leben den Aufstieg eines Imperiums mit angesehen. So etwas möchte ich kein zweites Mal erleben.«

»Wir werden tun, was immer nötig ist, um das zu verhindern«, sagte Han. »Mein eigener Sohn foltert Corellianer.«

»Es hat den Anschein, als würde er dem Beispiel seines Großvaters folgen, nicht wahr?« Nashtah hielt ihre Augen auf Leia gerichtet, und zum ersten Mal wirkte ihr Lächeln aufrichtig. »Das muss dich sehr … traurig machen.«

»Als traurig würde ich das nicht bezeichnen.« Obwohl ihr Schmerz Nashtah offensichtlich Vergnügen bereitete, antwortete Leia ehrlich; falls sie überhaupt irgendeine Chance hatte, die Attentäterin dazu zu bringen, die Identität des Putschführers preiszugeben, mussten sie ihr Vertrauen gewinnen. »Es erschreckt mich.«

Nashtah leckte sich tatsächlich die Lippen. »Wirklich?«

»Ja.« Leia nahm einen tiefen Atemzug, dann fuhr sie fort: »Als Han und ich geheiratet haben, wollte ich keine Kinder, weil ich nicht das Risiko eingehen wollte, dass eines von ihnen zu einem neuen Darth Vader heranwächst.«

Han sah Leia quer durch die Kabine hinweg stirnrunzelnd an, nicht sehr erbaut darüber, dass ihr Familienleben vor einer Attentäterin ausgebreitet wurde.

»Dann ist etwas passiert, das dich dazu gebracht hat, deine Meinung zu ändern«, vermutete Nashtah. »Du machst auf mich schwerlich den Eindruck, unbedacht zu handeln.«

»Das tue ich nicht«, stimmte Leia zu. »Wir waren auf einer Mission nach Tatooine. Ich hatte Machtvisionen, und dann gab mir jemand das Vidtagebuch meiner Großmutter. Als ich dann meinen Vater durch ihre Augen sah …«

Leia ließ den Satz unvollendet und fragte sich, ob sie die Ereignisse all diese Jahre lang womöglich falsch gedeutet hatte – ob sie Jacens dunkle Zukunft in den brennenden Augen der Machtvision hätte sehen müssen, die sie erlebt hatte. Ob sie die Drohung in der Botschaft der gefühllosen Stimme hätte hören sollen, die flüsterte: Mein … Mein. Damals war sie zu dem Schluss gelangt, dass die Macht ihr zu sagen versuchte, dass sie ein Teil von ihr war, dass sie der Macht ihre Zukunft anvertrauen müsse. Aber jetzt … Jetzt konnte sie nicht umhin, sich zu fragen, ob die Vision womöglich etwas Dunkleres gewesen war, irgendein ungesehenes Böses, das Einfluss auf ihre Entscheidung genommen hatte.

»… hast du deine Meinung geändert«, beendete Nashtah Leias Satz. »Du dachtest, die Gefahr wäre nicht real?«

Leia nickte.

»Und was denkst du jetzt?« Nashtahs Augen funkelten vor Freude. »Waren deine Ängste begründet?«

»Warte mal eine verfluchte Sekunde.« Han ging quer durch den Raum auf die Attentäterin zu. »Falls du glaubst, wir würden uns wünschen, wir hätten niemals Kinder gehabt …«

Leia hob die Hand und nutzte die Macht, um Han daran zu hindern, noch näher zu kommen. »Wenn Han und ich nie Kinder großgezogen hätten, hätte es keinen Anakin Solo gegeben, der die Jedi vor den Voxyn gerettet hat, keinen Jacen Solo, der uns gegen die Yuuzhan Vong den Weg zum Sieg gezeigt hat, keine Jaina Solo, die den Kampf anführte. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass es nicht weise ist, sich dem Willen der Macht zu widersetzen.«

»Ich verstehe«, sagte Nashtah. »Wenn es also der Wille der Macht ist, dass euer Sohn Jacen dem Pfad seines Großvaters folgt, werdet ihr euch dem nicht widersetzen?«

»Es ist noch zu früh, um zu sagen, wie weit Jacen diesen Pfad beschreiten wird, aber ich werde nicht zulassen, dass er zu einem neuen Darth Vader wird.« Leia sah die Besorgnis, die ihre Worte in Hans Blick auslösten, aber irgendeine andere Antwort zu geben hätte bedeutet, in Nashtahs Falle zu treten und zuzugeben, dass die Gründe, die sie dafür angeführt hatte, warum sie sich gegen Tenel Ka gestellt hatten, falsch waren. »Ich werde tun, was immer nötig ist, um zu verhindern, dass das geschieht.«

Nashtah musterte Leia weiterhin. »Was immer nötig ist?«

»Du hast sie gehört«, sagte Han. Er war in der Mitte der Kabine stehen geblieben, doch seine Hand ruhte noch immer auf dem Griff seiner Blasterpistole. »Nicht dass es dich irgendetwas anginge, wie wir über die Entwicklung unserer Kinder denken.«

»Nun ja …« Nashtah sah langsam von Leia zu Han. »Ich bin auf Jedi spezialisiert, wisst ihr. Deshalb haben sie mich für Tenel Ka rekrutiert.«

»Ach ja?«, entgegnete Han. »Nun, gib uns deine Kontaktdaten, und wir werden darüber nachdenken.«

Der Multiprozessor piepste dreimal und verkündete, dass das Essen fertig war.

Han ließ den Sicherungsriemen seines Halfters aufschnappen. »Wollen wir jetzt essen, oder was?«

Nashtahs Blick fiel auf seine Hand und verweilte einen Moment lang dort. Dann stieß sie ein spöttisches Prusten aus und bewegte ihre eigene Hand langsam von ihrem Blaster weg. »Essen klingt gut.«

»Wunderbar«, sagte Leia. In dem Bemühen, ihren Seufzer der Erleichterung vergleichsweise unhörbar zu halten, ging Leia zum Multiprozessor und richtete ein Tablett mit zwei schmackhaft duftenden Gorbaschmelz-Sandwiches und Nashtahs vier aufgetauten Steaks her. »Hättest du gern was zu trinken, Nashtah?«

»Nicht nötig«, sagte die Attentäterin. »Aber ich brauche ein leeres Glas.«

Leia widerstand der Versuchung, sich danach zu erkundigen, warum, und stellte ein leeres Glas auf das Tablett. Dann kehrte sie zum Tisch zurück und verteilte das, was sich darauf befand.

Zu Leias Erstaunen nahm Nashtah eins der rohen Nerfsteaks und rollte es fest zusammen. Die Attentäterin hielt es über das leere Glas, schlang ihre langen Finger um das Fleisch und senkte ihre scharfen Nägel hinein, dann drückte sie behutsam das Blut heraus.

Mit einem Mal roch Leias Gorbaschmelz nicht mehr ganz so schmackhaft.

Nashtah lächelte angesichts von Leias sichtlich angeekeltem Blick, dann sagte sie: »Einst habe ich deinen Vater ein Rennen fahren sehen.«

»Ein Rennen?«, wiederholte Han. Obwohl seine Augen auf Nashtahs Glas gerichtet waren, das sich allmählich füllte, schlang er sein Sandwich hinunter und musste um das Essen in seinem vollen Mund herumsprechen. »Du meinst ein Podrennen

»Ja. Es war das Boonta-Eve-Classic. Er war gut … sehr gut.«

»Das habe ich auch gehört.« Leia stellte fest, dass sie Nashtah gegenüber missgünstig war. Sosehr sie die Erinnerung an Darth Vader immer gehasst hatte, im Laufe der Jahre hatte sie angefangen, in ihrem Vater den kleinen Jungen zu sehen, den sie flüchtig im Vidtagebuch ihrer Großmutter erblickt hatte, und es schien irgendwie ungerecht, dass die Attentäterin ihn auf dem Höhepunkt seines Daseins erlebt hatte, während Leia ausschließlich die Tiefpunkte kennengelernt hatte. »Ich glaube, er hat gewonnen.«

»Das stimmt. Mit diesem Rennen hat er sich seine Freiheit verdient.« Nashtah legte das ausgedrückte Steak beiseite, dann nahm sie einen Schluck von dem Glas und schmatzte zufrieden mit den Lippen. »Wisst ihr, was mich an diesem Rennen immer erstaunt hat?«

»Moment mal.« Han schluckte einen Mundvoll Gorbaschmelz hinunter. »Erwartest du von uns, dass wir dir glauben, dass du dort warst?«

»Ich glaube ihr, Han.« Leia schob ihr ungegessenes Gorbaschmelz-Sandwich beiseite, dann fragte sie: »Was hat dich erstaunt, Nashtah?«

»Dass er nicht geschummelt hat«, entgegnete sie. »All diese natürlichen Machtfähigkeiten, und er ist bei einem Wettkampf, bei dem es keine Regeln gibt, ein ehrliches Rennen gefahren.«

»Worauf willst du hinaus?«, fragte Leia.

Nashtah kippte den Inhalt ihres Glases hinunter, dann nahm sie sich ein weiteres Steak und füllte es wieder auf. »Muss ich denn auf irgendetwas hinauswollen?«

»Ja.« Han blickte finster drein. »Das hilft dabei, diese Unterhaltung voranzubringen.«

Nashtah wölbte die Augenbrauen – irgendwie wirkte sogar diese schlichte Geste bei ihr bedrohlich.

»Dann nehme ich an, worauf ich hinauswill, ist Folgendes.« Das Steak gab ein leises, aufplatzendes Geräusch von sich, als sie ihren Griff verstärkte, um die gesamte Flüssigkeit auf einmal aus dem Fleisch zu quetschen. Nashtah schaute wieder zu Leia. »Dein Vater war genauso voller Überraschungen, wie du es bist. Ich schätze, ich glaube dir deine Geschichte.«

»Gut.« Leia streckte die Hand nach ihrem Vitasaft aus, dann erhaschte sie einen Blick auf das, was in Nashtahs Glas war, und sie überlegte es sich anders. »Dann hoffe ich, du gestattest uns, dich dorthin zu bringen, wo immer du hinmusst.«

Nashtah nickte. »Zur Telkur-Station.«

»Zur Telkur-Station?«, fragte Han zweifelnd. »Du erwartest von uns zu glauben, dass dich ein Haufen Piraten angeheuert hat?«

Nashtah musterte Han kalt. »Habe ich je gesagt, dass wir dort meine Auftraggeber treffen?«