Kapitel 9: Prominente Stiere
Damit Sie ein bisschen angeben können, finden Sie für jeden Tag jeder Zeit, in der das Sternzeichen Stier das Jahr regiert, mindestens einen Prominenten, der es wirklich zu etwas gebracht hat im Leben und den deshalb heute jeder kennt (aber nicht unbedingt liebt!). Sie müssen ihn oder sie deshalb ja nicht sofort zu Ihrer eigenen Geburtstagsfeier einladen ...
Am 20. April
Ryan O’Neal (1942), der mit Ali MacGraw die weltberühmte Schnulze „Love Story“ drehte; Jessica Lange (1949), die als „weiße Frau“ von King Kong zu Filmruhm kam. Wer Eislauf mag, lädt vielleicht eher Toller Cranston (1949)aus Kanada ein.
Am 21. April
Tony Danza (1951), der sich als beliebter Papa im Fernsehen die Frage stellte: „Wer ist hier der Boss?“. Blaues Blut bringt Königin Elisabeth II. (1926) in Ihre illustre Gästerunde. Wer ganz sicher am Geburtstag Sirtaki tanzen haben will, sollte an Anthony Quinn (1915) denken.
Am 22. April
Peter Frampton (1950) und der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel (1939), dem Sie keinen Kaviar und keinen Schampus servieren sollten (außer Ihre Steuererklärung ist wirklich in Ordnung!). Jack Nicholson (1937) bringt in jedes noch so laue Fest mehr Spannung.
Am 23. April
Roy Orbison (1936), Kinderstar und US– Botschafterin Shirley Temple (1928) sowie Ruth Leuwerik (1926), die ganz gewiss das Herz Ihrer Mutter schmelzen lassen wird ...
Am 24. April
„Funny Girl“ Barbra Streisand (1942)und „Irma La Douce“ Shirley MacLaine (1934)
Am 25. April
der Fußballer Johann Cruyff (1947), aber auch Al Pacino (1940) und die große alte Dame des Jazz, Ella Fitzgerald (1918).
Am 26. April
Ufa– Star Marianne Hoppe (1911)
Am 27. April
die französische Filmschauspielerin Anouk Aimée (1932)
Am 28. April
könnte man noch mal ein paar kreischende Teenies einladen, die mit dem „Take That“-Sänger Howard Donald (1970) feiern wollen. Formel-1-Fans werden mit Ferroccio Lamborghini (1916) anstoßen und dazu stiftet Ludwig Eckes (1913)seinen Edelkirsch – nur Geburtstagsküsse schmecken besser.
Am 29. April
Tennis-Punk Andre Agassi (1970), Hollywoodstar Michelle Pfeiffer (1958), der britische Musiker Lonnie Donnegan (1931) und der Schriftsteller Walter Kempowski (1929)
Am 30. April
ist königlicher Geburtstag: Carl XVI. Gustav von Schweden (1946) und Juliana von den Niederlanden (1909) feiern.
Am 1. Mai
die amerikanische Countrysängerin Rita Coolidge 1945 und der US-Filmstar Glenn Ford (1916)
Am 2. Mai
der britische Schmusesänger Engelbert (1936)
Am 3. Mai
trällert Mary Hopkins (1950) den Evergreen „Those were the days ...“
Am 4. Mai
der amerikanische Countrysänger Randy Travis (1969)
Am 5. Mai
der amerikanische Physiker und Nobelpreisträger Arthur L. Schawlow (1921) – damit Sie nicht nur Schauspieler und Sänger um sich scharen ...
Am 6. Mai
der Journalist und Herausgeber von „Capital“ Johannes Gross (1932) sowie der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch (1925)
Am 7. Mai
die US-Schauspielerin Traci Lords (1968)
Am 8. Mai
der amerikanische Rockmusiker Keith Jarrett (1945)
Am 9. Mai
Dave Gahan (1962) von Depeche Mode, der amerikanische Popmusiker Billy Joel (1949) und die Filmschauspielerin Glenda Jackson (1936)
Am 10. Mai
Donovan (1946) und Bono Hewson (1960), Sänger von U2
Am 11. Mai
Eric Burdon (1941) von „The Animals“, die damals mit „House of the rising sun“ einen Riesenhit landeten
Am 12. Mai
Ian Patrick McLagan (1946), Pianist der „Small Faces“ und Klaus Doldinger (1939), der die Filmmusik zu „Das Boot“ schrieb
Am 13. Mai
Schauspielerin Senta Berger (1941), Peter Gabriel (1950) von „Genesis“ und Steve Wonder (1950), dessen poppige Liebeslieder immer wieder aktuell sind; außerdem Filmstar Harvey Keitel (1941)
Am 14. Mai
der Leadsänger der „Talking Heads“ David Byrne (1962)
Am 15. Mai
der amerikanische Schauspieler Julian Sands (1958) – bekannt aus „Arachnophobia“ oder „Zimmer mit Aussicht“ und der Barde Mike Oldfield (1953)
Am 16. Mai
Janet Jackson (1966) und Friedrich Novottny (1929), der den „Bericht aus Bonn“ zur Freitagabend-Kultsendung machte und lange Jahre Chef des WDR war
Am 17. Mai
Debra Winger (1955), die in „Staatsanwälte küsst man nicht“ ein Techtelmechtel mit Robert Redford haben durfte; Panikorchester-Chef Udo Lindenberg (1946) und „Easy Rider“ Dennis Hopper (1936)
Am 18. Mai
die Popsängerin La Toyah (1958) und „Wetten, dass ...“-Moderator Thomas Gottschalk (1950) sowie der „Erfinder“ des Schleswig-Holstein-Festivals, Justus Frantz (1944). Den Segen zu Ihrem Fest gibt Papst Johannes Paul II. (1920) ...
Am 19. Mai
die „schwarze Venus“ Grace Jones (1952) und Peter Townsend (1945)von „The Who“
Am 20. Mai
die Oscar-Gewinnerin Cher (1946), Rocksänger Joe Cocker (1944)
sowie der gute alte James Stewart (1908).
Natürlich gibt es viele Geschichten und Anekdoten rund um berühmte Stiere. Wer Spaß an solch kleinen Geschichten hat, wird hier fündig:
- Der Philosoph Immanuel Kant (22. 4. 1724) wurde von vielen seiner Studenten sehr verehrt. In den Vorlesungen waren sie stets bemüht, jedes seiner Worte aufzuschreiben. Einmal war das Kratzen der Federn der eifrigen Zuhörer so laut, dass es ihn störte. Kant hielt in seinem Vortrag inne und sagte voller Unmut: „Meine Herren – kritzeln Sie doch nicht so viel. Ich bin ja kein Orakel!“
- Yehudi Menuhin (22. 4. 1916) war erst zwölf Jahre alt, als er sein erstes großes Konzert gab – mit den Berliner Philharmonikern. Dirigent war Bruno Walter, und er forderte seine Musiker bei der Probe auf: „Mehr Ausdruck, meine Herren! Denken Sie bei dieser Stelle an eine Frau, die Sie leidenschaftlich lieben.“ Der zwölfjährige Menuhin blickte erwartungsvoll. „Du spielst natürlich nach Noten“, korrigierte sich Walter.
- Als Madame de Staël (22. 4. 1766) noch mit Napoleon befreundet war, hatten die beiden einmal einen Disput über Frauen und Politik. Bonaparte vertrat die Ansicht, dass Frauen Strümpfe stricken sollten und Kinder gebären sollten. Er liebe es nicht, wenn Frauen in die Politik hineinredeten, er könne auch überhaupt nicht verstehen, was sie überhaupt dazu bewege. „Sire“, sagte da Germaine de Staël, „in einem Land, in dem man Frauen den Kopf abgeschlagen hat, ist es kein Wunder, wenn sie fragen, warum!“
- Der Philosoph und Dichter Ludwig Uhland (26. 4. 1787) war auch ausgebildeter Jurist. Er ärgerte sich oft darüber, dass er auch bei privaten Anlässen von Nachbarn und Bekannten um juristischen Rat gebeten wurde. Auf einer Gesellschaft drängte sich eine Dame aus besseren Kreisen an ihn heran und legte ihm weitschweifig ihren gerade anhängigen Rechtsfall dar. Als sie bemerkte, dass Uhland partout nicht darauf eingehen wollte, bemerkte sie: „Ich dachte, eine Frage kostet ja nichts?“ – „Schon“, erwiderte Uhland, aber die Antwort ...“
- Die Schauspielerin Clara Ziegler (27. 4. 1844) war eine bekannte Tragödin; sie spielte alle großen klassischen Frauenrollen am Münchner Hoftheater. Nach der Vorstellung ging die Ziegler sehr gerne allein durch die Straßen Münchens nach Hause. Einmal wurde sie von einem sehr kleingewachsenen Herrn angesprochen: „Darf ich, gnädige Frau, Sie begleiten?“ Clara Ziegler sah auf den Mann herab und fragte mitfühlend und ernst: „Warum? Fürchten Sie sich alleine?“
- Der englische Dirigent Sir Thomas Beecham (29. 4. 1879) verfügte auf der Höhe seines Ruhms über ein außergewöhnliches Selbstbewusstsein. Als ihm einmal in der Mittagshitze auf dem Piccadilly Circus zu heißt wurde, winkte er ein Taxi heran, zog Mantel und Rock aus, warf die Kleidungsstücke in den Wagen und wies den Fahrer an: „Folgen Sie mir!“ Dann setze er seinen Spaziergang in aller Seelenruhe fort.
- Paul Hörbiger (29. 4. 1894) war nicht nur ein begnadeter Schauspieler, sondern auch ein Kenner und Liebhaber guten Weins. Als er wieder einmal mit anderen Weinexperten zusammensaß, wurde viel gefachsimpelt. Hörbiger ging das nach kurzer Zeit auf die Nerven. Er unterbracht das Expertengespräch mit dem Hinweis, es gäbe nur drei einfache, klare Gesetze im Weingeschäft: „Ist der Wein wenig, aber gut, so wird er teuer, weil er gut ist. Ist er wenig und sauer, so wird er teuer, weil er wenig ist. Ist er viel und schlecht, so wird er teuer, weil er mühsam verbessert werden muss!“
- Werner Finck (2. 5. 1902) trat während der Nazizeit in seinem Kabarett „Die Katakombe“ auf. Alle im Ensemble wussten, dass jeden Abend ein Herr in der letzten Reihe saß, der eifrig Notizen machte. Werner Finck dachte gar nicht daran, deshalb seine boshaften Bemerkungen zu lassen. Im Gegenteil – einmal rief Finck von der Bühne herunter: „Rede ich zu schnell? Kommen Sie mit? Oder soll ich mitkommen?“
- Katharina II. (2. 5. 1729) war schon einige Jahre mit dem russischen Großfürsten Peter II. Verheiratet, doch die Ehe war noch immer kinderlos. Eines Tages machte der Kanzler Bestuschew Katharina eindringlich klar, dass sie dem Fürsten einen Erben schenken müsse, um die Thronfolge zu sichern. Katharina überlegte kurz und bat Bestuschew dann: „Also gut, wenn der Zarenthron einen Erben braucht, schicken Sie mir heute Abend den Gardeoffizier Soltikoff.“ Der Offizier gehorchte diesem Befehl – und rettete so die Thronfolge.
- Karl Marx (5. 5. 1818) bot seiner Frau nicht immer den Lebensstandard, den sie gerne gehabt hätte. Und so sagte sie vom Verfasser des „Kommunistischen Manifests“: „Hätte er doch in seinem Leben mehr Kapital gesammelt und weniger Kapitel geschrieben!“
- Der bedeutende Psychoanalytiker Sigmund Freud hatte einmal gesagt, über seine Heimat Österreich könne man sich totärgern, aber trotzdem wolle er in seinem Vaterland sterben. 1938 jedoch verließ Freud Österreich – nur kurze Zeit nach dem Anschluss an Hitlerdeutschland. Fast alle Formalitäten fürs Exil hatte man ihm abgenommen, nur eines musste er selbst erledigen: Er hatte den Nazis zu bescheinigen, dass man ihn korrekt behandelt habe. Und so schrieb Freud: „Ich kann die Geheime Staatspolizei jedermann bestens empfehlen!“
- Johannes Brahms (7. 5. 1833) wurde einmal von einer Verehrerin gefragt: „Wie schreiben Sie nur diese langsamen Sätze Ihrer Symphonien, diese herrlichen Stücke von überirdischer Schönheit?“ – „Ich darf Ihnen ein Geheimnis verraten, gnädige Frau“, erwiderte Brahms. „Meine Verleger bestellen sie so!“
- Der französische Komiker Fernandel (8. 5. 1903) hatte beschlossen und verkündet, Vegetarier zu werden. Kurz danach ertappte ihn ein Bekannter, wie er in einem Restaurant ein riesiges Steak verzehrte. „Ich muss mich wundern, Fernandel“, meinte der Bekannte, „du wolltest dich Vegetarier werden!“ Seelenruhig erwiderte Fernandel: „Das bin ich auch, mein Lieber, das bin ich. Aber heute ist Dienstag – und dienstags haben wir Vegetarier Fastentag!“
- Nachdem Harry S: Truman nach seiner zweiten Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten aus dem Weißen Haus wieder in seine Heimatstadt Independece zurückgekehrt war, fragte ihn ein Reporter, was er denn als erstes gemacht habe. Achselzuckend erwiderte Truman: „Die Koffer auf den Speicher gebracht, was sonst?!“
- Fritz Kortner (12. 5. 1892) spielte die Titelrolle in Shakespeares Richard III.“, und wie jeden Abend rief er in der berühmten Szene „Ein Pferd! Ein Pferd! Ein Königreich für ein Pferd!“ Da ertönte eine Stimme aus dem Publikum: „Tut’s nicht ein Esel auch?“ „Doch!“ konterte Kortner. „Kommen Sie nur herauf!“
- Maria Theresia (13. 5. 1717) wurde im Jahre 1741 in Budapest zur ungarischen Königin gekrönt. Dabei versetzte sie einige Hochwohlgeborene, die sehr auf Etikette hielten, in starres Entsetzen. Die Krone, die man für die Zeremonie benötigte, war extra für Maria Theresia enger gemacht worden. Dennoch schwankte das königliche Symbol auf dem Kopf der österreichischen Kaiserin und behinderte jede Bewegung. Die neue Königin, bekannt durch ihr Selbstbewusstsein und ihren Sinn fürs Praktische, wusste sich zu helfen: Kurzerhand nahm sie die Krone ab und stellte sie beim Festbankett neben ihren Suppenteller.
- Klemens Fürst Metternich (15. 5. 1773) war als österreichischer Außenminister und Staatskanzler des Kaisers Franz ein konsequenter Verfechter des absolutistischen Systems. Wegen seiner rigiden Methoden war Metternich nicht besonders beliebt. Offiziell unterstützte er die Politik des Kaisers – doch insgeheim hatte er die Macht am Hofe und im Staat inne. Metternich umschrieb diese Situation so: „Der Kaiser tut nur das, was ich will, und ich will nur das, was er soll.“
- Arthur Schnitzler (15. 5. 1862) hatte vor, anlässlich der Salzburger Festspiele zusammen mit Hugo von Hofmannsthal eine bestimmte Vorstellung zu besuchen. Beide hatten Zimmer im „Österreichischen Hof“ reserviert, Hofmannsthal war früher angereist und es gelang ihm, Karten zu bekommen. Dies teilte er in einem Telegramm Schnitzler mit – mit den Worten: „Sitze besorgt Österreichischer Hof Hofmannsthal.“ Schnitzler konnte sich keinen rechten Reim darauf machen. Überrascht telegraphierte er zurück: „Warum sitzt du besorgt im Österreichischen Hof?“
- Birgit Nilsson (17. 5. 1918), die international gefeierte Wagner-Sängerin, war bekannt für ihren Humor. Als sie einmal mit Herbert von Karajan probte, der nicht immer besonders freundlich mit seinen Musikern und den Sängern umging, kam es wie schon so oft zu kleinen Reibereien zwischen den beiden. Karajan faucht die Nilsson an: „So, das singen Sie jetzt noch mal, aber mit Herz. Das ist da, wo bei Ihnen der Safe ist!“ Die Sängerin lächelte ihn daraufhin strahlend an und meinte: „Herr von Karajan, da haben wir endlich etwas gemeinsam!“
- Thomas Gottschalk (18. 5. 1950) hatte in einer seiner Shows den Blödelbarden Karl Dall zu Gast. Dall, der seine Gäste immer gern mal „vorführt“, wurde diesmal selbst auf den Arm genommen. Denn Gottschalk kündigte ihn mit den Worten an: „Und hier ist er – Karl Dall, der hässliche Deutsche in seiner schönsten Form!“
- Honoré de Balzac (20. 5. 1799) war als außerordentlich fleißiger Autor bekannt. Dennoch schwebte er dauernd in Geldnöten; gelegentlich half ihm sein Freund, der Bankier Rothschild, aus seiner Verlegenheit. Eines Tages erschien Balzac wieder einmal im Bankhaus Rothschild, überreichte einem Angestellten eine 1000-Franc-Note und bat, ihm diese zu wechseln. Der Angestellte betrachtete die Note kritisch und stellte dann fest: „Mit Verlaub, Herr Balzac, diese Banknote ist falsch!“ Balzac erwiderte lachend: „Eben darum möchte ich sie ja gewechselt haben.“