16

Sie holten sie am nächsten Morgen bei Tagesanbruch. Bernhard und zwei seiner Leute drangen so geräuschlos und rasch in das Haus ein, dass sie sie überwältigt hatten, bevor sie ihre Pistole ziehen konnte. Hawking beobachtete das Ganze von einem sicheren Ort aus, war aber zu weit weg, um ihr zu Hilfe zu kommen. Deshalb versuchte er es erst gar nicht, was ihm vermutlich das Leben rettete, weil kurz darauf die Sicherheitsmänner eintrafen und sie von den Blackcollars übernahmen.
»Verdammt«, knurrte Caine, der einen von Regers teuren, handgefertigten Bechern mit beiden Händen umklammerte. »Wir hätten sie nicht allein dort lassen dürfen. Verdammt noch mal! Lathe, warum haben Sie sie nicht hierher mitgenommen?«
»Weil wir nicht wussten, ob wir ihr vertrauen können.« Caine starrte Lathe wütend an - wie konnte er dabei so ruhig bleiben? Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Pittman kam ihm zuvor.
»War ihre Handlungsweise im Shandygaff nicht Beweis genug?«, fragte er. »Sie hat ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um das Ihre zu retten.«
»Nicht ganz - wir wären auch ohne sie mit Nash fertig geworden. Und Sie sollten inzwischen schon wissen, wie leicht so etwas inszeniert werden kann.«
»Vielleicht ist auch die Festnahme nur inszeniert«, meinte Alamzad. Als Pittman ihn erstaunt ansah, fügte er hinzu: »Oder ist das lächerlich?«
»Man kann es nicht ganz ausschließen«, gab Lathe zu. »Aber ich halte den Sicherheitsdienst nicht für so raffiniert. Nein, ich glaube, die Festnahme war echt.«
»Bernhard und Kanai haben also die Seiten gewechselt«, sagte Skyler nachdenklich. »Sie haben in Bezug auf Bernhard recht gehabt, Lathe, allerdings etwas verfrüht. Jetzt stellt sich die Frage, was wir dagegen unternehmen sollen - falls wir überhaupt etwas unternehmen.«
»Können wir nicht nach Athena fahren und sie herausholen?«, fragte Caine. »Sie hat ja bewiesen, dass sie loyal ist.«
»Nur auf negative Weise«, widersprach Hawking.
»Außerdem betätigen wir uns zurzeit nicht als Rettungsgesellschaft.« Caine sah Lathe drohend an. »Unsere Mission ist das Einzige, das für uns wichtig ist, und in unserem Terminkalender hat die Sorge um Anne oder um jemand anderen keinen Platz.«
Als Colvin zum Reden ansetzte, räusperte sich Lathe. »In diesem Fall werden wir allerdings eine Ausnahme machen müssen.«
Caine starrte ihn ungläubig an - und in ihm regte sich ein hässlicher Verdacht. »Jetzt verstehe ich. Wenn es um Menschen geht, deren Tod ich auf dem Gewissen habe, dann gehört das zu den Dingen, mit denen ich leben muss. Wenn es um Ihr Gewissen geht, dann unternehmen wir etwas. Sehe ich das richtig?«
Lathe wandte sich Caine zu, und dieser bemerkte erst jetzt den angespannten Gesichtsausdruck des Comsquare. »Nein, das ist nicht richtig, und wenn Sie Ihren Adrenalinausstoß einmal kurz abstellen, damit Sie klar denken können, dann werden Sie merken, dass es sich um zwei vollkommen verschiedene Fälle handelt. Die Lastwagenfahrer stehen mit keiner subversiven Gruppe in Verbindung - weder mit der Fackel noch mit uns, noch mit jemand anderem. Das wird sich bei einem einfachen Verhör ohne Anwendung von Druckmitteln herausstellen, und daraufhin wird man sie freilassen. Anne Silcox ist etwas ganz anderes: sie wird irgendwann alles, was sie über die Fackel weiß, erzählen - dafür wird Quinn schon sorgen.«
»Obwohl der Sicherheitsdienst kaum viel von ihr erfahren kann«, wandte Hawking ein. »Und das Wenige, das sie weiß, ist fünf Jahre alt.«
»Trotzdem könnte etwas Wissenswertes darunter sein.« Er sah Caine an. »Begreifen Sie den Unterschied? Sie sollen nicht das Gefühl haben, dass es sich hier um persönliche Dinge handelt.«
»Hab schon kapiert«, gab Caine widerwillig zu. »Wie gehen wir vor?«
»Ich habe mir Verschiedenes einfallen lassen.«
Lathe sah sich im Raum um. »Sie suchen Reger auf, Jensen, und holen sich zwei Kastenwagen von ihm. Colvin und Alamzad verstärken das Chassis und den Rahmen und vor allem den Kühler. Haben Sie von Reger das Gegengift gegen die Betäubungspfeile bekommen, Hawking, das er uns versprochen hat?«
Hawking nickte. »Er hat das Gegengift und auch die Pistole gestern Abend geliefert. Das Zusammensetzen der Bauchbombe wird einige Stunden dauern, aber ich werde ziemlich sicher zu Mittag damit fertig sein. Die Haftminen und die Spezial-nunchaku liegen bereit.«
»Gut. Das sind also Ihre Aufgaben für heute.«
»Bauchbombe?«, fragte Caine verständnislos. »Was ist eine Bauchbombe? Und wozu brauchen Sie Minen und Spezial-nunchaku
»Das erkläre ich Ihnen später«, wehrte Lathe ab.
»Sie, Mordecai, fahren mit Caine und Braune nach Denver und besorgen eine hitzeabweisende Masse, die wir auf die Kastenwagen streichen können. Reger kann Ihnen sagen, welche Geschäfte sie führen. Inzwischen werden Skyler und ich die Einzelheiten ausarbeiten und dabei unvorhergesehene Zwischenfälle einkalkulieren. Dabei werden Sie uns helfen, Pittman.«
»Ich?«, fragte Pittman erschrocken. »Warum ich?«
»Weil Sie der Einzige sind, der noch übrig ist. Außerdem werden Sie einen der Kastenwagen fahren, und ich muss genau wissen, wie weit Sie diese Vehikel beherrschen.«
Pittman richtete sich auf. »Ich kann alles aus dem Wagen herausholen, was in ihm steckt«, erklärte er mit einem Anflug von Stolz.
»Gut. Dann machen wir uns jetzt an die Arbeit. Ich weiß nicht, ob die Mitglieder der Fackel eine Psychor-Schulung erhalten haben, aber ich bezweifle, dass Anne sehr lang durchhalten kann. Wenn wir sie befreien wollen, dann muss es heute Nacht geschehen.«

Die Zellen und Verhörräume des Sicherheitsdienstes nahmen beinahe den gesamten vierten Stock des Gebäudes ein, und nur einige wenige Büroräume am nördlichen Ende dienten anderen Zwecken. Galway stieg im dritten Stock in den Fahrstuhl - der einzige Zugang zu dieser Ebene - und ging dann den Korridor entlang. Dabei überlief es ihn kalt, denn obwohl er sich am vermutlich sichersten Ort von ganz Athena befand, erinnerte er sich wider Willen an die Verhörräume in Millaire auf Argent.
Er war beinahe ums Leben gekommen, als er in einem dieser Räume gesessen hatte.
Über den Türen von zwei Verhörräumen am Ende des Korridors leuchteten die Besetztlampen, aber nur vor einer Tür standen Wächter. Das war vernünftig - schon vor Stunden waren alle zu der Erkenntnis gelangt, dass die beiden Lastwagenfahrerinnen vollkommen harmlos waren. Sie wurden nur deshalb noch immer verhört, weil Quinn es befohlen hatte.
Galway verzog angewidert das Gesicht, aber im Augenblick befasste er sich mit dringenderen Angelegenheiten als Quinns Verhalten unschuldigen Zivilisten gegenüber. »Ist der General drin?«, fragte er die Wächter, die ihn grüßten.
»Ja, Sir. Er wird aber bestimmt bald herauskommen, weil die Vernehmungsbeamten es bei der Arbeit nicht gern haben, wenn Außenstehende anwesend sind. Manchmal wird der Gefangene dadurch abgelenkt.«
Galway sah im Geist vor sich, wie Quinn von seinen Untergebenen aus seinem eigenen Verhörraum hinausgeworfen wurde, doch obwohl die Vorstellung erfreulich war, war sie unwahrscheinlich. »Sagen Sie ihm, wenn er herauskommt, dass ich sofort mit ihm sprechen muss«, wies er die Sicherheitsmänner an. »Ich befinde mich im Aufenthaltsraum der Wächter.«
Den Geräuschen im Korridor entnahm Galway, dass Quinn den Verhörraum drei Minuten später verließ, doch erst nach zehn Minuten geruhte er, den Präfekten aufzusuchen. »Sie wollten mich sprechen?«, fragte er, ohne sich zu setzen.
»Vor allem: Wie kommen Sie mit dem Verhör weiter?«
Quinns Gesicht verfinsterte sich. »Langsam. Sie ist sehr widerstandsfähig - vermutlich irgendeine Schulung. Aber es ist nur eine Frage der Zeit. Ich hoffe, dass Sie mich nicht deshalb hergebeten haben.«
»Keineswegs.« Galway zog das Lesegerät zu sich, holte eine Disc aus der Tasche und schob sie in den Schlitz. »Ich wollte Sie darauf aufmerksam machen, dass die Zeit, die Ihnen für Silcox zur Verfügung steht, unter Umständen beschnitten wird.«
»Wovon sprechen Sie, zum Teufel?«
»Das ist ein Fon-Gespräch, das ich vor fünfzehn Minuten geführt habe.« Galway betätigte den Schalter, und aus dem Lautsprecher ertönte seine Stimme.
Galway: »Hier Galway. Was ist los, Postern?«
Postern: »Ich habe nur ein paar Minuten Zeit - es ist das erste Mal, dass ich fonieren kann, ohne dass die anderen dabei sind. Lathe und die übrigen Blackcollars wollen...«
Galway: »Weil wir gerade von Lathe sprechen - warum haben Sie mir nicht vor Ihrem Abflug von Plinry mitgeteilt, dass er mitkommt?«
Postern: »Weil ich es nicht gewusst habe, darum. Würden Sie jetzt den Mund halten und zuhören? Lathe hat vor, die Frau von der Fackel, diese Anne Silcox, heute Nacht herauszuholen.«
Quinn tastete blindlings mit der Hand nach einem Stuhl, zog ihn zu sich und setzte sich. Der Ausdruck auf seinem Gesicht konnte sowohl Zorn als auch äußerste Konzentration sein, war aber vermutlich eine Mischung aus beidem.
Galway: »Das ist lächerlich. Athena ist so gut bewacht, dass sie nicht einmal in die Stadt, geschweige denn in das Gebäude des Sicherheitsdienstes gelangen können.«
Postern: »Vielleicht. Aber Lathe wird es versuchen - und wenn ich Sie wäre, würde ich mich nicht darauf verlassen, dass er es nicht schaffen kann. Ich kenne nicht seinen gesamten Plan, aber er ist jedenfalls davon überzeugt, dass es ihm gelingt.«
Galway: »In Ordnung. Beruhigen Sie sich! Was wissen Sie genau?«
Postern: »Er rüstet zwei Kastenwagen mit Laserschutz und zusätzlicher Panzerung aus und hat mit mir darüber gesprochen, wie man Powerslide macht, ohne den Wagen dabei auf den Kopf zu stellen. Wahrscheinlich will er den Zaun beim Wächterhaus rammen und hofft, dass die Laser darauf programmiert sind, nicht zu schießen, wenn sie dadurch die eigenen Leute gefährden.«
»Da irrt er sich«, murmelte Quinn. »Jedes Fahrzeug, das das Tor rammen will...«
Galway: »Selbst wenn er dadurch nach Athena hineinkommt...«
Postern: »Hören Sie, Galway, streiten Sie nicht mit mir, es ist ja nicht mein Plan! Wenn Sie finden, dass er es nicht schafft - in Ordnung, lehnen Sie sich zurück und sehen Sie zu.«
Galway: »Schon gut, bleiben Sie cool, Mann! Können Sie mir sagen, wo sich Ihre Unterkunft befindet?«
Postern: »Eigentlich nicht. Ich bin in einem geschlossenen Kastenwagen dorthin gebracht worden und kenne die Adresse nicht. Außerdem würden Sie dann das Haus überfallen, und ich gehe genauso drauf wie die anderen.«
Galway: »Immer mit der Ruhe, so dumm sind wir nun auch wieder nicht. Können Sie mir die Route schildern, die Lathe nach Athena einschlägt?«
Postern: »Nicht genau, ich weiß nur, dass wir durch die New Hampden Avenue fahren werden. Jetzt muss ich Schluss machen.«
Galway: »Sie müssen mir noch sagen, wie viele Blackcollars Lathe zur Verfügung hat.«
Postern: »Ich habe nur vier gesehen: Skyler, Mordecai, Hawking und Jensen. Aber er könnte genauso gut eine ganze Kampfeinheit irgendwo versteckt haben.«
Galway: »Das bezweifle ich allerdings; es waren insgesamt vier Ausstiegsbehälter. Sie haben gesagt, dass es zwei Kastenwagen sind?«
Postern: »Richtig. Der eine ist rot und braun, der andere dunkelgelb. Aber seien Sie um Himmels willen vorsichtig, wenn Sie etwas unternehmen - ich fahre eines der verdammten Dinger.«
Galway: »Machen Sie sich keine Sorgen, wir werden versuchen, alle lebend zu bekommen. Eine letzte Frage - haben Sie schon eine Ahnung, worum es bei dieser Mission geht?«
Postern: »Caine hat angedeutet, dass wir in die Basis Aegis eindringen wollen - aber ich weiß nicht, ob ich ihm glauben kann. Jensen kommt aus dem Laden - ich muss gehen.«
Ende der Aufzeichnung. Quinn holte tief Luft: Sein gesamter Ärger war verflogen. »Verdammt, verdammt. Haben Sie es analysieren lassen?«
»Zunächst nur flüchtig - das Labor befasst sich jetzt eingehender damit. Er hat von einer Fon-Zelle im Nordwesten von Denver angerufen. Ich habe meine Leute nicht hingeschickt, und das war vermutlich richtig. Jensen hätte sie bestimmt entdeckt, und wir hätten Postern als Informanten verloren, wenn wir uns Jensen geschnappt hätten.«
»Stressanalyse?«
»Er ist besorgt und nervös, das merkt man auch ohne Analyse. Er hat auch gelogen, als er behauptet hat, nicht zu wissen, wo sie untergebracht sind. Alles andere scheint wahr zu sein.«
»Zumindest hält er es für wahr«, schränkte Quinn ein. »Lächerlich, vollkommen lächerlich. Lathe kann unmöglich nach Athena hineingelangen.«
»Er ist aus der Falle in der Rialto Street rausgekommen«, wandte Galway ein. Er musste vorsichtig sein; wenn er Quinn zu sehr drängte, geriet der General vielleicht in Wut und weigerte sich, etwas zu unternehmen - nur um Galway eins auszuwischen.
Dann würde es sie teuer zu stehen kommen, wenn sie Lathe stoppen wollten. »Sie haben doch meine Berichte über die Aktionen auf Plinry und Argent gelesen...«
»Schon gut, Sie müssen es mir nicht dauernd vorbeten. Und wenn wir zulassen, dass sie den Zaun rammen und von den Lasern verdampft werden, erfahren wir nie, was sie in der Basis Aegis suchen - falls Postern nicht auch in dieser Hinsicht gelogen hat. Oder glauben Sie, dass es den Ryqril lieber wäre, wenn die Gruppe Selbstmord begeht?«
»Um die Wahrheit zu sagen, haben die Ryqril uns bereits die Erlaubnis erteilt, die Blackcollars gefangen zu nehmen. Anscheinend haben sie Ihr Kommunikationssystem angezapft.«
Quinn sah ihn finster an, und obwohl Galway den General nicht mochte, hatte er ein wenig Mitgefühl mit ihm. Die Arbeit des Sicherheitsdienstes war schon schwer genug, ohne dass einem die Aliens dauernd über die Schulter guckten. »Also gut«, knurrte der General. »Sie geben wenigstens dieses idiotische Posternspiel auf. Ich werde sofort einige Einheiten zangenförmig an der New Hampden stationieren lassen und hoffe, dass die Schwachköpfe diesmal keinen Blödsinn machen. Kommen Sie, Sie müssen auch dabei sein! Für den Fall, dass wir jemanden rasch identifizieren müssen.«
Und für den Fall, dass Sie jemanden brauchen, auf den Sie die Schuld abwälzen können, dachte Galway, während sie zu den Lifts gingen. Doch es spielte eigentlich keine Rolle. Diesmal hatte der Sicherheitsdienst den Überraschungseffekt auf seiner Seite... und diesmal würde Lathe den Kürzeren ziehen. Garantiert.

»Und?«, fragte Lathe, als Skyler den Raum betrat und die Tür leise hinter sich schloss.
»Er hat tatsächlich einen. Einen schönen Hochleistungslaser, den wir mit einem Modulator koppeln können, sodass er ein deutliches Signal zum Erkundungsschiff schicken kann. Natürlich vorausgesetzt, dass es sich noch in einer der festgelegten Positionen befindet.«
»Das ist sicherlich der Fall«, beruhigte ihn Lathe.
»Großartig, das heißt, dass wir nicht den Laser finden müssen, den der Sicherheitsdienst mit seinem Hauptquartier in Athena gekoppelt hat. Ein Punkt weniger, der uns Kopfzerbrechen bereitet. Es wird uns doch nicht schwerfallen, den Laser zu bekommen?«
»Das hängt davon ab, wie viele von Regers Leuten Sie außer Gefecht setzen wollen. Angesichts der Tatsache, dass der Mann noch immer unser Verbündeter ist, halte ich es nicht für vernünftig, wenn wir ihn gegen uns aufbringen.«
»Mit anderen Worten, ich soll Reger um die Erlaubnis bitten, seinen Laser verwenden zu dürfen. Sie haben vermutlich recht. Aber es wird uns etwas kosten.«
»Warum? Reger verwendet den Laser nicht - ach ja, richtig. Wenn es dem Sicherheitsdienst gelingt, den Impuls aufzuspüren, ist Reger die Kanone los.«
»Nicht unbedingt, aber es ist nicht ganz auszuschließen, und das könnte ihn bedenklich stimmen. Also gut, ich rede mit ihm. Ich weiß schon, was ich ihm vorschlage.«
»Und Sie wollen natürlich nicht darüber sprechen.«
»Nicht gerade jetzt. Es stehen zwar überall Wanzenstörer herum, aber Sie wissen ja, wie ich bin.«
»Und ob.« Skyler zögerte. »Lathe, wenn wir den Laser verwenden können, dann fällt einer der Hauptgründe für das Unternehmen in Athena weg. Sind Sie sicher, dass Sie es trotzdem durchziehen wollen? Es gibt unzählige Gründe dafür, warum es schiefgehen kann, und ich weiß nicht, ob der eventuelle Gewinn das Risiko wert ist.«
»Wenn Sie Anne Silcox meinen, dann haben Sie recht. Aber wir können Bernhard nur dazu bringen, uns bei der Suche nach einem Weg in die Basis Aegis zu unterstützen, wenn wir ein Druckmittel in der Hand haben, und Athena ist eine gute Gelegenheit, zu diesem Druckmittel zu gelangen.«
»Und wenn er uns doch nicht hineinbringen kann?«
»Ganz einfach, dann haben wir eben verloren. Aber eine Ahnung sagt mir, dass er dazu imstande ist.«
»Hoffentlich haben Sie recht - damit und mit allem anderen.« Skylers Gesicht wurde finster - was für ihn ungewöhnlich war. »Wir treiben uns hier herum. Haven und Greene haben auf Plinry das idiotische Projekt Weihnachten gestartet - im Augenblick habe ich genug von Nebenoperationen.«
Lathe lächelte. »Kommen Sie, Skyler, habe ich Sie jemals enttäuscht?«
»Nein, und gerade das bereitet mir Sorgen. Bis jetzt haben Sie alles bis auf den verdammten Krieg gewonnen. Irgendwann müssen auch Sie mal verlieren.«
»Wer sagt das? Kommen Sie, ich lade Sie auf einen Drink aus Regers persönlichem Keller ein - das wird Sie aufmuntern. Und dann können Sie Caines Team mit Selbstvertrauen vollstopfen, während ich mich wegen Regers Laser an ihn heranmache.«