[1] Die anderen drei sind Ärger, Freude und Ekel. Man denkt darüber nach, ob man noch ein sechstes hinzufügen sollte: Überraschung.
[2] Es ist meistens ein »Er«. Die möglichen Ursachen dafür erfahren Sie am Ende des Buches.
[3] Wohl wahr. Es sind sechs Fußbälle. Aber haben Sie sich die Hände des Mannes genauer angesehen?
[4] Bei Magnetresonanztomographen umkreist ein riesiger Magnet den Kopf des Probanden. Ändert sich die Richtung des Magnetfelds, werden Wasserstoffatome im Gehirn angeregt, Signale auszusenden. Diese Signale zeigen an, welche Gehirnregionen am aktivsten sind.
[5] Viele Menschen, die in Kontakt mit Psychopathen kommen, äußern sich zu deren durchdringendem Blick – eine Tatsache, die zahlreichen Drehbuchautoren Hollywoods nicht verborgen geblieben ist. Der genaue Grund hierfür ist nicht klar. Einerseits ist die Blinzelrate ein verlässlicher Index für latent vorhandene Angst, weswegen die Psychopathen, wie bereits erwähnt, etwas seltener blinzeln als der Rest von uns – was durchaus zu ihrer »reptilartigen« Aura beitragen mag. Andererseits hat man sich jedoch auch Gedanken darüber gemacht, ob dieser intensive Blick der Psychopathen möglicherweise auf eine höhere, raubtierhafte Konzentration schließen lasse: Wie die Top-Pokerspieler der Welt »tasten« sie ihre »Gegner« ständig nach wichtigen, emotionalen Hinweisen ab.
[6] Die Faktorenanalyse ist eine statistische Technik, um einfache Muster in den Beziehungen zwischen verschiedenen Variablen zu entdecken. Vor allem geht es darum herauszufinden, ob die beobachteten Variablen mittels einer viel kleineren Anzahl von Faktoren genannten Variablen beschrieben werden können. So wurde in Cattells Modell z. B. der übergeordnete Faktor »Wärme« abgeleitet von Deskriptoren wie »freundlich« und »mitfühlend«.
[7] Wenn Sie mehr über Ihre Persönlichkeit herausfinden möchten: Unter www.wisdomofpsychopaths.co.uk finden Sie eine verkürzte Version des Fünf-Faktoren-Persönlichkeitstests.
[8] Tatsächlich war das NEO Teil eines 592 Items umfassenden Fragebogens, mit dem eine große Anzahl von Variablen wie Persönlichkeit, Intelligenz und Verhalten beurteilt wurden. Statistische Techniken ermöglichen es jedoch, aus dem Gesamtabschneiden eines Individuums beim NEO ein psychopathisches Persönlichkeitsprofil zu extrapolieren.
[9] Das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM) wird von der American Psychiatric Association veröffentlicht und bietet eine gemeinsame Sprache sowie Standardkriterien für die Klassifikation von psychischen Störungen. Es wird in den Vereinigten Staaten und in unterschiedlichem Maße überall auf der Welt von Klinikern und Forschern, aber auch von Pharmaunternehmen und Krankenkassen sowie Arzneimittelzulassungsbehörden genutzt. Das Handbuch erschien erstmals 1952. Die neueste Version, DSM-IV-TR, wurde im Jahr 2000 veröffentlicht. Das DSM-V soll im Mai 2013 erscheinen.
[10] Zur vollständigen Liste der Störungen siehe den Anmerkungsteil am Ende des Buches.
[11] Die PCL-R wird von qualifiziertem Personal im klinischen Bereich verwendet, und die Testwerte werden auf der Basis von ausführlichem Aktenstudium und einem halbstrukturierten Interview gewonnen. Versuchen Sie nicht, sie bei Ihrem Bankmanager anzuwenden.
[12] Die Störung des Sozialverhaltens wird nach dem DSM charakterisiert durch »ein sich wiederholendes und durchgängiges Verhaltensmuster, bei dem die grundlegenden Rechte anderer sowie wichtige altersentsprechende soziale Normen und Regeln verletzt werden ... Mindestens drei (oder mehr) der folgenden Kriterien müssen in den letzten zwölf Monaten aufgetreten sein, davon mindestens ein Verhalten während der letzten sechs Monate: aggressives Verhalten, bei dem Menschen oder Tieren Verletzungen zugefügt ... werden ... Verhalten, bei dem Eigentumsverlust oder -schaden verursacht wird ... Betrug oder Diebstahl ... schwere Regelverletzungen.« Außerdem verursacht die Störung des Sozialverhaltens »in klinisch bedeutsamer Weise Beeinträchtigungen in sozialen, schulischen oder beruflichen Funktionsbereichen«. Es werden zwei Formen dieser Störung beschrieben: Typus mit Beginn in der Kindheit (bei dem mindestens ein Kriterium der Störung vor dem Alter von zehn Jahren evident ist); und Typus mit Beginn in der Adoleszenz (bei dem keines der Kriterien vor dem zehnten Lebensjahr aufgetreten ist).
[13] »Erstklassiger Kripobeamter«, »Dekan einer größeren Universität«, »erfolgreiches Einzelhandelsunternehmen«, »hat einen Batzen Geld verdient und war drei Jahre lang Bürgermeister«, »leitende Position in einer staatlichen Organisation«, »Stiftungsprofessor mit zahlreichen Bundeszuschüssen« – dies sind nur einige der Erfolgsindikatoren, die in der Studie auftauchten.
[14] Laut dem Alexander-Holmes-Urteil waren die Seeleute verpflichtet, das Leben der Passagiere über ihr eigenes zu stellen. Darüber hinaus legte es fest, dass das traditionelle Recht auf Schutz der eigenen Person in einem Mordprozess nicht geltend gemacht werden konnte, wenn der Angeklagte dem Verstorbenen gegenüber besondere Verpflichtungen hatte.
[15] Das vollständige Inventar der Symptome des Gruppendenkens sieht folgendermaßen aus: Gefühle der Unverwundbarkeit, die zu einem überzogenen Optimismus führen und die Risikobereitschaft fördern; Rationalisierung von Warnsignalen, die Annahmen infrage stellen könnten; unhinterfragter Glaube an die Moral der Gruppe, was die Mitglieder dazu veranlasst, die Folgen ihres Handelns zu ignorieren; Stereotypisierung von Andersdenkenden; Druckausübung auf Abweichler innerhalb der Gruppe; Nichtäußern von Ideen, die vom offensichtlichen Gruppenkonsens abweichen; Illusion der Einstimmigkeit; »Mindguards« – selbsternannte Meinungswächter schirmen die Gruppe vor abweichenden Meinungen ab (Janis, 1977).
[16] Frühere Forschungen haben gezeigt, dass die Chance, dass Angebote unter 20 bis 30 Prozent der Summe abgelehnt werden, bei rund 50 Prozent liegt. Siehe W. Guth, R. Schmittberger und B. Schwarze, »An Experimental Analysis of Ultimatum Bargaining«, in: Journal of Economic Behavior and Organization 3 (4) (1982), S. 367–388.
[17] Ich habe mit Frank Abagnale keinen Test gemacht, doch in seiner Glanzzeit scheint er in vielerlei Hinsicht die Kennzeichen des Psychopathen aufgewiesen zu haben. Es spielt aber auch keine Rolle – denn selbst wenn ich ihn getestet hätte, wäre es ihm wahrscheinlich gelungen, seine Testergebnisse zu fälschen.
[18] Eine ähnliche Dynamik existiert tatsächlich in der Bienenzucht. In Zeiten des Mangels greifen die sogenannten »räubernden« Bienen die Stöcke anderer Bienen an und töten alle, die ihnen in die Quere kommen, in manchen Fällen sogar die Königin, um ihren Honig zu beschlagnahmen. Die Bienenstöcke schützen sich vor den Räubern, indem sie Wächterbienen am Eingang postieren, die Wache schieben und Ausschau nach den Gangstern halten – und sie im Fall eines Angriffs töten. In einer kürzlich veröffentlichten Studie hat ein Team aus Forschern der University of Sussex in Großbritannien und der Universität von São Paulo in Brasilien die erste »Soldaten«-Biene der Welt beschrieben. Diese Unterart der Jatai-Bienen (Tetragonisca angustula) ist im Unterschied zu den normalen Wächterbienen in Honigbienenkolonien physisch dazu geschaffen, den Bienenstock zu schützen. Sie ist um 30 Prozent schwerer als die Räuber und hat kräftigere Beine und einen kleineren Kopf. Vielleicht sollten die Forscher sie »Berserkerbiene« nennen. (Siehe Christoph Grüter, Cristiano Menezes, Verla L. Imperatriz-Fonseca und Francis L. W. Ratnieks, »A morphologically specialized soldier caste improves colony defense in a neotropical eusocial bee«, in: PNAS 109 (4) (2012), S. 1182–1186.)
[19] Diesen Begriff führte der verstorbene John Maynard Smith vom Centre for the Study of Evolution der University of Sussex ein.
[20] Während unserer College-Zeit gab ich ihm das PPI, den Fragebogen, den Scott Lilienfeld und Brian Andrews, wie Sie sich aus Kapitel 2 erinnern werden, zur Beurteilung des Vorhandenseins psychopathischer Merkmale innerhalb der Allgemeinbevölkerung und nicht bei inhaftierten Straftätern entwarfen. Wie nicht anders zu erwarten, erzielte Johnny eine hohe Punktzahl – vor allem in den Dimensionen Machiavellistischer Egoismus, Sorglose Planlosigkeit, Sozialer Einfluss, Stressimmunität, Furchtlosigkeit und Kaltherzigkeit (sechs der acht Subskalen, die den Fragebogen ausmachen, wobei die anderen beiden Schuldexternalisierung und Rebellische Risikofreude sind).
[21] Jonason fand zwar auch heraus, dass böse Mädchen die meisten Jungs abbekommen, doch die Beziehung zwischen den Merkmalen der dunklen Triade und der Anzahl von Kurzzeit-Beziehungen war bei Männern stärker als bei Frauen. Natürlich ist die Frage, woran es liegen könnte, dass die bösen Buben die Mädchen bekommen, eine andere Geschichte. Psychopathie ist verbunden mit einem Mangel an Neurotizismus und Angst, was Ablehnungsängste wettmachen und dazu führen könnte, dass der Betreffende Überlegenheit ausstrahlt; Narzissmus ist verbunden mit Eigenwerbung und demonstrativem Zur-Schau-Stellen von Erfolg; und Machiavellismus mit manipulativem Verhalten. Zusammen können diese drei Merkmale kurzfristig durchaus den Eindruck vermitteln, man habe es mit einem coolen, selbstsicheren und charismatischen Individuum zu tun, mit dem es Spaß macht, zusammen zu sein, und das es »zu etwas bringt«. Langfristig sieht die Sache aber oft ganz anders aus.
[22] Evolutionspsychologen streben danach, menschliche Eigenschaften und Verhaltensweisen – wie Persönlichkeit und Paarungsstrategien – als funktionelle Produkte der natürlichen Auslese zu betrachten: als psychologische Adaptationen, die sich entwickelt haben, um wiederkehrende Probleme unserer Vorfahren zu lösen.
[23] In den 1950er-Jahren führte der amerikanische Gedächtnisforscher John Brown zusammen mit seinen Kollegen Lloyd und Margaret Peterson Studien durch, bei denen man den Teilnehmern Buchstabengruppen zeigte, die sie memorieren sollten, sie sofort anschließend aber mit einer Rechenaufgabe ablenkte. So nannte man den Probanden, die sich eine aus drei Buchstaben bestehende Silbe merken sollten, z. B. schnell eine beliebige dreistellige Zahl (wie 806) und forderte sie auf, in Dreierschritten rückwärts zu zählen. In verschiedenen Abständen wurden sie dann nach den Buchstaben gefragt, die man ihnen gezeigt hatte. Einer Kontrollgruppe wurden die Buchstaben ohne die Ablenkungsaufgabe gezeigt. Welche Gruppe erinnerte sich besser? Richtig: die Gruppe, die nicht abgelenkt wurde. Bei der abgelenkten Gruppe war die Erinnerung an die Buchstaben tatsächlich schon nach nur 18 Sekunden vollständig ausgelöscht. (Aus: Brown, 1958; Peterson & Peterson, 1959.)
[24] Interessanterweise stellte Sabrina Demetrioff, eine von Porters Studentinnen, auch fest, dass es Psychopathen besser gelingt, die Mikro-Ausdrücke anderer zu dekodieren.
[25] TMS ist eine nichtinvasive Methode zur zeitweiligen Stimulierung des Gehirns, um die kortikale Verarbeitung zu stören und damit die Wirkungen der Erregung oder Hemmung ausgewählter Nervenbahnen zu erforschen.
[26] Die DTI misst die Bewegung der Wassermoleküle im Gehirn. In den Hirngeweben wie auch in anderen Arten von Gewebe diffundiert Wasser in verschiedene Richtungen. In den Fasertrakten der weißen Substanz jedoch – Nervenfaserbündel, die elektrische Impulse zwischen den verschiedenen Arealen des Gehirns weiterleiten – findet die Diffusion der Wassermoleküle normalerweise entlang der Axone statt. Axone sind lange, dünne Nervenzellfortsätze, die an den sogenannten Axonhügeln beginnen und die elektrischen Nervenimpulse von den Zellkörpern weg zu den Synapsen der Empfängerzellen leiten. Axone sind von einer isolierenden und wasserdichten Schicht aus weißlichem, fetthaltigem Myelin umgeben – der Grund dafür, dass die weiße Substanz weiß ist –, die auch bezüglich ihrer Dicke variieren kann. Die DTI versetzt die Forscher in die Lage, durch die Analyse von Menge und Richtung der Wasserdiffusion »virtuelle« Bilder von Axonen entstehen zu lassen, Schlüsse in Bezug auf die Dicke der weißen Myelin-Schichten zu ziehen und deren strukturelle Unversehrtheit zu beurteilen.
[27] Die PET ermöglicht es den Forschern, Bilder neurochemischer Aktivität in unterschiedlichen Gehirnbereichen zu erhalten, während die Probanden mit verschiedenen Aktivitäten, Gedanken oder Gefühlen beschäftigt sind. Dies wird erreicht, indem man einen harmlosen und kurzlebigen radioaktiven Farbstoff in den Blutkreislauf eines Probanden injiziert und dann mittels der Aufzeichnung der Strahlungsemission in Form von Gammastrahlen nachverfolgt, wie sich der Farbstoff verteilt.
[28] Ansteckendes Gähnen ist ein Zeichen für eine tiefe körperliche Verbundenheit zwischen Menschen, Tieren und in manchen Fällen sogar zwischen Menschen und Tieren! Hunde lassen sich vom Gähnen ihrer Besitzer anstecken, Schimpansen vom Gähnen ihrer Betreuer. Hierfür gibt es zwei mögliche Erklärungen: Entweder lassen sich Menschen, die Probleme mit der Empathie haben, weniger durch das Gähnen anderer anstecken, weil sie ihm keine Beachtung schenken, oder aber, weil es sie einfach nicht tangiert. Zurzeit führe ich zusammen mit meinem Kollegen Nick Cooper in Schweden eine Studie zum Gähnreflex von Psychopathen durch.
[29] Grob gesagt bezieht sich die Theory of Mind auf die Fähigkeit, im kognitiven wie im emotionalen Sinn, wahrzunehmen, wo wir »andere abholen«.
[30] Beim Trier Social Stress Test erhalten die Probanden nur wenig Zeit, um einen Bewerbungsvortrag vorzubereiten, bei dem, wie man ihnen sagt, u. a. eine Sprechfrequenzanalyse und eine Bewertung ihrer nonverbalen Kommunikationsfähigkeiten erfolgen wird.
[31] Der Interpersonal Reactivity Index (IRI) ist ein standardisierter Fragebogen mit Items wie: »Ich habe oft liebevolle, besorgte Gefühle gegenüber Menschen, die weniger Glück hatten als ich« und »Ich versuche, bei einer Meinungsverschiedenheit beide Standpunkte zu betrachten, bevor ich eine Entscheidung treffe«.
[32] Laut einer Umfrage der britischen Wohltätigkeitsorganisation National Literacy Trust besaß 2011 jedes dritte Kind im Alter zwischen elf und sechzehn Jahren kein Buch. 2005 traf dies auf jedes zehnte Kind zu. Das entspricht in Großbritannien einer Gesamtzahl von rund vier Millionen. Fast ein Fünftel der befragten 18 000 Kinder sagte, sie hätten nie ein Buch geschenkt bekommen. Und 12 Prozent sagten, sie seien noch nie in einem Buchladen gewesen.
[33] Um genauer zu sein, die Slow Growth Period (SGP), eine Art Stagnationsphase im Leben heranwachsender Jugendlicher – die Zeit unmittelbar vor dem Einsetzen der Pubertät, in der Umweltfaktoren einen größeren Einfluss auf den Körper haben. Bei Jungen ist dies normalerweise die Zeit zwischen dem neunten und zwölften Lebensjahr.
[34] Gran Turismo ist eine beliebte Videospiel-Rennsimulation.
[35]Heutige Experten auf dem Gebiet der Neurotheologie betrachten Paulus’ Erfahrung nicht als tatsächliche Begegnung mit dem Göttlichen, sondern eher als symptomatisch für das Einsetzen einer Schläfenlappenepilepsie. Das »Licht vom Himmel«, die auditorischen Halluzinationen (»Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?«) und die nachfolgende vorübergehende Blindheit lassen sich zweifellos mit einer solchen Diagnose vereinbaren – ebenso Paulus’ eigene Anspielung (2 Korinther 12,7–10) auf einen »Stachel im Fleisch«, einen »Boten Satans«, »damit ich mich nicht überhebe«.
[36] 1 Korinther 9,24–27.
[37] Kiehl und seine Koautoren nahmen auch noch eine dritte Art von Dilemma in ihr Experiment mit auf, die sie als »unpersönlich« bezeichneten. Hierbei handelte es sich um die ursprüngliche Version des von Philippa Foot beschriebenen »Straßenbahn-Dilemmas« (siehe Kapitel 1), bei dem die Wahl darin besteht, eine Straßenbahn weiter auf fünf Menschen zurasen zu lassen oder eine Weiche umzustellen, sodass nur ein Mensch sein Leben verliert.
[38] Natürlich führt eine solch schamlose Missachtung der Praxis der Monogamie zu sexueller Promiskuität und damit zu einer vermehrten Weitergabe von Genen.
[39] Henry Lee Lucas war ein amerikanischer Serienmörder, der einst als »das größte Monster, das je gelebt hat« beschrieben wurde. Seine Geständnisse führten die Polizei zu den Leichen von 246 Opfern. In 189 Fällen konnte man Lucas des Mordes überführen. Seine Mordserie erstreckte sich über drei Jahrzehnte, von 1960, als er seine Mutter bei einem Streit erstach, bevor er Sex mit ihrer Leiche hatte, bis zu seiner Festnahme im Jahr 1983 wegen des unrechtmäßigen Besitzes einer Feuerwaffe. Ende der 1970er-Jahre tat Lucas sich mit einem Komplizen namens Ottis Toole zusammen und gemeinsam trieben sich die beiden im Süden der Vereinigten Staaten herum und suchten sich als Opfer vorrangig, aber nicht ausschließlich, Tramperinnen aus. Bei einer Gelegenheit fuhren sie anscheinend quer durch zwei Staaten, bevor sie bemerkten, dass der abgetrennte Kopf ihres jüngsten Opfers noch auf dem Rücksitz ihres Wagens lag. »Ich hatte keine Gefühle für die Menschen selbst und auch nicht in Bezug auf irgendeines der Verbrechen«, sagte Lucas einmal. »Ich griff sie beim Trampen, Laufen oder Spielen oder so was auf. Wir kamen in Fahrt und hatten unseren Spaß. Dann hab ich sie einfach umgebracht und irgendwo rausgeworfen.« 2001 starb Lucas im Gefängnis. Seine Geschichte wird in dem Film von 1986 Henry: Portrait of a Serial Killer erzählt.