7 Die Umsetzung

7.1 Methodische Schritte

Zur Umsetzung der nachstehenden Kapitel sollen an dieser Stelle einige Anregungen für eine erfolgreiche Unterrichtsgestaltung gegeben werden.

Generell sollte die Realisation der folgenden methodischen Prinzipien angestrebt werden:

„Vom Leichten zum Schweren.”

Die Umsetzung kommt im Fortgeschrittenenbereich voll zum Tragen. Einfache Sprungtricks, weit gehendst beherrscht, können problemlos in erweiterte Sprünge umgesetzt werden (vgl. X-Motion, s. hier).

„Vom Einfachen zum Zusammengesetzten.”

Mehrere Sprungbewegungen werden zu einer Kombination zusammengebaut, die einzeln hintereinander demonstriert werden können oder Teile mehrerer Tricks ergeben einen neuen komplexen Sprung mit eigenständiger Bezeichnung (vgl. Scots Dance, s. hier).

Der Aufbau im Rope Skipping gibt folgende Schritte der methodischen Arbeit vor:

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  • Springen eines Skills (Bein-/Armbewegung) ohne Musik, eventuell im Zeitlupentempo.
  • Der Bewegungsablauf wird im voraussichtlichen Skipping-Tempo ohne Musik ausgeführt.
  • Der Bewegungsablauf wird nach dem Beat der Musik ausgeführt.
  • Der Bewegungsablauf wird mit seitlich schwingendem Seil (vierfach) ausgeführt.
  • Ausführung der komplexen Bewegung im Seil, jedoch ohne Musik. Das Seil kann somit dem individuellen Können angepasst, verlangsamt werden. Die Vorgabe des Tempos durch die vordergründige Musik kann in dieser Phase den Lernprozess negativ beeinflussen.
  • Umsetzung des in der Grobform erlernten Tricks im Seil mit Musik.
  • Verbindung mit anderen, bereits erlernten Elementen.
  • Synchronität mit einem Partner oder einer Gruppe erreichen.

Zum Erlernen und Festigen von Bewegungsabläufen können einzelne Verbindungen auch einmal mit geschlossenen Augen (nach der Vorgabe: ohne/mit Seil/mit Musik) gesprungen werden. Der Trainer und Übungsleiter hat hier auf ausreichenden Platz und die sorgfältige Absicherung zu achten.

Viele Sprünge werden nachfolgend in einfacher Form dargestellt. Außer dem Springen in einen Trick und zurück in die Grundposition kann der Trick selbstverständlich auch wechselseitig gesprungen werden, ohne die Grundposition wieder zu erreichen (s. Bsp: Heel Tap, s. hierf./Swing Step, s. hier).

7.2 Terminologie

Rope Skipping als eine Sportart mit Entwicklung und Tradition besitzt eine eigene Terminologie, die sich gemäß dem Herkunftsland in englischer Sprache präsentiert. Im Folgenden werden die englischen Begriffe verwendet, in den hinführenden Abschnitten, in Klammern stehend, übersetzt, so weit dies möglich ist. Es soll letztendlich dem Leser überlassen sein, für welche sprachliche Darstellung er sich entscheidet.

7.3 Musikvorschläge

Die Musik als bedeutender Faktor muss in der Planung berücksichtigt sein.

Gefordert sind Titel mit einem deutlich hörbaren Beat, der mindestens 120 Schläge pro Minute (120/min) betragen muss.

Bei der Erarbeitung steht die Musik zunächst im Hintergrund, da sie mit dem Beat das Sprungtempo beeinflusst. Später signalisiert der Beat eines Titels die Dynamik der Sportart Rope Skipping und steuert den Bewegungsablauf.

Die Bewegung zur Musik birgt einen hohen Aufforderungscharakter, dem koordinationsschulende Eigenschaften zugeschrieben werden.

Eine sorgfältige Auswahl der Musiktitel für den Unterricht ist gefordert.

Die Musik richtet sich nicht nach dem Geschmack des Unterrichtenden, vielmehr muss sie dem Musikempfinden einzelner Gruppen angepasst sein.

Es empfiehlt sich, Musiken mit unterschiedlichen Tempi einzusetzen.

Nach anfänglichem Lernen werden die meisten Gruppen nach einem Beat von 130-140/min springen.

Sehr gute Skipper springen einen Rhythmus, der dem Lauftempo vergleichbar ist (ca. 160 Beats/min).

In der Praxis kann ein Tempo verbal vorgegeben werden (Hop-Hop-Hop) oder den Musikbeat zusätzlich unterstützen.

Die folgende Titelliste gibt zu erkennen, dass aktuelle Themen wie auch ältere, neu aufgenommene Titel verwendet werden.

Titel Länge Beatzahl
Baby One More Time 5:11 min 96 BPM
Jump! 2:50 min 108 BPM
Nice ´N Slow 3:32 min 120 BPM
Double Dutch 3:11 min 126 BPM
Frozen 3:58 min 126 BPM
Outside 4:12 min 126 BPM
Cherish 3:54 min 130 BPM
I´ll Be Missing You 3:16 min 132 BPM
All I Want Is 3:46 min 132 BPM
Loaded Sub 4:30 min 138 BPM
Jump (For My Love) 3:33 min 138 BPM
Don´t Stop Movin´ 3:12 min 138 BPM
Keep On Jumpin´ 3:24 min 138 BPM
You Should Be Dancin´ 3:52 min 144 BPM
Always Have Always Will 3:15 min 144 BPM
Candle In The Wind 3:34 min 144 BPM
Juliet 3:05 min 150 BPM
Jump For Joy 3:47 min 156 BPM

Die Titel stammen aus einer Musik-CD, für die Veröffentlichung dankenswerter Weise das Einverständnis der Produktionsfirma Jaxx Records GmbH, CH-Arlesheim vorliegt. Die aufgeführten Titel sind nonstop in einem 32-Bogen abgemixt und haben einen (in-) direkten Bezug zum Rope Skipping; JUMP!

7.4 Arbeitshinweise/Orientierungshilfen

Die Sprungformen der Beinsprunggruppen orientieren sich an drei Hauptbewegungsrichtungen.

Vorwärts, seitwärts und rückwärts ausgerichtete Beinbewegungen kennzeichnen die so genannten Basic Stunts sowie die anschließenden erweiterten Tricks und Kombinationen.

Zum einen kann es sich um Sprünge mit paralleler Fußstellung handeln, die eine Positionsveränderung im Raum mit sich bringen. Andererseits verändern die Füße ihre Position zueinander, um in eine neue Landestellung zu gelangen.

Kreidestriche, Linien auf dem Hallenboden oder Ähnliches erleichtern die Orientierung während der Lernphase.

Häufigster Anfangsfehler ist der räumlich zu weite Sprung als Ursache mangelnder Koordination in Bezug auf den Trick und den Seillauf.

Im weiteren Verlauf werden zusätzlich Abschnittszeichen verwandt, die auf wichtige Informationen (W) zur Umsetzung, auf wesentliche methodische Bausteine (M) und aufbauunterstützende Schritte (A) hinweisen.

Diese gekennzeichneten Textstellen geben weitere Hinweise zur Verdeutlichung einer Bewegung und zur praktischen Umsetzung in der Übungsstunde.

Alle Sprungformen sollten von Beginn an ebenso rückwärts, das heißt mit rückwärts laufendem Seil, trainiert werden.

Das Springen von Kombinationen mit einbezogenen Drehungen wird wesentlich erleichtert.

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