~Cassandra~
Als sie den Wald erreicht hatte, hörte sie seinen wilden Aufschrei.
„Cassandra!“, hörte sie ihn mehrmals schreien und Tränen rannen über ihre Wangen.
Nun war es so weit, sie war auf dem Weg nach Belron, bereit ihrer Gilde zu berichten, was seit ihrem Aufbruch geschehen war. Cassandra wusste nicht, was sie sagen sollte, wenn sie auf diesen Zeitraum angesprochen werden würde, doch eine passende Lüge würde ihr schon einfallen. Sie würde James niemals verraten, er war zwar ein Ungeheuer, doch war er auch der Mann ihres Herzens. Weinend trieb sie das Tier weiter an, denn die Erkenntnis hatte sie wie ein Schlag getroffen. Sie liebte ein Monster.
~James~
Wehmütig blickte James Cassandra nach. Sie hatte gesehen, was er war, obwohl er sich nicht ganz verwandelt hatte. Dort stand der verlassene Graf nun im Stall und sah der Dame seines Herzens nach, wie sie von seinem Anwesen galoppierte und er hörte sie schluchzen.
„Cassandraaaaa“, schrie er laut, er wollte nicht, dass sie ging doch folgen konnte er ihr auch nicht.
Er wusste, dass sie gefährlich werden konnte, die Narben auf seinem Rücken und seiner Hand erinnerten ihn zu gut daran. Esra kam in seinen üblichen Kleidern in den Stall gerannt, als er die zerrissene Hose James‘ sah, stockte er kurz, doch fing er sich schnell.
„Herr, was ist geschehen?“, fragte der Butler atemlos.
„Ich habe sie verloren“, erwiderte er traurig.
„Wen habt Ihr verloren?“, fragte Esra.
„Cassandra, sie verließ mich soeben, nachdem sie sah, was ich mit Mira tat“, er stockte und sah Esra mit weit aufgerissenen Augen an, „Mira! Wir müssen nach ihr sehen, sie bekam meine ganze Wut zu spüren“, sagte James aufgebracht und rannte los.
Sein Bediensteter folgte ihm auf den Fuß. Sie beide erstarrten, als sie die junge Magd in ihrem Blut lagen sahen. Esra war es, der neben Mira auf die Knie sank und ihren Puls suchte, schockiert sah er auf.
„Sie … ist … tot, Herr“, sagte Esra stotternd. James holte tief Luft und schluckte.
Wie er es Margret beibringen sollte, dass er ihre einzige Tochter umgebracht hatte, wusste er nicht.
„Wir müssen sie beisetzen, ohne dass Margret etwas davon merkt. Wir werden ihr erzählen, dass Mira zurück ins Dorf ging, nachdem sie Euch und Lady Cassandra gemeinsam sah“, meinte Esra entschiedener als zuvor.
James nickte bloß, ihm fehlten die Worte.
Seit so vielen Jahren die er nun unter diesem Fluch litt, war Mira die erste Unschuldige, die er umgebracht hatte.
Es kam Leben in beide Männer und sie wickelten Mira in eine Decke ein. James schulterte den Leichnam und Esra holte zwei Schaufeln, damit sie, sie verscharren konnten. Schweigend liefen sie nebeneinander in den Wald und suchten eine passende Stelle, an der sie, sie beisetzen konnten. Behutsam legte James die Decke, in die sie die Tote eingewickelt hatten, auf den moosbewachsenen Boden.
Esra und er begannen zu graben, rasch hatten sie ein Grab ausgehoben, das ungefähr einen halben Meter tief war, damit die Tiere sie noch rochen und Mira so ein für alle Mal verschwand.
„Ich werde es Margret sagen müssen“, sagte James betroffen.
„Nein Herr, sie würde es Euch nie verzeihen. Bleibt bei unserer Geschichte, dass sie fortging, denn ich bin sicher, dass Margret Euch sonst verraten würde“, erwiderte Esra aufgebracht.
Der Graf antwortete nicht darauf, sondern wickelte Mira aus der Decke und nahm sie auf die Arme, sein Kopf zuckte hoch. Es war ihm, als hätte er einen Atemzug am Ohr verspürt, doch verdrängte er diesen Gedanken schnell wieder und schob es auf den lauen Wind der wehte.
Mit einem schnellen Schritt stand er in der kleinen Grube und bettete Mira dort drin. Dort. Sie hatte für einen Augenblick die Augen aufgeschlagen und ihn angesehen. Wie gelähmt starrte er sie an.
„Was habt Ihr denn Herr?“, fragte Esra ungeduldig.
Wieder verdrängte James diesen Gedanken und erwiderte: „Nichts Esra, es ist nichts.“
Er stieg hinaus aus dem Grab der Magd und gemeinsam mit Esra verschloss er es. Sein Herz war schwer. Cassandras Abreise und Miras Tod hatten ihn mitgenommen. Wieder schweigend begaben die Männer sich zurück zu James‘ Anwesen. Geschafft fiel James in sein Bett, Miras Geständnisse hatten ihren Tod und auch den Verlust Cassandras bedeutet. Mit einem gebrochenen Herzen schlief er ein, er würde diese wunderschöne Frau, die er gerettet hatte, nie vergessen und doch wusste er, dass es notwendig war. Denn Cassandra würde sicher nicht zurückkehren und ihm seinen größten Wunsch erfüllen.
~Cassandra~
Drei Tage war Cassandra nun geritten, sie befand sich auf der staubigen Straße, die zur Felsstadt Belron führte. Ein letztes Mal trieb sie Athene an, damit sie sie schnell zu ihrer Gilde brachte. Die junge Herzogen Tochter fühlte sich furchtbar, sie hatte James nicht verlassen wollen, doch nachdem sie sah, was er Mira angetan hatte, blieb ihr keine andere Wahl. Der rote Sandsteinfels, in dem die Silberstreifgilde beheimatet war, ragte vor ihr auf. Ehrfürchtig ritt sie auf die in den Fels geschlagene Fassade zu, vor vielen Jahren war dies eine Mine und die Menschen hatten tief geschürft. Der Begründer ihrer Gilde Ellichard hatte diese Minen als das Hauptquartier der Silberstreifgilde bestimmt, es war viele Jahre hier und als Cassandras Ausbildung begonnen hatte, war er bereits gute fünfzig Jahre tot.
Vor den Toren des Felsens stieg sie von Athene ab und band sie fest, Xaido, einer ihrer Mitstreiter im Krieg gegen die Monster empfing sie.
„Cassandra, warum seid Ihr allein?“, fragte er ohne ein Wort des Grußes.
Müde sah sie ihn an, sie hatte seit ihrer Abreise aus Avabruck kein Auge mehr geschlossen, sie war völlig übernächtigt.
„Wir wurden überfallen, Extron und alle anderen, sie wurden getötet“, antwortete Cassandra gefasst.
Xaido Miene gefror.
„Durch wessen Hand starben sie?“, fragte er kalt, der blanke Hass hatte den jungen Mann gepackt.
„Ein Hinterhalt, eine Meute von Dieben überfiel uns“, erwiderte sie.
Langsamen Schrittes ging sie auf den Fels zu, in dem ihre Gilde beheimatet war.
„Wie konntet Ihr überleben?“ Xaido löcherte sie förmlich mit seinen Fragen.
„Xaido bitte, ich werde diese Fragen dem Rat beantworten und danach werden alle Jäger unterrichtet. Ich bitte Euch, gebt mir Zeit zum Ausruhen“, bat sie ihn müde.
Es gefiel ihm nicht, dass sie ihm auswich, sonst war sie immer bereit für eine Erklärung.
Aufmerksam musterte er Cassandra, als sie durch die Halle schritten und Cassandra durch andere Jäger begrüßt wurde.
„Geht es Euch gut, Cassandra?“, fragte er, als sie ihr Gemach erreicht hatten.
„Ich bin müde und ich sollte schlafen, bevor ich mich den Fragen des Rats stelle“, gab sie zurück.
Mit einem Nicken verkündete er: „Ich werde den Rat von Eurer Rückkehr berichten und Bescheid geben, dass Ihr schlaft. Man wird Euch rufen lassen, wenn es Zeit ist, dass Ihr Euch dessen Fragen stellt.“
„Ich danke Euch, Xaido.“
Er verschwand. Sie betrat ihr kleines Gemach, man konnte es nicht mit dem zu vergleichen, was sie bei James oder in ihrer Heimat bewohnt hatte. Müde ließ sie sich auf ihr Bett fallen, es war die erste Ruhe die sie sich seit ihrer Abreise gegönnt hatte.
Bis jetzt hatte sie vermieden nachzudenken, immer wieder erschienen die Bilder des veränderten James‘ vor ihrem geistigen Auge, wie er schrie, wie er Mira behandelt hatte. Sie hörte wieder seine Stimme, die Cassandras Namen schreiend die Ruhe der Nacht zerriss. Tränen rannen aus ihren Augen und nahmen ihr die Sicht. Doch der Anblick des roten Sandsteins hatte sie noch nie begeistert und so schloss sie ihre Augen und sank in einen unruhigen Schlaf, der reich an Alpträumen war.
Schweißgebadet erwachte die junge Jägerin, ein Klopfen hatte sie geweckt.
„Cassandra, man bittet Euch vor den Rat zu treten“, hörte sie Xaidos Stimme.
„Bitte unterrichtet den Rat, dass ich gleich erscheine“, erwiderte sie und richtete ihr Haar.
Noch immer trug sie ihre schwarze Kluft und ihren Umhang. Sie hatte sich längst alle Antworten ausgedacht, sie hatte versprochen James zu verschweigen und so hatte sie sich stattdessen eine andere Geschichte zurechtgelegt. Cassandra wollte eine Jagd auf James vermeiden, obwohl er ihr Herz gebrochen hatte, als sie ihn gemeinsam mit Mira in seinem Schlafzimmer vorgefunden hatte.
Stolz erhob sie ihr Haupt und verließ ihre Kammer, schnellen Schrittes durchquerte sie die Hallen Belrons und war bereit sich dem Rat zu stellen. Sie betrat den kreisrunden Raum und ging in dessen Mitte hinab auf ein Knie, sie zollte dem Rat ihren Respekt. Zwölf Männer und eine Frau saßen dort auf Stühlen, die die Wand säumten und sahen auf sie hinab.
„Erhebt Euch Cassandra von Dulanis“, vernahm sie die Stimme Ylans, er war das jüngste Mitglied des Rats und kaum älter als sie.
Sie tat wie ihr geheißen und nickte den Ratsmitgliedern zu.
„Und nun erklärt uns bitte, was sich seit Eurer Abreise aus Dulanis zugetragen hat. Denn ihr kommt sehr spät und dazu ohne die anderen Jäger“, bat Byron, ein anderer älterer Mann des Rates mit tiefer Stimme.
Cassandra holte tief Luft…
~James~
Inzwischen waren drei Tage seit Cassandras Abreise vergangen. Es war eine Last für ihn ihr hübsches Antlitz nicht mehr ansehen und bewundern zu können, doch eine noch größere Last war Miras Tod, den er verschuldet hatte. James wusste nicht, was er tun sollte.
Zu gern hätte er es Margret gesagt, als sie am Morgen, nach Cassandras Aufbruch, Mira gesucht hatte. Doch Esra war ihm zuvor gekommen und hatte Margret ihre Lüge aufgetischt. Sie hatte dem Butler geglaubt und sich nicht weiter darum gekümmert, doch merkte man ihr seit diesem Morgen an, dass es sie mitnahm dass ihre eigene Tochter sich nicht einmal von ihr verabschiedet hatte.
James verließ seinen Raum, kaum und so saß er auch nun wieder in dem gemütlichen Sessel, in dem Cassandra häufig gesessen und gelesen hatte. Er schloss die Augen, ein Lächeln umspielte seine Lippen, denn wenn er sich konzentrierte und seine übersinnlichen Fähigkeiten nutzte, konnte er noch ganz schwach ihren Duft wahrnehmen. In diesen Augenblicken schien es ihm, als wäre sie noch immer bei ihm und würde jede Minute sein Gemach betreten. Ihre überstürzte Abreise hatte ihm nicht einmal die Gelegenheit gegeben ihr zu erklären, was wirklich vorgefallen war. Mira war eine verrückte obsessive junge Dame gewesen. Sie hatte ihn vergiftet. Er kannte die verschiedenen Wirkungsweisen der Tollkirsche zu gut, hatte er sie doch in seiner Jugend häufig eingenommen, um in einen Rauschzustand zu verfallen.
Der Graf versuchte sich zu entspannen, aber seit jener Nacht fiel es ihm schwer und er war rastlos. Er trank Wein in rauen Mengen, um wenigstens für wenige Stunden Schlaf zu finden, doch wenn er schlief verfolgte Cassandra ihn bis in seine Träume. Ihre Augen waren so unsagbar traurig, als sie ihn und Mira überrascht hatte.
Mit einem solchen Blick aus ihren klaren blauen Augen, starrte sie ihn in seinen Träumen an und fragte: „Warum James?“
Immer, wenn er ihr antworten wollte, erwachte er. Nicht einmal dort bekam er die Möglichkeit es ihr zu erklären. Er wusste genau, dass er ihr niemals nach Belron folgen durfte, denn Jäger mit jahrelanger Erfahrung erkannten einen Werwolf, ihr Lehrmeister hatte ihn damals im Wald gleich entlarvt.
Er erinnerte sich an diesen Tag zurück, an dem er seine Geliebte errettet und mit zu sich genommen hatte. Wie sie sich bereits an ihrem ersten gemeinsamen Abend geliebt hatten. Es klopfte und James wurde aus seinen Gedanken gerissen.
„Herein“, rief er laut, damit man ihn auch vor der Tür hören konnte. Langsam öffnete sie sich und Esra betrat sein Gemach. In den Händen hielt der Butler ein Tablett, auf dem zwei Flaschen teuren Rotweins standen und ein Kelch.
„Herr, ich bringe Euch den Wein nach dem Ihr verlangt habt“, sagte der Butler ruhig.
„Danke Esra“, erwiderte er, sah den Pokal und fuhr fort: „Doch ich benötige bloß die Flaschen, den Becher könnt Ihr wieder mitnehmen.“
„Glaubt Ihr, dass es gut ist, wenn Ihr euren Kummer mit Alkohol ertränkt?“, fragte Esra vorsichtig.
„Der Beerenwein ist das Einzige, das mir hilft, Esra“, antwortete James, als der Butler das Tablett auf dem kleinen Tisch vor ihm abgestellt hatte.
Esra entkorkte die erste Flasche, die James gleich ergriff und zum Mund führte.
„Herr, es tut mir außerordentlich leid was geschah, doch es ist nicht richtig, wenn Ihr dem Alkohol verfallt“, meinte der Diener leise und fuhr beinahe flüsternd fort: „Lady Cassandra hätte das sicher nicht gewollt.“
James fuhr hoch und starrte seinen Bediensteten fassungslos an.
„Nehmt ihren Namen in meiner Gegenwart nie wieder in den Mund“, fuhr er ihn an.
„Sehr wohl Herr“, gab der Butler zurück und nickte gewichtig.
„Sie wird vergessen werden, ebenso wie jede Dame die einst das Bett mit mir teilte“, sagte James ruhiger.
Ihm war klar geworden, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als Cassandra zu vergessen.
~Cassandra~
Cassandra ließ ihren Blick über die dreizehn Ratsleute gleiten, die Männer musterten sie mit ernster Miene und die einzige Frau unter ihnen, ihr Name war Magnolia, betrachtete sie mit Interesse.
Ihr Kopf arbeitete unentwegt, nun war sie sich nicht mehr sicher, ob sie die Ratsmitglieder belügen sollte oder nicht. Würde ihre Lüge auffallen, so würde man sie von der Silberstreifgilde ausschließen.
Magnolia ergriff das Wort: „Cassandra, bitte erklärt uns, was geschehen ist, seit, Ihr Dulanis gemeinsam mit Extron verlassen habt.“
Mit einem Kopfschütteln verwarf sie ihre Gedanken und nickte.
„Mein Lehrmeister Extron und ich brachen mit einem Gefolge von zehn weiteren Jägern aus Dulanis auf. Wir passierten eine Waldstraße, als auf einmal einer der Männer aufschrie. Ich sah zur Droschke hinaus, um nachzusehen, was geschehen war.“
Tränen begannen in ihren Augen zu brennen. Thomas war immer ein guter Freund gewesen, doch fuhr sie fort: „Ich sah, wie Thomas von Morchess mit durchtrennter Kehle zu Boden gingen. Eilig sprangen Extron und ich aus der Kutsche, um unsere Reisegruppe gemeinsam zu verteidigen. Ich weiß nicht, wie ich so töricht sein konnte und meine Rückendeckung aufgab, jedenfalls wurde ich niedergeschlagen und mehr kann ich von dem Überfall leider nicht berichten. Aber ich erfuhr, dass alle Männer erschlagen wurden.“
„Wie lange ist dieser Vorfall her?“, fragte ein älterer des Rates. Cassandra wusste, dass er noch die Anfänge ihrer Gilde erlebt hatte.
„Es trug sich vor achtzehn Tagen zu“, erwiderte sie ehrlich.
„Und wo wart Ihr seitdem, Lady Cassandra?“, fragte Ylan.
Es war Zeit für ihre Lüge, Cassandra senkte ihren Blick, damit man sie ihr nicht ansehen konnte.
„Ich wurde von diesen Wegelagerern gefangen genommen, meiner Waffen beraubt und festgehalten. Es gelang mir erst vor wenigen Tagen mich zu befreien, ich hatte einen Dolch in meinem Stiefel versteckt und es gelang mir damit meine Fesseln zu durchtrennen und ein Pferd zu stehlen. Ich machte mich sofort auf den Weg hierher“, erklärte sie ruhig.
„Haben sie Euch …?“, fragte Byron nun.
Cassandra war klar was er zu wissen verlangte und sie schüttelte den Kopf.
„Sie berührten mich nicht auf diese Weise, sie schlugen mich bloß, wenn sie ihre Wut an jemandem auslassen wollten“, erwiderte sie und deutete auf die heilende Wunde an ihrer Stirn, die durch den Holzscheit entstanden war.
Die Ratsmitglieder erhoben sich.
„Ihr könnt nun gehen, Cassandra“, verkündete der ältere Ratsmann, der vorhin schon einmal das Wort an sie gerichtet hatte.
„Ich danke Euch“, sagte sie und rückwärts schritt sie aus dem kreisrunden Raum und nickte den Mitgliedern respektvoll zu.
Sie atmete auf, als sie die Türe geschlossen hatte, und begab sich zurück zu ihrer Kammer. Xaido wartete dort auf sie.
„Wie ist es gelaufen, Cassandra?“, ersuchte er sie neugierig.
„Wie soll es gewesen sein? Ich trug vor, was vorfiel seit unserer Abreise und wurde soeben aus dieser Anhörung entlassen“, erwiderte sie.
„Erzählt Ihr mir, was sich zugetragen hat?“, fragte er.
„Der Rat wird euch alle unterrichten, ich möchte nicht mehr an diese Zeit denken, Xaido“, sagte sie und betrat ihre Kammer.
Er folgte ihr ohne Einladung und trat nah an sie heran. Seine braunen Augen schauten in ihre.
„Irgendwas verschweigt Ihr Cassandra und ich wünsche mir, dass diese Trauer in Euren Augen nicht daher rührt“, flüsterte er.
Mehr als ein Nicken brachte sie nicht zustande.