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Bedarfsanalyse und Entwicklung von
Lernzielen
In diesem
Kapitel




Auch wenn Sie später alles aus diesem Buch
wieder vergessen, an eines sollten Sie sich erinnern: Es geht um
die Lernenden.
In diesem Kapitel zeige ich Ihnen, wie
die ersten beiden Phasen des Trainingszyklus ablaufen sollten, wenn
sie für den Lernenden konzipiert
werden:


Bedarfsanalyse und Assessment
Die Erstellung eines Trainingsdesigns ist
vergleichbar mit der Planung einer Besichtigungstour in ein fremdes
Land. Man möchte eine Menge unternehmen und kennen lernen, doch man
hat keine Ahnung, wie weit voneinander entfernt die Orte sind, wie
die Menschen dort sich verhalten werden, wie lange es dauert,
welche Kleidung passend ist und was man auf keinen Fall versäumen
sollte.
Wenn Sie eine Urlaubsreise planen, werden
Sie wahrscheinlich vorher ein oder zwei Reiseführer lesen, in ein
Reisebüro gehen, jemanden fragen, der dort schon mal war, und im
Internet nach einem günstigen Angebot suchen.
Sie sammeln also Material über
Sehenswürdigkeiten (warum dorthin reisen?), Anfahrtsmöglichkeiten
(wie reisen?), ideale Reisezeit (wann reisen?) und überlegen sich,
mit wem Sie fahren wollen. Danach tragen Sie alle Informationen
zusammen (auch über die Kosten und die sinnvolle Dauer des
Aufenthalts), Sie wägen eventuelle Sicherheitsbedenken ab – und
entscheiden sich. Nach allen Überlegungen kommen Sie vielleicht zu
dem Ergebnis, dass die Idee doch nicht so gut war, und bleiben zu
Hause oder Sie ändern Ihre Pläne leicht ab. Auf alle Fälle müssen
Sie eine Entscheidung treffen, was Sie als Nächstes tun
wollen.
Damit haben Sie nichts anderes gemacht,
als die verschiedenen Schritte einer Bedarfsanalyse
nachvollzogen:
1.
Einen Bedarf feststellen oder zu
einem Thema recherchieren (Sie wollen verreisen und brauchen
Informationen)
2.
Einen Plan für die Datensammlung
festlegen (entscheiden, was Sie lesen und mit wem Sie sprechen
wollen)
3.
Die Daten sammeln (mit
erfahrenen Leuten reden, Bücher lesen)
4.
Die Daten analysieren und
bewerten (Können Sie sich das leisten? Stimmen die
Eckdaten?)
5.
Eine Entscheidung treffen (Reise
buchen oder nicht; wenn ja, einen Tourenplan
ausarbeiten)
Rund
um die Bedarfsanalyse
So wie man als Urlauber aus seiner Reise
das Beste herausholen will, geht es dem Trainer, wenn er seine
Seminare plant. Er muss zunächst eine Bedarfseinschätzung vornehmen
und die Bedarfsdaten analysieren. Was ist die Wurzel des Problems?
Ist Training überhaupt die geeignete Lösung? Abbildung 4.1
veranschaulicht die erste Phase des Trainingszyklus.
Abbildung 4.1:
Phase 1 des Trainingszyklus: Bedarfsanalyse

Warum
braucht man eine Bedarfsanalyse?
Das wichtigste Ziel einer Bedarfsanalyse
ist es, die gegenwärtige und die künftig geforderte Performance zu
bestimmen. Die Diskrepanz zwischen beiden beschreibt den Lernbedarf
und ist die Grundlage für ein gutes Trainingsdesign.
Vorgesetzte und Führungskräfte engagieren
aufgrund bestimmter Vorfälle einen Trainer. Beispiel: Die Zahl der
Kundenbeschwerden in der Kantine hat erheblich zugenommen. Der
Trainer soll also ein Seminar zum Thema Kundenzufriedenheit im
Service veranstalten. Obwohl sich sehr schnell ein
Trainingsprogramm zur Steigerung der Servicekompetenz
zusammenstellen ließe, ist man besser beraten, zunächst einmal
genauer zu analysieren, ob in dieser Hinsicht wirklich Bedarf
besteht.
Es gibt viele weitere Gründe für eine
sorgfältige Analyse zu Beginn des Trainingszyklus:






Wie
werden die Daten erhoben?
Für eine Bedarfsanalyse gibt es
verschiedene Tools. Hier einige der wichtigsten und
gebräuchlichsten Instrumente für die Datenerhebung:








Die hier aufgeführten Tools können
selbstverständlich miteinander kombiniert werden. Jede
Bedarfsanalyse ist anders. Wenn Sie Ihr Badezimmer renovieren
wollen, gehen Sie anders vor als bei der Planung Ihrer
Urlaubsreise.
Welche Kriterien gelten bei der Auswahl der geeigneten
Analysemethode?
Viele Faktoren spielen herein, wenn Sie
sich entscheiden müssen, mit welchen Methoden Sie die
Bedarfsanalyse vornehmen. Die folgende Liste gibt Ihnen eine
Vorstellung davon, was Sie oder das Unternehmen, das Sie beraten,
berücksichtigen muss.








Wer
wird trainiert?
Genauso wichtig wie die gründliche
Analyse des Trainingsbedarfs ist es, so viel wie möglich über die
Zielgruppe Ihres Trainings, also die Teilnehmer, zu erfahren. Bei
der Datensammlung werden Sie bereits einige Informationen
erhalten.
Manchmal wird jedoch jemand anderes die
Bedarfsanalyse und das Assessment gemacht haben. Ihre Aufgabe ist
es vielleicht nur, das Trainingsprogramm als solches zu planen. In
dem Fall sollten Sie versuchen, sich auf anderem Wege vor Beginn
des Trainings ein Bild über die Teilnehmer zu machen.
Die folgenden Fragen bieten Ihnen dafür
einen ersten Anhaltspunkt. Betrachten Sie die Liste bitte als
Sammelsurium von Möglichkeiten. Wählen Sie das aus, was Sie für
Ihre Zielgruppe brauchen.

• Warum wurden Sie als Trainer
ausgesucht?
• Hatten die Teilnehmer bereits Seminare zu
diesem Thema?
• Was wissen sie bereits über Sie? Was
sollten sie wissen?
• Wie viele Teilnehmer sind Ihnen persönlich
bekannt?
• Wissen sie, wie viel Erfahrung und
Kompetenz Sie besitzen?
• Wer sind die Schlüsselpersonen in der
betreffenden Abteilung oder Organisation?

• Wie viele werden an den Sitzungen
teilnehmen?
• Sind sie freiwillig da? Auf Wunsch ihres
Vorgesetzten? Wurden sie eingeladen?
• Wie setzt sich die Gruppe zusammen? Alter?
Geschlecht? Weitere Merkmale?
• Wie informieren sich die Teilnehmer?
Zeitschriften? Zeitungen? Fernsehen? Bücher?

• Wie vertraut sind die Teilnehmer mit dem
Thema?
• Worüber wollen sie mehr wissen?
• Sind alle auf dem gleichen
Kenntnisstand?
• Gibt es in der Gruppe Experten?
• Sind sie in einer verantwortlichen oder
führenden Position?
• Wie ist die Position der Teilnehmer im
Vergleich zu Ihrer? Hat das Einfluss auf das Thema oder die
Trainingsmethoden?

• Sind die Teilnehmer an dem Thema
interessiert? Sollten sie interessiert sein?
• Welche Erfolge haben sie bereits gehabt
und welche Schwierigkeiten mussten sie meistern?
• Welche für das Thema wichtigen
Einstellungen und Werte haben die Teilnehmer?
• Wissen die Teilnehmer, warum sie in das
Training kommen?
• Kommen sie vielleicht mit einer fertigen
Meinung?
• Was halten die Teilnehmer von Ihnen?
• Werden sie eher freundlich oder ablehnend
gestimmt sein?

• Werden die Teilnehmer viele Fragen
stellen?
• Erwarten Sie von Seiten der Teilnehmer
Einwände?
• Haben die Teilnehmer und die
Führungskräfte an der Bestimmung der Trainingsziele
mitgewirkt?
• Gibt es heikle Themen, die die Teilnehmer
verärgern könnten? Wörter oder besondere Reizthemen, die tabu sind?
Erfahrungen aus der Vergangenheit?
• Was gibt es zu den Teilnehmern Besonderes
zu sagen?
• Hat der Seminarort eine besondere
Bedeutung?
• Ist der Zeitpunkt des Trainings relevant?
Zum Beispiel wegen Ferienzeiten, kurz zurückliegender
Leistungsbeurteilungen, anstehenden Personalabbaus?

• Wie können Sie die Bedürfnisse
erfüllen?
• Welchen Nutzen wird das Training den
Teilnehmern bringen?
• Gibt es für die Teilnehmer auch
Nachteile?
• Welche Veränderungen erwarten die
Vorgesetzten?
• Werden die Teilnehmer in der Umsetzung des
Gelernten durch die Organisationskultur unterstützt? Welche
Hindernisse könnten sich den Teilnehmern in den Weg stellen?
Wann
ist der richtige Zeitpunkt für die
Bedarfsanalyse?
Fangen Sie an, so schnell Sie können!
Denn Sie wollen so viel Zeit wie möglich für die eigentliche
Planung und Entwicklung des Trainings haben. Und das ist eine große
Aufgabe.



Davon abgesehen ist das wieder eine gute
Möglichkeit, die Teilnehmer anhand des Themas aktiv mit
einzubeziehen.
Achtung: Eventuell kommen dabei
Missverständnisse zutage. Vielleicht müssen Sie Ihr Konzept ändern,
um allen gerecht zu werden. So etwas kommt vor. Auch wenn Sie nicht
unmittelbar in der Sitzung reagieren können, sollten Sie am besten
in der ersten Pause gemeinsam überlegen, wie Sie helfen
können.
Liste möglicher
Fragen
Jede Bedarfsanalyse ist anders. Die
folgenden Leitfragen können Ihnen weiterhelfen:













Man könnte tausend Fragen stellen. Als
Trainer entscheiden Sie, was Ihnen am wichtigsten ist und was Sie
wissen müssen, damit Sie ein Lernerlebnis empfehlen können, von dem
die Teilnehmer und die Organisation gleichermaßen profitieren. Ich
habe bewusst das Wort »Lernerlebnis« gewählt und nicht
»Trainingsprogramm«, denn eine Bedarfsanalyse wird vor allem
deswegen unternommen, um zu entscheiden, ob Training überhaupt die
richtige Antwort auf die Fragestellung ist.
Ist
Training das Richtige?
Die Bedarfsanalyse ist also erst
abgeschlossen, wenn Sie wissen, ob Sie ein Training empfehlen
können. Folgende drei Fragen helfen Ihnen, die Antwort präzise zu
bestimmen:
1. Hat
der Einzelne die für die Aufgabe erforderlichen Fähigkeiten?
2. Hat
der Einzelne den Willen, die Aufgabe auszuführen?
3. Darf
der Einzelne die Aufgabe ausführen?
Wenn Sie auf die erste Frage mit »Nein«
antworten, ist Training vielleicht möglich, aber nicht notwendig.
Wenn Sie auf alle Fragen mit »Ja« antworten, ist Training definitiv
nicht das Richtige.
Doch was wäre dann eine Lösung?




Bevor man also vorschnell Trainings- oder
sonstige Weiterbildungsmaßnahmen empfiehlt, sollte man annähernd
ein Dutzend anderer Gründe für das Leistungsdefizit in Erwägung
ziehen: schlechtes Material, ungeeignete Werkzeuge, mangelhaft
ausgestatteter Arbeitsbereich, unzuverlässige Technik, diffuse
Erwartungen, unangemessene Arbeitsanreize oder Folgeandrohungen,
fehlendes Feedback oder Coaching, unzureichende
Stellenbeschreibung, schlechtes Arbeitsumfeld etc.

Wenn
Sie wenig Zeit haben
Es wäre zu schön, um wahr zu sein, wenn
Ihre Arbeit immer nach dem Idealmodell des Trainingszyklus ablaufen
würde. Die Wirklichkeit ist anders. Wenn Sie bereits seit ein paar
Jahren als Trainer arbeiten, wissen Sie, dass die Zeitvorgaben
immer knapper, die Vorgaben strenger und die Erwartungen immer
höher werden. Auch wenn eine Trainingsmaßnahme mit der Klärung der
Unternehmensziele beginnen sollte, tut sie das nicht immer.
Was können Sie also tun? Sie können die
Bedarfsanalyse komplett streichen, doch das werden Sie später
bereuen. Ich habe hin und wieder Folgendes getan, um das Fehlen
einer ausführlichen Bedarfsanalyse wenigstens etwas auszugleichen
und einige Basisinformationen zu erhalten:








Tun Sie, was Sie können. Ein oder zwei
Stunden am Telefon mit Leuten, die sich auskennen, machen schon
eine Menge aus. Wenigstens ein paar Daten haben Sie dann zusammen
und Ihr Seminar wird kein völliger Blindflug.

Ziele
formulieren
Die Bedarfseinschätzung ist gemacht, die
Daten sind analysiert und der Trainingsbedarf ist nachgeprüft. Nun
beginnt die zweite Phase des Trainingszyklus, wie in Abbildung 4.2
gezeigt.
Für die Lernenden werden Lernziele
formuliert. Vielleicht wollen Sie für sich auch Trainingsziele
formulieren, um die darauffolgende Phase »Entwicklung des
Trainingsdesigns« gut vorzubereiten. Ohne Lernziele geht es nicht,
doch auf die genaue Ausformulierung von Trainingszielen verzichten
viele Trainer.
Abbildung 4.2:
Phase 2 des Trainingszyklus: Entwicklung der Lernziele

Wofür
Ziele da sind
Lernziele werden formuliert, um die durch
das Training angestrebte Performance (Kenntnisse oder Fähigkeiten)
genau zu bestimmen. Die folgenden Abschnitte erklären genau, was
ein gut formuliertes Lernziel charakterisiert.
Genau
beschreiben, was der Lernende können soll
In Kapitel 2 können Sie sich über die
Bloom’sche Taxonomie der Lernziele informieren. An dieser Stelle
des Trainingszyklus kommen nun diese verschiedenen Lernzielbereiche
ins Spiel. Es geht darum festzuhalten, was die Lernenden am Ende
der Trainingsmaßnahme wissen oder können sollten.
Wollen Sie, dass der Lernende über ein
bestimmtes Thema Wissen erwirbt? Es genauer begreift? Das Wissen
umsetzt? Es analysiert und synthetisiert? Kritisch damit
umgeht?

Die Liste von Verben entsprechend den
sechs Stufen des kognitiven Lernens nach Bloom hilft Ihnen, das
entsprechende Lernziel zu formulieren.
Tabelle 4.1:
Das kognitive Lernen nach Bloom

Entscheiden, ob das Ziel gut formuliert
ist
Ein Ziel sollte mehrere Kriterien
erfüllen. Am besten lässt sich dies anhand der SMART-Formel
nachvollziehen. Das heißt, die Ziele sollten spezifisch und präzise
formuliert sein, sie sollten erkennbaren Messkriterien unterliegen,
damit Sie klar erkennen können, ob sie erreicht wurden oder nicht.
Das Ziel sollte angemessen sein, so dass Sie es einerseits
erreichen können (also kein Wolkenkuckucksheim bauen!),
andererseits sollten Sie es auch nicht zu anspruchslos formulieren,
so dass es das Papier nicht wert ist, auf dem es steht. Das Ziel
sollte für die betreffende Organisation, ihre Gesamtstrategie oder
die anstehenden Change-Prozesse maßgeblich und relevant sein. Und
schließlich sollte der Zeitrahmen terminiert sein. Wann sollten die
Ziele erreicht sein: am Ende der Trainingsmaßnahmen? Einen Monat
später?





Zusätzliche Orientierungshilfe
Nutzen Sie die folgenden weiteren
Hinweise, wenn Sie Ziele formulieren:













Die
Kurzformel für mühelos formulierte Ziele
Ein korrekt formuliertes Ziel enthält
vier Komponenten. Die vier Ws der Zielformulierung sind:




Wenn Sie rasch und mühelos ein Ziel
formulieren müssen, füllen Sie einfach die Leerstellen aus. Nutzen
Sie die Formulierungshilfe, wenn es schnell gehen muss.
Wer wird was bis wann tun können und in
welchem Maße?
___________ wird/werden bis _________
_____________ können, zu ____ Prozent.
»Sie werden, bis Sie das Kapitel zu Ende
gelesen haben, gute Lernziele formulieren können, zu 100
Prozent.«
Ist das ein nach allen SMART-Regeln
formuliertes Ziel?





Trainer konzipieren die Seminare auf
Grundlage der erarbeiteten Lernziele. Normalerweise teilen sie den
Teilnehmern die Ziele zu Beginn einer Sitzung mit. Sie werden
sicher eine etwas lockerere Formulierung finden, etwa in der Weise:
»Wenn Sie das Seminar geschafft haben, dann können Sie ...« Wenn
alle Teilnehmer das Lernziel zu 100 Prozent, also ohne
Fehlertoleranz, erreichen sollten, braucht dies nicht extra erwähnt
zu werden:
»Wenn Sie das Buch geschafft haben,
werden Sie in der Lage sein, Lernziele zu formulieren.«
Aufgabenanalyse
Wenn Sie die Trainerlaufbahn einschlagen,
werden Sie mit ziemlicher Sicherheit irgendwann Leute kennen
lernen, die mit Aufgabenanalyse beschäftigt sind. In der
einfachsten Form bedeutet Aufgabenanalyse, eine (berufliche)
Tätigkeit in ihre beobachtbaren Teilaufgaben zu gliedern. Daraus
ergeben sich auch die jeweiligen spezifischen Anforderungen, die
für die Ausführung jeder Teilaufgabe notwendig sind, also was der
Mitarbeiter jeweils wissen und können muss, damit er die Tätigkeit
bewältigen kann. Eine vorhandene Aufgabenanalyse wird manchmal zur
Analyse des Trainingsbedarfs herangezogen. Sie kann auch Teil der
Bedarfseinschätzung (Phase 1 des Trainingszyklus) sein. Die
Aufgabenanalyse dient der genauen Festlegung, welche Teilaspekte
der Tätigkeit in einem Trainingsprogramm berücksichtigt werden
müssen und welches die entsprechenden Lernziele sind. Die Aufgabe
»Schuhe binden« beispielsweise kann in 214 Einzelschritte zerlegt
werden!
1.
Bestimmen Sie die Aufgaben, die
für die berufliche Tätigkeit erforderlich sind.
2.
Machen Sie für jede einzelne
Aufgabe eine genaue Gliederung der Teilaufgaben. Zählen Sie jeden
Schritt vom Anfang bis zum Schluss der Reihe nach auf, unabhängig
davon, wie geringfügig der einzelne Schritt ist.
3.
Beschreiben Sie die Teilaufgaben
so klar wie möglich. Selbst die kleinste Ungenauigkeit kann bei der
tatsächlichen Ausführung der Tätigkeit Verwirrung
schaffen.
4.
Nachdem Sie alle Aufgaben in
Teilaufgaben gegliedert haben, ordnen Sie jede Teilaufgabe einer
der drei Kategorien zu:
• Allgemeines Wissen: Der
Trainee kann diese Teilaufgabe aufgrund seiner allgemeinen
Kenntnisse ausführen. Kein Training erforderlich.
• Training on-the-job: Die
Teilaufgabe ist einfach genug, dass der Trainee sie direkt am
Arbeitsplatz lernen kann. Kein Training erforderlich, vielleicht
ist aber eine Arbeitshilfe in Form eines Merkblattes oder einer
Prozessbeschreibung sinnvoll.
• Trainingsgegenstand: Der
Trainee wird diese Teilaufgabe nicht ohne Training meistern können.
Das Trainingsprogramm sollte sich um diese Teilaufgaben
drehen.
5.
Fragen Sie einen Experten, ob er
Ihre Aufgabenanalyse kritisch prüft und sie alles korrekt
analysiert haben.
6.
Konzipieren Sie Ihr
Trainingsprogramm rund um die Themen und Tätigkeiten, die Sie als
notwendig analysiert haben.
7.
Wenn Sie auch Arbeitshilfen
erstellen, integrieren Sie diese in das Trainingsprogramm. Dann
wissen die Teilnehmer, dass solche Dinge verfügbar sind, und können
auch Fragen dazu stellen.
Die Aufgabenanalyse und die Bestimmung
der Trainingsgegenstände werden vor der eigentlichen Planung des
Trainingsprogramms vorgenommen. Beides sind wichtige
Zwischenschritte auf dem Weg von der Bedarfsanalyse zum
Trainingsdesign und sind wichtig zur richtigen Zielsetzung. Oder
wie David Campbell sagt: »Erzwinge die Dinge nicht und du wirst sie
erreichen.«