KAPITEL 12

 

Ich bin noch keinem Soldaten begegnet, der wusste, dass er ein Held ist. Dahinter steckt keine falsche Bescheidenheit. Sie beschließen einfach, etwas zu tun, von dem sie überzeugt sind, es tun zu müssen, für gewöhnlich für ihre Kameraden, denn wenn sie es nicht tun würden, müssten diese Leute in irgendeiner Weise leiden. Für sie ist dieser Zwang stärker als jede Furcht. Die Tatsache, dass wir dies für außergewöhnlich halten, ist ein trauriges Armutszeugnis für die menschliche Rasse. Ich würde gerne in einer Welt aus Helden leben. Täten wir es, gäbe es keine Kriege.

 

(GENERAL JOLYON IVER, KOMMANDANT DER LANDSTREITKRÄFTE DER COG)

 

CMS »POMEROY«, IRGENDWO VOR DER KÜSTE OSTRIS, VIER STUNDEN VOR OPERATION LEVELER -SECHZEHN JAHRE ZUVOR

Die Kajüte wirkte wie ein Schrein, wie eine dieser provisorischen Straßen-Gedenkstätten aus Bildern, Kerzen und Blumen, die die Leute nach einem Erdbeben oder einer Überschwemmung zusammenstellten.

Das Schott von Hoffmans Kajüte schmückten nicht etwa die Fotos von Toten, sondern von den Lebenden, deren Zeit bald abgelaufen wäre. Es waren die Bilder von UIR-Waffenforschern. Er versuchte sich jedes einzelne Gesicht einzuprägen. Wenn er die Tür zum Schlafsaal öffnete, musste er sicher sein, dass er die richtigen Leute ausschaltete. Es fiel sehr viel leichter, diesen Fremden ins Gesicht zu schauen, als er gedacht hatte.

Ich werde Zivilisten erschießen. Mal wieder.

In Worten klang es falsch. Die Bedrohung machte es jedoch unvermeidbar.

Vielleicht auch nicht. Er konnte es nicht wissen, bevor er nicht wirklich dort war.

Jemand klopfte an die geöffnete Kajütentür. Es war Bai Tak, der eine Tasse in der Hand hielt.

»Kaffee, Hoffman-san? Wir haben gekocht.«

»Danke, Sergeant.«

Bai Tak reichte ihm die Tasse und schaute auf die Bilder. »Das stört dich, sah?«

»Vielleicht.« Unter den Wissenschaftlern waren Frauen. Frauen konnten einen genauso kaltmachen wie Männer und eine war gerade dabei, eine Kompanie der Gears in die Operation Leveler zu führen. Hoffman verhielt sich der Damenwelt gegenüber höflich, aber er traute ihrem holden Schein nicht über den Weg. »Ich bin mit Regeln groß geworden. Verhaltens- und Einsatzregeln. Attentate … nun, das war nie Teil des Jobs.«

»Ah, dann machen wir es für euch, ja?« Historisch gesehen war Bai Taks Volk mit der jüngste Neuzugang unter den Rekruten des COG-Imperiums, aber sie gingen die Dinge auf altmodische Art und Weise an. »Eure Regeln sind dumm.«

»Regeln sind alles, was zwischen und uns dem Chaos steht. Hauptsächlich.«

»Einer mit kleiner Waffe zielt auf dich, du erschießt ihn – ist okay. Einer mit großer Waffe, so groß, dass du sie nicht halten kannst, die dich aber trotzdem umbringt – kannst du nicht erschießen. Das ist dumm, sah.«

Bai Tak sah die Dinge in einer bemerkenswerten Klarheit, die Hoffman dazu zwang, alles, was er zu wissen glaubte, noch einmal zu überprüfen. Der Sergeant sah nur Bedrohungen und Wege, sie zu neutralisieren. Hoffmans Welt hingegen wurde von Vorschriften und Befehlsketten bestimmt und von der politischen Notwendigkeit, sein Handeln zu rechtfertigen. Das war wahrscheinlich der Grund dafür, dass die Pesangas die geborenen Commandos waren. Ihre Doktrin lautete zu tun, was man tun musste, und zwar auf jedem nur möglichen Weg und vorzugsweise, bevor die anderen Zeit hatten, es einem selbst anzutun. Dahinter steckte eine ehrliche Moral.

Und ich habe Adam Fenix gesagt, nicht so ein Jammerlappen zu sein.

»Sie haben recht, Sergeant«, sagte Hoffman. »Meine Aufgabe ist es, die COG und ihre Bürger zu schützen und nicht, mich um mein Seelenheil zu sorgen.«

Der kleine Pesanga zuckte mit den Schultern. »Sie sind froh, Satelliten zu bauen, die Zivilisten töten, ja? Sie sich nicht kümmern um ihre Seelen. Du hast wenigstens Mut, es selbst zu tun, sah.«

Hoffman leerte die Tasse und gab sie ihm zurück und Bai Tak ging pfeifend davon. Hoffman fühlte sich tatsächlich besser. Er machte sich wieder daran, sich die Gesichter des Schlüsselpersonals einzuprägen, das Settile als diejenigen mit den ausschlaggebenden Fähigkeiten identifiziert hatte. Diese Sorte Wissenschaftler wäre für die nächsten Jahre nicht zu ersetzen, wenn überhaupt.

Bettrys … Ivo … Meurig …

Er schloss die Augen und versuchte ihre charakteristischen Merkmale abzurufen. Vielleicht hatten sich diese Leute verändert, seit die Ausweisfotos gemacht worden waren. Hoffman war sich nicht sicher, ob er sich selbst anhand seines COG-Sicherheitsausweises erkennen würde.

Wir sammeln uns für alle Fälle an der Tür, dann öffne ich sie und nehme sie hoch …

Vor seinem geistigen Auge rannte er die Bleistiftlinie auf dem Grundriss auf dem behelfsmäßigen Tisch vor sich entlang, zählte die Sekunden, die er von dem Moment an brauchen würde, wo sie die Haupttüren aufbrachen, bis zu dem Augenblick, in dem sie den Unterbringungsblock stürmten. Sie hatten jede Phase des Angriffs geprobt. Mehr als sie jetzt wussten, konnte nicht dazukommen.

Kommunikation: Antennen und Schüsseln zerstören.

Energie: Generator intakt lassen, um Sicherheitsüberbrückungen zu nutzen und den Bots Zugang zum Hauptcomputer zu ermöglichen.

Keiner von denen, die wir treffen, wird uns freundlich gesinnt sein. Absolut keiner.

Der Tag hatte nur sechsundzwanzig Stunden. Er hatte nicht die Zeit, sich in eventuelle Grauzonen zu vertiefen, und die COG konnte sich nicht den Luxus leisten, irgendetwas der UIR zu überlassen, was dazu verwendet werden konnte, das Programm neu zu starten.

Morgen um diese Zeit wird es vorbei sein … und ich bin vielleicht tot.

Die Lautsprecheranlage des Schiffes rief die wachhabende Landungsmannschaft, um einen anfliegenden Raven in Empfang zu nehmen. Hoffman schenkte der Durchsage kaum Beachtung und fuhr fort, sich die Mission vor Augen zu führen. Gelegentlich sah er auf die Uhr am Schott, um zu sehen, wie viel Zeit ihm noch für eine letzte Einsatzbesprechung blieb.

Dann wurde er jedoch erneut von einem Klopfen an der Tür unterbrochen.

»Sir?« Es war einer der Nachrichtenoffiziere. »Agent Settile und Professor Fenix sind gelandet. Der Captain lässt fragen, ob Sie sich in der Hauptkajüte zu ihnen gesellen möchten.«

»Wie meinen Sie das, gelandet?«

»Sie sind hier, um alles Material zu untersuchen, das Sie aufbringen, Sir. Die Bots müssen sofort ausgewertet werden. Wir können uns nicht auf die Datenübertragungen allein verlassen, für den Fall, dass sie blockieren.«

Das war natürlich der einzige Weg, um herauszufinden, was sie sich geschnappt hatten. Sie mussten es wissen, bevor sie alle Truppen und Schiffe von Ostri zurückzogen. Was sie sich nicht geschnappt hatten, mussten sie vernichten.

»Geben Sie mir fünf Minuten«, erwiderte Hoffman.

»Eine Sache noch, Sir – eine persönliche Nachricht für einen Ihrer Gears. Private Santiagos Familie möchte ihn wissen lassen, dass bei seiner Frau die Wehen früh eingesetzt haben und es dem Baby gut geht. Was soll ich mit dieser Nachricht tun, Sir?«

»Geben Sie sie mir«, erwiderte Hoffman.

Er las die Notiz und steckte sie ein. Sein gesunder Menschenverstand sagte ihm, sich alle Ablenkungen aufzusparen, bis die Mission beendet war. Aber die Möglichkeit, dass Santiago sterben könnte, ohne zu wissen, dass er eine Tochter hatte, war etwas, mit dem Hoffman nicht leben wollte.

An solchen Punkten ziehe ich heutzutage also die Grenze.

Settile und Fenix schienen in der Hauptkajüte eine Operationsbasis zu errichten. Kleine Stahlkisten mit schwarzen Handgriffen stapelten sich auf dem Boden und der polierte Tisch war unter den vielen dort abgelegten Ordnern kaum noch zu sehen. Michaelson sagte nichts, aber sein Gesichtsausdruck verriet, dass er keine Kratzer auf dem Tisch haben wollte.

»Das Wetter ist nicht auf Ihrer Seite«, sagte Settile. »Der Flug hierher war ziemlich holprig. Sind Sie bereit, die Mission unter diesen Umständen weiterzuführen, Major?«

»Die Entscheidung ist gefallen.«

»Es liegt bei den Besatzungen der Ravens, zu entscheiden, ob sie eine Chance haben, die Martins absetzen zu können«, warf Michaelson ein. »Dalyell wird professionellen Rat nicht ignorieren.«

Hoffman sah auf die Uhr am Schott. »Na, für einen gottverdammten Politiker ist das doch mal was Neues. Hört sich an, als würde er schon im Voraus Sündenböcke suchen. Okay, wir warten bis zum letzten Moment, bis zur Flut, und wenn sich das Wetter bis dahin nicht gebessert hat und Sie immer noch bereit sind, zu fliegen, und Sie immer noch glauben, dass die Martins eine plausible Chance haben, rein- und wieder rauszukommen – dann sage ich, wir gehen rein.«

»Das sehe ich auch so«, meinte Fenix. »Ich glaube nicht, dass uns Ostri zu einem späteren Zeitpunkt einen zweiten Angriff auf irgendein drittklassiges Ziel noch abkaufen würde. Sie haben ihren eigenen Geheimdienst. Früher oder später werden sie dahinter kommen.«

»Ich würde ja von diesem Schiff aus starten, wenn wir die nötige Reichweite hätten, aber wir können nicht noch mehr Treibstoff gegen Ladung tauschen.«

»Kehrt die C-Kompanie nach der Mission wieder auf die Kalona zurück?«, wollte Fenix wissen.

»So lautet der Plan.«

»Dann würde ich wirklich gerne meinen Sohn sehen, wenn das überhaupt möglich ist.«

Hoffman meinte, dafür wäre es etwas zu spät, aber er hatte weder die Zeit noch die Geduld, darüber zu streiten. »Nicht meine Entscheidung«, erwiderte er, »aber ich bin sicher, die zuständigen KOs werden ihn hier an Bord bringen, wenn sie können.«

Hoffman fragte sich, was Professor Fenix Marcus wohl so Wichtiges zu sagen haben könnte, dass es nicht bis zu seiner Rückkehr nach Ephyra warten konnte. Es war nicht die einzige Familienangelegenheit, die nicht warten konnte. Hoffman dachte an den zusammengefalteten Zettel in seiner Tasche und beschloss, dass es an der Zeit wäre, sein Team zusammenzutrommeln.

Ein Gespräch unter vier Augen mit Dom Santiago würde den Anfang machen.

 

CMS »KALONA«, IRGENDWO NORDÖSTLICH DER CMS »POMEROY«

Der Flotten-Wetterdienst hatte mit dem Wetter recht behalten, sich aber in der Zeit getäuscht.

Kurz nach Sonnenuntergang hatte der Wind angezogen. Die Kalona stampfte. Carlos war nicht übel – noch nicht –, aber zuzuhören, wie immerzu andere Gears aus ihren Kojen purzelten und zur Schüssel rannten, ließ ihn befürchten, dass er sich auch bald übergeben müsste. Solange er das Kotzen nicht hörte, war er okay. Wirklich. War er.

Er probierte, ob er die Bewegung des Schiffes weniger deutlich spürte, wenn er die Augen schloss oder sich auf einen festen Punkt an der Täfelung über seiner Koje konzentrierte. An der Verkleidungsleiste hafteten Reste von abgeschältem Papier, wo ehemalige Besatzungsmitglieder Bilder angeklebt und dann vorsichtig wieder abgezogen hatten, nachdem ihre Dienstzeit abgelaufen war. Nichts wies daraufhin, was auf ihnen abgebildet gewesen war. Carlos stellte sich Ehefrauen vor und Freundinnen, Kinder, vielleicht auch Ehemänner, denn es gab so manches weibliche Besatzungsmitglied.

Wir sind spät dran.

Vielleicht wurde wegen des schlechten Wetters abgebrochen.

Er sah auf seine Uhr. Er konnte gerade so die Anzeige sehen; es war nach 2430, also mitten in dem, was hier Ruhezeit genannt wurde, aber es war alles andere als still. Die meisten Soldaten der C-Kompanie – diejenigen, die nicht gerade den Porzellangöttern opferten – schienen zu dösen. Stetes Geschnarche rasselte um ihn herum, aber hinter dem geöffneten Schott den Gang hinunter herrschte lebhaftes Treiben im Schiff. In ein paar Stunden, bei Flut, würden die Landungsboote aus dem Rumpf der Kalona gleiten und Kurs auf den Strand nördlich von Aspho Point nehmen.

Wir sind spät dran.

Das Schiff kam jetzt richtig ins Schlingern. Carlos konnte nicht sagen, ob sie vor Anker ritt oder nur kleine Kreise zog. Über Schiffe wusste er bis auf ein paar Brocken, die er beim Drill und am vorigen Tag aufgeschnappt hatte, so gut wie nichts. Dann hörte er Stoff rascheln. Jemand ging die Reihen der Kojen entlang und dann legte sich eine Hand auf seine Schulter.

»Private Santiago?« Ein junger Matrose beugte sich vor, um zu flüstern. Er hielt einen Notizzettel in der Hand. »Sind Sie Carlos Santiago?«

»Ja.«

»Eine Nachricht von der Pomeroy. Sie haben eine Nichte, Sylvia Carla.«

»Oh, wow … Danke.« Carlos vergaß seinen Magen. Arme Maria; das Kind war früh dran und Dom war weit weg von zu Hause, irgendwo draußen auf dem schwarzen Ozean. »Kann ich Dom eine Nachricht schicken?«

»Wer ist Dom?«

»Mein Bruder. Der Vater des Kindes.«

»Ich habe nur diese Mitteilung vom KO der Pom. Der Funkverkehr ist für alle nicht einsatzbedingten Nachrichten gesperrt, deswegen bin ich überrascht, dass das hier überhaupt durchgegangen ist. Ich werde sehen, was sich machen lässt.«

»Danke, Kumpel. Falls du dazu kommst, sag … ach, ich weiß auch nicht. Sag Dom, die Drinks gehen auf mich.«

Der Matrose schlich wieder davon. Die Koje über Carlos knarrte und Marcus beugte sich kopfüber hinunter.

»Na sieh mal an, Glückwunsch, Onkel Carlos.« Marcus gab ihm einen freundschaftlichen Schlag gegen die Schulter. Er war kein großer Umarmer und Rückenklopfer, also war es für ihn eine große Sache. »Guter Missionsanfang.«

»Und vergiss nicht, du bist Onkel Marcus …«

»Hey, Santiago!« Anscheinend schlief der Rest der Nicht-Kotzer doch nicht. »Sag bloß, dein kleiner Bruder hat seiner Alten schon wieder eins gemacht.«

»Ja, ein kleines Mädchen.«

Jetzt gingen natürlich die ganzen Sprüche los, Stimmen aus jeder Ecke des Decks. »Dom muss ja alles über Windeln wissen, der hat ja selbst noch welche an …«

»Diese Commando-Typen bekommen einfach zu viele Vitamine.«

»Was habt ihr Santiagos eigentlich vor, ’ne eigene Armee ausbrüten?«

Eines nach dem anderen gingen die schwachen Schottlichter an. Nur ein paar Gears schnarchten weiter. Das Lautsprechersystem erwachte zum Leben.

»Mechanikermannschaft für Landungsboote aufs Welldeck. Gear-Kommando um fünfundzwanzig-dreißig zur Besprechung aufs Hangardeck.«

»Bedeutet das, alles ist abgeblasen?« Das war das Letzte, das Carlos jetzt brauchte. Er war über den Punkt, dem Ganzen den Rücken zu kehren, hinaus. Er war aufgeputscht und bereit für den Kampf, auch wenn ihm die Vorstellung, am Strand anzulanden, mehr Magenschmerzen bereitete als der Kampfeinsatz als solcher. »Och, Scheiße.«

Wenn sie es richtig anstellten, kämen sie wieder raus, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern.

»Nein.« Das war Sergeant Kennens Stimme. »Das bedeutet, wir warten auf grünes Licht. Scheißwetter. Scheiße wie in: Wir können die Landungsboote nicht zu Wasser lassen, wenn’s so bleibt. Und nein, ich weiß nicht, wie lange wir warten müssen.«

Niemand meckerte, aber ein kollektives Raunen lief durch das Deck. Carlos war sich über die strategische Lage nicht im Klaren, ja, nicht einmal darüber, ob er sie verstehen würde, wenn man sie ihm vorlegte, aber aus seiner kleiner Ecke in der Operation Leveler sah es so aus, als würden sie es hier bis zum nächsten Zeitfenster aussitzen müssen – bis zur nächsten Flut bei Nacht. Sechsundzwanzig Stunden.

»Ich weiß nicht, ob ich genügend Kotze für noch einen Tag in mir hab, Sarge«, sagte eine heisere Stimme aus dem Halbdunkel.

»Dann stopf dir `nen Korken rein, Sohn«, sagte Kennen und ging davon. »Wer sich sonst noch die Seele aus dem Leib kotzt, lässt sich auf der Krankenstation Medikamente geben. Ich kann keine dehydrierten Gears brauchen, die mir in den Teich fallen und ersaufen. Das macht sich hinterher ganz schlecht im Bericht.«

Man kam sich vor wie in einem überfüllten Zug. Carlos wartete, bis das Herumdrücken und Schieben auf dem engen Raum nachließ, bevor er seine Beine über die Kante der Koje schwang und seine Rüstung anlegte. Marcus sprang neben ihm auf den Boden.

»Ziehst du das Ding eigentlich nie ab?«, fragte Carlos. »Ich schwöre, irgendwann duscht du noch damit.«

Marcus fuhr sich fast schon verteidigend über sein Kopftuch. »Wenn der Krieg vorbei ist.«

»Hoffen wir mal, dass Stroud heute Nacht die Faxen dicke hat und beschließt, endlich loszulegen. Ich will da rein und nicht auf den Sonnenaufgang warten und mir dabei den Arsch breitsitzen.«

»Das ist nicht allein ihre Entscheidung«, meinte Marcus, »aber wenn wir’s heute Nacht nicht tun, haben die Unabhängigen einen weiteren Tag, um rauszufinden, was wir vorhaben. Dann sind wir im Arsch.«

»Glaubst du, dein Dad weiß über all das Bescheid?«

»Wahrscheinlich.« Marcus hatte diesen leicht distanzierten Blick aufgesetzt, der verriet, dass er die Situation zum x-ten Mal überdachte. »Ist nicht so wichtig.«

Carlos konnte jedoch sehen, dass es das war. Aber was hätte der alte Fenix ihm überhaupt sagen können? Was immer es auch war, was ihr Kommando einsacken oder demolieren sollte, für sie spielte es keine Rolle.

»Er war zum Abschied da«, sagte Carlos. »Das ist alles, worauf es ankommt.«

Das Hangardeck schien ein völlig anderes zu sein als das, auf dem sie sich beim Einschiffen versammelt hatten. Die Gears mussten jetzt erst einmal Platz finden, denn alles war voll mit Mannschaften und Sea Ravens, die im Bauch des Schiffes Schutz vor dem starken Wind suchten.

»Werden uns die Helis zur Verfügung stehen, Ma’am?«, fragte Marcus Major Stroud.

Stroud stand mit ihrem Helm zwischen die Knie geklemmt da und steckte sich die Haare hoch. »Falls nötig«, antwortete sie. »Wir sind heute Nacht nur Feuerunterstützung, vergessen Sie das nicht. Wir werden sie also nur brauchen, wenn etwas furchtbar schief geht. Aber das sollte nicht der Fall sein.«

Wenn weibliche Gears ihre Rüstung trugen, waren sie nur schwer von den Männern zu unterscheiden. Die Brustpanzer verdeckten jede Rundung und die ganzen Platten, Gurte und an die Schenkel geschnallten Taschen verliehen ihnen den gleichen übertriebenen Gang. Manche von ihnen waren sowieso größer als die Jungs. Es gab nicht sonderlich viele Frauen, die mit an vorderster Front kämpften, aber diejenigen, die es taten, mussten genauso fit sein wie die Männer, da gab es keine Zugeständnisse oder Ausnahmen. Carlos hielt das für fair. Und er behandelte jede Frau, die ihm die Lichter ausknipsen konnte, mit Respekt. Er hatte keinen Zweifel, dass Major Stroud es konnte.

»Herhören, Leute«, bellte sie. Ihre Stimme schnitt so scharf durch den Lärm an Deck, dass sogar die Wartungsmannschaften innehielten. »Wir wissen immer noch nicht, ob diese Mission vom Stapel läuft. Ich warte auf Befehle, aber unser Zeitfenster ist eng, daher bin ich bereit, unter Extrembedingungen loszulegen, solange Hoffman es auch ist. Haben wir grünes Licht, werden die Merit und andere Schiffe zur Ablenkung die Küste von Ostri bei Berephus bombardieren. Das gibt uns und dem Stoßtrupp Zeit, um reinzugehen und wieder zu verschwinden.«

»Ma’am, mit der Ausrüstung, die wir mitnehmen, werden wir nicht in der Lage sein, Luftangriffe abzuwehren.«

Stroud setzte ihren Helm auf. Plötzlich war sie anonym, nur ein weiterer Gear wie jeder andere, bis auf die dezenten Rangabzeichen auf ihrem Brustpanzer und ihre typische durchdringende Stille.

»Die werden kaum ihre eigene Luft- und Raumfahrteinrichtung einstampfen«, erwiderte sie. »Denn solange wir nicht kompletten Mist bauen, wird das alles sein, was sie mitbekommen – der Überfall auf Aspho Point. Bei einem Gegenschlag müssten sie etwas Sorgfalt walten lassen, denn die Anlage ist ihr Plus, nicht unseres. Zumindest bis wir damit davonspazieren. Wenn der Aspho-Überfall also vorbei ist – erfolgreich oder nicht –, zischen wir ab. So einfach ist das.«

Das waren für gewöhnlich die meisten Schlachten. Im Kugelhagel zerfetzt zu werden, war auch einfach. Carlos dachte kurz über die Möglichkeit nach – rein akademisch, nicht in vollem Ernst, nur eine rationale Einschätzung der Chancen – und stellte sich hinter Marcus in die Reihe, die vor dem Aufzug hinunter zum Welldeck wartete. Dann schloss sich das Sicherheitsgitter hinter ihm und das war’s. Damit hatte die Operation Leveler für ihn persönlich begonnen.

Vier Landungsboote schmiegten sich auf dem Welldeck aneinander und warteten darauf, zu Wasser gelassen zu werden und sich in Miniatur-Docks zu verwandeln – falls sie jemals grünes Licht bekamen. Das Schiff erbebte mit jeder schweren Welle und dröhnte und schepperte wie eine riesige Blechbüchse.

Marcus setzte sich zwischen Carlos und Sergeant Kennen auf die Kante ihres Landungsboots. »Alles klar?«

»Nein, aber das wird schon, wenn wir an Land sind.«

Carlos fürchtete sich mehr vor der Überfahrt an den Strand als vor dem, was folgen würde. Auf festem Boden hatte man seine Chancen. Man konnte rennen, sich hinwerfen, in Deckung gehen; der Boden versuchte nicht, einen umzubringen. Das Meer dagegen war etwas völlig anderes. Es war ein Feind für sich, den man besiegen und überleben musste, bevor der richtige Kampf überhaupt begann. Man konnte es nicht umbringen und sich ihm nicht ergeben. Carlos hatte das Gefühl, keinerlei Kontrolle über das Meer zu haben, und auf sein Glück hatte er sich noch nie gern verlassen.

»Du kriegst das schon hin«, sagte Marcus. »Ich werd dich am Strand sehen und ich werd dich auf dem Boot wieder sehen.«

Es war blöd. Carlos und Marcus hatten in einem Dutzend Einsätze gekämpft. Es war bloß ein Boot, und wenn die Marine der Koalition damit zurechtkam, dann auch jeder Gear, der etwas taugte.

Die Soldaten saßen zusammengedrängt im Landungsboot. Stroud saß im selben wie Bernie Mataki, und Carlos konnte sehen, wie sich ihr Kopf bewegte, während sie mit Mataki redete, eine Hand ans Ohr gelegt, so als wäre sie mit dem Oberbefehlshaber oder jemandem in der Art im Gespräch. Dann drehte sie ihren Kopf herum, sah hinauf zur Brücke und winkte. Als Carlos ihrem Blick folgte, sah er, dass sie ihrer Tochter zuwinkte. Anya hielt sich mit einer Hand am Geländer fest, gab ihrer Mutter ein Daumenhoch-Zeichen und verschwand wieder.

»Arme Kleine«, meinte Kennen.

Carlos sah wieder auf seine Uhr. Es hieß jetzt oder abbrechen, solange es ihnen das Stauwasser vor dem Rückgang der Flut für ein paar Stunden ermöglichte, weiter in Küstennähe zu kommen, ohne sich über breite freiliegende Schlickflächen kämpfen zu müssen.

»Grünes Licht«, sagte Stroud und stellte sich, so gut es ging, hin. »Es geht los, Leute!«

Die Lichter erloschen, die Rampe begann sich hinunterzusenken und die See strömte herein, um das Deck in einem Strudel wilden Getöses zu fluten. Bernie Mataki sagte etwas, für das sie von den Insulanern in ihrem Boot Lacher erntete, aber was es auch war, Carlos konnte nicht ein Wort verstehen.

Die Landungsboote rutschten hinaus auf eine bockige, wütende See und nahmen in völliger Furcht einflößender Dunkelheit Kurs auf den Strand.

Carlos schaute zurück und das Schiff lag in absoluter Schwärze. Als das Boot auf den Kamm einer Welle gehoben wurde, konnte er an der Küste keine Lichter sehen. So stellte er sich das Weltall vor, bis auf die eisige Gischt, die ihm ins Gesicht schlug und ihm den Atem raubte. Es würde eine Erleichterung sein, wieder festen Boden unter die Füße und Kugeln um die Ohren zu bekommen.

Marcus blickte nach Norden.

»Scheiße«, sagte er. »Ich glaube, es hat angefangen.«

Carlos reckte den Hals. Nichts, nur die wilde See; dann plötzlich aufblitzendes orangefarbenes Licht, das von den Wolken in der Feme reflektiert wurde, und gleich danach der nächste Blitz. Der Ablenkungsangriff auf Berephus hatte begonnen. Er konnte nichts hören, wie bei einem weit entfernten Gewitter, sichtbar, aber still.

»Leg los, Dom«, sagte er zu sich selbst.

»Ja«, sagte Marcus. »Zeig’s ihnen, Dom.«

 

SEA RAVEN SR-4467, IM ANFLUG AUF DIE KÜSTE OSTRIS

»Weiter fliege ich nicht«, sagte der Pilot. Dom musste seine Finger fest an sein Ohr drücken, um den Funk überhaupt verstehen zu können. »Last bloß was anbrennen. Wir sehen uns.« Sie befanden sich zwei Kilometer von der Küste entfernt, der Raven flog ohne Lichter und sein Lärm verlor sich im Sturm. Jeder Meter, den sie der Heli weiterbringen konnte, bedeutete einen Meter mehr Treibstoff für den Rückzug, der sie mit Höchstgeschwindigkeit wieder zur Pomeroy bringen würde.

Der Pilot schien eine besondere Freistellung von den Gesetzen der Physik erhalten zu haben. Er ließ die Rampe in eine See hinunter, die den gesamten Helikopter zu verschlingen drohte, aber Dom weigerte sich jetzt ganz einfach, zu ertrinken, erschossen zu werden oder auf irgendeine andere Weise aufzugeben oder zu sterben.

Ich habe eine Tochter. Ich habe jetzt ein kleines Mädchen. Ich werde sie hochheben und in meinen Armen halten. Und ich werde Maria nicht mit zwei Kindern allein lassen.

»Scheiße, warum springen wir nicht mit dem Fallschirm ab und latschen zurück nach Tyrus?«, rief Benjafield durch das Getöse von Wind, Wasser und Rotoren. »Cho? Cho! Alles klar, Mann?«

Einer der Pesangas, Cho Ligan, war der Steuermann des anderen Martins. Er grinste und zeigte Benjafield einen erhobenen Daumen. Dom fragte sich, was wohl alles passieren musste, bis ein Pesang-Gear Angst bekam, denn bisher hatte er noch nie erlebt, dass sie irgendetwas erschüttert hätte. Er sagte sich, dass er, wenn er so eine Scheiße schon unbedingt durchziehen musste, sie zusammen mit den Besten durchzog.

Wir sind Commandos. Wir schaffen alles. Wie dieser irre Bastard, der diese Kiste fliegt.

»Los«, sagte dieser irre Bastard. »Bevor ich euch rauskippe.«

Der Führungs-Marlin rutschte weniger ins Wasser, sondern stürzte vielmehr mit einem Bauchklatscher in ein Loch, das eigentlich das Meer hätte sein sollen, aber Benjafield behielt ihn unter Kontrolle und gab Gas. Dom behielt den Kopf unten. Mit ihm zusammen kauerten Hoffman, Bai Tak und acht weitere Pesangas in dem Martin. Timiou, Morgan und Young saßen mit dem Rest der Pesang-Soldaten in dem zweiten Raven. Die Boote trafen sich gerade, als die Helikopter wieder aus dem Wasser aufstiegen und verschwanden. Plötzlich konnte Dom sie nicht mehr hören und er sah sie auch nicht, bis er sein Nachtsichtgerät herunterzog. Die salzige Gischt verschmierte sofort die Linsen.

Aber an der Küste waren schwache Lichter zu erkennen.

»Aspho Point«, sagte Hoffman. »Wie steht’s mit unserem Kurs, Benjafield?«

»Sieht goldrichtig aus, Sir.«

Als sie sich kurze Zeit später an den Kanälen entlang bewegten, die in die Salzmarsch führten, schien der Wind nachgelassen zu haben. Wahrscheinlich hatte er das nicht, aber weg vom offenen Meer zu sein, machte das Vorankommen einfacher. In einem der Wasserarme liefen sie mit den Martins auf Strand, entluden den Sprengstoff und schmissen die Bots an. Die drei Maschinen – Frank, Bruce und Joe – schwebten in der Dunkelheit und sagten mit schwach leuchtenden kleinen Lichtern, die niemand bemerken würde, Hallo.

Hoffman sah aus, als würde er unter der Last seines Rucksacks in dem weichen Boden versinken. Sie alle sahen so aus und niemand wagte es, sich hinzuhocken oder zu weit nach vorn zu beugen.

»Zeit, sich Sporen zu verdienen«, sagte Hoffman. Er fummelte an dem Funkgerät herum, das an seinem Brustpanzer eingehakt war. »Cleaner an Longstop, wir sind auf Position.«

Strouds Stimme antwortete. »Verstanden, Cleaner. Longstop bereit in fünf. Schwärmen immer noch in Richtung Brücke aus.«

Es war ein weiter Weg vom Anlandepunkt bis zum Begrenzungszaun. Dom war sich nicht sicher, wen man an diesem gottverlassenen Küstenstreifen aussperrte, aber es waren keine Gears, so viel war sicher. Aspho Point, eine lang gezogene Ansammlung von Fertigkonstruktionen, die auf einem zweistöckigen Ziegelbau aufsaßen, erhob sich auf einer Betoninsel inmitten einer nassen, schwammigen Landschaft. Ein Dutzend nichts sagender Autos parkte auf der Rückseite des Gebäudes. Mit seinen sorglosen Sicherheitsvorkehrungen und seiner allgemein verlotterten Erscheinung hätte der Ort genauso gut eine Wetterstation sein können und das war wohl auch so beabsichtigt. Auf jeden Fall war nirgends ein Schild zu sehen, auf dem stand: STRENG GEHEIM -HIER HOCHJAGEN.

Der Geheimdienst hatte so weit gute Arbeit geleistet: keine Überraschungen. Alles befand sich wie vorhergesagt an Ort und Stelle: Der stählerne Funk-Gittermast, Asphos Verbindung zur Außenwelt, stand im Windschatten des Gebäudes, und daneben gab es noch eine zweite Antenne, die aussah wie eine TV-Schüssel. Wenn sich irgendeine Wachmannschaft ihre Lieblingsfernsehshow ansah, um sich die Nacht um die Ohren zu hauen, würde sie ein Signalausfall nicht gleich in Alarmbereitschaft versetzen. Die Gears gingen geduckt neben dem Hauptfußgängertor in Position. Es handelte sich um eine einfache Drahtbügeltür mit elektronischem Schloss, gleich neben dem Fahrzeugtor. Morgan huschte mit sechs Pesangas und einem Bot los, um auf der Rückseite des Komplexes ein Loch in den Zaun zu schneiden. Es zahlte sich immer aus, eine Hintertür zu haben, auch wenn die Vordertür sperrangelweit offen stand.

Timiou gab einem der zwei verbliebenen Bots ein Zeichen. »Frank, Torschloss überbrücken.«

Der Bot schwebte an das Schloss heran, steckte seine Sonden hinein und eines der Tore schwang im Wind auf.

»Wenn das alles so einfach ist«, meinte Dom, »bin ich ziemlich unbeeindruckt.«

Das würde es natürlich nicht sein. Wenn er an etwas beteiligt war, wurde es nie einfach. Sie führten die Bots hinein und klinkten das Seitentor wieder zu. Der Wind heulte in den Gittermaschen, rüttelte an den Türen der Außengebäude und bot so die perfekte Geräuschtarnung.

»Blau eins, wie sieht’s beim Funkmast aus?«, fragte Hoffman.

»Fast da, Sir.« Morgan atmete angestrengt. »Okay, wir sind drin …«

Dom schob sich sein Nachtsichtgerät auf die Stirn, spähte aus der Gruppe hinaus und suchte das Gelände durch das Visier seines Lancers ab. Zwei kleine Lichter strahlten ihm entgegen. Es war eine Katze, die sich unter einer Mülltonne versteckte, aber beim bloßen Erfassen von zwei Augen – irgendwelchen Augen – zog sich ihm die Kopfhaut zusammen. Morgans Atem krächzte in seinem Ohrstöpsel.

Warten war die Sache, die Dom immer, wirklich immer, hasste.

»Wir sind bei der Stromversorgung«, meldete Morgan. »Suchen jetzt den Verteilerkasten … Bruce, Saft abdrehen … so, das war’s Sir.«

Dom erwartete schon fast, dass die wenigen Lichter der Anlage jetzt schwächer werden und ausgehen würden, aber Bots waren verlässlich. Aspho Point war jetzt stumm. Bei diesem Wetter würde jeder, der noch wach war und feststellen musste, dass seine nach draußen gehende Verbindung mitten im Satz abbrach, das Wetter verfluchen, aber wohl kaum feindliche Truppen. Der Überfall hatte sich soeben etwas Extrazeit erkauft.

Die Türen zum Hauptgebäude befanden sich an der Seite, im rechten Winkel zum Meer. Der Block mit den Unterkünften lag zur Küste hinaus. Auch Wissenschaftler erfreuten sich an einer Aussicht aufs Meer, wenn sie am Arsch-Ende vom Nichts festsaßen, dachte Dom. An einem sonnigen Tag hätte die Gegend hier allerdings durchaus schön sein können, zumindest für kurze Zeit.

»Okay«, sagte Hoffman. »Ich durchsuche die Unterkünfte mit Trupp rot. Santiago und Trupp grün – von der Vorderseite einen Weg für die Bots frei machen. Morgan und Trupp blau – ihr geht von hinten rein und legt die Sprengsätze. Benjafield, Cho – hier warten und ein Auge aufhalten, falls wir Besuch kriegen.«

Dom nahm nicht eine Sekunde an, Hoffman würde die leichte Arbeit übernehmen. Es war das erste Mal, dass Dom – dass irgendeiner der Commandos – auf Leute schießen würde, die nicht über ihre Feuerkraft oder überhaupt über Feuerkraft verfügten. So etwas verlangte einen anderen Geisteszustand. Es war genau die Sache, in der Sergeant Mataki gut gewesen wäre. Scharfschützen sahen die Welt aus einer anderen Perspektive. Das war Teil ihres Jobs.

»Los!«, sagte Hoffman und jagte eine kurze Salve durch das Türschloss der Unterkünfte.