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Am nächsten Tag schien die Sonne schon frühlingshaft warm. Das Wetter war ungewöhnlich mild in diesem Winter. Die Hügel um das Kloster Corona schimmerten braun und gelblich. Dazwischen ragten die spitzen Finger der Zypressen hervor. Angelina sah alles wie in einem Nebel. Sie wusste nicht, was mit ihr geschehen war, konnte sich über nichts mehr freuen. Als Mutter Elisa abends zu ihr kam und ihr anbot, mit ihr zu sprechen, wies sie die Äbtissin zurück.

»Ich muss allein damit fertig werden«, sagte Angelina. »Ich darf Eure Hilfe nicht mehr in Anspruch nehmen.«

»Das musst du auch nicht«, antwortete Elisa. »Aber du musst anfangen, dich aus dem Sumpf, in den du geraten bist, herauszuarbeiten. Warum bist du aus dem Kloster entwichen?«

»Ich erinnere mich nicht daran«, sagte Angelina müde.

»Warum hast du das getan?«, wiederholte Suor Elisa.

Angelina sank schluchzend auf ihre Matratze. Da waren sie wieder, diese Bilder … Nein, sie wollte sie nicht sehen, wollte sich keinem Bild der Welt mehr aussetzen! Die Männer hatten die Tür ihrer Höhle, die sie mit einem Pflock von innen verschlossen hatte, aufgebrochen, sie herausgezerrt.

»Sie haben mich herausgezerrt wie einen tollen Hund«, stieß Angelina hervor.

»Die Männer wollten dir helfen!«, protestierte Elisa.

Angelina richtete ihren Blick auf Elisa und schaute sie an, als sähe sie die Äbtissin zum ersten Mal.

»Sie wollten mir helfen«, sagte sie wie zu sich selbst. »Ja, gibt es das denn wirklich, dass Menschen einander helfen?« Sie wandte sich mit einem flehentlichen Gesichtsausdruck an Elisa.

|290|»Du warst auf einem guten Weg, Angelina«, sagte Mutter Elisa. Sie wiegte ihren Kopf hin und her. »Du hattest angefangen, wieder Vertrauen zu fassen, nachdem du den Glauben daran jahrelang verloren hattest. Das Wiedersehen mit Francesco und deiner Mutter, deine Erinnerung an die Vergangenheit, deine Träume und die schrecklichen Geschehnisse, das alles hat dich wieder auf den Weg geführt, den du vorher gegangen bist.«

»Was für einen Weg meint Ihr?«

»Ich meine den Weg in die Dunkelheit, in die Trennung von Gott und den Menschen.«

»Aber es gibt keinen anderen Weg für mich! Ich habe gesündigt, Mutter Elisa, so schwer, dass Gott und die Menschen mir niemals werden verzeihen können!«

»Was hat dich darauf gebracht?«

»Als wir das Paradiesspiel aufgeführt haben, da wurde es mir mit einem Mal ganz stark bewusst. Ich bin die Eva, die Adam dazu verführt hat, vom Baum der Erkenntnis zu essen! Ich habe ihn verführt. Seitdem leide ich nur noch Schmerzen. Wenn ich beten will, kommt kein Laut über meine Lippen. Ich sehe mich und die anderen Schwestern wie eine Herde von Lämmern, die willenlos dem Tod entgegengehen.«

»Und ich bin die Schlange, die dir das eingeflüstert hat, nicht wahr?«, sagte Elisa. Angelina blickte ihr ins Gesicht. Lag da ein Lächeln in ihren Mundwinkeln?

»Nein, natürlich nicht wirklich«, gab Angelina verwirrt zurück. »Aber ich bin schuld an allem, was geschehen ist, soviel ist gewiss.«

»Wir sind immer schuld an den Handlungen, die wir vollbringen, und an deren Folgen«, fuhr Elisa fort.

»Werden die Schwestern sich nicht beschweren, dass wir hier so lange miteinander reden?«, fragte Angelina dazwischen.

»Ich habe dir schon einmal gesagt: Wenn es um das Seelenheil eines meiner Schäfchen geht, kümmere ich mich nicht um die Regeln. Nehmen wir einmal an, ich wäre die Schlange, die dir gesagt hat, du sollest vom Baum der Erkenntnis essen. Was geschah daraufhin?«

|291|»Adam und ich wurden aus dem Paradies vertrieben.«

»Und was bedeutet das für dich?«

»Es ist nichts mehr, wie es war. Die ganze Welt ist dunkel, jeder ist des anderen Feind, alle raffen Reichtümer an sich, niemand redet mit seinem Nächsten. Das Recht ist das Recht des Stärkeren, die Schwachen werden niedergemacht.«

»Denk nach, Angelina. Gibt es nicht noch eine andere Bedeutung des Geschehens? Was ist mit dem Baum der Erkenntnis?«

»Wir konnten jetzt zwischen Gut und Böse unterscheiden und erkannten uns als Mann und Frau. Das war die Erbsünde, wie es die Bibel lehrt.«

»Das Wichtigste daran ist, dass du dich entscheiden kannst, Angelina! Du hast Francesco als Mann erkannt, du liebst ihn, aber vertraust ihm nicht. Du kannst dich entscheiden, ob du den Schleier nehmen und bei uns bleiben oder nach Florenz zurückkehren und zu deinem Geliebten gehen willst. Du kannst dich entscheiden, ob du länger so krank und trübsinnig dahinleben oder den Vorhang zerreißen willst, der dich davon abhält, eben diese Entscheidung zu treffen!«

Es war Angelina, als sehe sie ein Licht in ihre Zelle kommen, das alles ein wenig heller, bunter und wärmer machte.

»Ich weiß jetzt wieder, warum ich weggelaufen bin«, sagte sie und lächelte Elisa zu. »Ich wollte fliehen, alles hinter mir lassen, mir die Ohren zuhalten. Ich hatte genug von der Welt und ihren Umtrieben. Ich wollte mich verstecken, begraben sein, für immer von der Welt verschwinden!«

Elisa furchte sorgenvoll die Stirn.

»So übel hat man dir mitgespielt, mein Schäfchen«, sagte sie versonnen. »Aber die Wahrheit wird an den Tag kommen, das schwöre ich dir, Angelina!«

 

Die Tage und Wochen gingen dahin, und Angelina kam langsam wieder zu Kräften. An den Sonntagen hatte Mutter Elisa ihr erlaubt, mit anderen Nonnen ein wenig in den Weinbergen und |292|Wäldern spazieren zu gehen. Angelina nahm das Angebot gerne an, entschied sich aber, allein in der Umgebung zu wandern. Es war der zweite Sonntag im Monat Februar. Wollte nicht Savonarola demnächst einen zweiten Karneval veranstalten? Waren nicht Rinaldo und seine Töchter aus ihrer Gastwirtschaft vertrieben worden? Und sammelten die Fanciulli nicht seit Wochen ›Eitelkeiten‹ ein, um sie dem Feuer zu übergeben? Mutter Elisa hatte ihr erzählt, dass schon ›sündige Gegenstände‹ aus Pisa herbeigeschafft werden mussten, weil die Bürger von Florenz keine mehr besaßen. Oder sie versteckt hielten.

Die lähmende Müdigkeit, das Gefühl, sich nicht mehr bewegen zu können, waren fast ganz von Angelina gewichen. Sie durchquerte einen Weinberg, an dessen Rebhängen schon das erste Pfennigkraut wuchs, und wanderte mit zügigen Schritten auf einem Weg am Waldrand dahin. Über den Bergen lag ein milchiger Dunst, den die Sonne immer mehr durchdrang. Weiter unten lag das Kloster, das Angelina in den letzten Monaten zur Heimat geworden war. Es war, als hätte die allmählich erwachende Natur auch Angelina aus dem Winterschlaf vertrieben. Sie fühlte sich leicht und hatte Lust, um jede Ecke zu schauen, um zu sehen, was sich dahinter verbarg. Unvorstellbar, dass sie noch vor kurzer Zeit an den Tod gedacht hatte.

Die Sonnenstrahlen wärmten ihre Haut wie ein milde knisterndes Feuer. Und wirklich, die Bauern waren dabei, verdorrte Zweige und Äste zu verbrennen. Der Rauch kräuselte sich in den Himmel und erinnerte an Abende zu Hause mit gebratenen Äpfeln, frisch gebackenem Brot und Würzwein. Angelina hätte ewig so weitergehen können. Aber sie durfte nicht zu lange ausbleiben, sonst würde Mutter Elisa wieder nach den Männern im Dorf schicken, um sie zu suchen. Angelina erreichte die Stelle, an der sie in den Weinkeller geflüchtet war, und wich zurück. Jetzt erinnerte sie sich.

Sie taumelte, musste sich setzen, so lebhaft waren die Bilder in diesem Augenblick.

In so einem Keller war sie eingesperrt gewesen, ein Mann hatte |293|sie jeden Tag besucht und ihr zu essen und zu trinken gebracht. Sie konnte höchstens neun Jahre alt gewesen sein. Der Mann hatte sich ihr immer wieder genähert, hatte seinen feuchten Mund auf ihren gedrückt, sie geheißen, sich auszuziehen, sie tanzen lassen. Und es war noch mehr passiert: Später war noch ein zweiter Mann in dem Keller gewesen. Es war irgendeine schwere Sünde geschehen, dessen war sich Angelina bewusst, aber die schwerste Sünde hatte sie selbst begangen: Sie hatte diesen Mann, der sie dorthin gebracht hatte, verführt! Sie schlug die Hände vors Gesicht. Also war sie schuld an dem Furchtbaren gewesen, das danach geschah!

Mitten in all dem Schrecken fiel ihr Francesco ein, seine zarten, dann immer fordernderen Küsse, seine warmen Hände auf ihrem Leib, sein Geruch nach Tempera und Terpentin. Es gab einen entscheidenden Unterschied. Francesco hatte sie gemalt, ein wenig freizügig zwar, aber so, wie Gott sie nun einmal geschaffen hatte. Und waren die Frauen nicht dazu geschaffen, Männern und sich selbst Vergnügen zu bereiten? Du musst dich entscheiden, hatte Mutter Elisa gesagt.

Wollte sie ewig dem Bild des Kellers verhaftet bleiben? Oder sich darüber hinauswagen? Das Bild war der Schlüssel, jetzt wusste sie es!

Die Sonne war allmählich tiefer gesunken, tauchte Weinberge, Wälder und Höfe in ein diffuses Licht. Angelina drehte sich um und lief denselben Weg zurück, den sie gekommen war. Ihr war ein wenig übel, und wirre Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Sollte sie bleiben oder gehen? War es richtig, sich vor der Welt zu verstecken, das Leben an sich vorbeiziehen zu lasen? Einige kleine Stücke fehlten noch an dem Rätsel, das zu lösen sie sich vorgenommen hatte. Atemlos kam sie im Kloster an. Mutter Elisa erwartete sie offensichtlich schon. Sie gab ihr einen Brief, der am Nachmittag gekommen war, wie sie sagte.

»Hoffentlich keine schlechten Nachrichten«, meinte sie. Angelina öffnete das Schreiben mit zitternden Fingern. Es trug keinen Absender; ihre Adresse war in einer fremden, etwas krakeligen Schrift geschrieben.

|294|»Werte Signorina Angelina«, las sie. »Ich erlaube mir, Euch heute zu schreiben, weil ich glaube, dass Ihr betrogen werdet. Ihr habt gewisse Verbindungen mit einem Maler namens Francesco Rosso, der ein Porträt von Euch gemalt hat. Mir ist nun zu Ohren gekommen, dass er das Bild, statt es Euren Eltern oder Euch auszuhändigen, an einen reichen Florentiner Wollhändler verkauft hat. Der Arme! Er hat sich nämlich von seinem Meister, Botticelli, auf immer getrennt und muss nun sehen, wie er durchkommt. Dieser Brief ist von jemandem geschrieben, der es gut mit Euch meint.«

Eine Unterschrift fehlte. Angelina schwankte und musste sich einen Augenblick lang an Mutter Elisas Arm festhalten.

»Wer hat diesen Brief gebracht?«, wollte sie wissen.

»Am Nachmittag kam ein Bote und gab mir den Brief mit der Bitte um persönliche Aushändigung an dich. Ich habe mir schon gedacht, dass er keine guten Nachrichten enthält. Was steht darin, wenn ich fragen darf?«

»Francesco hat sich von Botticelli getrennt. Jetzt ist er mittellos! Er soll mein Bild an einen Wollhändler verkauft haben.«

»Davon geht doch die Welt nicht unter! Schreibe ihm, dass er es zurückkaufen soll. Schick ihm von deinem Geld, es ist in unserer Effektenkammer verwahrt. Wenn er wirklich in Not geraten ist, kannst du ihm das doch verzeihen.«

Nein, es war anders, doch das wollte sie Mutter Elisa nicht auf die Nase binden. Das Bild war für Angelina zwar ein Inbegriff des Sündigen, aber mehr in dem Sinne, wie Savonarola es predigte. Sie wollte auf keinen Fall, dass es in der Florentiner Gesellschaft auftauchte oder dass die Reichen von Florenz sich über sie lustig machten, das Bild gar mit lüsternen Blicken betrachteten. Angelina erinnerte sich sehr genau an die Gefühle, die sie selber während der Entstehung des Bildes gehabt hatte. Nie würde sie den Ausdruck von Francescos Augen vergessen, die in die ihren versunken waren, wenn er eine kurze Pause machte.

»Ich muss sofort nach Florenz, Mutter Elisa! Das Bild gehört meinen Eltern. Er hätte es nicht weiterverkaufen dürfen!«

|295|»Warum nimmst du das so wichtig, Angelina? Der Schreiber dieses Briefes hat seinen Namen nicht preisgegeben. Und wenn das eine Lüge ist?«

»Es muss einen Grund geben, dass ein Unbekannter mir so etwas schreibt. Francesco hat sich nicht nur einmal widersprüchlich verhalten! Ich traue ihm das durchaus zu.«

»Weißt du auch, was du tust? Hast du nicht gesagt, du bringst jeden in Lebensgefahr, wenn du in seiner Nähe bist?«

»Ich werde in niemandes Nähe sein, ich werde die Adresse dieses Wollhändlers herausbekommen und das Bild zurückfordern!«

»Weißt du nicht, was in Florenz geschieht in diesen Tagen? Der Carnevale des Savonarola hat begonnen!« Jetzt wurde Mutter Elisa wirklich zornig.

»Woher wisst Ihr das?«

»Ich habe Verbindungen mit einem Nonnenkloster in Florenz. Es ist ein furchtbarer Aufruhr in den Straßen.«

»In mir ist ebenfalls ein furchtbarer Aufruhr, Mutter Elisa! Ich kann hier nicht stillsitzen und abwarten, was geschieht, ich muss hinaus!«

»Und wenn ich es dir verbiete?«

»Habt Ihr nicht gesagt, ich müsse mich entscheiden? Ich habe mich entschieden, heute, und nichts kann meinen Entschluss rückgängig machen. Ihr habt gesagt, Ihr tätet alles für das Seelenheil Eurer Schäfchen.«

»Das habe ich gesagt, fürwahr. Warum bist du denn so aufgeregt?«

»Ich habe heute den Keller gefunden, in dem ich mit neun Jahren gefangengehalten wurde.« Angelina holte tief Luft. »Das stimmt überein, unser Landhaus ist doch hier ganz in der Nähe! Den Kerl, der mir das angetan hat, muss ich finden. Er soll seine gerechte Strafe bekommen!«

Mutter Elisa sah Angelina erschrocken an.

»Das hast du herausgefunden? Bist du dir ganz sicher?«

Angelina nickte heftig.

|296|»Wie hast du diesen Weinkeller entdeckt?«

»Ich bin einfach so darauf gestoßen und habe mich plötzlich wieder erinnert.«

»Dann sieht es wieder ganz anders aus. Vielleicht brauchst du die Gewissheit, dass der Mann gefasst wird, um zur Ruhe zu kommen. Unter diesen Umständen gebe ich dir meinen Reisesegen.«

Sie hieß Angelina sich niederknien und legte ihr die Hand auf den Kopf.

Mit leiser Stimme sprach sie die Worte:

»Der Herr sei vor dir,

um dir den rechten Weg zu zeigen.

Der Herr sei neben dir,

um dich in die Arme zu schließen

und dich zu schützen.

Der Herr sei hinter dir,

um dich zu bewahren

vor der Heimtücke böser Menschen.

Der Herr sei unter dir,

um dich aufzufangen, wenn du fällst,

und dich aus der Schlinge zu ziehen.

Amen.«

Mutter Elisa ergriff Angelinas Hände und zog sie empor.

»Ich habe auch etwas, das mich beschützt«, sagte Angelina, griff in ihren Ausschnitt und zog den Benediktuspfennig hervor, den ihr Tante Bergitta geschenkt hatte.

»Seht hier«, sagte Angelina und hielt Mutter Elisa das Amulett hin, »vorne ist der heilige Benedikt mit Bischofsmütze, Rabe und Schlange abgebildet, hinten«, sie drehte den Pfennig um, »stehen die Buchstaben V. R. S. Ich habe mich schon manches Mal gefragt, was das bedeutet.«

»Es heißt: Vade retro, Satanas’, weiche zurück, Satan!‹«, erklärte Mutter Elisa. Angelina fühlte sich innerlich bestärkt in ihrem Vorhaben. Sie drängte zum Aufbruch. Mutter Elisa ließ Angelinas |297|Kleider aus der Effektenkammer holen und händigte sie ihr zusammen mit dem Geld aus, das Angelina bei ihrer Ankunft bei sich gehabt hatte.

»Zu wem willst du gehen, wenn du in der Stadt bist?«, fragte die Äbtissin.

»Zunächst einmal zu Botticelli. Der wird vielleicht wissen, wo sich Francesco aufhält. Und er kann mir gewiss den Namen des Wollhändlers verraten, der das Bild gekauft hat.«

Nach einer kurzen Andacht in der Kirche und der Verabschiedung von den Nonnen eilte Angelina zum Stall, wo ein Pferd gesattelt für sie bereitstand. Bianca und Dorothea hatten Tränen in den Augen gehabt, Angelina hatte es genau gesehen. Und auch die anderen Nonnen hatten sie ungern ziehen lassen. Angelina tat es selber leid, gehen zu müssen. Sie stieg auf das Pferd, ließ ihm die Zügel locker und ritt in der hereinbrechenden Dämmerung Fiesole und der Stadt Florenz entgegen. Das Tier war ein Zelter, dessen Passgang den Seitensitz ermöglichte. Über der fernen Stadt hatte sich ein drohendes, tintenschwarzes Wolkengebirge zusammengezogen. Es ist alles wie am Anfang, dachte Angelina. Bei dem Fest ihres Vaters hatte auch so eine Wolkenwand über der Stadt gestanden. Ein Bild war von der Wand gefallen, das Bild ihrer Mutter. Damit begann das Unglück.

Aber jetzt hatte sie es in der Hand. Sie wollte, dass das Porträt von Francesco erhalten blieb. Und es ging nicht darum, dass andere es sehen könnten oder dass Savonarola es verdammen könnte. Das Bild war das Pfand der Liebe zwischen Francesco und ihr, das gestand sie sich jetzt ein.