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Angelina erwachte frühmorgens, als die Karren der Händler zum Markt rumpelten. Solche Karren waren auch während der Pest unterwegs gewesen, die Handwagen der Fanciulli hatten so geklungen, und so würde es auch klingen, wenn Verurteilte zum Richtplatz gebracht wurden. Heute war der Tag der Feuerprobe. Angelina stand auf, kleidete sich an, ging zum Brunnen nach draußen und wusch sich spärlich. Die Sonne war gerade erst aufgegangen. Allmählich kam Leben in die Stadt. Rinaldo und seine Töchter hatten schon das Frühstück bereitet, als sie zurückkam. Francesco trat aus seinem Zimmer.

»Ich möchte an der Feuerprobe nicht teilnehmen«, sagte Angelina, während sie mit ihnen frühstückte. »Es war genug des Feuers und der Proben.«

»Was möchtest du stattdessen tun?«, fragte Francesco.

»Ich werde noch einmal zu Mutter Elisa gehen und dort auch meine Familie besuchen«, sagte sie. Rinaldo und seine Töchter hatten frei bekommen, um das Spektakel mit ansehen zu können, und waren schon ganz aufgeregt. Vorerst waren die beiden Parteien, die Franziskaner und die Dominikaner, im Palazzo della Signoria zusammengekommen, um darüber zu beraten, wie die Feuerprobe vonstatten gehen sollte.

»Wie wollt Ihr denn dorthin kommen?«, fragte Rinaldo. »Es sind mehr als zehn Meilen.«

»Mein Zelter steht noch bei Botticelli im Stall«, antwortete Angelina.

»Ich würde dich ja gern begleiten«, sagte Francesco, »aber Botticelli …«

»Ich glaube, ich muss diesen Weg allein gehen«, sagte Angelina.

|340|Sie verabschiedete sich. Als Francesco sie umarmte, merkte sie wieder, wie sehr sie ihn liebte und dass er nicht der Einzige war, der sich nach Erfüllung dieser Liebe sehnte. Aber der Zeitpunkt war noch nicht gekommen. Sie musste erst mit sich im Reinen sein. Und da war noch etwas anderes, Drängendes, das mit dem Mönch zusammenhing und das sie nachts in ihren Träumen verfolgte.

In der Stadt hatten sich wieder die Menschen zusammengedrängelt, um das bevorstehende Ereignis zu erleben. Angelina kam in die Via Nuova und klopfte bei dem Maler Botticelli. Er öffnete ihr höchstpersönlich die Tür. Wie zu erwarten, war sein Zustand nicht der beste. Er sah aus, als hätte er die ganze Nacht geweint.

»Ich komme gerade von meiner Villa in der Via del Monte Oliveto«, sagte Botticelli. »Mein Bruder Simone hat angekündigt, die Stadt bald zu verlassen. Er habe sich zu sehr Savonarola verschrieben, sagt er.«

»Könnt Ihr ihn nicht beschützen? Ihr habt doch einen großen Einfluss.«

»Fast alle haben sich gegen Savonarola gewendet. Simone muss fort aus Florenz, er geht nach Bologna, weil er sonst als offener Anhänger Savonarolas verhaftet wird.«

»Und Ihr, Signor Botticelli? Droht Euch keine Gefahr?«

»Das liegt in Gottes Hand.« Botticelli blickte grimmig gen Himmel. »Und Ihr, was führt Euch heute zu mir?«

»Ich bin gekommen, um mein Pferd zu holen«, sagte Angelina. »Besser gesagt, das Pferd der Nonnen des Klosters Corona della Santa Maria.«

»Wollt Ihr ebenfalls aus der Stadt fliehen?«, fragte der Meister.

»Nein, ich möchte nur mit der Äbtissin sprechen«, entgegnete Angelina.

Botticelli ging mit ihr zum Stall und half ihr, das Pferd zu satteln.

»Was haltet Ihr von dieser Feuerprobe, die heute stattfinden soll?«, fragte er.

»Gar nichts, Signor Botticelli. Ich glaube, dass Gott die Menschen auf seine eigene Weise prüft.«

|341|»Es ist das Ende!«, seufzte Botticelli. »Was soll nur aus Florenz werden, was aus Savonarola, und vor allem aus der Malerei?«

»Wo etwas aufhört, fängt auch wieder etwas an«, meinte Angelina sibyllinisch und schwang sich aufs Pferd. »Was bin ich Euch schuldig?«

»Ich habe Euch für Euer Gesicht und Euer liebreizendes Wesen Obdach gewährt, das ist mir Lohn genug«, sagte der Meister, nahm ihre Hand und drückte sie. »Kommt wohlbehalten zurück von Eurer Reise!«

Angelina ritt langsam durch die Stadt nach Nordosten. Es schien ihr, als sei sie gestern erst diesen Weg von Fiesole her gekommen. Beim Kloster San Marco fiel ihr ein Mönch auf, der vor dem Tor auf und ab ging. Er war in die schwarz-weiße Dominikanertracht gekleidet und schien auf jemanden zu warten. Sie näherte sich ihm und wollte ihn ansprechen, aber der Mönch drehte sich um und rannte ins Kloster zurück. Sie stieg ab und folgte ihm, aber er war verschwunden. Der Bruder Pförtner rief sie an und fragte, was sie wolle. Wie denn dieser Mönch heiße, der gerade im Haus verschwunden sei. Der Pförtner wollte keine Auskunft geben. Es war auch sinnlos. Nur einige Handwerker machten sich am Gebäude zu schaffen; aus der Kirche erklang eine Litanei. So würde sie ihn niemals finden, sie wusste ja nicht einmal, wie er aussah. Angelina kehrte um, bestieg ihren Zelter und trabte davon, durch das Tor hinaus.

Sie empfand den Ritt in die Hügel um Florenz wie einen Ausbruch aus einem Gefängnis. Alles Düstere der letzten Monate fiel in diesem Augenblick von ihr ab. Lerchen sangen hoch in der Luft, duftende Veilchenkissen standen im noch gelben Gras und unter den Olivenbäumen machten sich wilde Narzissen breit. Es ging immer weiter den Hügel hinauf. Bald sah Angelina die Stadt Florenz unter sich liegen. Jetzt, im hellen Sonnenlicht, sah sie wunderschön aus mit all ihren Kuppeln und Türmen. Der Arno schlängelte sich als silbriges Band mitten hindurch, überragt vom Ponte Vecchio. Unfassbar, dass dort solche Dinge geschehen waren.

Schließlich erreichte Angelina Fiesole und bald darauf das Kloster |342|Corona della Santa Maria. Einige Nonnen arbeiteten im Garten, und Angelina erkannte sie alle wieder. Sie begrüßten sie aufs herzlichste. Das Wiedersehen mit ihrer Familie verlief friedlich. Angelina sah, das sie gut versorgt und in Sicherheit waren. Schließlich wurde sie im Zimmer der Äbtissin von Mutter Elisa empfangen.

»Angelina, ich begrüße dich in unserem Kloster. Wir haben für dich gebetet.«

»Eure Gebete sind wohl erhört worden, Mutter Elisa. Sie begleiteten mich wie ein guter Stern.«

»Was führt dich zu uns?«

»Ich wollte Euch danken, dass ihr meine Familie aufgenommen habt.«

»Ihr seid allzeit willkommen bei uns, Angelina.«

»Ihr habt mir sehr geholfen. Die Gespräche mit Euch haben mir den Weg gewiesen.«

»Hast du denn etwas Neues zu erzählen?«

Sie machte eine einladende Handbewegung.

»Als ich vom Kloster nach Florenz zurückritt, hatte ich große Angst«, begann Angelina. »Es war, als säße mir der Teufel im Nacken. Nachdem ich endlich angekommen war, überstürzten sich die Ereignisse. Es war der Tag des ›Fegefeuers der Eitelkeiten‹. Francesco wollte mir das Bild zeigen, zum Beweis dafür, dass er es nicht verkauft hatte. Es war verschwunden, gestohlen! Als der Holzstoß auf der Piazza entzündet wurde, sahen wir einen Mönch, der eben dieses Bild in die Flammen werfen wollte. Francesco hat es gerettet und sich dabei Verbrennungen zugezogen.«

»Er liebt dich, Angelina.«

»Ich liebe ihn auch. Aber bevor ich mich für ihn entscheiden kann, muss ich einige Dinge herausfinden, das weiß ich jetzt. Was nachher mit meinen Eltern geschah, ist Euch ja bekannt.« Sie schüttelte den Kopf. »Wer ist dieser Mönch, der mich schon seit langem verfolgt und uns allen so viel angetan hat? Warum hat er es getan? Warum wollte er das Bild vernichten?«

»Gottes Ratschluss ist unergründlich, Angelina«, sagte Mutter |343|Elisa. »Kannst du diese Dinge nicht ruhen lassen und sie einfach so nehmen, wie sie sind?«

»Nein, das kann ich nicht, Mutter Elisa. Ihr wisst, wie sehr ich unter all dem gelitten habe, wie ich darüber krank geworden bin! Ich möchte mir von Euch einen Rat holen, wie ich weiter vorgehen soll.«

Mutter Elisa schaute aus dem Fenster, wie um sich zu sammeln. Nach einer Weile begann sie zu sprechen.

»Du weißt, dass mir das Wohlergehen meiner Schwestern immer sehr am Herzen liegt, Angelina. Ich hatte genug Zeit, über alles nachzudenken, worüber wir so lange gesprochen haben. Ich wollte die Wahrheit wissen. Deshalb habe ich in Fiesole herumgefragt, ob sich jemand an das damalige Ereignis erinnert. Und richtig, ich trieb einen jungen Mann auf, der dich in der Höhle entdeckt hatte. Damals war er noch ein Hirtenjunge. Er händigte mir eine Nadel aus, die er später auf dem Boden des Weinkellers gefunden hatte. Er dachte, es sei eine Haarnadel und sie hätte vielleicht dir gehört.«

»Habt Ihr diese Nadel bei Euch, Mutter Elisa?«, fragte Angelina beklommen.

»Ja«, sagte Mutter Elisa. Sie zog eine schwarz angelaufene, lange Nadel aus ihrem Beutel. Angelina wurde kreidebleich, sie wankte.

»Was ist mit dir, Angelina?«, wollte Mutter Elisa wissen. »Du siehst aus, als hättest du den Tod gesehen.«

»Werft diese Nadel weg, Mutter Elisa, ich flehe Euch an!«

»Nun beruhige dich, es ist eine Nadel, sonst nichts! Hat sie dir gehört?«

»Nein!«, rief Angelina gequält und machte Anstalten, Mutter Elisa die Nadel aus der Hand zu reißen.

»Wenn es dir so sehr zu schaffen macht …« Mutter Elisa ließ die Nadel in ihrem Beutel verschwinden. »Angelina, ich möchte dir nichts Falsches empfehlen. Wer weiß, was dir alles zustoßen könnte bei deiner Suche! Du bist schon bei deinen Eltern gewesen?«

»Ja, und ich habe ihnen endgültig verziehen, und sie haben mir verziehen.«

|344|»Das ist die beste Voraussetzung für dein weiteres Handeln«, sagte Mutter Elisa. »Ich rate dir, deinen Weg weiter und bis zum Ende zu gehen, was immer das auch bedeuten mag. Erschrecke nicht vor dem, was du findest! Du hast dich gegen den Schleier entschieden und für das weltliche Leben. Jetzt musst du dem Geheimnis deiner Kindheit auf den Grund kommen. Ich glaube inzwischen, dass du denen, die dir am nächsten sind, mehr durch deine Abwesenheit schadest als durch deine Nähe. Such dir weiter Verbündete und bleib mit ihnen verbunden! Überlege bei jedem Schritt, den du tust, ob er dich der Lösung des Geheimnisses näher bringt oder nur noch mehr ins Dunkle führt. Das ist alles, was ich dir mitgeben kann, Angelina. Hast du noch weitere Fragen an mich?«

»Vor dem Kloster San Marco sah ich einen Mönch, der demjenigen sehr ähnlich war, der mich einmal bedrohte. Kann ich es wagen, in dieses Kloster zu gehen und Nachforschungen anzustellen?«

»Wahrscheinlich gibt es keinen anderen Weg«, seufzte Mutter Elisa, »obwohl mir bei dem Gedanken daran kalt wird. Geh nicht allein dorthin.«

»So werde ich es machen, Mutter Elisa«, versprach Angelina. Die Äbtissin umarmte sie, gab ihr den Segen.

 

Während der Priester Domenian im Kloster San Marco stundenlang für seinen Herrn betete, hatte Savonarola sich den ganzen Tag zusammen mit dem Franziskaner Francesco di Puglia, seinen Mitbrüdern Silvestro und Domenico sowie anderen Mönchen der beiden Orden im Palazzo della Signoria aufgehalten.

In heftigen Gesprächen erörterten sie das Für und Wider dieser Feuerprobe. Die Franziskaner zeigten wenig Bereitschaft, die Probe mitzumachen. Dabei hatten sie, zusammen mit dem Papst, auf dieses ›Gottesurteil‹ hingearbeitet. Domenico da Pescia erklärte sich dazu bereit, für Savonarola durchs Feuer zu gehen. Ob Domenico sein eigenes Gewand tragen dürfe, gaben die Franziskaner zu bedenken, er könnte sie ja betrügen. Vielleicht hätte er Zauberzettel |345|darin versteckt. Und wenn er die Hostie trage, wäre es so, als würde Christus selbst verbrannt! Die Dominikaner hielten dagegen: Das Ereignis war angekündigt worden, bei der Stimmung in der Stadt wäre es gefährlich, es nicht durchzuführen. Nur langsam ließ sich Savonarola davon überzeugen, dass er sein Gesicht verlieren würde, wenn er sich dieser Herausforderung nicht stellte, und er begab sich auf den Platz.

Der Haufen aus Stroh, mit Öl begossen und mit Schießpulver versehen, befand sich mitten auf der Piazza della Signoria, von einer murrenden, sich drängenden und geifernden Menschenmenge umgeben, die fürchtete, um ihr Schauspiel betrogen zu werden. Immer wieder wurden Rufe laut: »Savonarola soll brennen! Schafft ihn herbei! Stürmt den Palazzo della Signoria!«

Ein Wind strich über den Platz, ließ die Gewänder der Menschen flattern und wirbelte trockene Blätter auf. Kinder heulten. Da fielen die ersten Regentropfen. Bald öffnete der Himmel seine Schleusen und goss sein Wasser wie mit Kübeln über die Wartenden. Flüche wurden laut, die Menge stob auseinander.

»Das ist ein Gottesurteil«, rief Savonarola entzückt. Hämisches Gelächter und wütende Schreie folgten seinen Worten.

»Du bist ein Feigling, wie ihn Florenz noch nie in seinen Mauern gehabt hat, Savonarola!«, schrie jemand mit überschnappender Stimme. »Deine Tage sind gezählt, wappne dich, Prior«, rief eine Frau, die ein Kleinkind in den Armen hielt. Die Fanciulli eilten ihrem Herrn nicht zu Hilfe. Sie waren in der Masse untergetaucht.

Ein Hagel von Steinen und faulem Obst flog gegen die Gruppe vor der Tür des Palazzo. Savonarola und die Mönche zogen sich ins Innere des Hauses zurück. Am Abend verkündete der Franziskaner der aufgebrachten Menge, dass das Spektakel nicht stattfinden würde. Gott habe den Regen geschickt als Zeichen seiner Barmherzigkeit. Wieder flogen Steine und andere Gegenstände.

»Der Mönch ist ein Feigling, ein Versager«, tönte es immer wieder. »Den werden wir uns holen!«

 

|346|Am Abend des 8. April, es war Palmsonntag, traf Angelina in Florenz ein, brachte ihren Zelter zu Botticelli und eilte durch die Gassen zu Rinaldos Turm. Die Menschen, die ihr begegneten, schienen in großer Aufregung zu sein. Was war geschehen? Hatte Savonarola die Feuerprobe bestanden? Doch das, was Angelina aufschnappte, ließ sie Schlimmes vermuten. Der Name Savonarolas wurde mit Schimpfworten bedacht, vereinzelt hörte sie, dass man am nächsten Tag das Kloster San Marco stürmen, den Prior herausholen und aufhängen wolle. Er habe die Stadt und ihre Bürger verraten. Im Turm wurde sie von Rinaldo, Gratiosa, Pallina und Verena empfangen. Aus der Küche mit dem kleinen gemauerten Herd kam ein verlockender Duft. Francesco trat aus seinem Zimmer, seine Kleidung war mit Farbe bedeckt. Er umarmte Angelina.

»Wie ist dein Gespräch mit Mutter Elisa verlaufen?«, wollte er wissen. »Ist deine Familie wohlauf?«

»Ja, das ist sie«, antwortete Angelina. »Und Mutter Elisa hat mir ihren Segen gegeben. Sie meint auch, dass ich meinen Weg weitergehen muss.«

»Aber das ist gefährlich!«, rief Francesco.

»Sie hat gesagt, ich solle nicht allein gehen. Und ich weiß, mit wem ich gehen möchte!«

Francesco drückte ihre Hand.

Pallina trug einen dampfenden Topf mit Ribollita herein. Diese Bohnen-Kohl-Suppe hatte sie zuletzt im Haus ihrer Eltern gegessen. Sie sei erst richtig gut, wenn sie wieder aufgekocht wird, hatte ihre Mutter gesagt, und wenn sie mit Grünkohl und Winterkohl und toskanischem Brot zubereitet wird. Sie setzten sich an den Tisch und schöpften Suppe in ihre Teller.

»Die Feuerprobe hat nicht stattgefunden«, berichtete Francesco Angelina.

»Wart ihr dort?«, fragte sie.

»Wir waren auf der Piazza«, antwortete Pallina. »Die Menge war sehr aufgeregt. Alle wollten sehen, wie die beiden Frates durchs |347|Feuer gingen. Aber dann kam ein Regenguss, und das Spektakel fiel buchstäblich in Wasser. Die Enttäuschung stand den Leuten ins Gesicht geschrieben.«

»Was glaubt ihr, was geschehen wird?«, fragte Angelina in die Runde.

Rinaldo wischte sich den Mund ab.

»Ich glaube, dass es das Todesurteil für Savonarola ist. Er hat so gut wie keine Anhänger mehr in der Stadt.«

»Dann hat es also ein Ende mit diesem Gottesstaat?«, folgerte Angelina.

»So sieht es aus«, meinte Francesco düster. »Ich frage mich, was aus Botticelli werden soll. Er hat keine Lebensgrundlage mehr.«

»Der wird sich schon irgendwie durchschlagen«, sagte Rinaldo. Eine Zeitlang aßen sie schweigend. Pallina räumte das Geschirr weg.

»Was gedenkst du nun zu tun?«, fragte Francesco Angelina.

»Ich will gleich ins Kloster San Marco gehen und nach diesem Mönch suchen«, antwortete sie.

»Lass mich mitkommen.«

»Eigentlich wollte ich dich nicht in Gefahr bringen.«

»Mein Platz ist an deiner Seite«, sagte er.

Sie brachen auf, schritten in der aufkommenden Dämmerung durch die Stadt. Wieder brodelte es in den Gassen. Als sie das Kloster San Marco erreichten, sahen sie eine Menschenmenge mit Fackeln und Schwertern, welche die Herausgabe Savonarolas verlangte.