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»Du bist also den ganzen Vormittag über weg gewesen, hast ein feudales Frühstück gegessen und Rosmaries Kräutergarten besichtigt. Mit der Absicht, Blumen für den eigenen Garten zu kaufen, kann ich mir vorstellen. Mehr hast du also während dieser Arbeitsstunden nicht geschafft? Vielleicht hast du noch einen Termin beim Friseur verabredet, oder die Maniküre bestellt?« Kommissar Ragnarssons eng stehende Augen fixierten Maria. Die nicht angesteckte Zigarette unter der Oberlippe wippte im Takt, als er sprach. Wie ein ganz kleiner Taktstock, überlegte Maria und versuchte ihr Lächeln halbwegs zu verbergen. »Hier wird lang und breit darüber geklagt, dass wir zu wenig Leute haben und zu geringe Mittel, dass wir unterbesetzt sind und auf dem Zahnfleisch gehen, und dann hat diese Frau da«, Ragnarsson zeigte bösartig auf Maria, »die Dreistigkeit und spielt den ganzen Vormittag Kindergarten. Warst du nicht mit deinen Schreibarbeiten im Rückstand, mit Vorgängen, die morgen an die Staatsanwaltschaft gehen sollen? Hattest du nicht so was gesagt?«

»Das schaffe ich schon. Wir wissen noch nicht, was Clarence Haag passiert ist«, erwiderte Maria, ohne seinem Blick auch nur einen Millimeter auszuweichen.

»Nein. Und wir wollen dankbar sein, wenn wir drum herum kommen. Wahrscheinlich sitzt er besoffen irgendwo draußen im Wald, und dann können wir nur froh sein, wenn er keinen Verkehrsunfall verursacht hat. Oder, und das ist wahrscheinlicher, er ist im Suff mit der richtigen Dame im falschen Bett gelandet, und dann ist es ebenfalls nicht unsere Aufgabe, die Angelegenheit aufzuklären. Verstanden! Ein Ehemann muss ein Recht auf sein Privatleben haben! Kann Wern das nicht begreifen?«

»Aufrichtig gesagt, nein. Nicht wenn er die Hilfe der Polizei braucht, um nach Hause zu finden. Ich frage mich, wer der Mann mit der Sportmütze gewesen sein kann. Einer von den beiden war nüchtern genug, um die Zeche auszurechnen und auf die Öre genau zu bezahlen.«

»Einer von denen war nüchtern! Meinst du wirklich, dass einer von denen nüchtern war?! Soll ich lachen oder weinen? Ist es nicht bald Zeit für die große neurologische Untersuchung? Sieh dir Himberg hier an und lerne, wie man Schwerpunkte setzt. Die Frau ruft ihn an und sagt, dass ihr Mann verschwunden ist. Himberg ist ein ERFAHRENER Polizist. Er WEISS, dass Ehemänner in 99 von 100 Fällen wie Märzkater in der Dämmerung auftauchen, um sich nach den Anstrengungen der Nacht auszuschlafen.« Örjan Himbergs breites Lächeln strahlte vor Selbstgefälligkeit. Zufrieden über das Lob, das ihm zuteil wurde.

»Ich kann dir noch so das eine oder andere beibringen, Mädel«, sagte er mit lässiger Stimme und ließ seinen Blick unzweideutig über Marias Körper wandern.

»Dann möchte ich wissen, in welcher Absicht ein Polizist mit der speziellen Datei drohen sollte? Du hast da vielleicht deine eigene Homepage, die du Rosmarie Haag zeigen wolltest? ›Örjans romantisches Plätzchen?‹«

Kriminalinspektor Arvidsson, der lange versucht hatte, sich auf die Tageszeitung zu konzentrieren, erhob sich in voller Länge. Sah sich um mit einem Blick, der alles sagte, und verließ den Aufenthaltsraum. »Tollhaus!«, hörten sie ihn murmeln, bevor er die Tür hinter sich schloss.

Musste das Leben so fürchterlich kompliziert sein? Arvidsson sank an seinem Schreibtisch zusammen und stützte den Kopf in seine hohlen Hände. Er seufzte laut. Er hätte etwas zu Marias Verteidigung sagen müssen, aber das war eben unmöglich, ohne dass er rot wurde. Verdammt, wie er seinen Körper hasste, der alles verriet. Das Hemd war unter den Achseln feucht vom Schweiß. Wie konnte er mit Maria tagsüber ganz normal zusammenarbeiten, wenn sie nachts die Frau seiner schlaflosen Träume war? Allein der Gedanke an ihre schlanken Fußgelenke war erregend, ebenso die langen hellen Haare, die manchmal, wenn sie hochgesteckt waren, den unwiderstehlichen Nacken entblößten. Wenn sie lachte, bekam er Gänsehaut, so schön war sie! Wie konnte er neben so einem Geschöpf leben, ohne es berühren zu dürfen?

Sie hatte zwei kleine Kinder, den fünfjährigen Emil und die zweijährige Linda. Das nahm ihm neben dem EDV-Berater Krister Wern jede Chance. Wenn nicht die Kinder gewesen wären, hätte er wohl allen Mut zusammengenommen und wäre irgendwann in die Offensive gegangen. Jetzt hieß es einfach, sich zusammenzunehmen, auch wenn er dadurch langweilig und steif wirkte. Arvidsson biss sich auf die Innenseite der Backen. Wurde es schlimmer, dann hielt er es hier nicht länger aus. Ihm blieb dann nur die Möglichkeit, sich versetzen zu lassen.

Bis zur Mittagspause kümmerte sich Maria um die Papierstapel auf ihrem Schreibtisch, beinahe vierzig Vorgänge, von denen statistisch gesehen nur etwa zehn dem Staatsanwalt zur Beurteilung vorgelegt wurden. Etwa drei Viertel der Anzeigen, die erstattet wurden, mussten aus Mangel an Beweisen zu den Akten gelegt werden. Entmutigend und manchmal auch peinlich. Als Ermittler hat man meist nur die Möglichkeit, sich mit dem Anzeigenden nach einem Monat oder noch später in Verbindung zu setzen, sofern nicht jemand physisch verletzt worden ist. Die Spuren sind kalt. Die Zeugen können sich nicht mehr erinnern. Man könnte sich viele Stunden Arbeit ersparen, wenn sofort nach der Anzeige eine gründliche Untersuchung des Tatortes stattfinden würde. Nervöses Warten und viele ungeduldige Anrufe könnten vermieden werden. Eine Zeitersparnis sowohl für den Anzeigenden als auch für die Polizei. Aber um das zu schaffen, durfte man nicht im Rückstand sein. Der Gedanke, vorbeugend zu arbeiten, wenn man nicht mal die laufenden Arbeiten schaffte, war erst recht unrealistisch. Maria nahm die obersten Vorgänge vom Stapel: ein Einbruch in einem Sommerhaus, Trunkenheit und Missbrauch in Videvägen, ein weiterer Einbruch in Bredströms Juweliergeschäft und als Sahnestück obendrein der Versuch, böhmische Wüstenmäuse über das Internet zu verkaufen. Man sollte meinen, dass der Käufer beim Wort Wüste in Zusammenhang mit Böhmen reagiert haben müsste, aber das war nicht der Fall gewesen. Der gutgläubige Käufer hatte seine Lieferung mit Mäusen erhalten, war gebissen worden und hatte ein schweres Nierenleiden, Nephropathia epidemica, bekommen. So stand es im Laborbericht der Infektionsklinik. Dort war zu lesen, dass es sich um den Biss einer gewöhnlichen Wühlmaus handelte. Diese Art von Nierenleiden war andererseits durchaus ungewöhnlich und nicht zu bagatellisieren. Sie konnte neben Fieber auch zu Koagulationsstörungen und Nierenversagen führen, was für den Patienten dann Intensivstation bedeutete. Der Erkrankte forderte Schadenersatz. In diesem Zusammenhang hatte die Mutter des von den Wühlmäusen Gebissenen die Untiere als Beweismaterial mit auf die Polizeiwache in Kronköping gebracht. Ragnarsson hatte schadenfroh entschieden, dass Maria sich der Frau und der Pelztiere annehmen musste. Sicher in der Hoffnung, dass sie Angst vor Mäusen hatte. Maria war von den langen gelben Zähnen der Tiere fasziniert gewesen. Die sahen alle aus wie Kettenraucher. Aber sie schüttelte sich, als sie an die Löcher dachte, die sich an den Außenwänden ihres Hauses befanden. Vorher hatte sie sich deswegen keine Gedanken gemacht, aber jetzt ging ihr auf, dass es Wühlmauslöcher sein konnten. Was war, wenn Emil und Linda gebissen wurden?

Hin und wieder wanderten ihre Gedanken zu Clarence Haag. Aber das Telefon blieb still und es kamen auch keine Mitteilungen über die Haussprechanlage. Auch wenn sie sich immer noch über Himberg ärgerte, musste sie zugeben, dass Ragnarsson in gewisser Weise Recht hatte. Sie hatte aus einem spontanen Gefühl heraus gehandelt. Begründet sicherlich durch die entsetzlichen Stunden damals, als ihre Tochter Linda verschwunden war. Stunden der Ungewissheit. Das normale Verfahren, wenn ein Mann nach einem Restaurantbesuch verschwindet, ist natürlich abwarten und mal sehen, was nach einem Tag daraus geworden ist. Trotzdem spürte Maria ganz deutlich, dass es sich hier um etwas anderes als einen normalen Fehltritt nach einem durchzechten Abend handelte. Das Problem war nur, wie sie diesen Standpunkt Ragnarsson gegenüber erklären sollte.

»Das sagen sie doch immer: Ja, der Clarence, der passt beim Alkohol sehr auf. Und dann, wenn der Ehemann wieder auftaucht, kommt heraus, dass er alles getan hat, was man ihm nie zugetraut hätte«, meinte der Kommissar. Nein, in diesem Punkt verließ sie sich mehr auf Rosmarie Haag als auf ihren Chef. Rosmarie schien sich irgendwie mehr wegen des Trinkens, das man ihrem Mann unterstellte, Sorgen zu machen, als wegen seines Verschwindens an sich.

Während der Mittagspause befand sich Maria Wern daher im elegantesten Restaurant der Stadt, in der Goldenen Traube. Sie hatte sich das Tagesmenü bestellt, das billigste, ein Bauernfrühstück für 85 Kronen, und das riss trotzdem ein ordentliches Loch in die schmale Brieftasche. Der Oberkellner höchstpersönlich war zur Stelle und führte sie an den Tisch, an dem Clarence Haag und der Mann mit der Mütze am Abend vorher gesessen hatten. Clarence mit dem Rücken zur Tür und der Mann mit der Mütze ihm gegenüber. Neben dem Tisch standen, um den Platz ein wenig hübsch zu machen und Abstand von den anderen Tischen zu schaffen, ein kleinblättriger Gummibaum in einem großen Topf und daneben zwei Exemplare einer kleineren Palme, deren Namen Maria nicht kannte. Die Töpfe standen in riesigen Terrakottaschalen direkt hinter dem Stuhl des Mützenmannes. Das Blumenwasser des Gummibaums sah eher rot als erdfarben aus. Maria steckte den Finger hinein und roch daran. Sie war verwirrt und probierte die Flüssigkeit. Zweifellos Rotwein! Es musste auch eine größere Menge gewesen sein, wenn die Flüssigkeit durch die ganze Blumenerde gesickert war und trotzdem die Schale füllte. Warum hatten die Herren so teuren Wein bestellt und ihn dann in die Blumenerde geschüttet? Einer armen Kriminalinspektorin gab so etwas zu denken. Warum hatte der Mützenmann Clarence ein Taschentuch vor den Mund gehalten, wenn der sich gar nicht übergeben wollte? Was konnte den Grundstücksmakler Clarence Haag veranlasst haben, eine solche Behandlung zu akzeptieren? War das irgendein Scherz? Was kann man in einem Taschentuch verstecken? Eine Pistole? Eine kleine Browning kann durchaus in der Hand unter einem Taschentuch verborgen werden. Mit einer solchen Theorie zu Kommissar Ragnarsson zu kommen könnte natürlich das Todesurteil bedeuten. Es konnte ja auch so sein, dass den Herren der Jahrgangswein des Oberkellners nicht geschmeckt hatte und sie ihn heimlich weggegossen hatten, um den Mann nicht zu kränken. Maria nahm mit ihrem Dessertlöffel ein wenig von der Blumenerde auf ihren Teller und verteilte sie in kleine spitze Haufen. Hackte die Haufen auseinander und glättete sie. Der Mann am Tisch neben ihr beobachtete interessiert ihre Arbeit.

»Mit dem Servieren dauert es hier immer ein Weilchen, aber ich kann garantieren, dass sich das Warten lohnt«, lächelte er aufmunternd. Maria lächelte zurück.

»So was passiert, wenn man in anderen Umständen ist, man sehnt sich nach Mörtel und allem Möglichen.« Eigentlich wusste sie nicht, warum ihr das gerade einfiel. Aber sie hatte nicht geschwindelt. Sie hatte nicht gesagt, dass sie selbst in anderen Umständen war, lediglich dass dann so etwas vorkam.

»Ich weiß, wie das ist. Als meine Lebensgefährtin ein Kind erwartete, musste ich mitten in der Nacht rausgehen und salzige Lakritze kaufen.«

Das Bauernfrühstück wurde auf einem angewärmten Teller serviert. Für 85 Kronen hätte die rote Bete mindestens in Scheiben geschnitten oder flambiert sein können, fand Maria und legte sich die Leinenserviette auf die Knie.

Auf der Kühlschranktür im Aufenthaltsraum, dem offiziellen schwarzen Brett, hing eine Einladung zur Feier des vierzigsten Geburtstages von Kriminalinspektor Jesper Ek. Grillfest im Grünen, stand da. Sie hatte Ek einen Monat lang nicht gesehen. Beim letzten Mal, als sie ihn in seiner Zweizimmerwohnung in der Grönsångargatan besuchten, hatte er im Vertrauen gesagt, dass er daran dächte, seine Kündigung einzureichen. Er hätte sich noch nicht endgültig entschlossen, aber er tendiere dazu. »Als Zwanzigjähriger ist man unverletzlich. Später holt einen der Ernst des Lebens ein. Ich will ein normales Leben führen, nicht vorzeitig sterben oder wie ein Paket in der Rehaklinik liegen, nur weil es jemandem eingefallen ist, mir ein Messer in den Bauch zu stechen. Nicht für 18000 im Monat.«

»Du bist wohl kaum der Bezahlung wegen Polizist geworden«, hatte Hartman entgegnet. »Irgendwann musst du doch der Meinung gewesen sein, dass es eine vernünftige Lebensaufgabe, ein sinnvoller Beruf ist.« Da hatte Ek gelacht, wie es nur Jesper Ek konnte, mit dem ganzen Körper, ohne schützendes Netz. »Ich will die Wahrheit sagen, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Ich bin Polizist geworden, weil ich hinter einer Frau her war, die gerade ihren Aufnahmeantrag für die Polizeischule eingeschickt hatte. Was für eine Frau! Sie war zwar verlobt, aber das habe ich nicht als besonders großes Hindernis betrachtet. Das Problem war, dass ich angenommen wurde, sie aber nicht. So sah das aus. Erst im Laufe der Jahre hat mir die Arbeit dann etwas bedeutet. Aber jetzt bin ich eben ein ängstlicher Polizist, und ein ängstlicher Polizist ist kein guter Polizist und auch kein guter Mensch, mit dem man gern zusammenleben will.«

»Ich habe auch manchmal Angst gehabt. Das haben alle. Wie du schon sagst, das kommt mit den Jahren, wenn die Unverletzlichkeit dich im Stich lässt und die Wirklichkeit sich meldet. Ich möchte, dass du weißt, dass du ein guter Polizist bist, Ek.« So hatte er das gesagt, der gute alte Hartman, und Ek hatte sich entschlossen, noch einmal gründlich zu überlegen, ehe er irgendein Papier einreichte. Maria drückte die Daumen. Möge Ek wieder zum Dienst kommen und Örjan Himberg zur Schutzpolizei zurückversetztwerden.

Die Sonne brannte durch das Fenster in Marias Büro, das daher schon um zehn Uhr kochend heiß war. Es war ein Raum, der sich wegen ungenügender Isolierung dem Wechsel der Jahreszeiten anpasste. Im Winter war er eiskalt und zugig, im Herbst konnte man nicht hinaussehen, weil die weinroten Blätter des Blutahorns gegen die Scheiben geklatscht wurden, und im Sommer kam man sich wie in einem Treibhaus vor. Maria schaltete den Computer ein und zog die Vorhänge zu, um auf dem Bildschirm überhaupt etwas sehen zu können. Clarence Haag war im Laufe der Jahre an einer Reihe von Zivilprozessen beteiligt gewesen, aber nie wegen eines Verbrechens verurteilt worden. Im Verkehrsregister war nichts zu holen. Ihm gehörte ein BMW, und alles hatte seine Ordnung. Rosmarie Haag war desto häufiger im Verkehr aufgefallen, darüber hinaus fand sich aber nichts. Maria stand auf und öffnete das Fenster. Die Luft stand still. Nachdem sie noch eine Weile gesucht hatte, fand sie eine Anzeige, die Rosmarie Haag vor etwas mehr als zwei Monaten erstattet hatte. Es ging um Diebstahl und Beschädigung. Jemand hatte im Kräutergarten Pflanzen ausgegraben. Täter unbekannt, stand in Örjan Himbergs knappem Bericht.

Maria rief den Kindergarten an und ließ ausrichten, dass sie spät kommen würde. Eigentlich hatte sie vorgehabt, Überstunden abzubummeln, um drei Uhr Schluss zu machen und den Nachmittag mit den Kindern am Strand zu verbringen. Aber jetzt war sie mit dem Papierkram im Verzug und außerdem hatte Krister angerufen und sie gebeten, Dichtungen für die Wasserhähne zu kaufen, er selbst würde es unmöglich schaffen, vor Ladenschluss in ein Sanitärgeschäft zu kommen. Außerdem waren die Milch und der Käse alle, vom Toilettenpapier war nur noch eine angebrochene Rolle da und der Schadenexperte der Versicherungsgesellschaft wollte baldmöglichst angerufen werden. Und Emil mussten die Haare geschnitten werden, denn morgen sollte der Fotograf in den Kindergarten kommen. Zwei Mitglieder der Familie Wern würden deswegen ziemlich ungnädig werden. Hoffentlich ließen sie sich mit einem Eis besänftigen.

Clarence Haags Kompagnon, Odd Molin, hatte sich auf die Anfrage von Himberg aus Stockholm gemeldet. Er klang ziemlich aggressiv. Maria musste den Hörer ein ganzes Stück vom Ohr weg halten. Clarence war zu keiner der für diesen Tag verabredeten Besprechungen erschienen.

»Ist vermutlich Rosmarie, die ihn zugrunde gerichtet hat«, behauptete Odd mit bissiger Stimme.

»Wie meinen Sie das?«

»Er ist wahrscheinlich auf seinem Posten mit dem Spaten in der Hand zusammengebrochen. Seiner geliebten Rosmarie würde er ja nichts abschlagen. Winkt sie mit dem kleinen Finger, dann vergisst er alles andere um sich herum. Wenn Rosmarie irgendwo hin will, fährt er sie, obwohl sie selbst einen Führerschein hat, und ist sie auf einem Fest, wartet er draußen im Auto bis lange nach Mitternacht.«

»Rosmarie weiß auch nicht, wo Clarence sich aufhält. Sie ist tiefbeunruhigt.«

»Beunruhigt, die! Die kümmert sich doch nur um ihr Gemüse«, schnaubte Odd in den Hörer.