26. April, Vormittag
Feine Regenfäden spannten sich schräg vom grauen Himmel herab, der Wind wehte sie unter die Schirme der Trauergemeinde, die sich auf dem Westfriedhof versammelt hatte. Es waren fast nur Leute erschienen, die Christian Raabe von seiner Arbeit als Wissenschaftler und Institutsleiter her gekannt hatten. Außer Sebastian gab es keine Angehörigen mehr, der Tote hatte keine Geschwister gehabt und offensichtlich auch kaum jemanden, den man als Freund hätte bezeichnen können. Einige seiner Kollegen waren da, von der Ludwig-Maximilians-Universität, von den Max-Planck-Instituten, und Lannert und Wallroth natürlich, auch ein paar Presseleute. Die Vertreter der Medien notierten nur kurz, wer anwesend war, schossen ein paar Bilder und suchten sich dann ein trockenes Plätzchen. Mato und Hobbes waren selbstverständlich auch gekommen.
Die kurze Messe fand in der Friedhofskapelle statt, vor dem verschlossenen Sarg. Dann rollte man die sterblichen Überreste auf einem Wagen hinaus zum offenen Grab. Der nasse Lehm am Grund der Grube glänzte fettig. Dann wurde der Sarg in der Erde versenkt. Christian Raabe hatte seine letzte Ruhestätte neben dem Grab seiner Frau gefunden.
Der dünne Regen kroch unter den Kragen von Sebastians Anzugjacke. Er fühlte nicht viel. In seinem Kopf herrschte eine große Leere, als er nach der Schaufel griff, die neben den Blumengebinden und Beileidskränzen im Boden steckte. Die Erde, die er ins Grab warf, knallte dumpf auf den Sarg. Das Geräusch ging im Prasseln des Regens fast unter. Warum, fragte sich Sebastian, weine ich nicht?
Während die Trauergäste für ihre Beileidsbekundungen an ihm vorübergingen, beobachtete Sebastian, wie die Leute ihre Schirme von der rechten in die linke Hand wechselten, um ihm ihr Mitgefühl durch Handschlag zu bekunden. Er nahm nicht wahr, wessen Hände er schüttelte, und hörte kaum, was sie sagten. Lediglich als Wallroth ihm lange die Hand drückte, ohne etwas zu sagen, schaute er auf. Der alte Freund sah traurig aus. Regentropfen rannen ihm über das Gesicht. Oder waren es Tränen? Im Hintergrund fiel ihm Steadman auf, der seinen schlecht sitzenden schwarzen Anzug mit einem rosaroten Schirm vor dem Regen zu schützen versuchte und sich die Augen rieb. Irgendwann bemerkte Sebastian Hobbes und Mato neben sich. Sie stehen mir sprichwörtlich zur Seite, dachte er. So gut sie können.
Während die Trauergäste schließlich so schnell, wie es der Anstand gerade noch zuließ, den Friedhof verließen, bemerkte Sebastian eine junge Frau in schwarzem Blazer und knielangem Rock. Sie stand ohne Schirm im Regen, das Haar hing ihr in nassen Strähnen ins Gesicht. Sie lächelte ihn ein wenig unsicher an – und plötzlich war die Welt nicht mehr ganz so trübe.
Er ging zu ihr.
»Ich bin froh, dass du gekommen bist«, sagte er.
»Ja.« Sareahs Lächeln wurde sicherer. Dann nahm sie ihn in den Arm. Sie hielten sich eine Weile fest.
»Woher wusstest du von der Beerdigung?«, fragte er.
»Das war nicht schwer herauszubekommen. Dein Vater war ja nicht ganz unbekannt. Ich wusste nicht, ob du mich dabei haben wolltest, weil du nichts gesagt hast.«
»Beerdigungen sind nicht gerade ein schöner Anlass für ein Rendezvous. Ich wollte dir das nicht zumuten.«
Er küsste sie auf die Wange. Seine Freunde waren inzwischen zu ihnen getreten.
»Gibt es etwas, das wir wissen sollten?«, fragte Mato vorsichtig grinsend. Sebastian lächelte und wusste nicht, was er sagen sollte. Also ergriff Hobbes die Initiative.
»Für den Fall, dass es dem Kerl schon wieder die Sprache verschlagen hat: Ich interpretiere die Situation als Zeichen einer tief greifenden Veränderung im Leben unseres Freundes. Meinen Glückwunsch.«
»Dito«, erklärte Mato und machte einen förmlichen Diener.
»Sollten wir nicht irgendwohin gehen, wo es trockener ist?« schlug Hobbes vor. Sie waren alle völlig durchnässt, und wollten sich zuerst umziehen, um sich dann zum Leichenschmaus im T-Rex in Haidhausen zu treffen.
»Soll ich dir was von mir leihen?«, fragte Sebastian Sareah. Als Sebastian und Sareah das Treppenhaus auf seiner Etage verließen, trafen sie auf Barth, der auf dem Weg zum Aufzug war. Sie begrüßten sich, diesmal ohne Handschlag. Für einen kurzen Moment überkam Sebastian das Gefühl, Barth erst kürzlich auf der Straße gesehen zu haben. Aber er konnte sich nicht erinnern, wo und wann.
»Ich habe übrigens Ihren Rat befolgt. Vermutlich sind Herz und Niere meines Vaters schon verpflanzt. Danke übrigens für den Hinweis.«
»Nichts zu danken. Die Organ-Empfänger sollten Ihnen danken.«
In der Wohnung suchten sie unter Sebastians Kleidern eine Jeans und ein Sweatshirt, und Sareah ging ins Bad, um sich umzuziehen. Sie machte die Tür nicht ganz zu, und Sebastian konnte nicht anders . . . Sie hatte sich, von der Tür verdeckt, auf den Rand der Badewanne gesetzt. Er konnte ihre Arme sehen, als sie sich ihren Pullover und den Rock auszog, mehr nicht. Den Rest musste seine Fantasie leisten. Als sie aus dem Bad kam, wusste er, dass sie unter der Jeans nichts trug – sie war bis auf die Haut nass gewesen, aber mit passender Unterwäsche hatte er wirklich nicht dienen können. Er musste sich jetzt zusammenreißen. Sie hatten schließlich gerade seinen Vater unter die Erde gebracht. Aber die Jeans stand Sareah wirklich gut . . .
Als Sebastian etwas nervös durch die Zimmer ging, überkam ihn ein eigenartiges Gefühl. Er hatte es bereits gespürt, als sie die Wohnung betreten hatten, aber Sareah hatte ihn doch ziemlich abgelenkt. Jetzt spürte er etwas Seltsames, ihm war, als herrschte eine andere Atmosphäre in der Wohnung als sonst. Es war wie eine Ahnung, ein fremder Hauch. Er ging in die Küche, um Gläser zu holen. Etwas war verändert. Er nahm die Gläser aus dem Küchenschrank, von denen er sicher war, dass er sie nicht erst spülen musste, und ging zurück.
Dann fühlte er einen kalten Stich in den Eingeweiden. Das war’s. Das Tagebuch seines Vaters lag nicht mehr auf dem Küchentisch. Er dachte nach, ob er es vielleicht in Gedanken weggeräumt haben könnte. Aber es war nirgends zu sehen.
Jemand musste in der Wohnung gewesen sein. Das war es also. Der Duft von fremdem Rasierwasser und kaltem Rauch. Er wankte auf weichen Beinen ins Wohnzimmer, wo Sareah mit angezogenen Beinen auf dem Sofa saß.
»Was ist los? Du bist ja ganz blass!« Sie sprang auf und nahm seinen Arm, als glaubte sie, er würde jeden Moment in Ohnmacht fallen. So weit bin ich davon auch gar nicht entfernt, dachte er.
Er folgte Sareah zum Sofa hinüber und ließ sich in die Kissen fallen. Sie setzte sich neben seinen Beinen auf den Boden, stützte ihr Kinn auf sein Knie und schaute zu ihm hoch. Er las die Fragen in ihren Augen. Was sollte er ihr sagen? Er konnte es ja selbst nicht fassen: Die Wohnung war durchsucht worden. Vielleicht schwebte er wirklich in Gefahr. Er schaute sie an. Ihre Augen verrieten Unsicherheit und Sorge. Sonst strahlte sie eine Sicherheit aus, die er sich selbst wünschte. Was sollte er tun?
Es gab nur zwei Möglichkeiten. Entweder, er machte mit ihr Schluss, noch bevor sie richtig angefangen hatten. Oder er hielt sie auf dem Laufenden, weihte sie vollständig ein, und zog sie damit vielleicht in den Abgrund, der sich vor ihm auftat.
Ihre Augen sagten ihm, was sie wollte. Sie wollte Bescheid wissen. Es war ihre Entscheidung. Sie hatte sich mit ihm eingelassen, obwohl sie wusste, dass möglicherweise die IS/STA hinter ihm her war. Er musste es ihr erzählen. Dann konnte sie selbst entscheiden, welches Risiko sie eingehen wollte. Sie machte auf ihn den Eindruck, als wüsste sie sehr gut, was sie wollte.
»Du kennst bereits den Anfang der Geschichte und einen großen Teil des Hintergrunds. Mehr als ich, wenn es um die IS/STA geht. Aber was hier passiert . . . Ich weiß einfach nicht, ob ich dich da reinziehen darf.« Er stockte. »Indem ich mit dir zusammen bin.«
»Ich bin schon mitten drin, glaub mir«, antwortete sie. »Und ich wäre froh, wenn du mir weiterhin alles erzählen würdest, ohne dass ich dich dazu auffordern muss. Ich will mich nicht in dein Leben drängen, sondern . . .«, sie suchte nach passenden Worten, »sondern durch eine offene Tür eintreten.«
Sebastian war erleichtert. »Wenn sie nicht offen wäre, dann würde ich hoffen, dass du sie eintrittst. Ich warte schon ziemlich lange auf Besuch. Und vielleicht habe ich gar nicht bemerkt, dass abgeschlossen war. Hm, ich glaube, ein Poet bin ich nicht. Komm, lass uns gehen, hier können wir nicht reden.«
Er schlug vor, einen Spaziergang zu machen, bevor sie sich mit den anderen treffen würden. Durch die nasse Fensterscheibe sah man die Strahlen der frühen Nachmittagssonne durch die Wolken stoßen. Der Regen hatte aufgehört, und ein Regenbogen spannte sich über die Häuserdächer. Ein gutes Zeichen, dachte er.
Sie gingen zum Westpark, Hand in Hand unter den tropfenden Bäumen, während er Sareah von dem verschwundenen Tagebuch erzählte – dem Beweis, dass jemand in seiner Wohnung gewesen war. Und er erzählte ihr von dem Massaker in den peruanischen Anden. Als er seine Geschichte beendet hatte, schwiegen sie eine Weile. Dann blieb Sareah stehen, umarmte ihn und drückte sein Gesicht an ihre Schulter. Endlich konnte er weinen.
Mato war schon beim zweiten Bier, als Sebastian und Sareah das Café betraten. Kurze Zeit später traf auch Hobbes ein. Er entschuldigte seine Verspätung damit, dass er noch etwas habe erledigen müssen, und zwinkerte Sebastian zu. Hatte vielleicht mit der Pistole zu tun, dachte der.
»Hast du inzwischen mit Wallroth gesprochen?«, fragte Hobbes. Sebastian nickte.
»Ja. Und seine Erklärung leuchtet mir ein.« Er erzählte ihnen von seinem Gespräch mit Wallroth.
»Ein Unglück also?«, fragte Mato.
»Ja. Vielleicht haben die Soldaten eine Biersorte getrunken, und die Flaschen waren mit einem Spülmittel behandelt worden . . . Und dann gab es diese Reaktion – wie bei der plötzlichen Teilung von Brustkrebszellen im Reagenzglas ohne Hormonzufuhr – ihr wisst schon«, fasste Sebastian zusammen.
»Glaubst du das im Ernst? Nur wegen eines blöden Zufalls mutieren entspannte Soldaten plötzlich zu wahnsinnigen Kampfmaschinen?«
»Ich fand das, so wie Wallroth es erklärt hat, überzeugend«, antwortete Sebastian.
Mato warf Hobbes einen Blick zu. Der schüttelte nachdenklich den Kopf.
»Wenn unsere Regierung den Peruanern so selbstlos helfen wollte, wieso war dann dort ein deutscher Agent beteiligt, der heute Chef der IS/STA ist?« Drei Augenpaare richteten sich auf Sareah. Als sie weitersprach, senkte sie ihre Stimme. »Ich weiß nicht. Jedenfalls wäre es auch für unser Militär doch von größtem Interesse, zu wissen, wie man aus einem einfachen Soldaten – oder aus irgendjemandem – einen Killer macht. Und Dietz gehört zur IS/STA. Das ist keine soziale Hilfsorganisation! Die gehören zum Geheimdienst.«
»Du glaubst wirklich, das Massaker könnte geplant gewesen sein? Und die deutschen Wissenschaftler? Die waren wissentlich beteiligt? Dafür waren sie doch viel zu entsetzt über das, was passiert ist. Und dann sind zwei bei einem Unfall gestorben.« Sebastian war jetzt völlig durcheinander. Aber was Sareah sagte, leuchtete ein.
»War das wirklich ein Unfall?« fragte sie.
Sebastian gelang es nicht, seine Gedanken in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. »Was willst du damit sagen?«
»Ich will gar nichts sagen. Aber mir kommt da so ein Gedanke: Was, wenn einer der Wissenschaftler, nur einer, etwas getan hat, von dem die anderen nichts wussten. Was, wenn einer von ihnen zu dem eigentlichen Mittel etwas dazugetan hat, das die Wirkung veränderte?«
»Klingt ziemlich paranoid, findest du nicht?«, warf Mato ein. »Andererseits vermuten wir ja, dass Sebastians Vater ermordet worden ist und die IS/STA etwas damit zu tun hat. Dann kommt noch Dietz dazu, und . . . ich finde, Sareahs These ist gar nicht so abwegig.«
»Also gut, spinnen wir in diese Richtung mal weiter«, meinte Hobbes. »Wenn also mindestens einer der Wissenschaftler da ein krummes Ding gedreht hat, welcher von ihnen war es? Zwei – nein, drei, entschuldige, Sebastian – sind gestorben. Vielleicht war es einer von denen. Wenn nicht, dann . . .«
Er warf Sebastian einen Seitenblick zu. »Ich denke, Sebastians Vater können wir ausschließen, oder? Du glaubst sicher nicht, dass er etwas damit zu tun hatte. So, wie er in diesem Brief davon schreibt.«
Sebastian nickte.
»Okay. Dann bleiben noch Steadman und Wallroth. Beide waren bei dem Massaker selbst nicht dabei. Außerdem ist Steadman cool geblieben, schreibt dein Vater. Und er hat mit ›Koinzidenz-Katastrophe‹ gleich einen Begriff parat, der sogar einen Hinweis gibt. Vielleicht wollte er damit deinen Vater und die anderen an der Nase herumführen. Damals war es ein Ablenkungsmanöver, und für uns ist es ein guter Hinweis.«
»Bleibt die Frage, ob Koch und Berthold tatsächlich einen Unfall hatten. Ist doch komisch: Die beiden sind verzweifelt, schreibt dein Vater. Dann sind sie tot. Jahre später stirbt dein Vater, und Dietz taucht wieder auf«, warf Mato ein.
»Also gut, wenn wir davon ausgehen, dass da eine krumme Sache gelaufen ist, dann sind Steadman und Wallroth verdächtig.«
Sie schwiegen eine Weile und nippten an ihren Getränken. Sebastian fand die Idee nicht überzeugend. Wallroth schloss er sofort als möglichen Täter aus. Und Steadman? Der sollte die Versuche damals manipuliert haben? Er konnte es sich einfach nicht vorstellen.
»Das ist doch der Wahnsinn«, sagte er ohne große Überzeugung. »Aber . . . mein Vater . . .«
»Wurde ermordet«, beendete Sareah seinen Satz.
Plötzlich kam Sebastian ein Gedanke: Garland Steadman hatte auffällig großes Interesse an Christian Raabes Forschungsarbeit gezeigt. Und an dem Computer des Institutsleiters. Steadman war . . .
»Hast du eigentlich daran gedacht . . .« Sareah riss ihn aus seinen Gedanken. Er drehte sich zu ihr. »Was meinst du?«
Sareah wirkte unsicher, sie fühlte sich offensichtlich nicht wohl bei dem, was sie sagen wollte. Aber dann fuhr sie fort. »Hast du schon einmal darüber nachgedacht, ob dein Vater – und die beiden anderen – dafür bezahlt wurden, dass sie über das Massaker und den Mord an den beiden Kollegen geschwiegen haben? Nicht mit Geld, sondern vielleicht mit der Möglichkeit, so arbeiten zu können, wie sie wollen. So kann man ehrgeizige Männer zum Schweigen und zum Arbeiten bringen, schätze ich. Männer wie deinen Vater. Steadman. Wallroth.«
Zuerst wollte Sebastian widersprechen. Sein Vater? In dieser Rolle? Aber so schrecklich ihm der Gedanke war, es war nicht ausgeschlossen.
»Vielleicht . . . vielleicht sollte einer seiner Kollegen deinen Vater überwachen«, überlegte Sareah. »Beobachten, was dein Vater herausgefunden hat, und das dann an die IS/STA weitergeben?«
Steadman. War der Amerikaner der Wachhund seines Vaters gewesen?, fragte sich Sebastian. War Steadman Dietz’ Bulldogge?
Er erinnerte sich an das, was Mato erzählt hatte: Der Wissenschaftler veröffentlichte seit Jahren keine eigenen Studien mehr. Vielleicht hatte er sich darauf beschränkt, Christian Raabe zu überwachen?
»Wir wollten uns eigentlich morgen in Wallroths Computer hacken, um herauszufinden, ob er mit deinem Vater in Südamerika war«, sagte Mato. »Das brauchen wir ja jetzt nicht mehr. Hacken wir uns doch statt dessen in Steadmans Rechner. Okay?«
Sebastian nickte.
»Gut«, sagte Mato. »Morgen früh um sieben mit Robert am Haupteingang. Um die Uhrzeit ist im Instituts-Netz noch nicht viel los.«
Als Sebastian hinter Sareah ins Taxi stieg, hoffte er auf ein Zeichen von ihr, wie der Abend zu Ende gehen sollte. Allein der Gedanke an die Möglichkeit einer Nacht mit ihr ließ ihn erschauern. Trotz allem, dachte er, trotz all der bedrückenden Gedanken, die das Gespräch über seinen Vater, über Steadman, über Mord und Totschlag hervorgerufen hatten, verspürte er eine unbändige Lust. »Eros und Thanatos«. Sebastian musste lachen.
Als das Taxi sein Ziel erreicht hatte, machte Sareah keine Anstalten, sich von Sebastian zu verabschieden. Ganz selbstverständlich stieg sie aus. Unsicher öffnete er die Tür und stellte ein Bein auf den Boden.
»Worauf wartest du?«, fragte Sareah und ging zum Eingang hinüber.
Er hatte sie eingeholt, als sie gerade den Schlüssel ins Schloss steckte. Die Tür schwang auf, aber Sareah drehte sich um und hob ihm ihr Gesicht entgegen. Sie küssten sich, und diesmal war es ihm egal, dass sie seine Erregung spürte. Dann zog sie ihn in den dunklen Hausflur, kickte die Tür zu und drückte ihn gegen die Wand. Während sie ihn küsste, schob sie ihre Hand in seinen Hosenbund. Ihr Kuss wurde heftiger, er spürte ihre Zunge, tastete sich zu dem Spalt zwischen Jeans und Sweatshirt und arbeitete sich von dort langsam und vorsichtig nach oben. Als er am Ziel war, waren ihre Brustwarzen schon hart. Sie schob ihn kurz von sich, lachte, und lief die Stufen zur Wohnung hinauf. Als die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, brachten sie schnell zu Ende, was sie angefangen hatten, um dann, ganz langsam, noch einmal von vorn zu beginnen.