Kapitel 8

Als eine »Kleinigkeit« hatte ich Kekesfalva gegenüber jenen Wunsch bezeichnet, den mir noch unbekannten Arzt möglichst unbefangen über die Genesungsmöglichkeiten der Gelähmten auszukundschaften, und von außen her betrachtet war mir damit wirklich nur eine unbeträchtliche Bemühung auferlegt. Aber ich vermag schwer zu schildern, wieviel dieser unvermutete Auftrag mir persönlich bedeutete. Nichts erhöht ja in einem jungen Menschen dermaßen das Selbstbewußtsein, nichts fördert derart die Formung seines Charakters, als wenn er unerwartet sich vor eine Aufgabe gestellt sieht, die er ausschließlich aus eigener Initiative und eigener Kraft zu bewältigen hat. Selbstverständlich war mir schon früher Verantwortung zugefallen, aber immer war es eine dienstliche, eine militärische gewesen, immer bloß eine Leistung, die ich als Offizier auf Befehl meiner Vorgesetzten und im Rahmen eines eng umschriebenen Wirkungskreises durchzuführen hatte; etwa eine Schwadron zu kommandieren, einen Transport zu führen, Pferde einzukaufen, Streitigkeiten der Mannschaft zu schlichten. All diese Befehle und ihre Durchführung aber standen innerhalb der ärarischen Norm. Sie waren gebunden an geschriebene oder gedruckte Instruktionen, und im Zweifelsfall brauchte ich nur einen älteren und erfahreneren Kameraden um Rat anzugehen, um mich meines Mandats verläßlich zu entledigen. Die Bitte Kekesfalvas dagegen sprach nicht den Offizier in mir an, sondern jenes mir noch ungewisse innere Ich, dessen Fähigkeit und Leistungsgrenzen ich erst zu entdecken hatte. Und daß dieser fremde Mensch gerade mich in seiner Not unter allen seinen Freunden und Bekannten auswählte, dieses Vertrauen beglückte mich mehr als jedes bisher erhaltene dienstliche oder kameradschaftliche Lob.

Allerdings, dieser Beglückung war auch eine gewisse Bestürzung verschwistert, denn sie offenbarte mir neuerdings, wie stumpf und lässig bisher meine Anteilnahme gewesen. Wie hatte ich Wochen und Wochen in diesem Haus verkehren können, ohne die natürlichste, die selbstverständlichste Frage zu fragen: wird diese Arme dauernd gelähmt bleiben? Kann die ärztliche Kunst nicht eine Heilung finden für diese Schwächung der Glieder? Unerträgliche Schande: nicht ein einziges Mal hatte ich mich bei Ilona, bei ihrem Vater, bei unserem Regimentsarzt erkundigt; fatalistisch hatte ich die Tatsache des Lahm-seins als Faktum hingenommen; wie ein Schuß fuhr darum die Unruhe, die den Vater seit Jahren quälte, in mich hinein. Wie, wenn jener Arzt dieses Kind wirklich von seinen Leiden erlösen könnte! Wenn diese armen gefesselten Beine wieder frei ausschreiten könnten, wenn dies von Gott betrogene Geschöpf einmal wieder hinwehen könnte im Lauf, treppauf, treppab, dem eigenen Lachen nachschwingend, beglückt und beseligt! Wie ein Rausch überfiel mich diese Möglichkeit; lustvoll war es, auszudenken, wie wir dann zu zweit, zu dritt zu Pferd über die Felder sprengen würden, wie sie, statt mich in ihrem Gefängnisraum zu erwarten, schon am Tor mich begrüßen und auf Spaziergängen begleiten könnte. Ungeduldig zählte ich jetzt die Stunden, um jenen fremden Arzt möglichst bald auszukundschaften, ungeduldiger vielleicht als Kekesfalva selbst; keine Aufgabe innerhalb meines eigenen Lebens war mir je so wichtig gewesen.

Früher als sonst (ich hatte mich eigens freigemacht) erschien ich darum am nächsten Tage. Diesmal empfing mich Ilona allein. Der Arzt aus Wien sei gekommen, erklärte sie mir, er sei jetzt bei Edith und scheine sie diesmal besonders gründlich zu untersuchen. Zweieinhalb Stunden sei er schon da, und wahrscheinlich würde Edith dann zu müde sein, um noch herüberzukommen; ich müßte diesmal mit ihr allein vorliebnehmen – das heißt, fügte sie bei, wenn ich nichts Besseres vorhätte.

Aus dieser Bemerkung ersah ich zu meiner Freude (es macht immer eitel, ein Geheimnis nur zu zweit zu wissen), daß Kekesfalva sie nicht in unsere Vereinbarung eingeweiht hatte. Aber ich ließ mir nichts anmerken. Wir spielten Schach, um die Zeit zu vertreiben, und es dauerte noch eine gute Weile, ehe die ungeduldig erwarteten Schritte sich im Nebenzimmer hören ließen. Endlich traten Kekesfalva und Doktor Condor in lebhaftem Gespräch herein, und ich mußte hart an mich halten, eine gewisse Betroffenheit zu unterdrücken, denn mein erster Eindruck, als ich diesem Doktor Condor gegenüberstand, war der einer großen Enttäuschung. Immer arbeitet ja, wenn uns von einem Menschen, den wir noch nicht kennen, viel und Interessantes berichtet wird, unsere visuelle Phantasie sich im voraus ein Bild aus und verwendet dazu verschwenderisch ihr kostbarstes, ihr romantischestes Erinnerungsmaterial. Um mir einen genialen Arzt, als den Kekesfalva mir Condor doch geschildert hatte, vorzustellen, hatte ich mich an jene schematischen Merkmale gehalten, mit Hilfe derer der Durchschnittsregisseur und Theaterfriseur den Typus »Arzt« auf die Szene stellt: durchgeistigtes Antlitz, scharf und durchdringend das Auge, überlegen die Haltung, blitzend und geistreich das Wort – rettungslos fallen wir ja immer wieder dem Wahn anheim, die Natur zeichne besondere Menschen durch eine besondere Prägung schon für den ersten Blick aus. Einen peinlichen Magenstoß empfand ich darum, als ich mich unversehens vor einem untersetzten, dicklichen Herrn, kurzsichtig und glatzköpfig, den zerdrückten grauen Anzug mit Asche bestäubt, die Krawatte schlecht gebunden, zu verbeugen hatte; statt des vorgeträumten, scharf diagnostizierenden Blicks kam mir hinter einem billigen Stahlkneifer ein ganz lässiger und eher schläfriger entgegen. Noch ehe Kekesfalva mich vorgestellt hatte, reichte Condor mir eine kleine, feuchte Hand und wandte sich bereits wieder weg, um beim Rauchtisch eine Zigarette anzuzünden. Faul reckte er die Glieder.

»So, da wären wir. Aber daß ich’s Ihnen gleich gestehe, lieber Freund, ich habe einen furchtbaren Hunger; es wäre famos, wenn wir bald zu essen kriegten. Falls das Diner noch nicht funktioniert, kann mir Josef vielleicht irgend eine Kleinigkeit vorausschicken, ein Butterbrot oder was immer.« Und, breit sich niederlassend im Fauteuil: »Jedesmal vergeß ich von neuem, daß grad dieser Nachmittagsschnellzug keinen Speisewagen hat. Wieder einmal eine echt österreichische Staatsgleichgültigkeit…« Und: »Ah, bravo«, unterbrach er sich, als der Diener die Schiebetür des Speisezimmers zurückschob, »auf deine Pünktlichkeit kann man sich verlassen, Josef. Dafür werd ich auch eurem Herrn Oberkoch Ehre antun. Ich bin heut durch die verdammte Hetzerei nicht einmal dazugekommen, Mittag zu essen.«

Zugleich stapfte er kurzerhand hinüber, setzte sich, ohne auf uns zu warten, und begann mit vorgestopfter Serviette eiligst – mir etwas zu laut – die Suppe zu schlürfen. Weder an Kekesfalva noch an mich richtete er während dieser dringlichen Betätigung ein Wort. Einzig das Essen schien ihn zu beschäftigen, und sein kurzsichtiger Blick visierte gleichzeitig die Weinflaschen.

»Ausgezeichnet – euer famoser Szomorodner und ein siebenundneunziger dazu! Den kenn ich vom letztenmal. Für den allein sollt man schon zu euch hinausrasseln. Nein, Josef, noch nicht einschenken, lieber ein Glas Bier zuerst… ja, danke.«

Mit einem großen, langen Schluck leerte er das Glas und begann dann, von der rasch servierten Platte sich kräftige Stücke auf den Teller holend, langsam und behaglich zu kauen. Da er unser Vorhandensein überhaupt nicht zu bemerken schien, blieb mir Zeit, den Schmausenden von der Seite her zu beobachten. Enttäuscht konstatierte ich an diesem so begeistert gerühmten Manne das bürgerlichste, behäbigste Gesicht, vollmondrundlich und von kleinen Grübchen und Pusteln durchkratert, kartofflig die Nase, verschwommen das Kinn, rötlich und von starker Bartspur beschattet die Backen, kuglig und kurz der Hals – ganz und gar das, was die Wiener dialektisch einen »Sumper« nennen, einen gutmütig, brummligen Genießer. Genau so behaglich saß und aß er auch, die Weste verknüllt und halb aufgeknöpft; allmählich bekam die beharrliche Behäbigkeit, mit der er kaute, etwas Aufreizendes für mich – mag sein, weil ich mich erinnerte, wie zuvorkommend höflich an dem gleichen Tisch der Oberstleutnant und jener Fabrikant mich behandelt hatten, vielleicht aber auch, weil ich ein gewisses Bedenken empfand, ob man einem so opulenten Schmauser und Trinker, der immer den Wein erst gegen das Licht hob, ehe er ihn mit schmatzigen Lippen ankostete, eine präzise Antwort auf eine derart vertrauliche Anfrage würde entlocken können.

»Nun, was gibt’s denn Neues bei euch in der Gegend? Wird’s was mit der Ernte? Nicht zu trocken gewesen die letzten Wochen, nicht zu heiß? Ich hab so was in der Zeitung gelesen. Und in der Fabrik? Schlagt’s ihr schon wieder die Preise auf im Zuckerkartell?« – mit solchen lässigen und ich möchte sagen faulenzerischen Fragen, die gar keine richtige Antwort verlangten, unterbrach Condor manchmal sein hastiges Kauen und Stopfen; meine Gegenwart schien er beharrlich zu übersehen, und obwohl ich schon allerhand von der typischen Medizinergrobheit vernommen hatte, setzte sich ein gewisser Zorn in mir fest gegen diesen gutmütigen Grobian; ich sprach aus Verdrossenheit kein einziges Wort.

Er aber ließ sich nicht im mindesten durch unser Vorhandensein stören, und als wir schließlich in den Salon hinüberwechselten, wo der schwarze Kaffee bereitstand, warf er sich behaglich ächzend gerade in den Krankenfauteuil Ediths, der mit allen besonderen Bequemlichkeiten, wie einem drehbaren Bücherregal, Aschenbechern und verstellbaren Lehnen, ausgestattet war. Da Ärger nicht nur boshaft, sondern auch scharfsichtig macht, konnte ich nicht umhin, mit einer gewissen Genugtuung bei diesem Hinfaulenzen festzustellen, wie kurz seine Beine mit den schlappenden Socken waren, wie schwabblig sein Bauch, und um nun meinerseits zu demonstrieren, wie wenig mir an seiner näheren Bekanntschaft gelegen sei, drehte ich meinen Fauteuil so herum, daß ich ihm eigentlich schon den Rücken zuwandte. Völlig gleichgültig aber gegen mein ostentatives Schweigen und Kekesfalvas nervöses Auf und Ab – der alte Mann geisterte unablässig im Zimmer herum, um ihm nur recht bequem Zigarren, Feuerzeug und Kognak bereitzustellen – räumte Condor gleich nicht weniger als drei Importen aus der Kiste, zwei sich zur Reserve neben die Kaffeetasse legend, und wie bereitwillig der tiefe Fauteuil sich auch seinem Körper anpaßte, er schien ihm noch immer nicht bequem genug. Er rückte und drückte herum, bis er die allerüppigste Lage gefunden. Erst als er die zweite Schale Kaffee getrunken, atmete er wohlig, wie ein gesättigtes Tier. Widerlich, widerlich, dachte ich mir. Aber da streckte er plötzlich die Glieder lang und blinzelte Kekesfalva ironisch an.

»Na, Sie Laurentius am Rost. Sie gönnen mir wahrscheinlich meine gute Zigarre nicht, weil Sie’s nicht erwarten können, daß ich endlich Rapport erstatte! Aber Sie kennen mich ja. Sie wissen, ich misch nicht gern Mahlzeit und Medizin – und dann, ich war wirklich zu hungrig, zu müde. Seit halb acht Uhr früh schaukle ich heute ununterbrochen auf den Beinen, und mir war schon, als wäre nicht nur der Magen, sondern auch der Kopf ganz auf dem Trockenen. Also« – er sog langsam an der Zigarre und blies den grauen Rauch in rundem Kringel aus – »also, lieber Freund, gehen wir’s an! Alles geht ganz gut. Gehübungen, Streckübungen, alles sehr anständig. Um ein Atom geht’s vielleicht besser als das letzte Mal. Wie gesagt, wir können zufrieden sein. Nur« er sog abermals an der Zigarre – »nur im allgemeinen Habitus… so in dem, was man das Psychische nennt, fand ich sie heute… aber, bitte erschrecken Sie nicht gleich, lieber Freund… fand ich sie heute etwas verändert.«

Trotz der Warnung erschrak Kekesfalva maßlos. Ich sah, wie der Löffel, den er in der Hand hielt, zu zittern begann.

»Verändert… wie meinen Sie… wieso verändert?«

»Nun – verändert heißt verändert… ich habe doch nicht gesagt, lieber Freund: verschlechtert. Legen Sie mir, wie Vater Goethe sagt, nichts aus und nichts unter. Ich weiß vorläufig selbst noch nicht genau, was los ist, aber… aber etwas stimmt halt nicht.«

Der alte Mann hielt den Löffel noch immer in der Hand. Er hatte offenbar nicht die Kraft, ihn niederzulegen.

»Was… was stimmt nicht?«

Doktor Condor kraulte sich den Kopf. »Tja, wenn ich das wüßte! Jedenfalls beunruhigen Sie sich nicht! Wir sprechen doch ganz akademisch und ohne Faxereien, und ich sag’s lieber noch einmal ganz deutlich: nicht das Krankheitsbild kam mir verändert vor, sondern in ihr selbst hat sich etwas verändert. Irgend etwas, ich weiß nicht was, war mit ihr heut los. Zum ersten Mal hab ich das Gefühl gehabt, sie sei mir irgendwie aus der Hand gekommen« – er sog wieder an seiner Zigarre, dann wechselte er scharf mit seinen kleinen raschen Augen zu Kekesfalva hinüber. »Wissen Sie, das beste ist, wir gehen die Sache gleich ehrlich an. Wir brauchen uns doch voreinander nicht zu genieren und können mit offenen Karten spielen. Also… lieber Freund, sagen Sie mir, bitte, jetzt aufrichtig und klar: habt ihr inzwischen in eurer ewigen Ungeduld einen andern Arzt herangezogen? Hat jemand anderer Edith während meiner Abwesenheit untersucht oder behandelt?«

Kekesfalva fuhr auf, als hätte man ihn einer Ungeheuerlichkeit beschuldigt. »Aber, um Gottes willen, Herr Doktor, ich schwöre Ihnen beim Leben meines Kindes…«

»Schon gut… schon gut… nur keine Geschwüre!« unterbrach ihn Condor schnell. »Ich glaube Ihnen auch so. Erledigt, meine Frage! Peccavi! Ich habe halt danebengepatzt – eine falsche Diagnose, das kommt schließlich auch bei Hofräten und Professoren vor. So etwas Dummes… und ich hätte drauf geschworen, daß… Na, dann muß da eben was anderes los sein… aber merkwürdig, sehr merkwürdig… Sie erlauben doch…« – er goß sich die dritte Schale schwarzen Kaffees ein.

»Ja, aber was ist denn mit ihr? Was hat sich verändert?… Was meinen Sie?« stammelte der alte Mann mit ganz trockenen Lippen.

»Lieber Freund, Sie machen’s einem wirklich schwer. Jede Sorge ist überflüssig, nochmals mein Wort, mein Ehrenwort. Wenn etwas Ernstliches vorläge, würde ich doch nicht vor einem Fremden… pardon, Herr Leutnant, ich meine es nicht unfreundlich, ich meine nur… dann würde ich doch nicht so vom Fauteuil aus sprechen und dabei so behaglich von Ihrem guten Kognak – es ist wirklich ein ausgezeichneter Kognak – trinken.«

Er lehnte sich wieder zurück und schloß einen Liderschlag lang die Augen.

»Ja, das ist schwer, aus dem Handgelenk zu explizieren, was sich bei ihr verändert hat, weil es schon ganz am obersten oder untersten Rand des Erklärbaren liegt. Aber wenn ich zuerst vermutet hatte, ein fremder Arzt habe sich in die Behandlung eingemischt – wirklich, ich glaub es nicht mehr, Herr von Kekesfalva, ich schwör’s Ihnen –, so war’s, weil heut zum ersten Mal etwas zwischen Edith und mir nicht recht funktionierte – der normale Kontakt war nicht da… warten Sie… vielleicht kann ich’s deutlicher ausdrücken. Ich meine… es entsteht bei einer längeren Behandlung unvermeidlich ein gewisser, ein bestimmter Kontakt zwischen dem Arzt und seinem Patienten… vielleicht ist es sogar schon zu grob, diese Beziehung einen Kontakt zu nennen, was doch im letzten ›Berührung‹, also etwas Körperliches meint. In dieser Beziehung ist Vertrauen sonderbar mit Mißtrauen gemischt, eins spielt gegen das andere, Anziehung und Abstoßung, und selbstverständlich ändert sich diese Mischung von einem Mal zum nächsten Mal – daran sind wir gewöhnt. Manchmal scheint dem Arzt der Patient anders und manchmal wieder dem Patienten der Arzt, manchmal verstehen sie einander mit dem bloßen Blick und manchmal sprechen sie aneinander vorbei… Ja, höchst, höchst sonderbar sind diese Zwischenschwingungen, man kann sie nicht fassen und noch weniger messen. Am bequemsten erklärt’s vielleicht ein Vergleich, auf die Gefahr sogar, daß es ein ganz grober Vergleich wird. Also – das mit einem Patienten ist so, wie wenn Sie ein paar Tage weg gewesen sind und Sie kommen zurück und nehmen Ihre Schreibmaschine, und sie schreibt scheinbar vollkommen unverändert, sie funktioniert genau so ausgezeichnet, wie sonst; dennoch spüren Sie an einem Irgendetwas, das Sie nicht spezifizieren können, es hat inzwischen ein anderer darauf geschrieben. Oder Sie, Herr Leutnant, merken’s zweifellos Ihrem Pferd an, wenn’s zwei Tage ein anderer sich ausgeborgt hat. Es stimmt dann etwas nicht im Gang, in der Haltung, es ist Ihnen irgendwie aus der Hand gekommen, und wahrscheinlich können Sie ebensowenig definieren, woran das eigentlich zu merken ist, so infinitesimal klein sind die Veränderungen… Ich weiß, das sind ganz grobe Vergleiche, denn die Beziehung eines Arztes zu seinen Patienten ist selbstverständlich noch viel subtiler; ich wäre wirklich – ich sagt’s Ihnen ja schon – in schwerster Verlegenheit, wenn ich Ihnen erklären sollte, was sich seit dem letzten Mal bei Edith verändert hat. Aber etwas – und das erbittert mich, daß ich’s nicht herauskriege – etwas ist los, etwas in ihr ist verändert.«

»Aber wie… wie äußert sich das?« keuchte Kekesfalva. Ich sah, alle Beschwörungen Condors vermochten ihn nicht zu beruhigen, und seine Stirn glänzte feucht.

»Wie sich das äußert? Nun eben in Kleinigkeiten, in Imponderabilien. Schon bei den Streckproben merkte ich, daß sie Widerstand gegen mich einsetzte; ehe ich noch anfangen konnte, richtig zu untersuchen, revoltierte sie schon: ›Unnötig, es ist das gleiche wie sonst‹, und sonst wartete sie doch ungeduldigst auf meinen Befund. Dann, als ich bestimmte Übungen vorschlug, machte sie dumme Bemerkungen, wie: ›Ach, das wird doch auch nicht helfen‹ oder ›Damit kommt man auch nicht weit vorwärts‹ Ich gebe zu – solche Bemerkungen sind an sich ohne Wichtigkeit – schlechte Laune, überreizte Nerven – aber bislang, lieber Freund, hat Edith so etwas nie zu mir gesagt. Na, vielleicht war’s wirklich nur schlechte Laune… kann jedem passieren.«

»Aber nicht wahr… zum Schlechteren hat sich nichts verändert?«

»Wie viele Ehrenworte soll ich Ihnen noch auf den Tisch legen? Wenn das mindeste los wäre, würde ich doch als Arzt ebenso beunruhigt sein wie Sie als Vater, und ich bin’s, wie Sie sehen, nicht im geringsten. Im Gegenteil, dies Aufmucken gegen mich mißfällt mir ganz und gar nicht. Zugegeben – das Töchterlein gebärdet sich irritabler, heftiger, ungeduldiger, als vor ein paar Wochen – wahrscheinlich gibt sie auch Ihnen manche Nüsse zu knacken. Aber eine solche Revolte deutet anderseits auf eine gewisse Verstärkung des Lebenswillens, des Gesundheitswillens hin: je kräftiger, je normaler ein Organismus zu funktionieren beginnt, um so gewaltsamer will er natürlich mit seiner Krankheit endlich einmal fertig werden. Glauben Sie mir, wir lieben die ›braven‹, die fügsamen Patienten gar nicht so übermäßig, wie Sie meinen. Die helfen einem von sich aus am wenigsten. Unsereinem kann ein energischer und sogar ein rabiater Gegenwille vom Kranken her nur willkommen sein, denn sonderbarerweise erzielen diese scheinbar unsinnigen Reaktionen manchmal mehr Effekt als unsere weisesten Medizinen. Also nochmals – ich bin gar nicht beunruhigt: wenn man jetzt zum Beispiel eine neue Kur mit ihr anfangen wollte, könnte man ihr jede Anstrengung zumuten; vielleicht wäre jetzt sogar der gegebene Augenblick, die psychischen Kräfte, die gerade in ihrem Fall so entscheidend sind, ins Spiel zu bringen. Ich weiß nicht« – er hob den Kopf und sah uns an – »ob Sie mich ganz verstehen.«

»Natürlich«, sagte ich unwillkürlich; es war das erste Wort, das ich an ihn richtete. All das schien mir so selbstverständlich und klar.

Aber der alte Mann rührte sich nicht aus seiner Starre. Mit einem vollkommen leeren Blick sah er vor sich hin. Ich spürte, daß er von all dem, was Condor uns erklären wollte, aus dem Grunde nichts verstand, weil er nicht verstehen wollte. Weil seine ganze Aufmerksamkeit und Angst nur auf die Entscheidung eingestellt war: Wird sie gesund werden? Bald gesund? Wann gesund?

»Aber welche Kur?« – er stotterte und stammelte immer, wenn er in Aufregung geriet – »Welche neue Kur… Sie sprachen doch von irgendeiner neuen Kur… welche neue Kur wollen Sie versuchen?« (Ich bemerkte sofort, wie er sich an dieses Wort »neu« anklammerte, weil darin für ihn etwas von neuer Hoffnung lag.)

»Überlassen Sie das mir, lieber Freund, was ich versuche und wann ich’s versuche – nur nicht drängen, nicht immer erzwingen wollen, was sich eben nicht zaubern läßt! Euer ›Fall‹, wie man bei uns so unangenehm sagt, ist und bleibt die Sorge meiner Sorgen. Wir werden schon damit fertig werden.«

Der alte Mann blickte stumm und bedrückt. Ich sah, wie er sich nur mühsam bezwang, nicht doch und doch noch einmal eine seiner sinnlos-hartnäckigen Fragen zu tun. Auch Condor mußte etwas von diesem schweigenden Druck gespürt haben, denn er stand plötzlich auf.

»Und nicht wahr, erledigt die Sache für heute. Meinen Eindruck habe ich Ihnen gesagt, alles Weitere wäre Faselei und Geflunker… Selbst wenn Edith faktisch in nächster Zeit noch etwas irritabler werden sollte, erschrecken Sie nicht gleich, ich werde schon draufkommen, welche Schraube da losgegangen ist. Sie haben nur eines zu tun: nicht immer so verstört, so ängstlich um die Kranke herumzuschleichen. Und dann zum zweiten: gründlich auf Ihre eigenen Nerven achtzuhaben. Sie sehen ziemlich übernächtig aus und ich fürchte, Sie bringen sich mit Ihrem Bohren und Wühlen mehr herunter, als Sie vor Ihrem Kind verantworten können. Am besten, Sie fangen gleich an, indem Sie sich heute abend früh zu Bett legen und ein paar Tropfen Baldrian vor dem Schlafengehen nehmen, damit Sie morgen wieder frisch sind. Das ist alles. Schluß der Ordination für heute! Ich rauch noch meine Zigarre fertig, dann trabe ich weiter.«

»Sie wollen wirklich… wirklich schon gehen?«

Doktor Condor blieb fest. »Jawohl, lieber Freund – Schluß für heute! Ich habe heute abend noch einen letzten, etwas abgeschundenen Patienten und dem habe ich einen ausgiebigen Spaziergang verordnet. Wie Sie mich sehen, stehe ich seit halb acht ununterbrochen auf den Beinen, den ganzen Vormittag bin ich im Krankenhaus gesteckt, es war das ein kurioser Fall, nämlich… Aber reden wir nicht davon… Dann in der Bahn, dann hier, und grad unsereiner muß sich die Lunge ab und zu auslüften, damit er den Kopf klar behält. Also, bitte, heute nicht Ihr Auto, ich bummle lieber zu Fuß hinein! Es ist ja ein wunderbarer Vollmond. Selbstverständlich will ich Ihnen damit den Herrn Leutnant nicht wegnehmen; der leistet Ihnen, wenn Sie trotz ärztlichen Verbots durchaus aufbleiben wollen, gewiß noch etwas Gesellschaft.«

Doch sofort erinnerte ich mich meiner Mission. Nein, erklärte ich eifrig, ich müsse morgen besonders früh meinen Dienst antreten, ich hätte mich ohnehin schon längst empfehlen wollen.

»Nun, wenn’s Ihnen recht ist, marschieren wir zusammen hinein.«

Jetzt leuchtete zum erstenmal ein Funke in Kekesfalvas aschfarbenem Blick auf: Der Auftrag! Die Frage! Die Erkundigung! Auch er hatte sich erinnert.

»Und ich gehe gleich schlafen«, sagte er mit unvermuteter Nachgiebigkeit, verstohlen dabei mir hinter Condors Rücken zublinkend. Die Mahnung war unnötig, ich spürte ohnedies die Pulse meiner Hand heftig an der Manschette. Ich wußte, jetzt begann mein Auftrag.

Stefan Zweig - Gesammelte Werke
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