Rechts der Spree

 

Buch

 

Was sonst in Ehren stünde,

Nun ist es worden Sünde,

Was fang ich an!

Th. Storm

Zwei Meilen nördlich von Berlin liegt das Dorf Buch, reich an Landschaftsbildern aller Art, aber noch reicher an historischen Erinnerungen. Einer unserer Lustgartenomnibusse führt den Reiselustigen über Pankow und Schönhausen bis an die Grenze von Französisch-Buchholz, etwa halber Weg; wir aber, in jenem stolzen Wandergefühl, das sich nach Strapazen sehnt, haben den Omnibus verschmäht und treffen erst mit der untergehenden Sonne vor Buch ein.

Gleich der Eintritt ins Dorf ist malerisch. Eine Feldsteinbrücke wölbt sich über ein Wässerchen, das schäumend einen Bergabhang herniederkommt, die Häuser steigen in leiser Schlängellinie bergan, und nach links hin, als woll er das Dorf in seinen Arm nehmen, zieht sich, waldartig, ein ausgedehnter Park. Anders nach rechts hin, wo sich Wiesen und Felder dehnen, deren Stille nur von Zeit zu Zeit das Rasseln eines vorüberfahrenden Eisenbahnzuges unterbricht.

Wir haben die Feldsteinbrücke passiert und die Mitte des Dorfes erreicht. Hier begegnen wir endlich einem seit einer halben Stunde herangesehnten Bilde. Krippen lehnen sich an die Wand, ein Planwagen steht zur Seite, drauf ein Spitz die Wache hält, und von über der Tür des Hauses her grüßt uns das Wörtchen »Gasthaus«. Einige Stufen führen uns in den Flur und der Flur wieder in die Küche, drin ein Dutzend Hände geschäftig ist und das überkochende Wasser eben in die Herdflamme zischt. Unbestimmte Vorstellungen von einem »Hier ist es gut sein« erfüllen unser Herz; aber alle Zimmer im Hause sind bereits vergeben (eine Hochzeit ist im Dorf), und so haben wir uns schließlich noch zu beglückwünschen, uns von der freundlichen Frau Wirtin ein Abendbrot und ein Strohlager samt ein paar Decken zugestanden zu sehn.

Und nun beurlauben wir uns, um unsern ersten Gang in den Park zu machen.

Die Zeit des Sonnenuntergangs ist die geeignetste dazu – die grauen Schleier des Abends sind es, die diesem Parke kleiden. Wo Springquellen hoch in die Luft steigen und des Lichts bedürfen, um in allen Farben zu schillern, wo Blumenvierecks in den Rasen eingewoben sind oder Statuen in den grünen Nischen stehen, da mag es geraten sein, um Morgen- oder Mittagszeit auf und ab zu schreiten. Aber ein solcher Park ist nicht der, in den wir eben eingetreten sind. Nicht Kaskaden und Fontainen sind hier zu Haus, kein Bach rieselt und plätschert über Steine hinweg, als liefen spielende Kinder durch den Garten, ein stiller und breiter Graben nur durchschneidet ihn und dehnt sich aus, als wär es ein Teich. Die Buche hängt ihr Gezweige tief in das Wasser nieder, und die Tanne streut ihre Schuppenäpfel über die Kiesgänge hin. Alles Bunte fehlt. Die Rüsternalleen, die sich wie Kirchenschiffe wölben, erscheinen nicht wie Weg und Steg in die freie Natur hinaus, sondern wie Gitter und Spaliere gegen dieselbe. Dieser Park hat zu lachen verlernt. Wenn das Sonnenlicht auf ihn fällt und ihn erheitern will, ist es wie eine Witwe, die man mit Bändern und Blumen schmückt.

Es war neun, als wir aus dem Park in das Wirtshaus zurückkehrten und uns an den gedeckten Tisch setzten, der unsrer schon wartete. Bald danach erschien auch die Magd, um unser Nachtlager herzurichten. Ein paar nach oben gekehrte Stühle gaben die Schrägung, eine Schütte Stroh ward ausgebreitet, und zwei große rote Deckbetten, deren jedes mich an eine dicke, wulstige Päonie gemahnte, vollendeten den Hoch- und Tiefbau, darin wir eine halbe Stunde später versanken.

Müdigkeit sorgte für Schlaf, und statt unsrer Träume sei hier die Geschichte Buchs und seiner vier alten Familien: der Röbel, Pöllnitz, Viereck und Voß, erzählt.

Zunächst ein Wort über die Röbels.

Die Röbels

 

Die Röbels kamen etwa gleichzeitig mit den Askaniern in die Mark und gehörten einem Geschlecht an, das sehr wahrscheinlich von der am Müritz-See gelegenen Stadt Röbel (im Mecklenburgischen) seinen Namen führte. Schon im Landbuche von 1375 genannt, waren sie später im Norden und Nordosten von Berlin ansehnlich begütert und besaßen allda die samt und sonders im jetzigen niederbarnimschen Kreise gelegenen Ortschaften: Schönfließ und Schöneiche, Birkholz und Blankenburg, Wartenberg, Hohenschönhausen und Buch.

In teilweisem Besitze dieses letztren finden wir sie schon vor Beginn der hohenzollerschen Zeit, aber erst um 1541 kam das ganze Dorf Buch in ihre Hände.

Das war unter Hans von Röbel. Derselbe war kurbrandenburgischer Rat und gehörte mit zu den eifrigsten Anhängern und Beförderern der Reformation.

Ebendesselben Geistes waren seine zwei Söhne Joachim und Zacharias von Röbel, von denen der erstere, der mit einer Hedwig von Krummensee vermählte Joachim, die freundschaftlichsten Beziehungen zu Philipp Melanchthon unterhielt. Diese Beziehungen waren der Art, daß der Reformator (und zwar allem Anscheine nach wiederholentlich) auf Besuch nach Buch kam und zwei Kinder Joachims von R. über die Taufe hielt. Er machte bei dieser Gelegenheit der Kirche zu Buch ein aus den Werken Luthers bestehendes Geschenk, zehn Bände, in deren zehnten Band er einen Paulinischen Spruch aus dem Brief an die Kolosser: »Lasset das Wort Christi unter euch reichlich wohnen in aller Weisheit, lehret und vermahnet euch selbst mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen lieblichen Liedern, und singet dem Herrn in eurem Herzen«, eigenhändig eingetragen hat. Darunter die Jahreszahl 1559. Dieses Geschenk ist bis diesen Tag das Wertstück und die Zierde des Bucher Kirchenarchivs.

Joachim von Röbel war aber auch ein Kriegsheld und bracht es zu den höchsten militärischen Ehren in brandenburgischen, sächsischen und zuletzt auch in kaiserlichen Diensten. Er zeichnete sich namentlich in der blutigen Schlacht bei Sievershausen aus, in der Moritz von Sachsen fiel. Im Jahre 1572 besuchte er, als kaiserlicher Feldmarschall, seinen Bruder Zacharias von Röbel, der damals in der Festung Spandau kommandierte. Bei dieser Anwesenheit verschied er im siebenundfünfzigsten Jahre seines Alters und ward in der Spandauer Nikolaikirche beigesetzt. Drei Jahre später, 1575, starb auch sein Bruder. Ein beiden errichtetes Denkmal bewahrt ihre Namen in obengenannter Kirche. Beide sind gleich gewaffnet, in Plattenrüstung mit Schwert und Morgenstern. Dazu folgende, die Kriegstaten Joachims von Röbel verherrlichenden Reime:

Der edel und viel kühne Held

Joachim von Röbel, ich dir meld,

Von Jugend auf mit gutem Rat

Gar manche Schlacht besuchet hat.

In Holstein, Fünen, Kopenhagen,

In Ungarn, Frankreich tat er’s wagen,

Der Graf von Oldenburg sein’ Mut

Gespürt; der Sachs ihm auch war gut:

Zum Wacht- und Rittmeister ihn macht’;

Feldmarschall ihn vor Magd’burg bracht.

Clauß  er auch half nehmen ein,

In Ungarn Feldmarschall sollt sein.

Feldmarschall im Braunschweiger Land

War er, braucht’ ritterlich sein’ Hand;

Da Herzog Moritz fiel, der Held,

Feldmarschall er war kühn im Feld.

Feldmarschall er vor Gotha kam,

Kurfürst August ihn mit sich nahm.

Ein Sohn dieses Feldmarschalls Joachim von R. war Ehrentreich von Röbel, der, neben Stipendien und anderen zahlreichen Stiftungen, auch ein »Röbelsches Erbbegräbnis«, und zwar in der Marienkirche zu Berlin, errichtete. Dasselbe zeigt die vor einem Kruzifix knienden lebensgroßen Figuren Ehrentreichs selbst und seiner Gemahlin Anna von Göllnitz, gestorben 1630. Jener – ein wohlbeleibter Herr mit stattlichem Bart – trägt die Ritterrüstung des siebzehnten Jahrhunderts, diese die kleidsam Frauentracht jener Zeit: ein langes Gewand mit weiten, faltigen Ärmeln und eine Flügelhaube.  Soviel über die Röbels. Von den andern drei Familien an andrer Stelle.

Die Sonne weckt uns bei guter Zeit. Das rote Deckbett hat uns mit all seiner Schwere nicht sonderlich gedrückt, und aufspringend eilen wir ans Fenster und lassen den Sommermorgen ein. Auch das Frühstück kommt, und die Lindenbäume draußen sorgen für Duft und Klang. Ein Blick noch auf das Strohlager, den Schauplatz unseres stillen Muts, und wir treten in die Dorfgasse hinaus, um zunächst dem Schlosse drüben unsern Frühbesuch zu machen.

Das Schloß zu Buch ist ein Flügelbau von jener einfachen Art, wie das vorige Jahrhundert ihrer so viele auf unsern märkischen Rittergütern entstehen sah. Sie haben einen gemeinsamen Familienzug, und wenn sich das vor uns liegende Schloß von ähnlichen Bauten unterscheidet, so ist es durch nichts als durch eine noch größere Einfachheit. Aller Schmuck scheint geflissentlich vermieden. Keine Säulen, kein Fries, kein Fenstersims; nicht Turm, nicht Erker, ja selbst die Rampe fehlt, die sonst wohl den Eindruck der Stattlichkeit schafft oder steigert. Ein paar Arabesken schnörkeln sich um die Tür, und ein halbes Dutzend Orangenbäume fassen den Kiesplatz ein. Alles schlicht, und doch hat man das bestimmte Gefühl, daß hier Reichtum und Vornehmheit ihre Stätte haben. Das Haus gleicht einem einfachen Kleid, einfach und altmodisch, aber der Park, der es einfaßt, ist wie ein reicher Mantel, der die Frage nach dem Schnitt des Kleides verstummen macht.

Und dieser Eindruck wiederholt sich im Innern. Aller bürgerliche Komfort fehlt, ebenso die kleinen Niedlichkeiten, in deren Hervorbringung die Neuzeit so verschwenderisch gewesen; aber diese Nippes fehlen nur, weil das Herz des Besitzers an andern Dingen hing oder weil er in feinem Sinn empfand, daß das Moderne zu dem historisch Überlieferten nicht passen würde.

Wir haben unsern Umgang vollendet und treten wieder in den Park hinaus. Einer der vielen Laubengänge desselben führt uns bis an die nahe gelegene Kirche.

Diese Kirche zu Buch ist ein ziemlich auffälliges Bauwerk. In einer alten Beschreibung Berlins und seiner Umgegend wird sie die »schöne Kirche« genannt, ein Ausspruch, der wohl nur in Zeiten möglich war, in denen man aufrichtig glaubte, durch Laternen- und Butterglockentürme die gotischen Formen unsrer alten Feldsteinkirchen ersetzen oder gar noch verbessern zu können. Alles, was dieser Bucher Kirche zugestanden werden darf, ist Stattlichkeit und ein gewisser malerischer Reiz. Ihre Grundform bildet ein griechisches Kreuz, aus dessen Mitte sich eine merkwürdige Mischung von gegliedertem Kuppel- und Etagenturm erhebt. Versuch ich eine Beschreibung. Jeder kennt jene Garten- und Speisepavillons, die sich in den Parkanlagen des vorigen Jahrhunderts so vielfach vorfinden und meist aus sechs oder acht ein gewölbtes Dach tragenden korinthischen Säulen bestehn. Denke man sich nun drei solcher Pavillons in Verjüngung übereinandergestellt und den untersten Pavillon kreuzartig erweitert, so hat man im wesentlichen ein Bild der Bucher Kirche. Nur eines kommt noch hinzu: rotgetünchte Wandflächen füllen den Raum zwischen den weißen Säulen und Pfeilern aus und stellen dadurch ein gestreiftes Ganze her, das am ehesten vielleicht an die holländischen Bauten aus dem Anfange des achtzehnten Jahrhunderts erinnert.

Ehe wir in die Kirche selbst eintreten, steigen wir einige Treppenstufen hinab in die Gruft, die sich unter dem Ostflügel der Kirche befindet und in mehr als einer Beziehung ein Interesse verdient. Diese Gruft oder doch wenigstens ein Teil derselben ist wahrscheinlich ein Überrest der alten Kirche, die hier stand, eine Voraussetzung, die sich darauf stützt, daß ein Sarg aus dem Jahr 1679 vorhanden ist während die gegenwärtige Kirche nicht vor 1727 beendigt war.

Die Gruft besteht aus zwei gewölbten Räumen, die durch eine offene Tür miteinander in Verbindung stehen. Der hintere Raum ist wahrscheinlich älter und empfängt so wenig Licht, daß man eine Kerze anzünden muß, um irgend etwas sehen zu können. Alles, was mehr in Front liegt, ist hell und geräumig. Beide Teile haben übrigens das gemeinsam, daß die darin aufgestellten Toten zu Mumien werden. Die hintere Gruftkammer beherbergt nur einen einzigen Sarg, in dem vorderen Gewölbe dagegen befinden sich einundzwanzig Särge, von denen vierzehn zur Linken und sieben zur Rechten stehen; dazwischen ein Gang. In den vierzehn Särgen zur Linken sind Mitglieder der Familie Viereck (darunter der Minister und seine beiden Frauen) beigesetzt, die sieben Särge zur Rechten aber umschließen Mitglieder der Familie Voß.

Wodurch die Mumifizierung erfolgt, ist noch nicht aufgeklärt. Vielleicht ist es die Trockenheit und mehr noch eine beständige leise Bewegung der Luft, was diese Erscheinung hervorruft. Die mumifizierten Körper sehen weiß aus, sind verhältnismäßig wenig eingedörrt und zeigen noch eine gewisse Elastizität von Haut und Fleisch. Der hier zuletzt Beigesetzte ist der Staatsminister Otto Karl Friedrich von Voß. In den Sargdeckel ist eine Metalltafel eingelegt, die einfach die Namen und Daten (geboren den 8. Juni 1755 etc.) gibt. Es ist dies derselbe Otto Karl Friedrich von Voß, der zur Zeit der Hardenbergschen Verwaltung, insonderheit aber in den Jahren, die den Befreiungskriegen folgten, aufs entschiedenste die Prinzipien und Interessen einer konservativen Politik vertrat. Unmittelbar nach dem Tode Hardenbergs wurde Voß Präsident des Staatsrats und des Staatsministeriums. Er überarbeitete sich, erkältete sich während einer Feuersbrunst, die gerade damals in Buch ausbrach, und zog sich einen Rückfall zu, als er nach längerer Zeit wieder seinen ersten Vortrag beim Könige hielt, zu dem er nicht anders als in Schuhen und Strümpfen hatte gehen wollen. Sein Tod war die Folge davon. Er starb am 30. Januar 1823.

Der schwere eichene Sarg, der sich in dem älteren, lichtlosen Gewölbe befindet, steht gemeinhin offen. Der danebenliegende Deckel ist mit einer Unmenge von schwarzen Nägelchen beschlagen, die sich bei näherer Untersuchung zugleich als Inschrift des Sarges erweisen. Die Entzifferung ist aber so schwierig, daß ich nur für annähernde Richtigkeit bürgen kann. Die Inschrift lautet: »Der hoch-hochwohlgeborne Herr, Herr Gerhard Bernhard Freiherr von Pöllnitz, Erbherr auf Reschau in Preußen, auf Buch, Karow und Birkholz in der Mark, kurfürstlich brandenburgischer Geheimer Kriegsrat, General-Wachtmeister und Oberstallmeister, Oberster im Dragonerregiment Mörner, residierte in Berlin, Cölln und Friedrichswerder; geboren 1617, gestorben den 2. August 1679.« Der völlig mumifizierte Körper, der am ehesten einem mit einer elastischen Ledermasse überzogenen Skelette gleicht, ist völlig unbekleidet und nur mit einem graumelierten Domino zugedeckt, an dem noch Hunderte von aufgenähten Silberschuppen glitzern. Der Schädel ist groß und prächtig geformt, das Gesicht aber klein und auf feine Formen deutend. Die Stirn zeigt eine Fraktur des Schädelknochens, wie es heißt, infolge eines Säbelhiebes, den der Freiherr in einer der Schlachten des Dreißigjährigen Krieges empfing. Das Nasenbein ist lädiert. Das geschah bei folgender Gelegenheit. Die Franzosen, kurze Zeit nach der Jenaer Schlacht, kamen auch nach Buch und drangen in die Kirche. Voll Übermut schleppten sie den Mumienkörper des Freiherrn aus der Gruft nach oben und begannen allerlei frivole Spiele mit ihm. Bei der Gelegenheit fiel er um und brach das Nasenbein.  In der Tat, es ist ein mehr denn fragliches Glück, in dieser Form der Nachwelt erhalten zu werden, und wir begreifen völlig diejenigen Mitglieder der Voßschen Familie, die sich ein Begrabenwerden in »ihrer Mumiengruft« eigens verraten. Gerhard Bernhard von Pöllnitz ist übrigens nicht, wie gelegentlich geschieht, mit dem Touristen, Kammerherrn und Memoirenschreiber Karl Ludwig von Pöllnitz zu verwechseln, den Friedrich der Große durch die Worte: »ein infamer Kerl, dem man nicht trauen muß; divertissant beim Essen, hernach einsperren«, zu charakterisieren versucht hat und dessen Memoiren gegenüber es doch wahr bleibt, »daß sie leichter zu tadeln als zu entbehren sind«. Gerhard Bernhard von Pöllnitz war der Großvater des Memoirenschreibers und, wie es sich für einen General und Oberstallmeister geziemt, mehr ausgezeichnet mit dem Degen als mit der Feder.

Ein Zweifel, den nichtsdestoweniger der Freiherr Truchseß von Waldburg gegen den Mut und die soldatische Ehre des Oberstallmeister erhob, führte zu einem der seltsamsten Duelle, die je gefochten wurden. Die beiden Gegner trafen sich (1664) auf dem sogenannten »Ochsengrieß«, einer Wiese in der Nähe von Wien. Die weite Reise war nötig, weil die vielen Duelle, die damals am brandenburgischen Hofe vorkamen, zu den allerschärfsten Erlassen gegen den Zweikampf geführt hatten. Das Duell sollte zu Pferde stattfinden und die Kugeln in möglichstes Nähe a tempo gewechselt werden. Der Oberstallmeister ritt an den Freiherrn Truchseß heran und fragte ihn, ob er gesagt habe: er habe ihn (den Pöllnitz) kujoniert und keine Satisfaktion bekommen können. Truchseß antwortete: »Ja, das habe ich gesagt.« Darauf wurden die Pistolen abgefeuert und in Gegenwart der Sekundanten frisch geladen. Pöllnitz fragte voll Courtoisie: »ob man die Pferde wechseln wolle«, was Truchseß ablehnte. Man ritt nun in lebhaftem Schritt aneinander heran und schoß auf nächste Distance. Die Kugel des Truchseß streifte den Oberstallmeister über den Bauch, die Kugel des letzteren aber traf den Truchseß tödlich. Er sank zur Seite und hielt sich mühsam im Sattel. Pöllnitz fragte ihn jetzt: »Müsset Ihr nunmehro nicht zugestehen, daß Ihr mir Unrecht getan und meine Ehre ohne Grund gekränket habt?«, worauf Truchseß erwiderte: »Ich hab Euch Unrecht getan und bitte, daß Ihr mir vergeben wollt.« Man nahm den Truchseß aus dem Sattel und legte ihn auf den Rasen. Der Oberstallmeister kniete an seiner Seite nieder und sprach dem Sterbenden aus Gottes Wort christlichen Trost zu, bis er verschied.

 

Wir verlassen nun die Gruft und treten in die Kirche. Sie zeigt sich geräumig, lichtvoll und von einer Einfachheit, die nach der Überladenheit der Façaden angenehm überrascht. Es fehlt aller vergoldete Zierat, aber das Eichenschnitzwerk an Kanzel und Altar ersetzt ihn mehr als genügend. In der Mitte wölbt sich die Kuppel, und nur der Bilderschmuck, den man an dieser Stelle wenigstens versucht hat, hebt die gute Totalwirkung der inneren Kirche zum Teil wieder auf. Ein Moses mit den zwei Sinaitafeln auf seinen Knien und eine büßende Magdalena, die den Fuß auf Drachen und Totenkopf setzt, sind Leistungen, die auf eine wenig ruhmreiche Stufe vaterländischer Kunst zurückweisen.

Der Ostflügel bildet einen »hohen Chor«. Altar und Kanzel trennen ihn von dem Hauptteile der Kirche völlig ab, und nur zwei Treppen zur Rechten und Linken unterhalten die nötige Verbindung. Es scheint, daß es Absicht des Baumeisters war, hier Raum für ein Camposanto, für eine marmorne Gedächtnishalle, zu schaffen, eine Vermutung, die dadurch bestätigt wird, daß sich die bereits beschriebene Gruft gerad unter diesem Teile der Kirche befindet. Den Intentionen des Baumeisters ist aber nur einmal entsprochen worden. Ein einziges, allerdings sehr reiches und prächtiges Grabmonument erhebt sich an dieser Stelle: das von Glume herrührende Marmordenkmal des Ministers von Viereck. Zieht man den Geschmack jener Zeit in Erwägung, der in dem Hange nach geistreicher Symbolik vielleicht etwas zu weit ging, so muß man zugestehen, daß es eine ganz vortreffliche Arbeit ist. Die Gestalten, aus denen sich das Ganze zusammensetzt, sind folgende: der Tod mit der Sichel und ein Engel mit dem Palmzweig, wozu sich dann, von der andern Seite her, eine weibliche Figur mit einer weit geöffneten Leuchte gesellt, unzweifelhaft um das »Licht der Aufklärung« anzudeuten, das wenigstens zu der Zeit, als das Denkmal angefertigt ward – etwa ein Jahrzehnt nach dem Tode von Vierecks –, als unerläßliches Requisit eines preußischen Kultusministers angesehen wurde. Die Büste des Ministers krönt das Ganze; darunter sein und seiner beiden Frauen Wappen und unter diesen wiederum eine lateinische Inschrift in Goldbuchstaben, die, wie sich denken läßt, nur bei den Verdiensten des illustren Mannes verweilt und keinen Nachklang enthält von jener Reprimande König Friedrich Wilhelms I., die da lautete: »Geheimer Rat von Viereck soll sich meritieret machen, nicht zu viel à L’hombre spielen, diligent und prompt in seiner Arbeit sein, nicht so langsam und faul, wie er bisher gewesen

Der Unterschied zwischen preußischen Cabinetsordres und Grabschriften war immer groß.

 

Noch eine Stelle bleibt, an die wir heranzutreten haben. Unter der Kuppel, inmitten der Kirche, bemerken wir eine Vertiefung, als seien hier die Ziegel, womit der Fußboden gepflastert ist, zu einem bestimmten Zweck herausgenommen und später wieder eingemauert worden. Es wirkt als habe die Absicht bestanden, einen Grabstein in diese Vertiefung einzulegen. Und in der Tat, wir stehen hier an einer Gruft. An ebendieser Stelle wurde die schöne Julie von Voß, bekannt unter dem Namen der Gräfin Ingenheim, beigesetzt.

Eine Darstellung ihres Lebens oder doch wenigstens ihrer Beziehungen zu König Friedrich Wilhelm II. ermöglicht sich seit 1876, seit welchem Jahre die Tagebuchblätter vorliegen, die durch die Gräfin von Voß, Oberhofmeisterin am preußischen Hof und Tante Juliens, während eines Zeitraums von beinah siebzig Jahren, von 1745 bis 1814, niedergeschrieben wurden.

Julie von Voß

 

Julie von Voß, Tochter des Geheimen Justizrats und ehemaligen Gesandten am königlich dänischen Hofe, Friedrich Christoph Hieronymus von Voß, Herrn auf Buch, Karow etc., wurde den 24. Juli 1766 zu Buch geboren.

Über ihre Jugend und Erziehung verlautet nichts, und wir hören erst von ihr, als sie 1783 auf den Wunsch der alten Königin Elisabeth Christine, Gemahlin Friedrichs des Großen, an den Schönhauser Hof ebendieser alten Königin kam.

Julie von Voß war eine Schönheit im Genre Tizians, schlank und voll zugleich, von schönen Formen und feinen Zügen, blendend, aber von einer marmorähnlichen Blässe, die noch durch ein überaus reiches rötlichblondes Haar gehoben wurde. Bei Hofe hatte sie den Beinamen Ceres, sehr wahrscheinlich um dieses üppigen goldnen Haares willen, in dessen Schmuck auch die Bilder  sie darstellen, die noch von ihr erhalten sind.

Es paßte zu dieser ihrer Erscheinung, daß sie eine Vorliebe für alles Englische und eine Abneigung gegen alles Französische hatte, was ihr denn auch seitens der französischen Memoirenschriftsteller jener Epoche, Mirabeau an der Spitze, nachgetragen wurde. Der ihr oft gemachte Vorwurf der »Anglomanie« traf sie jedoch durchaus nicht; sie vermied es nur nach Möglichkeit, sich der damals allgemein üblichen französischen Sprache zu bedienen.

Der Prinz von Preußen, später König Friedrich Wilhelm II., zeigte sich allem Anscheine nach gleich vom ersten Augenblick an enchantiert, denn schon wenige Monate nach dem Erscheinen Juliens am Hofe begegnen wir im Tagebuch ihrer Tante den folgenden Aufzeichnungen.

 

1784 und 1785

»Julie gefällt dem Prinzen mehr, als mir lieb ist. Er spricht viel von ihr. Ich fürchte, sie ist nicht unempfindlich für seine Bewundrung, und sie wird sich durch ein solches Gefühl nur selbst unglücklich machen.« Einige Wochen später: »Die Prinzessin von Preußen ist eifersüchtig auf Julie.« Endlich im Dezember 84: »Ich hatte eine lange Unterredung mit dem Prinzen und hielt ihm sein Unrecht vor, Julie mit seiner Leidenschaft zu verfolgen; ich sagte ihm, daß er sie dadurch nur unglücklich machen werde, ja, ich sagte ihm meine ganze Meinung und die ganze Wahrheit mit allem Ernst. Er versprach mir, sein Benehmen zu ändern und alles zu tun, was ich wollte. Er hatte später noch eine Explikation mit Julie selbst, und ich weiß, daß sie ihm Vorwürfe gemacht hat, und mit Recht, daß er ihrem Ruf auf eine unverzeihliche Weise schade. Auch kam er sehr traurig und niedergeschlagen von ihr zurück. Ich sagte ihm noch einmal ernstlich, er müsse dieser Sache ein Ende machen, und er gelobte es mir.«

Eine gewisse Zeit scheint der Prinz sein Versprechen auch wirklich gehalten zu haben, aber nicht auf lange. Schon im Frühjahr 85 ist die Oberhofmeisterin aufs neue beunruhigt und schreibt:

»Der Prinz spricht wieder mehr mit Julie; das muß aufhören. Im Grunde fürcht ich vor allem, daß sie selbst sich innerlich nicht recht von ihm frei machen kann.« Und einige Wochen später: »Der Prinz kommt ewig zur alten Königin nach Schönhausen, und ich weiß, das alles geschieht doch nur wegen Julie. Ich besorge, er gibt sie noch nicht ganz auf und sinnt nur darüber nach, ob es gar keine Hoffnung mehr für ihn gebe. Wenn nur nicht, trotz all seiner Versprechungen, diese Sache sich doch noch zum Unheil wendet! Man müßte Julie durchaus vom Hofe entfernen.«

 

1786

Das Jahr 86 war das entscheidende. Hier sind auch die Tagebuchaufzeichnungen am zahlreichsten. Es werden wiederholentlich von seiten des Prinzen Rückzugsversprechungen gemacht, aber nur, um sie gleich darauf durch die Tat zu widerlegen.

» März 86. Der Prinz tut mir leid; aber trotz seiner Leidenschaft für Julie macht er sich doch von der Liaison mit seiner sogenannten Freundin (der Rietz, späteren Lichtenau) nicht los. – Der Prinz ist unglaublich zerstreut; seine Neigung nimmt seine Gedanken ganz gefangen. – Der Prinz kam zum Diner nach Schönhausen und schien nichts zu sehen als Julie. – Ich habe das Gefühl, als finge die Sache da wieder an, wo sie mit Mühe zum Abschluß gekommen war.

April 86. Der Prinz kam zu Tische, nachher machte er es möglich, mit ihr zu sprechen. Nach einigen Worten verlor sie die Fassung und brach in Tränen aus. Ich verstehe das alles nicht mehr. – Der Prinz weiß sich nicht recht zu beherrschen, er ist eifersüchtig und aufgeregt, sobald Julie einmal nicht da ist oder sich ihr jemand nähert. – Ich habe den Prinzen an das erinnert, was er seit einiger Zeit zu vergessen scheint, und er versprach es von neuem. Er ist doch sehr gut! Gott gebe, daß es so bleibt, wenn er erst König ist.

Mai 86. Der arme Prinz, er ist schrecklich unglücklich. Heute kam er wieder, und als er Julie sah, schien er so glücklich! – Der Prinz kommt ewig zur Königin; was soll man tun? Es wird immer schlimmer mit ihm, und Julie dauert mich furchtbar. – Mir scheint seine Leidenschaft täglich zu steigen. Er kommt jetzt oft für den ganzen Tag nach Schönhausen und hat nur das einzige im Kopf.«

Die Oberhofmeisterin, davon ausgehend, daß eine Trennung vielleicht helfen werde, setzte nunmehr einen dreimonatlichen Urlaub für ihre Nichte durch, und diese verließ Berlin. Aber es führte zu nichts. Der Prinz und Julie korrespondierten, und als der Urlaub abgelaufen und Julie wieder zurück war, schrieb die Oberhofmeisterin in ihr Tagebuch: »Es ist alles beim alten.«

Diese Notiz ist vom 15. August 1786. Zwei Tage später starb Friedrich, und der Prinz von Preußen war nun König. Huldigungen, Feste, Geschäfte dringen auf ihn ein, aber seine Gefühle für Julie von Voß bleiben dieselben. Schon eine Woche nach dem Regierungsantritt verkehrt er wieder in Schönhausen und setzt seine Bewerbungen fort.

»August 86. Der König kommt, sooft er kann, zur Königinwitwe nach Schönhausen und geht dann mit Julie im Garten spazieren. Sie ist still und zurückhaltend, was mich freut und in etwas beruhigt. – Die Prinzessinnen tun dem König einen sehr unerlaubten Gefallen, indem sie ihn immer mit Julie zusammenbringen. Sie schicken die Königin voraus und beschäftigen sie, nur damit er mit meiner Nichte gehen und mit ihr sprechen kann. Das ist ein schlechtes Spiel. Der König hat der Prinzessin Friederike eine Zulage und ihr außerdem noch die kleine Viereck zur Hofdame gegeben, einzig und allein um Julien eine Freude zu machen, deren Freundin sie ist.

Oktober 86. Der König kam und wollte mit mir sprechen, aber er ist so ganz voll von dem einzigen Gedanken, daß er nichts weiter hört und sieht. Ich gestehe, daß ich jetzt alle Geduld mit ihm verliere und diesen Zustand unerlaubt und unverzeihlich finde. – Die Königin will gern in die Stadt zurück; der König will aber, sie soll noch in Schönhausen bleiben, bloß wegen seiner geliebten Spaziergänge mit Julie. Ich bin ganz ratlos und unglücklich über dies immer erneute Anknüpfen einer ganz unmöglichen Sache!

November 86. Alles bemächtigt sich dieser unglücklichen Angelegenheit; so möchte man, um nur eins zu nennen, Julie zum Schein verheiraten. Es ist schrecklich, wie alles bemüht ist, sie zu ihrem Verderben zu drängen. Sie tut mir furchtbar leid. – Ich seh es jetzt deutlich, sie liebt den König trotz all ihres Leugnens; sie kann nicht mehr von ihm lassen und ist, was auch geschehen mag, nicht mehr von ihm loszureißen. Es grämt mich schrecklich. – Heute kam er en surprise zum Essen. Er verfolgt seinen Zweck ohne Rast und Ruh. – Ich fürchte den Einfluß dieser ewigen Gespräche des Königs mit ihr, er will und will sie bestricken, und immer setzt er sich an ihren Tisch. Das mißfällt mir ganz unbeschreiblich von ihm. – Meine arme Nichte hat mir ihr Herz ausgeschüttet; ach, ich fürchte, es ist eine unaufhaltsame Sache. – Der König geht heute nach Potsdam. Er kam vorher zu uns und war unruhig, weil er Julie nicht zu sehen bekam. Er liebt sie toller und leidenschaftlicher als je.

Dezember 86. Nach Tisch sprach der König lange mit meiner Nichte; ach, ich fürchte, es nimmt ein trauriges Ende für sie und für die Ehre der Familie. – Ich hab es immer und immer gesagt: man hätte sie nicht bei Hofe lassen sollen. – Der König kompromittiert sich aufs höchste. Um seiner selbst willen möcht ich, er könnt ein Mann sein und sich besinnen. – Wie immer setzt der König sich beim Tee neben Julie; könnte dies ewige Zusammensein doch abgewendet werden. – Mit dem König in der Kirche. Die Predigt von Spalding war so schön, so ganz wie für meine Nichte gemacht. Aber es scheint, sie will nichts mehr hören, was sie zur Pflicht zurückruft. Ich habe keinen Einfluß mehr auf sie. Die Kannenberg  läßt sie gewähren, die ihr am nächsten steht, und ich habe leider nicht das Recht und die Macht, einzugreifen. – Julie scheint sehr traurig; ihr Bruder ist angekommen und hat wohl noch einen letzten Versuch gemacht, ihr ins Gewissen zu reden. – Der König scheint nur glücklich zu sein, wenn er sie sieht. Wo sie ist, sieht er niemand als sie, spricht nur mit ihr und hat nichts anderes mehr im Kopf als seine Leidenschaft. Ich sehe die Sache dem schlimmsten Ende mit Gewalt zugehen, muß dabeistehen und kann sie nicht aufhalten. – Auch die Prinzessin Friederike scheint jetzt das nahende Unglück zu ahnen und ist sehr traurig. Sie ist jetzt zwanzig Jahr alt und steht dem Vater am nächsten. Sie fühlt ganz, wie seine und unsre Ehre bedroht ist. – Der König klagte mir, meine Nichte behandle ihn schlecht; er sei fast mit ihr brouilliert; aber dennoch spricht er leider immerfort mit ihr. – Er saß allein mit ihr im Cabinet der alten Königin; sie scheint in Wahrheit nicht mehr sehr grausam zu sein; das empört mich, und Gott allein weiß, wie unglücklich und trostlos ich über diese Sache bin. – Sack predigte heute schön, aber schwermütig. Die Sache mit Julie und die Wendung, die sie nimmt, zehrt an ihm. – Heut war Hofkonzert. Der König verließ das Konzert, um zur kranken Prinzessin zu gehen, weil meine Nichte dort war. Diese Leidenschaft läßt ihn alles andere vergessen und jede Rücksicht verlieren. – Das Benehmen des Königs ist unverzeihlich. Immer verfolgt er sie mit den Augen und spricht nur mit ihr. Es wäre besser, sie verließe auch jetzt noch den Hof. – Gott weiß, bis zu welchem Grade es mich bekümmert und grämt, den König auf dem direkten Wege zu einem so großen Unrecht zu sehn, zu einem Unrecht, das unsere Familie überdem so entehrt. – Heute kam nun endlich, was ich lange gefürchtet hatte: meine Nichte warf sich in meine Arme, um mir zu sagen, daß ihr Schicksal entschieden sei; sie wolle dem König angehören, aus Pflicht für ihn und aus Liebe zu ihm. Ich gesteh, ich finde sie so furchtbar zu beklagen, daß ich kein Wort mehr habe, sie zu verdammen; sie wird bald genug namenlos unglücklich sein, denn ihr Gewissen wird sie nie mehr Ruh und Frieden finden lassen.«

So zogen sich die Dinge noch eine Weile hin. In den Tagebuchblättern immer dieselben Klagen. Eine Zeitlang spielte der König den Gleichgültigen oder war es wirklich, und ein Eifersuchtsgefühl, das dadurch in des Fräuleins Seele geweckt wurde, beschleunigte den Liebesroman. Sie zeigte sich von dieser Zeit an weniger ablehnend und drang nur noch auf Erfüllung einzelner Bedingungen. Diese Bedingungen waren: die regierende Königin gibt ihre schriftliche Einwilligung zu der Verbindung; zweitens Antrauung zur linken Hand, und drittens, die Rietz samt ihren Kindern verläßt Berlin für immer. In die beiden ersten Punkte willigte der König sofort, aber den dritten Punkt wollt er nicht zugestehn. Die Rietz blieb. Am 25. oder 26. Mai 1787 erfolgte die Trauung zur linken Hand und wurde wahrscheinlich durch Johann Friedrich Zöllner, damals Diakonus an Sankt Marien, in der Charlottenburger Schloßkapelle vollzogen.

 

1787

» Juni 87. Meine Nichte sagte mir heute unter Tränen, seit acht Tagen sei sie mit dem Könige heimlich getraut, bat mich aber, es zu verschweigen. Es betrübt mich tief, und ich kann mich mit dem besten Willen eines Gefühls von Abscheu und Widerwillen gegen eine Sache nicht erwehren, die so unerlaubt ist, man mag an Scheingründen dafür angeben, was man will. Ihr Gewissen wird es ihr schon genugsam sagen und wird nicht wieder ruhig werden. – Sie hat lange widerstanden, aber sie liebt den König leidenschaftlich, und nachdem sie ihm ihr Herz gegeben hatte, ließ sie sich vollends von ihm überreden. Trotz ihres schweren Fehltritts bleibt sie dennoch ein edler, der Achtung nicht unwerter Charakter, und ich weiß wohl, sie ist zu rechtschaffen, als daß sie nach einem solchen Fall jemals wieder glücklich sein könnte.

August 87. Der König ist nach Schlesien abgereist, und Julie sagt mir, sie wolle morgen nach Berlin, um zu kommunizieren, dann zu ihren Verwandten auf das Land gehen, von dort aus aber um ihre Entlassung bitten und nicht wiederkommen. Sie könne es nicht länger aushalten, auf diese Art weiterzuleben. Ebendasselbe hat sie dem Könige geschrieben. – Julie reiste heut ab, was mich sehr ergriff. – Sie schreibt, daß sie sich eine Stiftsstelle kaufen wolle, und bittet um vierzehn Tage Nachurlaub. Die alte Königin weiß nicht, was sie davon denken soll. Trotz allem Vorgefallenen ahnt sie nichts. – Ich sah heute Julie in Berlin; sie hatte Antwort vom König, der sehr zufrieden damit ist, daß sie den Hof verlassen will. Aber das Ganze bleibt doch schrecklich traurig, und das arme Kind jammert mich sehr. – Ich fürchte, die Encke (Rietz-Lichtenau) wird Julie noch viel Kummer bereiten. Julie ist heute mit ihren Verwandten aufs Land abgereist. Am Hof ahnt man nicht, daß sie nicht wiederkommt.

September 87. Ein heut eingetroffner Brief meiner armen Nichte an die Königinwitwe bittet um ihren Abschied und sagt: »sie habe eine Stelle im Stift Wolmirstedt gekauft«. Die Königin gewährte die Entlassung sogleich und nahm es sehr gut auf. Julie hat auch an die Kannenberg geschrieben. Gräfin Kannenberg las mir den Brief meiner Nichte vor, in welchem sie zu verstehen gibt, warum sie geht. Die Kannenberg ist ihre Tante und jammert nun sehr. Aber ich wiederhole nur das eine: man hätte sie retten können, wenn man es zur rechten Zeit gewollt hätte. All mein Reden damals war aber umsonst. – Meine Nichte schreibt mir aus Brandenburg: sie gehe den 9. nach Potsdam und bäte Gott, ihr beizustehn in dem neuen Leben, das sie erwarte. Gott wolle sich ihrer annehmen; es ist ein schwerer Schritt, den sie jetzt tun muß, die Sache vor der Welt zu bravieren.

November 87. Julie hat den Namen einer Gräfin Ingenheim bekommen.«

Sie war nun Gräfin Ingenheim. Aber es war dadurch wenig für sie gewonnen, trotzdem man sie, dem Könige zuliebe, mit Auszeichnungen überschüttete. Bitterkeiten gingen nebenher. »Die Anne schreibt mir: sie fühle sich sehr unglücklich. Die Encke tut ihr tausend Herzleid an und hat denselben Einfluß wie früher auf den König.«

» Dezember 87. Julie ist unwohl und kann das Bett nicht verlassen, die Prinzessin Friederike und die Prinzessin von Braunschweig haben mit dem König in ihrem Zimmer an ihrem Bett gegessen. Das ist doch stark!«

 

1788

» Januar 88. Ball beim König, wo der Kronprinz Julie zum ersten Mal als Gräfin Ingenheim sah, was für beide ein sehr unangenehmer Augenblick war. Die Unglückliche, welche peinliche Stellung für sie. – Alle Höfe (es gab deren, außer dem eigentlichen, wenigstens noch vier: den der alten Königin, der regierenden Königin, des Prinzen Heinrich, des Prinzen Ferdinand) sehen sie. Sie ist überall. Ich begreife das nicht.

Februar 88. Die alte Königin hatte großes Diner und frug den König, ob sie die Ingenheim einladen solle. Natürlich sagte er ja, und so kam sie zum Diner. Ich find es höchst unrecht von der Königin, sie einzuladen, bloß um dem Könige damit zu schmeicheln. Abends aber spielte sie doch nicht Lotto mit den Herrschaften, sondern mit dem Hofstaat im vorderen Zimmer. Bei Tafel wurde sie dem König gegenübergesetzt. – Die alte Königin lud wieder die Ingenheim ein. Ich finde, sie benimmt sich in dieser Sache so unwürdig und schwach wie nur möglich.«

In den letzten Tagen des Jahres (am 21. Dezember 88) heißt es: »Die Ingenheim bat mich sehr, ihr in der nun nahen Stunde beizustehn. Auch der König bat mich den folgenden Tag darum, und ich brachte es nicht übers Herz, nein zu sagen.«

 

1789

Am 2. Januar 1789 genas die Ingenheim eines Sohnes. Der König war sehr erfreut. Unterm 4. Januar heißt es im Tagebuch: »Das Kind wurde heute getauft. Der König hielt es selbst über die Taufe, und es empfing die Namen Gustav Adolf Wilhelm. Juliens Bruder (der spätere Minister), der Minister von Bischofswerder und ich waren die Paten. Der König selbst war fast den ganzen Tag bei der Kranken. Es ist wahr, er ist wirklich der beste Prinz, den man auf der ganzen Welt finden kann. Leider nur, daß er so willensschwach, so ohne Energie und zuweilen so heftig ist.«

Im Anfang ging alles gut mit der jungen Wöchnerin; aber sie schonte sich nicht genug, verließ das Bett zu früh und erkältete sich aufs heftigste. Dabei war der Einfluß der Rietz ihre beständige Sorge, trotzdem es nicht an Aufmerksamkeiten und Geschenken von seiten des Königs fehlte. So sandte er ihr ein kleines Etui mit 50 000 Talern und sein mit den schönsten Brillanten besetztes Portrait. Zum 5. Februar war eine große Cour angesagt, und Julie wollte dabei nicht fehlen. »Ich fürchte, daß sie sich schadet«, schreibt die Oberhofmeisterin am selben Tage. Am 24. Februar heißt es dann: »Julie hat Fieber und Husten«, und schon am 5. März: »Ich kann nicht sagen, wie weh es mir tut. Man fürchtet die galoppierende Schwindsucht. Der König ist außer sich.« Am 25. starb sie. »Welch ein Tag des Unglücks! Um acht Uhr abends verschied die arme Julie. Kein Mensch ahnte die nahe Gefahr. Ich ging erst am Abend zu ihr, aber die Prinzessin Friederike, die bei ihr war, redete mir ab; ›sie sei zu angegriffen‹. Und so hab ich sie nicht mehr gesehn. Ich beweine sie recht von Herzen, und alle beweinen sie mit mir. Es ist furchtbar rasch gegangen. Sie starb im Schloß, in demselben Zimmer, in dem ihr Kind geboren wurde.«

Der König war in Verzweiflung und konnte sich nicht trösten und beruhigen. Auch gebrach es nicht an allgemeiner Teilnahme, ja das Volk wollte sich’s nicht ausreden lassen, daß sie durch ein Glas Limonade vergiftet worden sei, weshalb der König, als er von diesem Verdachte hörte, die Obduktion befahl. Diese bewies die Grundlosigkeit des Gerüchtes; ihre Lunge war krank, und daran war sie gestorben.

Am 1. April erfolgte die Überführung der Leiche nach Buch. Ihr letzter Wunsch war gewesen, »nicht in der Mumiengruft der Familie beigesetzt zu werden«, und so bereitete man ihr das Grab unter der Kirchenkuppel, in der Nähe des Altars.

Überall in Buch begegnet man den Spuren der schönen Gräfin, aber nirgends ihrem Namen. Wie in Familien, wo das Lieblingskind starb, Eltern und Geschwister übereinkommen, den Namen desselben nie mehr auszusprechen, so auch hier. Eine Gruft ist da, aber es fehlt der Stein; aus reichem goldenen Rahmen heraus blickt ein Frauenbild, aber die Kastellanin nennt den Namen nicht, und nur das Wappen zu Füßen des Bildes gibt einen wenigstens andeutungsweisen Aufschluß.

Und nun treten wir von dem Bilde hinweg und noch einmal in den Park hinaus.

Eine seiner dunklen Alleen führt an einen abgeschiedenen Platz, auf dem Edeltannen ein Oval bilden. Inmitten desselben erhebt sich ein Monument mit einem Reliefbild in Front: der Engel des Todes hüllt eine Sterbende in sein Gewand, und ihr Antlitz lächelt während ein Kranz von Rosen ihrer Hand entsinkt.

»Soror optima, amica patriae«, so lautet die Inschrift. Aber der Name der geliebten Schwester fehlt.

Falkenberg

 

In der Kirche zu Falkenberg, anderthalb Meile von Berlin, stehen die Särge des Majors George von Humboldt und der Frau Majorin von Humboldt, verwitweten von Hollwede, gebornen von Colomb – der Eltern des Bruderpaares Wilhelm und Alexander von Humboldt.

Frau von Humboldt, geborne von Colomb, ließ im Jahre 1795, wo sie Falkenberg besaß, anstelle des hölzernen Kirchturms daselbst einen massiven Turm aufführen und setzte fest, daß der untere Teil desselben als Leichenhalle hergerichtet werde, worin die sterblichen Überreste der Mitglieder ihrer Familie beigesetzt werden könnten. Dies geschah, und stehen nunmehr in der Turmhalle zu Falkenberg folgende vier Tote:

1.         Frau Majorin von Humboldt, verwitwete von Hollwede, geborne von Colomb.

2.         Hauptmann von Hollwede, Gemahl erster Ehe der gebornen von Colomb.

3.         Tochter aus dieser ersten Ehe (Kindersarg).

4.         Major von Humboldt, Gemahl in zweiter Ehe.

Die drei Hauptsärge (1., 2. und 4.) haben Inschriften. Diese lauten:

Zu 1.

»Marie Elisabeth Colomb; zuerst vermählte von Hollwede, nachher vermählte von Humboldt. Geboren den 8. Dezember 1741, gestorben den 4. November 1796. ›Es ist, in einem höhren Leben, für große Tugend großer Lohn.‹«

Zu 2.

»Allhier ruhet in Gott der weiland hochwohlgeborne Herr, Herr Friedrich Ernst von Hollwede, Baron, Erb- und Gerichtsherr auf Ringenwalde, Crummecavel und Schloß Tegel, Kanonikus des Sankt-Sebastian-Stifts zu Magdeburg, geboren den 12. März 1723. Trat in Kriegsdienste 1743 unter das hochlöbliche königliche Prinz Ferdinandsche Infanterieregiment, wo er bis zum Capitain avancieret, nahm 1756 seine Demission und verheiratete sich Anno 1760 mit der jetzt hinterlassenen Frau Witwe, Frau Marie Elisabeth, gebornen Colomb, aus welcher Ehe zwei Kinder, ein Sohn und eine Tochter, gezeuget. Starb den 26. Januar 1765, seines Alters 41 Jahr, 10 Monat, 14 Tage.«

Zu 4.

»George von Humboldt, königlich preußischer Kammerherr und Major von der Kavallerie, Erb- und Gerichtsherr auf Ringenwalde, Crummecavel und Schloß Tegel. Er ward im Jahre 1720, den 27. September, zu Zames in Pommern geboren, und nachdem er verschiedenen Feldzügen mit aller Distinction beigewohnt, wurd er wegen seiner kränklichen Umstände genötigt, seinen Abschied zu nehmen. Er vermählte sich hernach mit Marie Elisabeth, geborne Colomb, verwitwete Freifrau von Hollwede, im Jahre 1766, den 27. Oktober, und hinterläßt aus dieser Ehe zwei Söhne, Wilhelm und Alexander. Er starb, nachdem er sein Leben durch die rühmlichsten Handlungen bezeichnet, von allen Rechtschaffenen bedauert, im Jahre 1779, den 6. Januar, zu Berlin, wo er allen unvergeßlich sein wird. Horaz, Ode 24.«

 

Blumberg

 

Die alten Namen, die alten Herrn

Sind all hinüber, sind alle fern.

Die Löben, die Burgsdorf wurden stumm,

Aber Frühling ist wieder und jubelt ringsum.

 

Zu Blumberg ist mein Sitz, wo, nach der alten Weise,

Mit dem, was Gott beschert, ich mich gesegnet preise.

Canitz an Eusebius von Brand (1692)

Ein Frühlingstag führt uns nach Blumberg hinaus, einem Arnimschen Gut in der Nähe von Berlin, und nach rascher Fahrt, an lachenden Dörfern vorbei, biegen wir aus der staubigen Pappelallee in die windgeschützte, stille Dorfgasse ein. Es ist Mittagsstunde, der Sonnenschein liegt blendend auf den neu gedeckten, roten Dächern, die Bäume stehen im ersten Grün, und neben dem hohen Schornstein des Herrenhauses, aus dessen Seitenöffnungen der weiße Rauch phantastisch emporwirbelt, erhebt sich eben ein Storchenpaar in seinem Nest und unterbricht die Mittagsstille durch sein eifriges Geklapper. Es klingt, als würd eine Sense gewetzt oder als ging’ eine Mühle unten im Garten.

Blumberg ist ein freundliches Dorf, fast so freundlich wie sein Name, und gerade groß genug, um uns die Versicherung alter Urkunden glauben zu machen, »daß Blumberg vordem ein Städtchen, ein Oppidum, gewesen sei«. Ein großes Dorf war es gewiß und vor allem auch wohl reich genug, um das in solchen Dingen immer scharf blickende Auge der Kirche auf sich zu ziehen. So geschah denn, was sich erwarten ließ, und nachdem sich die Nachfolger Albrecht des Bären zu Herren im Teltow und Barnim gemacht hatten, wurde Blumberg Kirchengut, und zwar Besitztum der reichen Bischöfe zu Brandenburg.

Blumberg blieb bischöflich bis zur Reformationszeit, bis zu jenen Tagen, wo Joachim II. den Kampf in seinem Herzen ausgekämpft und sein christlich Gewissen über das Versprechen gesetzt hatte, das er seinem Vater auf dem Todbette hatte leisten müssen. Manches wurde nun anders im Lande; die Einziehung der Kirchengüter drohte von Tag zu Tag, und die klugen Herren zu Brandenburg, die nicht Lust hatten, sich überraschen zu lassen, veräußerten rechtzeitig allerlei Besitztum, das über kurz oder lang doch zerrinnen mußte. Viele Güter wurden verkauft, darunter auch Blumberg.

Der Käufer war Hans von Krummensee. Die Krummensees waren damals eine der reichsten Familien und besaßen unter anderen die Stadt Altlandsberg, die ziemlich in der Mitte des Gesamtareales lag, das sie durch Kauf und Erbschaft im Laufe von Jahrhunderten an sich gebracht hatten. Jetzt, durch Erwerb von Blumberg, dehnten sie ihren Besitz bis an die Bernauer Feldmark und bis an die Grenze jenes andern großen Güterkomplexes aus, der – ebenfalls nordöstlich von Berlin – sich in den Händen der Familie von Röbel  befand. Aber mit dieser Erwerbung von Blumberg war plötzlich dem wachsenden Reichtume der Krummensee ein Ziel gesteckt, rasch ging es rückwärts, und der Dreißigjährige Krieg tat das Seine. Gut auf Gut ging verloren, 1701 das letzte – Schöneiche. Ihrem reichen Besitz ist seitdem das Geschlecht selbst gefolgt. Der letzte war Karl Ägidius Ludwig von Krummensee, gestorben 1827 als Kanonikus zu Sankt Nikolai in Magdeburg.

Blumberg besaßen die Krummensee nur etwa achtzig Jahre. Eine Sandsteinplatte vor dem Altar der alten Blumberger Kirche bewahrt ihren Namen. Die Inschrift des Steines lautet in der schlichten, herzhaften Sprache jener Zeit: »Im achtundfünfzigsten Jahre und drei Wochen ist meine liebe Hausfrau, Katarina Mörner, allhier begraben, und ist mein, Hans Krummensees, allerliebst Gemahl gewest. 1596.«

 

1602 verkaufte Hans von Krummensee sein Gut Blumberg sowie die Güter Dahlwitz, Eiche und Helmsdorf an den kurfürstlichen Kanzler Hans von Löben, bei dessen Nachkommen Blumberg ein volles Jahrhundert blieb. Die Kirche, darin wir eben eingetreten und an deren Wänden wir eine beträchtliche Anzahl alter Bildwerke erblicken, gibt uns die beste Gelegenheit, die zum Teil historischen Gestalten jenes Jahrhunderts in rascher Reihenfolge vorüberziehen zu lassen.

Unser erster Blick aber gehört der Kirche selbst.

Es ist ein alter Bau, an dem auch das Auge des Laien zwei verschiedene Zeitläufte leicht unterscheiden kann: einen älteren Teil mit Pfeilern und Kreuzgewölben aus der Brandenburger Bischofszeit und einen Anbau mit Altar und Kanzel aus der Zeit etwa des ersten Königs. Die sich vorfindenden Bilder und Denkmäler sind im Einklange damit gruppiert: alles, was älter ist als der Anbau, befindet sich auch in dem alten Teile der Kirche, was später hinzugekommen, schmückt die Wände des Anbaus.

Der Anbau der Kirche. Philipp Ludwig von Canstein und seine »hochbetrübteste Witwe«

 

Diese Bildwerke des Anbaues, teils Grabdenkmäler, teils Ölbilder und Reliefs, sind nicht eigentlich das, was uns nach Blumberg geführt hat; dennoch verweilen wir einen Augenblick bei denselben, wenigstens bei den hervorragendsten.

Da haben wir zunächst das Denkmal des Obersten Philipp Ludwig von Canstein, eines jüngeren Bruders Karl Hildebrands von Canstein, jenes frommen Mitarbeiters am Werke Franckes und Speners, dessen Wirken und Namen vor allem in der Cansteinschen Bibelanstalt zu Halle fortlebt. Der Oberst von Canstein ererbte Blumberg bei jungen Jahren, aber der Besitz des schönen Gutes war ihm nur kurze Zeit gegönnt. Der Spanische Erbfolgekrieg, der in Italien und den Niederlanden auch brandenburgischerseits so schwere Opfer heischte, nahm ihn hinweg. Das Denkmal aber, das ihm von seiten seiner Witwe noch im Jahre seines Todes errichtet ward, ist ganz im Geschmack jener Zeit ausgeführt und erweist sich, auf seinen Kunstwert geprüft, als eine mit Munifizenz hergestellte Dutzendarbeit. Auf dem Steinsarkophage steht wie immer die Büste des Hingeschiedenen, und Kriegstrophäen und Wappenschilde gruppieren sich drum herum; ein Genius preßt den Lorbeerkranz auf die Allongenperücke, während die vergoldete Front des Marmorsarges in Schnörkelschrift die herkömmlich stilisierte Inschrift trägt. Diese Inschrift wiederzugeben ist hier nötig, weil sie eine irrtümliche Angabe über den Todestag des tapferen Obersten beseitigt. Er fiel nämlich nicht bei Malplaquet wie immer gedruckt wird, sondern ein Jahr früher bei Oudenaarde. Die Inschrift lautet:

»Dem hochwohlgebornen Herrn, Herrn Philipp Ludwig Freiherrn von Canstein, Herrn der Herrschaft Canstein, Schönberg, Neukirch, Blumberg, Eiche und Helmsdorf, Seiner Königlichen Majestät in Preußen Obristen zu Roß der Gensdarmes, welcher, geboren A. D. 1669 den 11. April, durch Geschlecht und Tugend, durch Gottesfurcht und Tapferkeit Ehr und Lob verdienet und erworben und im Treffen bei Oudenaarde wider die Franzosen im Lauf des glücklich erfolgten Sieges durch einen tödlichen Schuß rühmlich und auf dem Bette der Ehren verstorben im Jahre des Heils 1708, den 11. Juli, des Alters neununddreißig Jahr und drei Monat – hat dieses Denkmal zum Zeichen beständiger Liebe und Treue setzen lassen dessen hochbetrübteste Witwe, Ehrengard Maria Freifrau von Canstein, geborne von der Schulenburg, 1708.«

Die »hochbetrübteste Witwe« indes war ein Kind ihrer Zeit, das heißt, sie verheiratete sich wieder, und zwar in kürzester Frist. Sie wurde dann abermals eine Witwe, aber nur, um sich bald darauf zum dritten Male zu vermählen. Das war damals Landesbrauch in den Marken, und wir werden noch im Laufe dieses Aufsatzes die Bekanntschaft eines hervorragenden Mannes jener Epoche machen, der außer seinem Vater und Schwiegervater zwei Stiefväter und zwei Stiefschwiegerväter hatte, also sechs Väter im ganzen. Es war, als ob alles, was lebte, sich einen Zustand der Ehelosigkeit nicht wohl denken konnte. Man hielt das Trauerjahr und war in aller Aufrichtigkeit ein tiefbetrübter Witwer oder eine »hochbetrübteste Witwe«. Aber sobald die Trauerkleider fielen, gehörte man wieder dem Leben; das Blut, das voll zum Herzen drang, forderte sein Recht. Das sinnliche Leben überwog noch das geistige, und die Welt feinen Empfindens war noch wenig erschlossen. Aber freilich auch die Irrwege nicht, zu denen die Feinheit der Empfindung so leicht verführt.

Wie von unserem tapferen Obristen selbst, so findet sich auch von seiner betrübten Gattin ein Bildwerk im Anbau der Kirche vor, aber kein Grabdenkmal, nichts von Sensenmann und Sarkophag, sondern ihr Ölportrait in ganzer Figur, frisch, blühend, voll. Es ist ein durchaus interessantes Bild, einmal als künstlerische Leistung überhaupt, ungleich mehr aber durch die ingeniöse Art, wie der Maler es verstanden hat, die drei Ehemänner der noch stattlichen Frau halb huldigend, halb dekorativ zu verwenden. Wie Macbeth in der bekannten Hexenkesselszene die Könige Schottlands an sich vorüberziehen sieht, und zwar so, daß die der Zeit nach am weitesten von ihm entfernten immer kleiner und blasser werden, so hier die drei Ehemänner. Den noch lebenden hält sie als Medaillonportrait mit dem Ausdruck ruhigen Besitzes fest in ihrer Rechten; der zweite, noch klar erkennbar, zieht sich bereits in den Hintergrund des Bildes zurück; unser Freund, der Oberst, aber, dessen ganze Schuld darin bestand, einige zwanzig Jahre vor Entstehung dieses Bildes den Heldentod gestorben zu sein, verliert sich völlig in nebelhafter Ferne und wirkt nur noch mit, um das Ensemble und die symmetrische Anordnung des Ganzen nicht zu stören. Möglich, daß solche Bilder öfter sich vorfinden, mir war es das erste der Art.

Der alte Teil der Kirche,

 

Johann von Löben

 

und Frau von Burgsdorf

 

Der Anbau weist noch manches andere von Bildwerken und Denkmälern auf, wir treten aber von dem Bildnis der stattlichen Frau hinweg in den alten Teil der Kirche zurück, darin wir, genau an der Stelle, wo des Anbaus halber die alte Giebelwand durchbrochen ward, und zwar an ein paar pfeilerartig stehengebliebenen Mauerresten, einigen Bildnissen aus dem Anfang und Schluß des siebzehnten Jahrhunderts begegnen, Portraits, die, wenn man den Ausdruck gestatten will, der eigentlichen Zeit Blumbergs angehören. Diese Bilder geleiten uns durch drei oder vier Generationen einer und derselben Familie, doch ist es weibliche Deszendenz, und so wechseln die Namen: Löben, Burgsdorf, Canitz.

Johann von Löben. Da haben wir zunächst, halb versteckt unter einem Behang von Spinnweb, die Bildnisse Johann von Löbens und seines Ehegemahls. Er ist ein alter Herr, und die spanische Tracht von schwarzem Samt, dazu die goldne Kanzlerkette würden keinen Zweifel über die Vornehmheit des Mannes lassen, wenn auch die Züge weniger Entschlossenheit und die großen hellen Augen weniger Leutseligkeit und Würde verrieten. Die Umschrift des Bildes lautet: »Johann von Löben, kurfürstlich brandenburgischer Geheimer Rat und Kanzler, hat 1602 die Güter Blumberg, Eiche, Dahlwitz und Helmsdorf erkauft, christlich und weislich solchen vorgestanden und regieret vierunddreißig Jahr, und ist gewesen ein weiser und vortrefflicher Mann von seinem Geschlecht.« Unmittelbar vor dem Bilde hängt das alte Banner der Familie von der Decke herab, das in goldner Schrift die Angaben des Bildes teils bestätigt, teils erweitert: »Der hochedle, gestrenge und hochbenannte Herr Johann von Löben, Ihrer Kurfürstlichen Durchlaucht zu Brandenburg, Joachim Friedrich, hochlöbseligsten Gedächtnisses, vornehmer Geheimer Rat und Kanzler, Herr auf Blumberg, Dahlwitz, Eiche und Falkenberg, ist allhier zu Blumberg selig im Herrn entschlafen, den 26. Juli Anno 1636, seines Alters fünfundsiebzig Jahr.« Über dieser Inschrift, stark nachgedunkelt, aber immer noch deutlich erkennbar, zeigt sich das alte Löbensche Wappen: ein Schachbrett mit der Prinzessin aus Mohrenland. Schon 723 war ein Löben in die üble Lage gekommen, mit einer Prinzessin aus Mohrenland auf Tod und Leben Schach spielen zu müssen. Glücklicherweise gewann er, und Schachbrett und Prinzessin kamen seitdem ins Löbensche Wappen. Ob die edle Kunst des Schachspiels seitdem in der Familie gehegt und gepflegt wurde, mag dahingestellt bleiben, unser alter Kanzler aber war jedenfalls insoweit seines Urahnen wert, als er manchen guten Zug auf dem diplomatischen Schachbrett zu tun wußte. Dabei liebte er ehrlich Spiel, keine Finten und Hinterhalte. Der Kurfürst setzte ein unbegrenztes Vertrauen in seine Klugheit und Redlichkeit, und als die Gründung eines permanenten »Geheimen Rates«  für nötig erachtet wurde – die nächste Veranlassung dazu gab eine längere Anwesenheit des Kurfürsten im Herzogtume Preußen – war es selbstverständlich, daß Johann von Löben als Erster Rat in diesen Regentschaftskörper berufen wurde. Aus diesem damals gegründeten »Geheimen Rat« ging später der »Staatsrat« hervor. Johann von Löben wurde Kanzler bei jungen Jahren und stieg so hoch, wie ein Diener steigen mag im Dienst und in der Liebe seines Herrn; aber Leid und Bitterkeit des Lebens erreichten auch ihn. Als er die höchste fürstliche Gnade kennengelernt hatte, kam Ungnade über ihn, wie der Dieb in der Nacht. Fast unmittelbar nach Joachim Friedrichs Tode (1609) schied er aus dem Staatsdienst, um »procul negotiis« in Blumberg und seiner Umgebung die Freuden und Leiden glänzenderer Tage zu vergessen. 1629, inmitten der Wirren des Dreißigjährigen Krieges, wurd er noch einmal auf den Schauplatz berufen, um der schwachen und haltlosen Politik George Wilhelms Halt und Richtung zu geben, aber wo keine Kraft der Ausführung war, da wogen der Rat des Weisen und das Wort des Toren gleich schwer, und nach kurzem Verweilen am kurfürstlichen Hofe zog er sich zum zweiten Mal in die Stille seines Landguts zurück. Nur als Beobachter folgte er noch den Begebenheiten, und die letzten Jahre seines Lebens, im übrigen verbittert durch so manche Erfahrung, brachten ihm wenigstens das eine noch, daß es ihm vergönnt war, den Stern seines Schwiegersohns, Konrads von Burgsdorf, glänzend aufgehen zu sehn.

Frau von Burgsdorf. Die Bildnisse des alten Kanzlers und seines Ehegemahls blicken, dem Anbau und der Kanzel abgewandt, in das alte Kirchenschiff hinein; an der Innenseite der beiden Pfeiler aber, so daß sie sich einander ins Auge blickten, hingen bis vor kurzem zwei andre interessante Bildnisse: das der alten Frau von Burgsdorf, einer Tochter Johanns von Löben, und das ihres Enkels, des Poeten Canitz. Dieses tête-à-tête zwischen Großmutter und Enkel ist neuerdings gestört worden; die Kirchenvorstände haben das Bildnis des Poeten, ich weiß nicht aus welchem Grunde, für eine kaum nennenswerte Summe verkauft. Es ist dies um so beklagenswerter, als die Kirche jedes andere Bild eher entbehrt haben könnte als dieses eine. Denn nicht nur die Glanzzeit Blumbergs fällt in die Tage, wo Canitz hier heitre Gastfreundschaft übte, nein, das Dasein des Dorfs überhaupt würde kaum jemals über seine nächste Umgebung hinaus bekannt geworden sein, wenn ihm nicht die Alexandriner des märkischen Poeten (Canitz) zu einem Plätzchen in der Literaturgeschichte und zu einem ähnlich guten Klange wie Wandsbek oder Gohlis oder Altengleichen verholfen hätten.

Das Bildnis der alten Frau von Burgsdorf, dem wir uns jetzt zuwenden, ist wohlerhalten und trägt folgende Inschrift: »Die verwitwete Frau Oberkammerherrin von Burgsdorf, geborne von Löben, bekommt nach Absterben ihrer Frau Mutter alle Güter, so ihr Herr Vater, der Herr Kanzler von Löben, in Besitz gehabt; stehet solchen mit besondrem Ruhm und Leutseligkeit vor; aus Liebe für die blumbergschen und eichischen Untertanen legiert sie in ihrem Testament den Armen von beiden Gütern ein Kapital von 500 Talern. Sie setzet annoch bei ihrem Leben den klugen Staatsminister Freiherrn von Canitz, als ihren einzigen Enkel, zum Erben ihrer Güter ein. Erlanget von dem Höchsten die Verheißung langen Lebens und bringet solches auf siebenundsiebzig Jahr.«

Der lebensvolle Kopf, der aus dem schlichten Holzrahmen heraus uns anblickt, ist aber nicht der Kopf einer siebenundsiebzigjährigen Greisin, sondern der Kopf einer Frau in den besten Jahren, deren Embonpoint sie siegreich schützte gegen die verräterische Furchenschrift einer beginnenden Funfzigerin und deren lang herabhängende dunkle Locken noch den Vorsatz der Trägerin aussprechen, nicht alt sein zu wollen.

Ihr Kostüm erinnert vielfach an unsre heutige Mode. Das Kleid ist weit ausgeschnitten, aber ein reiches Kantenhemd umschließt den Nacken bis hoch herauf, und allerhand Borten und Schnüre ziehen sich dezent über den gestickten Brustlatz hin. Die Ärmel sind kurz und weit und überdecken kaum zur Hälfte den reichen Unterärmel von Brüsseler Spitzen. Der Gesichtsausdruck entspricht dem einer selbstbewußten, herrschgewohnten Frau, deren natürliche Gutmütigkeit sich gegen die Regungen des Stolzes ebensosehr wie gegen die harten Schläge des Schicksals behauptet hat. An diesen war kein Mangel gewesen. Wenn das Leben ihres Vaters Gegensätze geboten hatte, so bot das ihre deren mehr. Sie hatte Tage seltenen Glückes gesehen, aber auch Tage tiefen Falls. Ihr Ehgemahl, eine genialische Natur, halb Held, halb Libertin, hatte sich nicht begnügt, wie ihr Vater, der Kanzler, als erster Diener neben dem Thron seines Fürsten zu stehn, er war, eine Zeitlang wenigstens, seines Herren Herr gewesen, und daß er es unausgesetzt hatte bleiben wollen, das hatte ihn gestürzt. Was Kurfürst Friedrich Wilhelm ertragen konnte, als er, fast ein Knabe noch, ins Land kam, in ein Land, das ihm der schlaue Mut Konrad von Burgsdorfs erst schrittweis erschließen mußte, das mußte notwendig zur Verstimmung und endlich zum Bruche führen, als der jugendliche Fürst »der Große Kurfürst« zu werden begann. Der kluge Günstling, der so vieles sah, sah diesen Wechsel nicht, wollt ihn nicht sehen, und an diesem Irrtum oder Eigensinn ging er zugrunde. Seine Gegner hatten leichtes Spiel. Die Wüstheit seines Lebens kam ihnen zu Hülfe, und die Verbannung vom Hofe ward ausgesprochen. Er ging nach Blumberg. Aber der Haß seiner Feinde schwieg auch jetzt noch nicht. Man bangte vor seiner Rückkehr, und hundert geschäftige Zungen erinnerten immer wieder daran, »daß der eben gestürzte Günstling achtzehn Maß Wein tagtäglich bei Tafel getrunken habe, zugleich auch ein gewaltiger Courmacher und Serenadenbringer gewesen sei«. Man wußte wohl, was man tat, daß man gerad an diese Dinge beständig erinnerte; Kurfürstin Henriette Luise war eine fromme Frau, der alles Lasterleben ein Greuel war, und nachdem Unzucht und Völlerei so lang ihr wüstes Haupt auf den Tisch gelegt hatten, wurd eben damals die Sitte wieder erstes Gebot. Konrad von Burgsdorf starb bald, nachdem er in Ungnade gefallen war. Es heißt, daß er sinn- und trostlos geendet habe; sein ehlich Gemahl aber, deren Bild jetzt eben von der Pfeilerwand auf uns niederblickt, überlebte den Sturz ihres Mannes um fast volle dreißig Jahre. Blumberg, der Ort ihrer Kindheit, wo vordem ihr Vater und dann ihr Gatte vor der schneidend kalten Hofluft Zuflucht gesucht hatten, blieb ihr lieb, weil die Geschichte ihres Lebens mit ihm verwachsen und die Stille seiner Felder ihr mehr und mehr ein Bedürfnis geworden war. Aber freilich, der Frieden des Gemüts, nach dem sie rang, blieb ihr versagt, wie er ihr schon in ihrer Jugend versagt gewesen war. Neue Kränkungen gesellten sich zu alter Bitterkeit, Kränkungen, die dadurch nicht geringer wurden, daß sie unbeabsichtigt waren. Den Kummer ihres Alters schuf ihr ihre eigene Tochter. Diese schien ganz ihres Vaters Kind zu sein, der, wie wir eben zitiert haben, »ein gewaltiger Courmacher und Serenadenbringer« gewesen war. Dreimal verheiratete sich diese Tochter. Ihr erster Mann, ein Freiherr von Canitz, starb – das war ein Unglück; von ihrem zweiten Gemahl, einem General von der Goltz, ließ sie sich scheiden – das war erträglich; daß sie sich aber zum dritten Male nicht bloß verheiratete, sondern diesen dritten Mann, den sie nie gesehen, von Paris her sich schicken ließ, das war mehr, als die Oberkammerherrin von Burgsdorf, die funfzig Jahre lang erst als die Tochter und dann als die Gattin des vornehmsten Mannes in Kurmark Brandenburg gelebt hatte, ruhig ertragen konnte. Diese Heirat zehrte an ihrem Herzen und vergällte ihr das letzte Jahrzehnt ihres Lebens.

Die Ehe selbst aber, die zu dieser Verbitterung Anlaß gab, bildet einen zu charakteristischen Zug für die Sittengeschichte jener Zeit, als daß ich es mir versagen könnte, den Hergang ausführlicher zu erzählen.

Frau von der Goltz (geborene von Burgsdorf, verwitwete von Canitz) war kaum von ihrem zweiten Manne, dem General von der Goltz, getrennt, als sie den Vorsatz faßte, sich zum dritten Male zu vermählen, und zwar, coûte que coûte, mit einem Franzosen. Bei ihrer Schwärmerei für alles Französische kam es ihr auf eine Wahl im besonderen nicht an. Sie schrieb deshalb ihrem Pariser Kommissionär, der sich bis dahin durch seinen feinen und guten Geschmack in der Übersendung von Coiffüren und Modeartikeln bewährt hatte, ihr einen Mann zum Heiraten zu schicken, der rüstig, fein und geistvoll und selbstverständlich auch von Adel sei. Der Auftrag wurde prompt ausgeführt. Nach etwa vier Wochen traf in Berlin ein Franzose von über fünfzig Jahren ein und meldete sich bei Frau von der Goltz als derjenige, den sie gewünscht habe. Sein Name war Peter von Larrey, Baron von Brunsbosc, aus einer alten Familie in der Normandie. Die Ehe kam wirklich zustande und war glücklich. Frau von Burgsdorf indes konnte die Kränkung, die ihr dieser abenteuerliche Vorgang bereitet hatte, nicht verwinden. Die Partie mit dem normannischen Baron, der vielleicht keiner war, zehrte an ihrem Leben, und sie starb, nachdem sie längst vorher, mit Umgehung ihrer Tochter, den Sohn dieser Tochter aus erster Ehe, den Freiherrn von Canitz, zum Erben all ihrer Güter, das schöne Blumberg mit eingeschlossen, eingesetzt hatte.

Freiherr von Canitz

 

Und diesem Freiherrn von Canitz wenden wir uns nunmehr ausführlicher zu. Sein Bildnis fehlt zwar an dem breiten Mauerpfeiler, an dem es früher hing, und Großmutter und Enkel, das Lächeln des einen und der herbe Gesichtsausdruck der andern, begegnen sich nicht länger mehr an dieser Stelle; das Totalbild des »Poeten« aber, seinen Charakter wie seine Erscheinung, hat uns eine zeitgenössische Feder aufbewahrt, und mit Hülfe dieser Aufzeichnungen erneuern wir auf Momente das Bild und führen es an des Lesers Auge vorüber.

»Canitz, der Poet war von mittlerer, wohlgewachsener Gestalt, in den späteren Jahren etwas untersetzt und stark; sein Gesicht voll, offen, wohlgebildet, seine blauen Augen lebhaft, sein Ansehn männlich. Bei einer weißen Haut und freien Stirn hatte er einen freundlichen Mund, der sich nur manchmal eines spöttischen Lächelns nicht erwehren und seine angeborene Neigung zur Satire nicht ganz verbergen konnte.«

So schildert ihn sein Biograph, und dementsprechende Züge mocht auch das Bildnis zeigen, das einst hier hing. Aber an jenem Sonntage des Monats Juni 1699, als er zum letzten Mal in diesen Chorstuhl uns unmittelbar zur Rechten eintrat, um andächtiglich der Rede des Geistlichen zu folgen, zuckte kein spöttisches Lächeln mehr um seinen Mund, und die »angeborene Neigung zur Satire« hatte längst einem Besseren Platz gemacht. Er wußte, daß ein anderes Leben seiner harre, und von Todesgewißheit erfüllt, hatte er in tiefer Rührung zu Spener die Worte gesprochen: »Wenn Gott mich wieder aufrichtet, so will ich dem eitlen Wesen dieser Weit mich ganz entziehn und mich dem widmen, was das allein Notwendige ist.« Canitz wußte, daß er nur noch Wochen zu leben habe (die Ärzte hatten es ihm gesagt, weil er es zu wissen verlangt hatte), und die Textesworte, die eben jetzt gelesen wurden, trafen sein Herz. »Es wird gesäet verweslich und wird auferstehen unverweslich; es wird gesäet in Unehre und wird auferstehen in Herrlichkeit.« Diese Worte, sagt ich, trafen sein Herz; aber die Bilder des Todes, die vor ihn hintraten, erschreckten ihn nicht. Ruhig folgte er dem Gange der Predigt.

Und nun ist die Predigt vorüber, und an der Sakristeitüre dem Geistlichen freundlich und zustimmend die Hand drückend, schreitet er über die Gräber hinweg und durch das holunderüberwachsene Kirchhofstor dem Herrenhause zu. Der Junimorgen, so frisch und so warm zugleich, läßt ihn aufatmen wie in alter Lust und Fülle des Lebens, und statt in die Kühle des Hauses einzutreten, tritt er in den lachenden Park. Wir schreiten ihm leise nach. An dem Birkenwäldchen vorbei, den erhöhten Kiesweg entlang, der bald die Windungen des Baches begleitet, bald sie kreuzt und überbrückt, hat er endlich die hoch gelegene Lieblingsbank am Rande des Parks erreicht, die, von Buchenzweigen weit überschattet nach vorn hin einen Blick gönnt auf Felder und wogendes Korn. Er läßt sich nieder hier, und Figuren in den Sand zeichnend, ziehen die wechselnden Bilder seines Lebens an ihm vorüber.

Das sind die sonnigen Tage seiner Jugend. Die krainischen Alpen liegen hinter ihm, eine kurze Meerfahrt ist überstanden, und um die Spitze des Lido herum biegt er ein in die Lagunenstadt. Welche Welt tut sich vor ihm auf; die Kuppeln und die Türme blinken im Sonnenlicht und als zöge man hinaus, um festlich einen Fürsten einzuholen, so schwimmt ihm die Meereskönigin auf hundert Barken entgegen. Aber was wie Wunder und Märchen erscheint, ist nur ein glückliches Ohngefähr; die heiteren Reisegötter führen ihn in die Lagunenstadt just am Tage der Meervermählung, wo der Doge samt seinen Senatoren im Bucentauro hinausgleitet, um den Ring, das Zeugnis und die Besieglung des Bundes, in das Meer zu senken.

Die Bilder Venedigs schwinden, aber der Kahn des Traumes führt ihn weiter, jetzt zurück auf die hohe See, jetzt an dem Küstenbogen entlang, der zwischen Sorrent und Neapel sich spannt, und jetzt den Rhein hinunter und jetzt die Themse hinauf, hinauf bis an die Londonbrücke, wo die Barken den Strom sperren und die hundert Masten der Schiffe seinen Blick bezaubern und verwirren. Die Treppe steigt er hinan, die halb ausgewaschen zum Quai hinaufführt, und das Geräusch der City nimmt ihn auf. Immer wachsenderes Gedränge umwogt ihn hier, und endlich Stand nehmend auf der Hügelkuppe von Ludgate Hill, wo eben die Quadersteine geschnitten werden, aus denen dereinst die neue Paulskirche sich aufrichten soll, sieht er jetzt, von einem der hohen Steinblöcke aus, die Lord-Mayors-Prozession in altertümlichem Pomp an sich vorüberziehen. Die Themseschiffer in roten Röcken eröffnen den Zug, dann schmettern Pauken und Trompeten, bis endlich aller andre Lärm in dem Jubelgeschrei des Volkes erstickt, denn schwerfällig, aus Eichenholz geschnitzt, schwankt eben die vergoldete Kutsche heran, und der erwähnte Cityherrscher grüßt mit gravitätischem Kopfnicken nach rechts und links.

Vereinzelte Kuckucksrufe klingen jetzt leis und wie aus weiter Ferne her herüber, und siehe da, der kranke Poet unterbricht sich in seinem Figurenzeichnen und horcht auf. Aber wie die Seele gern wieder anknüpft an das, was ihr lieb geworden, so fällt er alsbald auch in altes Sinnen und Träumen zurück.

Immer lachendere Bilder ziehen herauf. Es ist wieder ein Festzug, eine Prozession, aber diesmal auf heimischem Grund und Boden, und der Gefeierte ist er selbst. Ein Junitag ist’s wie heute, nur um so viel heiterer und schöner, als die Augen damals heller in den Tag hineinsahen: denn neben ihm auf dem breiten Sitze des Wagens, auf dem er eben einfährt in die festgeschmückte, mit Laubgewinden überspannte Dorfgasse, sitzt seine heißgeliebte Braut, seit gestern sein Gemahl. Sie zählt nicht zu den leuchtenden Schönheiten, aber sie hat jenen blendenden Teint, der der Schönheit nahekommt. Ihre blühenden Wangen wurden rosiger von der Fahrt, und das rotblonde Scheitelhaar flattert halb aufgelöst im Winde. Bauern zu Pferd und mit bebändertem Hute folgen dem Zuge, Frauen im Sonntagsstaat stehn in den Türen oder am Heck und heben die Kinder in die Höh, die Störche klappern auf allen Dächern, als hätten sie mitzureden bei solchem Einzug, und die Feldlerchen begleiten von draußen her den Zug und erzählen sich hoch oben von dem Glück, das sie drunten gesehn.

Und ein volles Glück war es, das sie sahn, nicht spärlich zugemessen wie sonst wohl. Denn nicht über kurze Tage hin dehnte sich die Zeit der Flitterwochen, und Blumberg, wie es der tägliche Zeuge vollkommener Eintracht und innigsten Zusammenlebens wurde, wurd auch ein gefeierter Sitz edler Gastfreundschaft, ein Mittelpunkt geistigen Lebens, dichterischen Schaffens, wie damals kein zweiter in Mark Brandenburg zu finden war. Johann von Besser, Eusebius von Brandt waren oft und gern gesehene Gäste, und von hier aus ergingen an den vielbewährten Jugendfreund und Studiengenossen unsres Poeten, an den Kirchenrat Zapfe in Zeitz, oft wiederholte Einladungen, »das Harfenspiel aufs neu von der Wand zu nehmen und das Hoflager in Blumberg zu beziehen«. Briefe wurden mit einer gewissen Regelmäßigkeit gewechselt, und als die Schilderungen ehelichen Glücks, die Canitz regelmäßig mit einem »Nun gehe hin und tue desgleichen« zu schließen pflegte, endlich ihren Einfluß geübt und den ehrbaren Magister und Kirchenrat auch an den Altar geführt hatten, da ging von Blumberg ein Gratulationsbrief folgenden Inhalts nach Zeitz: »Deine Heirat und die Art derselben gefällt mir sehr wohl; weil Du mir aber Dein Sach ohne sonderliche Umstände schlechthin berichtet hast, so will auch ich Dir in Kürze nur, aber doch immer von Herzen, Glück und Vergnügen wünschen und daß Deine Liebste, wo nicht ein fruchtbarer Weinstock, so doch ein immergrüner Tannenbaum sei, dem es an Zapfen niemals fehlen möge.«

So gingen die Tage. Ein volles Glück war es, ein Glück über Jahre hin und doch zu kurz für das beneidete Paar, das in seltnem Gleichklang zusammenstimmte. Der alte Neider Tod trat zwischen sie, mitleidslos und unerbittlich, und in Erinnerung an jene Tage schwindet ihm jetzt der heitre Traum, und trübe Bilder ziehen in seiner Seele herauf. An dem Lager einer Sterbenden kniet er. »O daß du bleiben könntest!« klingt es bittend von seinen Lippen; sie aber schüttelt den Kopf und spricht: »Du bist so oft von mir gegangen, nun geh ich von dir; sieh, ich schlafe schon.« Und danach entschlief sie wirklich, ohne Zucken und ohne Schmerz.

Das einförmige Rufen des Kuckucks klang lauter und näher jetzt, und Canitz richtete sich auf, als woll er die Rufe zählen. Da schwieg der Kuckuck. Ein wehmütiges Lächeln umspielte seine Lippe; dann schritt er durch die Gänge des Parks in das Herrenhaus und seine Stille zurück.

Das war am letzten Junisonntage 1699. Am 11. August desselben Jahres begegnen wir ihm noch einmal. Seine Kräfte waren schwächer geworden, und das heitere Poetenherz, das einst mit tausend Wünschen an das Leben gekettet war, es hatte nur noch einen Wunsch: zu sterben, wie die teure Heimgegangene vor ihm gestorben war. Und dieser letzte Wunsch ward ihm erfüllt. Am frühen Morgen des genannten Tages stand er auf, ließ sich völlig ankleiden und trat an das Fenster, das er öffnete, um frische Luft zu schöpfen. Die Sonne ging eben auf, und mit freudigem Staunen genoß er ihrer Pracht. Als er eine Weile hineingeblickt, rief er mit erhobener Stimme: »Wie schön ist heut der Himmel«, und sank, von einem Schlagfluß getroffen, tot zur Erde.

So starb »Canitz, der Poet«. Schon am Tage darauf wurd er in der Marienkirche beigesetzt. Eine Woche später hielt ihm Spener in der Nikolaikirche die Gedächtnispredigt; den Inhalt seines Lebens aber stellen wir zu folgender Grabschrift zusammen:

»Friedrich Rudolf von Canitz, Seiner Kurfürstlichen Durchlaucht zu Brandenburg wohlbestallter Geheimerat und Staatsminister, geboren zu Berlin (nach anderen zu Lindenberg bei Berlin) den 27. November 1654, gestorben den 11. August 1699, im fünfundvierzigsten Jahre seines Alters. Was das Leben erhöht und verschont, das übte und pflegte er. Er liebte die Kunst und die Menschen; die Freundschaft hielt er hoch, die Treue am höchsten. Er war klug ohne Arg; ein männlicher Sinn, ein kindliches Herz. Er liebte die Welt, aber er empfand ihre Eitelkeit; Glaube und Sehnsucht wuchsen in seinem Herzen und trugen ihn aufwärts.«

 

Ich hab in vorstehendem den Menschen Canitz als eine liebenswürdige, fein und innerlich angelegte Natur zu schildern versucht; es bleibt noch die Frage übrig nach seiner politischen Bedeutung und nach seinem poetischen Wert. War er ein Staatsmann? war er ein Poet? Das erstere gewiß, das zweite kaum minder.

Die Natur schien ihn für die diplomatische Laufbahn im voraus geschaffen zu haben, und die komplizierten Verwandtschaftsgrade, darin er stand (auch die Mutter seiner Frau war dreimal verheiratet gewesen), hatten von Jugend auf dahin gewirkt, diese seine natürliche Beanlagung auszubilden. Eine uns aufbewahrte Charakteristik seines Wesens zeigt am besten, wie außerordentlich er sich für seine Laufbahn eignete, darin, damals ungleich mehr noch als jetzt, alles an dem Erkennen und der richtigen Benutzung von Persönlichkeiten gelegen war. »Er war gesprächig, höflich, frei von Eigensinn und Widerspruchsgeist, für jedermann gefällig und aufmerksam, Fähigkeiten und Neigungen leicht durchschauend, jedem Gegenstande wie jedem Verhältnisse sich leicht bequemend – ein vollkommener Mann von Welt. Seine Rechtschaffenheit, sein Haß gegen Lüge und Zweideutigkeit unterstützten ihn eher, als daß sie sein Auftreten gehemmt, seine Erfolge behindert hätten. Bei großer Leichtigkeit war er von vorsichtiger Haltung; er wußte Ernst und Sanftmut zu vereinen, um zu überreden und zu gewinnen. Im Friedenstiften, Vermitteln und Versöhnen besaß er ein einziges Talent.« Die Inschrift unter dem Bildnis der alten Frau von Burgsdorf hatte also völlig recht, von ihm als von dem »klugen Staatsminister von Canitz« zu sprechen; aber er suchte, wie schon angedeutet, diese Klugheit nicht in jener Kunst der Täuschung, am wenigsten in jenem Intriguenspiel, das damals an den Höfen blühte. Er kannte dies Spiel und war ihm gewachsen, aber sein redlicher und reiner Sinn lehnte sich gegen diese Kampfesweise auf. Deshalb zog es ihn immer wieder in die Stille und Unabhängigkeit des Landlebens und in einfach natürliche Verhältnisse zurück. »Der Hof« – so schrieb er bald nach dem Tode des Großen Kurfürsten – »hat wenig Reiz für mich, und ich betrachte die Würden und Ämter, die andere so eifrig suchen, nur als ebenso viele Fesseln, die mich am Genusse meiner Freiheit hindern, der Freiheit, die über alle Schätze der Erde geht und deren echten Wert zu würdigen den gemeinen Seelen versagt ist.« Er kannte diesen »echten Wert der Freiheit« wohl, aber die Verhältnisse gestatteten ihm nicht, sich dieser Freiheit so völlig zu freuen, wie es seinen Wünschen entsprochen hätte. Es geschah, was so oft geschieht, man suchte die Dienste desjenigen, der, im Gefühl seines Werts, diese Dienste anzubieten verschmähte, und wie oft er auch, um seinen eigenen Ausdruck zu gebrauchen, die Erfahrung gemacht haben mochte, » daß andere die goldenen Äpfel auflasen, während er beim heißen Lauf sich abmühte«, so war doch Gehorsam und Nachgiebigkeit in allen jenen Fällen geboten, wo Weigerung den Vorwurf des Undanks oder doch der Gleichgültigkeit gegen die allgemeinen Interessen auf sich geladen hätte. Canitz drängte sich nicht zu Diensten, aber sooft er sie übernahm, zeigte er sich ihnen gewachsen. Leicht und gewissenhaft zugleich ging er an die Lösung empfangener Aufgaben, und die graziöse Hand, mit der er die Fragen berührte, pflegte zugleich eine glückliche Hand zu sein. Fast an allen deutschen Höfen war er eine wohlgekannte und wohlgelittene Persönlichkeit, und Kaiser Leopold bezeugte ihm vielfach seine Gnade und sein besonderes Wohlwollen.

Canitzens letztes und vielleicht bedeutendstes diplomatisches Auftreten war im Haag, wo damals die Minen gelegt wurden, um den Rijswijker Friedensschluß, der so viele Interessen verletzte und so viele Gefahren heraufbeschwor, wieder zu sprengen. Canitz zeichnete sich auch hier durch jene Klugheit und feine Besonnenheit aus, die, weil sie geflissentlich leise die Fäden zu schürzen oder zu entwirren sucht, gemeinhin auf den Beifall zu verzichten hat, der so leicht in all jenen Fällen sich einstellt, wo ein Diplomat so undiplomatisch wie möglich den Knoten zerhaut. Das herausfordernde Wort eines Rücksichtslosen, dessen Punktum bereits ein erster Kanonenschuß ist, wird jubelnd aufbewahrt, während die kluge Haltung dessen, der eine heranziehende Gefahr beschwört, gemeinhin unbeachtet bleibt. Alles, was sich vor aller Welt Augen zu einem bestimmten Bilde abrundet, ist immer im Vorteil über das Unplastische, das sich in vertraulichem Rat oder gar in einer bloßen Aktenstückszeile vollzieht, und jener Erich Christoph von Plotho, der zu Regensburg mit jenem berühmt gewordenen: »Was! insinuieren??« den kaiserlichen Notar, Dr. Aprill, die Treppe hinunterwarf, hat ein ganzes Dutzend Diplomaten in Schatten gestellt.  Überall da, wo das Wort Friedrichs des Großen gilt: »Mach Er nur, ich stehe mit 200 000 Mann hinter Ihm!«, ist es nicht schwer, dem guten Rufe der Kraft auch den der Klugheit hinzuzufügen, und das Achselzucken, das unsere preußischen Diplomaten in vorbismarckschen Tagen oft hinnehmen mußten, hat in ganz anderen Dingen seinen Grund als in Mangel an Einsicht und staatsmännischer Bildung.

Canitz’ Verdienste als Diplomat sind unbestritten, seine Verdienste als Poet so sagt ich schon, sind kaum geringer. Wer auf gut Glück hin und ohne den Vorsatz liebevolleren Eingehens den Band seiner Dichtungen aufschlägt und in einem, übrigens an Schönheiten keineswegs armen Gedichte folgende Anfangsstrophe findet:

Laß, mein beklemmtes Herz, der Regung nur den Zügel,

Begeuß mit einer Flut von Tränen diesen Hügel,

Weil ihn mein treuster Freund mit seinem Blut benetzt

Auf dieser Stelle sank der tapfre Dohna nieder,

Hier war sein Kampf und Fall, hier starrten seine Glieder,

Als ein verfluchtes Blei die teure Stirn verletzt,

Das, eh der Sonne Rad den andern Morgen brachte,

Ihn, leider, ach zu bald zu einer Leiche machte 

wer, sag ich, solche und ähnliche Strophen findet, wird freilich zunächst den Kopf schütteln und seine Ungläubigkeit ausdrücken, daß es mit so zopfigen Alexandrinern irgend etwas auf sich habe. Und in gewissem Sinne mit Recht. Wir dürfen diese Dinge aber nicht mit einem Maßstabe messen, den wir dem gegenwärtigen Stande unserer Literatur entnehmen, sondern müssen uns vielmehr die Frage vorlegen: Was waren diese Gedichte in und zu ihrer Zeit? Und zu ihrer Zeit waren sie sehr viel. Wenn ihnen jetzt, wie das gelegentlich geschieht, mit herablassender Miene zugestanden wird, daß sie das Verdienst der gewählten Sprache, der Reinheit und Eleganz hätten, so genügt diese Anerkennung keineswegs; denn es ist das ein Zugeständnis, das so ziemlich allen modernen Dichtern gemacht werden kann, während unter diesen doch nur wenige sind, die für ihre Zeit das Maß von Bedeutung beanspruchen dürfen, das Canitz für die seinige besitzt. Er war einer von denen, denen die Aufgabe zufiel, uns erst eine Sprache und innerhalb derselben ein Gesetz zu geben. Dies Geschenk, diese Hinterlassenschaft ist nicht hoch genug zu schätzen. Wir stehen auf den Schultern derer, die damals tätig waren, und wenn Canitz auch nicht in die Reihe der epochemachenden literarischen Reformatoren jener Zeit gehört, die sich, wie namentlich Opitz, für die Gesamtentwicklung deutscher Sprache und Dichtung von nachhaltiger Bedeutung erwiesen haben, so war er doch wenigstens für unsre Mark das, was andre für weiter gezogene Kreise waren. Er zeigte zuerst, daß die Mark und die Musen nicht völlige Gegensätze seien.

Aber die Verdienste Canitz’ sind keineswegs nur sprachlicher Natur; seine Gedichte haben auch ihren dichterischen Wert. Es ist wahr, daß er das Dichten zum Teil wie andre angenehme Unterhaltung trieb, und er selber nannt es in seinen Briefen »die Kurzweil des Reimens«, aber wir würden ihm doch sehr unrecht tun, wenn wir nach jenen zahlreichen Reimereien, wie sie bei Festspielen, den sogenannten »Wirtschaften«, damals Mode waren, den Wert seiner Dichtung überhaupt abschätzen wollten. Gewiß, er trieb das Dichten wie Tagewerk, aber er trieb es auch, und zwar im besten Sinne, wie man ein poetisches Tagebuch führt, darin er allem zu einem dichterischen Ausdruck verhalf, was der Lauf des Tages brachte. Der Tag brachte vieles, Großes und Kleines, Absonderliches und Alltägliches, und diesen Wechsel zeigen auch seine Dichtungen, aber sie sind einig in dem einen, daß sie, ob groß, ob klein, ein Erlebtes widerspiegeln; sie sind nicht Fiktion, sie sind wirklich, sie haben einen realen Inhalt; dieser Inhalt ist nicht immer poetisch, weder in sich noch in der Art, wie er sich gibt, aber es fehlt auch überall die Gefahr, sich ins Nichts zu verflüchtigen. Der alte Bodmer sagte von diesen Gedichten: »Canitz legete nichts Fremdes in dieselben, was nicht zuvor in seinem Sinn und Herzen gewesen wäre.« Das ist sehr richtig, und der Stempel des Echten, Wahrhaftigen, an sich selbst Erfahrenen, auch da noch, wo es sich um bloße Reflexionen handelt, hält schadlos für den fehlenden Hochflug, auch für einen gewissen Mangel an Kraft, Originalität und Tiefe, den wir nicht in Abrede stellen wollen.

Ein einziges Gedicht rührt von ihm her, das an Sprache, Form und namentlich auch an Innerlichkeit alles weit zurückläßt, was er außerdem geschrieben hat, und nicht nur einen relativen, sondern einen vollen und unbedingten poetischen Wert beanspruchen darf. Es ist dies das Gedicht »An Doris« oder »Über den Tod seiner ersten Gemahlin«, wie es in einer älteren Ausgabe genannt wird. Es gilt von diesem Gedicht etwas Ähnliches, wie Schlegel von Bürgers »Leonore« gesagt hat: »daß es allein schon ausreichen würde, den Namen des Dichters der Nachwelt zu überliefern«. Die Zeiten ändern sich freilich, und es wird manchem jetzt pedantisch erscheinen, siebenundzwanzig Trauerstrophen, noch dazu die Arbeit von Jahren, auf den Tod einer hingeschiedenen, geliebten Frau gedichtet zu sehn. Aber das Lächeln über die altfränkische Mode ist unberechtigt. Es ist mit einem solchen Gedicht wie mit einem Bildhauer, der seine Frau verliert und ihr ein Monument errichten will. Er hat sie selbst am besten gekannt, trägt ihr Bild am treusten im Herzen und geht freudig und gutes Mutes an die Arbeit. Die Arbeit ist mühevoll und kostet ihm Zeit, aber endlich hat er’s erreicht, und niemand tritt jetzt heran und wundert sich, daß er Jahre gebraucht hat zu einer Schöpfung der Pietät und Liebe. So muß man auch eine solche »Trauerode« auffassen, die damals gemeißelt wurde wie in Stein. Wir gestatten jetzt nur noch eine hingeworfene Skizze, einen lyrischen Ausruf als Ausdruck des Gefühls. Aber beides kann nebeneinander bestehen, jedes ist eine berechtigte Art, und es ist einfach falsch, zu sagen, die alten Poeten von damals, weil sie weder in Desperation noch in Melancholie dichteten, hätten überhaupt nichts empfunden. Man lese die Dinge ohne Vorurteil, und man wird an der Wirkung auf das eigene Herz wahrnehmen, daß ein Herz in diesen zopfigen Strophen schlägt.

Werneuchen

 

Wenn vor des Pfarrhofs kleinen Zellen

Nun bald die Lindenknospen schwellen,

Wenn Vögel in den Ahornhecken

Die weißen Eierchen verstecken,

Dann kommst du, unsres Glückes froh,

Im Hute von geflochtnem Stroh,

Zu atmen hier, voll Veilchenduft,

Werneuchens reine Frühlingsluft.

Schmidt von Werneuchen

Inmitten des Barnim, halben Wegs zwischen Berlin und Eberswalde, liegt das Städtchen Werneuchen. Ich sage Städtchen, um dem Lokalpatriotismus einzelner seiner Bewohner nicht zu nahe zu treten, die das Beiwort »Stadt« für ironische Übertreibung und die Bezeichnung »Flecken« als Mangel an Respekt ansehen möchten. Ich hüte mich weislich vor jeder Parteiergreifung und verweigere nicht minder, an dem über die Herstammung des Wortes »Werneuchen« ausgebrochenen Kampfe teilzunehmen. Alles, was an Erbitterung auf dem Felde der vergleichenden Sprachforschung nur jemals zutage getreten ist, ist auch hier wieder sichtbar geworden, und die Partei »Bernau«, wiewohl mehrmals geschlagen, steht der Partei »Warnow« immer noch voll ungebrochenen Mutes gegenüber. Werneuchen ist Klein-Bernau, sagen die einen und deduzieren etwa wie folgt: Klein-Bernau = Bernäuchen, und Bernäuchen = Werneuchen. Mitnichten, erwidern die andern. Werneuchen ist Klein-Warnow, Klein-Warnow = Warnowichen, und Warnowichen = Werneuchen.

Werneuchen gehörte wie Zossen, Trebbin, Baruth u. a. m. zu jenen bevorzugten Ortern, die sich ohne besonderes Verdienst, in jener kurzen Epoche, die zwischen dem Sandweg und dem Schienenweg lag und die man das Chaussee-Interregnum nennen könnte, zu einer gewissen Reputation emporarbeiteten. Und vielleicht wurde dies Grund und Ursach, daß man, als das eherne Zeitalter der Eisenbahnen wirklich anbrach, den Ruin Werneuchens für gekommen hielt und vor seiner Zukunft (denn die Bahn nahm eine andere Richtung) erzitterte. Man hatte sich daran gewöhnt, Werneuchen und Passagierstube für identisch anzusehen; nun beseitigte man diese mit einem Federstrich, und die Frage trat bang an jedes Herz: »Was bleibt noch übrig? was wird?« Aber die Dinge kamen anders, als man gedacht hatte; die Furcht war, wie immer, schlimmer gewesen als die Sache selbst, und Werneuchen blieb im wesentlichen, was es vorher gewesen war. Die Fruchtbarkeit der Äcker und der Fleiß der Bewohner deckten alsbald das Defizit, wenn überhaupt ein solches entstand, und der freundlichen Häuschen mit Ziegeldach und grünen Jalousien wurden nicht weniger, sondern mehr.

In der Tat, Werneuchen gewährt den Anblick eines sauberen und an Wohlhabenheit immer wachsenden Städtchens. Aber es ist doch nicht das heutige Klein-Warnow oder Klein-Bernau, wohin ich den Leser zu führen gedenke, vielmehr gehen wir um siebzig Jahr in seiner Geschichte zurück und rüsten uns zu einem Besuch in dem alten Werneuchen, wie es zu Anfang dieses Jahrhunderts war.

Auch damals war es ein freundlicher Ort, aber die Chaussee, die noch gar nicht vorhanden oder doch erst im Bau begriffen war, hatte noch nicht Zeit gehabt, die Fensterladen mit dem roten Anstrich und den eingeschnittenen Herzen zu verdrängen, und die Strohdächer mit ihrem Storchennest und ihren schief stehenden Schornsteinen überhoben den Besucher – trotz der zwei Bürgermeister, die Werneuchen damals hatte – der jetzt so heikel gewordenen Frage von »Dorf oder Stadt«. Keine Schützengilde parodierte zu jener Zeit mit Sang und Klang durch die Straßen, und wenn draußen in Wald oder Feld ein Schuß fiel, so wußte man, daß es die Büchse des Försters sei, der am Gamen-Grunde, hart an der Stelle, wo der Weg nach Freienwalde hin abzweigt, sein unter Tannen geborgenes Häuschen hatte.

Keine Schützengilde gab es, auch keinen Veteranenverein, aber etwas anderes, eine Kuriosität, ein Restchen Mittelalter und Femgericht, das sich aus unvordenklicher Zeit, allen Einflüssen des nivellierenden achtzehnten Jahrhunderts zum Trotz, an diesem stillen Ort erhalten hatte. Dies Femgericht im kleinen war die sogenannte »Wröh«. Zu festgesetzten Zeiten, aber immer nur im Sommer, versammelten sich die Bürger-Bauern auf einem von alten Linden überschatteten Platze, der ziemlich in der Mitte zwischen dem Pfarrhaus und der Kirchhofsmauer gelegen war. Unter den Bäumen dieses Platzes, nach der Kirchhofsseite hin, lagen vier abgeplattete Feldsteine, die man durch aufgelegte Bretter in ebenso viele Bänke verwandelte, wenn eine »Wröh« abgehalten werden sollte. Was in alten Zeiten in diesen Geschwornengerichten besprochen und bestimmt ward, ob jemals ein Werneuchener Bürger-Bauer das bekannte Messer in den Baum am Kreuzweg gebohrt oder nicht, wird wohl nie mehr zur Kunde der Nachwelt gelangen, unsere Kenntnis über die Sitzungen der Werneuchener »Wröh« datiert erst aus den unromantischen Zeiten des Allgemeinen Landrechts, wo ganz Werneuchen und natürlich auch die »Wröh« unter die stille Superintendenz eines Magistrats und der schon vorerwähnten Doppel-Bürgermeisterei gekommen war. Die Gerichtsbarkeit der »Wröh« war eine durchaus enge geworden und beschränkte sich darauf, in wöchentlichen oder monatlichen Sitzungen den Schadenersatz festzustellen, den das Vieh des einen Bürgers oder Bauern den Feldern oder sonstigem Besitztum des andern zugefügt hatte. Stimmenmehrheit entschied, und ohne Streit oder weiteren Appell wurden die Dinge geregelt. Die letzten dreißig Jahre haben uns in den »Schiedsgerichten« etwas Ähnliches wiedergebracht, aber was dieser trefflichen Neuschöpfung im Vergleich zu jener alten fehlt, ist die fremd und mystisch klingende Bezeichnung, und wir begreifen vollkommen den Stolz eines Werneucheners, der von den Zeiten der »Wröh« spricht wie ein Lübecker von der Hansa und ihrer Ostseeherrschaft.

Im Sommer 1809 hatte Werneuchen noch seinen Lindenplatz zwischen Pfarrhaus und Kirchhof und, was mehr sagen will, auch noch die vier Feldsteine und sein »Wröh«. Wir kommen aber nicht in heißer Junischwüle von Berlin, um einer Sitzung des letzten Ausläufers der Feme voll Schweigen und Ehrerbietung beizuwohnen – wir haben ein andres Ziel vor Augen: einen Besuch in der Pfarre.

Dorf Blumberg liegt längst hinter uns und nun auch Seefeld und Löhme, zwei Zwillingsdörfer, die von hüben und drüben ihre völlig gleichen Kirchturmspitzen im Wasser des Löhme-Sees spiegeln. Aber der Werneuchner Kirchturm neckt uns noch immer, und ermüdet vom langen Marsche, halten wir inne, stützen uns, nach hinten übergebogen, auf unseren Stock und lüften mit der Linken den Hut, um uns die Stirne vom Winde kühlen zu lassen. Da plötzlich ist es, als hörten wir etwas wie Peitschenknall und Pferdeschnaufen, und zurückblickend bemerken wir einen offenen Wagen, der, den Sand des Weges aufwirbelnd, in raschem Trab uns folgt. Und im nächsten Augenblicke schon ist er so nahe, daß wir seine Insassen bequemlichst zählen können. Es sind ihrer fünf. Vorne der Kutscher mit zwei blondköpfigen Jungen und dahinter, auf dem eigentlichen Sitze des Wagens – der in vier Lederriemen hängt und bei jeder Bewegung hin- und herschaukelt –, ein wohlgenährtes Ehepaar, allem Anscheine nach zwischen dreißig und vierzig. Die Frau hält einen aufgespannten Regenschirm, den sie mit vielem Geschick à deux mains zu gebrauchen weiß, indem sie das rote Dach als Schutz gegen die Sonne, den Griff aber als Krückstock benutzt, um die beiden Jungen in Ordnung zu halten, die des eng zugemessenen Raumes halber in beständiger Fehde sind und aller Contrôle zum Trotz ihren still erbitterten Kampf mit den Ellenbogen fortsetzen. Zwischen der Sitzbank und dem schrägen Hinterteile des Wagenkorbs ist noch ein leerer Raum, und unsere Kenntnis ähnlicher Fuhrwerke läßt uns erraten, daß hier ein Häcksel- oder Futtersack verborgen sein müsse, der schließlich nichts dagegen haben würde, wenn wir uns entschlössen, die letzte Viertelmeile des Wegs auf seinem Polster zurückzulegen. Und wirklich, wir schwingen uns hinein, und unsere Tarnkappe hervorziehend, unser selbstverständliches und allerwichtigstes Reisenecessaire, sitzen wir jetzt unbemerkt auf dem Häckselsack und werden zu glücklichen Zeugen all der kleinen Erziehungs- und Unterhaltungsszenen, die sich mehr und mehr zu einer gemütlichen Familienkomödie gestalten.

Unmittelbar vor uns, auf einer für unsere Füße frei gebliebenen Stelle, liegt ein Spielzeug, jenes mit Glöckchen und Schellen behängte Blechinstrument, das unter dem Namen der »Janitschar« das Entzücken aller Kinderherzen bildet. Der Raum ist so eng, daß wir’s trotz äußerster Vorsicht nicht vermeiden können, die Glöckchen gelegentlich zu berühren, und jedesmal, wenn es klingelt und tingelt, drehen sich alle fünf Köpfe nach uns um, in leiser Ahnung, daß es auf dem Häckselsacke nicht ganz richtig sei. Diese Kopfwendungen, die der starken Frau jedesmal äußerst schwer werden, geben uns eine gute Gelegenheit, unsere bis dahin nur von Rücken und Seite her gesehene Reisegesellschaft auch en face kennenzulernen und uns über den Ausdruck des Behagens als eines charakteristischen Familienzuges zu vergewissern. Die beiden Jungen sind unzweifelhaft Zwillinge; der Mutter, einer hübschen blonden Frau, rollen die Schweißtropfen wie Freudentränen von der Stirn, und ihr Ehegemahl zur Rechten zeigt uns jenes wohlbekannte, aus Würdigkeit und Sonnenbrand zusammengesetzte Gesicht, das alle ländliche Beamte zu haben pflegen, denen der Dienst in der Amts- und Gerichtsstube die Zeit zu Schnepfen- und Entenjagd nicht allzusehr verkürzt. Und so fehlt denn nichts mehr als die namentliche Vorstellung: Amtsaktuarius Bernhard aus Löhme nebst Frau und Familie, die sich gleich nach Tisch auf den Weg gemacht haben, um dem befreundeten Pfarrhause zu Werneuchen, wo heute Geburtstag ist, einen Besuch abzustatten.

Die beiden Braunen traben tüchtig weiter, der kleine Streit zwischen dem Ehepaar, ob »Pät Ulrich« heute neun oder erst acht Jahre geworden sei, ist endlich, selbstverständlich zugunsten der Frauenansicht, entschieden, und der seit einer Viertelstunde seine Peitsche »Gewehr bei Fuß« habende Kutscher nimmt sie jetzt wieder in die Hand, um, angetan mit allen Abzeichen seiner Würde, in Werneuchen einzufahren. Schon holpert und stolpert der Wagen auf dem tief ausgefahrenen Steinpflaster, der Kutscher knallt oder streicht mit bemerkenswerter Eleganz die Stechfliegen von dem Hals der Pferde, das rote Dach des Regenschirms wird eingezogen, und nur einmal noch fährt die Schirmkrücke mit einem energischen »Sitz gerade« in den Rücken des linken Jungen. In demselben Augenblick aber, wo der Getroffene zusammenfährt, hält auch der Wagen schon vor der Werneuchener Pfarre.

Von unserm Versteck her haben wir Zeit, das Haus zu mustern. Es ist ein Fachwerkbau mit gelbem Anstrich und kleinen Fenstern, sein einziger Schmuck der geräumige Vordergiebel und ein paar alte Kastanienbäume, deren hohe Kronen das ganze Haus in Schutz zu nehmen scheinen. Die Haustüre steht offen und gönnt einen Blick auf den kühlen fliesengedeckten Flur; aber niemand erscheint auf ihm, um die Gäste willkommen zu heißen. Die beiden Jungen haben endlich das Terrain rekognosziert und kommen mit einer barfüßigen alten Frau zurück, die sie hinten im Garten mit Unkrautjäten beschäftigt fanden. In ziemlich dienstlichem Tone poltert der Amtsaktuarius ein paar seiner Fragen heraus; aber bald ergibt sich’s, daß die Jätefrau taub ist und es am geratensten sein dürfte, die Gesamtkosten der Unterhaltung ihr zuzuschieben. »Alles ausgeflogen… Alles in ‘n Wald… Ulekens Geburtstag.« Diese Worte genügen völlig. Unser Amtsaktuarius ist lange genug in dem Werneuchener Pfarrhaus aus- und eingegangen, um zu wissen, wo der Pfarrer seine Lieblingsplätze hat, und der Alten zum Zeichen völligen Eingeweihtseins einen kurzen Gruß zunickend, läßt er im nächsten Augenblicke weitertraben. Als der Wagen etwas heftig anrückt, fall ich nach hinten über und stoße so stark an die Janitschar, daß sämtliche Glocken zu klingen anfangen. Aber alles ist bereits in solcher Aufregung, daß niemand mehr darauf achtet, welcher Mittagsspuk da hinten sein Wesen treibt.

Bis zum Gamen-Grund ist eine halbe Stunde. Wir sind eben in den Fahrweg eingebogen, der nach Freienwalde hin abzweigt, und halten alsbald an einem Waldpfade, den wir in seinen Windungen durch das Gehölz hin deutlich verfolgen können. Quellen sickern im Moos. Elsen und anderes Laubholz mischt sich unter die Tannen, und erfrischende Kühle weht uns an.

»Oh, da singen sie schon. Wußt ich doch, daß wir sie finden würden« – mit diesen Worten, die fast wie Selbstgratulation klingen, eilt der Amtsaktuar von rechts her auf die linke Seite hinüber, um bei der bevorstehenden Landung seiner Ehehälfte nach Kräften behilflich zu sein. Im Vertrauen auf die Gutgeartetheit der Pferde wird statt des direkten Weges über das linke Vorderrad der Umweg über den Deichseltritt gewählt; wir aber, als wir diese Vorkehrungen glücklich getroffen sehn, schwingen uns, die linke Hand auf dem Wagenkorbe, mit raschem Ruck in den Fahrweg hinein und eilen der Aktuarfamilie voraus in die Waldestiefe hinein.

Da haben wir sie. Mitten auf einem Rain, den hochstämmige Tannen einschließen, scheinen die Elfen an hellem Nachmittag ihre Spiele zu treiben. Ein Dutzend Kinder, groß und klein und mit allerhand Kränzen im Haar, tanzen den Ringelreihen, während inmitten ihres Kreises ein Blondkopf steht und mit seiner Weidenrute hierhin und dorthin zeigt als wär es ein Zauberstab. Abwärts davon, in einer Vertiefung unter den Bäumen, qualmt und knistert ein Feuer, an dessen Rande, neben anderem Topfwerk, eine jener weitbauchigen braunen Kannen steht, die den Namen ihrer schlesischen Vaterstadt ruhmreich über die Welt getragen haben; dahinter aber, auf einer natürlichen Bank, sitzt pastor loci, kenntlich durch Haltung und Sammetkäpsel, und reicht seiner neben ihm stehenden jungen Frau die Hand. »Es ist gut so«, scheint seine freundliche Miene zu sagen, und die Glückliche, glücklich in seinem Besitze, neigt sich und küßt ihm die Stirn, auf einen kurzen Augenblick unbekümmert um Kannen und Kinder und um das brodelnde Wasser, das eben zischend in die Flamme fährt. Wir stehen noch im Bann dieser reizenden Szene, da knickt es dicht neben uns im Unterholz, und das rasche, laut-ängstliche Atmen einer Asthmatischen läßt keinen Zweifel darüber, wer im Anzuge sei. Wirklich, ihre Zwillinge vorauf, den Ehgemahl mit der Janitschar unmittelbar hinter sich, ist die Frau Amtsaktuar auf die Waldwiese getreten. Und vor ihrer Erscheinung ist der Zauber entflohen. Der Ringelreihen schweigt, die Werneuchner Dorfjugend hat ihr Elfentum abgestreift, und das gesamte junge Volk stürzt mit Jubelgeschrei den Ankommenden entgegen.

Wir sind nicht Zeugen der Begrüßungsszene, die nun folgt, sehen nicht, wie der reizende Blondkopf, der noch eben auf einem Elsenstumpfe stand, das bewunderte Geschenk aus den Händen seines Paten entgegennimmt, und beteiligen uns noch weniger an »Hirsch und Jäger« oder gar an dem Wettkampfe, der abschließend zwischen den Horatiern oder Curiatiern von Werneuchen und Löhme zur Aufführung kommt – wir gönnen den Alten am Feuer ihr Geplauder und den Kindern im Wald ihre Lust und gesellen uns ihnen erst wieder, als sie gegen Abend, unermüdet vom Singen und Springen, ihren Heimmarsch antreten. Halben Weges zwischen dem Garnen-Grund und Werneuchen begegnen wir ihnen und lassen den phantastischen Zug an uns vorüberziehn. Voran Klein-Ulrich, der Held des Tages. Unmittelbar hinter ihm die Zwillinge, von denen einer auf einem Kaffeetrichter bläst. Und nun der Fahnenträger, einen Birkenbusch vor sich. Andre folgen mit zinnernen Bechern und blechernen Löffeln – alles in allem ein Bacchuszug aus jenen Regionen, wo das Besingkraut an die Stelle des Weinlaubs tritt.

Neben dem Zuge her mahlt der Löhmer Amtswagen. Unsere stattliche Freundin, die seit dem Abendgange durchs Korn, auf dem sie sich verlobte, nie mehr einen Spaziergang wagte, thront mit dem Ausdruck wachsenden Behagens auf ihrem Wagensitz, und gelegentliche Zurufe, die sich auch jetzt noch auf nicht abzureichende Distance der Erziehung ihrer Zwillinge widmen, geben ihr mehr Befriedigung als Verdruß. Eine kurze Strecke hinter dem Zuge folgen die Männer in lebhaftem Gespräch, und der Amtsaktuar, der die Berliner Zeitung hält, rektifiziert die rechte Flügelaufstellung bei Wagram, »ein Fehler, den er dem Erzherzog Karl nie zugetraut hätte«. Neben ihnen her aber, gleich unangefochten durch die Fehler bei Wagram wie durch die Korrekturen des Amtsaktuars, trottet Boncœur, aller Liebling und Vertraute, mit einem so ehrlichen Pudelgesicht, als hab er’s jedem einzelnen versprochen, für verlorene Tücher und Schuhbänder mit seiner Person aufkommen zu wollen.

Dämmerung liegt auf der Dorfstraße. Die Spielgefährten schlüpfen rechts und links in Hof und Türe, während unsere Freunde vor der Pfarre halten.

Die Sterne ziehen herauf, und es wird still in Dorf und Haus.

 

So sah es im Sommer 1809 in Werneuchen aus, allwo der vielgenannte »Pastor Schmidt von Werneuchen« damals im Amte war. Ich glaubte den Mann, dem diese Darstellung gilt, nicht besser einführen zu können als durch ein Bild, das ihn uns in Wald und Feld und im Kreise der Seinen zeigt. Eine kindliche Natur, hing sein Herz an dem Stilleben der Familie.

Bevor ich seine Charakteristik versuche, schick ich eine Zusammenstellung des biographischen Materials vorauf, das ich über den äußerlichen Gang seines Lebens erhalten konnte.

Friedrich Wilhelm August Schmidt, genannt Schmidt von Werneuchen, wurde den 23. März ( nicht Mai) 1764 in dem reizend gelegenen Dorfe Fahrland  bei Potsdam geboren. Sein Vater war Pfarrer daselbst. Von den glücklichen Tagen seiner Kindheit erzählt uns eine seiner gelungensten Idyllen: »An das Dorf Fahrland«:

Ach, ich kenne dich noch, als hätt ich dich gestern verlassen;

Kenne das hangende Pfarrhaus noch mit verwittertem Rohrdach.

Wo die treuste der Mütter die erste Nahrung mir schenkte.

Es scheint, daß er den Vater frühzeitig verlor, denn er kam schon um 1775 auf das Schindlersche Waisenhaus nach Berlin, wo der spätere, gleichfalls als Dichter ausgezeichnete Staatsrat Friedrich August von Stägemann, eines uckermärkischen Predigers Sohn, sein Mitschüler war. Ob er, wie dieser, auf dem »Grauen Kloster« oder aber auf einer anderen Schule seine Gymnasialbildung vollendete, konnt ich nicht ersehen. Etwa um 1785 ging er nach Halle, daselbst Theologie zu studieren. Seine Lage muß um jene Zeit eine ziemlich bedrängte gewesen sein, wie die Anfangszeilen einer poetischen Epistel an seinen Freund Christian Heinrich Schultze, Prediger in Döberitz, vermuten lassen. Diese lauten:

Du, mir teuer, seit bei magrer Krume

Und beim Wasserglas der Freundschaft Band

Uns umschlungen an der Saale Strand etc.

Anfangs der neunziger Jahre scheint er die Stellung als Prediger am Berliner Invalidenhause erhalten zu haben. In diese Zeit fällt auch seine Verlobung mit seiner geliebten, in vielen Liedern gefeierten Henriette, mit der er dann 1795 die glücklichste Ehe schloß. 1796 erhielt er die Werneuchner Pfarre. Die Jahre vor und kurz nach seiner Verheiratung bilden auch die Epoche seines frischesten poetischen Schaffens. Die Lieder »An Henriette« gehören selbstverständlich dieser Zeit an, aber auch seine Vorliebe für das Beschreibende zeigte sich schon damals, vor allem der ihn charakterisierende Hang für das Abmalen jener Natur, die ihm vor der Tür lag, die er stündlich um ihre Eigenart befragen konnte. Den Wunsch, seine Werneuchner Pfarre mit einer anderen zu vertauschen, scheint er nie gehabt zu haben. Sein Wesen war Genügsamkeit, Zufriedenheit mit dem Lose, das ihm gefallen. Eine Reihe von Kindern ward ihm geboren; sie waren der Sonnenschein des Hauses. Den jüngsten Knaben, Ulrich, verlor er frühzeitig; kurz vorher oder nachher starb auch die Mutter. Mit ihr begrub er die Freudigkeit seines Herzens. Eine Reihe von Liedern verrät uns, wie tief er ihren Tod beklagte. Später vermählte er sich zum zweiten Male. Seine zweite Gattin überlebte ihn und errichtete ihm das Denkmal, ein gußeisernes Kreuz, auf dem Werneuchner Kirchhof, das, von einem schlichten Holzgitter eingefaßt, folgende Inschrift trägt: »F. W. A. Schmidt, Prediger zu Werneuchen und Freudenberg, geboren den 23. März 1764, gestorben den 26. April 1838.« Rückseite: »Ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.« Ihm zur Seite ruhen, unter überwachsenen Efeuhügeln, seine erste Gattin (Henriette) und sein Lieblingssohn Ulrich.

Diesen kurzen biographischen Notizen laß ich eine Reihe mir zugegangener kleiner Mitteilungen folgen, ohne weitere Zutat von meiner Seite.

Den Pfarracker hatte er verpachtet, weil er, wie er sagte, nicht »verbauern« wollte. Aber wenn er auch seine Ehre und seine Aufgabe darin setzte, nicht selbst ein Bauer zu werden, so liebte er doch die Landleute sehr und sprach gern und eingehend mit ihnen. Die Landwirtschaft, als ein Großes und Ganzes, hatte er beiseit getan, aber sein Garten war seine beständige Freude. Er hätte ohne diese tägliche Berührung mit dem Leben der Natur nicht sein können.

Der Garten lag unmittelbar hinter dem Hause, rechts von der Kirchhofsmauer, über die die Grabkreuze hinwegragten, links von Nachbarsgärten eingefaßt; nach hinten zu ging der Blick ins Feld. Schneeball- und Holunderbosquets empfingen den Besucher, der aus der geräumigen Küche mit ihren blank gescheuerten Kesseln in den unmittelbar dahinter gelegenen Garten eintrat. Die besondere Sehenswürdigkeit darin war ein alter Birnbaum, der noch jetzt existiert und schon damals als einer der ältesten in den brandenburgischen Marken galt; der größte Schmuck des Gartens aber waren seine vier Lauben. Drei davon, die dem Hause zunächst lagen, waren Fliederlauben, in denen, je nach der Tageszeit und dem Stand der Sonne, der Besuch empfangen und der Kaffee getrunken wurde, die vierte dagegen, die mehr eine hohe, kreisrunde Blühdornhecke als eine eigentliche Laube war, erhob sich auf einer kleinen Anhöhe am äußersten Ende des Gartens und führte den Namen »Sieh dich um«. In diese Hecke waren kleine Fensteröffnungen eingeschnitten, die nun, je nachdem man seine Wahl traf, die reizendsten Aussichten auf Kirchhof, Gärten oder blühende Felder gestatteten. Rote und weiße Rosen faßten überall die Steige ein, eine der Lauben aber, und zwar die, die sich an die Kirchhofsmauer lehnte, führte deutungsreich den Namen »Henriettens Ruh«.

In diesem Garten arbeiten war unseres Freundes Lust. Mit einer Art von Befriedigung pflegte er sich aufzurichten und seinem Sohne zuzurufen: »Heut tut mir der Rücken weh vom Bücken.« Hühner und Sperlinge vom Garten abzuhalten war die stets gern erfüllte Pflicht der Kinder.

Der Sommer war schön, aber der schönste Monat des Jahres war doch der Dezember. »Das Weihnachtsgefühl, die hohe Vorfreude des Festes in uns zu wecken«, so schrieb mir der Sohn, »verstand er vortrefflich. Er tat es in lockender, die Einbildungskraft anregender Weise, teils durch Töne von Kinderinstrumenten, teils durch Proben von Weihnachtsgebäck, welches von bepelzter Hand durch die knapp geöffnete und im Hui wieder geschlossene Tür in die Kinderstube geworfen wurde. Ließ einmal Knecht Ruprecht gar nichts von sich hören und sehen, so baten wir singend an der hoffnungsreichen Pforte um sein Erscheinen und seine Gaben. Waren wir artig gewesen, so gewährte er; andernfalls prasselten Nußschalen oder faule Äpfel durch die Türöffnung herein.« Den Jubel am Heiligen Abend hat er in einem seiner populärsten Gedichte selbst beschrieben:

Nußknacker stehn mit dickem Kopf

Bei Jud und Schornsteinfeger;

Hier hängt ein Schrank mit Kell und Topf,

Dort hetzt den Hirsch der Jäger.

Hier ruft ein Kuckuck, horch!,

Und dort spaziert ein Storch,

Mit Äpfeln prangt der Taxusbaum

Und blinkt von Gold und Silberschaum.

Zu Pferde paradiert von Blei

Ein Regiment Soldaten;

Ein Sansfaçon sitzt frank und frei

Gekrümmt und münzt Dukaten.

Und alles schmaust und knarrt,

Trompet und Fiedel schnarrt;

Fern stehn die Alten, still erfreut,

Und denken an die alte Zeit.

Das Leben auf der Pfarre war ein ziemlich bewegtes. Mit einigen Predigern in der Umgegend war er von früher her bekannt, und diese besuchte er, wenn er auf geistige Anknüpfungspunkte rechnen konnte; sonst schwerlich. Unter den befreundeten Amtsbrüdern befand sich auch der Propst Gloerfeld in dem benachbarten Bernau. Dieser würdige und allgemein hochgeachtete Geistliche hatte einen schönen Tod. Er war ein großer Gartenfreund, wie die meisten Geistlichen in jener geldarmen Zeit, und empfing dann und wann Besuche von Personen, die seinen schönen Garten sehen wollten. Einmal erschien auch eine junge, durchreisende Dame, und als er sich bücken wollte, um ihr eine Rose zu pflücken, sank er tot zwischen die Blumenbeete nieder.

Schmidts Gedichte geben über den Kreis seiner Bekanntschaft die beste Auskunft. Es lag in der Natur seiner Muse, die einen durchaus häuslichen Charakter hatte und das Leben mehr erheitern als auf seine Höhen treiben wollte, daß er Dinge, die sich in Prosa ebensogut hätten sagen lassen, in Versen abmachte. Beispielsweis Einladungen und Gratulationen. So lernen wir denn beim Lesen seiner Dichtungen auch seine Freunde und Bekannte kennen, und zwar aus Näh und Ferne: Pastor Schultz aus Döberitz im Havelland, Amtsaktuarius Bernhard aus Löhme (unser alter Freund aus dem Gamen-Grund her), Prediger Dapp in Klein-Schöneberg, Rudolf Agrikola, Frau Oberst von Valentini, Maler Heusinger und andere mehr, meist Personen, die mit mehr oder minder Dringlichkeit aufgefordert werden, der Werneuchner Pfarre, »die im Grunde genommen viel hübscher sei als die Berliner Paläste«, ihren Besuch zu machen. Besonders nah stand ihm der Pastor Ahrendts in dem nur eine Meile entfernten Beiersdorf. Mit diesem hatte er zusammen studiert, beide waren in unmittelbarer Aufeinanderfolge Prediger im Berliner Invalidenhause gewesen, beide hatten zu Ende des vorigen Jahrhunderts ihre benachbarten Landpfarren erhalten und verblieben darauf bis zu ihrem Tode, nachdem beide kurz vorher ihr fünfzigjähriges Jubiläum gefeiert hatten, Schmidt 1837, Ahrendts 1838.

Unter den gelegentlich Einsprechenden waren auch einzelne Berliner Geistliche von der strengeren Richtung, wie Held und Hennefuß. Er teilte die Ansichten dieser Herren nicht und hatte dessen kein Hehl, war aber in der Art, wie er ernste Gespräche führte, von so feinen und anziehenden Formen, daß die Besuche weit öfter wiederholt wurden, als man hätte mutmaßen sollen. All dieser Zuspruch, weil er ihm geistige Nahrung und Anregung bot, erfreute ihn lebhaft, aber höchst unbequem waren ihm die affektierten Leute aus der großen Stadt, die sich aus Neugier oder aus Sentimentalität bei ihm blicken ließen, um hinterher von den »hohen Vorzügen des Landlebens« schwärmen zu können, und eines seiner humoristischen Gedichte, nachdem er diese Zudringlichen zuvor beschrieben, schließt denn auch mit dem Anruf an Fortuna:

Send, o Göttin, naht ein solcher Schwall,

Uns zum Schutze Regen her in Bächen!

Türm ein Wetter auf mit Blitz und Knall,

Oder laß ein Wagenrad zerbrechen.

Es erinnert dies an ähnliche Niedlichkeiten Mörikes, dessen Humor freilich um vieles mächtiger war.

Unter den klassischen Dichtern war ihm, neben Homer, Virgil der liebste; seine »Bucolica« standen ihm außerordentlich hoch und mögen sein eigenes Dichten beeinflußt haben. Als der größte Dichter aller Zeiten aber erschien ihm Shakespeare, den er mit Passion las und dessen kühne und erhabene Bilder ihn immer wieder begeisterten.

Die Angriffe, die sein eigenes Dichten erfuhr, machten gar keinen Eindruck auf ihn, ergötzten ihn vielmehr. Es lag wohl darin, daß er eine durch und durch bescheidene Natur und niemals von dem eitlen Vermessen erfüllt war, neben den Heroen jener Zeit auch nur annähernd als ebenbürtig dastehen zu wollen. Er wollte wenig sein, aber daß er dies wenige auch wirklich war, davon war er fest überzeugt; er hielt den Beweis davon, wenn er auf die Natur hinausblickte, gleichsam in Händen, und diese Überzeugung, die nebenher wissen mochte, daß ein kleines Blättchen vom Lorbeerkranz ihm früher oder später notwendig zufallen müsse, nahm seinem Auftreten jede Empfindlichkeit. Das bekannte, gegen ihn gerichtete Goethesche Spottgedicht:

O wie freut es mich, mein Liebchen,

Daß du so natürlich bist,

Unsre Mädchen, unsre Bübchen

Spielen künftig auf dem Mist,

las er seinen Kindern vor und scherzte darüber mit ihnen. Seine Hochschätzung Goethes wurde durch diesen Angriff in nichts gemindert, und seine Kinder mußten um dieselbe Zeit, als jenes Spottgedicht erschienen war, Goethesche Lieder und Balladen auswendig lernen.

 

Bis hierher hat uns, auch da noch, wo wir aus ihm zitierten, der Mensch beschäftigt; wir wenden uns nun dem Dichter zu. War er ein solcher überhaupt? Gewiß, und, trotz einer starken prosaischen Beimischung, weit mehr, als gemeinhin geglaubt wird. Der Ton, in dem man ihn anerkannte, pflegte dem zu gleichen, in dem in Vor-Klaus-Grothschen Tagen von unseren plattdeutschen Dichtern, zumal auch von unserem altmärkischen Landsmann Bornemann, gesprochen wurde. In den Dichtungen des einen wie des anderen vermißte man Idealität und ließ um ebendeshalb beide nur als Dichterabarten gelten, als heitere, derbe, humoristische Erzählertalente, die zufällig in Reim statt in Prosa erzählten.

Es liegt darin, auch namentlich in dem Zusammenwerfen Schmidts von Werneuchen mit den plattdeutschen Dichtern der alten Schule, viel Wahres und Richtiges; viel Wahres, in das sich nur insoweit eine gewisse Unbilligkeit gegen unseren Werneuchener Deskriptivpoeten mit einmischt, als er anderer Klänge, wie die sind, die zumeist aus ihm zitiert werden, sehr wohl fähig war. Die unbestreitbare Popularität der Zeilen:

                                                Die Tafel ist gedeckt,

Wo nun der Schüsseln Duft die Lebensgeister weckt;

Schweinbraten, ach, nach dir, nach euch, gebackne Pflaumen,

Sehnt sich die Braut schon längst! ihr glänzen beide Daumen –

ich sage, die Popularität dieser und ähnlicher Zeilen hat unser Dichter mit dem besseren Teil seines Ruhmes bezahlen müssen. Dieser Aufsatz soll kein literarhistorischer sein, er würde sich sonst die Aufgabe stellen, eine gewisse Verwandtschaft Schmidts von Werneuchen mit der späteren Platenschen und namentlich Freiligrathschen Schule nachzuweisen.

Schmidt von Werneuchen handhabte Vers und Reim mit großer Leichtigkeit und zählte zu den produktivsten Lyrikern jener Epoche. Man muß freilich hinzusetzen, er tat des Guten zuviel. In dem kurzen Zeitraume von sechs Jahren erschien er mit fünf Bänden »Gedichte« vor dem Publikum, Gedichte, die sich untereinander zum Teil so ähnlich sehen, daß es schwerhält, sie in der Vorstellung voneinander zu trennen. Sie erschienen in folgender Reihenfolge: » Kalender der Musen und Grazien«, 1796; » Gedichte«, erster Band, bei Haude und Spener, 1797; » Gedichte«, zweiter Band, bei Oehmigke jun., 1798; » Romantisch-ländliche Gedichte«, bei Oehmigke jun., 1798; » Almanach der Musen und Grazien« (Fortsetzung des »Kalenders der Musen und Grazien«), bei Oehmigke jun., 1802. Dies ist alles, was ich aus der Epoche von 1796 bis 1802 von seinen Veröffentlichungen in Händen gehabt habe; doch möcht ich fast bezweifeln, daß die gegebene Aufzählung die Gesamtheit seiner damaligen Produktion umfaßt. Die Kluft zwischen 1798 und 1802 ist zu weit. Nach dem Jahre 1802 scheint er sein Harfenspiel an die Wand gehängt zu haben; nur aus dem Jahre 1815 begegnen wir noch schließlich einem schmalen Büchelchen, das den Titel » Neueste Gedichte« führt und in zwei Sonettenkränzen, eine Form, in der er sich auch früher schon versuchte, den Tod seiner ersten Gattin, Henriette, und das frühe Hinscheiden seines Lieblingssohnes Ulrich beklagt. Ich erwähnte dieser Lieder schon weiter oben.

Sehen wir von dem Jahrgange des Erscheinens ab und betrachten wir seine Dichtung als ein Ganzes, das wir nicht äußerlich nach Namen und Datum, sondern nach seinem inneren Gehalt zu teilen und zu trennen haben, so ergeben sich drei Hauptgruppen: Sonette, Balladen und Naturbeschreibungen, letztre vom kurzen Lied an bis zum ausgeführten Idyll.

Über die erste und zweite Gruppe (Sonette und Balladen) gehen wir so schnell wie möglich hinweg. Er hatte weder von dem einen noch von dem andern auch nur eine Ahnung, und während ihm im Sonett, all seiner Reimgewandtheit unerachtet, alle Grazie der Form und des Gedankens fehlte, suchte er – die schwächeren und schwächsten Sachen Bürgers zum Vorbild nehmend – das Wesen der Ballade teils im Mordhaft-Schauerlichen, teils in einem Gespensterapparate, der schon deshalb niemanden in Schrecken setzen konnte, weil er selber keinen Augenblick an das wirkliche Lebendigsein dieser seiner Figuren glaubte. So kam es, daß er in dieser Dichtungsart beständig den bekannten einen Schritt vom Erhabenen zum Lächerlichen tat und uns statt erschütternder Gestalten bloße Karikaturen vorführte. Um wenigstens eine Belagsstelle für dies mein Urteil zu zitieren, laß ich hier die erste Strophe der Spukballade »Graf Königsmarck und sein Verwalter« folgen:

Graf Königsmarck hatt irgendwo

In Sachsen an der Saale

Ein Gut wohin er gern entfloh

Der höfischen Kabale.

Die Wirtschaft dort besorgt ein treuer,

Verständiger und frommer Meier.

Dies genüge. Dieselbe Ballade weist übrigens viel schlimmere Strophen auf. Keine Dichtungsart vielleicht kann die Verwechslung von Einfach-Natürlichem mit Hausbacken-Prosaischem so wenig ertragen wie die Ballade.

Schmidt von Werneuchen war kein Sonettist und noch weniger ein Minstrel, der es verstanden hätte, bei den Festmahlen alter Häuptlinge die heroischen Sagen des Clans zu singen, aber er war ein Naturbeobachter und Naturbeschreiber trotz einem. Nicht die Geßnersche Idylle war seine Stärke, bei den Niederländern schien er in die Schule gegangen zu sein, und wenn Friedrich Wilhelm I. einmal ausrufen durfte: »Ich hab ein treu-holländisch Herz«, so durfte Schmidt von Werneuchen sagen: »Ich hab ein gut-holländisch Aug.« Und wirklich, jetzt, wo man es liebt, die Künstler dadurch zu charakterisieren, daß man sie mit hervorragenden Erscheinungen einer verwandten Kunst vergleicht, möcht es gestattet sein, Schmidt von Werneuchen einen märkischen Adriaen von Ostade zu nennen. Beide haben in »Bauernhochzeiten« exzelliert.

Aber diese »Bauernhochzeiten« unsers märkischen Poeten waren doch, der Gesamtheit seines Schaffens gegenüber, nur die Staffage; er konnte ein Genremaler sein, wenn ihm der Sinn danach stand, vor allem indes war er ein Landschafter, oft freilich nur ein grober Realist, der die Natur rein äußerlich abschrieb, oft aber auch ein feinfühliger Künstler, der sich auf die leisesten landschaftlichen Stimmungen, auf den Ton und alle seine Nuancen verstand. Er war nicht immer der gereimte Prosaiker, der mit Freud und Behagen niederschreiben konnte:

Die Küchlein ziepen;

Nestvögel piepen

Im Fliedergrün,

Und Frauen ziehn

Mit Milch in Kiepen

Barfüßig hin

Zur Städterin –

er konnte sich auch sehr wesentlich über diese Spielereien, über dies rein äußerlich Beschreibende erheben, und trotz eines leisen Anklangs an Bürgers »Pfarrerstochter zu Taubenhain« zähl ich doch beispielsweise folgende Strophe zu den gelungensten Schilderungen einer herbstlichen Landschaftsstimmung:

Es sauste der Herbstwind durch Felder und Busch,

Der Regen die Blätter vom Schlehdorn wusch,

Es flohen die Schwalben von dannen,

Es zogen die Störche weit über das Meer,

Da ward es im Lande öd und leer,

Und die traurigen Tage begannen.

Am vorzüglichsten war er da, wo er in klassischer Einfachheit und in nie zu bekrittelnder Echtheit die märkische Natur beschrieb und den Ton schlichter Gemütlichkeit traf, ohne in Trivialität oder Sentimentalität zu verfallen. Unter seinen früheren Sachen finden sich nicht wenige, die diesen Charakter tragen, und wer sich der Arbeit unterziehen wollte, die Spreu vom Weizen zu sondern, der würd imstande sein, dem Publikum ein Büchelchen zu bieten, das die gäng und gäben Ansichten über den Dorfpoeten von Werneuchen sehr wesentlich modifizieren würde. Ich gebe nur eine solche Stelle, und zwar aus dem schon früher erwähnten Gedichte »An das Dorf Fahrland«, jenes Dorf, in dem er geboren war.

Ach, ich kenne dich noch, als hätt ich dich gestern verlassen,

Kenne das hangende Pfarrhaus noch mit verwittertem Rohrdach,

Kenne die Balken des Giebels, wo längst der Regen den Kalk schon

Losgewaschen, die Tür, mit großen Nägeln beschlagen,

Kenne das Gärtchen vorn mit dem spitzen Staket und die Laube,

Schräg mit Latten benagelt und rings vom Samen der dicken

Ulme des Nachbars umstreut, den gierig die Hühner sich pickten.

Und weiter dann:

Oh, wie warst du so schön, wenn die Fliegen der Stub im September

Starben und rot die Ebreschen am Hause des Jägers sich färbten;

Wenn die Reiher zur Flucht im einsam schwirrenden Seerohr,

Ahnend den Sturm, sich versammelten – wenn er am Gitter der Pfarre

Heulend die braunen Kastanien aus platzenden Schalen zur Erde

Warf und die schüchternen Krammetsvögel vom Felde zu Busch trieb;

Froher alsdann als der Sperling im Dach, dem von hinten die Federn

Übers Köpfchen der Sturmwind blies, unterhielt ich so gerne

In dem roten Kamine die Glut mit knisternden Spänen.

Dies genüge. Wer den Sinn für Naturbeschreibung hat, wird in diesen wenigen Zeilen Züge von ganz ungewöhnlicher Feinheit finden (zum Beispiel die Schilderung des Sperlings in der zweit- und drittletzten Zeile) und nicht länger Lust haben, den Schmidt von Werneuchen zu den bloßen Reimschmieden zu werfen.

Übrigens muß er zu seiner Zeit, trotz aller Gegnerschaft auch zahlreiche Freunde und Verehrer gehabt haben; selbst die Goetheschen Spottverse, die wohl nicht geschrieben worden wären, wenn nicht der Dichter, gegen den sie sich richteten, einer gewissen Popularität genossen hätte, deuten durch ihr bloßes Vorhandensein darauf hin. Deutlicher spricht dafür die äußere Ausstattung, in der seine Gedichte damals vor das Publikum traten: beneidenswert schöner Druck und die beiden ersten Sammlungen von der Hand Chodowieckis und seiner besten Schüler illustriert. Solche kostspielige Ausstattung wagten die Verleger wohl nur, wo das Ansehen des Poeten, oder wenigstens seine lokale Popularität, einen sichern Absatz in Aussicht stellte.

Diese lokale Popularität hatte er zweifellos, und wer das Wesen der Märker, insonderheit auch der Berliner, näher kennt, wird sich darüber nicht wundern. Die Märker lieben es, hinter ironischen Neckereien ihre Liebe zu verstecken, und während sie nicht müde werden, über die eigene Heimat, über die »Streusandbüchse« und die kahlen Plateaus, die »nichts als Gegend« sind, die spöttischsten und übertriebensten Bemerkungen zu machen, horchen sie doch mit innerlicher Befriedigung auf, wenn jemand den Mut hat, für »Sumpf und Sand« und für die Schönheit des märkischen Föhrenwalds in die Schranken zu treten. Und dies hat Schmidt von Werneuchen ehrlich getan. Er tat es zuerst und tat es immer wieder. Sein ganzes Dichten, Kleines und Großes, Gelungenes und Mißlungenes, einigt sich in dem einen Punkte, daß es überall die Liebe zur Heimat atmet und diese Liebe wecken will.

Und deshalb ein Hoch auf den alten Schmidt von Werneuchen!

Malchow

 

Eine Weihnachtswanderung

Staub wird zu Staub

Und Ruhm und Name der Zeiten Raub.

 

Der Deutsche lügt, wenn er höflich ist.

Der Herbst färbte schon die Blätter, und die Störche mochten sich eben auf die Lehmhütten der Fellahs niedergelassen haben, als mir ein gelbes Buch zu Händen kam, das auf seinem Umschlag, außer dem zum Licht emporstrebenden Adler der Firma Duncker und Humblot, auch noch den Titel führte. »Paul von Fuchs, ein brandenburgisch-preußischer Staatsmann vor zweihundert Jahren. Biographischer Essay von F. von Salpius«. Und am Schlusse dieses Buches hieß es, nicht dem Wortlaute, wohl aber dem wesentlichen Inhalte nach, wie folgt:

»Am 7. August 1704 verschied Paul von Fuchs, Geheimrat und Etatsminister, auf seinem Gute Malchow bei Berlin, das er schon 1684 durch Tausch an sich gebracht und allwo er ein ›artiges Haus‹ für sich und seine Familie hergerichtet hatte. Der König pflegte ihn von dem nahe gelegenen Niederschönhausen aus häufiger auf diesem seinem Landsitze zu besuchen. Auch an jenem 7. August war ein solcher Besuch beabsichtigt, aber unterwegs schon erfuhren Ihre Majestät den Tod Ihres treuen Dieners. Paul von Fuchs war in seinem vierundsechzigsten Jahre verstorben. Johann Porst, dazumalen Pfarrer zu Malchow – später Dompropst und Beichtvater der Königin, bekannt als Herausgeber des Porstschen Gesangbuches –, hielt eine Predigt zum Gedächtnis des Heimgegangenen, darinnen es hieß, daß er ›seine dauerhaften Kräfte und beständige Gesundheit zum Heil des Landes und Wohlsein der Kirche aufgeopfert habe‹. Bald darauf wurde der Sarg in der Gruft zu Malchow beigesetzt und steht ebendaselbst zwischen den Särgen seiner vor ihm gestorbenen Schwiegertochter und seiner zweiten Frau, ›née de Friedeborn‹. Das Fuchssche Wappen aber befand sich noch bis 1874 am herrschaftlichen Stuhl der Kirche.«

Wer sich auf Urnen und Totenköpfe versteht und überhaupt nur ein Äderchen von einem Sammler oder Altertümler in sich hat, begreift, daß diese Notiz eine gewisse Malchow-Sehnsucht in mir wecken und eine »Wanderung« dahin zu einer bloßen Frage der Zeit machen mußte. Mit dem ersten Maienschein, an grünen Saaten vorbei, hofft ich den Ausflug unternehmen und nach »manch verborgenem Schatz« ausschauen zu können. Aber es war anders beschlossen, und aus einer Wanderung bei Finkenschlag und Apfelblüte wurd eine Wanderung bei Nordwest und Schneegestöber: eine Weihnachtswanderung.

 

Eine Wanderung nach Malchow, so kurz sie ist, gliedert sich nichtsdestoweniger in drei streng geschiedene Teile: Omnibusfahrt bis auf den Alexanderplatz, Pferdebahn bis Weißensee, und per pedes apostolorum bis nach Malchow selbst. Und so vollzog es sich auch. Auf dem Alexanderplatz regierten bereits die fliegenden Söhlkes mit dem »Schäfchen« und dem »Schaukelmann«, dessen Birnen sich noch gerade so gelb und rot gesprenkelt zeigten wie vor funfzig Jahren, in den Tagen meiner eigenen Kindheit; in dem Pferdebahnwagen aber, in den ich einstieg, war es, als wäre der Weihnachtsmann mit oder vor mir eingestiegen und gedenke seinen Einzug in Weißensee zu halten. Alle Plätze voller Kinder mit ihren Schulmappen auf dem Rücken, und hinten und vorn im Wagen und vor allem obenauf ganze Büsche von Weihnachtsbäumen. Das war das Vergnügen an der Fahrt, viel vergnüglicher als die Vergnügungslokale, die mit ihren grasgrünen Staketenzäunen halbverschneit am Wege lagen.

Endlich hielten wir am Ende des Dorfes, und der Umspannungsmoment war nun für mich da: Schusters Rappen mußt aus dem Stall. Er war’s auch zufrieden, und willig und guter Dinge zog ich »fürbaß«, unangefochten von der Öde der Landschaft. Aus den Schneemassen, die die Felder zu beiden Seiten deckten, wuchsen nur ein paar vertrocknete Grashalme auf und zitterten im Winde, während die Chausseepappeln wie nach oben gekehrte Riesenbesen dastanden. Aber so trist und öde die Landschaft war, so voller Leben war die große Straße, darauf ich ging, denn in langer Reihe folgten sich die Gespanne, die von den benachbarten Seen her hoch aufgetürmte Eismassen zur Stadt fuhren.

»Nach Malchow?« fragt ich, um mich des Weges zu vergewissern.

»Joa; ‘t nächste Dörp.«

Und in der Tat, nicht lange, so wurd auch der kurze Laternenturm zwischen den Pappelweiden sichtbar, und unter einem Schlagbaume fort, der hier noch aus den Tagen der Hebestellen her sein Dasein fristete, hielt ich meinen Einzug.

»Wo wohnt der Lehrer?«

Ein junges Frauenzimmer, an das ich die Frage gerichtet hatte, trat mit einer für märkische Verhältnisse bemerkenswerten Raschheit von der Hausschwelle her auf den Damm und sagte: »Da; das rote Haus.«

»Gegenüber der Kirche?«

»Ja.«

Und damit schloß unser Gespräch. Ich dankte für gütigen Bescheid und schritt auf das rote Haus zu, freudig gehoben in meinem Gemüt und wie Ibykus »des Gottes voll«. Nicht gerade von Liedern, aber doch von Hoffnungen und Bildern. Ich sah schon die verfallene Grufttreppe samt den drei Särgen vor mir und las dem alten Minister seine mit ins Grab genommenen Geheimnisse von der Stirn herunter. Entdeckungen schossen auf wie die Knospen nach einem Frühlingsregen.

Und so stand ich vor maison rouge.

»Kann ich den Herrn Kantor sprechen?«

Ich griff absichtlich nach dieser höheren Titulatur.

Ein Hin- und Herlaufen entstand infolge meiner Frage, zuletzt aber erschien ein kleiner Herr mit intelligenten Augen und milzfarbenem Teint, um nach meinem Begehr zu fragen.

»Es handelt sich für mich«, hob ich, den Hut ziehend, mit aller mir zuständigen Artigkeit an, »um den Staatsminister von Fuchs. In der Gruft Ihrer Kirche…«

»Ist zugeschüttet.«

Ich war einen Augenblick dacontenanciert, mehr noch durch den Ton als durch den Inhalt dieser zwei Donnerworte. Wer aber weiß, daß das Menschenherz nicht gerne von Lieblingsvorstellungen läßt und nach dem Hinschwinden von Dingen und Ereignissen sich schließlich auch mit Betrachtung ihres bloßen Schauplatzes zufriedengibt, der wird es begreiflich finden, daß ich nicht ohne weiteres das Feld zu räumen Lust hatte. Konnt ich nicht die Gruft haben, so wollt ich wenigstens die Gruft stelle haben, und so rekolligiert ich mich und sagte: »Wie schade. Dann bitt ich Sie, mir wenigstens die Kirche zeigen zu wollen.«

»Ich kann nur wiederholen«, klang es jetzt unter immer sichtbarer werdenden Zeichen von Ungeduld, »daß die Gruft zugeschüttet ist. In der Kirche selbst befindet sich nichts. Ein Besuch würde mithin ohne Resultat für Sie verlaufen. Auch hab ich Schule.«

»Sie mißverstehen mich. Es liegt mir fern, Sie persönlich inkommodieren zu wollen. Aber ich komme bei Wind und Wetter von Berlin und bitte Sie deshalb, mir durch irgend jemand die Kirchentür aufschließen zu lassen.«

»Durch wen?«

»Vielleicht durch ein Kind oder eine Magd.«

»Hab ich nicht.«

Und nach dieser Schlußbemerkung zog er sich intelligenter und milzfarbener als vorher in seine Schulstube zurück.

Mein erstes war ein heißes Dankgefühl dafür, zu keiner Zeit, am wenigsten aber in der jetzigen, auf der Malchower Schulbank gesessen zu haben; mein zweites: Haß und Rache. Die ganze Reihe der Schulmeister durchgehend, deren Bekanntschaft ich in Leben oder Dichtung je gemacht hatte, konnt ich doch keinen finden, der mir – mit alleiniger Ausnahme des maître d’école in den »Geheimnissen von Paris« – gleich verabscheuungswürdig erschienen wäre. Ja, meine Neigung, zu generalisieren und vom Einzelfall aufs Ganze zu gehen, ließ mich Augenblicks wieder die Frage stellen, ob ein solches, aus bloßem verschrobenen Dünkel hervorgegangenes Benehmen unter andern Völkern überhaupt möglich sei. »Nein«, sagt ich mir, »unter den Romanen gewiß nicht.« Aber inmitten all meiner Verwünschungen mußt ich doch plötzlich der Auslassungen eines alle Wechselfälle des Lebens unter die statistisch-philosophische Loupe nehmenden Freundes gedenken, der mir einmal gesagt hatte: »Sehen Sie, Freund, auch in den Zufällen und Unglücksfällen waltet ein Gesetz. So verfolg ich beispielsweise die Theaterbrände. Alle funfzehn Jahre brennt ein großes Theater ab. Nicht öfter, aber auch nicht weniger oft.« Und nun entsann ich mich des wenigstens für mich kaum minder interessanten und kaum minder wichtigen Punktes, gerade funfzehn Jahre lang immer nur an freundliche Schulhäuser angeklopft zu haben. Was war es denn also groß? Der Ausnahmefall war in sein geheimnisvolles Recht getreten; das Gesetz vollzog sich. Die funfzehn Jahre waren um, und mein »Theaterbrand« war da. Das gab mir die gute Laune wieder, und ich beschloß, »in Sachen der Gruft« einfach an die höhere Instanz des Pfarrhauses zu appellieren.

Wenige Schritte führten mich auf den Hof desselben. Ein kleiner braunhaariger, übrigens ebenfalls intelligent aussehender Spitz, der um meine Stiefelschäfte herumbiß, ließ mich anfänglich in erzitterndem Herzen eine Wiederholung der Schulhausszene fürchten, aber kaum daß ich an dem kleinen, seiner dienstlichen Pflicht etwas zu streng obliegenden Wachtposten vorüber war, als mich auch schon das selten täuschende Gefühl durchdrang, in einen guten und sichern Hafen eingelaufen zu sein. Der Pfarrflur, des nahen Festes halber, war in eine große Plättkammer umgewandelt worden, in der eben die Bügeleisen über breite Gardinenflächen geschäftig hin und her gingen und den Raum mit einem warmen Wrasen füllten. Alles wirtschaftlich und wohltuend, vor allem auch die Temperatur. Ich fragte nach dem Pfarrer und schickte meine Karte hinein. Sehr bald kam Antwort, daß er beim Konfirmandenunterricht sei, mich aber bitten lasse, derweilen in sein Zimmer einzutreten. Und hier war ich denn nun und wartete.

Unter Umständen nichts angenehmer als solche Warteviertelstunden, in denen man die Geschichte des Hauses oder den Charakter seiner Bewohner von den Wänden liest. Denn nichts spricht deutlicher als Zimmereinrichtungen, und selbst die nichtssagenden und modisch-indifferenten machen keine Ausnahme. Sie weisen dann eben auf nichtssagende und modisch-indifferente Leute hin. In der Studierstube zu Malchow aber war nichts indifferent, und die Grecborte der Gardinen, der gotisch geschnitzte Schlüsselkasten mit Bild und Spruch, dazu der über dem Sofa thronende Thorwaldsensche Christus inmitten der abgestuften Schar seiner Jünger, alles stimmte zu den hohen Bücherregalen, auf denen die theologischen und die Fritz Reuterschen Schriften in aller Friedlichkeit beisammenstanden. Und dazu die »Kreuz-Zeitung« auf dem Tisch, und ein Luftton, in welchem die Morgenzigarre nachdämmerte. Das märkische Pfarrhaus in seiner anspruchslosen und doch zugleich von Kunst und Schönheit leise berührten Behaglichkeit hatte nie lebendiger zu mir gesprochen.

Und so sollt ich’s bestätigt finden. Eine halbe Stunde später, und der freundliche Pfarrer und seine noch freundlichere Frau saßen mit mir um den Kaffeetisch, und wieder noch ein Weilchen, und jener bekannte Begegnungspunkt war gefunden, wo plötzlich von sieben Seiten her alle Wege zusammenlaufen und man nur noch verwundert ist, sich nicht vorher schon getroffen und die Hände geschüttelt zu haben. Und dazu die tiefere Lebensbetrachtung: »Wie klein ist doch die Welt.«

Ich glaube fast, ich war es selbst, der sich bis zu diesem Satze verstieg, und wer weiß, welche weiteren Stufen der Erkenntnis und Weisheit ich noch erklommen hätte, wenn nicht der Pfarrer eben jetzt auf die hinter den kahlen Kirschbäumen niedergehende Sonne gedeutet und mich dadurch an den Kirchgang und die von Fuchssche Familiengruft erinnert hätte. So verabschiedeten wir uns denn bei der Frau Pfarrin und schlugen einen Richtweg ein, der uns erst über Gartenbeete, dann über verschneite Gräber fort bis an einen Seiteneingang der Kirche führte. Und nun öffnete sich die Tür, und der Zugwind trieb über unsre Köpfe weg einen breiten Schneestreifen in die Kirche hinein. Ein fahles Rot stand noch in den Scheiben, gerade hell genug, um uns alles rundum erkennen zu lassen. Die Wände zeigten sich frisch getüncht, Orgel und Altar blank und die Pfeiler mit vielen Bibelsprüchen bedeckt, aber das erste Gefühl, das ich angesichts dieser Herrlichkeit hatte, war doch das einer gewissen Beschämung und einer halben Aussöhnung mit dem maître d’école drüben. »Ihr Besuch würde resultatlos verlaufen«, waren seine gebildeten Worte gewesen, und er schien recht behalten zu sollen.

Es mochte sich etwas von Enttäuschung in meinem Gesichte spiegeln, weshalb der Prediger, als wir den Mittelgang halb hinauf waren, in freundlichstem Tone zu mir sagte: »Hier war die Gruft.«

Ich meinerseits hielt es für angezeigt, dieser Freundlichkeit durch eine gleiche zu begegnen, und erwiderte: »Ja, hier muß es gewesen sein. Man kann noch deutlich die neuen Fliesen von den alten unterscheiden.« Eigentlich aber war es nicht der Fall.

»Und«, fuhr der Prediger fort, »hier war auch das Fuchssche Wappen.« Und dabei wies er mit dem Zeigefinger auf einen Punkt in der Luft, etwa vier Fuß hoch über der Brüstung eines niedrigen Chorstuhls. Es hatte durchaus etwas Gespenstisch-Visionäres, wie wenn Macbeth den Dolch sieht, und das bestimmt ausgesprochene »hier« ließ mich auf eine Sekunde ganz ernsthaft nach der Erscheinung suchen. Aber es blieb alles unsichtbar, und ich fröstelte nur noch die Frage heraus: »Dies ist also alles?«

»Ich fürchte, ja. Wenn Sie sich nicht vielleicht für einen Spruch interessieren, den des alten Johann Porsts Nachfolger an die Sakristeitür geschrieben hat.«

»Oh, ich interessiere mich sehr für Sprüche…« Und so las ich denn:

Prinz Markgraf Ludewig

Stift’ hier zu Gottes Ehren

Kirch’fenster, Sakristei

Nebst zweien neuen Chören.

Gott sei sein Schild, sein Lohn,

Sein Schutz, sein Eigentum,

Er laß es feste stehn

Zu seinem ew’gen Ruhm.

Das Feuer, das aus diesem Spruch auflohte, schien mir unausreichend, die Kirchentemperatur zu verbessern, und so schlug ich einen raschen Rückzug an die Herdplätze menschlicher Wohnungen vor. Der Pfarrer schien von demselben Verlangen erfüllt, und ehe fünf Minuten um waren, waren wir wieder daheim und stampften auf der Strohmatte seines Flurs den Schnee von unseren Füßen.

Drinnen brannte jetzt Licht, aus der Nebenstube klangen Kinderstimmen, und vom Flur her hörten wir das Klappern der Plätteisen, wenn neue Bolzen eingeschüttet wurden. An Wand und Decke hin aber huschten die Schatten der draußen an unserem Fenster Vorbeipassierenden. Der Thorwaldsensche Christus über dem Sofa schien in dem Widerspiel von Licht und Schatten zu wachsen, und während die Gestalten seiner Jünger mehr und mehr zurücktraten, war es, als stünd er freundlich segnend uns zu Häupten, der gute Hirt einer allerkleinsten Gemeinde. Die »Kreuz-Zeitung« war inzwischen sorgfältig zusammengefaltet worden, und statt ihrer lag das Malchower Kirchenbuch auf dem Tisch. Es waren Blätter von 1698 bis 1704, die wir nun überflogen, um vielleicht an der Hand des alten Porst, damaligen Predigers zu Malchow, einen Blick in die von Fuchssche Herrschaft jener Epoche tun zu können. Aus allem ging hervor, daß es der alte Gesangbuchmann mit Predigt und Seelsorge sehr ernst genommen haben mußte, was aber die Fuchsiana betraf, so schien uns leider auch diese Quelle versagen zu wollen. Ich beschloß deshalb, auch vor dem letzten nicht zurückzuschrecken und die Taufregister auf Namen und Titel hin gewissenhaft durchzulesen. Und siehe da, der Moses-Stab, der den Quell aus dem Stein weckt, war auf der Stelle gefunden. Es tröpfelte zwar nur, aber die Kühle frischen Wassers labte doch meine Zunge. Sieben Jahre lang hatte Johannes Porst an ebendieser Stelle fungiert und in jedem dieser sieben Jahre siebenmal getauft; – auch darin also vollzog sich ein Gesetz. Und als ich nun mit allen neunundvierzig Taufen glücklich durch war, kannt ich Malchow in seinem damaligen Besitz- und Personalbestande so genau, wie wenn ich ein Katasterbeamter unter König Friedrich I. oder wohl gar der Dorfschulmeister von Anno 1704 gewesen wäre. Denn die Malchower, kluge Leute schon damals, hatten sich in den seltensten Fällen bei der Auswahl ihrer Paten auf sich und ihresgleichen beschränkt, sondern waren immer bestrebt gewesen, in den christlichen Schutz des Herrenhauses, am liebsten und häufigsten in den des Beamten- und Dienstpersonals zu treten. Aus der Reihe der betreffenden Personen aber mögen hier, unter Anlehnung an die Taufregister, folgende Namen und Titulaturen stehn: Herr Schlichting, »Lustgärtner«; Monsieur Ernst, Lakai bei des Freiherrn von Fuchs Exzellenz; Monsieur Abraham Luckold, Koch bei Seiner Exzellenz; Monsieur Peter Schultze, Kammerdiener bei Seiner Exzellenz; Mademoiselle Johanna Zollikoferin, Kammermädchen bei Madame la Baronne de Fuchs; Jungfer Anna Dorothea Philitzin, Mädchen bei der Freifrau von Fuchs; Jungfer Anna Maria Löschin, Mädchen bei der Frau Baronin. Alle diese Personen finden sich wiederholentlich. Der eigentlich große Taufakt jener Epoche scheint aber der im Hause des Dorfkrügers gewesen zu sein. Hier begegnen wir allen möglichen » großen Namen« aus der Zeit von 1698 bis 1704. Und zwar: Paul Freiherr von Fuchs, Geheimer Etats- und Kriegsrat; Baron von Hertefeld, Oberforstmeister in Kleve; Johann Paul Freiherr von Fuchs, Hof- und ravensbergischer Appellationsgerichtsrat; Madame Luise de Fuchs, née de Friedeborn; Madame la Baronne de Hertefeld, née de Boetzlaer; Madame de Fuchs, née Boetzlaer. Nehmen wir noch die sich an andrer Stelle findenden Namen der Frau von Barfus aus dem benachbarten Blankenburg, der Frau Apotheker Zornin aus Berlin und des Christoph Hammer, Leibkutschers bei Seiner Durchlaucht dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg, hinzu, so wird es uns unschwer gelingen, ein Bild des Malchower Lebens aus seinen historischen sieben Jahren aufzubauen. Es waren eben Umgangs- und Gesellschaftsformen, auf die genau die Schilderung paßt, die F. von Salpius in seiner eingangs erwähnten Paul von Fuchsschen Monographie von dem Leben der damaligen regierenden Klassen entworfen hat.

»Man kann«, so schreibt er, »von den brandenburgischen Landen jener Epoche behaupten, daß die Regierenden zu den Besitzenden gehörten und daß die Besitzenden wiederum in der Regierung saßen. Die Mitglieder des Geheimen Rates scheinen durchgängig im Wohlstande gewesen zu sein. Der Wege zu solchem gab es, abgesehen von Geburt und Heirat, verschiedene: Ausstattung mit heimgefallenen Lehngütern seitens des Kurfürsten, sogenannte Dotationen; in andern Fällen bedeutender Kriegsgewinn (wie denn beispielsweise dem General von Schöning eine auf 40 000 Taler Lösegeld zu veranschlagende Anzahl gefangener Juden zufiel) und endlich Vereinigung mehrerer Ämter in einer Person. So bezog Fuchs, als Oberpostdirektor, eine jährliche Zulage zu seinem anderweitigen Gehalt und außerdem den zwanzigsten Teil aller in Berlin aufkommenden Postgelder. Aus ebendiesen Erträgen war es, daß er in den Besitz von Malchow gelangte.«

So F. von Salpius. Und noch eingehender dann an anderer Stelle: »Der höhere Staatsdienst, und zwar aus den vorangeführten Gründen, war ein mehr lohnender Beruf als jetzt, und die Geheimräte vergaßen über den staatlichen Interessen nicht die ihrigen. Dazu gewährte der Fürsten- und Staatsdienst ein größeres Ansehen als heutzutage, wo der Ehrgeiz auch anderweitig sein Feld der Betätigung findet. Aber mit der Wahrnehmung des eigenen Vorteils ging doch immer zugleich auch die strengste Pflichterfüllung Hand in Hand. Sie lebten, wie der Große Kurfürst selbst, der Überzeugung, daß sie vor allem zur Erhaltung der Machtstellung des Staates das Ihrige beizutragen hätten. Neben diesem Zuge springt vor allem ihre Vielseitigkeit und Findigkeit ins Auge. Dieselbe beruhte zum Teil auf der verhältnismäßigen Einfachheit der damaligen Zustände, nicht minder aber auf ihrer persönlichen Vorbildung, Spannkraft und Beweglichkeit. Die Mitglieder des Geheimen Rats hatten schon als Jünglinge auf Reisen mannigfache Kenntnisse gesammelt; im Staatsdienste tummelten sie sich bald hier, bald dort, arbeiteten sich bald in dieses, bald in jenes Fach ein. Das bewahrte sie vor jeder geistigen Verkümmerung, sie blieben stets frisch und erfreuten sich fast immer eines guten Humors. Hierfür sprechen ihre lebensvollen, mit anschaulichen Bildern durchwobenen amtlichen Berichte und Reden, welche den Charakter der Ursprünglichkeit, oft den der Naivität tragen. Ihren Gemeinsinn bewiesen sie nicht nur durch treue Arbeit, sondern auch als fröhliche Geber. In ihrer Heimat, in der Gemeinde ihres Wohnorts oder Gutes, verwandten sie beträchtliche Summen für gemeinnützige Zwecke. Der Feldmarschall von Sparr baute Kirchen und Türme, schenkte Glasmalereien und Glocken, Derfflinger ließ eine stattliche Dorfkirche aufführen, der ältere Schwerin tat ein Gleiches. Joachim Ernst von Grumbkow gründete ein Kloster für zwölf Jungfrauen, der jüngere Jena bestimmte 60 000 Taler für ein Fräuleinstift und ein Hospital. Ähnlich verfuhr auch unser Paul von Fuchs. Er ließ in Malchow ein Predigerwitwen- sowie ein Armen- und Waisenhaus herstellen.«

Ob diese Stiftungen noch existieren, hab ich an Ort und Stelle nicht in Erfahrung gebracht.

Der Abend war mittlerweile hereingebrochen, und mein freundlicher Wirt begleitete mich eine gute Strecke, bis die Lichter von Weißensee hell auf meinen Weg fielen. Dann schieden wir, hoffentlich nicht für immer, und abermals anderthalb Stunden später lagen die Schneefelder und die grünen Staketenzäune, la maison rouge und der maître d’école, das warme Pfarrhaus und die kalte Kirche, die Grecborten und das gespenstische Wappen derer von Fuchs – alles traumhaft hinter mir.

Ein entzückender Tag. Die Gruft hatte nichts herausgegeben, aber das Leben hatte bunt und vielgestaltig zu mir gesprochen.

Und das bedeutet das Beste.

Kienbaum

 

Ich hatt als Kind eine Tanne lieb,

Die groß und einsam übrigblieb

An flachem Wiesensaume.

 

Laufkäfer hasten durchs Gesträuch

In ihren goldnen Panzerröckchen,

Die Bienen hängen Zweig um Zweig

Sich an der Edelheide Glöckchen;

Die Kräuter blühn, der Heideduft

Steigt in die blaue Sommerluft.

Th. Storm

Am Ausgange der Liebenberger Heide, zur Linken des Flüßchens Löcknitz, das hier die Grenze zwischen dem Lande Lebus und dem Niederbarnim zieht, liegt das Dorf Kienbaum.

Seinen Namen hat es, allgemeiner Annahme nach, von einem Kienbaum, der ehedem inmitten des Dorfes stand und bis in die früheste Zeit deutscher Kolonisierung zurückreichte. Man ließ ihn damals bei der Ausrodung der Waldstelle stehn, und während der Baum selber immer neue Jahresringe anlegte, legten sich neue Häuser und Hütten um den ursprünglichen Ansiedlungskern herum. Jahrhundertelang hielt man ihn als Paten, der dem Dorfe den Namen gegeben, in besonderen Ehren, und kaum vierzig Jahre mögen vergangen sein, daß er umgehauen wurde. Das ganze Dorf sträubte sich dagegen, aber die selbstsüchtige Beharrlichkeit des Hofbesitzers, auf dessen Grundstück die »Kiehne« stand, blieb doch Sieger, und so fiel denn schließlich das Wahrzeichen des Dorfes. Einige von den Alten haben mir den Baum noch beschrieben und empfinden es als eine Schuld, daß er nicht mehr existiert. Es war eine alte knorrige Kiefer, eben noch aus der Zeit her, wo man die Bäume nicht schwächlichschlank heranzog, sondern es lieber hatte, sie sich knorrig-original entwickeln zu lassen. Der Stamm war nur wenig über mannshoch, aber von mehr als drei Ellen Umfang; dabei lag er schräg, und sein flaches, ineinandergeflochtenes Gezweige schuf einen korbartigen grünen Schirm. Im Innern war er hohl, nur die Kienstellen hatten sich gehalten, und als man ihn endlich der Länge nach durchsägte, bildete jede Hälfte eine Art Trog oder Mulde.

Dorf Kienbaum hat sein Wahrzeichen verloren, aber es ist doch immer noch ein interessantes Dorf. Es bewahrt jenes anheimelnde Stück Romantik, das in Abgeschiedenheit und Öde, vor allem aber in einem gewissen Hospizcharakter begründet liegt. All diese Heidedörfer sind wie Bergungsplätze, wie Stationen in der Wildnis, und jeder, den sein Weg irgend einmal an einem naßkalten Spätherbstnachmittag über Wald und Heide geführt hat, wird diesen Zauber an sich selbst empfunden haben.

Es ist im November, der Nebel sprüht, und die Heide, so dünkt dir’s, nimmt kein Ende. Kusseln und Kiefern und dann wieder Kusseln. Ein jedes Streifen an Baum oder Busch schüttet ein Schauerbad über dich aus, und das nasse, vergilbte Heidekraut, durch das du hindurch mußt, spottet der festesten Sohlen und macht dich frieren bis aufs Mark. Nichts begegnet dir außer einem schief stehenden Wegweiser, der seine müden Arme schlaff zu Boden hängen läßt, oder eine Krähe, die den Kopf in das nasse Gefieder einzieht und sich trübselig matt besinnt, ob sie auffliegen soll oder nicht. So geht es stundenlang. Endlich lichtet sich’s, und du trittst auf eine offne Stelle hinaus, die freilich wenig mehr als hundert Schritt mißt und hinter der du die dunkle Kiefernwand aufs neue ansteigen siehst. Aber auf dem freien Stückchen Feld, unter Ebreschenbäumen, an denen noch die letzten roten Büschel hängen, steht doch ein Dutzend Lehm- und Fachwerkhäuser, um die herum sich ein Sandweg mit tief ausgefahrenem Geleise zieht. Und das erste Haus ist eine Schmiede. Dein fröstelnd Herz sieht wie mit hundert Augen in die sprühende Glut hinein, und das durch die nebelfeuchte Luft gedämpfte Picken und Hämmern klingt märchenhaft-leise zu dir herüber. Ein Gefühl beschleicht dich, als wär alles ein Wunderland oder als läge die Insel der Glücklichen vor dir.

Das ist der Zauber eines »Dorfes in der Heide«.

Und solch ein Dorf ist auch Kienbaum. Grund genug, ihm einen kurzen Besuch zu machen. Was uns aber heut und noch um die Sommerzeit diesem Heidedorfe zuführt, das ist nicht die Poesie seiner stillen Häuschen, das ist einfach die Tatsache, daß Dorf Kienbaum vor hundert Jahren und noch weiter zurück ein Kongreßort war, wo die märkischen Bienenzüchter oder doch jedenfalls die Bienenwirte von Lebus und Barnim zu Beratung ihrer Angelegenheiten zusammenkamen.

Was diesem kleinen Dörflein solche Ehre einbrachte, ist nicht mehr mit Bestimmtheit zu sagen. Wahrscheinlich wirkte Verschiednes zusammen, unter anderm auch wohl seine günstige Lage ziemlich inmitten der Provinz. Gleichviel indes, was es war, alljährlich im Monat August oder September kamen hier die »Beutner und Zeidler« zusammen, und alle Höfe, besonders aber der Schulzenhof (der durch Jahrhunderte hin ein Hauptbienenhof war), öffneten dann gastlich ihre Tore. Darüber, was auf diesem Konvent verhandelt wurde, hört man an Ort und Stelle nur wenig noch, und was man hört, widerspricht sich untereinander. »Ja, wenn die alte Kettlitzen noch lebte«, heißt es im Tone halb des Bedauerns und halb der Entschuldigung. Aber die »Kettlitzen« ist bei solchen Anfragen allemal tot.

Stell ich nachstehend zusammen, was ich mündlich erfahren oder aus Büchern ersehen konnte, so find ich, daß der Charakter dieses Bienenkonvents im Laufe der Jahrhunderte wechselte. Während es sich in alten Zeiten, allem Anscheine nach, um ausschließlich geschäftliche Regulierungen handelte, war dieser Konvent unter König Friedrich Wilhelm I. eine halbwissenschaftliche Fachmännerversammlung geworden, auf der man sich Produkte zeigte, Resultate mitteilte und über Verbesserungen in der Bienenzucht nach inzwischen gemachten Erfahrungen beriet.

Dieser totale Wechsel hatte wohl darin seinen Grund, daß zu Beginn des vorigen Jahrhunderts der Honigbau ein freies, nach Wunsch der Regierung von jedem Bauer und Kossäten zu betreibendes Gewerbe geworden war, während er bis dahin als ein Spezialrecht an einem bestimmten Grund und Boden gehaftet und alle Honigbau treibenden Pächter in ein eigentümliches und oft ziemlich kompliziertes Abhängigkeitsverhältnis von dem betreffenden Grundherrn gebracht hatte.

Besprechung und Regelung dieser Zins- und Pachtverhältnisse war es sehr wahrscheinlich, was, wie schon angedeutet, in früheren Jahrhunderten, in denen man nur die Waldbienenzucht kannte, die märkischen Interessenten in diesem Grenzdorfe zwischen Lebus und Barnim zusammenführte. Neben dem Allgemeinen aber waren es auch wohl die besonderen und allerlokalsten Verhältnisse Kienbaums, die zur Sprache kamen, und mit diesen beschäftigen wir uns hier ausschließlich.

Kienbaum gehörte in alten Zeiten zu Kloster Zinna, später, nach der Säkularisation, zu Amt Rüdersdorf. Amt Rüdersdorf war also Grundherr. Dieser Grundherr nun, der in andern Dörfern allerlei Viehweide verpachtete, verpachtete dem Bienendorfe Kienbaum allerlei Bienenweide, das heißt einen Wald, auf dem die Bienen der kienbaumschen kleinen Leute weiden konnten. Selbstverständlich schloß sich daran auch das Recht, das Resultat dieser Weide, den Honig, auf hergebrachte Weise zu »beuten«. Diese Beutner nun stellten sich, allem Anscheine nach, an einem bestimmten Tage bei dem Lehnschulzen ein, der als ein Beauftragter des »Amts« mit ihnen handelte. Sie kündigten oder erneuten ihre Pacht, äußerten ihre Beschwerden (oder nahmen solche entgegen) und bezahlten ihrerseits ihren Zins in Geld und Honig, wogegen das Amt seinerseits die Pflicht hatte, sie mit einem Hammel, einer Tonne Bier und einem Scheffel Brot zu verpflegen. Später wurde der Pachtzins ausschließlich in Geld geleistet, von welcher Zeit an wir von einer auf dem Schulzenhofe befindlichen Kasse sprechen hören. Diese glich einer kleinen oder Filial-Rentamtskasse, deren Erträge von Zeit zu Zeit an das Amt selber abgeführt wurden. Daneben aber scheint sie zugleich auch und vielleicht kaum minder eine Darlehns- und Prämienkasse gewesen zu sein. Wer den besten Honig vorzeigen konnte, der wurde prämiiert, und wer die nötigen Garantien bot, der erhielt ein Darlehn, um irgend etwas Neues, von dem man sich Resultate versprach, ins Werk zu setzen.

Das ist alles, was ich aus Mund und Schrift über den Kienbaumer Bienenkonvent in Erfahrung bringen konnte. Sowenig es ist, so spricht sich doch Leben, Eifer und ein gewisses Organisationstalent darin aus.

Die Bienenzucht in Kienbaum, darüber scheint kein Zweifel, war von besonderer Vorzüglichkeit, und diese Vorzüglichkeit hinwiederum war das natürliche Resultat einer vorzüglichen Bienen lokalität, das heißt einer andauernden, nie erschöpften Bienenweide. Solche Lokalitäten, wenn man die höchsten Anforderungen stellt, sind nicht eben allzu häufig, da sich’s darum handelt, den Bienen eine blühende Pflanzenwelt zu bieten, aus der sie fast sechs Monate lang unausgesetzt ihren Bedarf einsammeln können. Wo der Raps blüht, da ist freilich für den Mai und Juni, und wo die Linden blühn, für den Juli gesorgt; aber erst aus dem Vorhandensein mannigfachster Pflanzen und Bäume, die sich im Blühn untereinander ablösen und vom April bis in den September hinein eine immer wechselnde Bienennahrung bieten, erst aus dem Vorhandensein einer derartigen Vegetation ergibt sich das eigentliche Bienen- und Honigterrain. Ein solches Terrain nun war Kienbaum. Ein quadratmeilengroßer Forst schloß es ein, und durch ebendiesen Forst hin schlängelte sich die zu beiden Seiten von üppigen breiten Wiesenstreifen eingefaßte Löcknitz  . Unmittelbar das Flüßchen entlang zogen sich Werft und Haselbüsche, die den Bienen im April schon eine bevorzugte Nahrung boten; im Mai dann begannen sommerlang die Wiesen zu blühn, bis endlich, von Monat August an, die weiten Heidekrautstrecken – gelegentlicher weißer Kleefelder ganz zu geschweigen – eine fast nicht auszunutzende Bezugs- und Nahrungsquelle schufen.

Und wirklich, die daraus resultierenden Erträge waren zuzeiten sehr bedeutend, und das Dorf, das fast aus lauter Zeidlern und Beutnern bestand, erfreute sich, trotz seiner Ackerarmut, einer gewissen Wohlhabenheit. Der Schulzenhof hatte 99 Stöcke, und so im Verhältnis bis zum Büdner und Tagelöhner herab. Ein Stock entsprach in guten Jahren einem Eimer Honig, und den Eimer zu 10 Quart gerechnet, hätte der Schulzenhof in guten Jahren 990 Quart Honig gewonnen.

Von dieser Höhe nun ist Kienbaum freilich längst herabgestiegen. Der Bienenkonvent tagt nicht mehr inmitten des Dorfs, und der Schulzenhof, der es sonst bis auf 99 Körbe brachte, begnügt sich jetzt mit 9. Der gewonnene Honig hat längst aufgehört ein Handelsartikel zu sein und spielt nur noch die Rolle des Surrogats. Er vertritt die Butter, die (beinah mehr noch als der Zucker) in einem armen Sand- und Heidedorfe, das seinen Viehstand schwer über eine Schafherde hinausbringt, begreiflicherweise zu den Luxusartikeln zählt.

Das alte Wahrzeichen Kienbaums ist hin und seine Bienenherrlichkeit nicht minder, aber an die letztre erinnert noch mancherlei. Die Lokalität ist eben im wesentlichen dieselbe geblieben. Noch steht der Wald, noch blüht das Heidekraut rot über die Heide hin, und noch schlängelt sich die Löcknitz durch üppige Wiesen, deren größte und bunteste bis diesen Tag den Namen der Zeidelwiese führt. Vielleicht, daß auch dies bald anders wird. Aber wenn auch Nam und Sache ganz hinschwinden sollte, das Dorf in der Heide, das abseits liegt und in seiner Armut niemanden auffordert, es in den großen Verkehr hineinzuziehn, es wird noch auf langhin ein Plätzchen bleiben, dessen still aufsteigender Rauch den über die Heide Wandernden anheimeln und dessen erstes Mütterchen am Zaun ihn freudig und dankbar empfinden lassen wird:

Wie wohl tut Menschenangesicht

Mit seiner stillen Wärme.

Delphi Saemtliche Werke von Theodor Fontane
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