9
Das Taxi hielt vor Alice’ Wohnung, aber ich stieg nicht aus. Das hier war ein neues Leben. Ein neuer Name, neue Freunde und neue Vorschriften, die ich einhalten sollte.
In Wahrheit war genau das noch nie meine große Stärke gewesen.
»Miss?«
»Entschuldigung«, sagte ich und rutschte von der Tür wieder zurück in die Mitte der Rückbank. »Ich muss … äh, können Sie mich in die Fiats fahren?«
Stirnrunzelnd drehte er sich um. Ein alter Mann mit einer Hautfarbe wie Kamillentee.
»Ich habe genug Geld«, versicherte ich, dann rasselte ich eine Adresse herunter. »Da wohne ich«, fügte ich hinzu, wobei ich nicht sagen könnte, warum ich mich befleißigt fühlte, ihm das mitzuteilen.
Seine Stirn legte sich in Falten, dann drehte er sich wieder zum Steuer und schaltete den Taxameter wieder ein. Boarhurst - beziehungsweise »The Boar«, der Keiler, wie die Einheimischen es nannten - war, bevor es eingemeindet worden war, ein eigenständiges Städtchen gewesen. Es lag am Südrand des Großraums Boston. Die Fiats befanden sich nördlich und westlich. Eine billige Wohngegend in der Nähe der Kanäle; ein Industrie-und Arbeiterviertel, dem jeglicher Charme fehlte. Tagsüber wurde die Eintönigkeit der trostlosen Fassaden von ausgebleichten Farbspritzern unterbrochen - Wäsche, die man zum Trocknen raushängte, kaputtes und vergessenes Kinderspielzeug, Pflanzen, die um ein bisschen Sonnenlicht kämpften. Nachts war der ganze Bezirk einfarbig. Ich lehnte mich in den Taxisitz zurück und sah zu, wie Schwarz und Weiß zu Grau verschmolzen.
Die Fahrt führte großteils über die Schnellstraße, und an einem Montagabend um Viertel nach zehn war nicht viel Verkehr. Ich drückte mich in den Sitz und versuchte, nicht zur Kenntnis zu nehmen, dass Hölle und Verdammnis schon nach meinen Zehen schnappten. Allerdings hatte ich ja nicht versprochen, mich von den Fiats fernzuhalten, oder? Ich hatte nur eingewilligt, Rose nicht zu sagen, was passiert war.
Mit keinem Wort hatte ich behauptet, ich würde nicht nach ihr sehen.
»Hier.« Ich beugte mich vor und zeigte auf die nächste Ausfahrt. »Dann links und an der Ampel nach rechts.« Ich dirigierte ihn und das Taxi durch die dunklen Straßen zu der heruntergekommenen Gegend, wo ich so viele Jahre mein Zuhause hatte. »Halten Sie einfach irgendwo hier«, sagte ich mit Blick auf die grauen Dachschindeln unseres unscheinbaren Hauses.
Vor Jahren war dieses Grau noch hellblau und der Garten übersät mit Blumen gewesen. Aber das war wirklich sehr lange her. Damals, als meine Mutter noch lebte. Heute bestand der Garten hinter dem Maschendrahtzaun nur noch aus Staub. Zwei Recyclingtonnen, die von leeren Whiskeyflaschen und zerdrückten Bierdosen nur so überquollen, standen wie Wachposten links und rechts der Stufen zur Veranda. Ein einsamer Übertopf, braun und zerbröckelnd, blieb der einzige Hinweis, dass die Bewohner einst versucht hatten, diesem öden Garten Leben einzuflößen.
Ich selbst hatte mich um diese Pflanzen gekümmert - zähe Lilien und graue Rosen. Nicht unbedingt typisch für einen Garten aus Pflanzkübeln, aber auf Schönheitspreise war ich nie aus gewesen. Die Pflanzen waren für meine Schwester und für mich da, damit Rose etwas zum Anschauen hatte, auch wenn ich nicht zu Hause war. Etwas, das uns daran erinnerte, dass wir immer zusammen sein würden, auch wenn ich unterwegs war.
Dieses beruhigende Gefühl konnte ich ihr nun nicht mehr bieten. Ich hatte wenigstens die Gewissheit, dass ich Lucas Johnson den Garaus gemacht hatte, aber meine Schwester Rose hatte nichts.
Ich bezahlte den Fahrer, stieg aus und wartete, bis das Taxi davongefahren war. Im Haus war es dunkel, und ich wusste nicht so recht, was ich tun sollte. Meine Selbstüberschätzung und Entschlossenheit hatten sich verkrümelt, und ich fühlte mich unsicher, ängstlich und ein klein wenig schuldig.
»Finde dich damit ab, Lil«, sagte ich leise zu mir selbst. Dann holte ich tief Luft, öffnete die Gartentür und marschierte zum Vordereingang. Es war fast elf und in der Nachbarschaft alles ruhig. Es war spät, aber nicht so spät, dass ich einfach wieder hätte gehen können, besonders weil hinter der Milchglasscheibe der Eingangstür Licht und Schatten vom Fernsehgerät zu sehen waren.
Ich hob die Hand, atmete noch einmal durch und klopfte dann viermal. Die Klingel brauchte ich gar nicht erst zu versuchen, die war schon seit Jahren kaputt.
Erst hörte ich nichts. Dann ging jemand vor dem Fernseher vorbei und tauchte kurz das Innere des Hauses und die Veranda in Finsternis. Ich zitterte, meine Haut kribbelte. Ich drehte mich zur Straße um, weil ich plötzlich das Gefühl hatte, ich würde beobachtet. Doch weder sprang etwas aus dem Dunkel, noch lugten unheimliche gelbe Augenpaare aus den Büschen hervor. Wenn hier etwas auf mich lauerte, um mich in die Hölle zu schleppen, war es wenigstens so höflich, mich meinen Besuch beenden zu lassen.
Immer noch mit den Nerven fertig wandte ich mich wieder zur Tür und hielt sogleich den Atem an, als diese aufgerissen wurde und mir das wettergegerbte Gesicht meines Stiefvaters entgegenstarrte.
»Was’n los?«, fragte Joe und tauchte mich in ein Bad aus Bourbon, ein Geruch, den ich immer mit seinem Versagen in Verbindung gebracht hatte. Alles ganz wie früher.
Ich schluckte und ballte meine Hände, fest entschlossen, den Arm nicht auszustrecken. »Ich … ich … Ist Bose da?«
Seine Augen wurden schmal, dann trat er zurück und schrie den Flur entlang nach meiner Schwester, während er sich in seinen Bau zurückzog, ohne sich noch einmal nach mir umzudrehen.
Zappelig wartete ich, unsicher, was ich tun sollte. Soeben war ein Stück meines Herzens verschrumpelt und abgestorben. Beinahe hätte ich das Weite gesucht. Vielleicht war es ein Fehler herzukommen, doch als ich meine Schwester erblickte, blieb ich schlagartig stehen. Mit ihren vierzehn Jahren sah ihre Haut so fahl aus, als ginge sie bereits auf die fünfzig zu. Unter ihren Augen waren dunkle Ringe zu sehen, und sie kam mit einer herzzerreißenden Vorsicht an die Tür. Die Schrammen, die Johnson ihrer empfindlichen Haut zugefügt hatte, mochten verheilt sein, aber meine Schwester war immer noch gezeichnet, und dieses Wissen saß mir wie ein Bleiklumpen im Magen. Sie war keineswegs gesund und glücklich. Joe war nicht Manns genug gewesen, ihr ein guter Vater zu sein.
Mein Opfer hatte ihr Leben nicht wie von Zauberhand verändert.
Ich sagte mir, es seien ja erst achtundvierzig Stunden vergangen, seit ich Johnson umgebracht hatte, und in so kurzer Zeit könnte man keine großen Veränderungen erwarten. Ich sagte mir, dass Rose Zeit brauchte, um über meinen Tod hinwegzukommen und dass Joe Zeit brauchte, um seiner neuen Verantwortung gerecht zu werden. In ein, zwei Monaten würde alles besser laufen.
Das sagte ich mir zwar alles, aber ich glaubte es mir nicht, »Wer sind Sie?«
»Ich bin … Alice«, antwortete ich und steckte meine Hände in die Hosentaschen, damit ich nicht die Arme um sie schlang. Ich wartete, bis ich sicher war, die Tränen zurückdrängen zu können, dann fuhr ich fort: »Ich war eine Freundin deiner Schwester.«
Sie neigte den Kopf zur Seite, wie sie es immer tat, wenn sie nachdachte. »Ich habe Lilys Freunde kaum gekannt.«
Ich zuckte zusammen, hörte den Vorwurf heraus und wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und alles, was ich falsch gemacht hatte, ungeschehen machen, einschließlich des Umstands, dass die meisten meiner sogenannten Freunde echte Scheißkerle waren. Scheißkerle, durch die ich an Geld kam, aber nichtsdestotrotz Scheißkerle.
»Sie hat viel von dir gesprochen«, sagte ich wahrheitsgetreu. »Und ich wollte einfach mal vorbeischauen und mich erkundigen, wie es dir geht. Sie würde wissen wollen, ob es dir gut geht. Geht es dir gut?«
Ihre großen Augen sahen erstaunt drein, und mein Herz machte einen Satz, so verzweifelt war ich auf gute Neuigkeiten aus. Auf die Gewissheit, dass mein Tod die Welt für sie zu einem besseren Ort gemacht hatte. Dass ich es irgendwie geschafft hatte, mein Versprechen einzulösen.
Doch sie zuckte nur mit den Schultern, die Augen so leblos, wie ich sie in Erinnerung hatte. Ich hatte mir ein Ende wie im Märchen gewünscht - aber so sehr ich es mir auch wünschte, es würde nicht eintreten. Johnson hatte Narben hinterlassen, die aus der Seele meiner Schwester nicht dadurch ausgelöscht wurden, dass ich Johnsons Leben ausgelöscht hatte. Wenn überhaupt, dann hatte mein Tod alles nur noch schlimmer gemacht.
Der bittere Trost, an den ich mich geklammert hatte, als ich von seinem Tod erfuhr, löste sich in nichts auf.
Von hinten brüllte Joe, Rose solle die Tür zumachen. Das wollte sie auch gerade, ohne mir Auf Wiedersehen zu sagen.
»Warte! «, rief ich. Sie hielt inne, und ich ratterte weiter. »Ich … ich komme zur Beerdigung.«
Sie starrte mich nur an und nickte dann. Die Tür fiel ins Schloss, und ich stand da, auf meiner eigenen Veranda, wie ein Idiot. »Schön«, sagte ich, diesmal wieder zu mir selbst. Ich legte die Hand auf die Glasscheibe und sagte leise: »Ich liebe dich.« Dann straffte ich die Schultern, hob den Kopf und ging durch den mit Bierdosen übersäten Garten zur Straße.
Ich wusste, ich sollte zu Alice’ Wohnung fahren, aber erst hatte ich noch eine Sache zu erledigen.
Ich lief rechts den Bürgersteig entlang, immer noch von dem Gefühl verfolgt, ich würde beobachtet. Ich trat vorsichtig auf und lauschte auf etwaige Schritte hinter mir. Ich hörte nichts, aber zweimal, als ich mich schnell umdrehte, sah ich Schatten über den Gehweg huschen und hinter den Bäumen oder in der Kanalisation verschwinden. Als ich Movies & More schließlich erreicht hatte, war ich schweißgebadet, und mein Herz schlug einen ganz ungewohnten Rhythmus.
Die übermäßig hellen Neonlampen versengten mir fast die Augäpfel, als ich eintrat. Plakate von Dutzenden von Filmstars blickten mir entgegen.
»Kann ich dir helfen?« Jeremy lümmelte sich hinter dem Tresen, von den Lippen baumelte ihm eine nicht angesteckte Kippe. Ich hatte nie herausgefunden, ob das nur sein persönlicher Umgang mit dem Rauchverbot war oder seine Art, Leck mich zu sagen. Bei Jeremy war es manchmal besser, nicht zu fragen.
»Ich bin eine Freundin von Lily«, sagte ich und nahm mir einen Schokoriegel vom Süßigkeitenständer auf dem Tresen. »War, meine ich.«
Er runzelte die Stirn, und ich konnte förmlich sehen, wie sich die Räder in seinem fettigen Schädel drehten. Jeremy hatte ein hübsches Geschäft mit DVD-Raubkopien aufgezogen, und ich bekam einen Anteil von allen Kunden, die ich ihm anschleppte.
Ich hielt erst mal still, damit er mich in aller Ruhe begutachten konnte. Mir war es jedoch wichtiger, dass er sich fragte, ob diese Tussi hier aufgetaucht war, um ihn zu verpfeifen. Ihr könnt mir glauben: Es ist sehr viel einfacher, etwas zu bekommen, wenn die Zielperson glaubt, sie könne Schlimmeres vermeiden, wenn sie nachgibt.
»Und weiter?«, fragte er schließlich und verlagerte das Gewicht dauernd von einem Fuß auf den anderen, sodass er hinter dem Tresen praktisch wippte.
Lässig hob ich eine Schulter und riss die Verpackung des Schokoriegels auf. »Nur eine Kleinigkeit. Ich hatte gehofft, du könntest mir einen Gefallen tun.«
»So? Was für einen?«
»Du hast noch Geld in deinen Büchern, das du Lily schuldest, oder?«
»Wer bist du? Ihre Buchhalterin?« »Wenn dich das glücklich macht.«
»Ich bin ihr einen Dreck schuldig! Ich arbeite hier nur. Da musst du schon mit Sean reden.«
»Mit dir muss ich reden, du Blödmann! Ich spreche hier nicht von dem mickrigen Mindestlohn, den sie hier ausspucken. Ich rede von den Provisionen. Und da stehen noch ungefähr dreihundertfünfundsiebzig aus.«
Er zögerte. Dass er alles abstreiten wollte, stand ihm ins Gesicht geschrieben, doch zum Glück besann er sich eines Besseren. Stattdessen versuchte er ein Ablenkungsmanöver. »Sie ist tot. Tote brauchen kein Geld mehr.«
»Aber ihre Schwester.«
»Na und? Bist du jetzt auch noch vom Jugendamt?«
»Wahrscheinlich wäre es besser, du würdest mich als Problem betrachten. Denn ich weiß, wo du die Filme kopieren lässt, und Sean hat keine Ahnung davon.« Ich machte einen großen Schritt auf ihn zu. Jetzt trennte uns nur noch der dünne Sperrholztresen. »Und ich weiß auch, wer deine Kunden sind.«
»Blödsinn!« Aber der Schweiß stand ihm schon auf der Stirn.
»Sie hat es mir erzählt, Alter. Sie hat mir so einiges erzählt.« Ich legte eine Hand auf den Tresen, Handfläche nach oben. »Also lass die Kröten rüberwachsen.«
»Jetzt mach aber mal ‘nen Punkt!«, motzte er. Das war aber auch schon alles, was er sagte, weil ich ihn blitzschnell bei seinem dürren Hals packte und ihn herzog, bis sein Gesicht direkt vor meinem war.
»Du hörst mir jetzt zu, du kleiner Scheißer! Du machst deine Brieftasche auf. Du gibst mir, was du hast. Und wenn es keine dreihundertfünfundsiebzig sind, lieferst du den Rest Ende der Woche bei mir oder bei Rose ab. Ansonsten werden wir uns wohl noch mal unterhalten müssen. Und ehrlich gesagt: Da steh ich nicht so drauf.«
»Das beruht auf Gegenseitigkeit«, röchelte er. Als ich ihn losließ, taumelte er nach hinten und strich sein Hemd wieder glatt, während er mich anstarrte.
»Sofort.«
Eine Sekunde lang dachte ich schon, er zögere erneut. Und ich glaube kaum, dass mir das groß was ausgemacht hätte. Denn ich hatte größte Lust, jemanden zu verprügeln. Aber dann nahm er Vernunft an und zog die Brieftasche heraus. Er legte zwei Hunderter auf den Tresen, danach noch einen Fünfziger, einen Zwanziger und sechs Ein-Dollar-Scheine.
»Und der Rest?«
»Bringe ich Rose. Das hätte ich eh getan. Die Kleine braucht mal eine Verschnaufpause.«
»Klar. Und du bist ja bekannt dafür, gute Gefühle zu verbreiten und Reichtum zu teilen.«
»Aber ganz genau«, feixte er. »Ich hatte ja gar keine Chance, irgendwas zu sagen, nachdem du gleich wie eine wild gewordene Schlampe auf mich losgegangen bist.«
»Rose!«, sagte ich nachdrücklich. Den Ausdruck Schlampe ließ ich ihm durchgehen, besonders, weil er recht passend schien. »Nicht ihrem Vater.«
»Ich hab’s kapiert! Und jetzt scher dich zum Teufel.«
»Die Freude war ganz meinerseits.« Ich schob ihm einen Dollar rüber. »Für den Schokoriegel.«
Ich wollte schon gehen, da fiel mir noch etwas ein. »Hast du Lilys Motorrad angefasst?
Er zögerte, hatte es also versucht. Ich hatte es allerdings gut gesichert, bevor ich mit dem Bus zu Johnsons Absteige gefahren war.
»Vergiss es«, winkte ich ab.
»Ich hole mir jemanden, der die Kette durchsägt und mir einen neuen Schlüssel macht«, verkündete Jeremy. »Es ist doch sinnlos, wenn der Hobel dauernd nur in der Gasse steht und niemand damit fährt.« t »Da hast du recht, Jeremy. Völlig sinnlos.«
Auf dem Weg durch den Laden biss ich zweimal von dem Riegel ab. Dass er mir nachschaute, war klar. Der Hintereingang war mit roten Aufklebern zugepflastert, die warnten, die Alarmanlage würde loslegen, wenn man die Tür öffnete. Ich stieß sie auf. Kein Alarm. So viel zum Thema Werbung und Wahrheit.
Meine uralte Triumph Tiger stand immer noch da, von einer schweren Kette gesichert. Normalerweise kette ich mein Motorrad nicht an, aber normalerweise lasse ich es auch nicht hinter dem Laden stehen. Samstagabend allerdings hatte ich es gut abgeschlossen. Ob aus besonderer Vorsicht oder wegen einer Vorahnung, könnte ich nicht sagen. Jetzt war ich um meine Weitsicht froh. Ich griff unter das Schutzblech und holte eine magnetische Metalldose hervor, in der zwei Schlüssel lagen. Die Kette hatte ich in null Komma nichts abmontiert.
Ich stieg auf die Maschine, die sich zwischen meinen Beinen warm und vertraut anfühlte. Ich steckte gerade den Schlüssel in die Zündung, als Jeremy aus der Tür lugte. »Das Motorrad gehört dir nicht.«
»Jetzt schon. Hast du ein Problem damit?«
Er überlegte. Wahrscheinlich rechnete er den möglichen Erlös aus dem Verkauf der Maschine gegen das langfristige Einkommen aus seinen Raubkopien gegeneinander auf. Wenn ich ihn deswegen verpfiff, war sein kleiner Nebenverdienst verloren.
Jeremy war vielleicht langsam, aber er war nicht blöd. Nach ein paar Augenblicken des Nachdenkens und Abwägens nickte er und knallte die Tür hinter sich zu.
Ich gab Gas und ließ das Motorrad aufheulen, genoss das angenehme Schnurren des Motors. »Jetzt komm, Baby!« Ich legte den ersten Gang ein und schoss die Gasse hinunter, nur um gleich wieder schleudernd abzubremsen, als plötzlich ein Bekannter vor mir aus dem Schatten trat.
Clarence.
Scheiße aber auch