Zur gegenwärtigen Stellung der empirischen Sozialforschung in Deutschland

 

Es ist mir die Aufgabe zugefallen, Ihnen einiges über die Stellung der empirischen Soziologie in Deutschland zu sagen. Soweit es sich um den Stand der Forschung selber, die mit ihr befaßten Institutionen, die wissenschaftlichen Methoden und Probleme und auch die Organisationsfragen handelt, soll Ihnen diese Arbeitstagung eine konkrete Vorstellung verschaffen. Ich möchte darum nicht in allgemeinen Wendungen etwas von dem vorwegnehmen, was Sie aus spezifischen Beiträgen besser erfahren. Vielmehr möchte ich von der Stellung der empirischen Sozialforschung im öffentlichen Bewußtsein, ihrem Verhältnis zu Tendenzen der Gegenwart und von kritischen Einwänden reden, denen sie immer wieder begegnet. Worum es mir geht, könnte ich mit dem Ausdruck »geistige Situation der empirischen Sozialforschung« bezeichnen, wäre nicht der Ausdruck »geistige Situation« allzu gründlich kompromittiert, und ließe er es nicht so erscheinen, als handelte es sich dort um einen Kampf der Geister, um rein wissenschaftliche Auseinandersetzungen, wo höchst reale gesellschaftliche und ökonomische Mächte im Spiel sind.

Der Typus Wissenschaft, den diese Tagung vertritt und für den es an einem Namen fehlt, während das Gemeinsame unverkennbar ist, dieser Typus Wissenschaft ist in Deutschland erst in den letzten Jahren stärker hervorgetreten. Vor dem Ersten Weltkrieg und während der Weimarer Republik gehörten ihm nur Einzelenqueten an, ohne daß er als solcher, als Disziplin eigener Art konstituiert gewesen wäre. Während der Hitlerdiktatur war er, nach dem damals üblichen Jargon, unerwünscht. Insbesondere im »public opinion research«, in dem Bereich, für den sich mittlerweile das unglückliche Wort »Meinungsforschung« eingebürgert hat, sahen die Nazis mit gutem Instinkt ein demokratisches Potential. Daß der statistischen Auswertung jede Stimme gleich viel gilt, daß der bei der Bildung von Querschnitten so wichtige Begriff des Repräsentativen kein Privileg kennt, erinnerte allzu sehr an die freie und geheime Wahl, mit der denn auch die einschlägigen Erhebungen den Namen »Poll« teilen. Der amerikanische Einfluß seit 1945, das starke, wenngleich unartikulierte Bedürfnis der Menschen, ihre Urteile, Wünsche und Bedürfnisse nicht bloß auf dem Stimmzettel geltend zu machen, kam den Methoden des »social research« im Nachkriegsdeutschland entgegen. Dahinter steht in dem zerstörten und ökonomisch desorganisierten Land das administrative Bedürfnis nach einer Kenntnis der Verhältnisse, die anders als durch kontrollierte empirische Methoden nicht zu gewinnen wäre: etwa der sozialen Lage der Flüchtlinge und der gesellschaftlichen Konsequenzen der Bombenzerstörungen. Entscheidend mitgespielt hat die Tendenz der Wirtschaft, Risiken so weit wie möglich herabzusetzen. Anstatt die eigenen Dispositionen nachträglich dem Verdikt des Marktes zu unterwerfen, will man vorher mit hoher Wahrscheinlichkeit ermitteln, wie Angebot und Nachfrage sich zueinander verhalten, und danach disponieren; eine Tendenz, die übrigens mit dem Funktionswechsel des Marktes selbst im Wirkungsbereich der großen Konzerne unmittelbar zusammenhängt.

Das demokratische Potential, das ich erwähnte, bedeutet angesichts der vielfältigen Verwendbarkeit der empirischen Sozialforschung für partielle Zwecke unsere oberste Verpflichtung. Wir haben uns davor zu hüten, die Menschen, mit denen wir uns befassen, als bloße Quanten zu sehen, deren Denken und Verhalten blinden Gesetzen unterliegt. Wir wissen, daß sie auch dann Menschen mit der Möglichkeit freier Selbstbestimmung und Spontaneität bleiben, wenn sie in ihnen selber undurchsichtige Zusammenhänge eingespannt sind, und daß an diesem Element des Spontanen und Bewußten das Gesetz der großen Zahl seine Grenze hat. Daher vermögen wir zwar, innerhalb des weithin determinierten Mechanismus der heutigen Gesellschaft begründete Voraussagen über das Wahrscheinliche zu machen, aber nicht etwa politische Ereignisse zu prophezeien wie Sonnenfinsternisse. Wer das von uns erwartet, verfälscht unsere Intention und macht uns zu Agenten der Unfreiheit, während unsere Frage nach dem, was Menschen denken und wollen, einzig ihrer Freiheit dienen soll. Wir sind keine Verbündeten des sogenannten Trends; wir können und sollen nicht so sprechen, als wären wir die Stimme des Schicksals.

Das Vordringen der empirischen Tendenzen in der deutschen Soziologie entspringt nicht dem Kultus der übermächtigen Tatsächlichkeit. Jene Tendenzen folgen aus der immanent wissenschaftlichen Entwicklung. In der idealistischen Periode waren gesellschaftliches Denken und philosophische Besinnung auf die Totalität das gleiche. Das konkret entfaltete philosophische Denken verfügte über das gesamte damals zugängliche Tatsachenmaterial. Mit den großen philosophischen Systemen ist dann, aus zwingenden Gründen, die Einheit von theoretischem Gedanken und spezifischem Erfahrungsinhalt zergangen. Die theoretischen Begriffe lösten sich aus dem System, dessen Wahrheitsanspruch vor der Kritik sich nicht behaupten konnte. Ihr Erbe fiel abgespaltenen Sondergebieten zu. So ist die Hegelsche metaphysische Idee des Geistes, welche einmal die dynamische Totalität des Seins meinte, zu der Sondersphäre Geist, der der Kultur geronnen. Diese bildet dann den Gegenstand der Diltheyschen Geisteswissenschaft, deren Idee und Methode auf die deutsche Soziologie von solchem Einfluß war, daß diese sich schlechterdings als Geisteswissenschaft verstand. Als aber Begriffe wie der des Geistes aus ihrem Zusammenhang und aus der Beziehung zum Material herausgesprengt waren, wurden sie erst isoliert, dann absolut gesetzt, schließlich zu Fetischen, zu Werkzeugen des Obskurantismus. Lassen Sie mich Ihnen das an einem drastischen Fall erläutern. In der Zeit der großen spekulativen Systeme spielten die Begriffe der Unmittelbarkeit menschlicher Beziehungen und ihres Gegensatzes, der Entfremdung oder Verdinglichung eine entscheidende Rolle. Sie waren ursprünglich gedacht als notwendige Momente des sich mit sich selbst entzweienden und wiederum versöhnenden Geistes. Diese Konzeption zerging mit den idealistischen Schulen. Die Begriffe des Unmittelbaren und Vermittelten in der Gesellschaft aber blieben übrig. Ferdinand Tönnies, dem die neuere deutsche Soziologie gewiß viel verdankt, hat diese Begriffspolarität, unter Abstraktion von dem philosophischen Zusammenhang, der ihr Sinn und Begrenzung verlieh, als alleiniges Ordnungsprinzip der gesellschaftlichen Erkenntnis zugrunde gelegt. Seine Absicht dabei ist die lauterste gewesen: die Soziologie in den Dienst der Herstellung menschlicher Verhältnisse zu stellen. Indem er aber die Begriffe der Gemeinschaft und Gesellschaft zu ausschließlichen Klassifizierungsprinzipien machte, hat er sie nicht nur vergröbert, nicht nur ein partielles Moment zum alleinherrschenden erhoben, sondern dem Unfug Tür und Tor geöffnet. Die zwei dünnen Begriffe erlaubten es der deutschen Soziologie in ihrer vorfaschistischen Verfallszeit, die gesellschaftliche Welt nach Schafen und Böcken aufzuteilen. Gemeinschaft galt für gut, Gesellschaft für schlecht. Von dort war nur noch ein Schritt bis zum Kultus naturwüchsiger Verhältnisse, von Blut und Boden, von der Rasse – Konsequenzen, von denen Tönnies, der selber von den Nazis diffamiert wurde, niemals sich hätte träumen lassen. Noch heute trägt die deutsche Soziologie Spuren dieser Denkweise. So kann man in der Agrarsoziologie immer noch auf Ausdrücke wie Bodenverbundenheit, den bäuerlichen Menschen und ähnliche Clichés herabgesunkener Romantik stoßen, die einzig dazu taugen, den Menschen die bestimmte Tendenz der Technifizierung und Rationalisierung sei's zu verschleiern, sei's zu versüßen.

Es ist dieser Zustand der Überreste der deutschen geisteswissenschaftlichen Soziologie, der als seines Korrektivs dringend der empirischen Methoden bedarf. Deren echter Sinn ist der kritische Impuls. Ihn darf die empirische Sozialforschung sich nicht verkümmern und in der Erkenntnis der gesellschaftlichen Zusammenhänge sich nichts vormachen lassen. Anstatt sich erst mit Hilfe ideologischer Begriffe ein versöhnliches Bild der sozialen Wirklichkeit zurechtzustilisieren und sich dann mit den Verhältnissen, wie sie sind, getröstet abzufinden, muß Wissenschaft die Härte dessen, was ist, zum Bewußtsein erheben. So, nur so vermag ich wenigstens das zu verstehen, was man neuerdings so gern mit dem Namen Realsoziologie bedenkt. Soziologie ist keine Geisteswissenschaft. Die Fragen, mit denen sie sich zu beschäftigen hat, sind nicht wesentlich und primär solche des Bewußtseins oder auch selbst Unbewußtseins der Menschen, aus denen die Gesellschaft sich zusammensetzt. Sie beziehen sich vorab auf die Auseinandersetzung zwischen Menschen und Natur und auf objektive Formen der Vergesellschaftung, die sich auf den Geist im Sinne einer inwendigen Verfassung der Menschen keineswegs zurückführen lassen. Die empirische Sozialforschung in Deutschland hat die dem Einzelmenschen und selbst dem kollektiven Bewußtsein weithin entzogene Objektivität dessen, was gesellschaftlich der Fall ist, streng und ohne Verklärung herauszustellen. Begegnet uns etwa, unter Berufung auf irgendwelche vorgeblichen Autoritäten geisteswissenschaftlicher Soziologie, die Aussage, daß der sogenannte bäuerliche Mensch sich auf Grund seines wesenhaft konservativen Geistes oder seiner »Haltung« gegen Neuerungen technischer und gesellschaftlicher Art sträube, so werden wir bei solchen Erklärungen uns nicht beruhigen. Wir werden den bündigen Ausweis verlangen, daß sie wahr sind. Wir werden also etwa mit den Bauern vertraute Interviewer aufs Land schicken und dazu anhalten, weiter zu fragen, wenn die Bauern ihnen erklären, sie blieben auf ihrem Hof aus Liebe zur Heimat und Treue zu den Sitten der Väter. Wir werden den Konservativismus mit wirtschaftlichen Fakten konfrontieren und dem nachgehen, ob etwa technische Neuerungen in Betriebseinheiten unter einer gewissen Größe unrentabel sind und so hohe Investitionskosten verursachen, daß die technische Rationalisierung in einem solchen Betrieb unrationell würde. Wir werden uns weiter darum bekümmern, ob nicht das Festhalten an Grundbesitz, auch wenn er nach den Prinzipien gewerblicher Buchführung nur wenig abwirft, sich deshalb für die befragten Bauern rechtfertigt, weil sie durch die billigen Arbeitskräfte der eigenen Familie einen höheren Realertrag erzielen, als es ihnen in der Stadt möglich wäre. Ich sage nicht, daß damit alles verstanden sei, und unterschätze gewiß nicht die Bedeutung irrationaler Momente im gesellschaftlichen Zusammenhang, aber wir können uns nicht, wie es in Deutschland immer noch oft der Brauch ist, mit allgemeinen Deklamationen abspeisen lassen. Es ist selbstverständlich, daß nicht alle empirisch-soziologischen Erhebungen kritische Funktionen erfüllen. Aber ich glaube freilich, daß selbst Marktanalysen mit genau umgrenzter Thematik etwas von diesem aufklärerischen, unideologischen Geist in sich tragen müssen, wenn sie wirklich leisten wollen, was sie versprechen. Diese objektive, in der Sache gelegene Beziehung zur Aufklärung, zur Auflösung blinder, dogmatischer und willkürlicher Thesen ist es, die mich als Philosophen der empirischen Sozialforschung verbindet.

Daß soziale Phänomene durch den Geist, durch das Bewußtsein der Menschen vermittelt sind, darf nicht dazu verleiten, sie selber umstandslos aus einem geistigen Prinzip abzuleiten. In einer Welt, die weithin beherrscht wird von ökonomischen Gesetzen, die sich über den Köpfen der Menschen durchsetzen, wäre es illusionär, die sozialen Phänomene prinzipiell als »sinnhaft« verstehen zu wollen. Was bloßes Faktum ist, wird angemessen durch »fact-finding methods« getroffen. Wenn gegen die Übertragung naturwissenschaftlicher Methoden auf das vorgebliche Gebiet des Geistes geeifert wird, so übersieht man dabei, daß die Gegenstände der Gesellschaftswissenschaft selber in großem Maße blind-naturhaft, alles eher als geistbestimmt sind. Daß in ihnen die menschliche Zweckrationalität ein Moment abgibt, macht sie weder selber rational noch menschlich. Wer sie behandeln wollte, als wären sie es, trüge dazu bei, zu glorifizieren, was den Menschen bloß angetan wird. Der übliche Einwand, die empirische Sozialforschung sei zu mechanisch, zu grob und ungeistig, verschiebt die Verantwortung vom Gegenstand der Wissenschaft auf diese. Die vielgescholtene Inhumanität der empirischen Methoden ist immer noch humaner als die Humanisierung des Unmenschlichen. Das ist nicht wörtlich und nicht stur zu nehmen. Verantwortliche empirische Sozialforschung muß sich Rechenschaft ablegen von ihren möglichen Gegenständen und nicht dort sich tummeln, wo sie nichts zu suchen hat. Wollte man etwa, um einen grotesken, aber keineswegs bloß ausgedachten Fall anzuführen, statistische Methoden auf Dichtungen anwenden und, indem man Worte oder Gedanken darin zählt, hoffen, etwas streng Wissenschaftliches und gar objektive Kriterien zu gewinnen, so käme dabei nicht ein höheres Maß an Wahrheit, sondern banausischer Unsinn heraus. Aber selbst hier, also im Bereich der sogenannten »Content Analysis«, die ja im übrigen auf dieser Arbeitstagung nicht behandelt wird, liegen die Dinge nicht so, wie der traditionelle geisteswissenschaftliche Hochmut es sich vorstellt. Heutzutage sind längst nicht alle sogenannten Kulturprodukte autonome geistige Gebilde, sondern zahllose sind kalkuliert, selber in Marktkategorien entworfen. Man wird die Erzeugnisse der Kulturindustrie eher mit Begriffen der Marktforschung durchdringen als mit ästhetischen Kriterien. Denken Sie etwa an die Reden politischer Hetzapostel. Sie enthalten kaum etwas wie einen Sinn- oder Strukturzusammenhang und sind einzig darauf aus, durch psychologische Tricks die Zuhörer wie Kunden einzufangen. Das Herauspräparieren solcher Tricks, die quantitative Feststellung ihrer Häufigkeit und Intensität und ähnliche, mit den Mitteln statistischer Meinungsforschung zu gewinnende Ergebnisse werden vermutlich für die Analysen und Abwehr mehr bedeuten als Betrachtungen über den Geist solcher Produkte oder gar über die psychologische Verfassung ihrer Urheber. Immer noch zeigt sich in Deutschland die Neigung, Phänomene, die der grob-materiellen Praxis angehören, mit prätentiösen und pompösen Kategorien zu verkleiden. Unter den aufklärerischen Aufgaben der empirischen Sozialforschung ist nicht die letzte, dem abzuhelfen. In der Tradition der westlichen Länder ist die gesellschaftliche Erkenntnis untrennbar von dem Willen, das Aufgespreizte auf sein menschliches Maß zu bringen. Aber solcher Wille war bis vor kurzem suspekt in einem Land, in dem Gebildete ungern von Aufklärung sprachen, ohne das Wort ›platt‹ hinzuzufügen. Wir alle sollten die Gefahr uns vergegenwärtigen, die ein selbst aus der philosophischen Tradition hervorgegangener Gesellschaftsdenker einmal ›Verflachung durch Tiefe‹ genannt hat.

Ich glaube, damit dem gerade in Deutschland häufigsten Einwand gegen die empirische Sozialforschung begegnet zu sein. Daß ich nicht selber der Oberflächlichkeit, also der Verwandlung der Sozialwissenschaft in eine bloße Hilfsdisziplin von Wirtschaft und Verwaltung, mit Ideologien zuhilfe kommen möchte, brauche ich nicht hervorzuheben. Lassen Sie mich statt dessen einige Punkte bezeichnen, an denen die empirische Sozialforschung von der Karikatur sich unterscheidet, die vielerorten an ihrer Stelle unterschoben wird. Es könnte ja der Forderung, die Kategorien müßten ihrem Gegenstand angemessen sein, und deshalb sei es in der Welt der Massenproduktion und Massenkultur mit geisteswissenschaftlichen Methoden nicht mehr getan. Triftiges entgegengehalten werden. Es sei nicht die Aufgabe der Wissenschaft, die Fakten zu ordnen, zu klassifizieren und dabei als das hinzunehmen, als was sie sich geben. Vielmehr gelte es, sie zu deuten. Ihr gesellschaftliches Wesen werde oft genug durch das, als was die Phänomene auftreten, bloß verdeckt. Ich bin der letzte, das abzustreiten. Wenn ich Ihnen vorhin sagte, wir sollten uns etwa bei der Aussage eines Bauern, er bliebe auf seinem Hof aus Heimatliebe, nicht bescheiden, sondern den Tatbeständen nachforschen, die hinter einer solchen Aussage stehen, so wollte ich damit an einem simplen Fall die Verpflichtung anmelden, von der Erscheinung zum Wesen fortzuschreiten. Aber es kommt alles darauf an, daß der Schritt zum Wesen nicht in Willkür und auf Grund fixierter, von außen an die Phänomene herangetragener Vorstellungen vollzogen wird, sondern aus den Phänomenen selbst heraus. So, wie ohne Theorie nichts sich feststellen läßt, so terminiert alles Feststellen in Theorie. Untersuchungen, in denen der Forscher an die Realität glaubt herangehen zu dürfen, als hätte er weder eine Vorstellung von ihr, noch wäre er überhaupt an spezifischen Antworten interessiert, sondern wünsche schlechterdings alles zu erfahren, was in seinem Sektor der Fall ist, sind ebenso subaltern wie solche, die beim bloßen Befund sich bescheiden. Daß selbst der asketisch objektiven Forschung Auswahlprinzipien zugrunde liegen; daß diesen implizit theoretische Bedeutung innewohnt; daß jede fruchtbare Untersuchung eines Brennpunktes bedarf, wird nachgerade selbst von administrativ gebundenen Sozialforschern zugestanden.

Wer etwas von der Askese erfahren hat, die jede empirische Untersuchung auf wenige entscheidbare Fragen einschränkt, die oftmals gegenüber dem Problem sich wie ein Tropfen auf einen heißen Stein ausnehmen, der wird geneigt sein, als Regel zu formulieren, bei keiner Untersuchung komme mehr an Ergebnissen, die irgendeinen Sinn haben, heraus, als der Forscher an Gedanken hineingesteckt habe. Obwohl das Material diese Regel so häufig bestätigt, sollte man vor übereilter Skepsis gegen die Produktivität des empirischen Befundes ebenso sich hüten wie vor übereiligem Vertrauen. Es können dem Forscher in einer vernünftig angelegten Erhebung unerwartete Resultate zufallen, die selber theoretische Konsequenzen haben, einigermaßen ähnlich wie in den Naturwissenschaften. Das ist keine bloß ausgedachte Möglichkeit. In einer amerikanischen Studie über Vorurteil bei Kindern, an der das Institut für Sozialforschung wesentlich beteiligt war, zeigte sich, daß die sogenannten »braven« Kinder, also die, welche der Schule wenig Widerstand entgegensetzten, die vorurteilsfreien sind. Die Daten über Erwachsene jedoch, die bei Beginn der Untersuchung zur Verfügung standen, hatten gerade eine hohe Korrelation zwischen Konventionalismus und Vorurteil und, umgekehrt, zwischen Non-Konformismus und Vorurteilsfreiheit ergeben. Etwas Ähnliches hatten wir auch bei Kindern erwartet. Nun wurden wir dazu getrieben, die Theorie zu modifizieren. Eben die Kinder, denen es gelungen ist, die Autorität zu verinnerlichen, sind dadurch befähigt, später als Erwachsene selbständig zu denken und zu handeln, auch im Widerspruch zu geltender Autorität, während jene, denen es in der Kindheit nicht gelang, auch nicht zur psychischen Selbständigkeit sich entwickeln und eine Neigung haben, als Erwachsene äußerlich gesetzte Standards ungeprüft zu akzeptieren. Ohne empirische Untersuchung wäre dieser theoretische Schritt kaum zwingend vollzogen worden. Sie können entgegnen, die Erklärung, die ich Ihnen für den überraschenden Befund biete, sei genau so plausibel wie die Hypothese, von der wir ausgingen und die widerlegt wurde. Nachträglich sieht es fast immer so aus: nur wenige Resultate sind denkbar, die sich nicht »einleuchtend« interpretieren lassen, und dieser Sachverhalt steckt wohl eigentlich hinter der Regel, es komme nicht mehr bei einer Studie heraus, als man an Gedanken hineingesteckt habe. Aber die Entscheidung zwischen theoretisch gleichermaßen »Einleuchtendem« hat selber theoretisches Gewicht.

Alles kommt darauf an, ob die Theorie dogmatisch, unvermittelt, gewissermaßen von oben her den Fakten oktroyiert, oder ob zwischen ihr und den Erhebungsbefunden eine zwingende wechselfältige Beziehung hergestellt wird. Hier liegt in der Tat die crux der empirischen Sozialforschung. Darüber möchte ich nicht mit der Beteuerung jetzt oder später einmal möglicher Synthesen hinweggleiten. In den Gesellschaftswissenschaften gehen Theorie und Fakten nicht in der gleichen Weise ineinander auf wie in den Naturwissenschaften. Nur ein Bruchteil des theoretisch Gedachten läßt sich in »research«-Fragestellungen umsetzen. Was sich dieser Umsetzung entzieht, verliert darum seinen Erkenntniswert um so weniger, als die Spannungen zwischen Theorie und Tatsache selber etwas mit der Beschaffenheit unserer Gesellschaft zu tun haben. Die Totalität, die alles Einzelne prägt, läßt sich an jedem Einzelnen diagnostizieren, aber aus keinem beweisen. Ich kann darauf jetzt nicht näher eingehen. Wer immer von Ihnen jedoch in seiner eigenen Arbeit sich um die Vereinigung quantitativer Befunde mit qualitativen, erst durch Theorie zu erschließenden bemüht, weiß von prinzipiellen Schwierigkeiten, die nicht durch den Hinweis auf die Jugend der empirischen Sozialforschung sich erledigen. Durch die Empirie wird keineswegs die allgemeine, zugrunde liegende Theorie verifiziert. Wann immer man jedoch sich anstrengt, Theorien in »research«-Fragestellungen zu verarbeiten, gewinnen die Daten selber einen veränderten Stellenwert. Sie beginnen zu sprechen.

Ich brauche Sie hier nur an die Rolle zu erinnern, die heute in den amerikanischen Sozialwissenschaften der Psychoanalyse zukommt. Die Freudsche Theorie ist an Einzelfällen ohne jede statistische Breite entwickelt worden und hat sich deshalb von seiten der orthodoxen Psychologie und Sozialwissenschaft jahrzehntelang den Vorwurf der ungerechtfertigten Generalisierung gefallen lassen müssen. Heute, da man Erhebungen auf Grund des psychoanalytischen Bezugssystems durchführt, strukturiert sich das Erhebungsmaterial im Sinne der Theorie und zugleich mit zureichender statistischer Trennschärfe (discriminatory power). Einen Beleg dafür bietet die aus unseren eigenen Untersuchungen hervorgegangene Unterscheidung der zum Vorurteil tendierenden Menschen von den vorurteilsfreien. Freud wollte bekanntlich seine Theorie naturwissenschaftlich verstanden wissen. Es ist nicht unmöglich, daß sie durch die modernen Forschungsmethoden und deren fortschreitende Verfeinerung auch quantitativ verifiziert wird. Dennoch wäre die Freudsche Konzeption nie möglich gewesen, wenn man die Theorienbildung von Anbeginn mit der Forderung solcher Verifizierung an die Kandare genommen hätte. Sie mögen daran etwas von der komplexen Beziehung zwischen der empirischen Sozialforschung und der Theorie erkennen.

Die empirische Sozialforschung hat längst selbst, gerade auch unter der Einwirkung der Tiefenpsychologie, Methoden entwickelt, durch die sie der Oberflächlichkeit entgegenwirken, krude Feststellungen korrigieren kann. Die in Deutschland weit verbreitete Ansicht, empirische Sozialforschung erschöpfe sich in der Auszählung der bewußten Meinung von Individuen und übersehe dabei ungezählte Probleme, wie die Vagheit und Unverbindlichkeit solcher Meinung, aber auch ihre Differenzierungen, und die dynamischen Aspekte, denen sie individuell und gruppenweise unterliegt – diese Ansicht ist irrig. Während die »Poll«-Methoden der Sozialforschung viele Impulse haben zukommen lassen, und während insbesondere die immer feineren Auswahlverfahren des statistischen Querschnitts ohne die »Poll«-Technik wohl kaum sich auskristallisiert hätten, machen derlei Untersuchungen nur einen Bruchteil der empirischen Sozialforschung aus. Man kann zwar mit den »Poll«-Techniken über Tatsachen, wie zum Beispiel die Beziehungen einer Bevölkerung zu den Behörden, auch den präsumtiven Ausgang einer Wahl vieles erfahren. Wo aber die spezifische Beschaffenheit der Individuen wirklich involviert ist, reichen die »Poll«-Techniken nicht aus. Man hat gelernt, sei's durch indirekte Befragung, sei's durch Tests, sei's durch ergänzende detaillierte Tiefeninterviews, die quantitativen Ergebnisse zu eben jenen Momenten in Beziehung zu setzen, die handfesten Alternativfragen und Ähnlichem sich entziehen. Man verwendet weiterhin Techniken wie Gruppendiskussionen und Gruppeninterviews, die es erlauben, Meinungsbildung und Verhaltensweisen unter experimentellen Bedingungen zu studieren, die denen in der Realität nahekommen, und die Reaktionen der Versuchspersonen in der Gruppensituation mit denen in der individuellen Situation zu vergleichen. Man hat auch Mittel und Wege gefunden, qualitative und theoretisch präformierte Befunde ihrerseits zu quantifizieren. Während die empirische Sozialforschung fortschreitend sich differenzierte, hat es sich ihr zugleich bestätigt, daß in der Welt, in der wir leben, die Menschen keineswegs so differenziert sind, wie der individualistische Glaube es sich wünscht. Gerade in den sogenannten Tiefenschichten der Persönlichkeit läßt sich eine Gleichförmigkeit beobachten, die mit Freuds Lehre von der archaisch-primitiven Beschaffenheit des Unbewußten übereinstimmt, von außen her aber durch die Standardisierung der Menschen in der zeitgenössischen technischen Zivilisation sich verstärkt. Es scheint hier eine prästabilierte Harmonie zwischen der Methode und ihrem Gegenstand sich abzuzeichnen.

Vorwürfen ist aber die empirische Sozialforschung auch von der entgegengesetzten Seite exponiert. Es wird ihr nicht nur die Tiefe, sondern auch die faktische Verläßlichkeit abgesprochen. Soweit nun die empirische Sozialforschung in der Tat mit Voraussagen über das Verhalten großer Zahlen sich beschäftigt – und ich wiederhole, daß das nur ein begrenzter Teil ihrer Aufgaben ist –, wird sie diesen Aufgaben im allgemeinen gerecht. In den paar Fällen, in denen sie versagte, und aus denen man Sensationen gemacht hat, also vor allem bei der Wahl Trumans zum Präsidenten im Jahre 1948, hätte man die Prognose nicht als verbindliche Behauptung auffassen dürfen. Die Schuld liegt, außer an gewissen technischen Mängeln, an der Öffentlichkeit und ihrer Reaktionsweise auf die »Polls«. Ein irrationales Moment läßt sich dabei nicht übersehen. Von allem, was »streamlined«, modern im Sinne von Vereinfachung und Arbeitsersparnis erscheint, geht magische Anziehung aus. Wird die irrationale Identifikation mit statistischen Voraussagen, die überwertige, affektiv besetzte Erwartung enttäuscht, so schlägt sie in Haß und blinde Ablehnung um. Für den Fortschritt der empirischen Sozialwissenschaft in Deutschland ist es daher recht wichtig, daß ihre Beziehung zur Öffentlichkeit verantwortungsbewußt, unsentimental und frei von Suggestivwirkungen gestaltet wird, soweit das in der Massenkultur überhaupt möglich ist. Wir können nicht nachdrücklich genug hervorheben, daß die empirische Sozialforschung kein Zauberspiegel ist, um die Zukunft zu erraten, keine wissenschaftlich solidere Astrologie. Daß unsere Arbeitstagung sich nicht nur an die Fachgelehrten wendet, soll dazu beitragen, ein sachliches Verhältnis zur Öffentlichkeit herzustellen und zu verhindern, daß die Sozialforschung überfordert und dann verdammt wird. Außer Frage steht die Gefahr des Mißbrauchs von »Polls«. Die undemokratische, doch populäre Tendenz, es mit denjenigen zu halten, die als die sicheren Sieger erscheinen, läßt sich durch eine als Wissenschaft maskierte Propaganda ausnutzen. Auch die Marktforschung hat ihre Klippen; sie steht selbst auf dem Markt, muß konkurrieren; und die Forderung, das Verfahren zu verbilligen, verträgt sich nicht reibungslos mit der nach Zuverlässigkeit zumal des »sampling«. Wenn wir daher auf dieser Tagung neben den eigentlich wissenschaftlichen auch Organisationsfragen behandeln, so leiten uns nicht zünftlerische Sonderinteressen und gewiß nicht die Liebe zu Organisationen als solchen. Sondern wir möchten im Geiste freundschaftlicher Zusammenarbeit versuchen, den Mißbrauch auszuschließen. Unsere Satzungen sollen dafür sorgen, daß kein Quacksalbertum der öffentlichen Meinung sich installiert und die verhängnisvolle Neigung der Menschen ausbeutet, bei anderen Aufschluß über das zu suchen, was in Wahrheit bei ihrer eigenen Entscheidung liegt. Die empirische Sozialforschung selber liefert uns zureichende Kriterien. Die Technik des »sampling«, der Herstellung zuverlässiger statistischer Querschnitte ist heute so hoch entwickelt, daß derjenige, der sich an die wissenschaftlich erarbeiteten Maßstäbe hält, dadurch bereits einige Gewähr bietet, nicht solche Querschnitte als verbindlich auszugeben, die es nicht sind. Natürlich besteht immer die Möglichkeit, daß auch die strengsten Methoden zu falschen Ergebnissen führen, wenn sie auf Probleme angewandt werden, für die sie nicht ausreichen. Aber dieser Gefahr ist keine Wissenschaft entzogen. Ein Allheilmittel gibt es nicht, sondern einzig die Verpflichtung zur insistenten, unnachgiebigen Selbstkritik. So muß der empirische Sozialforscher dessen eingedenk sein, daß wesentliche gesellschaftliche Tendenzen, etwa politische Entwicklungen, sich oftmals nicht nach dem statistischen Querschnitt der Gesamtbevölkerung, sondern nach den stärksten Interessen und nach denen richten, die die öffentliche Meinung machen. Er muß seine Erhebungen, so weit es nur möglich ist, an den konkreten Differenzen ausrichten, anstatt in allen Fällen am statistischen Mittel sich zu orientieren. Wenn ich sagte, daß es einer Theorie der Gesellschaft bedürfe, um auch nur die empirische Zuverlässigkeit von Befunden zu gewährleisten, so habe ich genau an solche Probleme gedacht. Was etwa eine Schlüsselgruppe sei, darüber kann die Statistik als solche nicht belehren, sondern nur die Reflexion auf die tatsächliche Machtverteilung innerhalb der Gesellschaft. Sie können daran sehen, wie aktuell das Verhältnis quantitativer und qualitativer Analyse für unsere Wissenschaft ist. Denn die Einsichten, die zwischen der statistischen Methode und ihrer adäquaten Anwendbarkeit auf bestimmte Inhalte vermitteln, sind in weitem Maße qualitativer Art. Gerade in Amerika, wo die quantitativen Methoden auf ihre gegenwärtige Höhe getrieben wurden, wird die Notwendigkeit der qualitativen Arbeit nicht nur als einer Ergänzung, sondern als eines konstitutiven Elements der empirischen Sozialforschung heute eingesehen.

Die eigentümliche Situation der empirischen Sozialforschung, des »social research« im engeren Sinne, hängt damit zusammen, daß er nicht eigentlich in der alten universitas litterarum wurzelt. Er steht dem amerikanischen Pragmatismus näher als jede andere Wissenschaft. Daß er aus der Marktforschung hervorging, daß seine Techniken weithin auf kommerzielle und administrative Zwecke zugeschnitten sind, ist ihm nicht äußerlich. Er erwirbt, wenn ich mich abkürzend einmal der Ausdrücke von Max Scheler bedienen darf, Herrschaftswissen, nicht Bildungswissen. Bei den Naturwissenschaften wird eine solche Erkenntnisstruktur, außer in wenigen Gebieten, für selbstverständlich gehalten. In den Wissenschaften von den menschlichen Dingen scheint sie befremdlich und mit Begriffen wie Würde und Innerlichkeit unvereinbar. Dabei ist die Abtrennung der theoretischen Einsicht von der Praxis auch im Gesellschaftsbereich selber erst das Ergebnis eines langwierigen historischen Prozesses. Wenn Aristoteles seine Politik und die Wendung gegen den Platonischen Idealstaat auf eine vergleichende Studie zahlreicher Verfassungen griechischer Stadtstaaten stützte, so war das im Grunde »social research«, der Prototyp der Anwendung von Erhebungsverfahren auf das, was man heute politische Wissenschaft nennt. Es lohnte, darüber nachzudenken, warum man gegen die Erinnerung daran sich so leidenschaftlich sperrt. Vielleicht schämt man sich, daß derlei praktische Bemühungen der gesellschaftlichen Erkenntnis seit der Antike real unvergleichlich viel weniger nützten als die wissenschaftlichen Anstrengungen zur Beherrschung außermenschlicher Natur. Der Überlegenheitsanspruch der reinen Kontemplation ist nicht frei von der Geringschätzung der Trauben, die zu hoch hängen. Trotz allen Erfahrungsmaterials haben die Menschen bis heute ihre eigenen Angelegenheiten nicht mit der gleichen Rationalität ordnen können, mit der sie Produktions-, Konsum-und Vernichtungsgüter herstellen, sondern sehen sich bedroht von dem Rückfall in die Barbarei. So wäre es denn auch naiv, von der empirischen Sozialwissenschaft ähnliche Triumphe zu erwarten wie von den empirisch kontrollierten Naturwissenschaften. Die praktische Anwendbarkeit der Wissenschaft auf die Gesellschaft hängt wesentlich von deren eigenem Zustand ab. Es gibt kein gesellschaftliches Gesamtsubjekt, das etwa wissenschaftliche Heilmethoden – wenn überhaupt davon sinnvoll sich reden läßt – ebenso universal durchsetzen könnte, wie es in der Medizin mit einer neuen Droge von selbst sich versteht. Gerade dort, wo es nicht um die Behebung von Mißständen, sondern um die Struktur geht, sind die Interessen gespalten. Das ist der wahre Grund dafür, daß die Methoden der empirischen Sozialwissenschaft so leicht partiellen Zielen zugute kommen. Man resigniert, wo man doch keine Macht hat gegenüber den Zielen, und beschränkt sich um so lieber darauf, herauszubekommen, wie man vorgegebene Aufgaben, den Verkauf einer Ware, die Beeinflussung einer Menschengruppe, am wirkungsvollsten und ökonomischsten lösen kann, als in der gegenwärtigen Phase derlei Tätigkeiten recht begehrt sind. Hinter der Beschränkung auf genau definierte und überblickbare Sektoren, die man so leicht dem streng wissenschaftlichen Verantwortungsbewußtsein gutschreibt, steht zugleich immer auch die Hilflosigkeit gegenüber dem Eigentlichen. Die Gefahr der Technifizierung unserer Wissenschaft, der Abspaltung der Methoden von ihrem Gegenstand rührt aber nicht her von einer innerwissenschaftlichen Fehlentwicklung, sondern gerade von der Beschaffenheit ihres Gegenstandes und der Stellung, die ihr in der heutigen Gesellschaft angewiesen wird. Man hat daher den Begriff des »administrative social research« im weitesten Sinne dem des »critical research« kontrastiert. Beide Begriffe stehen einander jedoch nicht unvermittelt gegenüber. Die Reproduktion des Lebens unter den heutigen Bedingungen erscheint überhaupt nicht möglich, ohne daß zentralen Planungsstellen jene präzisen Angaben über die mannigfachsten sozialen Verhältnisse zugeleitet werden, die nur durch die Techniken der empirischen Sozialforschung zu erwerben sind. Zugleich obliegt es der eigentlichen Theorie der Gesellschaft, ihre Konzeption unermüdlich an den tatsächlichen Verhältnissen zu messen, heute wie in aristotelischen Zeiten. Gerade eine Theorie der Gesellschaft, der die Veränderung keine Sonntagsphrase bedeutet, muß die ganze Gewalt der widerstrebenden Faktizität in sich aufnehmen, wenn sie nicht ohnmächtiger Traum bleiben will, dessen Ohnmacht wiederum bloß der Macht des Bestehenden zugute kommt. Die Affinität unserer Disziplin zur Praxis, deren negative Momente gewiß keiner von uns leichtfertig einschätzt, schließt in sich das Potential, gleichermaßen den Selbstbetrug auszuschalten und präzis, wirksam in die Realität einzugreifen. Die Legitimation dessen, was wir versuchen, liegt in einer Einheit von Theorie und Praxis, die weder an den freischwebenden Gedanken sich verliert, noch in die befangene Betriebsamkeit abgleitet. Technisches Spezialistentum läßt sich nicht durch gewissermaßen ergänzend hinzutretende, abstrakte und unverbindliche humanistische Forderungen überwinden. Der Weg des realen Humanismus führt mitten durch die spezialistischen und technischen Probleme hindurch, wofern es gelingt, ihres Sinnes im gesellschaftlichen Ganzen inne zu werden. Vielleicht tragen die nun folgenden Diskussionen auch dazu etwas bei.

 

1952

 
Gesammelte Werke
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