VI. Elemente der Nationalsozialistischen Ideologie

 

Wie wir bereits gelegentlich angemerkt haben, zeigen viele der inhaltlichen Motive der Abwehr Rudimente der nationalsozialistischen Ideologie. Deren unmittelbare Bekundung unterlag im Zeitpunkt unserer Studie oft einer inneren Zensur, sicherlich aber einer äußeren, der Angst, sich politisch zu demaskieren. In der Nachkriegssituation haben sich daher die nationalsozialistischen Thesen etwas umgeformt. Die Indoktrination während der zwölf Jahre totalitärer Information, Propaganda und Erziehung ist zu tief gegangen, als daß sie durch eine Niederlage zu beseitigen gewesen wäre, die ohnehin, als Sturz des Reiches von der beherrschenden Stellung in Europa nicht bloß desillusionierte, sondern umgekehrt auch Legenden von der vergangenen Herrlichkeit erzeugte. Aber derlei Motive trauen sich nur gelegentlich offen ans Licht. Meist sind sie als Probleme, auf die man durch Hitler aufmerksam geworden sein will, als angeblich historische Einsichten und ähnliches getarnt oder wenigstens aus ihrem expliziten Zusammenhang herausgebrochen. Was fortlebt, sind faschistische Thesen, die sich der Momente entäußert haben, die von den Versuchsteilnehmern als allzu anstößig empfunden werden. Daß zu den Modifikationen nicht zuletzt der Mißerfolg Hitlers beigetragen hat, versteht sich von selbst. Oft finden die Versuchsteilnehmer einen Kompromiß von der Art, daß sie – wie es etwa auch in der neofaschistischen Literatur geschieht – den vorgeblich idealen Kern des Nationalsozialismus vom Mißbrauch oder die rühmliche Frühzeit der Hitlerdiktatur von der späteren »Entartung« unterscheiden. Bei all dem ist zu bedenken, daß der Faschismus nicht bloß durch die Propagandamaschine den Menschen von außen aufgezwungen worden ist, sondern daß durch gesamtgesellschaftliche, technologische und ökonomische Entwicklungstendenzen die Empfänglichkeit für totalitäre Systeme bis in die Psychologie des Einzelnen hinein vorgebildet war und auch heute noch weiter existiert. Es läßt sich meist nicht unterscheiden, wie weit es sich bei unseren nationalsozialistischen Versuchsteilnehmern um die Erbschaft der faschistischen Ideologie oder den Ausdruck jener fortdauernden anthropologischen Bereitschaft handelt.

 

1. Die »Guten Seiten« des Nationalsozialismus

 

Ein Kompromiß zwischen nationalsozialistischen Neigungen und der Hemmung, etwas zu sagen, was gegen die einstweilen noch als geltend angesehenen Machtverhältnisse geht, ist der scheinbar gerecht abwägende Hinweis auf die guten Seiten des Hitlerregimes aus der Syndicigruppe:

 

M.: Es ist gar kein Zweifel, daß Millionen Menschen auf den Straßen gestanden haben und gewinkt haben, ganz gleich, ob es der einfache Arbeiter war oder ... Ich habe mir diese Dinge häufig überlegt, weil ich selbst nie hingegangen bin, und habe eine Lösung gefunden, die Stefan Zweig einmal bringt, der ja selbst einer der Verfolgten ist. Stefan Zweig sagt: »Hitler hat meinetwegen den Judenstern verfügt, dann haben fast alle Deutschen gesagt: Unrecht, die Leute so zu kennzeichnen. Oder er hat verfügt, sämtliche Straßenbahnen dürfen nicht von Juden benutzt werden. Dann haben die Deutschen gesagt: Es ist Unrecht. Dann haben sie eine Zeitlang nichts weiter gemacht als Arbeitslose zu beseitigen, Straßen zu bauen ... also Positives getan. Dann ging dieses Verbrechen, das vorher gemacht worden war, in dem Gedächtnis der Deutschen unter. Dies abwechselnde System: etwas Böses tun, mehr gute Sachen tun, das abwechselnd so, daß man sich schließlich daran gewöhnt hat.«

(Protokoll 134, S. 4f.)

 

Daß für die angeblich guten Seiten des Naziregimes, übrigens mit einer Verschiebung des Akzents der betreffenden Äußerung, welche die Propagandataktik anstelle der Sache selbst setzt, ein jüdischer Zeuge aufgerufen wird, verdient deshalb hervorgehoben zu werden, weil es immer wieder begegnet, daß Versuchsteilnehmer mit faschistischen Neigungen zur Rechtfertigung die wahren oder fiktiven Äußerungen von Juden in Anspruch nehmen. Offenbar wird es als besonders wirksam empfunden, wenn man, wäre es auch mit den kühnsten Konstruktionen, sich auf die Stimmen der Opfer selbst berufen kann. Die Popularität einer Figur wie Victor Gollancz im Nachkriegsdeutschland erklärt sich durch diesen Mechanismus. Wenn die Opfer selbst uns verstehen, so lautet der latente Gedanke, dann hat kein anderer das Recht, uns Vorwürfe zu machen, und auch wir selber brauchen es nicht. Es ist dies sozialpsychologische Phänomen, das generöse Gesten ehemals Verfolgter in ein zweideutiges Licht rückt.

Wenn die Quittung für den wirtschaftlichen Aufschwung erst seit 1939 allmählich präsentiert wurde, so drückt sich das im naiven Bewußtsein so aus, daß auf eine Zeit, in der Hitler Gutes getan hat, eine gefolgt sei, in der er Unheil anrichtete – übrigens ganz ähnlich, wie es dem traditionellen Bild vieler Tyrannen, insbesondere des Caligula entspricht.

Zuweilen bestimmen derartige Einerseits-Andererseits-Raisonnements die Stimmung ganzer Diskussionsstellen, zum Beispiel in einer Frauengruppe aus einem hessischen Dorf:

 

N.: Auf jeden Fall sind zu Hitlers Zeiten die arme Leut unterstützt worde – und heut – heut gibt kein Teufel mehr dene arme Leut was.

Sch.: Wir hatten ein Heim, und heute müssen wir uns in der Welt rumschlagen ... auf der einen Seite war's besser und auf der anderen wieder nicht.

A.: Also auf die Dauer wäre das auch mir dem Adolf Hitler nicht gut gegangen. Es war ein viel zu scharfes Programm, denn dann hätte er ja doch bestimmt manches nachsehen müssen. Sicher – er hat dem Arbeiterstand geholfen, er hat dem Bauernstand geholfen, sehr sogar, er hat auch in meinem Beruf – hat er viel getan, die Kinderbeihilfen usw., ... nicht – und das hat auch sehr viel ausgemacht. Aber ...

(Protokoll 135, S. 19f.)

 

Keineswegs selten sind in dergleichen Zusammenhängen unideologische Aussagen, in denen die einstige und teilweise fortbestehende Popularität des Nationalsozialismus auf materielle Interessen zurückgeführt wird. In einer Frauengruppe in einem Barackenlager hören wir:

 

Z.: Also wir zu Hause, wir waren zum Beispiel mit acht Kindern, uns ist es ganz gut gegangen während dem Krieg. Die großen Buben haben Soldatengeld bekommen, und für die Kinder haben wir Kindergeld gekriegt, und wir haben uns ein eigenes Haus dann gebaut und haben es wieder verputzen lassen, und dann ist es schuldenfrei geworden und alles, während wir heute nichts mehr machen können.

W.: Ich bin auch kinderreich, uns ging's auch besser im Krieg wie heute, und natürlich sind wir ausgebombt, und da haben wir nix mehr, und wir können uns heutzutage nix mehr anschaffen.

B.: Ich finde, die Frauen hatten viel mehr Schutz ... wir hatten viel mehr Schutz gehabt als Frauen mit Kindern als wie jetzt, wenn man allein steht, von niemand hat man Hilfe.

(Protokoll 91, S. 3f.)

 

Ähnlich in einer anderen Frauengruppe:

 

H.: Das war überhaupt die Hauptsache, weshalb er gewonnen hat: damals hatten wir die große Arbeitslosigkeit. Er hatte allen Lohn versprochen und Arbeit, und deshalb hat er vielleicht zuerst den großen Zuspruch gehabt. Wir hatten zu arbeiten in Hülle und Fülle.

(Protokoll 43, S. 10f.)

 

Auch in der Primanergruppe:

 

H.: Hitler kam und beseitigte den Notstand ... und da sind viele Leute dazu bewogen worden, diesem System nachzugehen.

(Protokoll 27, S. 15)

 

Und in der von uns oft zitierten Frauengruppe:

 

O.: ... daß Deutschland schließlich durch die furchtbare Not und Arbeitslosigkeit der Jahre 1929, 1930 und 1932 – und daß sich so und so viel hunderttausend aus Not umgebracht habe. Man sprach nicht mehr von Selbstmord, sondern Freitod. Das war durch die Not bedingt, und dann sind die Leute in Arbeit gekommen, und da waren sie zuerst ganz zufrieden.

(Protokoll 9, S. 4)

 

So sehr der nationalsozialistische Begriff der Volksgemeinschaft ideologisch dazu herhielt, die Menschen über den Charakter der Diktatur zu betrügen, diese bot ihnen doch tatsächlich das Bewußtsein: es wird für uns gesorgt. Der Nationalsozialismus hat mit größtem Geschick den Widerspruch der spätliberalen Gesellschaft für seine Zwecke ausgebeutet, daß auf der einen Seite der Einzelne für sich selbst und sein materielles Schicksal einstehen soll, auf der anderen aber es in der Realität meist kaum vermag. Für den Entzug der Freiheit wurde wenigstens kurzfristige Sekurität gewährt, und die Erinnerung an diese Frist lebt heute noch fort. Versuche, die Naziideologie zu überwinden, die an diesem Tatbestand vorbeigehen und vor allem nicht aus ihm reale Konsequenzen ziehen, verfallen selber der Gefahr des hilflos Ideologischen.

Ungern durchschauen im allgemeinen die Sprecher, daß die Erholung von der Wirtschaftskrise, auf die in den letzten Zitaten angespielt wird, in den ersten Jahren des Hitlerregimes vor allem ihren Grund hatte in der Bevorschussung eben jenes Krieges, der zur Katastrophe führte. Isoliert, gleichsam unbefleckt von der Negativität, hält die Erinnerung an die guten Zeiten vor, und Pseudobefriedigungen wie die von KdF [»Kraft durch Freude«] gebotenen scheinen immer noch ihren Propagandawert zu besitzen. In einer norddeutschen Flüchtlingsgruppe wird gesagt:

 

R.: Das große Ganze, der große Block, so wie wir damals gejubelt haben, und wir haben gejubelt, das kann keiner leugnen, und es war ja auch Grund zum Jubeln da, denn der kleinste Teil hatte – dem kleinsten Teil ging es schlecht. Und es ging zu dieser Zeit auch nur denjenigen schlecht, die gegen die Diktatur, gegen den Nationalsozialismus von vornherein waren. Denen ging es schlecht. Es kann sich, nur um ein Beispiel zu nennen, heute kein Arbeiter leisten, mit einem KdF-Dampfer nach Madeira zu fahren, es darf sich auch heute keiner erlauben, im Betrieb irgendwie dem Betriebsführer entgegenzutreten und sagen: für deinen Drecklohn arbeite ich nicht mehr. Früher konnte man das. Ich habe es selbst erlebt als Lehrling. Früher stand die Deutsche Arbeitsfront hinter einem.

(Protokoll 109, S. 26f.)

 

Ähnliches wird in einer Nachbargruppe ausgesprochen:

 

U.: Denn ich meine, außer dem, daß der Krieg nun gekommen ist, ist ja eigentlich auch viel Gutes gemacht worden, nicht wahr. Wollen mal sagen, es sind Straßen gebaut worden usw. Und ich muß gerade sagen, es hatte jeder gut leben.

(Protokoll 42, S. 4)

 

Verräterisch ist die Wendung »außer dem, daß der Krieg nun gekommen ist«. Er erscheint als eine Art Betriebsunfall.

 

2. Keine Parteien mehr

 

Man erinnert sich daran, wie wirksam die Naziparole des Kampfes gegen die Korruption war und ebenso die gegen das »Parteiunwesen«. Auch diese Propagandamotive haben das Dritte Reich überlebt.

In der relativ fortschrittlichen Primanergruppe heißt es:

 

H.: Es gibt bestimmt viele Leute, die sagen, diese Menge Leute, die in Bonn sitzen ... wenn einer nach Straßburg geschickt wird, da muß jeder einen Volkswagen haben oder gar einen Mercedes. Das sind Ausgaben. Das ist so ... heute wenn ... ein Diktator in der Lage ist – und tatsächlich ein Mann kommt, der energisch Schluß macht mit den unnötigen Ausgaben, über der Sache steht, über die Geschicke bestimmt, schneller arbeitet und uneigennütziger, ohne Parteirücksichten usw. Denn jeder Schritt, der heute gemacht wird, geschieht doch mehr oder weniger unter Fraktionszwang, unter Berücksichtigung auf die Stimmen bei den nächsten Wahlen für die Partei.

(Protokoll 27, S. 16)

 

Die Kleinlichkeit, mit der Regierungsmitgliedern selbst ihr »Volkswagen« als Verschwendung vorgerechnet wird, gehört ebenso zum eisernen Bestand faschistischer Propaganda wie die Lüge, daß der Diktator, der die Interessen einer höchst partikularen Gruppe vertritt, »ohne Parteirücksichten« handle, nachdem er alle Parteien außer der eigenen abgeschafft hat. Bezeichnend ist noch, daß der Redner, um sich als politisch orientiert zu geben, den Ausdruck »Fraktionszwang« verwendet, aber in einer falschen Bedeutung. Selbst von der Sprache der Demokratie sind hier nur leere Hülsen übrig.

Gerade dieser Versuchsteilnehmer ist ein Beispiel für das Nachwirken nationalsozialistischer Parolen bei solchen, die dem eigenen Bewußtsein nach keineswegs faschistisch sind. Befragt, wie man zu einem solchen Idealdiktator kommen könne, antwortet dieser Primaner:

 

H.: Das soll ja nicht einer sein, es können hundert Leute sein, die ausgesucht sind und wirklich solche, die einen Namen haben, wenn sie bekannt sind.

(a.a.O., S. 16)

 

Hier ist der Begriff der Prominenz, die Verwechslung des bekannten Namens mit der sachlichen Qualität, blindlings zum Kriterium erhoben, ohne Rücksicht auf irgend einen politischen oder gesellschaftlichen Inhalt. Es zeigt sich hier die Affinität des politisch neutralen Prominentenkults, den die Kulturindustrie der Bevölkerung oktroyiert, mit totalitären Herrschaftsformen.

 

3. Nazireaktionen

 

Ein 57jähriger Schmiedemeister hält eine Art nationalsozialistischer Versammlungsrede:

 

Sch.: Meine Herren!

Wenn wir verfolgen die Zeit bis 1933. Ich habe mich damals bestimmt politisch schon betätigt und ich habe festgestellt, daß es für den Deutschen nur eins gab, nachdem die Bürgerlichen zu einem gewissen Teil versagt haben, denn die haben sich hinter den Ofen verkrochen, auf deutsch gesagt, da standen sich zwei Momente gegenüber, einerseits der Kommunismus beziehungsweise Bolschewismus, andererseits der Nationalsozialismus. Jeder anständige Mensch und jeder anständige Deutsche, der noch deutsches Blut in den Adern hatte, der hat sich gesagt, ich nehme das kleinere Übel, das ist der Nationalsozialismus. Und wir haben es getan, ich selbst. Ich bin nicht zum Nationalsozialismus gegangen, um später einmal zu hören, der Nationalsozialismus hat Greueltaten verübt, sondern ich bin nur hingegangen, damit Deutschland wieder in Ordnung kommt, wo jeder sicher auf der Straße gehen kann, ohne daß er angefallen wird. Es war auch tatsächlich nachher so. Jeder Mensch konnte sich frei bewegen, er wurde nicht angefallen, wurde nicht erschlagen usw. Nein, nein.

Vl.: Außer diejenigen, die damals anders gesonnen waren, die wurden allerdings überfallen auf der Straße.

(Zuruf: Das stimmt nicht ... Wenn auch mal einer überfallen wurde, wäre noch nachzuprüfen, ob er nicht selbst die Schuld trug.)

Sch.: Ich gehe weiter. Wir haben wohl von dem ersten Weltkrieg aus gelernt, was der Bolschewismus für eine zivilisierte Nation bedeutet, und deswegen haben wir den Kommunismus mit Strich und Faden abgelehnt. Wenn die anderen Völker uns heute sagen, ja wir haben den Krieg gewollt, und wir haben uns selbst den Bolschewismus auf den Hals gehetzt, den wir verachtet haben nach Strich und Faden, so sage ich, so haben die Westvölker noch lange nicht die Gefahr des Bolschewismus erkannt, und das ist auch jetzt bestätigt worden von gewissen Diplomaten, daß es in der Tat so gewesen ist. Wenn die vielleicht gewußt hätten, in was für eine Gefahr sie laufen, wo sie sich mit dem Bolschewismus verbunden haben, um den Nationalsozialismus zu bekämpfen, vielleicht hätten sie es nicht getan. Ich habe vor kurzem, eh, daß auch Hitler als solcher den Westmächten einen Frieden angeboten hat, und er wurde abgelehnt. Weiter: Als der Nationalsozialismus zusammengebrochen war, war doch ein Dönitz noch der Vollstrecker im deutschen Staat, der den Westmächten den Frieden angeboten hat und sagte: Laßt uns freie Hand, gebt uns unsere Waffen, laßt unsere Truppen frei. Wir werden den Bolschewismus jetzt bekämpfen. Wir werden ihn zum Teufel jagen.

(Zuruf: Sehr richtig.)

Und was haben die Herren gesagt? Nein, das kommt nicht in Frage. Ihr sollt die Besiegten sein. Meine Herren! Hätten sie damals etwas mehr Köpfchen gehabt, wir wären heute besser dran, der nächste Krieg, der dritte Weltkrieg würde nicht vor der Tür stehen. Die Welt würde endlich mal frei sein vom Bolschewismus. Und das wurde abgelehnt. Deswegen heute: Wenn in Korea, im gewissen Sinne die Amerikaner dort sich zurückziehen müssen, bzw. UNO-Truppen, und sie werden heute von Partisanen niedergestochen, niedergemäht, meine Herren, was haben unsere Generale getan im Banditenkampf? Ich selber war im Banditenkampf mit fünfzig Jahren. Ich weiß, was das heißt, gegen den Feind, jemand zu kämpfen, den ich nicht sehe, der sich erst im letzten Moment entpuppt als ein Bandit, als ein Partisan. Ich glaube, Amerika hat ihre Anschauungen, die sie einmal gegen uns hatten, gegen unsere Generäle gehabt hat, zu einem gewissen Sinn geändert. Und ich hoffe, ... daß unsere Generäle, die heute noch hinter Schloß und Riegel sitzen und dem Tode geweiht sind, eines Tages frei werden und gesagt wird: Ihr habt eure soldatische Pflicht getan.

(Protokoll 109, S. 18ff.)

 

Es lohnt sich wohl, diese Rede etwas näher zu betrachten. Formale und inhaltliche Elemente lassen sich dabei kaum voneinander trennen. Aufschlußreich ist zunächst die Formulierung: »Ich bin nicht zum Nationalsozialismus gegangen, um später einmal zu hören, der Nationalsozialismus hat Greueltaten verübt.« Vielleicht will der Redner sagen, er sei in gutem Glauben und nicht mit grausamen Absichten der Partei beigetreten, aber die sprachliche Fehlleistung, wenn es um eine solche sich handelt, zeigt an, wie es heute in ihm aussieht: die Empörung richtet sich nicht gegen das Begangene, sondern gegen dessen Erwähnung. Die Begriffe »anständiger Mensch«, »anständiger Deutscher«, »deutsches Blut« werden durch Assoziation so aneinandergereiht, als wären sie Synonyme, und die vage Erinnerung an Redensarten der Empörung wie die, daß einem anständigen Menschen das Blut koche, werden in gleitende Verbindung gebracht mit der nationalsozialistischen Rassenlehre. Die Wendung »nach Strich und Faden« erscheint wiederholt: oft beißen sich aggressiv gestimmte Versuchsteilnehmer in irgendeinen ihnen besonders kraftvoll dünkenden Ausdruck, meist eine zugleich gebräuchliche und auffällige Formel, fest, die sie agitatorisch ausbeuten und aus der sie überdies eine Art von Autoritätsanspruch ziehen. Sie sind die Stimme des Volkes. »Nach Strich und Faden« besagt so viel wie ganz und gar; der Nachdruck liegt auf dem Totalen der Gesinnung; es wird ein Phänomen nicht abgewogen, sondern unqualifiziert bis zum Äußersten gesteigert. Die Wendung »von gewissen Diplomaten« soll die politische Informiertheit des Redners unter Beweis stellen, ist zugleich aber so vage, daß er jeder bestimmten Aussage enthoben ist: Technik des Halbgebildeten. Zugleich sieht man bei dem Wort »gewissen« den drohenden Zeigefinger Hitlers, der, während er von unsäglichen Weltverschwörungen zu wissen vorgibt, es schlau verschmäht, die misera plebs, der er mit seinem Wissen imponiert, in seine Geheimnisse einzuweihen. – Wenn Hitler »als solcher« den Westmächten einen Frieden angeboten haben soll, dann hat der Ausdruck »als solcher« überhaupt keinen Sinn; er dient lediglich dazu, der ganzen Rede den Anschein präziser Ausdrucksweise und von Bildung zugleich zu verleihen. – Die absurde Idee, die Dönitz-Regierung hätte sich mit dem Westen verbünden und siegreich Rußland schlagen können, ist in den Diskussionen keineswegs selten. Ebenso wärmt der Redner die alte Alternative Nationalsozialismus oder Bolschewismus auf und verteidigt den Nationalsozialismus als kleineres Übel, ohne auf das Gegenargument einzugehen, daß vermutlich die Russen niemals zu der Drohung geworden wären, die sie heute sind, wenn Hitler nicht den Krieg gegen die Sowjetunion vom Zaun gebrochen hätte. – Besonders bezeichnend ist die Wendung, daß im Mai 1945 die Sieger »mehr Köpfchen« hätten zeigen sollen. Der Ausdruck, der in dieser Sitzung häufiger gebraucht wird, stammt aus der Sphäre des Kabaretts und der Konfektion, aus einer Sprachschicht, in der man etwa von »jüdischem Köpfchen« redete; er gehört in jenes zweideutige Bereich des Nachmachens jüdischer Phrasen und Gesten, in dem der Hohn auf die Opfer sich mischt mit der heimlichen Begierde, es ihnen gleichzutun. – Partisanen werden mit Banditen gleichgestellt und »unseren Generälen« kontrastiert: Echo der nationalsozialistischen Technik, politische Verbrecher mit Kriminellen zu identifizieren. Wenn es um die Generäle geht, kennt das Pathos kein Maß. Der Sprecher reiht einen geschwollenen Ausdruck an den anderen, gleichgültig, wie es der Logik dabei ergeht: sie sitzen »heute noch hinter Schloß und Riegel und sind dem Tode geweiht«. Am Ende wird dann die »soldatische Pflicht« beschworen, mit dem Hintergedanken, daß das »Soldatische« ein Sonderbereich mit eigenen ethischen Normen und dem Charakter der absoluten Verpflichtung darstelle. Gerade einer solchen Rede, in der ein schwächlicher Intellekt sich mit Hilfe aller erdenklichen aufgeschnappten Motive aufplustert, läßt sich das Wesen der neuen nationalistischen Ideologie besonders deutlich entnehmen. Für diesen Mann hat sich nichts geändert: er erfährt keinen Konflikt zwischen dem Nationalsozialismus und der jetzigen Situation, sondern läßt sich mit dem trägen Strom der verschlampten Sprache treiben. Selbst daß die Nationalsozialisten den Krieg verloren haben, wird nur als eine Art Zwischenspiel in dem großen Kreuzzug angesehen, auf den er noch immer hofft. Sein Fanatismus sperrt sich jeglicher eingreifenden Erfahrung. Die unselbständig konfuse und zugleich starre Redeweise bezeugt die Ideologie selber.

Eine offene Nazireaktion auf die Bombardierung der Städte kommt in der Rede eines neunzehnjährigen Maschinenschlossers zutage:

 

Pf.: Es ist so, ich weiß einen Fall, es ist ja zur Genüge in der Zeitung gestanden, da ist ein Flugzeug abgeschossen worden. Die Besatzung ist abgesprungen und ist von der Bevölkerung irgendwie mißhandelt worden. Diese Menschen, die diese Flugzeugbesatzung mißhandelt haben, sind zum Teil zu schweren Zuchthausstrafen verurteilt worden. Kann man sich das verdenken? Wenn jetzt ... die haben die Stadt ... bombardiert, meine Eltern sind umgekommen ... ich hätt' so einen Burschen in die Finger gekriegt, ich hätt' den in tausend Stücke zerrissen, und heute müßte ich wegen meiner zehn Jahre Zuchthaus absitzen, weil ich den umgebracht hab? – Erstens war das unüberlegt gehandelt, zweitens finde ich das für eine Gemeinheit, so einen Menschen hernach zu verurteilen.

(Protokoll 96, S. 23)

 

Der Sprecher versteht es, die Situation so darzustellen, daß die grausamen Exzesse gegen die heruntergeschossenen Flieger als menschlich verständlich, ja als natürliche Regung der Pietät für die umgekommenen Eltern erscheinen und verleiht so der Abwehr ein hohes Maß an Plausibilität. Daß in Wahrheit Hilflose von Menschen jenes Typus, der sein Mütchen kühlt, wenn es ohne Gefahr geschehen kann, ermordet worden waren, wird von dem Versuchsteilnehmer vergessen. Es gehört zur Psychologie der Abwehr, daß je nachdem wie die Situation es erfordert, Argumente vorgebracht werden, die ihrem eigenen Sachgehalt nach sich widersprechen: Symptome dessen, daß der apologetische oder psychologische Zweck die Objektivität ersetzt. So erscheint es in Zusammenhängen wie dem hier berührten als natürlich, daß heruntergeschossene Flieger, also Funktionäre des Militärapparats, der privaten Rache verfallen, während umgekehrt bei der Ermordung der Juden geltend gemacht wird, es handele sich hier um anonyme administrative Maßnahmen, die Einzelpersonen nicht zur Last gelegt werden können. Die Flieger werden gleichsam privat für die Bombenschäden haftbar gemacht, die Exekutoren der Ausrottungsmaßnahmen werden entlastet damit, daß sie dem Befehl gehorcht haben sollen.

 

4. Herrenrasse

 

Aggressiver Nationalismus, blinde Überbewertung alles Deutschen im nationalistischen Sinn ist häufig21. Ein Schatten kritischer Selbstreflexion ist dem zuweilen gesellt, jedoch meist nur, um dem Selbstlob desto schärferes Relief zu verleihen.

Herabgesunkener Nietzsche wird für nationalistische Zwecke bemüht in einer Sitzung arbeitsloser Frauen:

 

R.: Ja, ich glaube, ein Deutscher kann da nur sagen: Natürlich nur Gleichberechtigung, denn auf anderer Basis können wir gar nicht mehr hochkommen, können wir überhaupt nicht leben, wollen wir mal sagen. Denn ein Deutscher ist doch nicht ein Herdentier, der sich von anderen knechten läßt, ist doch nicht ein Sklave oder Diener; denn ein Deutscher, jeder Deutscher ist doch ein Herrenmensch.

(Protokoll 34, S. 44)

 

Karl Mannheim hat darauf hingewiesen, daß unter den ideologischen Funktionen der Rassentheorie nicht die unwichtigste war, einer Majorität das Bewußtsein zu geben, Elite zu sein. In der absurden Sozialisierung des Begriffs »Herrenmensch« zeigt sich der nachhaltige Erfolg dieses Propagandatricks.

Häufig werden die »deutschen Menschen« gewissermaßen als Generalpächter von Innerlichkeit und ähnlichen hohen Gütern präsentiert. Immer noch werden von manchen die Deutschen als eine Gemeinschaft besonderer Art, als menschlicher als andere Menschen, eine Art Gralsorden vorgestellt. In einer Gruppe von Waisen und Flüchtlingen sagt ein siebzehnjähriges, aus Ungarn geflüchtetes Mädchen:

 

M.: Der Amerikaner behauptet, die Deutschen wollten immer an die Macht gelangen – er sagt aber nicht – und das möchte ich gern hören von jemand – wie eigentlich der Deutsche die Macht ausnützt. Er hat sie eigentlich nicht ausgenützt bis jetzt. Das deutsche Volk ist sehr mißtrauisch und mit Recht. Nach meiner Ansicht ist nämlich das deutsche Volk das reinste, das es geben kann, wenigstens im seelischen Leben das reinste. Und die Ausländer sind mit sehr schlechtem Beispiel vorangegangen. Der Deutsche ist nämlich nicht so frei in seinen gesellschaftlichen Ansichten wie die Ausländer. Und er kann es nicht vertragen; er hat wohl ein sehr starkes Vorurteil, aber nach meiner Ansicht ist er der reinste Mensch, den es geben kann. Ich möchte gerne hören, auf welche Weise eigentlich der Deutsche es ausgenützt hat und warum er an die Macht gelangen will. Ich kann es nicht glauben. Ich sehe auch nicht, wie er es ausgenützt hat. Er wollte ja erst versuchen, die Juden hinauszubekommen aus Deutschland, mit Recht, daß die Rassen nicht durcheinanderkommen.

(Protokoll 59, S. 8f.)

 

In dem Wort »rein« vermischt sich viel Trübes: die Rassenideologie, der sentimentale Glaube ans reine Herz, der regressive Drang zur Endogamie, zwangsneurotischer Ordnungswille (»daß die Rassen nicht durcheinanderkommen«). Politisch sind die Äußerungen ein Beispiel für die extremistische Stimmung, die gerade unter Auslandsdeutschen sehr verbreitet ist, die, eben weil sie ihre nationale Identifikation als gefährdet erfahren, das Moment der Stammeszugehörigkeit überspielen. Die Rolle der Auslandsdeutschen im Nationalsozialismus ist bekannt.

 

5. Überbleibsel der Rassentheorie

 

Einzelne Nazitheorien erscheinen bis zu einem gewissen Grad qualifiziert. Wenn aber die Versuchsteilnehmer einmal recht im Zuge sind, so wird das rasch vergessen. Wird etwa einmal auf dem Gedanken von der natürlichen Verschiedenheit der Rassen insistiert, so nutzt es wenig, wenn zunächst einmal den Rassen, je nach ihrer Eigenart, gleiches Recht zugestanden wird: am Ende wird der Jude doch verbrannt, und die Nazis sollen Recht gehabt haben:

 

N.: Das eine stimmt schon, daß durch die ganze Rassenlehre, kann man beinahe sagen, während des Nationalsozialismus die meisten Menschen, die sich früher mit diesem Problem überhaupt nicht beschäftigt haben, heute erst darauf gekommen sind (Zwischenruf: »Eben«), die Sache mal von dem Standpunkt aus anzusehen. Früher hat ja jemand, der sich nicht speziell mit diesen Themen beschäftigte, sich um Rassendinge überhaupt nicht gekümmert, ihnen gar nicht den Wert beigemessen, und vielleicht in manchem doch auch zu Unrecht ihnen nicht den Wert beigemessen. Denn Rassenproblem, in irgendeiner Form, besteht ja ganz bestimmt. Es ist eben wirklich nicht eine Rasse genau wie die andere. Das ist keine Wertordnung, sondern das, was bei den anderen als den Unterschied, den wir empfinden, ist ja nicht – daß wir sagen, der ist schlechter als wir, sondern der ist anders als wir. Und daß man dieses andere doch erst mal kritisch betrachtet, ist meiner Meinung nach eine ganz normale Reaktion, und es ist – ich finde – das ist auch eine positive Auswirkung dieser natürlich wesentlich übersteigerten Rassenlehre des Dritten Reiches, aber in mancher Beziehung war es bestimmt notwendig, daß die Leute sich da mal Gedanken drüber machten. Denn es sind bestimmt manche grundlegenden Fehler da auch früher begangen worden, daß man eben diese Probleme zu wenig beachtet hat, und die Amerikaner machen sich ja über diese Probleme genau dieselben Gedanken.

(Protokoll 72, S. 30f.)

 

Die Ausrottungspolitik ist hier neutralisiert: man hat sich eben über das Rassenproblem Gedanken gemacht.

In der BdJ-Sitzung erweisen sich zusammen mit der Rassentheorie alle möglichen Stereotypen als höchst zäh. Anstelle der Arier und der Herrenrasse geht es hier nun um die weiße Rasse, welche die abendländische Kultur verteidigen soll:

 

E.: Es geht ja hier nicht um Amerikaner oder um Engländer oder um die Russen, sondern es dreht sich hier doch darum, daß wir die weiße Rasse, in diesem Fall die abendländische Kultur verteidigen wollen. Und wir als ... eben Zugehörige der weißen Rasse haben die Verpflichtung, da mit den Amerikanern zusammenzuarbeiten. Denn es wäre ja doch Wahnsinn, daß wir den Ast, auf dem wir mit den Amerikanern und Engländern zusammensitzen – um bildlich zu sprechen – selbst absägen, wenn wir sagen: Wir machen nicht mit.

(Protokoll 23, S. 27)

 

Die Stelle erlaubt Einblick in die subtilen Mechanismen der Anpassung der Rassentheorie an die veränderte politische Lage. Anstelle der »weißen Rasse« setzt der Sprecher »in diesem Fall« – also doch wohl im Gedanken an den gegenwärtigen Konflikt von Westen und Osten – die »abendländische Kultur«. Nicht selten verwandelt sich der faschistische Nationalismus in einen gesamteuropäischen Chauvinismus, so wie es etwa der Titel der Zeitschrift von Hans Grimm »Nation Europa« verrät. Das vornehme Wort Kultur tritt anstelle des verpönten Ausdrucks Rasse, bleibt aber ein bloßes Deckbild für den brutalen Herrschaftsanspruch.

Der Schlüsselcharakter der Rasse ist dogmatisch fixiert in der folgenden Äußerung eines Volksschullehrers:

 

A.: Daß es eine andere Rasse ist, ist doch wohl klar. Daß wir damit nicht die Rasse verfolgen wollen und daß wir die andere Rasse bestehen lassen und genau so anerkennen wollen, das ist ebenso klar. Aber sagen wir einmal, wenn wir ein Parlament hätten, und dieses Parlament würde sich nur aus Juden zusammensetzen – – nehmen wir einmal an – dagegen würde ich dann auch sein.

(Protokoll 56, S. 52)

 

Kein Zweifel, daß der Versuchsteilnehmer dem Antisemitismus bewußt fernsteht, aber die Rassentheorie verführt ihn dazu, eine unsinnige Fiktion wie die eines nur aus Juden bestehenden deutschen Parlamentes zu machen und dann gegen eine solche Möglichkeit mit der Miene des entrüsteten gesunden Menschenverstandes zu protestieren.

Ähnliches findet sich in einer anderen Diskussion, wo ein Versuchsteilnehmer den Fall konstruiert, ein Neger könne deutscher Ministerpräsident werden, und dagegen polemisiert. (Protokoll 34, S. 22) Es darf gerade aus solchen Beispielen gefolgert werden, daß die nationalsozialistische Indoktrinierung viel tiefer ging als die manifeste politische Überzeugung unserer Versuchsteilnehmer und, vermutlich, großer Sektoren des deutschen Volkes überhaupt.

Der Konflikt zwischen der faschistischen Doktrin und dem, was man für zeitgemäß hält, betrifft auch den Antisemitismus. Ein häufiger Kompromiß zwischen schlechtem Gewissen wegen der Judenverfolgung und nationalsozialistischer Indoktrination ist, daß der Begriff der »rassischen Minderwertigkeit« durch den der »rassischen Fremdheit« ersetzt wird. Man berührt da eine Sphäre allgemeiner Konfusion, etwa in einer Flüchtlingssitzung:

 

Vl.: Darf ich Sie noch bitten, etwas darüber zu sprechen, was Sie unter rassisch-fremd verstehen.

G.: Rassisch-fremd – vielleicht kann ich sagen, es ist eine andere Rasse, nicht fremd, ja, sie ist uns nicht verwandt, diese Rasse.

Vl.: Glauben Sie in diesem Kreise hier, daß es große Unterschiede menschlicher Rassen gibt?

F.: Das glaube ich nicht. Unterschiede glaube ich wohl nicht, also daß man das nicht ansehen kann als Unterschied. Ich denke eben so: man kann sich nur zum Beispiel nehmen evangelisch und katholisch!

(Zuruf: Nein.)

Nee, ich meine, das paßt sich auch nicht, im Glauben schon nicht richtig zusammen. Und so ist es auch, nicht, in dieser Rasse.

(Allgemeine Zustimmung)

M.: Ja, aber deswegen braucht man sich doch nicht zu hassen.

(Protokoll 107, S. 16f.)

 

Diese Diskussionsteilnehmerinnen sind ihrem Bewußtsein nach verständigungswillig, können sich aber von der Begriffsapparatur der Rassentheorie nicht freimachen. – Die Rassenideologie hilft dazu, den Haß abzuleugnen und in ein bloßes Bewußtsein der Differenz zu verharmlosen, das dann aber doch zugunsten der Diskriminierung eingesetzt wird.

Zur selbstkritischen Reflexion auf jene Rudimente kommt es in der Modeschulgruppe.

 

O.: Ja, ich glaube, daß es doch so ist, daß, wenn wir heute hören »Jude«, daß wir doch irgendwie mal Abstand nehmen oder zumindest uns mal daraufhin den Mann oder die Frau nochmals besonders deutlich angucken. Wir sind durchaus nicht ... von vornherein negativ eingestellt, aber wir – wollen die Sache nochmals von vorne wirklich ansehen. Und ich glaube, es ist da irgendwie auch diese Erziehung vom Dritten Reich eben mit schuld.

(Zwischenruf: Ja!)

Wir wollen's ganz gern jetzt anders machen – aber wir haben da noch irgendetwas in uns, wir sind leicht noch dadurch gehandicapt, daß das uns eben immer eingeredet worden ist. Wir wollen es objektiv beurteilen, aber – und wir werden auch sicher so weit kommen, aber wie gesagt, ich glaube, daß also ein kleines Vorurteil doch in uns drinsteckt in dem Moment, wo wir eben »Jude« hören.

(Protokoll 72, S. 28)

 

Der Zusammenprall von Rassentheorie und lebendiger Erfahrung ereignet sich an einer viel späteren Stelle der Diskussion:

 

N.: Ich würde sagen: ... in einen Neger auf gar keinen Fall (nämlich verlieben) und in einen Juden – absolut möglich.

(Zustimmung)

B.: Also ich weiß es nicht.

N.: Ich möchte noch eine Einschränkung machen: also ich halte das Verlieben für absolut möglich, aber ob ich dann aus reinen Vernunftgründen eine wirkliche eheliche Verbindung anstreben würde, das glaube ich nicht.

Vl.: Haben Sie den Unterschied zwischen ...

N.: Denn rein – sagen wir mal – gefühlsmäßig oder instinktiv, da mache ich schon einen Unterschied, da halte ich es für absolut möglich. So, wie ich es für unmöglich halte bei einem wirklich rassisch so Entgegengesetzten wie einem Neger oder Chinesen oder so etwas. Aber aus vernunftmäßigen Erwägungen würde ich zumindest nicht ganz hintenanstellen, sondern würde mir Gedanken darüber machen, wie weit sich das doch – doch die Sache eben kritisch zu betrachten wäre, weil es eben ein Jude ist.

Vl.: Sie sehen also darin noch einen Unterschied?

R.: Kritisch betrachten würde ich diesen Fall unbedingt auch, aber wenn ich diesen Juden wirklich lieben würde, dann könnte mich nichts daran – an einer Eheschließung – hindern, daß er ein Jude ist.

N.: Doch!

R.: Nein, mich nicht!

N.: Doch insofern, als du ja bei der Eheschließung nicht nur die Verantwortung für dich selber und für den anderen Menschen trägst, sondern für die Kinder trägst, und die Verantwortung gerade eben leider Gottes heute doch von sehr vielen etwas gering eingeschätzt wird, und meiner Meinung nach ja einer der ersten Probleme und der ersten Punkte innerhalb einer Ehe ist, denn man, sagt man, entscheidet ja da nicht in dem Moment nur für sich selber, sondern für eine ganze Generation, die nach einem kommt, und die vielleicht dann unter diesem nicht so mit nur Vernunftgründen gefaßten Entschluß zu leiden hat.

R.: Eine kritische Frage ist es auf jeden Fall. Man urteilt vielleicht im Moment sehr impulsiv, aber ich komme halt von meinem Zugeständnis nicht ab.

M.: Ich möchte nicht ausschließen, daß man sich unbedingt in einen Neger verlieben könnte, weil er erstens schließlich ein Mensch ist wie wir, und weil er dieselben seelischen und geistigen Qualitäten haben kann wie jeder andere Mensch. Aber eine Ehe würde ich auch für ausgeschlossen halten, und dasselbe möchte ich auch eigentlich von den Juden sagen. Vielleicht liegt es daran, daß ich eben auch religiös gebunden bin, und das spielt da natürlich auch eine sehr große Rolle. (Zustimmung)

Vl.: Wollen wir mal unterstellen, daß das Glaubensbekenntnis das gleiche wäre ...

(Zwischenruf: Das ist ja absolut möglich.)

M.: Ja also, ich könnte mir vorstellen, daß, wenn man glaubensmäßig nicht gebunden wäre, dann könnte ich mir eine Ehe mit einem Juden so gut vorstellen wie mit irgendeinem anderen Christen ...

(a.a.O., S. 40f.)

 

Wenn die Anhänger der Rassentheorie sich mit Vorliebe auf einen natürlichen Rasseninstinkt berufen, so scheint die Stelle anzuzeigen, daß bei dem erotischen Tabu gegen Neger vielmehr der Faktor der sozialen Kontrolle entscheidet, und zwar in Gestalt der Angst aufzufallen.

Ähnlich geht es noch lange weiter, wobei sich die Diskussionsteilnehmerinnen schließlich auf alle möglichen diffizilen, aber müßigen Fragen einlassen, wie die, ob Josefine Baker eine reinrassige Negerin ist u.a. Endlich rationalisiert sich das Vorurteil damit, daß die Mischlinge alle unglückliche Menschen seien.

 

Z.: Ja, das sieht man nicht, was diese Menschen an Problemen haben.

(a.a.O., S. 45)

 

Dergleichen Reaktionsbildungen führen zuweilen zu absurdapologetischen Thesen: die Rassenmaßnahmen seien aus irgendwelchen Gründen gut für die Juden oder wenigstens um ihrer »Ehrlichkeit« willen moralisch zu empfehlen gewesen. Man darf annehmen, daß hier die unbewußten Schuldgefühle so stark sind, daß der Rationalisierungsmechanismus zu ihrer Abwehr zu den allerdrastischsten Mitteln greifen muß, selbst wenn diesen auch die bescheidenste Vernunft abgeht.

In einer keineswegs antisemitischen Frauengruppe wird von einer Teilnehmerin behauptet:

 

Ra.: Und ich behaupte ja sogar, daß die Nürnberger Gesetze mit den Juden für den Juden seinerzeit gemacht worden sind. Ich habe Juden gekannt, die eigentlich ganz zufrieden waren darüber ... Mir haben Juden vor 1933 gesagt: Der Hitler schafft uns unser Israel. Das hat mir ein Jude 1933 wieder gesagt: Da kriegen wir jetzt unser Israel. Das hat ja gestimmt, die kriegen ihr Israel. Und durch die Nürnberger Gesetze haben die Juden doch eigentlich das bekommen, was sie wollten.

(Protokoll 9, S. 16)

 

An einer viel späteren Stelle bringt die Rednerin denselben Gedanken noch einmal vor:

 

Ra.: Der November 1938 ist doch überhaupt erst durch die Ermordung von dem Herrn Rath ausgelöst worden, und auch der Brand der Synagogen. Ich persönlich habe das alles für Schwindel gehalten, weil ich mir gesagt habe, die ganze Bewegung läuft doch darauf hinaus, daß die Juden nach Palästina kommen. Die Juden waren vielleicht damit einverstanden, daß diese frommen Synagogen alle wegkommen, damit sie später auch wegkommen. Das war meine persönliche Meinung.

(a.a.O., S. 33)

 

Die Versuchsteilnehmerin hat den Schwindel der vorgeblich spontanen Volksaktion gegen die Juden durchschaut, setzt aber anstelle der Lügen der Nationalsozialisten lediglich ihre eigene Wahnidee, vielleicht um auf diese Weise den Gedanken an das ihr sonst unerträgliche Grauen abzuschwächen.

Beide Male tritt niemand, auch von den ausgesprochen judenfreundlichen Teilnehmerinnen, die mit Entsetzen an das Pogrom vom November 1938 denken, dem Unsinn entgegen. Es scheint überhaupt, gerade bei naiven Gruppen, sehr oft die bloße Autorität des Sprechers, die Tatsache, daß etwas gesagt wurde, zu genügen, daß selbst der offensichtliche Aberwitz, sofern er nur der Gruppenmeinung nicht offenbar widerspricht, eine Chance hat, akzeptiert oder geduldet zu werden. Ähnliches ist wohl in Gerichtsverhandlungen beobachtet worden; ein Sachverhalt, der es verdiente, allgemein bei Diskussionen, in denen angebliche Tatbestände festgestellt werden sollen, beachtet zu werden.

 

6. Die Juden sind an allem selber schuld

 

Es bleibt aber nicht dabei, daß gewisse antijüdische Maßnahmen vom Typus der Absonderung auf Betreiben der Juden oder mit ihrem Einverständnis erfolgt sein sollen. Von antisemitischen Versuchsteilnehmern wird vielmehr offen behauptet, daß die Juden überhaupt an allem, was ihnen widerfuhr, selbst schuld seien.

Ritualmordlegende, die jüdische Skrupellosigkeit, das Sich-Drücken von physischer Arbeit – keine antisemitische Anschuldigung gegen die Juden ist zu absurd, als daß sie nicht mit dieser Intention wiederholt werden könnte.

 

H.: Daß Juden zu Osterfeiern arische Kinder schlachten usw., das kann man doch nicht aus der Luft greifen so etwas ... denn es ist ja also in früheren Zeiten schon gewesen, daß man immer sagte: der Jude, der fing mit einem Bauchladen an, und sein Warenhaus war das Ende. Nur Pfiffigkeit kann das ja nicht sein, denn andere Leute sind ja schließlich auch tüchtig und sind ja auch nicht auf den Kopf gefallen. Die sind eben skrupelloser, die Juden. Das ist schon, wie ich sagte, die gehen über Leichen, sind skrupelloser. Sie haben nicht diese Hemmungen wie die anderen.

Vl.: An und für sich, ich meine, es gibt auch Christen, die diese Skrupellosigkeit haben ... Sie kennen ja die Geschichte des jüdischen Volkes ... und ... daß die Juden in der ganzen Welt vielfach nicht zu anderen Arbeiten zugelassen worden sind als zu den geschäftlichen Operationen. Sie waren nur Kaufleute und haben sich auf diesem Gebiet allein betätigt und haben infolge auch mehr Fertigkeiten wohl sich erworben ... Wenn Sie immer nur eine Sache tun, dann können Sie das natürlich immer etwas besser, nicht.

H.: Und die Kehrseite davon war ja auch, daß Sie selten einen Juden gesehen haben, der sich durch Hände Arbeit ...

(Protokoll 34, S. 17f.)

 

Daß es zahlreiche jüdische Handarbeiter in Amerika gibt und bis zur Ausrottung auch im Osten Europas gab, ändert nichts daran, daß die Juden sich um ehrliche Arbeit drücken und von Wucher und Betrug leben sollen. Daß auch unter Juden, wo sie überhaupt etwas wie eine einigermaßen in sich geschlossene Gruppe darstellen, die gleichen Konflikte vorkommen wie in jeder anderen Gruppe, erschüttert nicht den Glauben daran, daß sie wie Pech und Schwefel zusammenhalten. Und die Schreckgespenster erfundener Talmudgebote, den Christen zu betrügen, und blutige Rituale – Projektionen des Pogroms – spuken immer noch in den Köpfen.

In der bayerischen Honoratiorengruppe gibt es dasselbe Argument, verschmolzen nun damit, daß man überall und zu allen Zeiten gegen die Juden vorgegangen sei und vorgehe:

 

J.: Mit Pickel und Schaufel hat noch nie ein Jude gearbeitet, nur Gaunereien gemacht.

M.: In den ganzen Balkanstaaten und überall hauen sie doch die Juden davon, das sieht man doch überall, das sind doch alles schließlich die. Wo kommen die denn her? Früher waren die Zigeuner ein wanderndes Volk – nicht? Und heute sind es eben die Juden. Und warum sind sie es? Weil kein Land sie nicht will, weil jedes Land sagt: Wir brauchen die Drohnen nicht, die schmeißen wir raus oder wir machen es ihnen derart bitter, daß sie gern gehen. Und wir. Wir natürlich müssen sie aufnehmen.

H.: Also im Mittelalter durften die Christen ... keinen Zins nehmen, bis dann hinterher der kanonische Zins kam, also 3%, 4% ... Dem Juden war es gestattet, der war nicht an diese kanonischen Gesetze gebunden und der hat die Geschichte ausgenutzt, wo er sie ausnutzen konnte. Denn die, die zu ihm kamen, die konnten ja bei keinem anderen mehr etwas bekommen, die waren am Abschnappen, und jetzt sind sie also zum Juden gegangen und der war da frei in diesen Dingen und hat denen natürlich auch Prozente abgenommen, die oft ... deshalb wurde er auch plötzlich und ziemlich stark reich, und dann kam immer gleich eine große Bereinigung, daß sie wieder von diesen Geldplätzen verschwinden mußten. Sie mußten außerhalb wohnen, oder man hat sie sogar noch geplündert. An und für sich ist diese Sache, die da 1900 – kurz vor dem Kriege – gewesen ist, eine Form, wie sie schon in der Bibel steht, daß man von Zeit zu Zeit einmal den Juden wieder schwer eins ausgewischt hat ...

(Protokoll 16, S. 9ff.)

 

Was den Juden angetan wurde, etwa daß man ihnen die Seßhaftigkeit verwehrte, wird zu einem Argument gegen sie gemacht: das bloße Faktum des alten Antisemitismus figuriert als Rechtfertigung des neuen. Dabei wird das Pogrom hier gemildert zu einer Art Wiederherstellung vernünftiger Verhältnisse, Bereinigung, etwa wie man von Flurbereinigung spricht, wenn die Realteilung bäuerlichen Grundbesitz allzusehr zersplittert hat. Die historische Reflexion auf die Bedeutung des Zinsverbotes dafür, daß die Juden den Beruf des Geldleihers übernahmen, hat keine Macht über das Verdikt.

Die Frauengruppe mit Flüchtlingen in einem Barackenlager, die zu den Ärmsten rechnen, die von der Studie erreicht wurden, ist ihrer gesamten Stimmung nach alles eher als antisemitisch. Das ändert aber nichts daran, daß das Stereotyp von der Unehrlichkeit der Juden vorgebracht wird und die Versuchsteilnehmerinnen sich darüber beklagen, daß die Juden nicht wie jeder andere arbeiten und sich ernähren – nur daß hier das Motiv nicht unwidersprochen bleibt und daß es zu keinem Verdikt führt:

 

X.: Der Jude ist an und für sich so, der ... kommt schneller wieder hoch wie einer von den Deutschen, der mit den Händen arbeiten muß. Der andere, der macht das irgendwie mit dem Geldsack und mit Schmuh ...

R.: Da muß man auch sagen, der Jude ist doch ohne weiteres auch mal nach Deutschland eingewandert nur mit – ich meine, der hat sich in Deutschland großgemacht ... Aber sie hätten sie nicht sollen so auf die Art ... mißhandeln, wie sie es haben gemacht. Sie hätten sie können ... anständig rausweisen ... und Gelegenheit geben, daß sie sich weiter können auf eigener Scholle ernähren und arbeiten wie jeder andere.

(Protokoll 91, S. 36)

 

Ebenso wie der Vorwurf der Unehrlichkeit ist der verbreitet, daß die Juden rasch zu Geld kämen. Dagegen werden die jüdischen Ärzte, wie übrigens oft auch in der Zeit des Emporkommens des Nationalsozialismus, gerühmt – vermutlich weil ihr Beruf eine Sphäre ist, in der unmittelbar positive Erfahrungen gemacht werden konnten, während im Geschäftsleben keine wie immer geartete Erfahrung die Vorstellung widerlegt, daß die Juden alles nur zu ihrem Vorteil täten: wenn sie niedrige Preise nehmen, um die Konkurrenz zu unterbieten, wenn sie hohe nehmen, um die Kunden übers Ohr zu hauen. Auf diesen ganzen Komplex ebenso wie auch auf die kurrente Vorstellung von der »clanishness« der Juden und schließlich die Neigung, den Antisemitismus damit zu rechtfertigen, daß doch alle gegen die Juden seien, wirft Licht eine Stelle aus der BdJ-Gruppe:

 

I.: Dann war in ...22 ein Jude, der nun aus dem Osten kam; der wurde einfach nicht für voll genommen, der wurde außerdem als Russe bezeichnet und wurde von ziemlich allen geschnitten, und sie sagten: Ja, der hat keinen guten Charakter; mit dem kann man nicht zusammenarbeiten. Der ist außerdem Jude. Also das ist nicht auf irgendwelche Reden oder sonstwas ...

Th.: Das jüdische Volk ist auch vielleicht gerade durch die Art ihrer Geschäfte selbst schuld, daß sie von den einzelnen Völkerschaften gehaßt wird. Bei uns zum Beispiel in Schlesien, als die Polen einrückten, kamen auch bald die Juden nach. Die polnische Miliz brachte die Juden im geschlossenen Transport vom Zug unter Bewachung in die Stadt. Und nach acht Tagen hatten diese Juden, die im Kaftan und schmutzig und zerlumpt angekommen sind, hatten sich soviel Vermögen von den Deutschen zusammengestohlen, daß sie sich Geschäfte aufmachen konnten, daß sie eine Vierzimmerwohnung mit allem Inventar hatten, und gingen dann daran, die Deutschen für billiges Geld auszukaufen. Gerade darin werden sich die Juden selbst schuld sein, denn der einzelne sieht das immer und wird von den Juden belästigt und sagt sich: Gott ja, warum? Und überträgt das also auf die anderen Artgenossen mit. Und daraus entsteht vielleicht der ganze Haß.

Sch.: Wir waren der Meinung, daß die Juden sowieso immer ziemliche Geschäftemacher waren und die anderen ausgebeutet haben. Und deshalb waren sie auch wahrscheinlich nicht sehr beliebt unter anderen Völkern.

K.: Ich finde aber, daß die Juden ziemlich zusammenhalten, es kann kommen wie es will, es kann einem schmutzig gehen, der andere ist reich; er guckt nicht, wie das gerade bei uns besonders jetzt in Deutschland ist, auf den anderen von oben herab, sondern er findet ihn gleichberechtigt. Er hilft ihm. Und das ist doch ein ziemlich guter Zug ... an den Juden.

E.: Man kann eigentlich dem Juden auch gar nicht einen furchtbar großen Vorwurf machen für seine Eigenschaften, denn es sind ja nicht bloß die Juden, die diese Geschäftstüchtigkeit an sich haben, sondern es sind ja auch Menschen vom Balkan, die Hebräer im allgemeinen, zum Beispiel auch die Griechen. Also er ist nicht zu verurteilen unbedingt; und dann kommt noch etwas hinzu. Ich kenne sehr viele Juden, die hochintelligent sind. Und die Art, wie sie sich eben ernähren und wie sie sich hier in unserer Umgebung geben, die rührt eben vor allen Dingen daher, daß ... im Grunde genommen eine intelligente Rasse ist. Das ist wieder meines Erachtens darauf zurückzuführen, daß sie sich verhältnismäßig rein gehalten haben im allgemeinen, also daß da eine gewisse Zucht – es klingt etwas komisch – aber daß es eine Rasse in Reinkultur ist, und daß dann eben eine Intelligenz in dieser Form auftritt und daß sie nachher – ich will sagen – dann ist es nachher schon eine Dekadenzerscheinung, also eine Überzüchtung.

K.: Herr E. griff ebenfalls die Griechen an. Und in Bezug auf Griechenland, ich war beim Deutsch-Griechischen Wirtschaftsverband eine Zeit angestellt, kann ich das behaupten: Der Grieche ist im Grunde genommen doch viel reeller als der Jude. Ebenfalls so muß ich dem Bezug Herrn E. recht geben, daß er sagte, der Jude ist im Grund genommen nicht schlecht. Besonders die jüdischen Ärzte haben ja sehr gut auch die Deutschen behandelt, und besonders die ältere Generation hatte zu ziemlich großem Prozentsatz mehr Zutrauen und Vertrauen zu jüdischen Ärzten als zu deutschen Ärzten. Und noch 1935/36 haben ja auch jüdische Ärzte ... immer noch Deutsche behandelt, trotzdem es ihnen quasi doch verboten war; aber sie dachten dann doch wieder an die Menschen im großen ganzen.

Th.: Der einzelne Mensch wird sicher niemals ein ganzes Volk mit den Taten eines einzelnen identifizieren. Ich habe zum großen Teil nur schlechte Juden kennengelernt – bis auf zwei, und das waren einmal meine Chefs. Man muß eigentlich von dem Standpunkt ausgehen: gut, der Jude gibt mit der Münze, du mußt ihm mit der gleichen Münze zurückgeben. Nur da kommt man bei Juden weiter. Und es gibt keine Juden, die irgendwelche handwerklichen Arbeiten ausführen; das sind alles Geschäftsleute.

(Protokoll 123, S. 9ff.)

 

Obwohl gerade in dieser Gruppe wirklich diskutiert und geltend gemacht wird, daß die Juden historisch zu Berufen wie dem des Geldwechslers gezwungen wurden, wird dann vorgebracht, es sei ihnen in »uralten jüdischen Schriften« vorgeschrieben, »die nichtjüdischen Bevölkerungsteile in allen Ländern zu schädigen« (a.a.O., S. 14). Daß die mythologischen Phantasien über den Talmud in der Verwaltungssprache erscheinen, ist für die Komplexion des neuen Antisemitismus höchst bezeichnend. Die Tendenz, antisemitische Reaktionen auf alle Völker des östlichen Mittelmeergebietes auszudehnen, ist recht verbreitet. Dafür versucht dieser Sprecher, mit der Besatzungsmacht, hier den Engländern, im Zeichen des Antisemitismus eine Art von Einheitsfront herzustellen: er nennt die Engländer »Kameraden«, ganz ähnlich wie die Nazis nach dem ersten Krieg eine faschistische Frontkämpfersolidarität zu konstruieren suchten. Mit der Wendung: »ich habe zum großen Teil nur schlechte Juden kennengelernt«, möchte der Versuchsteilnehmer sich als gerecht abwägend vorstellen und doch zugleich zu summarischen Urteilen kommen, und der Widerspruch manifestiert sich in der unlogischen Sprache. Als Ausnahme läßt er seine zwei »Chefs« zu – sei es aus allgemeiner Bindung an jegliche Autorität, sei es, weil er wirklich mit den Juden, die er kannte, gute Erfahrungen gemacht hat, dennoch aber vom antisemitischen Stereotyp nicht nachlassen will und deshalb die guten Erfahrungen als Ausnahmen rubriziert.

 

7. Verteidigung der »Ehrlichen Nazis«

 

Schließlich haben wir gefunden, daß die faschistische Ideologie zuweilen überlebt in Gestalt der Unterscheidung guter und böser Nazis – analog zu der stereotypen von guten und bösen Juden – und daß dabei ein besonderes Licht auf die »ehrlichen« fällt, so als konstituiere die Unterscheidung zwischen den Nationalsozialisten aus Überzeugung und denen aus Interesse bereits ein moralisches Kriterium.

Hierzu ein Zitat aus einer Sitzung mit Flüchtlingsfrauen:

 

Gö.: Ich glaube, von Nazis kann man heute in Deutschland überhaupt nicht mehr sprechen. Überhaupt: dieses Wort Nazi ist uns allen unangenehm geworden, nicht wahr? Es ist eine Art Schimpfwort geworden. Und wieviel anständige, feine, ehrliche Männer sind in der Partei gewesen und haben wirklich mit ehrlichem Gewissen gearbeitet fürs Vaterland; die empfinden das doch als Beleidigung, immer mit diesem Wort Nazi belegt zu werden.

(Zuruf: ... gekränkt zu werden!)

Ja, es sind noch einige alte Nazis da; ja, die wird man vielleicht niemals ändern können, die sterben aber aus. Aber unsere junge Generation ist durch eine derartig harte Schule gegangen, daß die niemals, auch niemals im entferntesten wieder Nazis werden können. Das ist ganz ausgeschlossen.

(Protokoll 107, S. 19)

 

Zwei Motive gehen durcheinander: das, daß man vom Nationalsozialismus nichts mehr wissen will, und das, daß man nicht daran erinnert werden will, selbst Nazi gewesen zu sein. Doch scheint die Empörung mehr dem Gebrauch des Wortes Nazi zu gelten als der Sache, für die es steht.

In der bayerischen Honoratioren-Gruppe wird versucht, unter den Nazis zwischen den bösen, »den verkrachten Existenzen«, und den guten, sich selber, zu unterscheiden:

 

V.: Aber bis 35 waren es nur verkrachte Existenzen, die nicht vollwertig waren. Erst 37 sind dann nachher wir dazugegangen. Warum sind wir dazugegangen? Unser Bürgermeister hat gesagt, daß seinerzeit der ... ja seht Ihr nicht, wo führt denn das hin? Wir haben einen gehabt namens ... der hat umeinandergesungen und umeinandergeschrien: Stellt die Schwarzen23 an die Wand! Da haben wir uns tatsächlich gesagt, wenn das schon so ist und so sein muß, dann müssen wir auch ein bißchen, sonst nehmen die alles in die Hand, und wir hängen drin.

(Protokoll 16, S. 15)

 

Hier wird die Zeitordnung umgekehrt behandelt als sonst in der Abwehr. Erst sollen nur verkrachte Existenzen dabeigewesen sein, dann ist man, als anständiger Mensch, dazu gekommen, um Schlimmeres zu verhüten – eine Rationalisierung, die das Mitläufertum weithin deckt.

Das vorgelegte Material ermächtigt wohl zu dem Schluß, daß zwar die nationalsozialistische Ideologie als in sich einheitlicher organisierter Denkzusammenhang nicht mehr existiert, da ihr insbesondere durch den Mißerfolg ihre stärkste integrierende Kraft entzogen ward, daß aber zahlreiche Einzelelemente des faschistischen Denkens, herausgebrochen aus ihrem Zusammenhang und darum oft doppelt irrational, noch gegenwärtig sind und in einer veränderten politischen Situation wieder manipuliert werden könnten. Die Modifikationen, die diese Elemente erfahren haben, entsprangen allesamt der Anpassung an die im Winter 1950/51 herrschenden politischen Konstellationen und Machtverhältnisse. Es ist die Tendenz des Faschismus, nicht etwa in der alten Form sich wiederherzustellen, sondern durch Anbiederung an die heute Stärksten, insbesondere auch durch Ausbeutung des Konflikts zwischen Westen und Osten, zu überwintern und die Stunde abzuwarten, auf welche die Exponenten der Gewaltherrschaft hoffen.

 
Gesammelte Werke
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