Haltung, Abstand, Blickkontakt

So stehen Sie aufrecht

Achten Sie einmal auf die Menschen um Sie herum: Welchen Eindruck macht jemand auf Sie, der eine aufrechte Haltung hat, gerade sitzt, seinen Kopf oben hält? Wie hingegen wirkt es, wenn jemand gebückt läuft, den Kopf einzieht oder die Schultern hängen lässt? Unbewusst schließen wir von der Körperhaltung auf Charakter und Geisteshaltung.

Dennoch, eine wirklich gute Haltung haben die wenigsten – das liegt einfach an den modernen Arbeitsbedingungen. Besonders Menschen, die im Beruf viel vor dem Bildschirm oder im Auto sitzen (und keinen Ausgleichssport treiben), haben oft eine zu schwach ausgebildete Rücken- und Bauchmuskulatur. Die Folge: Es fällt schwer, den Rücken gerade zu halten, der Brustkorb sinkt ein. Auch große Menschen neigen nicht selten zu einer schlechten Haltung, weil sie sich gerne klei-ner machen, als sie sind – abgesehen davon, dass sie sich definitiv öfter bücken müssen als andere. Wieder andere versuchen krampfhaft, gerade zu stehen, wobei sie die Brust herausdrücken und dabei ins Hohlkreuz fallen. Auch steif wie ein Stock zu sitzen oder zu stehen, entspricht nicht der natürlichen Haltung.

Haltungsfehler führen letztlich zu Fehlbelastungen (der Wirbelsäule, des Beckens etc.) und zu Beschwerden, die oft an der falschen Stelle „herauskommen“.

Was Sie langfristig tun können

Einseitige Tätigkeiten, vor allem langes Sitzen, Bewegungsmangel und die Vernachlässigung der im modernen Arbeitsalltag wenig beanspruchten Rumpfmuskulatur wirken wie ein schleichendes Gift auf unseren Bewegungsapparat. Lange merkt man nichts – bis der Körper plötzlich streikt, im schlimmsten Fall mit einem Bandscheibenvorfall. Solange sollten Sie jedoch nicht warten. Neben regelmäßigem Sport (bei dem sowohl Ausdauer und Kraft als auch Beweglichkeit trainiert werden sollten) ist der Besuch einer Rückenschule allen zu empfehlen, die dauerhaft etwas für ihren Körper und ihre Gesundheit tun wollen. Eine gute Haltung fördern außerdem Yoga, die asiatischen Kampfsportarten, Tai Chi oder Qi Gong. Auch im Gesangsunterricht (bzw. durch Atemtechniken und Stimmbildung) können Sie viel über eine gute Haltung lernen.

Die folgenden Übungen – vorausgesetzt, Sie machen Sie regelmäßig – können Ihnen dabei helfen, Ihre Haltung zu korrigieren und zu verbessern.

Übung 55: Der aufrechte Stand

Stellen Sie sich seitlich vor einen Ganzkörperspiegel. Nehmen Sie Ihre normale Haltung ein. Dann richten Sie sich auf folgende Weise von unten nach oben auf:

  1. Die Füße stehen möglichst parallel nebeneinander, maximal auf Hüftbreite. Belasten Sie beide Beine gleichmäßig, die Zehen sind gerade nach vorne oder etwas nach außen gerichtet.

  2. Geben Sie in den Knien nach. Lassen Sie dabei das Gesäß leicht nach unten sinken, als ob Sie sich auf einen hohen Hocker setzen wollten; das Becken schiebt sich dabei leicht nach vorne. (Das können Sie überprüfen, indem Sie beide Hände auf den unteren Rücken, etwa links und rechts neben das Steißbein legen.) Bei dieser Bewegung müsste sich Ihre Wirbelsäule strecken.

  3. Nun richten Sie das Brustbein auf. Legen Sie dazu eine Hand auf die Mitte Ihrer Brust zwischen die oberen Rippen, etwa eine Handbreit unter Ihrem Hals. Wenn Sie es richtig machen, macht die Hand bei der Aufrichtung eine Bewegung schräg nach oben. Wichtig: Drücken Sie weder die Brust heraus noch das Kreuz durch. Nun müssten die Schultern automatisch nach unten und ein Stück zurückgehen – können Sie das beobachten? Die Arme lassen Sie locker herabhängen, die Ellbogen sind eher leicht ausgestellt.

  4. Zum Abschluss richten Sie den Kopf auf: Die ideale Stellung erreichen Sie, indem Sie das Kinn leicht gegen die Brust ziehen. Stellen Sie sich dann vor, an Ihrem Scheitel oben in der Mitte sei ein Faden angebracht, der Sie wie eine Marionette nach oben zieht. Dabei sollten Sie deutlich spüren, wie sich die ganze Wirbelsäule streckt. Zur Kontrolle: Ihre hinteren Halsmuskeln müssten sich dabei leicht dehnen.

Üben Sie diese Aufrichtung öfter vor dem Spiegel und achten Sie im Alltag darauf, beim Stehen eine aufrechte Haltung einzunehmen, ohne sich dabei zu verkrampfen.

Übung 56: Rückenmuskeln stärken

Sie brauchen bequeme Kleidung und sollten sich aufgewärmt haben.

  1. Setzen Sie sich auf den Boden, strecken Sie die Beine aus und drücken Sie die Knie durch. Atmen Sie aus und richten Sie bei der nächsten Einatmung Ihren Rücken gerade auf. Oberkörper und Beine sollten möglichst einen rechten Winkel bilden. Verlagern Sie dabei Ihr Gewicht auf die Sitzhöcker, die Knorpel im Gesäß.

  2. Legen Sie nun Ihre Hände (eventuell Fäuste machen) seitlich neben den Körper und stemmen Sie sich mit Hilfe der Arme etwas hoch, sodass Ihr Gesäß leicht vom Boden abhebt. Nun lassen Sie sich langsam wieder auf den Boden sinken und bemühen sich gleichzeitig, Ihren Kopf auf der erreichten Höhe zu lassen, damit der Rücken lang wird. Stellen Sie sich vor, Ihr Kopf wird am Faden gehalten wie in der vorigen Übung.

  3. Strecken Sie im Sitzen Ihre Arme nach oben, als ob Sie mit den Händen in den Himmel greifen wollten. Bringen Sie die Arme möglichst nah an den Kopf. Halten Sie sich mit Hilfe Ihrer Rückenmuskeln in dieser Position, so lange Sie können (die Knie bleiben am Boden). Vermeiden Sie dabei, im Lendenwirbelbereich einzuknicken, schieben Sie das Gesäß eher etwas zurück. Atmen Sie bei der Übung ruhig durch die Nase ein und aus.

  4. Dann lassen Sie wieder locker, indem Sie die Beine entspannen und den Rücken leicht runden.

Machen Sie diese Übung jeden Morgen zweimal hintereinander und steigern Sie allmählich die Haltedauer.

Eine leichtere Variante:

Setzen Sie sich auf den Boden, ziehen Sie die Knie an, bis die Fersen etwa 20 bis 30 cm vom Gesäß entfernt parallel fest auf dem Boden stehen. Umfassen Sie beide Knie mit den Händen. Atmen Sie aus und ziehen Sie sich bei der nächsten Einatmung mit Ihren Armen leicht nach vorne. Dabei richtet sich Ihr Rücken auf. Unterstützen Sie die Bewegung mit Kraft aus dem unteren Rücken. Den Kopf halten Sie gerade mit dem Scheitel Richtung Himmel. Halten Sie diese Stellung ein paar Atemzüge lang und lassen Sie dann wieder los. Dabei sinkt der Rücken nach hinten. Wiederholen Sie die Übung fünf bis zehn Mal.

Bodenhaftung und Beweglichkeit

Vielleicht kennen Sie Menschen, die beim Gehen „tänzeln“. Das wirkt so, als ob sie nicht mit beiden Beinen im Leben stünden. Auch ein unbeholfener, tapsiger oder trampelnder Schritt fällt uns negativ auf. Beeindruckend sind Menschen, die eine aufrechte Haltung haben und fest mit beiden Beinen auf dem Boden stehen. Doch wie kann man das erreichen?

Neben einer stabilen psychischen Verfassung ist ein guter Bodenkontakt und die richtige Atmung (dazu mehr in der nächsten Lektion) wichtig.

Übung 57: Bodenkontakt und Bodenhaftung

Stellen Sie sich vor einen Ganzkörperspiegel. Halten Sie aus dem Stegreif eine kleine Rede (erzählen Sie z. B. vom letzten Urlaub oder reden Sie über ein Fachthema, in dem Sie sich auskennen). Versuchen Sie, Ihren Vortrag in allen vier Übungsschritten möglichst lebendig zu gestalten und dabei auch Gestik und Mimik einzusetzen.

  1. Zuerst stellen Sie sich auf die Zehenspitzen und reden.

  2. Dann stellen Sie sich auf ein Bein und reden weiter.

  3. Nun stellen Sie sich auf beide Füße, belasten aber nur ein Bein, das andere knicken Sie ab.

  4. Schließlich stellen Sie Ihr Gewicht auf beide Füße, die Beine stehen etwa hüftbreit, die Knie sind locker.

In welcher Stellung konnten Sie am besten lebendig und überzeugend sprechen?

Sich gerade zu halten bedeutet nicht, dass Sie Ihren Oberkörper in einer Stellung „einfrieren“ – vielmehr sollten Sie auch in einer aufrechten Haltung beweglich und locker bleiben. Hier können wir von den östlichen Bewegungslehren lernen (etwa dem Tai Chi oder Qi Gong), in denen sich immer zwei Prinzipien paaren, Anspannung und Entspannung, Kraft/Energie und Gelassenheit.

Die folgende Übung verbessert nicht nur Ihre Haltung, sondern stärkt auch Ihre Mitte, das Qi oder die Lebensenergie, wie es bei den Chinesen heißt.

Übung 58: Der Bambus

Machen Sie diese Übung barfuß.

  1. Stellen Sie sich aufrecht hin, die Füße stellen Sie parallel, etwa hüftbreit. Die Knie lassen Sie locker. Achten Sie darauf, dass Sie mit den Füßen guten Bodenkontakt haben und das Gewicht auf beiden gleich verteilt ist. Krallen Sie sich mit den Zehen ein wenig fest, um den Boden überall unter Ihren Fußsohlen zu spüren. Verlagern Sie Ihr Gewicht so lange, bis Sie einen festen Stand gefunden haben. Gleichzeitig richten Sie Ihren Rücken auf und lassen das Gesäß etwas nach unten sinken. Das Kinn ziehen Sie etwas zur Brust, die Arme fallen etwas nach außen locker herab, wobei Sie sich vorstellen können, einen Tennisball unter Ihren Achseln zu haben.

  2. Schließen Sie dann die Augen und atmen Sie ruhig ein und aus. Stellen Sie sich vor, Ihre Füße sinken in den Boden ein, als ob Sie in einer Lehmkuhle stehen.

  3. Beginnen Sie nach einer Weile, sich leicht mit dem ganzen Körper hin und herzuwiegen, wie ein Bambus, der im Wind schwankt. Der Oberkörper bleibt dabei gerade, die Fußsohlen weiterhin fest auf dem Boden. Biegen Sie sich nach rechts und links, vor und zurück. Spüren Sie, wie sich Ihr Körpergewicht bei der Vorwärtsbewegung stärker auf die Fußballen, bei der Rückwärtsbewegung auf die Fersen, bei den Seitwärtsbewegungen auch auf den Innen- bzw. Außenrist verlagert.

  4. Lassen Sie Ihren Körper anschließend um seine Längsachse kreisen, mal rechts, mal links herum.

  5. Kommen Sie dann langsam wieder in die Mitte. Öffnen Sie nach ein paar Atemzügen die Augen.

Diese Übung stärkt Ihr Gleichgewicht, wirkt positiv auf die Haltung und Atmung. Wenn Sie im Alltag in einer schwierigen Situation sind, sollten Sie öfter versuchen, daran zu denken, über Ihre Füße festen Bodenkontakt aufzunehmen.

Wie Sie den richtigen Abstand zum Gesprächspartner finden

Je nach Kulturkreis wahren Menschen eine bestimmte körperliche Distanz zu anderen. Beim Small Talk in Deutschland etwa einen halben Meter. Zuviel Nähe empfindet unser Gegenüber als Grenzüberschreitung – so wie wir es selbst auch unangenehm finden, wenn uns jemand zu sehr auf „die Pelle rückt“.

Beispiel

Auf einer Feier. Ein flüchtiger Bekannter stürzt auf Sie zu, schüttelt Ihnen die Hand und redet sofort auf Sie ein. Doch damit nicht genug: Er kommt Ihnen immer näher, mehr als Ihnen lieb ist. Sie wissen sich nicht anders zu helfen, als einen Schritt zurückzuweichen. Doch schon macht Ihr Gegenüber wieder einen Schritt auf Sie zu. Sie weichen erneut zurück, er rückt nach – und so geht das, bis Sie mit dem Rücken zur Wand stehen. Jetzt können Sie sich nur noch mit einem „Entschuldigen Sie mich einen Augenblick“ und dem Rückzug auf die Toilette retten.

Wie Sie Distanz herstellen
  • Weichen Sie nicht zurück, sondern verteidigen Sie Ihr Revier. Blicken Sie nicht am anderen vorbei, sondern sehen Sie ihm gerade in die Augen. Wenn Sie mit den Blicken flüchten, meint er womöglich, Sie sind nicht bei der Sache – und wird eher noch näher kommen. Verschränken Sie die Arme vor der Brust. Heben Sie den Kopf etwas, sodass Sie ihn von oben herab anschauen. Diese Haltung wirkt drohend, ablehnend.

  • Recken Sie die Arme zuerst zur Seite und dann etwas nach vorne, als ob Sie verspannt wären und sich strecken wollten. Dabei gehen Ihre Ellenbogen nach außen in Richtung Kinn des anderen. Sagen Sie dazu etwas wie: „Ah, hier ist es eng, ich brauche etwas Luft.“ Vielleicht versteht Ihr Gegenüber jetzt und lässt Ihnen mehr Raum.

  • Wollen Sie das Gespräch ohnehin beenden, erklären Sie: „Entschuldigen Sie mich, ich möchte jetzt noch andere Gäste begrüßen. Auf Wiedersehen.“

  • Wenn ein Freund oder Bekannter Ihnen zu nahe kommt, sprechen Sie Klartext: „Du rückst mir immer so nahe, aber ich verstehe dich auch so sehr gut.“

Wie finden Sie den richtigen Abstand?

Wie finden Sie den angemessenen Abstand zu einem Small Talk-Partner? Jeder hat seine eigenen Vorstellungen davon, wie nahe ihm ein anderer kommen darf (Individualabstand). Im Small Talk muss der Abstand auf jeden Fall größer sein, als wenn Sie sich mit Ihrem Partner oder einer vertrauten Person unterhalten. Doch die Distanz darf wiederum nicht zu groß sein, sonst gibt es unter Umständen akustische Verständigungsprobleme oder Sie signalisieren: „Ich mag dich nicht!“ Der angemessene Abstand ist zudem von der jeweiligen Situation abhängig: davon, ob Sie sitzen oder stehen, wie hoch der Lärmpegel ist, wie viele Menschen im Raum sind etc.

Tipp

Stehen Sie sich beim Small Talk gegenüber, sollte der Abstand zum anderen mindestens einen halben, besser noch einen Meter betragen (das entspricht ungefähr der Länge eines ausgestreckten Arms). Weniger als 50 cm ist schon ein recht intimer Abstand – so nahe treten sollten Sie anderen z. B. auch im Geschäftsleben nie. Stehen Sie nebeneinander in einer Runde, sollte der Abstand zu Ihren Nachbarn rechts und links so groß sein, dass Sie alle drei „Ellbogenfreiheit“ haben und sich bequem umdrehen können, ohne den anderen zu stoßen. Im Zweifelsfall lassen Sie lieber einen größeren Abstand – und überlassen es Ihrem Gesprächspartner, ihn zu verringern.

Übung 59: Abstand austarieren

Gehen Sie durch die Fußgängerzone oder eine belebte Straße, denken Sie sich ein imaginäres Ziel aus und fragen Sie mehrere Personen nach dem Weg. Versuchen Sie dabei, mindestens drei Personen in ein etwas längeres Gespräch zu verwickeln, zum Beispiel so: „Entschuldigen Sie, wissen Sie wo die Schillerstraße liegt? Sie muss hier ganz in der Nähe sein, bei einem großen Kaufhaus. Kennen Sie eines hier?“

Bei der ersten Person halten Sie Abstand wie sonst auch. Beim nächsten Mal gehen Sie noch deutlich mehr auf Distanz und weichen auch zurück, wenn sich der oder die Angesprochene Ihnen nähert. Beim letzten Mal treten Sie der fremden Person etwas zu nahe. (Bleiben Sie immer sehr freundlich und vergessen Sie nicht, sich nach jeder Auskunft höflich zu bedanken.)

Beobachten Sie die unterschiedlichen Reaktionen der anderen und Ihre Empfindungen.

Natürlich spielen wir auch mit dem Abstand zu unseren Gesprächspartnern: Wenn Sie zum Beispiel etwas Vertrauliches mitzuteilen haben, dürfen Sie Ihrem Gesprächspartner ruhig etwas näher kommen. Und innerhalb des gehaltenen Abstands sind immer noch weitere Nuancen möglich (durch Vorbeugen, Zurücklehnen, „Zusammenrücken“ etc.)

Tipp

Wenn Sie jemanden zu einem Gespräch an einen anderen Ort führen, sollten Sie einen Platz aussuchen, der ausreichend Bewegungsfreiheit bietet. In einer Runde lassen Sie genügend „Luft“, damit andere noch dazustoßen können.

Blickkontakt und Sprache der Augen

Über unsere Augen können wir eine Menge mitteilen, nicht nur Gefühle. Blickt uns jemand offen, auffordernd oder verstohlen an? Wirft uns jemand einen überheblichen Blick zu oder einen unterwürfigen? Durchleuchtet er uns, übersieht er uns? Alle diese Signale senden wir nicht allein mit den Augen aus, sondern im Zusammenspiel mit unserer Mimik und anderen Körpersignalen.

Die „Augensprache“ können Sie steuern über

  • die Dauer des Blicks, von einem flüchtigen Blickkontakt bis zum Anstarren,

  • die Richtung des Blicks – von unten, von oben, von der Seite, wobei auch Ihre Körperzuwendung und -haltung eine Rolle spielt,

  • den Fokus: Sie können jemanden direkt oder mit „leerem Blick“ ansehen,

  • die Öffnung der Augenlider: Aufreißen („große Augen machen“) oder Zusammenkneifen der Augen,

  • über Blinzeln und Zuzwinkern,

  • über Bewegungen der Augenbrauen u. a. m.

Das Wichtigste, was Sie für den Small Talk wissen müssen: Den anderen immer wieder anzusehen bzw. seinen Blick zu suchen ist ein Zeichen der Aufmerksamkeit. Wollen Sie Kontakt halten, sehen Sie den anderen kurz und nicht mit starrem Blick an.

Tipp

Wenn Sie auf der Straße oder in Gesellschaft jemandem signalisieren möchten: „Ich habe dich wahrgenommen“, sehen Sie nur so lange hin, bis Sie Blickkontakt aufgenommen haben. Anschließend sehen Sie wieder weg. Wenn Sie hingegen gezielt jemandes Aufmerksamkeit für ein Gespräch gewinnen möchten, dürfen Sie die betreffende Person immer wieder ansehen bzw. wiederholt den Blickkontakt suchen und halten.

Auch auf die folgenden Punkte sollten Sie achten:

  • Bei der Begrüßung sehen Sie Ihrem Gegenüber fest in die Augen.

  • Während der Unterhaltung nehmen Sie immer wieder Blickkontakt auf, insbesondere wenn Sie den Ball von Ihrem Gesprächspartner zugespielt bekommen (wenn das „Rederecht“ an Sie übergeht). In der Regel wird dies beim Sprecherwechsel geschehen, wenn Sie also etwas gefragt werden oder Ihre Meinung zum Gesagten kundtun.

  • Wenn Sie selbst etwas sagen wollen, nehmen Sie Blickkontakt auf.

  • In der Zwischenzeit blicken Sie in die Richtung Ihres Gegenübers, sehen z. B auf sein Gesicht. Starren Sie aber nicht minutenlang auf den gleichen Punkt.

  • Wenn Sie ein Publikum haben, etwa einer größeren Runde etwas erzählen oder sogar eine Rede halten, stellen Sie Blickkontakt zu (verschiedenen) Menschen aus dem Publikum her.

  • Andere Kulturen, andere Sitten: In vielen asiatischen und moslemisch geprägten Ländern wird ein längerer Blickkontakt als unhöflich empfunden. Wenn Sie also Geschäftskontakte mit ausländischen Partnern haben, achten Sie darauf, längere direkte Blicke mit Ihren Gesprächspartnern zu vermeiden. Bei Frauen aus diesen Ländern dürfen Sie (vor allem auf der Straße) keinen direkten Blickkontakt herstellen.

Tipp

Nur nicht zu schüchtern! Der Blickkontakt ist ein positives Signal und sollte umso öfter gesucht werden, je mehr Beteiligung und emotionale Anteilnahme Sie signalisieren wollen. Auch wenn Sie das Gespräch abbrechen möchten, blicken Sie Ihr Gegenüber an und sprechen dabei freundliche, höfliche Abschiedsworte.