Achtundvierzig
Sonderkommandos der Kathedralengarde verließen ihre neu errichteten Garnisonen in den steilen Wänden der Haltebucht, um die gefangene Sehnsucht nach Unendlichkeit zu stürmen. Diesmal waren sie auf alles gefasst: Sie hatten die Geheimdienstberichte über den ersten Angriff studiert und konnten sich in etwa vorstellen, was sie erwartete. Sie wussten, dass sie eine Umgebung betraten, in der sie mit Feindseligkeiten rechnen mussten – Widerstand war nicht nur von den Ultras zu erwarten, dieses Schiff war fähig, sie von sich aus anzugreifen, es konnte sie zerquetschen und aufspießen, ertränken und ersticken. Eine Erklärung wurde nicht verlangt: Dafür war die Garde nicht zuständig. Sie hatte nur angemessen auf die Situation zu reagieren.
Die Soldaten waren mit leistungsfähigen Flammenwerfern und Energiewaffen, mit schweren Projektilgewehren mit hoher Durchschlagskraft und Bohrgeräten mit Hyperdiamantspitzen ausgerüstet. Sie hatten hydraulische Wände, um Korridore und Schotts gegen einen Zusammenbruch oder unerwünschte Schließung zu sichern, und Epoxidsprays, die unter Druck aushärteten und Bauteile fixieren konnten, bevor sie sich veränderten. Sie hatten Sprengstoffe und Nervengifte. Und sie hatten verbotene Nanotechnik.
Ihr Auftrag war immer noch der gleiche: Sie sollten das Schiff mit einem Minimum an Opfern einnehmen. Wie das genau zu verstehen war, lag freilich im Ermessen der kommandierenden Offiziere. Und Schäden am Schiff selbst wären zwar bedauerlich, aber kein so ernsthaftes Problem wie beim ersten Mal, als sich die Sehnsucht nach Unendlichkeit noch im Orbit befand. Der Dekan hatte den Ultras versprochen, ihnen ihr Schiff zurückzugeben, aber nach allem, was seit dem letzten Eroberungsversuch geschehen war, konnte man kaum noch davon ausgehen, dass die Unendlichkeit Hela jemals wieder verlassen würde. Vielleicht war sie ja gar kein Schiff mehr.
Die Gardisten kamen rasch voran. Im Innern des Schiffes schwärmten sie aus und neutralisierten mit maximalem Einsatz jeden Widerstand. Die Möglichkeit der Kapitulation bestand zwar, aber die Ultras machten davon keinen Gebrauch.
Nun gut. Wenn unter einem Minimum an Opfern der Tod aller noch verbliebenen Besatzungsmitglieder zu verstehen war, dann war daran wohl nichts zu ändern.
Sie bohrten, hackten und brannten sich den Weg frei. Ringsum ächzte das Schiff. Es wehrte sich und forderte seinerseits einige Opfer unter den Angreifern, aber seine Anstrengungen wurden zusehends schwächer und diffuser. Als die Kathedralengarde meldete, die Sehnsucht nach Unendlichkeit weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht zu haben, fiel ihr auf, dass sie im Sterben lag. Das spielte keine Rolle. Der Dekan hatte sich ohnehin nur für die Triebwerke interessiert. Alles Übrige war unnützer Ballast.
Er wusste, dass er im Sterben lag. Jedes Ding fand irgendwo seine letzte Ruhestätte, und nach so vielen Jahrhunderten, so vielen Lichtjahren, so vielen Veränderungen war nun auch er am Ende seines Daseins angelangt. Vermutlich hatte er das bereits gewusst, bevor er die Haltebucht sah; lange bevor er sich selbst ausgeschlachtet hatte, um die Schläfer von Ararat und Yellowstone zu retten. Vielleicht hatte er es schon geahnt, als er, aus dem interstellaren Raum kommend, vor neun Jahren vor dieser Pilgerstätte mit ihren wundersamen Erscheinungen abgebremst hatte. Seit er in Ararats Ozean schlecht gelaunt aus seinem langen Schlaf erwacht war und sich unter dem Druck der Neuankömmlinge zu der dringend notwendigen Evakuierung bequemt hatte, spürte er eine tiefe Müdigkeit. Wie Clavain, der allein auf seiner Insel saß und grübelte, hatte er eigentlich nur Ruhe, Einsamkeit und Erlösung von seiner eigenen schweren Sündenlast gesucht. Wenn nichts geschehen wäre, hätte er nur allzu gerne weiter in dieser Bucht gelegen und bis in alle Ewigkeit vor sich hingerostet, um schließlich Teil der Geografie zu werden. Er hätte aufgehört, in sich selbst herumzuwandeln und sich schließlich in einem letzten Traum vom Fliegen verloren.
Jetzt spürte er die Gardisten in seinem Körper. Anfangs stach ihn ihr gewaltsames Eindringen nur wie viele kleine Nadeln, doch mit der Zeit wurde es unangenehmer – wie heftiges Sodbrennen, das sich zu einem unerträglichen Stechen steigerte. Er konnte nicht schätzen, wie viele es waren, ob hundert oder gar tausend. Er wusste nicht, welche Waffen sie verwendeten oder wie viel Schaden sie anrichteten. Sie versengten ihm die Nervenenden und blendeten ihn. Wo sie gewesen waren, blieben taube Stellen zurück. Diese Schmerzlosigkeit – das Fehlen jeglicher Empfindung – war das schlimmste. Die Eindringlinge entrissen die toten Schiffspartien dem lebenden Gewebe, das sie vorübergehend durchdrungen hatte. Was er geworden war, war nur ein schöner Traum gewesen. Jetzt ging er zu Ende.
Auch wenn er nicht mehr wäre, wenn sie ihn vollends ausgebrannt hätten, wäre alles, worauf es ihnen ankam, noch vorhanden. Selbst wenn die Triebwerke aussetzten, weil sein Bewusstsein sie nicht mehr kontrollierte, würden die Techniker in der Haltebucht einen Weg finden, um sie neu zu zünden. Sie würden seinen Leichnam, ein zuckendes Etwas, eine Parodie auf das Leben, für sich arbeiten lassen. Hela mit Haldora zu synchronisieren, wäre kein Werk von Tagen, sondern eher mit dem Bau einer Kathedrale zu vergleichen. Sie würden seinen toten Körper so lange schinden, bis die Arbeit getan war, um ihn dann vielleicht aufzubahren oder heilig zu sprechen.
Die Gardisten rückten weiter vor. Die Betäubung beschränkte sich nicht länger auf die schmalen, gewundenen Gassen, die sie durch ihn schlugen, sondern erfasste weitere Bereiche seiner Anatomie. Auch als er die Schläfer in den Orbit entließ, hatte er diese Taubheit gespürt, aber damals hatte er sich die Verletzungen selbst zugefügt und darauf geachtet, dass die Schäden nicht größer waren als unbedingt nötig. Darauf hatte er nun keinen Einfluss mehr, und gerade deshalb fand er die Empfindungslosigkeit so erschreckend. Bald schon – in wenigen Stunden vielleicht – würde er gar nichts mehr spüren. Er wäre nicht mehr, und nur die autonomen Prozesse blieben zurück.
Noch war Zeit zu handeln. Er nahm sich selbst zunehmend weniger wahr, aber sein Körper bildete ja nur das kleine blanke Zentrum seiner Bewusstseinssphäre. Auch im Schlitten der Haltebucht empfing er noch Daten von den Drohnen, die er um Hela herum ausgesetzt hatte. Ihm entging nichts, was auf dem Mond geschah, die Aufnahmen der vielen Kameras wurden gesammelt und für ihn zu einem Bild zusammengesetzt.
Und die drei hypometrischen Geschütze, die tief in seinem Bauch ruhten, mussten die Gardisten erst noch finden. Die Waffen waren entsetzlich anspruchsvoll in der Bedienung. Schon bei gewöhnlichem Schub war es schwierig genug, sie zu kalibrieren, geschweige denn wie jetzt in Seitenlage. Niemand wusste, wie die Schwenkarme reagieren würden, wenn er sie aktivierte; wie lange sie funktionieren würden, bevor sie sich selbst und alles in ihrer Umgebung in Stücke rissen.
Einmal konnte er sie wahrscheinlich einsetzen. Er brauchte nur ein Ziel, irgendetwas, mit dessen Zerstörung er auch etwas bewirkte.
Das Bild von Hela wurde schwächer. Er nahm sich zusammen und konzentrierte sich auf die Datenströme. Auch Ansichten der Kathedrale waren dabei, aus verschiedenen Winkeln und Höhen aufgenommen. Die schwachen, unscharfen, multispektralen und in ständiger Bewegung befindlichen Signaturen zu einem dreidimensionalen Bild zusammenzusetzen, war so anstrengend, dass er die Gardisten und ihre Attacken für einen Moment vergaß. Dann sah er die Morwenna vor sich, unnatürlich klar wie eine Vision. Seine räumliche Beziehung zu dieser Kathedrale wurde ständig aktualisiert, als wären er und sie mit einer straffen Eisenkette aneinander gefesselt. Er wusste stets, wie weit sie entfernt war. Er wusste, in welcher Richtung sie sich befand.
Hoch oben auf dem flachen Dach eines Turms tanzten winzige Figuren wie mechanische Püppchen, die man aufgezogen hatte.
Sie hatten die Landeplattform der Morwenna erreicht. Dort warteten zwei Landefähren: das Schiff, mit dem die Ultras gekommen waren, und die rote Muschelschale des Generalmedikus, die Rachmika bereits kannte. Beide wiesen schwarze Einschusslöcher auf. Man hatte aus nächster Nähe auf sie gefeuert. Wenn die Zeit nicht so knapp wäre, dachte Rachmika, hätten sich die Schiffe vielleicht selbst reparieren und aus eigener Kraft starten können. Aber gerade jetzt war Zeit Mangelware.
Grelier presste die Spritze von außen fest gegen ihren Anzug. Sie wusste nicht, ob die Nadel die Gewebeschichten durchstoßen und bis zu ihrer Haut vordringen könnte, aber sie wollte es auf keinen Fall darauf ankommen lassen. Sie wusste, was DEUS-X war und was es anrichten konnte. Vielleicht gab es ein Gegenmittel, vielleicht würde sich die Wirkung mit der Zeit auch abschwächen, weil ihr Körper sich selbst immunisierte. Aber über eines waren sich alle einig, die jemals mit Indoktrinationsviren in Berührung gekommen waren: Wenn man ein solches Virus erst einmal im Blut hatte, war man für immer geschädigt.
»Sehen Sie nur«, schwärmte Grelier, als wollte er sie auf die Schönheiten der Landschaft hinweisen. »Die Abgasstrahlen sind immer noch zu sehen.« Er deutete auf die zwei Lichtspeere, die sich wie eine Straße über den Himmel zogen. »Unser Dekan mag viele Schwächen haben, aber wenn er einmal einen Plan gefasst hat, hält er sich auch daran. Nur schade, dass er sich nicht dazu durchringen konnte, mich vorher zu informieren.«
»Ich hätte an Ihrer Stelle Bedenken wegen des Schiffes«, sagte Rachmika. »Es ist so nahe, dass es auch jetzt noch gefährlich werden kann. Fühlen Sie sich wirklich ganz sicher, Generalmedikus?«
»Man wird nicht wagen, etwas zu unternehmen«, gab Quaiche zurück. »Das Risiko, Sie zu verletzen, wäre zu groß. Deshalb haben wir Sie ja mitgenommen.«
Der Dekan trug im Gegensatz zu Grelier und Rachmika keinen Druckanzug. Er lag immer noch in seinem Krankenstuhl, doch jetzt spannte sich eine durchsichtige Blase darüber und garantierte, dass die lebenserhaltenden Systeme weiterarbeiten konnten. Seine Stimme hörten sie durch ihre Helmlautsprecher. Sie knisterte immer noch wie Papier.
»Mein Schiff kann uns nicht alle fassen«, sagte Grelier. »Und ich denke gar nicht daran, die Fähre der Ultras zu besteigen. Wer weiß, sie könnten versteckte Fallen eingebaut haben.«
»Keine Sorge«, sagte Quaiche. »Ich habe auch daran gedacht.«
Licht fiel auf ihre Gesichter. Aura sah sich um, obwohl Grelier sie nicht losließ. Am Rand der Plattform stand ein drittes Schiff, das sie bisher noch nicht bemerkt hatte. Es war lang und schmal wie ein Pfeil, und balancierte senkrecht auf einem einzigen Schubstrahl. Wo kam es plötzlich her? Rachmika war ganz sicher, dass sie bemerkt hätte, wenn von irgendwoher ein weiteres Schiff auf der Kathedrale gelandet wäre.
»Es war immer hier«, sagte Quaiche, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Es war nur in die Kathedralenkonstruktion integriert. Ich wusste, dass ich es eines Tages brauchen würde.« Rachmika sah erst jetzt, dass er eine tragbare Steuerkonsole auf dem Schoß hielt. Seine knochigen Finger glitten darüber wie die Hände eines Spiritualisten über ein Ouija-Brett.
»Es gehört Ihnen?«, fragte Rachmika.
»Es ist die Dominatrix«, erklärte Grelier, als würde das alles erklären. »Das Shuttle, mit dem er einst zum ersten Mal nach Hela kam. Und das ihm zu Hilfe eilte, als er seine Nase in Dinge steckte, die ihn nichts angingen, und dabei in Schwierigkeiten geriet.«
»Ein Schiff mit Geschichte«, versicherte Quaiche mit einem Nicken. »Und nun lassen Sie uns an Bord gehen. Wir können nicht ewig herumstehen und die Aussicht bewundern. Ich habe Haken versprochen, in einer halben Stunde an der Haltebucht zu sein. Ich will miterleben, wie sich die Garde zum Herrn des Lichtschiffs erklärt.«
»Sie werden die Unendlichkeit niemals einnehmen«, warnte Rachmika.
Auf einer Seite von Quaiches Shuttle, das genau parallel zum Rand der Plattform stand, öffnete sich eine Tür. Quaiche steuerte seinen Krankenstuhl darauf zu. Er hatte offensichtlich die Absicht, sein Privatschiff als Erster zu besteigen. Rachmika wurde unruhig: Wollte er etwa ohne sie abfliegen? Jetzt war vermutlich alles möglich: Das Gerede über Sicherheiten, der Wunsch, sie mitzunehmen – vielleicht war das alles gelogen? Es war, wie er im Turmzimmer gesagt hatte. Eine Ära ging zu Ende, und eine neue begann. Auf die alten Loyalitäten – und vielleicht auch auf die Vernunft – war kein Verlass mehr.
»Sie warten hier auf uns«, sagte Grelier.
»Natürlich! Wer sollte mich sonst am Leben erhalten?«
Das Shuttle hob ab und glitt neben die Landeplattform. Ein Spalt von einem Meter Breite entstand. Rachmika sah Quaiches Finger hektisch über die Steuerkonsole jagen. Die Stabilisierungsdüsen gaben nach verschiedenen Richtungen stotternde Schubstöße ab: purpurgeränderte Feuerspeere, die im Bruchteil einer Sekunde erloschen.
Glaur hatte die Werkstatt erreicht. Eine Goldgrube voller blitzblanker, ordentlich aufgereihter Hilfsmittel für einen Ausbruch. Damit konnte man sich durch jedes Hindernis schneiden. Die Schwierigkeit wäre nur, die Dinge seiner Wahl über die Wendeltreppe bis zu dem verschlossenen Gitter zu schleppen. Und genügend Platz zu finden, um sicher arbeiten zu können, ohne sich zu verletzen. Das war auf der engen Wendeltreppe nicht so einfach. Er sah sich um: Selbst mit diesen Einschränkungen war die Auswahl groß genug. Er brauchte nur ein wenig Zeit. Seine behandschuhten Hände verharrten über einem Schneidbrenner, dann glitten sie weiter. Er musste auf Anhieb richtig entscheiden: Auf keinen Fall wollte er noch einmal die Treppe heruntersteigen, schon gar nicht in diesem Anzug.
Er schaute zurück in die große Halle. Mit dem Gedanken, sich einen Weg freizuschneiden, war ihm die Erkenntnis gekommen, dass er die Treppe gar nicht mehr hinaufzusteigen brauchte. Schließlich wollte er die Morwenna nur so schnell wie möglich verlassen: Er besaß nichts, was sich mitzunehmen lohnte, er brauchte keine geliebten Menschen zu suchen und zu retten, und – wenn er es sich recht überlegte – auch die Chancen, auf dem Garagendeck ein Fahrzeug zu finden, waren sehr gering.
Den Weg konnte er sich auch gleich von hier aus freischneiden.
Glaur hatte seine Wahl getroffen. Er nahm das Gerät an sich und trug es zu einer der durchsichtigen Stellen im Fußboden. Unten kroch immer noch Helas Oberfläche vorbei: Es ging fast zwanzig Meter in die Tiefe, aber das störte ihn weniger als die Vorstellung, noch einmal zum nächsthöheren Stockwerk hinaufzusteigen und sich von dort einen Weg nach draußen zu suchen. Das Glas und die dazugehörigen Gitter wären leicht zu durchschneiden. Er brauchte nur noch etwas, um sich auf den Boden hinunterzulassen.
Er kehrte in die Werkstatt zurück und holte eine Rolle Kabel. Wahrscheinlich gäbe es irgendwo auch ein Seil, aber er hatte keine Zeit, um danach zu suchen. Das Kabel musste genügen. Allzu viel brauchte es bei Helas geringer Schwerkraft nicht auszuhalten.
Als Glaur wieder vor dem Guckloch im Fußboden stand, sah er sich nach dem nächsten massiven Bauteil um. Da – der Stützpfeiler für einen der Laufstege war fest am Boden verschraubt. Und das Kabel war so lang, dass es bis dorthin reichte.
Er band ein Ende am Pfeiler fest und kehrte mit der Rolle zur Glasplatte zurück. Das Kabel endete praktischerweise in einer Schlinge: Er öffnete seinen Werkzeuggürtel, fädelte ein Ende durch die Öffnung und machte den Gürtel wieder zu.
Das Kabel würde schätzungsweise drei bis vier Meter über dem Boden zu Ende sein. Die Konstruktion war so primitiv, dass sich der Techniker in ihm empörte, aber er wollte sich keine Minute länger als unbedingt nötig in der todgeweihten Kathedrale aufhalten.
Er schloss das Helmvisier und vergewisserte sich, dass ausreichend Luft einströmte. Dann setzte er sich auf den Boden, nahm die Glasplatte zwischen die Beine, und schaltete den Schneidbrenner ein. Sobald er den grellen Strahl an das Glas hielt, schoss auf der anderen Seite ein weiß gefrorener Gasstrahl nach draußen. Bald würde die ganze Luft in einem orkanartigen Sturm aus der Halle entweichen. Notklappen würden sich schließen und die übrige Kathedrale abdichten, aber wenn da oben noch jemand war, hatte er wohl ohnehin nur noch eine kurze Gnadenfrist. Vielleicht, dachte Glaur, war er der letzte Mensch auf der Morwenna. Ein aufregender Gedanke: Er hatte nie erwartet, dass sein Leben einmal so viel Bedeutung gewinnen könnte.
Während er weiterschnitt, legte er sich die Geschichten zurecht, die er erzählen würde.