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Der dunkle Kuss
Als die Straßen schließlich geräumt waren,
lagen erstaunlich wenige Verletzte umher. Im Vergleich zum
Blutsonntag war es ein unbedeutendes Scharmützel gewesen.
Godalming, der im Gefolge von Sir Charles dahinschlich, wäre nie
und nimmer auf den Gedanken gekommen, dass sich im St.-James-Park
ein Aufruhr ereignet hatte. Bei ihnen befand sich Inspektor
Mackenzie, ein mürrischer Schotte, der eifrig bemüht schien, dem
Commissioner nicht in die Quere zu geraten. In jener
ereignisreichen Stunde nach Einbruch der Nacht war ihnen Sir
Charles wie ausgewechselt vorgekommen. Der gepeinigte, verquälte
Bürokrat, dessen törichte Subordinierte außerstande waren, Jack the
Ripper zu ergreifen, verschwand; an seine Stelle trat der alte
Heereskommandeur, der unter Beschuss blitzschnelle Entscheidungen
zu treffen vermochte. »Hier geht es um englische Männer und
Frauen«, hatte Mackenzie gemurrt, »und nicht um blödsinnige
Hottentotten.«
Allem Anschein nach hatten die Kreuzfahrer Christi
unerlaubterweise eine Kundgebung abgehalten, um dem Parlament eine
Petition zu überreichen. Sie verlangten, dass es bei Todesstrafe
verboten werden solle, einer Person ohne deren Einverständnis Blut
zu entziehen. Einige Vampire hatten sich unter die Kreuzfahrer
gemischt, und gewaltsame Tumulte waren entbrannt. Ein Unbekannter
hatte einen Schuss auf John Jago abgefeuert, von dem sich dieser
nun in einem Gefängnishospital erholte. Mehrere einflussreiche
Neugeborene gaben an, sie seien von warmblütigem Pöbel überfallen
worden, und ein Murgatroyd mit Namen Lioncourt war außer sich vor
Zorn, weil man ihm eine entzweigebrochene Fahnenstange durch seinen
besten Anzug gestoßen hatte.
General Iorga, ein Kommandant der Karpatischen
Garde, war
in das Handgemenge geraten. Nun stand er neben Sir Charles und
Godalming und betrachtete die Bescherung. Iorga war ein Ältester,
der mit Kürass und langem schwarzem Umhang angetan umherstolzierte,
als bewege er sich auf seinem eigenen Grund und Boden. Sein
Adjutant war ein ruritanischer Lebemann mit jugendlichem Antlitz
namens Rupert von Hentzau, der sich einiges auf seine goldbesetzte
Uniform zugutehielt und im Speichellecken ebenso bewandert schien,
wie er dem Ruf nach mit dem Rapier umzugehen verstand.
Grimmig lächelnd bedachte Sir Charles die Männer,
die er als Soldaten zu bezeichnen pflegte, mit Komplimenten.
»Wir haben einen bedeutenden Sieg errungen«,
erklärte er Iorga und Godalming. »Ohne einen einzigen Verlust zu
erleiden, haben wir den Feind in die Flucht geschlagen.«
Von einem Augenblick auf den anderen war ein Sturm
losgebrochen und hatte sich schon wieder gelegt, ehe der Vorfall
Wellen schlagen konnte. Iorga war zu Pferde kreuz und quer durch
die Menge geritten und hatte den einen oder anderen kleinen Schaden
angerichtet, doch Hentzau und seine Kameraden waren zu spät am Ort
des Geschehens eingetroffen, um aus einer Rauferei ein Massaker
werden zu lassen.
»Die Rädelsführer müssen umgehend gefasst und
gepfählt werden«, sagte Iorga. »Mitsamt ihren Familien.«
»So geht das nicht bei uns in England«, entgegnete
Sir Charles, ohne nachzudenken.
In den Augen des Karpaters loderte hypnotischer
Zorn. Was General Iorga anbetraf, so befanden sie sich nicht in
England, sondern in einem Westentaschen-Königreich des
Balkans.
»Jago wird wegen Sektierertums und Verstoßes gegen
das Versammlungsverbot vor Gericht gestellt«, sagte Sir Charles.
»Und seine Spießgesellen werden sich in Dartmoor wiederfinden und
einige Jahre mit Steineklopfen zubringen müssen.«
»Jago hätte Devil’s Dyke verdient«, warf Godalming
ein.
»Zweifellos.«
Devil’s Dyke war zu einem Gutteil die Erfindung von
Sir Charles, welche auf der Idee beruhte, mit Hilfe eingeborener
Kriegsgefangener die Zivilbevölkerung zusammenzutreiben, um zu
verhindern, dass diese ihrem Kriegsvolk Unterstützung bot. Wie
Godalming gehört hatte, schien, was man gemeinhin unter
Zwangsarbeit verstand, im Vergleich zu den Gefangenenlagern wie
eine sanfte Meeresbrise auf der Strandpromenade von Brighton.
»Was geschieht mit dem Burschen, der den Aufruhr
angezettelt hat?«, fragte Mackenzie.
»Mit Jago? Das sagte ich doch gerade.«
»Nein, Sir. Ich spreche von dem törichten Narren
mit der Pistole.«
»Geben Sie ihm einen Orden«, meinte Hentzau. »Und
dann schneiden Sie ihm die Ohren ab, zur Strafe für seine
jämmerliche Schützenkunst.«
»Er muss selbstredend gefunden werden«, erwiderte
Sir Charles. »Schließlich können wir uns nicht von christlichen
Märtyrern auf der Nase herumtanzen lassen.«
»Unsere Ehre ist herausgefordert«, sagte Iorga.
»Wir müssen Repressalien ergreifen.«
Nicht einmal Sir Charles war solch ein Hitzkopf wie
der General. Godalming zeigte sich erstaunt über den Unverstand des
Ältesten. Mit der Anzahl der Lebensjahre stieg nicht unbedingt auch
die Intelligenz. Inzwischen begriff er, weshalb Ruthven in solch
verächtlichem Ton von der entourage des Prinzgemahls sprach.
Iorga hatte einen Bauch wie eine Tonne und trug Schminke im
Gesicht. Einmal, einen kleinen Augenblick nur, hatte Godalming das
zornerfüllte Antlitz des Fürsten gesehen. Seit jenem Tag begegnete
er den Karpatern mit unangemessener Ehrfurcht, erblickte er in
jedem Einzelnen von ihnen Größe und Grausamkeit
ihres Führers. Es war einfach lächerlich. Sosehr ein Rohling wie
Iorga oder ein Haudegen wie Hentzau den Grafen Dracula auch
nachzuahmen suchte, sie waren doch nie mehr als ein schwacher
Abklatsch des großen Originals und im Grunde ebenso läppisch wie
der schlotterigste Murgatroyd von ganz Soho.
Er verabschiedete sich und überließ es dem General
und dem Commissioner, das Durcheinander zu beseitigen. Die beiden
hegten offenbar die Absicht, dümmlich umherzustehen und Mackenzie
widersprüchliche Befehle zu erteilen. Als er am Buckingham-Palast
vorüberkam, grüßte er die Karpater vor den Toren mit zum Hut
erhobener Hand. Die gehisste Flagge zeigte an, dass Ihre Majestät
und Seine Königliche Hoheit in ihrer Residenz weilten. Godalming
fragte sich, ob der Prinzgemahl jemals an Lucy denken mochte.
Wo der Park an die Victoria Station grenzte,
standen ein paar Pferdewagen voller armseliger Kreuzfahrer, die
sich in Polizeigewahrsam befanden. Was Tumulte anbetraf, so war das
Treiben des heutigen Abends allenfalls drittrangig zu nennen,
befand Godalming.
Er pfiff, obgleich der rote Durst ihm in der Kehle
brannte. Es tat wohl, jung, reich und ein Vampir zu sein. Ganz
London lag ihm zu Füßen, mehr noch als Ruthven oder Dracula. Zwar
mochten sie Älteste sein, doch gab ihnen dies im Grunde das
Nachsehen, wie Godalming mit einem Mal erkannte. Sosehr sie sich
auch bemühten, sie würden immer hinter ihrer Zeit zurückbleiben.
Sie waren historische Figuren, er hingegen war ein Mensch von
heute.
Zu Anfang seiner Verwandlung hatte er sich
unentwegt gefürchtet. Jede Nacht meinte er, der Prinzgemahl wolle
ihn holen kommen und bestrafen wie Jonathan Harker und Van Helsing.
Nun aber durfte er getrost darauf vertrauen, dass man ihm vergeben
hatte. Er mochte Lucy Westenra vernichtet haben, doch
hatte Dracula es auf weit wichtigere warmblütige Weiber abgesehen.
Womöglich war er sogar dankbar, dass Godalming ihm den Spross
seiner ersten Tändelei in England vom Halse geschafft hatte. Es
wäre ihm vermutlich nicht sehr lieb gewesen, eine untote Lucy zur
Brautjungfer zu haben, welche die strahlende Viktoria mit
rotglühenden Blicken durchbohrte, während diese von ihrem ergebenen
Premierminister durch den Mittelgang der Westminster-Abtei zum
Altar geleitet wurde. In der königlichen Hochzeit hatten die
Jubiläumsfeierlichkeiten des vergangenen Jahres ihren Höhepunkt
gefunden. Die Verbindung der Witwe von Windsor mit dem Fürsten der
Walachei einte eine von grundlegenden Veränderungen erschütterte
Nation, die ebenso gut in tausend Stücke hätte zerspringen
können.
Um zwei Uhr in der Früh erwartete man ihn in der
Downing Street. Geschäfte wurden inzwischen nur noch nachts
getätigt. Danach, vor Tagesanbruch, war er zu einem Empfang in das
Café Royal geladen, wo Lady Adeline Ducayne vornehmen Besuch
willkommen hieß, die Gräfin Elisabeth Bathory. Da es sich bei den
Bathorys um entfernte Verwandte der Draculas handelte, hofierte
Lady Adeline die Gräfin, wo sie nur konnte. Zwar nannte Ruthven die
Gräfin Elisabeth eine »aufreizend degoutante Gossenkatze« und Lady
Adeline ein »dürres Gerippe, das vor kaum einem Menschenalter dem
Sumpf entstiegen ist«, und doch hatte er im Fall, dass wichtigere
Dinge erörtert würden, auf Godalmings Anwesenheit bei der
Gesellschaft insistiert.
Die nächsten sechs Stunden war er frei. Sein roter
Durst wuchs von Minute zu Minute. Es war angenehm, seinen
Bedürfnissen die Befriedigung zu verweigern, denn dies steigerte
die Lust auf neue Nahrung. Nach einem kurzen Zwischenhalt in seinem
Haus am Cadogan Square, um Abendgarderobe anzulegen, wollte sich
Godalming auf die Pirsch begeben. Mit den Freuden der Jagd war er
bestens vertraut. Er hatte bereits das eine oder andere Opfer
ausersehen und war fest entschlossen, eine der fraglichen Damen
heute Nacht zur Strecke zu bringen.
Seine Fangzähne bohrten sich in seine Unterlippe.
Die Aussicht auf einen Beutezug setzte wohlvertraute leibliche
Veränderungen in Gang. Sein Gaumen war feiner, sein Geschmack
weiter gestreut. Seine vergrößerten Zähne taten seiner Pfeifkunst
Abbruch. »Barbara Allen« wurde zu einer wunderlichen neuen Weise,
die niemand mehr erkennen würde.
Am Cadogan Square näherte sich ihm eine Frau. Bei
sich führte sie zwei kleine Mädchen, an Leinen wie Hunde. Sie
dufteten nach warmem Blut.
»Gnädiger Herr«, sagte die Frau mit ausgestreckter
Hand, »möchten Sie wohl …«
Godalming fand es widerwärtig, dass jemand so weit
sinken konnte, das Blut seiner eigenen Kinder feilzubieten. Er
hatte die Frau früher schon dabei beobachtet, wie sie unerfahrenen
Neugeborenen die Münzen aus dem Beutel schnorrte, indem sie ihnen
die verschorften Kehlen ihrer stinkenden Lumpenbälger bot.
Unvorstellbar, dass ein Vampir, der älter war als eine Woche, an
ihrem dünnen Blut Gefallen finden könnte.
»Scher dich weg, sonst rufe ich die Polizei.«
Krummbucklig schlich die Frau davon und zog ihre
Kinder mit sich. Wie sie fortgezerrt wurden, wandten sich die
beiden Mädchen nach ihm um und starrten ihn mit Tränen in den
großen, hohlen Augen an. Ob die Frau sich frische Kinder suchen
würde, wenn diese verbraucht waren? Einen Augenblick lang glaubte
er, eines der Mädchen sei womöglich neu, und erwog die Möglichkeit,
dass es sich bei dieser Frau nicht um ihre Mutter, sondern um eine
neue, grauenvolle Sorte von Kupplerinnen handelte. Er musste sich
einmal mit Ruthven über dieses Thema unterhalten. Der
Premierminister war sehr beunruhigt, was die Ausbeutung von Kindern
betraf.
Der Diener, den er vom Ring, dem Landsitz der
Holmwoods, mitgebracht hatte, öffnete die Tür und nahm ihm Hut und
Mantel ab.
»Eine Dame wartet im Salon auf Sie, Mylord«,
meldete ihm der Lakai. »Eine Miss Churchward.«
»Penny? Was, um alles in der Welt, könnte sie von
mir wollen?«
»Das hat sie nicht gesagt, Mylord.«
»Sehr schön. Vielen Dank. Ich werde mich ihrer
annehmen.«
Er ließ den Mann in der Halle zurück und trat in
den Salon. Penelope Churchward hockte artig in einem hohen
Lehnsessel. Sie hatte zum Obst gegriffen - ein verstaubter alter
Apfel, denn Speisen hielt er nur für seine seltenen warmblütigen
Gäste bereit - und schälte es mit einem kleinen Messer.
»Penny«, rief er aus, »was für eine freudige
Überraschung!«
Beim Sprechen hatte er sich mit einem scharfen Zahn
versehentlich die Lippe geritzt. Wenn der rote Durst ihn überkam,
musste er auf seine Worte achten. Sie legte Apfel und Messer
beiseite und schickte sich an, ihn zu begrüßen.
»Arthur«, sagte sie, indem sie aufstand und den Arm
ausstreckte.
Sanft küsste er ihr die Hand. Sofort erkannte er,
dass sie heute Abend anders war als sonst. Etwas in ihrer Haltung
ihm gegenüber trieb seit geraumer Zeit schon Knospen; nun stand es
in voller Blüte. Seine Beute war zu ihm gekommen.
»Arthur, ich wünsche …«
Ihre Stimme verlor sich, ihr Wunsch jedoch war
unmissverständlich. Ihr Kragen stand offen, ihre Kehle war
entblößt. Er erblickte eine blaue Ader unter ihrer weißen Haut und
glaubte, sie pochen zu sehen. Eine lose Haarsträhne fiel auf ihren
Hals herab.
Mit wohlüberlegter Entschlossenheit gestattete sie
ihm, sie zu
umarmen. Sie neigte den Kopf zur Seite, und er küsste ihren Hals.
Gewöhnlich stöhnte seine Beute auf, wenn er beim ersten Biss mit
den Zähnen sachte ihre Haut durchbohrte. Penelope war willig und
entspannt, gab aber keinen Laut von sich. Als ihr Blut in seinen
Mund quoll, riss er sie an sich. In diesem Moment der Vereinigung
schmeckte er nicht nur ihr Blut, sondern auch ihren Geist. Er
verstand ihren maßvollen Zorn und spürte, wie ihre Gedanken in
geordnete Bahnen zurückfanden.
Er schluckte gierig, entnahm ihr mehr als nötig. Es
war nicht leicht, von der Quelle zu lassen. Wen wunderte es, dass
so viele Neugeborene ihre erste Liebe töteten. Penelopes Blut war
vom Feinsten. Ungetrübt und rein floss es seine Kehle hinab wie
honigsüßer Likör.
Sie legte ihre Hand auf seine Wange und stieß ihn
von sich. Der Fluss versiegte, und er sog eisige Luft durch die
Zähne. Nun gab es kein Halten mehr. Er hob sie von den Füßen und
warf sie auf das Kanapee. Knurrend drückte er sie nieder und zerrte
an ihrem Kragen. Ihr Hemd zerriss. Er murmelte eine Entschuldigung
und stürzte sich auf sie. Mit den Lippen bekam er eine Falte an
ihrem Brustansatz zu fassen. Ihr Blut machte ihn erbeben. Seine
Zähne tauchten in den Biss an ihrem Hals, und Blut sickerte daraus
hervor, als er an der Wunde nagte. Sie leistete nicht den
geringsten Widerstand. Blut sprudelte in seinen Mund, und vor
seinen Augen ereigneten sich violette Sonnenexplosionen. Es gab
keine vergleichbare warmblütige Empfindung. Es war mehr als bloße
Nahrung, mehr als ein Rauschgift, mehr als Liebe. Niemals hatte er
sich lebendiger gefühlt als in diesem Augenblick …
… er fand sich lautlos schluchzend vor dem Kanapee
kniend wieder, mit seinem Kopf an ihrer Brust. Die vergangenen
Minuten waren wie aus seinem Gedächtnis gesengt. Kinn und Hemd
waren blutverschmiert. Elektrische Entladungen durchzuckten seine
Adern. Sein Herz begann zu brennen, als es sich nach und
nach mit Penelopes Blut füllte. Einen Moment lang verlor er
beinahe die Besinnung. Sie setzte sich auf und hob sein Kinn. Er
starrte sie verwirrt an. Tiefrote Wunden befanden sich an ihrem
Hals und ihrer Brust.
Penelope bedachte ihn mit einem knappen, ruhigen
Lächeln. »Das war also das Geheimnis«, bemerkte sie.
Sie half ihm auf das Kanapee wie eine Mutter, die
ihr Kind für eine Fotografie in Positur setzt. Er richtete sich
auf, spürte noch immer ihren Geschmack im Kopf und auf der Zunge.
Sein Zittern ließ nach. Sie tupfte ihre Bisswunden mit einem
Schnupftuch sauber, erschauerte in leiser Erregung. Dann knöpfte
sie die Jacke über ihrem zerrissenen Hemd. Ihr Haar hatte sich
gelöst, und sie brauchte einen Augenblick, es wieder in Ordnung zu
bringen.
»Nun gut, Arthur«, sagte sie. »Sie haben bei mir
Ihre Befriedigung gefunden …«
Er brachte kein Wort heraus. Er war übersättigt,
hilflos wie eine Schlange, die einen Mungo verdaut.
»… also werde ich den Tausch nun besiegeln und
meine Befriedigung bei Ihnen suchen.«
Schimmernd lag das Schälmesser in ihrer Hand.
»Wenn mich nicht alles täuscht, geht es eigentlich
recht leicht«, sagte sie. »Seien Sie ein Schatz, und wehren Sie
sich nicht.«
Sie setzte ihm das Messer an die Kehle. Es drang
mit Leichtigkeit durch seine feste Haut, doch er verspürte keinen
Schmerz. Die Klinge war nicht versilbert. Der Schnitt würde binnen
kürzester Zeit wieder verheilen.
»Arrgh«, machte sie.
Penelope unterdrückte ihren Ekel und presste ihre
winzigen Lippen auf die Öffnung an seinem Hals. Voller Entsetzen
kam ihr zu Bewusstsein, was sie tat. Sie spreizte die Wundränder
mit der Zunge und saugte ihm das Blut aus.