- C Rach
- Rach kocht
- 978-3-8419-0074-6_017603.html
Fisch
_
Fisch ist gesund, weil er sehr reich
an wichtigen Nährstoffen ist und meist wenig Kalorien liefert –
sofern er nicht in einer dicken Panade frittiert zur Kalorienbombe
wird. Für regelmäßige Fischmahlzeiten sprechen: 15 bis 20 Prozent
leicht verdauliches und hochwertiges Eiweiß, die Vitamine A, E, B12
und vor allem Vitamin D, das in den meisten anderen Lebensmitteln
nur spärlich vorkommt. An Mineralstoffen wären vor allem Kalium,
Eisen, Selen und bei Seefischen das Jod zu nennen.
Beim Fettgehalt unterscheidet
man gewöhnlich drei Gruppen von Fischen. Magere Sorten wie
Kabeljau, Scholle, Hecht und Flunder enthalten weniger als ein
Prozent Fett und sind besonders kalorienarm. Fische mit mittlerem
Fettgehalt liefern zwischen einem und zehn Prozent Fett,
beispielsweise Rotbarsch, Thunfisch, Karpfen, Lachs und
Regenbogenforelle. Bei mehr als zehn Prozent Fett spricht man von
fetten Fischen wie Hering, Makrele, Heilbutt und Aal.
Das Fett vor allem jener Fische,
die aus kalten Gewässern stammen, hat einen besonderen Vorteil: Es
besteht zu einem großen Teil aus sogenannten Omega-3-Fettsäuren.
Sie gehören zu den wichtigsten Bausteinen in unserem Gehirn und
wirken entzündungs- und blutgerinnungshemmend sowie blutverdünnend.
So schützen sie das Herz und auch vor Krebs und Rheuma. Derzeit
wird erforscht, inwieweit sie auch bei Hautkrankheiten,
Depressionen, Aggressivität und Aufmerksamkeitsdefiziten helfen.
Deswegen wird empfohlen, ein- bis zweimal pro Woche Fisch oder
Meeresfrüchte zu essen.
Doch wollte sich die gesamte
Weltbevölkerung an diese Empfehlung halten, käme dies einer
ökologischen Katastrophe gleich, weil schon heute viele Bestände
überfischt sind. Nicht zuletzt deshalb hat man in den vergangenen
Jahrzehnten die Aquakultur verstärkt. Mittlerweile werden weltweit
mehr als 200 Fischarten, Schalen- und Weichtiere sowie Muscheln in
»Farmen« gezüchtet. Doch auch das ist nicht immer eine gute Lösung,
denn auch die Aquakultur kann die Umwelt stark belasten.
Was also tun? Es gibt derzeit
kein Patentrezept, aber doch eine Reihe von Alternativen: Da wäre
einmal die Möglichkeit, nach Fischen Ausschau zu halten, die das
blaue MSC–Label tragen. Das
Kürzel des Marine Stewardship Council steht für ein
Kontrollgremium, das Kriterien für eine verantwortliche(re)
Fischerei entwickelt hat, um die Bestände nicht weiter zu
gefährden.
Bio-Fische bieten eine weitere
Möglichkeit für nachhaltigeren Fischkonsum. Es gibt sie
mittlerweile nicht nur im Bio-Laden, sondern auch in gut sortieren
Supermärkten. Noch sind es meist Forellen, die extensiv und
ökologisch aufgezogen werden, obgleich sich auch Karpfen besonders
gut für eine nachhaltige Teichwirtschaft eignen. Womit wir bei den
Süßwasserfischen wären. Der Fischreichtum der heimischen Seen,
Teiche, Flüsse und Bäche wird oft unterschätzt. Warum zur
Abwechslung nicht mal ein Bodensee-Felchen oder einen Barsch oder
Hecht aus der eigenen Region zubereiten? Die heimischen
Süßwasserfische können den Artgenossen aus dem Meer, was die
Vielfalt, die Qualität, den Nährwert und den Geschmack angeht,
durchaus das Wasser reichen.