Wenn es um wissenschaftliche Ausbildung und Forschung geht, fällt sofort der Name einer uralten Institution nämlich der der Royal Institution of Great Britain. Sie wurde 1799 gegründet. Ihr Ziel war »die Verbreitung des Wissens und die Erleichterung der allgemeinen Einführung, der nützlichen mechanischen Erfindungen und der Verbesserungen; und das Unterrichten, durch Kurse, philosophische Vorträge und Experimente, die Anwendung der Wissenschaft im alltäglichen Leben.« Bis zum heutigen Tag veranstaltet die Royal Institution Vorträge, darunter auch die populären Christmas Lectures (die speziell für Kinder gedacht sind). Sie wurden 1825 von Michael Faraday eingeführt und nur während des Zweiten Weltkriegs unterbrochen.
Seit ihrer Gründung haben viele große Wissenschaftler an der Royal Institution gearbeitet und sogar gelebt. Faraday lebte viele Jahre in einer kleinen Wohnung in der Institution, wo er sich (hauptsächlich im Keller) mit Chemie und Elektrizität befasste. Er war Autodidakt und hochreligiöser Christ, entdeckte die magnetische Induktion (siehe Kasten), erarbeitete die Gesetze der Elektrolyse (die die Beziehungen zwischen der durch eine Lösung fließende Menge an Elektrizität und der Masse der produzierten chemischen Stoffe beschreiben) und zeigte, dass Magnetismus das Licht krümmen kann. Er entdeckte das Benzol und prägte die Begriffe Anode, Kathode, Elektrode und Ion.
Faraday war auch der erste, der Dynamos und Elektromotoren entwickelte, und er erfand den faradayschen Käfig (siehe Elektromagnetischer Impuls).
Sein Interesse an der Wissenschaft wurde zum Teil durch die öffentlichen Vorlesungen von Sir Humphrey Davy (der die Royal Institution mit ins Leben rief) geweckt, denen er an der Royal Institution beiwohnen durfte. Davy ist für seine Davy-Lampe (Die Davy-Lampe) bekannt, hat aber auch eine Reihe von Elementen entdeckt, darunter Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Barium und Bor. Insgesamt wurden in den Räumen der Royal Institution 10 Elemente entdeckt.
Der australische Physiker Sir William Lawrence Bragg (der an der Röntgenstrahlbeugung arbeitete und den Nobelpreis gewann) war Fullerian Professor of Chemistry an der Royal Institution (wie Faraday selbst auch).
Die mit dem Royal Institution verbundene Geschichte und die betreffenden wissenschaftlichen Aspekte werden wird in einem völlig renovierten Museum (dem früheren Faraday Museum) auf drei Stockwerken erläutert. In dem Keller, in dem Faraday arbeitete, ist ein ganzer Bereich für Experimente vorgesehen. Es gibt einen Nachbau von Faradays eigenem Labor mit den von ihm benutzten Geräten sowie eine Ausstellung vielfältiger Gerätschaften, die hier angefangen bei den frühesten Tagen der Royal Institution bis zur Gegenwart verwendet wurden.
Die Ausstellung im Keller ist so unterschiedlichen Themen wie der Elektrolyse und dem Elektromagnetismus, der Nanotechnologie, der Glasherstellung und der Erzeugung von Röntgenstrahlung gewidmet. Außerdem wird hier mittels eines Experiments veranschaulicht, warum der Himmel blau ist.
Die anderen Etagen sind den mit der Royal Institution verbundenen Personen sowie der vermittelnden und erzieherischen Arbeit der Institution gewidmet.
Besucherinformationen zur Royal Institution finden Sie unter http://www.rigb.org/. Falls Sie zum Mittagessen einen Ort mit vielen wissenschaftlichen Bezügen bevorzugen, können Sie das kleine Café Time and Space innerhalb des Gebäudes besuchen. (Es ist auch voller historischer Objekte.)