39° 11′ 44.01″ N, 76° 41′ 4.69″ W
Der Fokus des National Electronics Museum liegt auf der Anwendung von Elektronik im Bereich der Verteidigung. Es besitzt die bedeutendste Sammlung von Radargeräten weltweit.
Sie erhalten hier zunächst eine für Anfänger gedachte Einführung in die Elektronik und den Magnetismus. In der Fundamentals Gallery wird die Beziehung zwischen Elektrizität, Magnetismus und Radiowellen mit Hilfe von interaktiven Ausstellungsstücken erläutert. Die Communications Gallery bietet eine Einführung in die Radiokommunikation, einschließlich der Experimente Marconis (mehr zu Marconi in Kapitel 62), sowie einen Überblick zum Morsecode und zur Entwicklung des Telefons (mehr hierzu finden sie in Kapitel 4, das sich mit Alexander Graham Bell befasst).
Drei Ausstellungen sind der Geschichte des Radars gewidmet, ausgehend von den britischen Arbeiten in den 1930ern, über den Angriff auf Pearl Harbor bis hin zum Zweiten Weltkrieg. In der zweiten Ausstellung werden die Fortschritte in der Radartechnick während des Kalten Krieges dokumentiert. In dieser Zeit wurde das Doppler-Radar entwickelt, das eigentlich dem Abschuss von Boden-Luft-Raketen auf Atom-Bomber dienen sollte. Die betreffende Technik wurde dann aber letztendlich zur Überführung von Geschwindigkeits-Sündern verwendet, wo Sie auch heute noch ihren Einsatz findet. Die letzte Radar-Ausstellung umfasst moderne Radarsysteme wie die rotierende Kuppel des AWACS und Flughafen-Radare. Hier wird auch ein phasengesteuerter Radar vorgeführt. Das Museum zeigt außerdem Maßnahmen gegen eine Radarerfassung, wie etwa Störsender, Köder und Häcksel.
Die Untersee-Ausstellung zeigt, wie SONAR funktioniert und demonstriert die passive und aktive Verfolgung von Unterwasserschallwellen (ein Muss für Fans von Jagd auf Roter Oktober).
Außerhalb des Museums befindet sich eine Reihe großer Ausstellungsstücke. Dazu zählen ein mobiles amerikanisches TPS-43-Radar, das zur bodengestützten Erfassung von Flugzeugen verwendet wurde, ein TPS-70 als Nachfolger des TPS-43 und ein Nike AJAX Anti-Flugzeug-Radar, das die Nike AJAX-Rakete ins Ziel führte. Auch ein SCR-270, der Radartyp, der die japanischen Flugzeuge aufspürte, die Perl Harbor angegriffen hatten, ist hier vertreten.
Das National Electronics Museum ist etwa 30 Autominuten vom National Cryptologic Museum (siehe Kapitel 101) entfernt. Beide können bequem an einem Tag besichtigt werden. Der Eintritt ist frei und geführte Rundgänge sind ebenfalls möglich. Die Führungen dauern etwa 90 Minuten und müssen auf der Museums-Website im Voraus gebucht werden.
Das Museum verfügt auch über eine Amateurfunkstation – wenn Sie Ihre Lizenz vorweisen können, dürfen Sie die Ausrüstung benutzen. Auch dies sollten Sie im Voraus buchen, damit Sie auch sicher einen entsprechenden Platz erhalten.
Informationen zum National Electronics Museum finden Sie unter http://www.nationalelectronicsmuseum.org/.