42° 26′ 22.53″ N, 76° 29′ 48.52″ W
Das Sciencenter in Ithaca, New York, ist ein großartiges Naturkundemuseum für Kinder. Es bietet eine große Anzahl praktischer Vorführungen zu wissenschaftlichen Prinzipien und viele interaktive Ausstellungen, ohne dass dabei die dargestellten Sachverhalte zu stark zu vereinfacht werden. Am Besten erreichen Sie das Sciencenter, wenn Sie dem Sagan Planet Walk, einem 1,2 Kilometer langen Pfad durch Ithaca, folgen. Der Pfad beginnt in der Innenstadt und stellt ein maßstabsgetreues Modell des Sonnensystems dar.
Doch bevor Sie losgehen, sollten Sie sich die kostenlose MP3-Führung zum Sonnensystem herunterladen, die Sie auf ihrem Spaziergang begleitet. Der Spaziergang beginnt bei der Sonne und führt dann vorbei an den eng beieinander liegenden Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars. Hinter dem Mars liegen die Planeten weiter auseinander. Der nächste Halt ist Jupiter, dann folgt Saturn. Nach einer langen Lücke gelangen Sie zum Uranus. Neptun ist noch ein wenig weiter entfernt und schließlich kommen Sie dann mit Pluto am Sciencenter an.
Jeder Planet wird durch einen Betonmonolithen dargestellt, der mit einem Bild des entsprechenden Planeten und den dazugehörigen Erläuterungen versehen ist. Sie können bei jedem Planeten anhalten und sich die dazugehörige MP3-Datei der Audioführung anhören.
Das Sciencenter ist voller Dinge, die man sehen und anfassen kann. Der Saltonstall Animal Room beherbergt lebende Tiere wie Frösche und Schlangen, in dem Bereich »Connect to the Ocean« wiederum befindet sich ein Gezeitenbecken, in dem Kinder Seeigel, Seesterne und andere Dinge sehen und anfassen können. Für die unter 4-Jährigen gibt es den Curiosity Corner, in dem alles speziell für kleine Hände gedacht ist.
Im Mars and Stars-Bereich hingegen gibt es eine Infrarotkamera, die die Körperwärme der Besucher auf einen großen Plasmabildschirm projiziert. Dort können Sie auch mehr über die Planeten erfahren, die den Sagan Planet Walk säumen.
Außen finden Sie den Emerson Science Park, in dem für Kinder eine Hängebrücke, eine Voussoir-Brücke, die sich erst stabilisierte, als der Schlüsselstein platziert wurde, und ein Klettergerüst, das aus bekannten geometrischen Formen besteht, zum klettern bereitstehen. Hier wird auch die Geschwindigkeit des Schalls mittels einer Verzögerungsröhre veranschaulicht. Sie können in diese Röhre sprechen und dann lauschen, wann der Schall am anderen Ende zu vernehmen ist. Parabolantennen (siehe Kapitel 48) werden mit Hilfe zweier »Flüsterschüsseln« erläutert. Wenn Sie etwas in diese Schüssel flüstern, kann eine Person das Flüstern auf der anderen Seite des Parks hören. Andere Ausstellungen zeigen die Funktionsweise von Hebeln und Pendeln.
Ganz egal ob Sie nur zwei Stunden oder einen halben Tag im Sciencenter verbringen, es ist der ideale Ort für Kinder und Wissenschaftsinteressierte und ein idealer Ausgangpunkt für eine anschließende Besichtigungstour durch das übrige Ithaca und die Cornell University.
Details zum Sciencenter und dem Sagan Planet Walk (einschließlich der Audioführung zum Download) finden Sie unter http://www.sciencenter.org/.
Parsec
Bei astronomischen Entfernungen sprechen wir üblicherweise von Lichtjahren (wobei ein Lichtjahr die Strecke ist, die das Licht in einem Erdjahr zurücklegt). Astronomen hingegen verwenden üblicherweise den Begriff Parsec.
Ein Parsec wird berechnet, indem man sich zuerst eine Linie vorstellt, die die Erde mit der Sonne verbindet, und dann eine senkrechte Linie von der Sonne in den Raum projiziert. Dann wird zusätzlich eine Linie von der Erde in den Raum projiziert, die die Senkrechte mit einem Winkel von einer Bogensekunde (1/3600 Grad) schneidet. So entsteht ein imaginäres Dreieck. Die Strecke der Hypothenuse von der Erde aus ist ein Parsec und entspricht etwa 3,3 Lichtjahren (siehe Abbildung 114.1).
Die Entfernung zwischen Erde und Sonne wird astronomische Einheit (AE) genannt und beträgt 149597870691 Meter. Mittels Trigonometrie können wir ein Parsec berechnen: 206,265 AU oder 3.09 × 1016 Meter.
Der Name Parsec steht für »Parallaxensekunde« und bezieht sich auf die Parallaxenmethode zur Bestimmung der Entfernung eines Sterns. Beobachtet man einen Stern zu verschiedenen Zeiten des Jahres, scheint er sich aufgrund der Parallaxe relativ zum Hintergrund zu bewegen.
Diesen Effekt kann man leicht beobachten, wenn man zwei unterschiedlich weit entfernte Objekte betrachtet. Visieren Sie zum Beispiel zwei Bäume in einem Park an, wobei sich einer in Ihrer Nähe und der andere in einiger Entfernung befindet. Bewegen Sie nun Ihren Kopf relativ zu dem näheren Baum. Wie Sie bemerken, resultiert eine größere Bewegung des Kopfes in einer kleineren sichtbaren Bewegung des weiter entfernten Baums.
Bei der Parallax-Methode wird ein Stern zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten beobachtet. Diese zwei Zeitpunkte liegen sechs Monaten auseinander. Durch dieses 6-Monats-Intervall wird sichergestellt, dass sich die Erde so weit, wie es möglich ist, vom Ausgangspunkt entfernt hat und sich auf der anderen Seite der Sonne befindet. Durch die Beobachtung der relativen Bewegung des Sterns von zwei Positionen aus erhalten wir den Parallaxenwinkel. Die Trigonometrie liefert uns (wie oben beschrieben) zusätzlich die Entfernung des Sterns relativ zur Entfernung zwischen Erde und Sonne.
Um den Parallaxenwinkel zu bestimmen, messen Astronomen den Winkel zwischen dem beobachteten Stern und einem entfernten festen Stern (Abbildung 114.2). Wir erhalten so zwei Winkel, einen für jede Beobachtungsposition. Der Parallaxenwinkel ist einfach die Summe dieser beiden Winkel. Der entfernte Stern bewegt sich relativ zur Erde nicht, wodurch er bei beiden Beobachtungspositionen den gleichen Winkel aufweist.
