Robert Proust holte die Briefe aus einem Postfach in der Rue des Capucines und fuhr dann auf dem schnellsten Weg in seine Wohnung. Zwei Briefe - einer für den Präsidenten und eine Kopie für ihn. Unbeholfen riß er den Umschlag auf, mit zitternder Hand entfaltete er das Schreiben und las:
30. Oktober 1963
An den Präsidenten der Französischen Republik
Elysee-Palast
Paris, Frankreich
Sehr geehrter Herr Präsident,
mit dem heutigen Datum lege ich mein Amt nieder. Ich lege es jedoch unter Vorbehalt nieder. Ich trete zu keinem verbündeten oder feindlichen Land über. Ich lege mein Amt als Franzose nieder, ich bleibe Franzose und behalte das Recht, zurückzukehren und meinem Land in Ehren zu dienen, sobald ich dazu in der Lage bin. Ich klage Sie an, weil Sie der Beschuldigung, daß ein unter dem Decknamen Topas laufender sowjetischer Spionagering bis in französische Regierungskreise vorgedrungen sei, nicht nachgegangen sind.
Vermutlich waren Sie persönlich das Opfer sowjetischer Beeinflussung durch den höchsten Topas-Agenten. Sein Deckname ist Columbine, und er ist der Stellvertretende Chef Ihres Präsidialamtes: Jacques Granville.
Ich beklage die Rückkehr zu einer veralteten Außenpolitik, die Frankreich in diesem Jahrhundert schon zweimal an den Rand der Vernichtung geführt hat.
Ich verurteile Ihre Absicht, aus der NATO und damit aus dem westlichen Sicherheitsbündnis auszutreten.
Ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, Frankreich unter Ihrer Herrschaft zu dienen und gegen die Vereinigten Staaten von Amerika Spionage zu treiben.
Ich warne Sie und die Welt vor den ungeheuerlichen Machenschaften, deren Ziel die Anarchie ist und die Frankreich nach Ihrem Tod einer kommunistischen Verschwörung ausliefern werden. Ich liebe Frankreich genauso, wie Sie behaupten, es zu lieben, und ich sage Ihnen: Sie haben Frankreich verraten, um Ihren persönlichen Ehrgeiz zu stillen. Es lebe Frankreich!
Andre Devereaux