Grady, Baby,
wenn Du endlich mal dazu kommst, diesen beschissenen Korb aufzuräumen, habe ich’s entweder geschafft oder bin den Bach runter gegangen. Wir hatten doch eine gute Zeit zusammen, oder? Daher, in Erinnerung an gemeinsame Zeiten, bitte ich Dich, meinen Letzten Willen und mein Testament auf den richtigen Weg zu schicken, falls mir irgend etwas zustoßen sollte.
DM 8.80
9 783499 430299
Zu diesem Buch
«Aber was, wenn Lenny ihn erkannt hat?»
«Er könnte die Leiche in dieses alte Autowrack gestopft haben. Er wußte ganz sicher, wo das Auto stand, wußte, daß höchstwahrscheinlich niemand dort herumfummeln würde.»
«Dann könnte das der Grund sein, wieso er verschwunden ist...»
Mitten während der Dreharbeiten zu Still Waters bekommt Michael Spraggue von seiner alten Freundin Kate Holloway einen Anruf, der schon eher ein Hilfeschrei ist: Die Polizei hat auf ihrem Weingut im Kofferraum eines alten Wagens eine männliche Leiche gefunden und vermutet, daß es ihr Kellermeister Lenny Brent ist. Die Identifizierung wird die Pathologen noch eine Weile beschäftigen, da der Kopf des Toten praktisch nicht mehr vorhanden ist.
Kaum ist Kate gegen Kaution auf freiem Fuß, da wird die zweite Leiche gefunden — wieder in einem Kofferraum. Michael Spraggue findet es wesentlich spannender, hier in Napa/Südkalifornien den Detektiv zu spielen (auch wenn seine Lizenz schon abgelaufen ist), als in L. A. den tough guy Harry Bascomb darzustellen und sich beim vierten Take unzählige blaue Flecke zu holen.
Als die dritte «Kofferraum-Leiche» entdeckt wird, schwant ihm jedoch, daß in der Weinbranche ganz schön im trüben gefischt wird und man statt verschwundener Kellermeister plötzlich Kellergeister weckt, die man nicht mehr los wird.
Linda Barnes, Jahrgang 1949, war erst Lehrerin für dramatische Künste, ehe sie sich ganz der Schriftstellerei widmete und vier Bücher mit dem Privatdetektiv Michael Spraggue veröffentlichte. Mit «Lucky Penny» (auf deutsch in «Heimlich, still und mörderisch. Ein Krimilesebuch», Rowohlt Verlag) gewann sie 1985 den Anthony Award für die beste Kurzgeschichte: es war der erste Auftritt von Carlotta Carlyle. Der zweite wurde mit dem «Edgar» ihrer amerikanischen Schriftstellerkollegen ausgezeichnet und liegt unter dem Titel «Carlotta steigt ein» (Nr. 1917) vor, außerdem «Carlotta fängt Schlangen» (Nr. 2959). Dies ist nun der erste Fall von Michael Spraggue.