Bernard Glemser Töchter der Luft (Guten Flug Miss Carolyne)
Der amerikanische Autor versteht sein Handwerk und weiß, wie man den Leser zu nehmen hat. Mal jauchzt man vor Lachen, mal zerdrückt man eine mitfühlende Träne. Mitgefühl hat man überhaupt mit all den liebenswürdigen jungen Damen, die da an einem Ste- wardessen-Lehrgang in Miami Beach teilnehmen und dabei den härtesten Gedulds- und Nervenproben unterzogen werden.
In der klösterlichen Abgeschiedenheit einer Luxushotel-Etage und in den nüchternen Räumen der Fluggesellschaft stopfen sie ihre Köpfe voll mit technischem und mit psychologischem Kram und bemühen sich mehr oder weniger heroisch, die strengen Anstandsgesetze einzuhalten, denen sie während ihrer Ausbildungszeit unterworfen sind.
Carolyne, die schnellzüngige Erzählerin, ist immer vorneweg, im Klassenzimmer, aber auch, wenn es um die Liebe geht. Zuerst streckt Nat Brang- wyn, ein reicher Playboy, seine Hände aus. Doktor Duer, der sachliche, gefährlich scharfäugige Psychologe der Fluggesellschaft, denkt leider gar nicht daran, seine Hände auszustrecken. Obwohl Carolyne es gern sähe.
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