18

Auf seinem Schreibtisch türmten sich Zeichnungen und Angebotsunterlagen. Vohsen hatte angeordnet, dass alle Kalkulationen, die das Hafenprojekt bei Karlsruhe betrafen, von ihm persönlich überprüft und abgezeichnet werden mussten, bevor sie an den Auftraggeber und die Partnerfirmen der Arbeitsgemeinschaft weitergegeben werden durften.

Doch er schaffte es nicht, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Beschwörend starrte er das Telefon an.

Mathilde sollte ihn anrufen, sowie Beate nach Hause käme. Warum war sie nicht schon in der Nacht gekommen?

Vera, die Frau mit den vielseitigen Verbindungen, hatte ihn gestern Nachmittag angerufen und ihm gesagt, bis Mitternacht sei alles erledigt. Er hatte Kallberg angerufen, der daraufhin versprochen hatte, das Seine zu tun, damit die Polizei zum richtigen Zeitpunkt auf der Bildfläche erschien.

Vohsen hatte die ganze Nacht auf Beate gewartet. Er war bereit gewesen, alles zu vergessen.

Warum war sie nicht gekommen? Wo steckte sie? Was wollte sie denn noch in der Wohngemeinschaft, zusammen mit einer Horde verwahrloster Menschen, wenn dieser Kerl, unter dessen Einfluss sie sich befand, im Gefängnis saß!

Vera hatte ihm garantiert, dass es klappen würde. Für ihre Auslagen hatte er ihr 30 000 Mark gebracht. Die sollten für das Rauschgift reichen und für die Männer, die es dem Mann unterschieben sollten. Diese Männer, hatte Vera versichert, würden auch dafür sorgen, dass Beate nicht in der Nähe, wäre, wenn die Polizei ihren Liebhaber abholte.

Niemand rief an. Beate meldete sich nicht.

Vohsen war versucht, Kallberg anzurufen, verwarf den Gedanken aber. Kallberg hätte sich längst gemeldet, wenn etwas Unvorhergesehenes geschehen wäre. Am Abend würde er ihn wahrscheinlich auf dem Empfang des Ministerpräsidenten sehen. Der Termin war groß auf seinem Kalender eingetragen und rot unterstrichen.

Er blickte auf, als seine Sekretärin hereinkam. Verstohlen schloss sie die Tür hinter sich und trippelte dann auf Zehenspitzen bis vor seinen Schreibtisch.

»Da ist ein Herr von der Kriminalpolizei«, berichtete sie mit gesenkter Stimme. »Er möchte Sie sprechen!«

Zuerst dachte er an die Untersuchungen der Kartellbehörde, als die Sudhoff den Beamten anmeldete. Denn vor zwei Tagen waren auch die Büros der DEMIBAU durchsucht worden, und obwohl die Behörden dort keine Hinweise auf Absprachen, die das Hafenprojekt betrafen, gefunden hatten, rechnete Vohsen damit, dass die Nachforschungen irgendwann auch ihn erfassen würden.

Unwillkürlich tastete er nach den Schlüsseln in seiner Tasche. Die Schlüssel zu seinem Apartment in der Residenz am Rosenpark und dem Safe ließ er seit zwei Tagen vorsichtshalber zu Hause in seiner Villa in Hochheim.

Er verwahrte sie in einem Fach in Beates Wohnzimmer. Beate war volljährig, und ihre Räume galten als separate Wohnung. Im Fall einer Hausdurchsuchung würde die Staatsanwaltschaft einen eigenen Beschluss für Beates Apartment erwirken müssen, wenn sie ihre Räume in eine Durchsuchung einbeziehen wollten.

Es war unwahrscheinlich, dass ein Richter eine solche Verfügung ohne konkreten Verdacht eines erheblichen Verstoßes gegen das Kartellgesetz, der sich zudem gegen Beates Person richten müsste, unterschreiben würde.

»Was soll ich dem Herrn sagen?«, erkundigte sich die Sudhoff. »Ich habe ihm schon gesagt, dass Sie sehr beschäftigt sind.«

Vohsens Hände wurden plötzlich feucht. Wenn es um Ermittlungen wegen des Verdachts verbotener Preisabsprachen ginge, stünden draußen ein Staatsanwalt und ein halbes Dutzend Vollzugsbeamte. Und die würden sich nicht von seiner Vorzimmerdame anmelden lassen.

»Er soll reinkommen«, sagte er.

Er rieb die feuchten Handflächen aneinander und versuchte, das Gefühl der Unruhe nicht sichtbar werden zu lassen, als die Sudhoff einen jüngeren schlanken Mann hereinließ, der mit müden Schritten auf ihn zukam.

Vohsen musterte ihn verstohlen. Er bemerkte die geröteten Augen, das für seinen Geschmack etwas zu lange Haar, den saloppen Pullover und die Jeans.

So sollte ein deutscher Beamter nicht herumlaufen, dachte er missbilligend. Er stand nicht auf, als der Beamte vorm Schreibtisch stehenblieb.

»Mein Name ist Bandisch. Guten Morgen, Herr Vohsen.«

Vohsen deutete auf einen der Besucherstühle. »Nehmen Sie Platz. Macht es Ihnen etwas aus, mir Ihren Ausweis zu zeigen, Herr ... Bandisch?«

»Natürlich nicht.« Bandisch schob das Etui über den Schreibtisch. Er rieb seine Augen, um die Müdigkeit zu vertreiben.

Vohsen prüfte den Ausweis. Bandisch. KHM. Kriminalhauptmeister. Vohsen ließ sich seine Erleichterung nicht anmerken. Der Besuch dieses untergeordneten Beamten konnte weder etwas mit Beate oder diesem Ehlers noch mit den Ermittlungen der Kartellbehörde zu tun haben.

»Ja, Herr Bandisch? Worum handelt es sich?« Vohsen schob den Ausweis zurück.

»Ich hätte Ihrer Tochter gern einige Fragen gestellt, Herr Vohsen«, sagte Bandisch.

Es ging also um Beate. »Warum?«, fragte Vohsen.

»Wissen Sie, wo Ihre Tochter sich aufhalten könnte?«

»Nein, das heißt, ich ... Nein«, wiederholte er. Nicht zu viel sagen, bevor er mehr wusste.

Bandisch nickte, als hätte er keine andere Auskunft erwartet. »Ihre Tochter wohnte einige Tage in einer Wohngemeinschaft an der Neutorstraße. Wussten Sie das?«

»Ja«, antwortete Vohsen. »Ja, ich wusste es. Ich habe es nicht gebilligt.«

Teufel, warum schwätzte er jetzt doch herum und gab Dinge preis, nach denen er gar nicht gefragt wurde? Er beugte sich vor.

»Sie sollten mir jetzt vielleicht doch sagen, was Sie von meiner Tochter wollen, Herr Bandisch.«

Bandisch machte ein unschlüssiges Gesicht. »Ich hoffe, dass sie mir einige Auskünfte über den Verbleib einer Person, die wir suchen, geben könnte«, antwortete er umständlich.

»Eine gesuchte Person? Was soll das bedeuten? Was hat meine Tochter mit einer gesuchten Person zu schaffen?«

Bandisch seufzte. »Diese Person kann uns vielleicht bei der Aufklärung eines Mordes helfen.«

Vohsen war froh, dass seine Arme auf der Tischplatte lagen. Sie waren plötzlich gefühllos. In seinen Ohren rauschte es, das Rauschen schwoll zu einem Dröhnen an, bis er glaubte, wieder auf einer Baumaschine zu sitzen wie vor zwanzig Jahren, auf so einem dröhnenden und rüttelnden Ungetüm, das einen Mann in eine ausgelaugte, taube Hülle verwandelte.

Mord!

Ein Toter!

Wieso dachte er sofort an Kallberg?

Jemanden mundtot machen. Sie hatten darüber gesprochen. Es ist bereits geschehen. Das Dröhnen ließ nach, und Vohsen spürte jetzt ein scharfes Prickeln im Nacken, das langsam den Rücken hinunterkroch.

Es konnte nicht sein!

Kallberg hatte nichts mit der Sache in der Neutorstraße zu tun. Er, Wilhelm Vohsen, hatte sie mit Vera eingefädelt. Vielleicht hatte Vera die falschen Typen eingekauft. Oder die Kerle hatten durchgedreht.

Großer Gott, hatte er Beate etwa in einen Mord verwickelt? Sein Mund wurde trocken, und er spürte, wie die Lippen an den Zähnen klebten.

»Ist Ihnen nicht gut, Herr Vohsen!«, fragte Bandisch.

»Doch, doch«, sagte er mit kratzender Stimme. »Es ist nur ... Sprachen Sie von einem Mord? Im Zusammenhang mit meiner Tochter?«

»Wir suchen eine gewisse Person, die uns bei der Aufklärung eines Mordes behilflich sein kann«, wiederholte Bandisch geduldig. »Ihre Tochter kann uns vielleicht sagen, wo wir diese Person finden können.«

»Wer ist ermordet worden?«

»Ein Junge. Er hieß Geisdorf. Jan Geisdorf. Sagt Ihnen der Name etwas?«

Vohsen schüttelte den Kopf. Wieder fühlte er sich überrascht.

Was war mit diesem Ehlers?

»Und wie heißt die Person, die Sie suchen?« Bandisch zögerte. »Heißt er Ehlers? Jochen Ehlers?«

»Joachim Ehlers. Kennen Sie ihn?«

»Beate hat ihn vor einigen Tagen, vor einer Woche war es, glaube ich, mit nach Haus gebracht.«

»Nach Hause?«

»Nach Hochheim. Ja.« Vohsen spürte Bandischs plötzlich wachsamen Blick, und er fügte hinzu: »Das war, bevor sie mit diesem Typ in die Kommune zog. Sie hat ihre Sachen gepackt, und dieser Ehlers hat auf sie gewartet.«

»Das war alles?«

»Alles? Wie meinen Sie das?«, schnappte Vohsen.

»Nun, Sie selbst haben eben zugegeben, dass Sie den Entschluss Ihrer Tochter, in einer Wohngemeinschaft zu leben, nicht billigten.«

»Ja. Das habe ich gesagt, und das stimmt. Sie würden es auch nicht billigen, wenn Ihre Tochter in so ein Haus zieht.«

»Haben Sie etwas unternommen?«

»Wie darf ich diese Frage jetzt verstehen?« Vohsen gewann jetzt rasch seine Fassung zurück. Und er war bereit, zum Angriff überzugehen.

»Ob Sie etwas unternommen haben, um Ihre Tochter davon abzuhalten, in die Wohngemeinschaft zu ziehen ...«

»Nein.«

»Oder um sie da rauszuholen.«

»Geht Ihre Fragerei nicht etwas zu weit?«

»Ich nehme an, es ist Ihnen bekannt, dass sich Ihre Tochter einige Tage, bevor sie sich der Wohngemeinschaft an der Neutorstraße anschloss, in einem widerrechtlich besetzten Haus aufgehalten hat und dort von der Polizei aufgegriffen wurde?«

»Aufgegriffen? Davon ist mir nichts bekannt. Woher wollen Sie überhaupt wissen, ob und dass meine Tochter an einer derartigen Sache beteiligt war?«

»Ich war dabei, als das Haus geräumt wurde. Mir fiel später auf, dass Ihre Tochter gleich nach der Räumung von einem Anwalt erwartet wurde.«

»Dazu kann ich nichts sagen«, behauptete Vohsen. »Ich kann Ihnen auch nicht sagen, wo meine Tochter sich aufhält. — Dieser Mann, Ehlers, steht er unter Mordverdacht?«

»Das entzieht sich meiner Kenntnis. Ich bin lediglich für Fahndungsaufgaben zuständig.« Bandisch zog sein Notizbuch. »Ihre Tochter fährt einen Wagen, nicht wahr?«

»Ja.«

»Ich vermute, dass das Fahrzeug auf Sie beziehungsweise eine Ihrer Firmen zugelassen ist.«

»Wegen der günstigeren Versicherung«, behauptete Vohsen.

Bandisch lächelte. Es war nicht zu erkennen, ob es ein spöttisches Lächeln war.

»Geben Sie mir bitte das Kennzeichen und eine Beschreibung des Wagens.«

»Ich bin nicht sicher, ob ich dazu verpflichtet bin, Herr Bandisch. Vielleicht sollte ich mich erst mit einem Anwalt beraten?«

»Glauben Sie nicht, dass es auch im Interesse Ihrer Tochter wäre, wenn wir sie so bald wie möglich befragen könnten?«

Da hast du verdammt recht, dachte Vohsen. Und ein gehässiger Gedanke zuckte durch seinen Schädel. Von mir aus könnt ihr den Kerl auch gleich abknallen. Mundtot machen.

»Ich weiß es nicht«, sagte er, um Zeit zu gewinnen.

Bandisch steckte das Notizbuch ein. »Hören Sie, Herr Vohsen, ich bin jetzt seit über vierundzwanzig Stunden auf den Beinen. Eigentlich sollte es mir egal sein, wie man nach Ihrer Tochter sucht. Ich hätte gleich eine Fahndung herausgeben und ein paar Kollegen zu Ihnen nach Hochheim und zu Ihren Mitarbeitern und den Freunden und Bekannten Ihrer Tochter schicken können. Ich werde es jetzt tun.«

»Ich vermute, Sie überschreiten bei weitem Ihre Kompetenzen«, sagte Vohsen, dem der Angriff des Beamten jedoch imponierte. Er hätte ihm nicht so viel Mumm zugetraut.

Bandisch stand auf. Es war keine Schau, die er abzog.

Sie tun wohl nur Ihre Pflicht, wie?«, fragte Vohsen.

»Wie würden Sie es bezeichnen, Herr Vohsen?«

»Schon gut, Herr Bandisch.« Vohsen beugte sich vor und drückte den Knopf der Sprechanlage. »Frau Sudhoff, rufen Sie Jannek von der Fahrzeugverwaltung an und lassen Sie sich die Nummer des Wagens von meiner Tochter geben.«

»Sofort, Herr Vohsen«, antwortete Frau Sudhoff.

Vohsen sah Bandisch an. »Es ist ein weißer Golf, etwa ein Jahr alt.«

»Danke«, sagte Bandisch. »Das Kennzeichen kann ich mir vorn bei Ihrer Mitarbeiterin notieren.«

*

Vohsen wartete reglos, bis er sicher war, dass Bandisch auch das Vorzimmer verlassen hatte. Dann griff er zum Telefon und wählte Veras Nummer. Er musste einfach wissen, was schiefgelaufen war. Was für Verbrecher hatte sie da bloß aufgerissen!

Nach dem ersten Läuten klickte es, und dann hörte er ihre lockende, samtweiche Stimme.

»Guten Tag! Hier spricht Vera Petzold. Leider kann ich Ihren Anruf jetzt nicht entgegennehmen, aber natürlich möchte ich gern wissen, wer mit mir sprechen wollte. Bitte, sagen Sie irgendetwas Nettes. Wenn gleich der Piepton ertönt ...«

Vohsen legte auf. Vera schlief noch. Er kannte ihre Gewohnheiten. Trotzdem gelang es ihm nur mit Mühe, das aufsteigende Gefühl der Angst zu unterdrücken.

*

Jemand war umgekommen. Wie konnte das geschehen? Warum rief Beate nicht an? Vielleicht brauchte sie Hilfe!

Kallberg musste wissen, dass etwas passiert war. Warum meldete er sich nicht?

Vohsen rief Kallbergs Büro an. Die Ungewissheit war unerträglich. Vielleicht konnte er etwas für Beate tun. Kallberg musste dafür sorgen, dass die Polizei sie nicht verfolgte! Das war das mindeste, was Vohsen von Kallberg erwarten durfte. Vohsen hatte Geld aus der Schweiz kommen lassen. Eine Viertelmillion hatte er Kallberg für vorsorgliche Maßnahmen überlassen, um Untersuchungen der Kartellbehörde abzuwehren. Und eine weitere Viertelmillion hatte er Kallberg für den Wahlkampffond seiner Partei überlassen. Kallberg hatte durchblicken lassen, dass weitere Beträge notwendig seien, um die Risse im Damm abzudichten.

»Hallo?«, fragte Vohsen laut, als sich eine unpersönliche männliche Stimme meldete. Den Namen verstand er nicht.

»Geben Sie mir Herrn Kallberg!«, verlangte er barsch.

»Darf ich fragen, mit wem ich spreche?«, erkundigte sich der andere.

»Es handelt sich um eine private und vertrauliche Angelegenheit«, sagte Vohsen kühl.

»Herr Kallberg ist nicht da«, sagte die Stimme.

Ich muss ihn sprechen. Es ist dringend!« Es geht um Leben und Tod, hätte er beinahe hinzugefügt.

»Es tut mir leid. Herr Kallberg ist heute Morgen zu einer Sitzung der Parteigeschäftsführer nach Bonn gefahren. Ich kann ihn dort nicht erreichen.«

Vohsen atmete zweimal tief durch, bevor er beherrscht fragte: »Wann kommt er zurück?«

»Das kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass die Sitzung am Mittag beendet sein wird.«

Vohsen atmete leicht auf. Dann wäre Kallberg wahrscheinlich am frühen Nachmittag zurück. Vielleicht früh genug, um noch Klarheit zu gewinnen. Um den Damm am Brechen zu hindern.

»Schön, dann rufe ich später wieder an.«

Vohsen wollte schon auflegen, als der Mann am anderen Ende, vermutlich Kallbergs Assistent, noch etwas sagte.

»Herr Kallberg kommt heute nicht mehr ins Büro, und ich weiß zufällig, dass er heute auch nicht zu Hause zu erreichen sein wird.«

»Dann richten Sie Herrn Kallberg bitte etwas aus«, sagte Vohsen. Er musste um seine Beherrschung ringen. Bei jeder anderen Gelegenheit hätte er seinen Gesprächspartner längst angebrüllt. »Sagen Sie ihm, er soll sich unbedingt mit mir in Verbindung setzen. So schnell wie möglich. Mein Name ist Vohsen.«

»Ich kann Ihnen nichts versprechen, Herr Vohsen«, meinte der Assistent skeptisch. »Dies ist eine Halbtagsstelle. Wenn Herr Kallberg sein Büro bis heute Mittag nicht anruft, erreicht er mich nicht mehr, verstehen Sie?«

Vohsen verstand überhaupt nichts. »Wollen Sie mir etwa weismachen, Mann, dass Herr Kallberg einen ganzen Tag lang nicht zu erreichen ist? Für niemanden?«

»In Bonn ist er nicht zu erreichen«, bestätigte der Assistent jetzt mit einer Spur Ungeduld in der Stimme.

»Wo er sonst im Notfall zu erreichen sein wird, hinterlässt er jeweils an der Telefonzentrale hier im Haus und bei seiner Haushälterin.«

»Sie Idiot!«, brüllte Vohsen, doch der andere hatte bereits aufgelegt.

Vohsen wählte die Nummer der Landesregierung.

»Sie wünschen bitte?«, fragte der Telefonist in der Zentrale.

»Man sagte mir, dass ich von Ihnen eine Telefonnummer bekommen kann, unter der Herr Kallberg zu erreichen ist.«

»Herr Kallberg hat Anweisung gegeben, die Nummer nur dem Herrn Ministerpräsidenten oder einem seiner Referenten zu geben«, sagte der Telefonist.

Vohsen legte auf. Seine Hände fühlten sich eiskalt an. Verdammt, was wurde da gespielt? Wer spielte mit wem? Das Gefühl der Angst verstärkte sich.