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»Hey, Schatz!«, sagte Anna. »Das ist ja eine Überraschung.«

Garcia bemühte sich um einen ruhigen Tonfall. »Anna, hör zu. Wo bist du gerade?«

»Was?«

»Ich weiß, dass du mit einer Freundin shoppen bist, aber wo genau seid ihr?«

Anna warf Patricia einen Blick zu und verzog das Gesicht. »Woher weißt du, dass ich mit einer Freundin shoppen bin?«

»Anna, bitte … ich habe jetzt keine Zeit, dir alles zu er­klären. Du musst mir jetzt genau sagen, wo ihr gerade seid, verstanden?«

»Äh … in Tujunga Village … Carlos, was ist denn los?«

Tujunga Village lag in der Nähe des Ventura Boulevard in Studio City. Es war eine belebte Gegend, allerdings weit draußen zwischen Colfax Meadows und Woodbridge Park. Das Zentrum von Tujunga Village war der eine Block der Tujunga Avenue zwischen Moorpark und Woodbridge, wo Boutiquen, Restaurants, Cafés und zahlreiche andere Läden den Geschmack selbst der anspruchsvollsten Kunden befriedigten.

»Baby, ich habe dir doch gerade gesagt, dass ich keine Zeit habe, es dir zu erklären«, wiederholte Garcia. »Du musst mir einfach vertrauen, okay?«

Anna steckte sich nervös eine Strähne ihrer kurzen schwarzen Haare hinter das linke Ohr. »Carlos, du machst mir Angst.«

»Entschuldige. Du musst keine Angst haben. Du musst einfach nur machen, was ich dir sage. Kannst du mir den Gefallen tun?«

»Ja, natürlich.«

»Gut. Wer ist bei dir?«

»Also … Pat, aus dem Yoga-Kurs. Du erinnerst dich an sie, oder?«

»Ja. Sie war auf deiner Geburtstagsparty, richtig?«

»Genau.«

»Okay, hör zu. Sucht euch irgendeinen Ort, wo viele Leute sind, ein Café oder eine Pizzeria oder einen Burger-Laden – völlig egal. Nimm dir mit Pat einen Tisch und wartet auf mich. Ich bin schon auf dem Weg zu dir. Unterhalte dich mit niemandem. Mit absolut niemandem. Und geht da nicht weg, unter keinen Umständen, bis ich bei euch bin. Hast du das verstanden, Baby?«

»Ja … aber …«

»Ruf an, sobald ihr was gefunden habt, okay?«

Anna kannte ihren Mann zu gut, um sich von seinem ruhigen Tonfall hinters Licht führen zu lassen. Es war noch nie vorgekommen, dass er sie fragte, wo und mit wem sie gerade unterwegs war. Sie vertrauten einander völlig. Das war die Basis ihrer Beziehung. Und er hatte ihr auch noch nie gesagt, was sie tun sollte, es sei denn, sie hatte ihn vorher ausdrücklich um Rat gefragt. Irgendetwas stimmte nicht.

»Carlos, worum geht es denn?« Annas Stimme wurde ein wenig unsicher. »Ist irgendwas passiert? Geht es meinen Eltern gut?«

Patricia stand mit besorgter Miene neben ihr.

»Ja, Baby«, beschwichtigte Garcia sie. »Niemandem ist was passiert, Ehrenwort. Hör mal, ich bin in fünfundzwanzig Minuten, maximal in einer halben Stunde da. Dann erkläre ich dir alles. Vertrau mir einfach. Sucht euch ein Restaurant und wartet da.«

Anna holte tief Luft. »Okay. Pass auf, ich weiß schon was. Wir gehen ins Aroma Café, das ist auf halber Strecke die Tujunga Avenue runter. Wir sind schon gleich da.«

»Großartig, Baby. Nehmt euch einen Tisch, bestellt euch einen Kaffee, ich bin gleich bei euch.« Garcia legte auf.

Der Totschläger
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