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Nun meldeten sich andere mit einer dritten Theorie zu Wort, die besagte, die Krankheit habe – da schließlich nichts ewig währt – damit zu tun, dass seine Herrschaft in die Jahre gekommen sei: Er saß bereits so lange auf dem Thron, dass er sich selbst nicht mehr erinnern konnte, wann seine Regierungszeit eigentlich begonnen hatte. Seine Herrschaft kannte weder Anfang noch Ende; und bedenkt man die Tatsachen, dann könnte man diese Behauptung durchaus glauben. Kinder waren geboren worden und hatten anderen das Leben geschenkt, die wiederum Kinder in die Welt gesetzt hatten. Seine Herrschaft aber hatte alle Generationen überdauert, sodass einige Leute, wenn sie hörten, es habe vor ihm einen ersten Herrscher gegeben, dem Gouverneure und Sultane in den Zeiten der Araber, Türken und Italiener bis hin zu den Briten vorausgegangen waren, nur ungläubig den Kopf schüttelten und sagten: Nein, nein, das sind Ammenmärchen von Tagträumern. Aburĩria hatte niemals einen anderen Herrscher und könnte auch niemals einen anderen haben. Hatte denn nicht die Herrschaft dieses Mannes begonnen, bevor die Welt überhaupt ihren Anfang nahm, und würde sie nicht erst mit dem Ende der Welt enden? Doch selbst diese Vermutung war von Zweifeln durchsetzt, denn wie sollte die Welt zu ihrem Ende finden?